Die Gefährtin des Commanders

Das Interstellare Bräute® Programm, Band 15

Grace Goodwin

Inhalt

Willkommensgeschenk!

Interstellare Bräute® Programm

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

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1

Commander Karter, Schlachtschiff Varsten, Sektor 438


„Sie sollten doch gar nicht hier sein, Commander. Ich kann das übernehmen.“ Mein zweiter Befehlshaber, Vice Commander Bard, schritt Schulter an Schulter neben mir wie schon seit über einem Jahrzehnt. Wir waren beide auf Schlachtschiffen geborene Prillon-Krieger, und ich konnte mich darauf verlassen, dass er die Dinge beim Namen nennen würde, auch wenn ich sie nicht hören wollte.

In diesem Moment nannte Bard die Dinge beim Namen. Mich in diesem Schrotthaufen von einem Schlachtschiff aufzuhalten, war nicht die weiseste Entscheidung, die ich je getroffen hatte. Und doch hatte ich keine Wahl. Ich musste mir das Ausmaß der Zerstörung selbst ansehen. Commander Varsten war ein ausgezeichneter Stratege, ein kampferprobter Krieger, und er wurde vermisst. Ich konnte nicht so recht glauben, dass seine halbe Kampfflotte innerhalb nur weniger Stunden vernichtet worden war. Die Kampfgruppe Varsten war dezimiert worden.

„Über den Bildschirm hätte ich keinen getreuen Eindruck von der Situation bekommen.“ Manche Dinge musste man selbst gesehen haben.

Bard stieg über eine angesengte Blutlache auf dem Boden hinweg, und sein ansonsten so ausdrucksloses Gesicht verzog sich. „Nein, das hätten Sie wohl nicht.“

Als die Notrufe der Überlebenden eintrafen, hatte ich ihnen nicht geglaubt. Ich hatte nicht glauben können, dass fast eine gesamte Kampfgruppe einfach so ausradiert worden war.

Doch hier standen wir nun, in den Trümmern eines Schiffes, das einst das Zuhause von fast zweitausend Kriegern, ihren Gefährtinnen und Kindern gewesen war. Draußen waren drei von Varstens Versorgungsschiffen zu einem Haufen Fragmente zerschossen worden, die nun im tiefen Schwarz des Alls herumschwebten. Das Schlachtschiff selbst trieb auf den nächstgelegenen Planeten zu. Die schwachen Triebwerke schafften es nicht so recht, dem unerbittlichen Sog seiner Schwerkraft entgegenzuwirken, da der Hauptantrieb zerstört worden war. Die metallenen Korridore knarrten und ächzten unter unseren Stiefeln, und durch unsere Helme hindurch saugten wir die üblen Gerüche von versengtem Schiff und Tod in unsere Lungen.

Die Verwüstung war umfassend. Die Außenhaut in diesem Abschnitt war nicht mehr intakt, und unsere Sauerstoffhelme waren eine Notwendigkeit, da es keine Atemluft mehr gab. Nur etwa die Hälfte des großen Schiffes war noch intakt, und was übrig war, war leer. Eine Handvoll Leichen war alles, was noch blieb. Ich war höllisch dankbar dafür, dass wir auf unserer Suche bisher noch nicht auf ermordete Frauen oder unschuldige Kinder gestoßen waren. Anscheinend war es den Kriegern, die dieses Schiff ihr Zuhause genannt hatten, gelungen, ihre Familien in Sicherheit zu bringen. Aber wie das alles überhaupt möglich gewesen war, blieb ein Rätsel. Verdammt, diese gesamte Situation war nichts als ein Haufen Fragen, auf die es noch keine Antwort gab.

Wir wandelten durch die Korridore von Commander Varstens Schlachtschiff. Nicht mein Schiff. Nicht meine Leute. Nicht mein Sektor des Weltalls. Aber jetzt gehörten sie alle mir. Die Toten, die in diesen Korridoren lagen und in der kalten Leere des Alls außerhalb des Schiffes trieben, das waren meine Leute. Dieses kaum funktionstüchtige Wrack war nun meine Verantwortung.

Sie gehörten mir. Da ihr Commander verschollen war, waren die Überlebenden, die den direkten Angriff auf dieses Schiff überstanden hatten, sowie auch die anderen Mitglieder der Kampfgruppe, die sich in Sicherheit bringen konnten, nun mir unterstellt. Und es handelte sich um eine schockierende Anzahl von Varstens Leuten, die in den verbleibenden Transport- und Versorgungsschiffen zusammengepfercht auf der anderen Seite des nächstgelegenen Sterns versteckt waren. Es war, als hätte Varsten gewusst, dass der Angriff kommen würde, und sein gesamtes Volk und die halbe Flotte aus der Gefahrenzone geschickt, bevor der Hive zuschlagen konnte.

Aber das ergab keinen Sinn. Warum würde er alles nicht-essenzielle Personal evakuieren und wissentlich ein Schlachtschiff der Eliteklasse in eine Falle manövrieren? Wofür ein Schlachtschiff und mehrere Versorgungsschiffe opfern? Und Sektor 438 der Übernahme durch den Hive ausliefern? Dieser Bereich des Weltraums war ein Nachbargebiet zu meinem eigenen. Varsten und ich hatten uns oft per Kommunikator unterhalten, Strategien und Hive-Aktivität besprochen. Er war ein geduldiger Mann gewesen, mit zwei Jahrzehnten mehr Kampferfahrung als ich. Ein weiser Kommandant. Er würde nichts ohne guten Grund unternommen haben. Herauszufinden, was hier vorgefallen war, war meine oberste Priorität.

Und auch, die Angriffsflotte des Hive aufzufinden und zu zerstören, die diese Verwüstung angerichtet hatte. Ich war gemeinsam mit einem ganzen Geschwader von medizinischem, militärischem und unterstütztem Personal vom Schlachtschiff Karter hierher transportiert, nachdem wir den Notruf von jenen empfangen hatten, die in das sichere Versteck geschickt worden waren. Aber die hatten sich nicht während des Hive-Angriffs gemeldet, sondern erst, nachdem der Angriff vorbei war.

Stunden danach. Dafür hatten wir derzeit noch keine Erklärung.

Sieben Stunden, genau gesagt. Wir hatten einen Kommunikator-Ruf von jenen empfangen, die sich auf den anderen Schiffen versteckt hatten. Leider befanden sich unter ihnen keine hochrangigen Offiziere. Niemand schien zu wissen, was Commander Varsten dazu bewegt hatte, solch radikale und unerklärliche Entscheidungen zu treffen.

Nichts ergab Sinn. Gar nichts.

„Wo ist die Kommando-Crew?“, fragte ich.

„Das wissen wir nicht“, antwortete er, während unsere Stiefel mit jedem Schritt hallten. „Wer von Varstens Kampfgruppe übrig ist, der befindet sich auf der anderen Seite des Sterns. Das radioaktive Feld des Sterns verzerrt unsere Kurzstrecken-Kommunikation, und sie weigern sich, ihre Quanten-Kommunikationsverbindungen zu aktivieren.“

„Wollen Sie mir erzählen, dass er seine gesamte Kampfgruppe minus der Kommando-Crew in ein Versteck geschickt hat, in... was, Sicherheit?“

Er nickte. „Genau so scheint es.“

„Haben wir Schiffe im Sektor 437 zur Verfügung, die hierher kommen und sie sicher durch eine manuelle Evakuierung führen könnten? Die Koalition wird diese Schiffe nicht aufgeben wollen.“ Die anderen Fracht- und Versorgungsschiffe—jene, die sich dem Angriff fernhalten konnten—verfügten über Transporter-Technologie, aber die war nicht dafür vorgesehen, mit dem Transport von fast fünftausend Leuten fertig zu werden.

Das zentrale Schlachtschiff beherbergte eintausendvierhundert Krieger samt Familien und diente außerdem als Landeplatz für kleinere Angriffsschiffe. Das Schiff selbst war schwer gepanzert und mit Blaster-Technologie bestückt, um die kleineren Schiffe im Umfeld verteidigen zu können. Jeder Kommandant einer Kampfgruppe hatte das Kommando über ein Schlachtschiff und zehn bis zwölf kleinere Versorgungsschiffe. Jede Gruppe, die als Kampfgruppe bezeichnet wurde, war nach ihrem Kommandanten benannt und verantwortlich für einen Sektor im Weltraum. Eine vollständig besetzte Kampfgruppe mit allen Schiffen umfasste knapp fünftausend Leute.

Das waren zu viele, um sie in kurzer Zeit transportieren zu können. Die Kurzstrecken-Angriffsschiffe vom Schlachtschiff Karter waren nicht dafür geeignet, es ohne Hilfe in den Sektor 438 zu schaffen, und die Schiffe, die sich noch hier im Dock von Schlachtschiff Varsten befanden, waren alle zerstört.

Die beste Option war es, so viele Leute wie möglich in die Kampfgruppe Karter zu transportieren und die restlichen Fracht- und Versorgungsschiffe aus Varstens Flotte umgehend auf einen Kurs zu setzen, der sie zu einem Treffpunkt mit der Karter bringen würde. Aber das würde bedeuten, dass die kleineren Schiffe aus Varstens Gruppe unbegleitet und einem Angriff ausgeliefert sein würden. Und selbst das setzte voraus, dass Primus Nial und die anderen Flottenkommandanten einwilligen würden, diesen Sektor des Weltalls aufzugeben.

Und das war unwahrscheinlich. Vielmehr ging ich davon aus, dass Primus Nial mir auftragen würde, meine Flotte und Ressourcen aufzuteilen und beide Sektoren 437 und 438 zu halten, bis Ersatz für Commander Varstens Flotte und Personal gefunden worden war. Primus Nial würde ein neues Schlachtschiff in Betrieb nehmen lassen und einen neuen Kommandanten in diesen Bereich abbestellen. Doch das würde Zeit brauchen.

Und diese Zeit würde uns der Hive wohl nicht geben.

Bard klang so grimmig, wie ich mich fühlte. „Ein paar. Wenn die Überlebenden jetzt gleich aufbrechen, könnten sie in etwa sechsunddreißig Stunden mit unseren Versorgungsschiffen zusammentreffen. Aber die Piloten von Varsten weigern sich, sich in Bewegung zu setzen. Sie sagen, dass sie strikte Anweisungen von Commander Varsten haben, sich nicht vom Fleck zu rühren, aber sie wissen nicht, warum.“

„Und wo zur Hölle ist Commander Varsten?“ Das war die Frage, auf die ich am dringlichsten eine Antwort brauchte. Wo war mein alter Freund, und was zum Geier hatte er sich dabei gedacht?

Bards Lippen pressen sich zu einem dünnen Strich zusammen. „Tot. Sie fanden seine Leiche im Pilotensitz eines Angriffs-Shuttles. Er flog Unterstützungsmanöver, beschützte das Hauptschiff. Und er war alleine.“

„Kein Co-Pilot?“ Er war tot, und damit scheinbar auch meine Hoffnungen darauf, Antworten zu finden.

„Niemand. Kein Navigator. Kein Funktechniker. Er war solo unterwegs.“

Noch ein Rätsel, für dessen Lösung ich keine Zeit hatte. Knapp fünftausend Leute waren derzeit auf Schiffen gestrandet, die nur für halb so viele Passagiere ausgestattet waren. Und ihr Schlachtschiff war weg. Nun ja, wir standen auf dem, was davon übrig war. Nicht funktionstüchtig und nicht bewohnbar. Selbst wenn der Rest von Varstens Kampfgruppe sich hinter dem Stern hervortrauen würde, würden sie kein Schlachtschiff haben, das sie beschützte. Wenn sie überhaupt zurückkehrten... wenn wir sie hier zurückließen, alleine und ungeschützt, würden sie fette Beute für den Hive sein. Und das bedeute fünftausend weitere Hive-Drohnen, Soldaten, Brutkörper.

Nein.

„Wie viele Überlebende auf den anderen Schiffen? Haben wir eine Opferzahl?“, fragte ich. Nur eine Handvoll toter Krieger, über die Korridore verstreut. Ich wollte gar nicht daran denken, dass der Hive sich womöglich den Rest geholt hatte. Es schien nicht möglich zu sein. Andererseits hatte ich schon Schlimmeres gesehen.

Bard blickte auf das Tablet hinunter, das er bei sich trug. „Nur drei Überlebende bisher. Wir haben zwanzig Tote gezählt, einschließlich Commander Varsten, aber wir haben noch nicht das ganze Schiff abgesucht.“

„Was zur Hölle hat er sich dabei gedacht?“

Vice Commander Bard antwortete nicht auf meine Frage. Ich wusste, dass er die Antwort darauf auch nicht kannte. Stattdessen sagte er: „Zwei Mitglieder seiner Kommandocrew sind zu den ReGen-Kapseln auf der Karter transportiert worden.“

Die Götter seien verdammt, vielleicht würden die ja wissen, was hier vor sich ging. „Und der dritte Überlebende?“

Als mein Vize nicht sofort antwortete, blieb ich stehen. Das zwang ihn dazu, ebenfalls anzuhalten. Er war ein starker Prillon-Krieger, und ich vertraute auf sein Urteilsvermögen und seinen Instinkt. In diesem Fall löste sein Schweigen in mir die Alarmglocken aus. Als wäre die Auslöschung von fast einer gesamten Kampfgruppe nicht schlimm genug. Die Kampfgruppe Varsten schützte Sektor 438 schon, seit ich ein kleiner Junge war. Die Zerstörung um mich herum war unvorstellbar. Wie auch Varstens Tod.

„Er ist vom I.C., und er weigert sich, zu reden.“

Ich schloss einen Moment lang die Augen und ließ diesen zusätzlichen Irrsinn auf mich wirken. Intelligence Core. Der Geheimdienst der Koalition. Die dunkle Seite der Flotte. „Verdammte Scheiße. Wo ist er? Ich bringe ihn schon zum Reden.“

Bard zog eine Braue hoch. „Sollten wir Commander Phan dazu holen?“ Er grinste, und seine kupferfarbene Haut und Bronze-Augen waren gespannt auf meine Antwort. „Ich bin mir sicher, dass sie einem der Ihren nur liebend gern auf den Zahn fühlen würde.“

Vor ein paar Jahren wäre das noch zutreffend gewesen. Inzwischen war die Erdenfrau Mutter geworden. Eine Gefährtin. Und dauerhaft in meinem Kommando. Sie hatte vor kurzem erst meine gesamte Kampfgruppe gerettet, als sie mit einem verseuchten Biest aufgetaucht war und ein ganzes Netzwerk von unsichtbaren Minen, die der Hive im All verteilt hatte, entschärft hatte. Diese Minen hatten meine sämtlichen Schiffe in der Mangel gehabt. „Sie ist zu wertvoll. Ich werde es nicht riskieren, sie hierher zu bringen.“

Das Zischen von geborstenen Abluftrohren, das Ächzen von Metall, das sich nach der Explosion verzog, die tiefen Stimmen, die in der Ferne Anweisungen gaben, Aufgaben verteilten, um diesen Scheißhaufen aufzuräumen, umgaben uns. Zerstörung war mir nichts Neues, aber das hier war...persönlich. Zu nahe, zumindest so nahe, wie man es in einer verdammten Kampfgruppe haben konnte.

„Sie sind doch hier“, entgegnete er.

„Ich bin niemand“, sagte ich schlicht.

Bard öffnete den Mund und wollte widersprechen, dann schloss er ihn wieder. Er wusste, wie ich darüber dachte. Ich war in allererster Linie ein Krieger. Ich kämpfte. Ich tötete. Ich beschützte meine Leute, das Volk, das durch den Hive-Angriff meines geworden war. Und wenn ich starb? So sei es. Ein anderes Mitglied meiner Militärfamilie, oder ein anderer würdiger Prillon-Krieger, würde das Kommando übernehmen. Ich war ein Rädchen im Getriebe der Koalitionsflotte. Ich war ein Krieger. Nichts weiter.

„Chloe ist beim I.C., Karter“, fuhr er fort. „Sie kann auf sich aufpassen.“ Ich fragte mich oft, wie intelligent diese Truppe wirklich sein wollte, wo sie uns doch die meiste Zeit mehr Scherereien einbrockte, als hilfreich zu sein. Aber dann kam doch immer wieder mal jemand wie Commander Chloe Phan daher und rettete uns allen den Arsch. Ich hasste ihre Geheimniskrämerei, aber wie alle Krieger musste ich anerkennen, dass Spione und verdeckte Operationen ein notwendiges Übel waren. Kein Schlachtkommandant konnte einen Krieg gewinnen, ohne Informationen über den Feind zu haben. Und die knallharten Mistkerle, die im I.C. dienten, waren die besten. Einschließlich Commander Phan von der Erde. Aber es war auch meine Aufgabe, sie zu beschützen. Sie war die Gefährtin von zwei meiner besten Kriegern, und Mutter ihrer Kinder. Es bestand kein Bedarf, ihr Wohlergehen in diesem Chaos hier aufs Spiel zu setzen, besonders, da wir überhaupt keine Antworten hatten. Einen I.C.-Kommandanten mit verschlossenen Lippen konnte ich auch alleine verprügeln.

„Sie ist eine Mutter“, sagte ich.

Bard grinste. „Ich werde sie wissen lassen, dass Sie das gesagt haben.“

„Warum erklären Sie Dara und ihrem kleinen Brüderchen nicht, dass Sie das Leben ihrer Mutter zu Ihrer Belustigung aufs Spiel gesetzt haben?“ Jetzt war ich mit Grinsen an der Reihe, und ich sorgte dafür, dass er jeden Zentimeter meiner Zähne sehen konnte—damit ich Bard besser die Kehle rausreißen konnte. „Wenn Sie meine Dara zum Weinen bringen, werde ich Sie zermalmen.“

Wir schritten weiter.

Dara war wunderschön, mit schwarzen Haaren und grünen Augen, genau wie ihre Mutter. Ich liebte sie, als wäre sie meine eigene Tochter. Sie war klein, aber furchtlos. Und die Momente, in denen sie ihre kleine Hand in meine legte, waren die einzigen, in denen ich mich als mehr fühlte als nur eine Killermaschine. Ich würde nichts unternehmen, was ihrem kleinen Herzen Schmerz bereiten konnte. Dazu gehörte, das Leben ihrer Mutter aufs Spiel zu setzen, wenn es nicht absolut notwendig war. Ihr kleines Brüderchen Christopher war voller Feuer und Neugier, ein aufgewecktes Kerlchen. Aber es war Daras süße Unschuld, die mich bei Verstand hielt, mir einen Grund gab, weiter zu kämpfen.

Bard verspottete mich mit einem Lachen, aber er behielt seine weiteren Ansichten für sich. Er brachte mich zu dem einzigen Überlebenden, auf der Kommandobrücke eines kleinen Frachtschiffes. Wir stiegen unterwegs über Leichen, und eine mörderische Wut wallte mit jedem Tropfen Blut, der an meinen Stiefeln klebte, höher auf.

„Warum haben sie die Toten zurückgelassen?“, fragte Bard.

Ein Hive-Angriff endete für gewöhnlich in einem Komplettverlust jeglicher Besatzung. Keine Leichen. Keine Überlebenden. Die Koalitionsflotte war bisher davon ausgegangen, dass der Hive etwas Unappetitliches mit den Toten anstellte, aber das hatte ich den I.C. nie gefragt. Ich hatte kein Bedürfnis danach, die Antwort zu kennen. Was sie mit den Lebenden anstellten, war schrecklich genug, und ich hatte schon so genug Albträume. „Das weiß ich nicht. Vielleicht hat der I.C.-Offizier Antworten für uns.“

Antworten, die ich gar nicht wollte. Aber wollen war ein Luxus, den ich schon vor Jahren aufgegeben hatte.

Wenige Minuten später fuhren wir im verbleibenden funktionstüchtigen Fahrstuhl auf die Kommandobrücke des Schlachtschiffs und betraten sie durch eine Not-Luftschleuse, die meine Crew aufgebaut hatte. Sobald wir eingetreten waren, nahmen Bard und ich unsere Helme ab und blickten uns um. Ein Prillon-Krieger saß im Sitz des Navigators, den Kopf in die Hände gestützt. Sein Haar war von hellem Gold, und seine Haut war hell. Er war groß, sein Körper ein wahrer Berg in dem kleinen Sitz. Aber als er mir sein Gesicht zuwandte, erstarrte mein Körper vor Schreck.

2

Erica Roberts, Abfertigungszentrum des Interstellaren Bräute-Programms, Erde


Es war dunkel, aber ich konnte hören, wie meine Krieger sich näherten, mich umringten, mich berührten.

Mich für sich wollten.

Ich wartete schon wochenlang auf diesen Moment. Hatte mich danach gesehnt, dass sie endlich einwilligten und mich gemeinsam vor den Zeugen nahmen...

Der Gedanke ließ mich erstarren, und mein Herz raste. Die harte Erinnerung an den Test-Stuhl im kalten, klinischen Zimmer im Bräute-Testzentrum drang in mein Bewusstsein ein. Mein Herz pochte, aber nicht aus Angst, sondern aus Vorfreude.

Denn so sehr das Hirn dieser Frau, wer immer sie war, diese Besitznahme begehrte—ich begehrte sie ebenso. Das hier war nicht mein Körper. In einem weit entfernten, rationalen Teil meines Ichs wusste ich das. Aber es fühlte sich echt an.

Es war ein Traum, aber auch wieder nicht. Aber es fühlte sich verdammt echt an. Für sie war es echt, und irgendwie teilte ich dieses Erlebnis mit ihr.

Als eine große Hand mich im Nacken packte und die warme Brust meines Gefährten sich an meinen nackten Rücken presste, schlüpfte ich wieder in den Traum hinein, oder in die Halluzination—was immer es war. Mir war völlig egal, ob es echt war oder nicht. Ich brauchte die Berührung meiner Gefährten.

Der Krieger hinter mir hob mein Kinn hoch. Die warme Hand um meinen Hals signalisierte mir deutlich, wer das Sagen hatte. Um uns herum hörte ich einen Sprechgesang von männlichen Stimmen, mindestens sechs, vielleicht sieben. Die Zuseher.

Nein, die Zeugen dieser Besitznahme. Die handverlesenen Ehrenträger meiner Gefährten, die sich meinem Schutz verschworen hatten. Sie würden zusehen...

Bevor meine Gedanken diesem Pfad folgen konnten, schob der Mann hinter mir einen Finger in meine sehnsüchtige Pussy, und ich keuchte auf, drückte mich ihm entgegen.

„So feucht, Gefährtin. Bist du für uns bereit?“ Seine Freude über meine Willigkeit pochte über unsere Verbindung, den Gefährtenkragen, den ich um meinen Hals spürte. Irgendwie verband dieser Kragen uns. Uns alle drei. Wie? Das wusste ich nicht. Ich spürte es nur.

Mein Verstand trat wieder an die Oberfläche, und wie durch einen wirren Nebel hindurch versuchte ich, die Gedanken der anderen Frau zu verarbeiten. Alle drei? Ich hatte zwei Gefährten? Wollte ich überhaupt zwei Gefährten? Zwei Münder. Vier Hände.

Zwei Schwänze.

Und einer von ihnen hatte einen Finger in meiner Pussy.

Gott, ja. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, schmolz zu einer Pfütze von Lust zwischen zwei harten Prillon-Kriegern. Meinen Kriegern.

Und so wusste ich auch, dass mein primärer Gefährte uns beobachtete, sein Schwanz hart und schwer vor Verlangen. Er hielt sich zurück, um die Lust dieses Augenblickes hinauszuzögern. Seine Emotionen, seine Lust, ertränkten mich, überwältigten uns beide über die Kragen, während mein sekundärer Gefährte mit seinen dicken Fingern in meiner Pussy ein und aus pumpte. Ich wollte, dass sie mich fickten, in Besitz nahmen, mich zu ihrem Eigentum machten. Auf der Stelle. Ich war bereit, mich hinzugeben. Ihnen alles zu geben. Vor dem gesamten verdammten Schiff vor Lust zu schreien, wenn es sein musste.

Ich brauchte sie. In mir. Ich brauchte einen Orgasmus.

Brauchte. Wollte. Begehrte.

Begierig wollte ich nach ihm greifen, aber ich stellte fest, dass meine Arme lose über meinem Kopf zusammengebunden waren, nicht gestreckt, nur... aus dem Weg geräumt. Es ergab keinen Sinn, aber es schien, als war mir keinerlei Kontrolle erlaubt.

Ich brauchte es, zu spüren. Sonst nichts.

Ich war nackt, und die warme Luft blies sanft über meine Haut, kühl an der nassen Hitze meiner offenen Pussy. Ich war so positioniert, als würde ich auf einem Stuhl sitzen, aber es gab keine Sitzfläche. Meine Beine waren weit zu beiden Seiten gespreizt, meine Schenkel und mein Gewicht auf etwas gestützt, das ich nicht sehen konnte, und mein Hintern hing...über einer Schaukel. Offen und nackt. Eine Schaukel? Ich verstand es nicht, aber das musste ich auch nicht.

„Nimmst du meine Besitznahme an, Gefährtin? Gibst du dich mir und meinem Sekundär frei hin, oder wünscht du, einen anderen primären Gefährten zu wählen?“ Gott, das Brummen in dieser Stimme brachte mich alleine schon fast zum Kommen. Mein sekundärer Gefährte hörte auf, seine Finger zu bewegen, und packte meinen Hals fester, gerade richtig. Meine Pussy krampfte sich um seine Finger zusammen, und ich stöhnte. Ich brauchte mehr.

Ich leckte mir über die Lippen. „Ich nehme eure Besitznahme an, Krieger.“ Und beeilt euch doch verdammt noch mal, bitte! Ich wusste, dass sie meine Begierde über unsere Gefährtenkragen spüren konnten. Die telepathische Verbindung verband uns auf eine Weise, die ich nicht verstand. Ich konnte ihr Begehren spüren, als wäre es mein eigenes. Ihre Lust. Besitzgier.

Liebe.

Gott, ja, da war Liebe.

Und mit einem Mal existierte Erica Roberts von der Erde nicht mehr. Ich gab mich völlig hin, versank tiefer in dem Traum. Spürte. Ich wollte diesen Ort nicht verlassen, diese Krieger. Dieses Gefühl. Ganz und gar nicht.

„Dann nehme ich dich in Besitz, durch das Ritual der Benennung. Du gehörst mir, und ich würde jeden anderen Krieger außer meinem Sekundär töten, der es wagt, dich anzufassen.“ Mein primärer Gefährte sprach den Schwur mit einem Tonfall, den ich noch nie zuvor gehört hatte. So feierlich. Er meinte seine Worte absolut ernst. Er würde töten, um mich zu beschützen.

Er trat zwischen meine gespreizten Beine, und mein sekundärer Gefährte zog seine Finger aus meiner Pussy hervor und nutzte die nassen Fingerspitzen, um damit meine Pussylippen zu spreizen, mich für den Schwanz meines primären Gefährten zu öffnen. Während der erste mich füllte, sprach der Gefährte in meinem Rücken seinen eigenen Schwur. „Du gehörst jetzt uns. Du gehörst mir, und ich gehöre dir. Ich würde sterben, um dich und deine Nachkommen zu beschützen. Töten, um dich zu beschützen. Meins. Für immer, Gefährtin.“

Ich schrie auf, als der erste Mann vorwärts stieß, sein Weg erleichtert durch meine Begierde und die Hilfestellung meines sekundären Gefährten. Ich wurde weit gedehnt, gefüllt. Als er völlig eingedrungen war, tief und dick, wanderte die Hand meines sekundären Mannes an meinen Hintern und zerrte sanft an dem Stöpsel, den ich bisher noch nicht bemerkt hatte. Wie war mir etwas so Wollüstiges entgangen? So... verwegen. Das Teil glitt mit Leichtigkeit heraus, und mein sekundärer Gefährte schob seine Finger tief in meinen Hintern. Ich keuchte über das Eindringen, darüber, mich so voll zu fühlen. Bisher hatte noch nie jemand mit meinem Hintern gespielt, geschweige denn ihn gefüllt. Und das nicht nur mit einem kleinen Stöpsel oder einem Finger, sondern gleich mehreren.

Ich krampfte zusammen, atmete tief in die Intensität hinein.

Ich war nass dort, und welches Gleitmittel er auch eingesetzt hatte, es funktionierte so gut, dass ich geradezu darum betteln wollte, dass er mich endlich fickte. Ich hatte keine Ahnung, dass es sich so gut anfühlen konnte.

Aber ich wollte nicht seine Finger; ich wollte seinen Schwanz. Ich wollte sie beide in mir. Tief. Gemeinsam. Mich fickend. Mich zu ihrem Eigentum machend. „Bitte. Bitte. Ich brauche euch.“ Ich bettelte. Es war mir egal. Sie gehörten mir, wahrlich und wahrhaftig mir. In mir war keine Scham, keine Zurückhaltung. „Biiiiiitteeeee.“ Ich riss an den Fesseln um meine Handgelenke, zog die Muskeln in meiner Pussy kräftig um den riesigen Schwanz in mir zusammen.

Der Sprechgesang verklang. Ich hatte unsere Zeugen ganz vergessen, war zu abgelenkt gewesen von meinen Gefährten, um auf etwas anderes zu achten als auf uns. „Mögen die Götter euch bezeugen und beschützen.“,

Die Worte drangen kaum zu mir durch, bevor der Gefährte vor mir meine Lippen eroberte, mich küsste, als wollte er mich verschlingen.

Das wollte ich ebenso.

Zur gleichen Zeit positionierte mein zweiter Gefährte seinen Schwanz an meinem Hintereingang, vorsichtig, aber bestimmt. Er presste vorwärts, öffnete mich. Füllte mich.

Ich stöhnte in den Kuss hinein, rückte die Hüften so zurecht, oder versuchte es zumindest, dass ich vor und zurück wippen konnte. Mich selbst auf ihren beiden harten Schwänzen ficken.

Zu groß, zu viel. Mehr.

Stattdessen packte mich mein erster Gefährte um die Taille und hielt mich still. Mein zweiter Gefährte hatte immer noch eine Hand um meinen Hals gelegt, und ich liebte es. Seine andere wanderte an meine Brust, an meinen Nippel, und drückte ihn. Zupfte daran.

Ich war umringt. In Besitz genommen. Geschützt. So voll Schwanz, dass ich schreien würde, wenn sie sich nicht bald bewegten. Jetzt gleich.

Als hätten sie erkannt, dass sie mich an den Rand des Wahnsinns getrieben hatten, bewegten sie sich, zugleich, fuhren gemeinsam ein und aus. Langsam. Fickten mich zusammen. Füllten mich.

Sex fühlte sich gut an. Oh ja, einfach nur gut. Für gewöhnlich. Für mich zumindest, die einfache Erica von der Erde.

Rein. Raus. Reibung. Streicheln. Liebkosen. Orgasmen, von Hand gemacht... also buchstäblich. Das alles war gut. Schon wieder dieses Wort. Nun ja, es war nun mal gut. Nichts weiter.

Bis jetzt zumindest.

Bis zu dem hier.

Heilige Scheiße, DAS HIER.