Corona und seine Geschichten hinter den Kulissen
Das perfekte Team
Der letzte Moment
Wenn der Bestatter zweimal klingelt
Schwer, schwerer, Pflege
Pfleger sind auch nur Menschen
Wenn ein Mensch lange Zeit lebt
Eingesperrt und doch frei
Geister der Vergangenheit
Der neue Alltag
So unendlich wie Wasser die Flüsse herunterfließt, so unendlich sind die Geschichten in der Pflege. Situationen, Momente, Leben und Sterben, Freundschaften und langgehegte Feindschaften. Jeder Mensch mit seinem eigenen Wesen und Charakter verändert den Alltag.
Das Corona Virus beschäftigt nicht nur die Menschen in den Städten. In den Pflegeheimen, wo die Menschen mit dem höchsten Risiko auf eine Erkrankung leben, wird gehofft und gebangt. Auch wenn das Leben hier langsamer fließt als in den Städten, so ist dieses kleine eigene Millieu eine Stadt für sich. Hier herrschen Liebe, Leben, Hoffnung und Träume.
Ich zeige Ihnen hier einen kleinen Einblick, wie sich das Leben hinter den Kulissen abspielt.
Eine Krisensituation wie die derzeitige Corona-Krise hat die Welt lange nicht mehr gesehen. Bestimmte Berufe und Menschen werden wichtiger denn je. Die sozialen Einschränkungen suchen in der Geschichte ihresgleichen. Familien werden derzeit zerrissen und zur Isolation verdammt. Alte Menschen dürfen ihre Kinder und Enkel nicht mehr sehen. Auch wenn dies dem Schutz der Alten und Immungeschwächten dient, zieht es weitreichende Kreise. Das Internet, das schon unter normalen Umständen nicht mehr wegzudenken ist, wird nun wichtiger denn je. Mittels Videoprogrammen den Kontakt aufrecht zu halten und sich zu sehen, ist derzeit eine der wenigen Optionen, die wir haben. Der Mensch, ein soziales Wesen, ist auf die Nähe zu anderen angewiesen. Somit haben wir nun nicht nur die “normal” gefährdeten, sondern zusätzlich auch noch die Personen, welche sehr anfällig sind, an Depressionen zu erkranken. In der Entfernung zusammenhalten, ein Paradoxon schlechthin. Wie schafft man Nähe trotz Distanz?
Die heutige Zeit ist geprägt vom Internet. Ohne die weite Welt des Internets würden wir in der heutigen Zeit untergehen. Sei es Bestellungen in Online-Shops, Apotheken und Kleidergeschäften, selbst in Drogerien und Supermärkten. Ein notwendiges Übel, das uns nun die Möglichkeit eröffnet an notwendige Dinge zu gelangen.
Via diverse Portale, die nun den Markt sprengen, ermöglicht es uns aber auch mit den uns nun so fernen in engem Kontakt zu bleiben.
Nun einmal weg von den offensichtlichen Dingen, hin zu den Geschichten hinter der Isolation.
Da ich selbst Pflegerin bin und jeden Tag mit den Menschen arbeite, möchte ich einmal all den Menschen, die Angehörige in den Heimen haben, ein wenig aufzeigen, wie es den Mitarbeitern und vor allem den alten Menschen geht. Ihre Sorgen und Ängste, Wünsche und Träume.
Morgens, wenn wir das Haus betreten, herrscht noch Ruhe. Viele schlafen um diese Zeit noch, wenn unser Dienst beginnt. Wir kleiden uns an, desinfizieren uns, legen den Mundschutz an. Den Mundschutz zu tragen ist Alltag geworden. Alltag und doch fremd. Bedeutet es doch viele Einschränkungen. Die Atmung ist anstrengend und nach kurzer Zeit muss er gewechselt werden, da sobald er feucht wird, er unmöglich zu tragen ist und er vor allem keinen Schutz mehr bietet. Daneben gibt es eine weitere für unsere Arbeit gravierende Einschränkung, und ich rede hier nicht von der Möglichkeit einmal was zu naschen oder ein Kaffee zu trinken. In unserer Arbeit hier sind wir nicht nur auf die verbale Konversation angewiesen. Also die Gespräche. Sondern vor allem auf die nonverbale Konversation, eben die Mimik. Doch wie kann ich mich nonverbal unterhalten, wenn mein Gesicht verhüllt ist?
Probleme, die wir Pfleger haben, und auf die wir uns einstellen und vor allem umstellen müssen.