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Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.

EIN EBOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER

1. Auflage 2021

© 2021 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling

Rezepte und Text: Julian Lange

Layout, Cover und Satz: Zoe Mitterhuber

Projektleitung und Lektorat: Isabell Stegmeier

Rezeptfotos: Annamaria Zinnau, Hamburg

People-Fotografie: Jens Hänsel, Frankfurt a. Main

Illustrationen: Zoe Mitterhuber

Bildrahmen: S. 8–14, 168, 174: Shutterstock/©X10; S. 16–19: Shutterstock/©phototravelua

Herstellung: Anne-Katrin Brode

ISBN 978-3-7459-0833-6

www.emf-verlag.de

Vorwort

Hätte mir mit 18 jemand erzählt, dass ich später mal ein Kochbuch schreiben werde, mir wär doch glatt das Fischstäbchen aus dem Mund gefallen. Oder die Pommes. Oder das Stück Tiefkühlpizza. Daraus bestand meine Ernährung damals nämlich hauptsächlich. Selber kochen? Fehlanzeige!

Hauptsache, das „Essen“ war schnell auf dem Tisch und machte einigermaßen satt. Doch nachdem ich die ersten Monate in meiner eigenen Wohnung auf mich alleine gestellt und so ziemlich jedes Tiefkühlprodukt meines Supermarkts getestet war, wurde es schnell langweilig. Vielleicht auch, weil mir bewusst wurde, dass diese Art von Ernährung, nicht gerade die gesündeste ist.

Zum Glück ernährte sich mein bester Freund Samuel zu dieser Zeit vegan und hat dadurch häufig selbst gekocht. Auch an den Tagen, an denen er für Marathon-Gaming-Sessions bei mir zu Besuch war. Und so fing ich an, mich zwischen Uncharted und Grand Theft Auto auch mal (gezwungenermaßen!) mit Zucchini und Auberginen zu beschäftigen. Die ersten Male musste ich noch dazu motiviert werden mitzuhelfen. Doch irgendwann kam dieser erste magische Moment. Dieser „Aha-Effekt“. Auf einmal schmeckte das selbst gekochte Essen überraschend gut. Mir wurde bewusst, wie spannend es sein kann, selbst aktiv in der Küche zu werden.

Also kramte ich mein eingestaubtes Jamie-OliverKochbuch raus, das mir meine Mutter in weiser Vo­raus- sicht vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte (... und das bisher kein einziges Mal zum Einsatz kam), und fing an, auch abends mal alleine für mich zu kochen. Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten, und ich lernte Zutaten zu lieben, von denen ich vorher nicht mal wusste, dass es sie gibt. Süßkartoffeln! Koriander! Kaffir-Limettenblätter!

Mein Interesse für gutes Essen war geweckt. In den kommenden Jahren wurde dieses dann immer größer, denn als professioneller Pokerspieler bin ich oft zu internationalen Turnieren gereist und konnte so andere (Ess-)Kulturen kennenlernen. Portugal, Frankreich, Italien, Spanien, Australien, Costa Rica … Überall wurde Essen so viel mehr zelebriert, als es in Deutschland der Fall war. Ich verstand, dass das Essen für viele Menschen einen riesigen Stellenwert im Leben hat. Und merkte, wie es auch in meinem Leben immer mehr zu einer Priorität wurde.

Die ersten Besuche in Sterne-Restaurants folgten, und mir wurde bewusst, welche spannenden Geschmackskombinationen möglich sind ...

Ich kochte immer häufiger und suchte nach Inspiration online. Doch im deutschsprachigen Bereich fand ich einfach keinen guten Video-Content, der mich abholte. Also schaute ich englischsprachige Kanäle wie Binging with Babish, French Guy Cooking, Donal Skehan ... und fragte mich die ganze Zeit, weshalb es so etwas eigentlich nicht auf Deutsch gibt?!

Zu dieser Zeit suchte ich eh gerade nach einer neuen Herausforderung, und so wurde mir klar ... ich möchte dieser YouTube-Koch sein! Die Person, die Koch­anfänger an die Hand nimmt und ihnen zeigt, dass Kochen einfacher ist, als sie denken. Und Spaß machen kann!

Let‘s Cook war geboren.

Mein damaliger WG-Mitbewohner Alex war, wie es der Zufall so wollte, bereits YouTuber. Also kaufte ich ihm eine seiner alten Kameras ab, bestellte mir zwei Softboxen für die Beleuchtung und fing an, in der eigenen Küche zu drehen. Ich hatte keine Ahnung von Kameraequipment, war sogar kamerascheu, aber ich hatte eine Mission!

Fünf Jahre später habe ich nicht nur das Privileg, mit meinem YouTube-Kanal unzählige Menschen zu erreichen, sondern auch ein Kochbuch mit dem EMF-Verlag schreiben zu dürfen!

Es war viel Arbeit! Danke an dieser Stelle auch an Aurélie, die mich bei allem unterstützt. Selbst wenn ich mal wieder um Mitternacht in der Küche stehe und drei verschiedene Salatdressings zubereite, nur um das Beste zu finden.

Dieses Buch ist eine Sammlung meiner Lieblingsrezepte. Wenn ich Menschen erzähle, dass ich auf YouTube koche, werde ich häufig gefragt, welche Essensrichtung ich zeige. Ich antworte dann „Alle!“. Es wäre doch schade, sich auf nur eine Richtung zu beschränken. Denn ich möchte nicht nur eine Nische bedienen, sondern dich mit ganz unterschiedlichen Rezepten inspirieren, die ich in verschiedensten Ländern kennengelernt habe. Eines haben diese Rezepte aber alle gemeinsam: Sie sind anfängerfreundlich! Ich habe versucht, größtenteils Zutaten zu verwenden, die du im Supermarkt um die Ecke bekommst!

Auch bin ich kein Freund davon, stundenlang in der Küche zu stehen. Ich mag die Gerichte, die in 30 Minuten auf dem Tisch sind, aber so gut schmecken, als hätte man viel mehr Zeit dafür gebraucht!

Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem Kochbuch (vor allem, wenn es ein Geschenk war und du es Jahre später verstaubt aus dem Bücherregal holen solltest!).

Ich hoffe, dass dir die Rezepte gefallen, du sie ausprobierst und dir und deinen Liebsten unbezahlbare Momente in der Küche und am Esstisch kreierst!

Poste gerne Bilder von deinem nachgekochten Essen unter dem Hashtag #einfachleckerkochen

Ich würde mich freuen, sie zu sehen!

Lass es dir schmecken!

Julian

Küchenequipment, das du wirklich brauchst!

Dies ist die Grundausstattung, die ich jedem ans Herz legen würde, der gerade in eine neue Küche zieht. Ist deine Küche mit diesen Utensilien ausgestattet, kannst du nahezu alles kochen!

  1. Großer Topf für Suppen, Eintöpfe etc.
  2. Kleiner Topf zum Reiskochen
  3. Beschichtete Pfanne zum Braten
  4. Wok oder große Pfanne mit hohem Rand für Curry und Risotto
  5. Großes Kochmesser, du benötigst kein 18-teiliges Messerset. Hol dir lieber ein großes, hochqualitatives Kochmesser, das langlebig ist und gut in deiner Hand liegt. Damit machst du eh die meisten Arbeiten
  6. Kleines Messer für feinere Arbeiten
  7. Brotmesser, nicht nur für Brot sehr praktisch, auch für schwierig zu schneidende Dinge wie Kürbis und Ananas sehr nützlich
  8. Ein Schleifstein, damit die Messer selbst nachgeschärft werden können
  9. Ein massives Schneidebrett aus Eiche oder Nussbaum, ggf. mit Saftrille. Sieht schick aus und sorgt dafür, dass du sicher schneiden kannst.
  10. Zweites Schneidebrett aus hochwertigem Kunststoff für Fisch
  11. Kochlöffel aus Holz, sollte gut gelaunt sein
  12. Pfannenwender aus Holz
  13. Ein guter Schäler macht die Arbeit fast wie von alleine
  14. Schüsseln in verschiedenen Größen, mind. drei
  15. Sieb zum Abgießen von Pasta und zum Waschen von Gemüse
  16. Feines Sieb zum Abgießen von Reis, Quinoa etc.
  17. Salatschleuder (sehr unterschätzt!), wenn du öfters Salat isst, ein Must-have!
  18. Große Ofenform für Ofengerichte und Überbackenes, Lasagne auf dem Backblech funktioniert halt nicht
  19. Messbecher mit ml- und oz-Angabe (für internationale Maßeinheiten)
  20. Pürierstab mit ordentlich Power für Suppen, Saucen und Pürees
  21. Hohes Gefäß zum Pürieren
  22. Schöpfkelle
  23. Schneebesen zum Verschlagen und Mischen
  24. Feine Reibe für Parmesan und die Schale von Zitrusfrüchten
  25. Kastenreibe – sehr universell einsetzbar
  26. Großer Mörser, um selbst Gewürze zu zermahlen und Pasten herzustellen. Kein absolutes Must-have, aber super praktisch. Es geht nichts darüber, sich selbst Gewürze zu zerstoßen

Kochtechniken

Falls du mit verschiedenen Begriffen noch nicht so vertraut bist, hier eine kleine Hilfe zu den wichtigsten 7

Anschwitzen

Langsames Garen bei geringer Hitze.

Braten

Die Zutat wird bei mittlerer oder hoher Temperatur gegart, und es bilden sich braune Röststoffe.

Heiß anbraten

Beim heißen Anbraten wird die Zutat in einer Pfanne oder einer anderen ebenen Fläche schnell und kräftig erhitzt, sodass Röststoffe am Bratgut entstehen. Flüssigkeit, die dabei z. B. aus Pilzen austritt, sollte schnell verdampfen, ansonsten köcheln sie in ihrem eigenen Saft.

Karamellisieren

Zucker wird so stark erhitzt, dass sich die Farbe und Konsistenz verändern. Der Geschmack wird karamelliger. Nicht nur raffinierter Zucker kann karamellisiert werden, sondern auch der natürliche Zucker, der in Gemüse und Fleisch vorkommt.

Sautieren

Kleine Gemüse-, Fisch- und Fleischstücke werden unter ständigem Rühren bei sehr hoher Hitze angebraten. Kommt in den meisten Wok-Gerichten vor und ist eine tolle Kochtechnik, da das Gebratene schnell gart.

Dünsten

Bei mittlerer Hitze wird Gemüse mit Zugabe von etwas Flüssigkeit oder Fett im eigenen Saft gegart. In der Regel mit geschlossenem Deckel.

Köcheln

Etwas wird längere Zeit bei geringer Hitzezufuhr leicht gekocht.

Die unterschiedlichen Herdarten

Stahl- oder Eisenplatten

Der „Klassiker“ unter den Elektroherden und sehr weit verbreitet. Die Kochplatten benötigen jedoch länger zum Aufheizen als moderne Technologien. Bei einer neuen Küche würde ich mich für eine andere Option entscheiden.

Induktion

Funktioniert über elektromagnetische Wellen, die dafür sorgen, dass der Boden des Topfes warm wird. Das Kochfeld wird hierbei nur warm, weil der erhitzte Topf die Wärme zurück an das Kochfeld gibt. Induktionsplatten benötigen dafür geeignetes Geschirr. Dieses wird jedoch sehr schnell erhitzt, wodurch es auch eine Energieersparnis gibt. Downside: Induktionstechnologie ist deutlich teurer als die Alternativen.

Ceranfeld

Sehen elegant aus und sind leicht zu reinigen. Ceranfelder sind extrem beliebt und gehören bei den meisten Küchen zur Standardausstattung. Zudem sind sie energieeffizienter als ein Herd mit Stahlplatten. Aufpassen sollte man bei der hübschen Glaskeramik der Ceranfelder aber, da es zu unschönen Kratzern kommen kann, wenn scharfe metallische Gegenstände damit in Kontakt kommen.

Gasherd

Sicherlich die coolste Art, seine Töpfe auf Temperatur zu bringen. Die blaue Gasflamme und das typische Geräusch beim Aufflammen sind ein echtes Highlight. Allerdings benötigt man dafür auch erst mal einen Gasanschluss in der Wohnung. Die Hitze lässt sich besonders gut regeln. Sobald jedoch etwas überkocht oder danebengeht, merkt man, dass Gasherde deutlich schwieriger zu reinigen sind als Ceranplatten.

Julians Tipp