Warum es nicht einfach mal versuchen? Was kann im schlimmsten Fall denn passieren? Ja, ich weiß, Sie könnten scheitern.Aufgeben. Merken, dass Sie es nicht schaffen. Das könnte sehr frustrierend sein. Und Sie darin bestätigen, dass Sie eben nicht besonders diszipliniert sind, nicht willensstark genug. Sie könnten es schrecklich finden (und ja, ich garantiere Ihnen, es wird Momente geben, in denen Sie es schrecklich finden!).
Auf der anderen Seite: Sollte man nicht positiv denken? Sich selbst etwas zutrauen? Mal etwas wagen? Selbst wenn der Ausgang offen ist? Nach dem Motto: „Was man nicht versucht, kann auch nicht gelingen!“ Klar, das gilt natürlich auch umgekehrt: „Was man nicht versucht, kann auch nicht schiefgehen!“
Es mag sein, dass Sie feststellen: Fasten ist nichts für mich. Sie sich nicht wohlfühlen. Aber es könnte auch sein, dass Sie von sich selbst total fasziniert sind. Merken, dass Sie etwas schaffen, was Sie sich selbst nicht zugetraut hätten. Ich verspreche Ihnen, das ist ein verdammt gutes Gefühl.
Fasten ist nicht nur „Juchhu!“. Wenn Sie fasten, verlassen Sie Ihre Komfortzone. Fasten kann nervig sein, schwierig, verstörend und es weckt jede Menge Sehnsüchte. Fasten wirft Fragen auf. Sie werden Versuchungen widerstehen müssen, aber mit jedem Mal und jedem Tag geht es leichter – man will sich beständig selbst auf die Schulter klopfen. Fasten stärkt das Selbstvertrauen ungemein. Wer den Essensentzug aushält, schafft noch ganz andere Sachen. Das ist ermutigend. Fasten ist nicht nur „Juchhu!“, aber zum Glück eben auch. Das macht das Durchhalten leichter. Es gibt Phasen, da will man Bäume ausreißen, da fühlt man sich wie sanft gedopt.
Fasten tut etwas für Ihre Gesundheit. Mit anderen Worten: Sie tun etwas für Ihre Gesundheit. Aktiv. Sie können Ihr Leben beeinflussen, jedenfalls in dieser Hinsicht. Etwas selbst steuern zu können ist ein wunderbares Gefühl, vor allem in einer Welt, in der man oft genug denkt: Da kann ich ja nichts machen.
Fasten ist nicht zaubern, aber es hat einen Zauber, der sich nicht unbedingt in der Theorie erschließt. Fasten muss man ausprobieren. Es muss einem nicht gefallen. Die gute Nachricht (jedenfalls für die meisten von uns): Sie werden auf jeden Fall Gewicht verlieren. Das ist schon rein rechnerisch klar. Wie viel genau, ist allerdings sehr unterschiedlich. Je nach Ausgangslage. Aber mit 200 bis 400 Gramm können Sie als Frau pro Tag rechnen. Männer verlieren zwischen 300 und 600 Gramm im Schnitt. Es kann sein, dass Sie dieses Gewicht schnell wieder drauf haben. Das hat dann allerdings weniger mit dem vielzitierten und gefürchteten Jo-Jo-Effekt zu tun, sondern dummerweise eher mit Ihnen und Ihrem Essverhalten. Fasten allerdings hat definitiv einen Einfluss auf Ihr Essverhalten. Man denkt während des Fastens verdammt viel über Essen nach. Darüber, wie man isst. Was man so isst. Allein die Beschäftigung mit dem Thema bringt was. Sich damit auseinanderzusetzen, warum man bestimmte Dinge isst, wann man sie isst und wofür das Essen oft genug Platzhalter ist.
Fasten hebt die Stimmung. Das klingt verrückt, ist aber tatsächlich so. Fasten schärft den Blick. Nach innen sowie nach außen. Das kann sehr erhellend sein. Oft findet man während des Fastens Lösungen für Probleme, über die man schon ewig gegrübelt hat.
Gönnen Sie sich Ruhephasen. Kalkulieren Sie ein, dass Sie auch schlapp sein könnten. Müde. Schlecht gelaunt. Fahren Sie weg, wenn Sie glauben, zu Hause klappt es nicht. Nehmen Sie eine Auszeit. Opfern Sie ruhig Urlaub für Ihren Versuch.
Sehen Sie Ihren Versuch als Projekt. Als Abenteuer. Als große Herausforderung. Ich verspreche: Wenn Sie sich trauen, werden Sie ganz neue Seiten an sich entdecken.
Manchmal ist Fasten mühsam. Es ist nicht ein einziger gigantischer Riesenrausch. Ab und an quält man sich. Man hadert. Das gehört dazu. Ist nicht schlimm und geht vorbei. Manchmal muckt der Körper auch auf. Ergibt sich nicht seinem Schicksal. Wehrt sich. Lernen Sie zu unterscheiden. Ist es sanfte Quengelei oder ein ernstes Bedürfnis? Hören Sie auf Ihren Körper. Schlafen Sie eine Nacht drüber. Manchmal sieht am nächsten Morgen alles sehr viel besser aus.
Nicht immer ist der Körper während des Fastens zu Großtaten bereit. Manchmal genügt ihm ein kleiner Spaziergang und er hat keine Lust und auch keine Kraft, einen Zehn-Kilometer-Lauf durchzuziehen. Manchmal mag er einen schönen Mittagsschlaf. Manchmal rutscht der Blutdruck in den Keller. Der Kreislauf schwächelt. Es kann sein, dass Sie mal Kopfweh haben oder auch Rückenschmerzen. Akzeptieren Sie, dass so ein Körper, Ihr Körper, eben nicht immer gleichermaßen leistungsfähig ist. Nur weil andere beim Fasten Bäume ausreißen können, muss das bei Ihnen noch lange nicht so sein. Jeder und jede ist anders.
Fragen Sie Menschen um Rat, die sich mit dem Fasten auskennen. Menschen, die das selbst gewählte Elend kennen.
Generell ist es gut, einen fastenaffinen Arzt an der Seite zu haben. Für den Check-up im Vorfeld und eine Begleitung während des Fastens. Besonders wenn Sie Medikamente nehmen, sollten Sie das tun. Lassen Sie sich, falls Sie die Möglichkeit haben, vor dem Fasten Blut abnehmen. Schon um nachher mittels einer erneuten Blutuntersuchung überprüfen zu können, ob sich was getan hat. Ob Sie Ihre Werte durch den Verzicht beeindrucken konnten.
Natürlich können Sie sich auch dafür entscheiden, das alles allein durchzuziehen. Wenn Sie gesund sind und erwachsen, spricht nicht viel dagegen. Sie müssen sich ja nicht gleich an die Langstrecke wagen. Ein einwöchiges Fasten kann ein guter Einstieg sein.
Ziehen Sie das Fasten nicht um jeden Preis durch. Es kann Gründe geben, das Fasten zu beenden. Klappt es dieses Mal nicht, dann vielleicht beim nächsten Mal. Seien Sie nicht zu streng mit sich.
Nein, leider keinen kleinen Snack zwischendrin. Ich rede nicht von einer Butterbrezel, einer Portion Pommes oder einem Stück Frankfurter Kranz. Sondern von einer Massage, einem neuen Badezusatz, einer Gesichtscreme oder vielleicht mal einem geruhsamen Mittagsschlaf außer der Reihe. Einem tollen T-Shirt, einem schönen Buch oder einem Konzertbesuch. Sie sparen ordentlich Geld während des Fastens. Fasten kostet einfach nichts. Werfen Sie den Betrag, den Sie im Normalfall für Essen ausgeben würden, in ein Sparschwein. Nutzen Sie ihn anderweitig oder investieren Sie ihn am Ende in eine neue Jeans beziehungsweise ein anderes Objekt Ihrer Begierde. Einen Hochleistungsmixer, ein Abo fürs Ballett – oder was auch immer ganz oben auf ihrer „Will ich haben“-Liste steht.
Nehmen Sie sich Zeit nur für sich selbst. Räumen Sie. Da, wo Sie etwas in Unordnung finden. Innerlich und äußerlich. Fasten tut auch der Seele gut.
Egal wie das Wetter ist: Lüften Sie sich und Ihren Körper immer wieder ordentlich durch. Er giert nach Sauerstoff und kann dann auch sein Fett besser verbrennen. Rauszugehen in die Natur, lenkt ab vom Essenwollen. Erkunden Sie die Natur.
Ich rede nicht davon, dass Sie sich direkt zu Fastenbeginn beim Ironman anmelden müssen. Aber Sport gehört beim Fasten dazu. Sport ist – zum Glück – ein sehr dehnbarer Begriff. Für den einen ist es ein netter Spaziergang, für den anderen eine Bergtour. Machen Sie Sport im Bereich Ihrer Möglichkeiten. Probieren Sie ruhig mal was Neues aus. Gehen Sie mal schwimmen, Schlittschuhlaufen oder zum Yoga. Trauen Sie sich. Gucken Sie, was Ihnen vielleicht Spaß machen könnte. Bewegen Sie sich!
Geben Sie sich Mühe mit der Brühe. Viel mehr bekommen Sie ja nicht. Schauen Sie sich Rezepte an, probieren Sie unterschiedliche Varianten. Geben Sie einen Teelöffel Kräuter auf Ihre Brühe. Wenn Sie so gar keine Lust auf Kochen haben, besorgen Sie sich frische Gemüsesäfte. Viele finden das frevelhaft, mir hat es jedenfalls nicht geschadet. Testen Sie verschiedene Kräutertees, machen Sie sich Zitrone und Ingwer in Ihr Wasser. Oder ein Stückchen Gurke oder ein paar Minzeblättchen oder, oder, oder …
Wichtig: Nehmen Sie sich unbedingt Zeit für das bisschen Flüssignahrung, das Sie zu sich nehmen. Zelebrieren Sie auf jeden Fall die „Mahlzeiten“.
Lesen Sie Bücher und Texte zum Fasten. Das bestärkt und ermutigt. Schenkt Kraft, wenn Sie ein Tief haben. Es gibt jede Menge Literatur zum Thema. Jede Menge Studien. Ich habe alles verschlungen, was ich gefunden habe. Was mir geholfen und besonders gefallen hat? Hier eine sehr subjektive Liste:
Wenn Sie allein fasten, kann es sehr unterstützend sein zu sehen, wie es anderen damit geht. Dass sie sich ebenso quälen. Sich nach Nahrung sehnen. Das Gefühl haben, es nicht zu schaffen. Ihr Kreislauf schwächelt. Dass ihnen Kaffee fehlt …
Mir hat die Seite von Tonia Tünnissen-Hendricks am besten gefallen. Hier gibt es jede Menge Informationen rund ums Fasten und die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Man wird ernst genommen und geht freundlich miteinander um: www.heilfastenkur.de.
Auch auf Facebook und Co. gibt es viele Seiten zum Thema Fasten. Manche, die in diesen Gruppen unterwegs sind, sind ausgesprochen streng und dogmatisch. Das mochte ich nicht. Aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden. Man findet hier immer Gleichgesinnte und es kann gut tun, sich mit anderen auszutauschen. Nachzufragen. Verbündete zu suchen. Vielleicht hat auch jemand aus Ihrem Bekannten- oder Freundeskreis Lust mitzumachen.
Ausgesprochen informative Seiten gibt es im Netz ebenfalls. Gut gefallen hat mir unter anderem die Homepage der Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung e. V.: www.aerztegesellschaft-heilfasten.de.
Beim Buchinger-Heilfasten sollte man mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Natürlich dürfen Sie auch mehr trinken. Die Liste der erlaubten Getränke ist allerdings übersichtlich: Wasser, Kräutertee, etwa ein Viertelliter Brühe oder Gemüsesaft und ein Viertelliter frisch gepresster Fruchtsaft.
Es gibt viele Diskussionen darüber, ob man eher Wasser mit Sprudel oder ohne trinkt. Ich habe beides getrunken. Auch ein Tässchen Früchtetee ab und an habe ich mir gegönnt. Manchen macht es allerdings Sodbrennen. Das muss man probieren.
Schwarzer und grüner Tee werden nicht empfohlen. Ich kenne aber Leute, die darauf nicht verzichten wollten und denke, an einer Tasse „unerlaubtem“ Tee wird der Fastenerfolg nicht scheitern. Hat man Kreislaufprobleme, ist ein Schwarztee durchaus empfohlen und nützlich. Kaffee steht auch auf der „Nicht erlaubt“-Liste. In anderen Ländern wird das nicht so streng gesehen. Da ist ab und an eine Tasse schwarzer Kaffee – ohne Milch und Zucker – erlaubt. Strenge Faster halten das für falsch. Ich finde, das darf jeder für sich entscheiden.
Light-Getränke passen eher nicht zum Fasten. Alkohol auch nicht.
Große Diskussionen gibt es auch um Buttermilch oder Kefir. Sollte man wegen des Eiweißes ein wenig davon trinken? Man braucht es nicht, heißt es. Manche tun es trotzdem. Kalorienmäßig fällt es nicht wirklich ins Gewicht. Ich habe es gelassen. Schon weil ich Buttermilch per se nicht wirklich verlockend finde.
Brühe und Säfte sind jedoch wichtig. Sie liefern Mineralstoffe und Vitamine – und schaffen Abwechslung. Je frischer, umso besser.
Beim Buchinger-Fasten ernährt man sich flüssig. Bis auf den Teelöffel Honig. Den darf man sich morgens genehmigen. Oder in den Tee rühren. Oder über den Tag aufteilen.
Immer wieder fragen Leute: „Isst man da echt nichts?“ Genau. Man isst nichts. „Gar nichts?“ Gar nichts.
Auch wenn er so gut wie keine Kalorien hat. Das Kaugummikauen signalisiert dem Magen, dass da gleich was kommt – und dann kommt aber nichts. Niemand lässt sich gern verarschen. Auch ein Magen-Darm-Trakt nicht. Er reagiert deshalb sehr ungehalten. Fängt an zu rumoren und nach Nahrung zu verlangen. Also: besser kein Kaugummi.
Wie Prof. Dr. med. Andreas Michalsen im Interview so treffend gesagt hat: Man muss gar nichts. Fastenerprobte Menschen, Experten wie die Ärzte und Schwestern der von mir besuchten Fastenklinik halten es für sinnvoll. Allein die Vorstellung, dass man dadurch weniger Hunger haben könnte, hat mich dazu bewogen. Aber die meisten Amerikaner fasten, ohne abzuführen. Es geht also auch ohne. Die Entscheidung treffen Sie. Ich würde Ihnen dazu raten. Anfangs mit Glaubersalz oder einer Alternative, während des Fastens dann jeden zweiten Tag einen Einlauf.
Bei manchen Menschen langt es, auf sanfte Art abzuführen. Mit Sauerkrautsaft oder Pflaumensaft. Auch Buttermilch oder Leinsamen können hilfreich sein. Und viel trinken!
Oft ist es der Koffeinentzug, der Kopfschmerzen macht. Das vergeht. Manchmal trinkt man zu wenig. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall. Leute, die extrem viel trinken und dazu noch viel Sport machen, haben oft einen Salzmangel. Eine Prise Salz auf den Tomatensaft oder in die Brühe kann dann Abhilfe schaffen. Abführen kann nützen. Bei Kreislaufbeschwerden, einem leichten Schwindel oder kalten Gliedmaßen hilft auch Bewegung. Wechselduschen, Bürstenmassagen, ein Löffel Honig oder ein wenig schwarzer Tee. Alles, was den Stoffwechsel in Schwung bringt.
Ich habe mir zum Beispiel oft eine Wärmflasche gemacht. Bin morgens etwas vorsichtiger aufgestanden und nicht wie sonst direkt aus dem Bett gehüpft.
Ohren auch mal auf Durchzug stellen. Nicht alles, was man tut, gefällt allen. Jeder darf seine Meinung haben. Viele Menschen halten Fasten für bescheuert. Für kontraproduktiv. Nicht alle werden darüber begeistert sein.
Macht ja nichts, es reicht ja, wenn Sie überzeugt sind. Bilden Sie sich eine eigene Meinung. Das gilt auch für manche Fastentipps. Die Bandbreite ist da sehr groß. Und manchmal auch ein wenig bizarr.
Das Fastenbrechen sollten Sie ernst nehmen. Klar ist man froh, wenn es vorbei ist, aber jetzt heißt es vorsichtig sein. Nach und nach mehr essen. Nichts Schwerverdauliches. Nichts Blähendes. Halten Sie sich an die Empfehlungen.
Die meisten brechen ihr Fasten mit einem Apfel. Wenn Sie keine Äpfel mögen, nehmen Sie eine Birne, eine Mango oder Ähnliches. Essen Sie abends eine Suppe. Pürieren Sie das Gemüse. Steigern Sie die Kalorien von Tag zu Tag. Kauen Sie gründlich und versuchen Sie, langsam zu essen. Steigen Sie ganz sachte wieder in die Welt der Essenden ein!
Wann der Darm aus der Ruhepause aufwacht, ist unterschiedlich. Geben Sie ihm Zeit. Es kann bis zu drei Tage dauern, bis er sich daran erinnert, was er zu tun hat … Um ihn sanft zu unterstützen, essen Sie einfach ballaststoffreich. Und haben Sie etwas Geduld.
Es kann vorkommen, dass Sie beim Fasten das Gefühl haben, wie ein seit einigen Tagen toter Iltis zu riechen, der zu lange in der Sonne gelegen hat. Manchmal hat man einen fiesen Geschmack im Mund – die Zunge ist oft belegt. Lutschen Sie einen Zitronenschnitz, essen Sie ein bisschen Petersilie und duschen Sie oft. Zumeist sind es nur kurze Müffelphasen, die man mit einem kleinen Mehr an Körperhygiene wunderbar in den Griff bekommen kann.
Der Körper hat eine herausragende Speicherkapazität. Gesunde und gut ernährte Menschen haben große Vorräte. Durch die Brühe und die Säfte bekommen Sie Mineralstoffe und Vitamine. Wenn Sie länger als drei Wochen fasten, kann eine Supplementierung gut sein. Ansonsten geht es auch ohne. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren zuständigen Arzt.
Eine große Sorge bei Fastenden gilt dem Herzmuskel. Wird der abgebaut? Zehrt das Fasten am Herzmuskel? Die Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung e. V. meint dazu: „Dieser zentrale Muskel ist in seiner Energieversorgung weitgehend unabhängig von der Glucoseversorgung, da er grundsätzlich überwiegend seine Energie aus Abbauprodukten des Fettstoffwechsels bezieht. Ist der Herzmuskel durch langjährigen erhöhten Blutdruck übermäßig angewachsen (Hypertrophie), kann durch das Fasten die Dicke des Herzmuskels reduziert werden. Das für die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels repräsentative natriuretische Peptid (BNP bzw. NT-proBNT) wird durch das Fasten günstig beeinflusst. In zwei epidemiologischen Studien aus Utah, USA fand sich ein deutlicher Hinweis, dass regelmäßiges Fasten das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Hyperlipidämie und koronare Herzerkrankung verringert.“4
Der Leberwickel soll der Leber beim Entgiften helfen und die Durchblutung des Organs anregen. Schaden kann er keinesfalls. Und er ist angenehm. Sie nehmen ein warmes, feuchtes Handtuch, legen es auf Ihren Bauch, darauf kommt dann die Wärmflasche. Das Ganze wickeln Sie gut und stramm mit trockenen Tüchern ein. Fertig ist der wunderbare Wickel.
Fasten ist radikal. Eine Art Reset. Gäbe es Fasten als Pille, könnte man sehr viel Geld verdienen. Die Effekte sind einfach großartig. Fastenbefürworter glauben, dass Fasten verjüngt und bei vielen Krankheiten helfen kann. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber ich will es schrecklich gern glauben.
Also: Was hält Sie jetzt noch davon ab? Tun Sie es einfach. Probieren Sie es aus.
Susanne Fröhlich
Sie ist eine der bekanntesten Autorinnen Deutschlands. Legendär ihr Erfolg mit Moppel-Ich, mit dem sie zur Galionsfigur des ewigen Kampfes mit den Pfunden wurde. Mit Der Hund, die Krähe, das Om … und ich! (Gräfe und Unzer Verlag) avancierte sie außerdem zur Yoga-Ermutigung für alle Frauen, die bislang dachten, der Sonnengruß sei exklusiv für Gazellen reserviert. Auch ihre Romane – zuletzt Verzogen (Fischer Krüger) – wurden alle zu Bestsellern. Daneben moderiert die gebürtige Frankfurterin und Mutter einer Tochter sowie eines Sohnes die MDR-Kultsendung Fröhlich lesen.
1
www.diabetesde.org/ueber_diabetes/
was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen, 19.9.2018
2 www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2017/fk13-kurzzeitfasten-chemotherapie.php, 26.9.2018
3 www.welt.de/wissenschaft/article1154029/Mit-Fisch-und-Gemuese-gegen-Rheuma.html, 19.9.2018
4 www.aerztegesellschaft-heilfasten.de/faqs, 26.9.2018
Bei mir wurde vor ein paar Jahren Rheuma diagnostiziert. Rheu- ma ist ein Oberbegriff für eine Krankheit mit sehr vielen unter- schiedlichen gemeinen Spielarten. Bei mir hat sich das Rheuma auf Schultern und Hüften kapriziert. Ich will nicht jammern, es hätte mich mit Sicherheit schlimmer treffen können. Sehr viel schlimmer. Aber es ist nichtsdestotrotz schmerzhaft und ausgesprochen lästig. Habe ich Schulterprobleme, kann ich mein Yoga nicht machen, sind die Hüften dran, ist Joggen unmöglich. Auf beides kann man natürlich verzichten – es gibt ein Leben ohne. Das wäre nicht das Problem. Allerdings schränken mich die Schmerzen auch im Alltag ein. Das Gehen schmerzt immer häufiger. Eben mal etwas greifen oder hochheben auch. Ich bewege mich nicht mehr spontan, weil ich Angst habe, dass mein Körper mit Schmerzen reagiert. Je mehr man sich einschränkt – bewusst und vor allem unbewusst –, umso unbeweglicher wird man. Kein guter Kreislauf.
Dass es morgens irgendwo im menschlichen Getriebe mal knirscht oder zwickt, ist absolut akzeptabel. Der Körper ist eine hoch komplizierte und komplexe Maschinerie und ich bin jenseits der 25. Das Material wird halt nicht besser. Darüber bin ich mit Sicherheit nicht begeistert, aber damit kann ich leben. Muss ich wohl auch. Wer alt werden will, sollte lernen, mit normalen Abnutzungserscheinungen klarzukommen. Allerdings sind diese Schmerzen eben keine „normale“ Altersbegleitung und ich habe nicht vor, sie einfach als gegeben zu betrachten. Cortison hat mir geholfen. Aber – wie Guido Maria Kretschmer, der Shopping-Queen-Moderator sagen würde – es hat ansonsten nichts für mich getan. Ich hatte ein ziemlich aufgedunsenes Gesicht und ständig Hunger. Mein Kühlschrank war mein neuer bester Freund. Ich bin manchmal nachts aufgewacht und wie ferngesteuert zum beleuchteten Hort der Lebensmittel getapert. Das ist, habe ich beschlossen, keinesfalls ein Dauerzustand. Vor allem weil ich im Laufe der Zeit gut zwölf Kilo zugenommen habe. Schuld war sicherlich nicht allein das Cortison, sondern auch der Frust, keinen Sport treiben zu können, und der Trost in Form von Essen. Viel Essen. Vor allem viel hochkalorischem Essen. Auch wenn man um die Misere weiß, kann man Verhalten oft nicht stoppen. Man gerät in einen fiesen Kreislauf und je tiefer man drinsteckt, umso schwerer wird es hinauszukommen.
Klar: Zur Not, bevor ich ständig Schmerzen habe, schlucke ich Cortison. Es ist, keine Frage, ein durchaus effektives Medikament. Allerdings auch nicht frei von Nebenwirkungen. Natürlich gibt es neben Cortison andere wirksame Rheumamedikamente. Aber auch hier ist die Liste der Nebenwirkungen lang. Ich habe zwei Packungen zu Hause liegen. Für den Fall der Fälle.
Die Idee, gegen mein Rheuma anzufasten, war eine Art Zufallsfund. Ich hatte eine Dokumentation auf Arte gesehen, eine Fastendokumentation, und war absolut fasziniert (zum Nachgucken: www.youtube.com/watch?v=Nyyb74PHIQs ). Sollte einfaches Nichtessen der Schlüssel gegen mein Rheuma sein? Tatsächlich ein funktionierender Ersatz für Cortison? Kann Nichtessen tatsächlich Heilen? Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, aber die Doku und die anschließende Recherche zum Thema haben mich neugierig gemacht. Es klang verrückt und gleichzeitig so simpel. Warum nicht mal etwas versuchen? Vielleicht hilft es ja tatsächlich? Und was kann schon passieren? Wer nicht wagt, kann auch nicht gewinnen! Kostengünstig ist es allemal. Im schlimmsten Fall hilft es nicht und der ganze Verzicht war für die Katz.
Der Beschluss steht schnell fest. Ich werde fasten. Ich werde eine längere Zeit auf jegliche feste Nahrung verzichten. Allein der Gedanke macht mir Angst und schlechte Laune – und trotzdem werde ich es auf einen Versuch ankommen lassen.
Was mich an dem Gedanken so ängstigt: Essen ist für mich etwas Essenzielles. Ich habe schon immer einen großen Drang nach Essen. Essen kann mich glücklich machen, Verzicht grämt mich. Generell finde ich die Aussicht auf Verzicht wenig verlockend. Ich bin keine Frau, die nach Askese strebt. Schade eigentlich. Das würde mir im Leben so einiges erleichtern.
Ich liebe Essen. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die im Brustton der Überzeugung behaupten: „Essen – das ist mir total egal.“ Ja, es gibt tatsächlich solche Leute. Ich konnte es erst auch nicht glauben. Manche Menschen essen tatsächlich nur, weil es eben dazugehört. Sie verbinden Essen nicht automatisch mit Genuss. Man macht es halt, weil der Körper Nahrung braucht. Ich habe eine Weile darüber nachgedacht, ob ich diese Menschen beneide, weil man mit einer solchen Grundhaltung natürlich sehr viel leichter sein Essverhalten zügeln kann. Aber der fehlende Genuss spricht gegen eine solche Einstellung. Außerdem ist das, denke ich, keine Frage der Einstellung. Keine bewusste Entscheidung. Es scheint in meinen und unseren Familiengenen zu liegen. Dieser Hang und Drang zum Essen. Ich habe schon als Kind gern gegessen. Ich bin eine ausgesprochen leidenschaftliche Esserin. Gutes Essen ist für mich ein wichtiger Bestandteil eines gelungenen Lebens. Wie schon erwähnt: Ich liebe Essen. Ein schönes Menü, eine frische Brezel, ein Stück Streuselkuchen oder ein herrliches Curry. Ein Schälchen Quark mit Heidelbeeren und Granola, eine Pasta mit Tomatensauce – es gibt sehr wenig Essen, das mir nicht schmeckt. Ich mag eigentlich alles und bin extrem schnell zu begeistern. Schon der Geruch von Essen kann mich in Ekstase versetzen. Selbst der Anblick. An einer Bäckerei vorbeizugehen und nichts, aber auch rein gar nichts zu kaufen ist für mich ein Akt der unglaublichen Selbstbeherrschung. Ich werde einfach magisch von Essen angezogen. Insofern scheint der Gedanke an Fasten geradezu absurd. Ausgerechnet ich soll fasten? Möchte fasten? Eine Frau, die seit Jahrzehnten mit ihrem Speck in der Öffentlichkeit steht? Die immer mal wieder enorm Gewicht verliert, um ihm Monate später wieder ein schönes Zuhause zu bieten.
Ich bin eine Art lebender Speckmagnet. Er scheint sich bei mir ganz besonders wohlzufühlen. Aber ich habe gelernt, das zu akzeptieren. Ich bin ein Speck-Hotspot. Ich werde nie wahnsinnig dünn sein. Wozu auch? Ich strebe nicht nach der berüchtigten Thigh Gap, der hippen Lücke zwischen den Oberschenkeln. Was soll ich damit im Alltag auch anfangen? Und mal ehrlich: Ist man wirklich nur dünn attraktiv? Ich glaube nicht.
Dünn zu sein ist inzwischen zu einer regelrechten Währung geworden, die aber meiner Meinung nach überschätzt wird. Ich habe beschlossen, zu versuchen auf lange Strecke einigermaßen schlank und fit zu sein. Nicht aus optischen Gründen, sondern vor allem um gesund und beweglich zu sein. Ach ja, und ein bisschen auch, um unbeschwerter einkaufen zu können.
Diesmal geht es allerdings nur sekundär ums Gewicht. Sollte ich Gewicht verlieren, bin ich natürlich die Letzte, die sich darüber ärgert – ganz im Gegenteil: Ich wäre verzückt. Aber dem Speck kann ich auch auf andere Art zu Leibe rücken. Abnehmen ist, selbst wenn es heute oft anders dargestellt wird, eine ziemlich einfache Rechenaufgabe. Der Körper bekommt weniger, als er verbraucht. Irgendwann habe ich diese sehr einfache Gleichung begriffen, seither bin ich relativ schlank (im Rahmen meiner Vorstellungen und Möglichkeiten wohlgemerkt) und habe keine extremen Gewichtsausschläge mehr.
Ich bin keine Frau mit Hang zur Esoterik. Fasten hat, wenn man sich im Netz umschaut, jede Menge Spiritualität im Gepäck. Aber auch die Spiritualität ist eher nicht mein Kernthema. Ehrlich gesagt habe ich es auch nicht mit der Homöopathie – dagegen habe ich jedoch auch nichts. Ich glaube einfach nicht daran. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wirkstoffe, die unglaublich verdünnt werden, noch Wirkung zeigen. Auch wissenschaftliche Studien geben mir mit meiner Skepsis recht. Insofern bin ich, was das Fasten angeht, ausgesprochen verhalten optimistisch. Allerdings hat Fasten rein gar nichts mit Homöopathie zu tun. Fasten gehört in den Bereich der Naturheilkunde. Damit kann ich schon sehr viel mehr anfangen. Außerdem gilt hier wie überall der alte Satz: „Wer heilt, hat recht!“
Ich befrage meine Ärzte. Meinen Orthopäden, die Hausärztin und meine Rheumatologin. Alle sind, was das Fasten angeht, sehr aufgeschlossen. Zum Glück. Es gäbe interessante Ergebnisse und nichts spräche dagegen, es doch mal zu testen, meinen sie. Euphorisch wirken sie nicht, aber grundsätzlich befürworten sie meinen Versuch.
In der Dokumentation heißt es, um eine Wirkung bei Autoimmunerkrankungen zu erleben, müsse man länger fasten. Rheuma kann ein zähes Biest sein, lese ich im Netz. Drei bis sechs Wochen brauche es angeblich, um das Rheuma zu beeindrucken. Der Zeitraum schreckt mich. Das klassische Heilfasten dauert fünf bis sieben Tage, jedenfalls für Einsteiger. Eine Woche kann ich mir in meinen kühnsten Gedanken gerade noch vorstellen. Aber mehr? Soll ich direkt in die Vollen gehen? Oder nicht doch lieber mal klein anfangen?
Mhm, drei bis sechs Wochen? Traue ich mir zu, eine so verdammt lange Zeit nicht zu essen? Kann ich, einer der verfressensten Menschen, die ich kenne (und ich kenne viele Menschen), das wirklich schaffen? Bin ich so diszipliniert? Kann man das überhaupt aushalten? Ich habe in meinem langen Leben bisher genau einmal versucht, richtig zu fasten – und habe keine guten Erinnerungen. Es war in meinen frühen 20ern. Ein verzweifelter, radikaler Abnehmversuch, der nach sechs mühevollen Tagen mit einem anschließenden Essensrausch kläglich scheiterte. Damals war meine Motivation allerdings auch eine komplett andere. Ich wollte so schnell wie möglich möglichst viel Gewicht verlieren. Fasten klang irgendwie besser als Nulldiät. Bei Nulldiät, das wusste ich, würde ich mir jede Menge Vorträge anhören müssen. Also habe ich behauptet zu fasten und eigentlich einfach nur nichts gegessen. Schon um mir Vorhaltungen jeder Art zu ersparen. Dafür habe ich viel Kaffee getrunken und noch mehr geraucht. Wirklich bekommen ist mir das Experiment nicht. Als ich nach sechs Tagen schmerzende Waden hatte, habe ich meinen Cousin, einen Arzt, angerufen und gefragt, was ich jetzt am besten mache. „Essen“, war sein Vorschlag, den ich sofort beherzt und sehr froh in die Tat umgesetzt habe. Die 2,5 Kilo, die ich mühsam verloren hatte, waren dann auch ratzfatz wieder da. Diesmal soll alles anders laufen. Ich werde mich vorab informieren und mich nicht so planlos ins Fastenabenteuer stürzen. Nämlich genau als das sehe ich es an. Es wird ein Versuch, ein Abenteuer mit offenem Ausgang. Ich erhoffe mir viel, habe aber eine gehörige Portion Skepsis.
Allerdings wird es wohl Gründe geben, warum Menschen seit Jahrhunderten fasten. Zumeist sind es jedoch religiöse Auslöser, denn in fast allen Weltreligionen gehört das Fasten mit dazu. Aber Fasten ist eben nicht gleich Fasten. Wer sich mit dem Fasten beschäftigt, lernt schnell, dass es sehr viele verschiedene Fastenmöglichkeiten gibt. Und unter dem Fastenbegriff wird so einiges subsummiert. Die Bandbreite ist riesig.
Absolut im Trend liegt das intermittierende Fasten. Intermittierend heißt nicht mehr als zeitweise. Zwei Modelle des intermittierenden Fastens sind besonders populär: 5:2 und 16:8. Das bedeutet fünf Tage essen und an zwei Tagen der Woche, nicht an aufeinanderfolgenden Tagen, nichts zu essen oder höchstens 500 bis 600 Kalorien. Bei 16:8 darf man acht Stunden Essen und 16 Stunden eben nicht. Ich habe viele Freunde und Bekannte, die die 16:8-Variante ausprobiert haben. Auch ich selbst habe es eine Zeit lang gemacht. Wirklich signifikant abgenommen habe ich damit nicht, schließlich muss oder sollte man sich in den acht Stunden der Essensphase auch ein wenig beherrschen. Da lag mit Sicherheit mein Fehler. Wer sich in den acht Stunden beschränkt, nimmt natürlich auch ab. Die 16 Stunden Nahrungspause sind auf jeden Fall machbar. Schließlich gilt auch der Schlaf als Pause. Wer also abends um 21 Uhr das letzte Mal isst, darf dann nach 16 Stunden – sprich um 13 Uhr – wieder essen. Menschen wie mir, die auf Frühstück keinen überaus großen Wert legen, kommt das sehr entgegen. Aber Rheuma scheint nach härteren Geschützen zu verlangen, denn auf mein Rheuma hatte das intermittierende Fasten keinen Einfluss.
Man kann nach F. X. Mayr fasten, eine Schrothkur machen, Basenfasten oder klassisches Wasserfasten. Für mich erscheint mir nach ausgiebiger Internetrecherche und der Lektüre diverser Bücher das Buchinger-Heilfasten am sinnvollsten. Keine feste Nahrung – das ist ja letztlich auch die Definition vom Fasten –, sondern nur ein wenig Gemüsebrühe und ein bisschen Saft wegen der Nährstoffe und Mineralien. Die Vitamine und Nährstoffe sind auch der Grund, dass ich mich für diese Variante entscheide. Die Methode ist benannt nach ihrem Entdecker Dr. Otto Buchinger, der selbst unter sehr heftigem Rheuma gelitten hat und sagt, er sei durchs Fasten geheilt worden. Sicher wäre eine andere Variante, etwa das intermittierende Fasten, einfacher. Aber ich will dem Rheuma an den Kragen – und Experten glauben, da sei „richtiges“ Fasten wirksamer.
Apropos Experten: Da ich selbst ja keine Wissenschaftlerin bin, habe ich mit Menschen gesprochen, die sich so richtig gut auskennen. Die Interviews mit den Fastenexperten finden Sie natürlich auch hier im Buch.
Die Entscheidung steht, die Methode ist gewählt, jetzt muss ich nur noch anfangen. Wie immer bei solchen Beschlüssen erscheint es schwer, einen geeigneten Zeitpunkt zu finden. Immer stehen große Geburtstage an, Grillfeste, Partys, Hochzeiten oder andere Festivitäten wie Weihnachten, Silvester, Ostern und Co. Den perfekten Moment gibt es nicht. Sollte man eher im Sommer fasten, wenn es heiß ist und man sowieso weniger Hunger hat? Oder ist der Jahreswechsel ein guter Zeitpunkt – der Moment nach der Weihnachtsvöllerei, wenn man eh im Rausch der guten Vorsätze schwelgt? Ist das Frühjahr eventuell geeigneter, weil man weiß, dass die Bikinisaison ansteht? Oder ist es eigentlich vollkommen egal, weil immer irgendwas im Wege steht? Es ist ein bisschen wie die Frage nach dem perfekten Moment zum Kinderkriegen: Es gibt ihn einfach nicht. Jeder Moment kann falsch und perfekt sein und es gibt gegen jeden Zeitpunkt jede Menge Einsprüche.
„Nächste Woche“, sage ich mir. „Ich fange nächste Woche an.“ Genehmige mir selbst noch eine klitzekleine Gnadenfrist. Eine letzte Woche Essen. Zeit für die Vorbereitung. Mental und praktisch.
Also: Los geht’s. Ich wäre dann mal so weit.
PS: Jeder Mensch ist anders. Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht denken, ach, die Fröhlich wieder mit ihren extremen Selbsterfahrungssachen, das könnte ich eh nicht, habe ich Freunde gebeten, das Fasten ebenfalls auszuprobieren. Netterweise haben sie das auch getan und mir ihre Gedanken dazu niedergeschrieben. Manches ähnelt sich, manches ist ganz anders … Aber lesen Sie selbst.