INHALT

Überall im All

Achtung, Rennflitzer!

Badefreuden

Die Spur im Loch

Gagack-klackklack

Wurm mit Hut

Schade, Pauline …

Achtung, es geht los!!!

ÜBERALL IM ALL

Irgendwo weit draußen im unendlichen Weltall leben Geschöpfe, die anders sind als wir. Ganz anders. Manche sehen so aus, dass wir glatt einen Schrecken kriegen würden, wenn sie plötzlich vor uns stünden. Vielleicht, weil sie 22 Arme haben und von einem klebrigen Schleim überzogen sind. Das fänden wir dann richtig eklig. Und hätten nicht die geringste Lust, uns mit diesen Wesen vom Stern Kleistrus Fix zu unterhalten.

Dabei sind gerade die besonders freundlich und heiter. Immer zu einem Späßchen aufgelegt und immer einen Scherz auf den dicken Lippen!

Andere wieder sind goldglänzend, strahlend schön, vornehm und glatt. Ihre wohltönenden Singsangstimmen ziehen jeden, der in ihre Nähe kommt in Bann. Sein letztes Hemd möchte man mit Freuden dafür hergeben, mit einer dieser Goldschönheiten vom Planetoiden Glitterflitterius ins Gespräch zu kommen. Aber gerade das würde einem schlecht, sehr, sehr schlecht bekommen.

O ja!!!

Verglichen damit sind die Winzlinge vom Jupitermond Io uns Menschen doch recht ähnlich. Wirklich. Sie denken und fühlen wie wir, und sind – so wie wir – vor kleinen Schwächen wie der Eifersucht, der Eitelkeit und der Faulheit nicht gefeit. Sie besuchen die Schule, wenn auch nur an einem einzigen Tag ihres Lebens, sie üben einen Beruf aus und gehen in der Freizeit ihren Hobbys nach.

Wäre solch ein Winzling nicht blaßgrün, sackförmig und daumengroß, könnte man ihn glatt für einen von uns halten. Von weitem, zumindest.

Würde man näher ran gehen, würde man erkennen, dass jedes Wesen vom Jupitermond Io ein Glatze trägt, geschmückt mit einer Antenne. Die kann entweder gerade wie ein Kreuzchen sein oder auch wild verschlungen oder zu einer Schleife verknotet. Da gibt es keine Vorschriften. Die Art und Weise, wie ein Ioner seine Antenne trägt, bleibt ihm selbst überlassen.

Dafür sind die kleinen Propeller, die statt der Ohren am blaßgrünen Kopf fest gewachsen sind, bei allen gleich. Der knautschige Sackkörper, der den Hals ausspart und unterm Kinn beginnt, auch. Und die nackten Plattfüße, welche sich beinlos gleich unten anschließen, ebenso.

Doch das sind nur Äußerlichkeiten und kaum der Rede wert. Man vergisst sie, wenn man am Leben der Ioner Anteil nimmt. An ihren Alltagssorgen und an ……. ihren Abenteuern!

***

„Commander Winz, soll ich den Laden zumachen? Kommt ja doch keiner mehr.“

Weil der so Angesprochene nickte ohne
einen Moment von seinen Spielkarten
hoch zu gucken, watschelte Winz-3 zur
Türe. Mit einer zackigen Bewegung drehte er
das Schild, das dort an einer Kordel
baumelte, um. Jetzt stand
>GESCHLOSSEN< auf der Aussenseite.
Drinnen konnte man lesen
>INTERGALLAKTISCHE
AUSFLUGSREISEN / KLEINE PREISE –
GROSSE FREUDE / ANMELDUNG
HIER<.

„Du gibst“, brummte der Commander mit einer Stimme, die dazu geschaffen war, Befehle zu erteilen. „Und misch nich wieder so lange rum, Winz-2, da schlafen einem ja die Füße weg!“

Alle acht Winzlinge konzentrierten sich voll und ganz auf das Kartenspiel, das unserem Mau-Mau vergleichbar ist und auf Io >Mü-Mü< heißt. Eine ganze Zeit ging das so. Bis ein Knurren hörbar wurde. Es kam direkt aus dem Magen von Winz-6.

„Tschuldigung. Aber ich habe mächtigen Kohldampf und Winz-7 ist immer noch nicht da mit den Gurkenbroten!“

Da erst wurde es ihnen bewusst: Vor über drei Sternstunden hatten sie einen von ihnen, Winz-7 mit Namen, losgeschickt, um etwas zum Essen zu holen. Ins neu eröffnete Gurkenrestaurant am Ende des Universums wollte er fahren. Unbedingt, weil´s da sensationell belegte Brote geben sollte, mit Mikro-Gürkchen und Makro-Zwiebelchen und allem Pipapo. Und einem Willkommens-Gurken-Flip gratis und extra.

In der Tat wunderbar, nur …… wo umdes-Kosmos-willen blieb er???

Dem Ingenieur der Intergallaktischen Ausflugsreisen-Mannschaft kam ein furchtbarer Verdacht: „Er wird doch nicht etwa das Kometen-Bike genommen haben?! Das stand zur Reparatur bereit, weil die Auto-Selbststeuerung kaputt ist!“

„Du meinst …..“ Die Commanderstimme klang schlagartig besorgt und ernst.

„Genau. Wenn die Auto-Selbststeuerung spinnt, rast das Bike ohne jede Kontrolle durchs All. Unser guter alter Winz-7 kann jetzt schon wer weiß wo sein.“

Sie schwiegen. Sie malten sich aus, was alles passieren konnte. Gab es nicht Millliarden von wild herumschwirrenden Gesteinsklumpen fernab der sicheren breiten Milchstraße?! Gab es nicht Mengen von schwarzen Löchern, in die man hineinfallen konnte?! Gab es nicht Millionen unerforschter Planeten, auf die noch kein Ioner seinen Plattfuß gesetzt hatte?!

Commander Winz, einen Millimeter größer als die anderen und bestimmt auch mutiger, erhob sich mit einem Ruck. „Los, Leute, macht den Raumgleiter SFX-12 startklar. Wir begeben uns unverzüglich auf die Suche nach unerem Kumpel.“

„Aber, Chef, der SFX-12 ist unser Super Luxus Modell und nur für die Ausstellung vorgesehen. Wenn da ´ne Schramme dran kommt, dann ….“