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Die schwedische Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel
»Jag är Zlatan« im Albert Bonniers Förlag in Stockholm.
Aus dem Schwedischen von WOLFGANG BUTT
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Piper Verlag
erschienenen Buchausgabe
1. Auflage 2013.
Mit 44 Schwarz-Weiß-Fotos
ISBN 978-3-492-96342-8
© David Lagercrantz und Zlatan Ibrahimović 2011
© der deutschsprachigen Ausgabe:
in Übereinkunft mit der Bonniers Group Agency, Stockholm, Schweden
Piper Verlag GmbH, München 2013
Coverfoto: Eric Broms
Covergestaltung: Birgit Kohlhaas, kohlhaas-buchgestaltung.de
basierend auf der Originalgestaltung von Nina Ulmaja
Datenkonvertierung: Greiner & Reichel, Köln
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
Dieses Buch widme ich meiner Familie, meinen Freunden und allen anderen, die mich in guten wie in schlechten Tagen begleitet haben und an meiner Seite standen. Und all den Kindern dort draußen, die sich ein wenig anders und als Außenseiter fühlen, die nicht richtig ins Schema passen und die aus den falschen Gründen Interesse auf sich ziehen: Es ist okay, nicht so zu sein wie alle anderen. Glaubt nur immer an euch selbst, für mich ist es trotz allem gut ausgegangen.
IN DEN ROLLEN
CO ADRIAANSE Mein erster Trainer bei Ajax.
ALEKSANDAR auch KEKI genannt. Mein kleiner Bruder, 1986 geboren.
MASSIMO AMBROSINI Mannschaftskapitän beim AC Mailand. Mittelfeldspieler.
MICKE ANDERSSON Mein Trainer beim Malmö FF, in der Supereins und in der Allsvenskan.
ROLAND ANDERSSON Ehemaliger Fußballnationalspieler. Mein Trainer in der ersten Zeit beim Malmö FF.
MARIO BALOTELLI Junges Talent bei Inter. Stürmer. Später bei Manchester City.
MARCO VAN BASTEN Stürmer. Torschütze. Dominierte vollständig beim AC Mailand. Weltfußballer 1992.
LEO BEENHAKKER Fußballboss, war u.a. Trainer bei Real Madrid. Sportdirektor während meiner ersten Zeit bei Ajax.
TXIKI BEGIRISTAIN Sportdirektor während meiner Zeit bei Barcelona. Trat später zurück.
SILVIO BERLUSCONI Besitzer des AC Mailand. Zeitweilig italienischer Ministerpräsident.
HASSE BORG Ehemaliger Spieler und Abwehrchef der Nationalmannschaft. Sportdirektor in Malmö zu meiner Zeit.
FABIO CANNAVARO Kam zur gleichen Zeit wie ich zu Juventus. Abwehrchef. Weltfußballer 2006. Weltmeister mit Italien.
FABIO CAPELLO Dämonischer Trainer. Mein Coach bei Juventus.
ANTONIO CASSANO Angreifer beim AC Mailand. Italienischer Nationalspieler.
TONY FLYGARE Kindheitsfreund. Fußballtalent beim Malmö FF.
LOUIS VAN GAAL Fußballboss. Trainer. Zu meiner Zeit Direktor bei Ajax.
ITALO GALBIATI Capellos rechte Hand bei Juventus.
ADRIANO GALLIANI Fußballboss. Vizepräsident beim AC Mailand.
GENNARO GATTUSO Mittelfeldspieler beim AC Mailand. Ein Haudegen. Weltmeister mit Italien 2006.
PEP GUARDIOLA Ehemaliger Mittelfeldspieler, spielte beim FC Barcelona. Mein Trainer dort.
HELENA Meine Freundin, meine Lebensgefährtin. Mutter meiner Kinder.
THIERRY HENRY Franzose. Mein Freund bei Barcelona. Superstar, früher bei Arsenal, wo er der beste Torschütze aller Zeiten dieses Vereins wurde. Gewann mit Frankreich die WM und EM.
ANDRÉS INIESTA Phantastischer Mittelfeldspieler und Angreifer bei Barcelona. Gewann mit Spanien die EM und WM.
FILIPPO INZAGHI Torjäger, Torschützenkönig. Star beim AC Mailand. Ich wohnte in seiner Wohnung in Turin. Weltmeister mit Italien.
JURKA Meine Mama, geboren in Kroatien. Hat als Putzfrau gearbeitet.
KAKÁ Brasilianer, offensiver Mittelfeldspieler, Weltstar. Weltfußballer 2007. Ging vom AC Mailand zu Real Madrid.
RONALD KOEMAN Mein Trainer in meiner letzten Zeit bei Ajax.
JOAN LAPORTA Präsident des FC Barcelona bis kurz vor Schluss meiner Zeit dort.
HENKE LARSSON Legendärer schwedischer Stürmer. Profi bei Celtic und Barcelona. Europas Fußballer des Jahres 2001. Ein Mentor für mich zu Beginn meiner Karriere.
BENGT MADSEN Vorstandsvorsitzender beim Malmö FF während meiner Zeit beim Klub.
DANIEL MAJSTOROVIĆ Spielt in der schwedischen Nationalmannschaft. Auslandsprofi, guter Freund.
ROBERTO MANCINI Mein Trainer in den beiden ersten Jahren bei Inter.
MARCO MATERAZZI Steinharter Verteidiger, der 2006 mit Italien Weltmeister wurde. Spielte mit mir bei Inter.
HASSE MATTISSON Mannschaftskapitän bei Malmö FF während meiner Zeit dort.
MAXIMILIAN Mein älterer Sohn, geboren 2006.
MAXWELL Brasilianer. Unglaublich eleganter Rückraumspieler. Mein Kumpel seit meiner ersten Zeit bei Ajax. Wir spielten auch bei Inter und Barcelona zusammen.
OLOF MELLBERG Freund, Nationalspieler, Verteidiger. War u.a. Profi bei Aston Villa und Juventus.
LIONEL MESSI Weltstar. Der Junge, um den das Spiel beim FC Barcelona kreist. Kam als Dreizehnjähriger zum Klub. Weltfußballer der Jahre 2009 bis 2012.
GUDMUNDUR METE Guter Freund. Wir spielten zusammen bei Malmö FF.
MIDO Stürmer. Ägypter. Ein guter Freund bei Ajax.
LUCIANO MOGGI Fußballboss. Legendärer Sportdirektor während meiner Zeit bei Juventus.
MASSIMO MORATTI Ölmagnat, Besitzer von Inter Mailand.
JOSÉ MOURINHO Trainerlegende. Mein Coach bei Inter. Ging später zu Real Madrid und zurück zu Chelsea.
PAVEL NEDVE˘D Mittelfeldspieler, spielte zusammen mit mir bei Juventus. Wurde 2003 zum Fußballer Europas gewählt.
ALESSANDRO NESTA Starverteidiger beim AC Mailand. Weltmeister 2006.
ALEXANDRE PATO Junger, frecher Stürmer beim AC Mailand. Brasilianer.
ANDREA PIRLO Mittelfeldspieler beim AC Mailand, später an Juventus verkauft. Weltmeister mit Italien 2006.
MINO RAIOLA Mein Agent, mein Freund, mein Ratgeber.
ROBINHO Supertalent aus Brasilien. Stürmer beim AC Mailand, zuvor bei Real Madrid und Manchester City.
RONALDINHO Brasilianer. Superstar. Weltfußballer der Jahre 2004 und 2005. Wir spielten beim AC Mailand zusammen.
RONALDO Einer der Größten aller Zeiten. Brasilianer, Stürmer. 1996, 1997 und 2002 zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Mein großes Idol, als ich ein Junge war.
CRISTIANO RONALDO Stürmer, Weltstar. Weltfußballer des Jahres 2008. Spielte bei Manchester United. Ging für eine Rekordsumme zu Real Madrid. (Im Buch meistens Cristiano genannt, um ihn von dem zu unterscheiden, der für mich der echte Ronaldo ist.)
SANDRO ROSELL Der Nachfolger von Joan Laporta als Präsident des FC Barcelona.
SANELA Meine große Schwester, 1979 geboren.
SAPKO Mein großer Bruder, 1973 in Bosnien geboren.
ŠEFIK Mein Papa. Geboren in Bosnien. Hat als Maurer und Hausmeister gearbeitet.
THOMAS SJÖBERG Ehemaliger Fußballer und Nationalspieler. Zweiter Trainer in meiner Zeit bei Malmö FF.
THIJS SLEGERS Holländischer Journalist und Freund.
RUNE SMITH Der Journalist, der den ersten Artikel über mich schrieb.
JOHN STEEN OLSEN Der Vermittler, der mich bei Malmö FF entdeckte. Er vermittelte mich an Ajax. Heute einer meiner engen Freunde.
LILIAN THURAM Rückraumspieler. Spielte mit mir bei Juventus. Gewann mit Frankreich die EM und WM.
DAVID TRÉZÉGUET Franzose, Torjäger, Star. Wir spielten bei Juventus zusammen. Europameister und Weltmeister mit Frankreich.
RAFAEL VAN DER VAART Mittelfeldspieler in meiner Zeit bei Ajax.
PATRICK VIEIRA Mittelfeldspieler, spielte mit mir bei Juventus und Inter. Superstar, Freund. Siegertyp. Gewann mit Frankreich die EM und WM.
CHRISTIAN WILHELMSSON auch CHIPPEN genannt.Mittelfeldspieler, Nationalspieler, Freund.
VINCENT Mein zweiter Sohn, geboren 2008.
XAVI Glänzender Mittelfeldspieler bei Barcelona. Kam als Elfjähriger zum Klub. Gewann mit Spanien die EM und WM.
GIANLUCA ZAMBROTTA Verteidiger, eine Legende, spielte mit mir bei Juventus und beim AC Mailand. Weltmeister mit Italien 2006.
ALEXANDER ÖSTLUND Freund, ehemaliger Nationalspieler. Früher Profi u.a. in Southampton.
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3 Im Semifinale in der Champions League 2009/2010 taucht plötzlich Mourinho hinter mir und Guardiola auf.
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6 »Sanela und ich auf Papas Opel«
7 »Willkommen zu Hause Zlatan«
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10 Jugendmannschaft des Malmö FF
11 Jugendmannschaft des MBI
12 Du kannst einen Typen aus dem Ghetto holen, aber du holst niemals das Ghetto aus einem Typen.
13 Mit Erik Hamrén
14 Mit Ronaldinho / Gattuso beim AC Mailand
15 Meisterschaft mit Inter
16 Maxwell und ich feiern bei Ajax
17 Mit Messi in Barcelona
18 Patrick Vieira und ich
19 Nach dem Gewinn der Torjägerkrone in der Serie A
20 Mit Thierry Henry in Barcelona
21 Mit Pelé
22 Zlatan Camp: eine Fußballschule für Jungen und Mädchen
23 Dr. Ibrahimovic bei Maxis Geburt
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25 Helena, Maxi und ich
26 Die Ultras heißen Maxi auf der Welt willkommen.
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28 Mit Moggi und Maxi
29 Papa und ich mit Vincent und Maxi in Vaters Wohnung
30 Die Rückkehr nach Mailand. Mino, ich, Vincent und Maxi
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33 zu Hause in Malmö
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36 Auf der Jagd
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38 Beim Angeln
39 Fallrückzieher zum letzten meiner vier Tore im Testspiel gegen England
40 Hoffa isst Pizza.
41 Mit Trustor zu Hause in Malmö
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PEP GUARDIOLA, mein Trainer in Barcelona, mit seinen grauen Anzügen und seiner ständigen Grübelmiene, kam zu mir und sah gequält aus.
Ich fand ihn in Ordnung damals, nicht gerade ein Mourinho oder Capello, aber er war okay. Dies war lange bevor wir anfingen, Krieg zu führen. Es war der Herbst 2009, und ich lebte in meinem Jungentraum. Ich spielte in der besten Mannschaft der Welt und war von siebzigtausend Menschen in Camp Nou, dem legendären Stadion von Barça, empfangen worden. Ich schwebte wie auf Wolken, na ja, vielleicht nicht ganz. In den Zeitungen wurde eine Menge Mist geschrieben. Ich war der bad boy, mit mir war nicht gut Kirschen essen, so ein Kram eben. Aber trotz allem, ich war hier. Helena und die Jungen fühlten sich wohl. Wir hatten ein schönes Haus in Esplugues de Llobregat, und ich war hoch motiviert. Was sollte da schiefgehen?
»Du«, sagte Guardiola. »Hier bei Barça stehen wir mit beiden Füßen auf dem Boden.«
»Sure«, sagte ich. »Fine!«
»Und hier kommen wir nicht mit Ferraris oder Porsches zum Training.«
Ich nickte, machte nicht auf dicke Lippe nach dem Motto: Was zum Teufel gehen dich meine Autos an? Aber ich dachte: Was will er? Was für eine Botschaft will er rüberbringen? Ehrlich, ich habe es nicht mehr nötig, mich als krasser Typ aufzuspielen, ein geiles Auto zu fahren und auf dem Bürgersteig zu parken. Aber ich liebe nun mal Autos. Sie sind meine Leidenschaft, und ich ahnte, hinter seinen Worten verbarg sich etwas anderes: Glaub ja nicht, dass du jemand bist.
Ich hatte schon begriffen, dass Barcelona so etwas wie eine Schule war, eine Anstalt. Die Spieler waren cool, an ihnen lag es nicht, und außerdem war Maxwell da, mein alter Kumpel von Ajax und Inter. Aber ehrlich gesagt, keiner von den Jungs führte sich auf wie ein Superstar, und das war komisch. Messi, Xavi, Iniesta, die ganze Bande, sie benahmen sich wie Schuljungen. Die besten Fußballspieler der Welt buckelten, und das machte mich stutzig. Es war lächerlich. Wenn die Trainer in Italien sagen: »Springt!«, dann fragen die Stars: »Wieso denn das? Warum sollen wir springen?«
Hier sprangen alle auf den kleinsten Wink. Ich passte nicht hinein, überhaupt nicht. Aber ich dachte: Mach gute Miene zum bösen Spiel. Bestätige nicht ihre Vorurteile! Deshalb spielte ich das Spiel mit. Ich wurde ein Musterknabe. Es war zu blöd. Mino Raiola, mein Agent und Freund, sagte:
»Was ist denn nur los mit dir, Zlatan? Ich erkenne dich nicht wieder.«
Keiner erkannte mich wieder, die Kumpel nicht, niemand. Ich verkümmerte, und dazu muss man wissen, dass ich seit der Zeit bei Malmö FF eine Philosophie habe: Ich ziehe meinen Stil durch. Mir ist egal, was die Leute sagen, und ich habe mich unter Ordnungsmenschen noch nie wohlgefühlt. Ich habe was übrig für Typen, die bei Rot fahren, um es mal so zu sagen. Aber jetzt … ich sagte nicht, was ich wollte.
Ich sagte das, wovon ich glaubte, man müsste es sagen. Es war völlig krank. Ich fuhr den Audi des Vereins und stand da und nickte wie in der Schule, oder vielleicht eher: wie ich in der Schule hätte stehen und nicken sollen. Ich schimpfte kaum noch auf meine Mannschaftskameraden. Ich wurde langweilig. Zlatan war nicht mehr Zlatan, und das war nicht mehr vorgekommen, seit ich in die Borgarskola gegangen war und zum ersten Mal Mädchen in Ralph-Lauren-Klamotten gesehen und mir beinah in die Hose gemacht hatte, wenn ich mit ihnen ausgehen wollte. Dennoch hatte ich einen glänzenden Saisonstart mit Barça. Ich schoss ein Tor nach dem anderen. Wir gewannen den UEFA Super Cup. Ich glänzte. Ich dominierte. Aber ich war ein anderer. Etwas war geschehen, nichts Ernstes, noch nicht, aber dennoch. Ich verstummte, und das ist lebensgefährlich, glaubt mir. Ich muss schreien und mich ausleben. Jetzt fraß ich alles in mich hinein. Vielleicht hatte es mit dem Druck zu tun. Keine Ahnung.
Ich war der zweitteuerste Transfer überhaupt, und die Zeitungen schrieben, ich sei ein Problemkind und hätte Charakterfehler, allen möglichen Mist, und leider belastete mich das – also hier bei Barça spielen wir uns nicht auf, und all das, und ich vermute, ich wollte zeigen, dass ich auch anders konnte. Das war das Dümmste, was ich je getan habe. Ich war immer noch extrem auf dem Platz. Aber es machte keinen Spaß mehr.
Ich dachte sogar daran, mit dem Fußball Schluss zu machen. Es war nicht so, dass ich meinen Vertrag brechen wollte, ich bin ja Profi. Aber ich verlor die Lust, und dann kam die Weihnachtspause. Wir fuhren nach Åre, und ich mietete einen Schneescooter. Sobald das Leben stillsteht, muss ich Action haben. Ich fahre immer wie ein Verrückter. Ich habe meinen Porsche Turbo mal auf 325 km/h hochgejubelt und die Bullen abgeschüttelt. Ich habe so viele Wahnsinnssachen gemacht, dass ich kaum daran denken mag, und da oben im Fjell fegte ich auf meinem Scooter herum und holte mir Erfrierungen und hatte einen Riesenspaß.
Endlich Adrenalin! Endlich wieder der alte Zlatan, und ich dachte: Warum soll ich weitermachen? Ich habe ja Geld. Ich muss mich nicht mit idiotischen Trainern herumärgern. Stattdessen könnte ich mir ein schönes Leben machen und mich um die Familie kümmern. Es war eine herrliche Zeit. Aber sie dauerte nicht lange. Als wir nach Spanien zurückkehrten, kam die Katastrophe. Nicht direkt vielleicht, sie schlich sich an, sie lag in der Luft.
Es gab ein völlig krankes Winterunwetter. Es schien, als hätten die Spanier noch nie Schnee gesehen. Bei uns in den Bergen standen die Autos überall kreuz und quer, und Mino, der dicke Idiot – der wunderbare dicke Idiot, muss ich wohl hinzufügen, damit niemand es missversteht –, fror in seinen flachen Schuhen und seiner Sommerjacke und überredete mich, den Audi zu nehmen. Es wäre beinahe total schiefgegangen. An einem Hang verloren wir die Kontrolle und krachten gegen eine Betonmauer, und ich demolierte die rechte Vorderachse des Wagens.
Viele aus der Mannschaft hatten bei dem Unwetter Unfälle, aber keiner so heftig wie ich. Ich gewann auch den Unfallwettbewerb, und wir lachten darüber, und für einen Moment war ich tatsächlich ich selbst. Doch dann fing Messi an zu reden. Lionel Messi ist krass. Er ist unglaublich. Ich kenne ihn nicht besonders. Wir sind total verschieden. Er kam als Dreizehnjähriger zu Barça. Er ist in dieser Kultur groß geworden und hat kein Problem mit dem ganzen Schulscheiß. In der Mannschaft dreht sich alles um ihn, ganz natürlich eigentlich. Er ist glänzend, aber jetzt war ich gekommen und schoss mehr Tore als er. Er ging zu Guardiola und sagte:
»Ich will nicht mehr auf der rechten Außenseite spielen. Ich will in der Mitte spielen.«
In der Mitte ganz vorne war ich. Aber Guardiola war das egal. Er wechselte die Taktik. Von 4:3:3 ging er zu 4:5:1 über, mit mir in der Spitze und Messi direkt dahinter, und ich landete im Schatten. Die Bälle liefen über Messi, und ich konnte mein Spiel nicht spielen. Auf dem Platz muss ich frei sein wie ein Vogel. Ich bin der Typ, der auf allen Niveaus den Unterschied machen will. Aber Guardiola opferte mich. Das ist die Wahrheit. Er klemmte mich da vorn ein. Okay, ich kann seine Situation begreifen. Messi war der Star.
Guardiola musste auf ihn hören. Aber mal ehrlich! Ich hatte in Barça ein Tor nach dem anderen geschossen, und ich war auch krass gewesen. Er konnte die Mannschaft nicht nach einem einzigen Typen ausrichten. Also, ich meine: Wozu zum Teufel hatte er mich dann gekauft? Keiner zahlt so viel Kohle, um mich als Spieler abzuwürgen. Guardiola musste an uns beide denken, und es war klar, dass die Vereinsführung nervös wurde. Ich war ihre bis dahin größte Investition, und ich fühlte mich in der neuen Aufstellung nicht wohl. Ich war zu teuer, um mich nicht wohlzufühlen. Txiki Begiristain, der Sportdirektor, kam zu mir und sagte, ich müsse mit dem Trainer reden.
»Klär das!«
Mir gefiel das nicht. Ich bin ein Spieler, der die Lage akzeptiert. Aber ich tat es! Einer meiner Kumpel sagte zu mir: »Zlatan, es ist, als hätte Barça einen Ferrari gekauft, und jetzt fahren sie ihn wie einen Fiat«, und ich dachte, stimmt, das ist ein gutes Argument. Guardiola hat mich in einen einfacheren, schlechteren Spieler verwandelt. Die ganze Mannschaft verliert dadurch.
Ich ging zu ihm. Es war auf dem Platz, beim Training, und eins war mir wichtig. Ich wollte keinen Streit, und das sagte ich ihm.
»Ich will keinen Streit. Ich will keinen Krieg. Nur ein Gespräch.«
Er nickte. Aber vielleicht sah er trotzdem ein bisschen ängstlich aus, und deshalb wiederholte ich es noch einmal:
»Wenn du glaubst, dass ich Streit anfangen will, gehe ich. Ich will nur reden.«
»Gut! Ich rede immer gern mit den Spielern.«
»Hör mal«, sagte ich, »ihr schöpft mein Potenzial nicht aus. Wenn ihr nur einen Knipser haben wolltet, hättet ihr Inzaghi oder sonst wen kaufen sollen. Ich brauche Platz, und ich muss frei sein. Ich kann nicht nur die ganze Zeit steil gehen und wieder zurücksprinten. Ich wiege achtundneunzig Kilo. Ich habe dafür nicht die Physis.«
Er grübelte. Er grübelte ständig.
»Ich glaube, dass du so spielen kannst.«
»Nein, dann ist es besser, ihr setzt mich auf die Bank. Bei allem Respekt, ich verstehe dich, aber du opferst mich für andere Spieler. So geht das nicht. Ihr kauft doch auch keinen Ferrari, um ihn wie einen Fiat zu fahren.«
Er grübelte noch ein bisschen.
»Okay, es war vielleicht ein Fehler. Das ist mein Problem. Ich werde es lösen.«
Ich war froh. Er würde es in Ordnung bringen. Ich ging mit leichteren Schritten davon, aber dann begann die Eiszeit. Er guckte mich kaum noch an, und ich bin keiner, der sich daraus was macht. Trotz meiner neuen Position glänzte ich weiter. Ich schoss Tore, nicht ganz so schöne Tore wie in Italien. Dafür war ich zu weit vorgeschoben. Es war nicht der alte »Ibrakadabra«, aber immerhin … Gegen Arsenal auswärts im neuen Emirates Stadium in der Champions League spielten wir sie völlig an die Wand. Die Stimmung kochte.
Die ersten zwanzig Minuten waren ganz unglaublich, und ich schoss das 1:0 und das 2:0, es waren wieder schöne Tore, und ich dachte mir: Scheiß auf Guardiola! Spiel einfach!
Aber dann wurde ich ausgewechselt, und da kam Arsenal wieder zurück und schoss das 1:2 und das 2:2, es war Mist. Hinterher hatte ich Wadenschmerzen, und normalerweise kümmern sich Trainer um so was. Ein verletzter Zlatan ist für jede Mannschaft eine ernste Angelegenheit. Aber Guardiola war eiskalt. Er sagte keinen Ton, und ich fiel drei Wochen aus, und nicht ein einziges Mal kam er zu mir und fragte:
»Wie geht es dir, Zlatan? Kannst du das nächste Spiel spielen?«
Er sagte nicht einmal Guten Morgen. Kein Wort. Er wich meinem Blick aus. Wenn ich einen Raum betrat, ging er hinaus. Was ist los, dachte ich. Habe ich was angestellt? Sehe ich seltsam aus? Rede ich komisch? Mir begann sich der Kopf zu drehen. Ich konnte nicht schlafen.
Ständig und überall dachte ich daran. Nicht weil ich Guardiolas Liebe unbedingt nötig gehabt hätte. Er durfte mich gern hassen. Hass und Rache stacheln mich an. Aber jetzt verlor ich die Orientierung. Ich redete mit den Spielern. Aber keiner begriff etwas. Ich fragte Thierry Henry, der damals auch auf der Bank saß. Thierry Henry ist der beste Torschütze in der Geschichte der französischen Liga. Er war immer noch unglaublich, und er hatte auch seine Probleme mit Guardiola.
»Er grüßt mich nicht. Er sieht mir nicht in die Augen. Was kann passiert sein?«, fragte ich.
»Keine Ahnung«, antwortete Henry.
Wir fingen an, Witze darüber zu machen, nach dem Muster: »Hej, Zlatan, heute schon einen Blick bekommen?« – »Nein, aber ich habe seinen Rücken gesehen!« – »Glückwunsch, es geht voran!« Solche Albernheiten, und das half ein wenig. Aber es ging mir wirklich auf die Nerven, und ich fragte mich jeden Tag, jede Stunde: Was habe ich getan? Was läuft falsch? Ich bekam keine Antwort, nichts. Aber mir wurde immer klarer, die Eiseskälte musste mit dem Gespräch über meine Position zu tun haben. Eine andere Erklärung gab es nicht. Aber es wäre ja völlig krank, wenn das stimmte. War das eine Psychomasche, um mich kaltzustellen, wegen eines Gesprächs über meine Position? Ich versuchte, Guardiola zu konfrontieren. Auf ihn zuzugehen und seinen Blick zu suchen. Er wich aus. Er schien Schiss zu haben, und klar, ich hätte einen Gesprächstermin ausmachen und ihn fragen können: Was ist eigentlich los? Aber ich war genug vor ihm gekrochen.
Es war sein Problem. Nicht dass ich gewusst hätte, worum es ging. Ich weiß es noch immer nicht, oder doch … Ich glaube, dass der Junge starken Persönlichkeiten nicht gewachsen ist. Er will nette Schuljungen haben, und noch schlimmer: Er läuft vor seinen Problemen davon. Er schafft es nicht, ihnen in die Augen zu sehen, und das machte alles nur noch schlimmer.
Dann kam die Aschewolke des Vulkans auf Island. In Europa waren alle Flüge abgesagt worden, und wir sollten in San Siro in Mailand gegen Inter spielen. Wir nahmen den Bus. Irgendein heller Kopf bei Barça hielt das für eine gute Idee. Ich war zu dem Zeitpunkt nicht mehr verletzt. Aber die Reise war eine Katastrophe. Sie dauerte sechzehn Stunden, und als wir in Mailand ankamen, waren wir völlig fertig. Es war das bis dahin wichtigste Spiel, das Semifinale der Champions League, und ich war darauf vorbereitet, in meinem alten Heimstadion ausgepfiffen zu werden. Kein Problem, wie gesagt, so was motiviert mich eher. Aber die Lage war bescheiden, und ich glaube, Guardiola hatte einen Mourinho-Komplex.
José Mourinho ist ein ganz Großer. Er hatte schon mit Porto die Champions League gewonnen. Er war bei Inter mein Trainer. Er ist wunderbar. Als er Helena zum ersten Mal traf, flüsterte er ihr zu: »Helena, you have only one mission. Feed Zlatan, let him sleep, keep him happy!« Der Typ sagt, was er will. Ich mag ihn. Er ist der Feldherr. Aber er kümmert sich auch. Die ganze Zeit bei Inter hing er an mir und wollte wissen, wie es mir ging. Er ist das genaue Gegenteil von Guardiola. Wenn Mourinho einen Raum erleuchtet, zieht Guardiola die Gardinen zu, und ich vermutete, dass Guardiola sich jetzt mit ihm messen wollte.
»Wir spielen nicht gegen Mourinho. Wir spielen gegen Inter«, sagte er, ungefähr so, als säßen wir da und dächten, dass wir mit dem Trainer Fußball spielen sollten, und dann spulte er sein Philosophiezeugs herunter.
Ich hörte kaum zu. Warum auch? Es war gehobenes Geschwafel, von Blut, Schweiß und Tränen und so was. Nie habe ich einen Trainer so reden hören! Der reinste Müll! Aber jetzt kam er wirklich zu mir. Es war beim Training in San Siro, und die Leute waren da und guckten und checkten: Ibra ist wieder da!
»Kannst du von Anfang an spielen?«, fragte Guardiola.
»Klar«, sagte ich. »Ich bin heiß.«
»Aber bist du bereit?«
»Eindeutig. Ich bin gut drauf.«
»Aber bist du vorbereitet?«
Er war wie ein Papagei, und ich fühlte miese Schwingungen.
»Okay, es war eine ätzende Reise, aber ich bin in Form. Die Verletzung ist verheilt. Ich werde alles geben.«
Guardiola sah aus, als zweifelte er daran. Ich begriff ihn nicht, und hinterher rief ich Mino Raiola an. Ich rufe Mino Raiola wegen allem und jedem an. Schwedische Journalisten pflegen zu sagen: Mino verschafft Zlatan ein schlechtes Image. Mino ist dies und das. Soll ich sagen, wie es wirklich ist? Mino ist ein Genie. Ich fragte ihn:
»Was meint der Kerl?«
Keiner von uns wurde schlau aus ihm. Uns fiel langsam nichts mehr ein. Aber ich war in der Startelf, und wir machten das 1:0. Dann drehte sich das Spiel. Ich wurde nach sechzig Minuten ausgewechselt, und wir verloren 3:1. Es war Scheiße. Ich war stocksauer. Aber früher, bei Ajax zum Beispiel, konnte ich mich Tage und Wochen über eine Niederlage ärgern. Jetzt habe ich Helena und die Kinder. Sie helfen mir, zu vergessen und weiterzugehen.
Ich konzentrierte mich auf das Rückspiel in Camp Nou. Das Rückspiel war wahnsinnig wichtig, und die Stimmung stieg mit jedem Tag. Es entstand ein total verrückter Druck. Es lag gleichsam ein Donnergrollen in der Luft, und wir mussten hoch gewinnen, um weiterzukommen. Aber dann … ich will nicht daran denken, oder doch, ich will, es hat mich stärker gemacht. Wir gewannen 1:0. Aber es reichte nicht. Wir flogen aus der Champions League, und hinterher sah Guardiola mich an, als wäre alles mein Fehler, und ich dachte: Das war’s. Jetzt sind alle Karten gespielt. Nach dem Spiel kam es mir so vor, als sei ich nicht mehr willkommen im Verein, und mir wurde schon schlecht, wenn ich ihren Audi fuhr.
Es ging mir beschissen, wenn ich in der Kabine saß und Guardiola mich anstarrte, als wäre ich ein Störfaktor, ein Außenstehender. Es war völlig absurd. Er war eine Wand, eine Steinmauer. Ich bekam kein Lebenszeichen von ihm, und jeden Moment, den ich bei der Mannschaft war, wünschte ich mich weg.
Ich gehörte nicht mehr dazu, und als wir auswärts gegen Villarreal spielten, ließ er mich fünf Minuten spielen. Fünf Minuten! Es kochte richtig in mir; nicht weil ich auf der Bank saß. Das akzeptiere ich, wenn der Trainer den Mumm hat zu sagen: Du bist nicht gut genug, Zlatan. Du spielst nicht!
Aber Guardiola sagte kein Wort, keinen Mucks, und jetzt reichte es mir. Ich spürte es im ganzen Körper, und wenn ich Guardiola gewesen wäre, hätte ich es mit der Angst bekommen. Nicht dass ich ein Schläger bin! Ich habe allen möglichen Scheiß angestellt. Aber ich schlage mich nicht, na ja, auf dem Platz habe ich wohl die eine oder andere Kopfnuss verteilt. Andererseits, wenn ich wütend werde, wird mir schwarz vor Augen. Dann kommt man mir lieber nicht zu nahe, und wenn ich jetzt ein bisschen genauer erzählen soll, dann ging ich also nach dem Spiel in die Kabine und hatte nicht direkt irgendeine Wahnsinnsattacke geplant. Aber ich war nicht gerade heiter gestimmt, und da drinnen stand mein Feind und kratzte sich die Glatze. Sonst waren nicht viele in der Kabine.
Touré war da und noch ein paar und dann diese Blechkiste, in die wir unsere Sachen legten. Und ich starrte die Kiste an. Dann trat ich dagegen. Ich glaube, sie flog drei Meter weit, aber ich war noch nicht fertig. Noch lange nicht. Ich schrie: »Du hast keine Eier!«, und bestimmt noch schlimmere Sachen, und dann fügte ich hinzu: »Du scheißt dir in die Hosen vor Mourinho. Fahr zur Hölle!«
Ich war vollkommen außer mir, und vielleicht hätte man erwarten können, dass Guardiola ein paar Worte erwidert hätte, etwas in der Art wie: Jetzt krieg dich mal wieder ein, so redet man nicht mit seinem Trainer! Aber so einer ist er nicht. Er ist ein Feigling. Er stellte nur die Metallkiste wieder richtig hin wie ein kleiner Pedant, und dann ging er hinaus und redete nicht mehr darüber, nicht ein Wort. Aber natürlich ging das Gerede los. Im Bus waren alle völlig aufgedreht.
»Was war los? Was war los?«
Nichts, dachte ich. Nur ein paar klare Worte. Aber ich mochte nicht darüber reden. Ich war so angefressen. Woche für Woche hatte mein Trainer und Chef mich kaltgestellt, ohne zu erklären, warum. Es war vollkommen krank. Ich habe auch früher schon Riesenzoff gehabt. Aber am Tag danach haben wir uns ausgesprochen, und damit war die Sache erledigt. Hier aber gingen nur das Schweigen und die Psychospielchen weiter, und ich dachte: Ich bin achtundzwanzig Jahre alt. Ich habe allein hier bei Barça zweiundzwanzig Tore geschossen und fünfzehn Assists und werde behandelt, als existierte ich nicht. Soll ich mir das antun? Soll ich mich weiter anpassen? Nie im Leben!
Als mir klar wurde, dass ich gegen Almería auf der Bank sitzen würde, erinnerte ich mich an die Worte: »Hier in Barcelona kommen wir nicht mit Ferraris oder Porsches zum Training!« Was war das eigentlich für ein Quatsch? Ich fahre, womit ich will, zumindest wenn ich damit Idioten auf die Palme bringen kann. Ich sprang in meinen Enzo und gab Gas und parkte genau vor dem Eingang zum Trainingsgelände, und natürlich gab es ein Mordsbohei. Die Zeitungen schrieben, dass das Auto genauso viel kostete wie die Monatsgehälter aller Almería-Spieler zusammen. Aber das war mir egal. In der gegenwärtigen Lage war das Mediengetöse nebensächlich. Ich hatte beschlossen dagegenzuhalten.
Ich hatte beschlossen, ernsthaft zu fighten, und dazu muss man wissen, dass ich das Spiel beherrsche. Ich habe mich schon früher von meiner harten Seite gezeigt, das könnt ihr mir glauben. Aber umso weniger durfte ich jetzt die Vorbereitungen schleifen lassen, und deshalb sprach ich natürlich mit Mino. Wir planen die smarten und die weniger feinen Tricks immer zusammen, und dann rief ich die Kumpel an.
Ich wollte die Sache aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, und Herrgott, ich bekam alle möglichen Ratschläge. Die Jungs aus Rosengård wollten runterkommen und Sachen kaputt schlagen, und natürlich war das gut gemeint von ihnen, schien aber in der gegebenen Lage nicht ganz die richtige Strategie zu sein, und natürlich diskutierte ich die Sache mit Helena. Sie ist ja aus einer anderen Welt. Sie ist wunderbar. Sie kann auch tough sein. Aber jetzt munterte sie mich auf.
»Du bist auf jeden Fall ein besserer Vater geworden. Wenn du keine Mannschaft hast, in der du dich wohlfühlst, schaffst du bei uns ein Team«, sagte sie, und das machte mich froh.
Ich kickte eine ganze Menge mit den Kindern herum und versuchte, dazu beizutragen, dass alle sich wohlfühlten, und natürlich saß ich vor meinen Computerspielen. Das hat Züge einer Sucht bei mir. Ich gehe völlig darin auf. Aber seit den Jahren bei Inter, als ich bis vier, fünf Uhr am Morgen davor sitzen und mit nur zwei, drei Stunden Schlaf im Körper zum Training fahren konnte, habe ich mich selbst ein wenig diszipliniert: Keine Xbox oder PlayStation nach zehn Uhr abends.
Ich darf die Zeit nicht einfach verschwinden lassen, und in diesen Wochen in Spanien versuchte ich wirklich, mich der Familie zu widmen und in unserem Garten zu entspannen, und manchmal trank ich sogar ein Corona. Das war die gute Seite. Aber nachts, wenn ich wach lag, oder im Training, wenn ich Guardiola sah, erwachten die dunkleren Seiten zum Leben. Der Zorn hämmerte in meinem Kopf, und ich ballte die Fäuste und plante meine Gegenzüge und meine Revanche. Nein, mir wurde immer klarer, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Ich musste aufstehen und wieder ich selbst werden.
Denn eins darf man nicht vergessen: Du kannst einen Typen aus dem Ghetto holen, aber du holst niemals das Ghetto aus einem Typen.