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© 2012 Franzis Verlag GmbH, 85540 Haar

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Lektor: Anton Schmid
EPUB-Bearbeitung und Konvertierung: www.goebel-software.com
Coverart & -design: www.ideehoch2.de

ISBN 978-3-645-22034-7

Inhaltsübersicht

Vorwort zur 2. Auflage

Vorwort

Exklusiver Gutschein

1  Etwas Theorie

1.1  Web-Content-Management-System

1.2  Systemvoraussetzungen

1.3  Sicherheit

1.4  Begrifflichkeiten

2  Das neue Gesicht

2.1  Was ist neu?

2.2  Der schnelle Überblick

3  Installation von Joomla

3.1  Voraussetzungen für die Installation

3.2  Die lokale Installation

3.3  Joomla online installieren

3.4  Tipps und Hinweise

4  Migration von Joomla 1.5 auf Joomla 1.7

4.1  Bevor Sie anfangen

4.2  Datenbank-Backup

4.3  Migration mit jUpgrade

4.4  Fazit zur Migration mit jUpgrade

5  Globales

5.1  Für Umsteiger

5.2  Konfiguration

5.3  Mediamanager

5.4  Ausgesperrt

5.5  Sprach-Override

5.6  Massenmails

5.7  Systeminformationen

6  Beiträge und Kategorien

6.1  Für Umsteiger

6.2  Kategorien

6.3  Beiträge

7  Menüs

7.1  Für Umsteiger

7.2  Ein neues Menü anlegen

7.3  Menüdetails

7.4  Menütypen

7.5  Modul: Zuweisung

7.6  Icon: Wiederherstellen

7.7  Startseite

7.8  Untermenüs

7.9  Splitmenü

8  Suchmaschinenoptimierung

8.1  Keywords

8.2  Titel

8.3  Beschreibungstext

8.4  SEO-Einstellungen (URL)

8.5  follow oder not follow

8.6  robots.txt

8.7  Spezielle Google-Angaben

8.8  Die Navigation – Sitemap

8.9  Gliederung

8.10  Texte

8.11  Clouds – Wort-Wolken

8.12  Der Quelltext

8.13  Usability

8.14  Suchmaschinen austricksen

8.15  Google-Ranking – Pagerank

8.16  Zusammenfassung und Berichte aus der Praxis

9  Benutzer und ihre Rechte

9.1  Für Umsteiger

9.2  Benutzergruppen

9.3  Zugriffsebenen

9.4  Benutzer

9.5  Konfiguration: Berechtigungen

9.6  Backend-Benutzer anlegen

9.7  Fallbeispiele

9.8  Kleines Fazit

10  Joomla mehrsprachig

10.1  Sprachen

10.2  Modul: Sprachauswahl

10.3  Plugin: System – Sprachenfilter

10.4  Inhalte den Sprachen anpassen

11  Alles rund um Templates

11.1  Für Umsteiger

11.2  Design-Standards

11.3  Kleine Einführung in CSS

11.4  Ein erstes Template

11.5  Klassen und IDs in Joomla

11.6  Der Templatemanager

11.7  Templates kopieren

11.8  Mehrere Templates benutzen

11.9  Abgerundete Ecken

11.10  Horizontales Menü

11.11  Template-Migration 1.5 auf 1.7

11.12  Positionen sichtbar machen

11.13  Wie finde ich CSS-Angaben?

12  Module

12.1  Was ist neu?

12.2  Der Modulmanager

12.3  Module kopieren

12.4  Module löschen oder deinstallieren

12.5  Versehentlich gelöscht

12.6  Module für Administratoren

12.7  Das einzelne Modul im Detail

12.8  Eigene Module ohne Programmierung erstellen

12.9  Standardmäßig installiert

12.10  Neue Module installieren

12.11  Tipps & Tricks

13  Barrierefreiheit

13.1  Menü-Override: Accesskey

14  Plugins

14.1  Für Umsteiger

14.2  Plugin-Typen

15  Erweiterungen

15.1  Für Umsteiger

15.2  Erweiterungen installieren

15.3  Erweiterungen aktualisieren

15.4  Erweiterungen verwalten

15.5  Erweiterungen überprüfen

15.6  Warnungen

16  Komponenten

16.1  Für Umsteiger

16.2  Banner

16.3  Kontakte

16.4  Nachrichten

16.5  Newsfeed

16.6  Suche

16.7  Umleitungen

16.8  Weblinks

16.9  Fazit zu den Komponenten

A  Ressourcen

A.1  Erweiterungen

A.2  Support

A.3  Joomla-Informationen

A.4  CSS, HTML & Co.

A.5  Developer

A.6  Barrierefreies Internet

A.7  Rechtliche Fragen

A.8  Und mehr …

B  Dateiberechtigungen unter Linux

Stichwortverzeichnis

Vorwort zur 2. Auflage

Damit hat natürlich niemand gerechnet, dass sich das Buch so gut verkauft, dass nach nur vier Monaten bereits eine 2. Auflage notwendig ist. Zufälligerweise fällt diese mit der neuen Joomla-Version 1.7 zusammen, so dass es natürlich nahe lag, dieses Buch auch gleich konsequent zu überarbeiten.

Für die Allermeisten ist es nicht so einfach nachzuvollziehen, warum schon wieder eine neue Version herauskommt. Schließlich hatte die 1.6 nur wenige Monate Bestand und bei genauer Betrachtung wird die 1.7 auch nur bis Anfang nächsten Jahres gültig sein. Lohnt sich also überhaupt ein Umstieg auf die 1.7?

Ich meine ja. Seit der 1.6 bietet Joomla eine Menge mehr an Features, die das Arbeiten mit dem CMS nicht nur vereinfacht haben, sondern auch Spaß machen. Die 1.7 hat noch einmal ein paar zusätzliche Features quasi oben auf gelegt.

Die Versionen 1.6, 1.7 und die kommende 1.8 gehören aber zum gleichen Zyklus und diese Versionen sind für den Endverbraucher voll kompatibel zueinander. Das Wesentliche, was sich verändert, liegt tief im System. Für die Programmierer, die Entwickler von Erweiterungen ändert sich Gravierendes, denn bisher war es so, dass man stets das ganze Joomla updaten musste, wollte man eine neue Version aufspielen. In Zukunft wird es so sein, dass sich die Bibliotheken vom restlichen Joomla loslösen und das eigentliche CMS damit wesentlich schlanker wird. Man kann dann ein Joomla ohne Erweiterungen installieren, wenn man das möchte. Momentan würde Joomla nicht mehr laufen, würde man auf die Erweiterungen verzichten. Entwickler müssen hier umdenken und konsequenter mit den Joomla-Klassen umgehen. Für die Endverbraucher, also vermutlich für Sie, sind die Unterschiede aber eher gering. Und ein Buch zur 1.6 oder jetzt vorliegend zur 1.7 hat auch noch seine Gültigkeit bei der Version 1.8.

Entwicklungsstrategie von Joomla

Die Version 1.5 war immerhin über drei Jahre gültig und läuft Anfang nächsten Jahres endgültig aus. Es wird dann keinen Support mehr vom Joomla-Core geben. Das bedeutet, dass bei Auftreten von Sicherheitslücken diese nicht mehr geschlossen werden. Es wird keine Updates mehr geben. Mit der Version 1.6 kam eine neue Generation von Joomla, die nicht mehr kompatibel zur Version 1.5 war und im Juli 2011 von der Version 1.7 abgelöst wurde. Allerdings ist die Version 1.7 ein Update zur Version 1.6 und die ab 2012 gültige Version 1.8 wird ebenfalls ein Update zur Version 1.7 sein. Diese Schritte – für den Endverbraucher ärgerliche und schwer durchschaubare Schritte – sind letztlich notwendig, um die sich verändernde Entwicklungsumgebung behutsam anzupassen.

Vorwort

Wenn mir vorher jemand erzählt hätte, wie anstrengend es ist, ein Buch zu schreiben, hätte ich mir das vermutlich noch mal sehr genau überlegt. Aber so wie ich mich kenne, hätte ich es dennoch geschrieben. Das Anstrengendste war, dass so ziemlich alles ausprobiert werden musste. Jede noch so kleine Einstellung musste überprüft, oft genug recherchiert und einfach nachgeschaut werden, was denn da eigentlich genau passiert. Und manchmal musste auch erstmal etwas entdeckt werden.

Immerhin kann ich in diesem Buch ruhigen Gewissens behaupten: Alles wurde überprüft. Und nicht zuletzt dadurch sind viele praktische Beispiele und Screenshots enthalten.

So ist ein Buch entstanden, das einerseits für den Einsteiger in Joomla geschrieben ist und so genau wie möglich erklärt, wie was und warum funktioniert. Aber auch der Umsteiger von Joomla 1.5 oder früheren Versionen wird mit Sicherheit viel Neues entdecken und von diesem Buch profitieren. Wir Profis benutzen ja ohnehin sehr selten Bücher. Dennoch denke ich, dass auch der eine oder andere Profi das eine oder andere finden wird, das für ihn interessant ist.

Das Kapitel über die Installation wurde von Marcus Riedewald geschrieben. Marcus und ich haben mal gemeinsam angefangen. Damals hieß Joomla noch Mambo und war eine recht frühe Version des CMS. Während ich mich auf die Webentwicklung konzentrierte, hat sich Marcus dem Hosting zugewandt. Im Anschluss an dieses Vorwort gibt es einen Gutschein von Marcus Riedewald und seiner Firma Joomlahosting.de. Den Kassenbon für dieses Buch gut aufheben!

Ursprünglich sollte in diesem Buch auch ein Kapitel über Programmierung untergebracht werden. Aber im Laufe des Buches entschieden wir uns, ein eigenes Buch daraus zu machen und darin ausführlich auf die Komponenten-, Modul- und Plugin-Entwicklung in Joomla einzugehen. Dieses Buch wird in Zusammenarbeit mit Christiane Maier-Stadtherr entstehen und ich freue mich schon sehr darauf. Geplanter Erscheinungstermin ist der Herbst 2011.

Nun wird es aber endlich Zeit für die obligatorischen Dankesreden im Vorwort:

Zunächst will ich mich bei Ihnen, dem Leser, bedanken. Einerlei ob Sie das Buch bereits gekauft haben oder noch in der Buchhandlung sitzen und überlegen. Was wären Bücher ohne Leser!

Dann geht ein großer Dank an die Joomla-Community weltweit und ganz besonders im deutschsprachigen Raum. Das Core-Team schließe ich da einfach mal mit ein. Ohne diese Community würde es dieses Buch nicht geben.

Und dann gibt es ein paar ganz besondere Menschen um dieses Buch herum:

Da ist René Serradeil ganz besonders zu erwähnen, der oft genug in den Katakomben des Joomla-Quellcodes nach irgendwelchen Erklärungen geforscht hat und der mich ein wenig an seinem enormen Wissen teilhaben ließ. Großer Dank auch an Christiane Maier-Stadtherr, die ganz besonders immer wieder auf die Formulierungen hinwies. Ursula Reeber-Isariuk, die anfangs noch gar nicht wusste, was Joomla eigentlich ist, und jetzt schon fast zur Expertin wurde. Und Markus Quintus, der mich immer wieder mit seinen Rückmeldungen motivierte.

Und ganz am Schluss ist unbedingt noch mein Lektor Franz Graser vom Franzis Verlag, für seine enorme Geduld mit mir zu erwähnen.

Anregungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge für spätere Bücher oder Auflagen und natürlich Lob(!) können Sie auf meiner kostenlosen Tutorialseite zu Joomla loswerden oder indem Sie mir einfach schreiben:

Axel Tüting
tueting@time4mambo.de
http://www.time4mambo.de
http://www.time4joomla.de

Exklusiver Gutschein

Joomlahosting.de stellt für alle Käufer dieses Buches einen exklusiven Hosting-Gutschein in Höhe von 25,– € zur Verfügung, der, exklusive Domainneuregistrierung, uneingeschränkt genutzt werden kann. Für Domainumzüge kann der Gutschein selbstverständlich genutzt werden. Faxen oder mailen Sie hierzu einfach Ihren Kassenbon oder Ihre Rechnung nach Kauf dieses Buches an:

Marcus Riedewald Internetdienstleistungen
Römerstraße 18
58239 Schwerte
tel:+49 2304 2538690 | fax: +49 2304 2538688
email: hallo@joomlahosting.de | web: http://joomlahosting.de

Sie erhalten Ihren Gutschein nach Prüfung innerhalb weniger Stunden per E-Mail.

Der Gutschein ist nicht übertragbar und kann nicht mit anderen Vergünstigungen kombiniert werden, eine Barauszahlung ist leider ausgeschlossen. Sofern Sie bereits Kunde von joomlahosting.de sind, erhalten Sie eine einmalige Gutschrift von 15,– € auf Ihr Kundenkonto.

Joomlahosting.de ist ein seit 2005 auf Joomla spezialisierter Hostinganbieter für den privaten wie auch den geschäftlichen Bereich. Derzeit arbeiten wir mit ca. 1900 Kunden aus Europa, den USA und Mexiko. Wir verwalten ca. 4000 Domains auf 26 Servern in Deutschland.

1  Etwas Theorie

Joomla! – Englisch ausgesprochen: dschuumbla, seltener in der deutschen Aussprache juumla oder joomla – ist ein Open-Source -Web-Content-Management-System (CMS ).

Joomla! leitet sich von dem Suaheli-Wort Jumla ab und lässt sich mit »alle zusammen« oder »in der Gesamtheit« übersetzen.

Der Vorläufer von Joomla! hieß Mambo und kam bereits im Jahre 2000 auf den Markt. Die australische Firma Miro International entwickelte ein CMS namens Mambo und veröffentlichte bereits sehr früh den Quellcode als Open Source. Ab 2002 entstand parallel zum Open-Source-Projekt auch eine kommerzielle Version mit dem Namen Mambo.

Miro International unterstützte fünf Jahre das Projekt, unter anderem auch, um die eigene kommerzielle Entwicklung besser vorantreiben zu können.

2005 kam es zu Streitigkeiten, weil Miro International offenbar den Open-Source-Gedanken verlassen wollten. Daraufhin trennten sich die Open-Source-Entwickler von Miro International, und es wurde Joomla! ins Leben gerufen. Größere Teile des Mambo-Codes wurden übernommen und nun in Eigenregie und unter dem Open-Source-Gedanken weiter entwickelt.

Joomla! 1.0 kam im September 2005 auf den Markt und war eigentlich mehr noch ein Open-Source-Mambo mit einigen kleineren Erweiterungen.

Joomla! 1.5 kam im Januar 2008 heraus und konnte von nun an als eigenständige Entwicklung betrachtet werden. Insbesondere das neue Framework MVC (Model-View-Controller), das komplett objektorientiert war und eine neue API (Application Programming Interface – Programmierschnittstelle) hervorbrachte, waren die wichtigsten Neuerungen.

Joomla! selbst ist komplett kostenlos und untersteht der GNU-GPL-Lizenz. Das bedeutet unter anderem, dass Joomla! eine freie Software ist, der Quellcode einsehbar ist und frei verändert werden darf. Dieses gilt auch für Erweiterungen von Drittanbietern.

Allerdings bedeutet die GNU-GPL-Lizenz nicht, dass alles kostenlos sein muss!

Joomla! darf sowohl für private Zwecke als auch kommerziell ohne Einschränkungen benutzt werden.

Die Joomla!-Community weltweit ist relativ groß. Es werden regelmäßig neue Erweiterungen entwickelt oder weiterentwickelt, es findet ein reger Austausch zu verschiedenen Themen statt, es gibt viele Tutorial- und Supportseiten und teilweise auch Joomla-Gruppen, die sich regelmäßig treffen. Auch Joomla-Tage finden regelmäßig bundesweit statt.

1.1  Web-Content-Management-System

Joomla ist ein webbasiertes Content-Management-System (WCMS) und dient damit der Verwaltung von Inhalten und der gemeinschaftlichen Arbeit daran. Als Inhalte werden Texte, Bilder, Audio und Video etc. betrachtet.

Für die Verwaltung und Bearbeitung von Inhalten stehen verschiedene Tools, wie beispielsweise Text- oder Bildeditoren, zur Verfügung. Ein Rechtesystem ermöglicht differenzierte Zugriffs- und Bearbeitungsmöglichkeiten. Außerdem gibt es Mechanismen, die gleichzeitige Zugriffe auf gleiche Daten vermeiden. Neben der Einzelverlinkung von Inhalten gibt es auch Möglichkeiten, unterschiedliche Listen oder Blöcke anzuzeigen, was bedeutet, dass der Autor sich keinerlei Gedanken über die Menüführung zu machen braucht. Er schreibt, veröffentlicht (oder eine andere Person muss den Beitrag erst genehmigen), und der Beitrag ist dann automatisch im Menüsystem eingebunden.

Ein Web-Content-Management-System ist auf die Dynamik von Inhalten, die im Internet veröffentlicht werden, ausgerichtet.

Joomla bietet vielfältige Möglichkeiten der Templategestaltung, die allesamt weitgehend per Cascading Style Sheets (CSS) formatiert werden.

Ist Joomla einmal komplett eingerichtet, erweist sich die Bedienung als relativ einfach. Sie erfordert keinerlei Kenntnisse über Webtechnologien wie HTML, CSS oder PHP.

Die Einrichtung allerdings erfordert weitaus mehr an Kenntnissen. Zumindest dann, wenn man höhere Ansprüche hat. Dennoch kann man bereits mit den mitgelieferten und einfach zu installierenden Erweiterungen und zahlreichen Templates, die oft sogar kostenfrei sind, beachtliche Webseiten erstellen.

Eine Erwartung kann Joomla allerdings nicht erfüllen: Joomla ist kein Homepage-Baukasten!

Ein paar Mausklicks, eine Erweiterung installieren, ein Template einfügen und schon ist die Homepage fertig – das wird mit Joomla so nicht klappen. Joomla ist im Kern immer ein CMS und hat nicht primär das Ziel, schnell und einfach eine Website zu erstellen.

Zwar eignet sich Joomla auch für einfache Seiten, es ist jedoch ausgelegt auf Webseiten, die häufig wechselnde Inhalte haben, für Communitys mit Userverwaltung, Autorensysteme, Wissensdatenbanken, Bilderseiten oder ähnlichen Webseiten, die einem gewissen dynamischen Umfang unterliegen.

Kosten

Wie bereits erwähnt, ist Joomla komplett kostenlos. Die allermeisten Erweiterungen sind es auch. Es gibt aber einige Erweiterungen, die Geld kosten. Manche sind für einen kleinen Obulus von 5,- Euro zu haben, manche kosten aber auch bis in den vierstelligen Bereich.

Es gibt Tausende oder sogar noch mehr fertige Templates für Joomla. Auch hier sind sehr viele kostenlos, aber es gibt auch kostenpflichtige. Auch sogenannte Templateclubs werden angeboten, die eine günstige Mitgliedschaft für ein paar Monate anbieten und dem Benutzer erlauben, in dieser Zeit Templates downzuladen und auch nach Ende der Mitgliedschaft zu benutzen.

1.2  Systemvoraussetzungen

Joomla benötigt nicht sehr viel, um zu laufen. Jeder brauchbare Hoster sollte diese Minimalvoraussetzungen eigentlich erfüllen können. Dennoch hat sich in der Vergangenheit stets gezeigt, dass Hoster, die sich auf Joomla spezialisiert haben, am besten geeignet sind. Einige Großhoster versprechen zwar stets vollmundig, dass Joomla auch auf ihren Webservern problemlos läuft, aber die Tücke liegt oftmals im Detail. Ebenso haben sich Billighoster in der Vergangenheit als schwierig erwiesen.

Joomla benötigt:

Einen Webserver Apache ab Version 1.13.19

Eine MySQL -Datenbank ab Version 3.23

PHP ab Version 5.2

Und mindestens 50 MB Festplattenplatz. Allerdings sollte hier bedacht werden, dass viele Erweiterungen und Grafiken entsprechend mehr Festplattenplatz benötigen. Allerdings reicht der Platz, den Webhoster anbieten, in aller Regel aus. Es dauert eine Weile, bis man hier an seine Grenzen stößt, zumindest bei »normalen« Webseiten.

1.3  Sicherheit

So viele Entwickler, Open Source, kostenlos – das kann doch eigentlich gar nicht sicher sein!

Oder vielleicht doch?

Joomla ist erstaunlich sicher. Eben gerade wegen der Open-Source-Philosophie und wegen der vielen Entwickler. Da werden etwaige Sicherheitslücken schnell gefunden, sofern vorhanden.

Allerdings ist Joomla selbst in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Open-Source-Content-Management-Systeme aufgestiegen und hat Konkurrenten wie Drupal oder TYPO3 weit hinter sich gelassen. Das führt dazu, dass sich kriminelle Energie eher auf Joomla konzentriert.

Wenn es doch zu Sicherheitslücken kommt, liegt das sehr oft an Erweiterungen von Drittanbietern.

Eine »beliebte« Sicherheitslücke sind sogenannte Code - oder SQL-Injections . Das bedeutet, dass über Eingabefelder »böser Code« eingeschmuggelt wird.

Eigentlich handelt es sich um eine relativ einfach zu schließende Sicherheitslücke, weil Eingabefelder lediglich entsprechend abgefragt werden müssen, was aber leider manchmal nicht ausreichend getan wird.

Aber es gibt für Joomla öffentlich zugängliche Seiten, wo unsichere Erweiterungen genannt werden, und im Backend informiert ein Modul über etwaige Joomla-Updates. Wer sein System aktuell hält, hat in aller Regel keine Probleme.

Aktuell halten macht aber viel Arbeit, mögen jetzt einige denken. Wer Windows benutzt, wird regelmäßig an Updates erinnert, die meist sehr häufig stattfinden. Software wird ebenso regelmäßig erneuert, Patches aufgespielt und vielerlei mehr gemacht. Viele Anwender haben aber ein merkwürdiges Bild vom Internet. Zumindest kommt mir persönlich das manchmal so vor. Das, was überall ständig gemacht wird und eine Selbstverständlichkeit ist, ist im Internet plötzlich etwas ganz anderes.

Wer seinen Rechner nicht mit Anti-Viren-Software schützt und nicht darauf achtet, dass diese regelmäßig upgedatet wird, darf sich nicht wundern, wenn eines Tages sein Rechner verseucht ist. Das Internet und Joomla sind da keine Ausnahmen.

Joomla 1.7 bietet aber hier neue Mechanismen, um das Ganze komfortabler zu gestalten und sein System sauber zu halten.

1.4  Begrifflichkeiten

Es gibt einige Begrifflichkeiten, die man kennen sollte. Zum einen, damit man dieses oder andere Bücher versteht, zum anderen, damit man die richtigen Erweiterungen findet und vernünftig einsetzen kann. Aber auch wenn man nicht mehr weiter kommt und in ein Supportforum geht, sollte man wissen, wie man die Frage so stellt, dass möglichst viele verstehen, was man möchte.

Steigt man in Joomla ein, wird man zunächst mit einer Menge Begriffe konfrontiert, die sich zwar gar nicht kompliziert anhören, man versteht trotzdem nicht so recht, was sie bedeuten.

Joomla! oder Joomla

Eigentlich hat Joomla ein Ausrufezeichen hinter seinem Namen, also Joomla!

In diesem Buch verwende ich die einfache Schreibweise ohne Ausrufezeichen. Der besseren Lesbarkeit wegen und weil es für den Autor schneller zu schreiben ist …

Backend und Frontend

Mit Backend wird der Administrationsbereich bezeichnet, also der Teil, der mit der Adresse

                  http://www.MeineDomain.de/administrator
               

erreicht wird.

Das Frontend ist dann der Bereich, der von den Usern einsehbar ist. Wobei der gesamte Bereich damit gemeint ist. Also sowohl der öffentlich zugängliche als auch der, der nur für registrierte User zugänglich ist. Das heißt alles, was direkt über die Hauptdomain und deren Menüpunkte erreichbar ist.

Module, Komponenten und Plugins

Plugins sind meist kleinere Skripte, die im Hintergrund laufen und auf Ereignisse (Events) reagieren. Ereignisse sind zum Beispiel das vollständige Laden eines Beitrags. Ein Ereignis tritt auch ein, wenn sich ein neuer User erstmals einloggt oder ein anderer sich ausloggt. Ebenso kann ein Ereignis eintreten, wenn ein Beitrag angezeigt wird und sich in diesem Beitrag ein ganz bestimmter Platzhalter befindet und damit ein ganz bestimmtes Plugin veranlasst wird, an eben diesem Platzhalter etwas Dynamisches auszugeben. So gibt es bestimmte Platzhalter, die in aller Regel mittels geschweifter Klammern im Beitrag direkt eingegeben werden, und ein Plugin sorgt dafür, dass stattdessen etwas Bestimmtes gemacht wird.

{loadposition user9}

… könnte beispielsweise im Beitrag stehen, und zur Laufzeit sorgt ein Plugin dafür, dass an dieser Stelle ein Modul ausgegeben wird.

Zusammengefasst: Ein Plugin läuft immer im Hintergrund und reagiert auf bestimmte Ereignisse.

Komponenten werden stets dort angezeigt, wo der Hauptinhalt ausgegeben wird. So ist ein Beitrag beispielsweise Bestandteil einer Komponente: der Beitragskomponente.

Im Backend findet sich meist ein umfangreicher Verwaltungsbereich wieder. Die meisten Komponenten leben davon, dass man Daten erzeugt, die durch die Komponenten gespeichert und dann entsprechend im Frontend ausgegeben werden.

Viele Komponenten haben oftmals auch unterschiedliche Ansichten – Ausgaben –, die man durch Menüpunkte ansprechen kann. So wie es auch bei Beiträgen ist, die man auf sehr vielfältige Art im Frontend ausgeben kann.

Komponenten können neben den bereits erwähnten Beiträgen beispielsweise auch Galerien oder die Banner-Werbung-Verwaltung oder Weblinks oder Formulare oder vielerlei mehr sein.

Module stehen auf einer Website meist neben, über oder unter den Komponenten und zeigen Inhalte aus der Datenbank entsprechend an.

Beispielsweise sind die Menüs in einem (oder mehreren) Modulen zusammengefasst. Ein Menü entspricht mindestens einem Modul, welches Daten aus der Datenbank ausliest und zur Anzeige bringt.

Beim Menü mag es zunächst nicht nachvollziehbar sein, aber Module arbeiten mit bereits vorhandenen Daten, wohingegen Komponenten erst Daten erzeugen. Betrachtet man das nun logisch, kommt man zu dem Schluss, dass die Erzeugung der Menüs eine Komponente sein muss und das Menümodul die vorhandenen Daten außerhalb des eigentlichen Inhaltsbereichs anzeigt.

Module können auch Informationen über das Wetter enthalten oder Katastrophenwarnungen ausgeben. Oder sie führen eine Umfrage durch oder zeigen zufallsgesteuert ein Bild aus einem bestimmten Ordner an. Module geben also Zusatzinformationen oder erlauben stark eingegrenzte Aktionen, die aber stets mit bereits vorhandenen Daten arbeiten.

Es gibt natürlich überall Ausnahmen. So gibt es beispielsweise ein Plugin, das als Galerie arbeitet und Bilder aus einem Ordner anzeigt. Es gibt Module, in denen man Daten eingeben muss, und Komponenten, die lediglich bereits Vorhandenes anzeigen.

Aber das sind Ausnahmen und nicht die Regel und folgen bei genauer Betrachtung letztlich doch wieder der hier genannten Beschreibung.

Templates

Ein Template ist das Design der Website. Man unterscheidet zwischen dem Backend- und dem Frontend-Template.

Ist vom Template die Rede, ist damit allerdings immer das Frontend-Template gemeint, also das, was der User sieht, wenn er die Website ansurft.

Das Template ist aber nicht nur einfach das Aussehen der Website. Dazu gehören auch die weiteren Dateien, die das Template benötigt. Das sind immer die index.php, mindestens eine CSS-Datei und die Installationsdatei templateDetails.xml.

Das können zusätzlich noch Grafiken oder auch weitere CSS-Dateien sein. Zu manchen Templates gehören auch weitere PHP-Dateien, die unterschiedliche Aufgaben haben.

Zu einem Template gehören also alle Dateien, die dieses Template benötigt.

Content

Content = Inhalt, oft auch Main oder Hauptinhalt genannt.

Dieser Begriff ist etwas verwirrend auf den ersten Blick, da ja eigentlich alles Inhalt ist, was auf der Website zu sehen ist. Gemeint ist damit aber der Hauptbereich, in dem die Beiträge angezeigt werden oder Komponenten ihre Ausgaben machen, also beispielsweise die Galerie angezeigt wird oder die Profile der User, wenn man eine Profil-Komponente installiert hat.

Ich selber verwende diesen Begriff ab und an in diesem Buch und beziehe mich dann stets auf den Hauptinhalt.

WYSIWYG-Editor

WYSIWYG steht für What You See Is What You Get. Also anders ausgedrückt: Was man im Editor eingibt, wird auch genauso im Frontend ausgegeben.

Damit kann man die Editoren, die Joomla benutzt, schon fast als Textverarbeitung, wie man sie beispielsweise von MS-Word her kennt, betrachten. Zumindest fast.

Core

Core , Core-Dateien, Core-Team – Damit ist in aller Regel das Joomla gemeint, welches man direkt nach der Installation auf der Festplatte liegen hat, also bevor man beginnt, damit zu arbeiten und Erweiterungen zu installieren. Der Core (zu deutsch: Kern) sind denn auch die Dateien, die man möglichst nicht verändern sollte, da es sein kann, dass Joomla danach nicht mehr sauber läuft oder aber nach dem nächsten Update die individuellen Änderungen wieder weg sind, da die Core-Dateien überspielt wurden.

Und Joomla selber wurde natürlich vom Core-Team entwickelt. Wer wissen möchte, wer das ist, kann ihre Namen auf Joomla.org finden.

2  Das neue Gesicht

Was sofort auffällt, ist das neue Gewand des Backends in Joomla 1.7: Größere Icons, alles ist etwas besser gegliedert und aufgebaut. Nicht viel, eher dezent, dennoch erscheint das neue Backend angenehmer und übersichtlicher.

2.1  Was ist neu?

Die Menüführung ist geringfügig verbessert worden und präsentiert sich logischer im Aufbau.

So findet man nun die relevanten Punkte, die die ganze Website betreffen, wie das Check in oder das Leeren des Cache beispielsweise unter dem Menüpunkt Site und nicht mehr unter Werkzeuge. Auch sind die Systeminformationen in den ersten Menüpunkt gewandert, und das Hilfemenü ist jetzt ein echtes Hilfemenü geworden.

Das Menü Werkzeuge ist dagegen komplett verschwunden. Dafür ist der Menüpunkt Benutzer neu hinzugekommen. Hier findet sich zum einen die bekannte Benutzerverwaltung, aber auch das neue Rechtesystem, das umfangreiche neue Menüpunkte mit sich bringt.

So ist es nicht verwunderlich, dass in der Konfiguration ebenfalls die Rechteverwaltung auftaucht und umfangreiche individuelle Einstellmöglichkeiten erlaubt. Die neue Rechteverwaltung taucht in allen relevanten Bereichen immer wieder auf, und damit lassen sich Benutzerrechte sehr individuell vergeben.

Bereiche gibt es im neuen Joomla nicht mehr. Stattdessen wird jetzt alles über die Kategorien gemacht, was im Endeffekt viel mehr Möglichkeiten bietet und beliebige Verschachtelungen erlaubt. Zudem war die Untergliederung in Bereiche und Kategorien in früheren Joomla-Versionen nie sehr logisch und gerade Einsteigern nur schwer zu vermitteln.

Für die Suchmaschinen gibt es ein paar mehr Einstellmöglichkeiten und verbesserte Template-Möglichkeiten: zum Beispiel das bequeme Zuweisen verschiedener Templates direkt beim Beitrag, und den Menüpunkten kann man nun auch direkt individuelle CSS-Angaben zuweisen.

Sehr hübsch gelöst ist auch, dass man ab jetzt direkt beim Menüpunkt Module zuweisen kann.

Ebenfalls ist es sehr angenehm, dass man jederzeit in verwandte Bereiche wechseln kann, ohne erst über das Menü gehen zu müssen. Befindet man sich beispielsweise in den Beiträgen, kann man direkt über einen Tab in die Kategorien oder die Startseite, die jetzt Hauptbeiträge heißt, wechseln.

Neu sind auch einige Icons. Wenn man beispielsweise neue Kategorien oder Beiträge anlegen möchte, gibt es dort das Icon Speichern und Neu – man speichert also und erhält dann gleich eine neue Eingabemaske, ohne dass man erst wieder in den Manager kommt und Neu anklicken muss.

In jedem Beitrag und jedem Menüpunkt kann direkt die Sprache eingestellt werden. Somit sind mehrsprachige Seiten sehr einfach geworden.

Insgesamt ist alles übersichtlicher angeordnet, besser gegliedert, und was zusammengehört, ist nun auch zusammengefasst worden.

Joomla 1.6 ist vollständig auf das Framework, welches in Joomla 1.5 entwickelt wurde, aufgesetzt. Damit gibt es den Legacy-Modus, der unter Joomla 1.5 alte Komponenten, Module und Plugins, benutzbar machte, nicht mehr. Seit 1.6 laufen also nur noch »moderne« Komponenten.

Einige Erweiterungen, die bislang zusätzlich installiert werden mussten, sind jetzt fester Bestandteil in Joomla. Dazu gehören die Mehrsprachigkeit, die bislang mit Komponenten wie beispielsweise JoomFish integriert wurde, und natürlich das umfangreiche neue Rechtesystem, das in der Vergangenheit nur mit meist schwer zu handhabenden Komponenten umgesetzt werden konnte.

Insgesamt gibt es zum Thema Design und Layout zahlreiche individuelle Einstellmöglichkeiten für Module, einzelne Menüpunkte, Komponenten und Beiträge.

Neu in Joomla 1.7

Das Datenbank-Präfix wird jetzt beim Installationsvorgang dynamisch erzeugt.

Open Search ist hinzugekommen.

Man kann jetzt die Hauptbeiträge nach Kategorien auswählen.

Der Seitenname kann jetzt wahlweise vor oder nach dem Seitentitel gesetzt werden.

Die menuID ist in der CSS-Datei wieder von ID auf Klasse zurückgestuft worden. Das Vorzeichen hat sich also verändert: Statt Raute (#) jetzt wieder ein Punkt (.).

Ein neues Recht ist hinzugekommen: Man kann nun auch einstellen, wer sich auf einer offline geschalteten Seite anmelden darf.

In einer Website, die Mehrsprachigkeit benutzt, können Menüpunkte nach Sprache einem bestehenden Menüpunkt zugewiesen werden. Damit hat man noch mehr Flexibilität bei mehrsprachigen Seiten.

Die Default-Sprachen können nun für Frontend und Backend gesondert definiert werden.

Seit Joomla 1.7 gibt es kein »Framework« mehr. Der eigentliche Kern wird nun »platform« (englisch geschrieben und gesprochen) genannt. Die erste platform-Version ist 11.2. Die Bezeichnung richtet sich nach dem Jahr und dem Quartal der Entwicklung (2011, 2. Quartal). Der entscheidende Unterschied ist, dass der programmiertechnische Kern vom eigentlichen CMS losgelöst wird und somit auch anderen Anwendungen außerhalb des CMS zur Verfügung stehen kann. Diese Entwicklung ist aber hauptsächlich relevant für Programmierer. Für Administratoren und Endanwender wird an dieser Stelle kein nennenswerter Unterschied feststellbar sein.

2.2  Der schnelle Überblick

Die Menüs und die Struktur sind insgesamt sehr logisch aufgebaut. Damit sie sich grundsätzlich besser in Joomla zurechtfinden und wissen, wo genau was passiert, will ich hier einen kleinen Überblick aufzeigen.

Bei fast allen relevanten Punkten finden sich Angaben zum Rechtesystem. Im globalen Bereich sind diese Angaben grundsätzlicher Art, bei den einzelnen Punkten (Menüs, Beiträge, Module, Plugins, Templates und auch Komponenten soweit vorgesehen) steht das Rechtesystem jeweils in Bezug zum ausgewählten Punkt.

Loggt man sich frisch ein, findet man die größeren Icons auf der linken Bildschirmseite, um schnell zu den wichtigsten Punkten springen zu können. Zu dieser Startseite kommt man immer zurück, wenn man im Menü Site: Kontrollzentrum auswählt.

Tipp: Man erreicht alle Punkte auch über das Menü – und das jederzeit. Deshalb rate ich dazu, sich mit dem Menü möglichst schnell vertraut zu machen und weniger über das Kontrollzentrum zu gehen.

Die rechte Bildschirmseite enthält einige Module als Accordionmenü[1] , die einen schnellen Überblick über unterschiedliche Dinge geben.

Tipp: Man findet auf den einschlägigen Download-Seiten (siehe Anhang) auch Module für den Administrationsbereich und kann sich hier zusätzliche Informationen ausgeben lassen. Zum Beispiel über die meisten oder neuesten Downloads, wenn man so etwas auf seiner Website anbietet, oder ein »ToDo«-Modul, damit man sich ein paar Notizen machen kann, wenn man umfangreiche Webseiten erstellt. Mein Rat: Einfach mal bei den zahlreichen Erweiterungen schauen gehen. Wie sie genau eingebunden werden, steht im Kapitel über Module.

Menü: Site

Unter diesen Menüpunkt findet man die globalen Punkte, die für die ganze Website gelten. Dazu gehören die globale Konfiguration, das Check-in, das den Sinn hat, Beiträge und Module, die man nicht ordnungsgemäß verlassen hat, wieder zugänglich zu machen, der Cache – also der Zwischenspeicher – und die Systeminformationen.

In den Systeminformationen erfährt man unter anderem auch, welche PHP- und MySQL-Version man benutzt. Dies kann wichtig sein, wenn man Supportanfragen stellt. Zumindest wird häufiger danach gefragt. Und man kann sich auch über dieses Menü ausloggen.

Menü: Users

Sowohl die Userverwaltung als auch das Rechtesystem finden sich unter diesem Menüpunkt. Umsteiger, die von der Joomla-Version 1.5x kommen, kennen das Usermenü als Bestandteil des Menüpunktes Site. Durch die neue Rechteverwaltung ist dieser Menüpunkt umfassender geworden und hat ein eigenes Menü erhalten.

Zu den Usern hat sich jetzt auch der Menüpunkt Massenmail gesellt, den man im alten Joomla unter dem Menüpunkt Werkzeuge fand. Da aber Mails bekannterweise an User gesendet werden, ist dieser Punkt hier wesentlich logischer. Zumal der Menüpunkt Werkzeuge auch komplett weggefallen ist.

Menü: Menüs

Alles, was mit Menüs zu tun hat, findet sich hier. Startet man ein Joomla ohne irgendwelche Inhalte, findet sich an dieser Stelle zunächst nur der Menü Manager. Erst wenn man ein Menü neu erstellt hat, findet man es hier auch unter den erstellten Namen, um dann darüber einzelne Menüpunkte hinzufügen zu können.

Menü: Inhalt

Mit Inhalt sind an dieser Stelle Beiträge gemeint. Und um einen Beitrag sinnvoll zu kategorisieren, findet sich unter diesem Menüpunkt nicht nur der Beitragsmanager, sondern auch der Kategoriemanager.

Ebenso findet sich hier auch der Überblick über die Hauptbeiträge, die im Vergleich zur alten Startseite einen erweiterten Funktionsumfang haben.

An dieser Stelle steht nun auch der Mediamanager. Im alten Joomla fand man ihn beim Menü Site.

Menü: Komponenten

Joomla bringt einige wenige Komponenten bereits mit, die man unter diesem Menü findet. Jede Komponente hat meist eigene zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten (Konfiguration) und bietet meist weitreichende Möglichkeiten zu bestimmten Themenbereichen.

Menü: Erweiterungen

Erweiterungen sind Module, Plugins, Templates, Sprachen und natürlich auch die Komponenten. Die Komponenten werden in diesem Menü jedoch lediglich installiert oder deinstalliert. Desgleichen gilt auch für die anderen Erweiterungen, die aber zusätzlich an dieser Stelle auch per Überblick angezeigt und editiert werden können.

Installation/Deinstallation findet sich im Erweiterungsmanager, wo man auch den Überblick über Updates bekommt oder Hinweise, wenn etwas im System nicht mehr stimmt.

Menü: Hilfe

Ein Hilfemenü gab es schon immer in Joomla. Jetzt ist es aber ein umfangreicher Menüpunkt geworden, der auch wirklich Hilfe anbietet.

Der schnelle Wechsel ohne Menü

Bei den Beiträgen kann man direkt zwischen den Kategorien, der Startseite und den Beiträgen wechseln, ohne über das Menü auswählen zu müssen.

Desgleichen findet sich auch bei den einzelnen Menüs, wo zwischen dem Menümanager und den Menüpunkten gewechselt werden kann.

Auch bei den Usern kann man so bequem zwischen den Benutzergruppen und den Zugriffsleveln wechseln.

Bei den Beiträgen, Menüs, Plugins und Modulen findet sich auch ein Checkin. Somit braucht nicht mehr global, sondern es kann auch gezielt eingecheckt werden. Wenn mehrere Administratoren und User mit entsprechenden Rechten im Backend arbeiten, kann somit wesentlich sicherer gearbeitet werden.

[1]

Als Accordion bezeichnet man die Technik, bei der die einzelnen Beiträge (Menüpunkte, Kapitel, Module) aufklappen, sobald man auf einen Titel geklickt hat, und die anderen einklappen. Es gibt hier einige unterschiedliche Effekte: Manchmal bleibt alles offen, und es klappt nur auf, was man anklickt, oder eben das andere klappt zu, so wie im Kontrollzentrum von Joomla.

3  Installation von Joomla

Entgegen der vielfach herrschenden Meinung ist eine Joomla-Installation kein Hexenwerk, sondern – sofern man die Grundvoraussetzungen beachtet – in drei Minuten (exklusive der Übertragungszeit) erledigt. An dieser Stelle soll auf einige der Voraussetzungen für die Installation und den Betrieb von Joomla kurz eingegangen werden. Zudem erhalten Sie Entscheidungshilfen für die Auswahl Ihres Installationsmediums.

Aber zunächst sollten Sie sich fragen, was Sie mit der Installation von Joomla bezwecken möchten.

Erste Variante: Reinschnuppern

Hierzu empfehlen wir die Nutzung von XAMPP. XAMPP ist eine Distribution des Webservers Apache, der Datenbanksoftware MySQL sowie der Programmiersprachen PHP und Perl. XAMPP erlaubt es, all diese Programme auf sehr einfache Weise zu installieren.

XAMPP liegt für eine Reihe von Betriebssystemen vor: Linux, Windows, Mac OS X sowie Solaris.

Lesezeichen

http://www.apachefriends.org/de/xampp.html

Weitere Informationen zu XAMPP

Zweite Variante: Joomla als Basis für eine neue Webpräsenz

Auch hier empfehle ich die vorrangige Nutzung vom XAMPP zur Entwicklung Ihrer Webpräsenz. Wer diesen Schritt übergehen möchte, kann natürlich auch sofort auf einem Online-Host arbeiten. Ob Sie diesen Schritt wagen wollen, sollten Sie aber unter anderem abhängig von Ihrer verfügbaren Netzanbindung entscheiden. Alle Anwender, die mit einer Netzanbindung unter DSL 2000 im Internet unterwegs sind, sollten die Offline-Variante mittels XAMPP zum Entwickeln bevorzugen.

3.1  Voraussetzungen für die Installation

Software

Version

Weitere Informationen

PHP-Interpreter[1]

5.2 und höher

http://www.php.net

MySQL-Datenbankserver[2]

5.0.4

http://www.mysql.com

Apache Webserver[3] (mit mod_mysql, mod_xml,mod_zlib)

2.x

http://www.apache.org

Microsoft IIS[4] (Internet Information Server)

7

http://www.iis.net