St. Pauli bleibt St. Pauli

Teil A

 

Einführung Musical „St. Pauli bleibt St. Pauli“

  

Im ausgehenden 19 Jahrhundert spielt die Geschichte von Fiete und Jette aus dem Hamburger Gängeviertel.

 

Wir dürfen erleben, wie in der damaligen Zeit eine einfache Hafenarbeiterfamilie kämpfen musste, um ihre Existenz zu sichern,


aber lernen auch die schönen Seiten kennen.

 





Blaue Jungs

  

Blaue Jungs, blaue Jungs

von der Waterkant

sind im Hafen außer Rand und Band

Nur unser Käpt'n ganz allein

fuhr unser Schiff in den Hafen wieder ein

Ahoi, ahoi, ahoi

 

Wir sind blaue Jungs, blaue Jungs

und wollen fröhlich sein

denn nur wegen der Liebe

kehrte unser Schiff wieder heim

Ahoi, ahoi, ahoi

 

In der Heimat angekommen

fängt ein neues Leben an

Eine Frau wird sich genommen

Kinder bringt der Weihnachtsmann

Ahoi, ahoi, ahoi

 

Das Heimweh sind wir dann los

was für ein Trost

doch wird haben die ganze Welt gesehn'

war doch wunderschön

Ahoi, ahoi, ahoi




Land in Sicht

 

Land in Sicht

etwas Schöneres gibt es nicht

ist man wochenlang auf See

dann sehnt man sich nach einer Fee

 

Sie nimmt uns in den Arm

und hält einen ganz fest

drückt einen ans Herz

damit vergeht der Trennungsschmerz

 

Dann wird gefeiert

die ganze Nacht

dabei ordentlich Krach gemacht

und viel gelacht

 

Doch dann heißt es wieder

Leinen los gemacht

Dann geht es wieder auf See

Wo wir singen schöne Seemannslieder

  




Jan träumt von Hamburg-Altona

 

Auf St. Pauli wurde Jan geboren,

man kannte ihn dort kaum.

Doch in Altona ging Jan zur Schule

und dort begann sein Seefahrtstraum.

 

Mit 15 Jahren heuerte er an,

als Schiffsjunge er begann

bei einem alten Steuermann

und an Bord musste er hart ran.

 

So segelte Jan durch den Suez

bis nach Sansibar

und dann rund um das Kap der guten Hoffnung

bis nach Amerika.

 

Refrain:

So segelte Jan nach Rio

und durch den Panama,

da träumte er von St. Pauli

und von seinem Hamburg-Altona.





Shanties machen frei von Sorgen

 

Das schönste auf der Welt,

bekommst du nicht für Geld,

denn Shanties machen frei von Sorgen

und da denkt man nicht an morgen.

 

Machen dich die Shanties froh,

auf einem Lager am Stroh,

dann werden dir keine Mücken

mehr zu Leibe rücken.

 

Singst du Shanties bei uns an Bord

oder an einem anderen Ort,

so kommt zu dir der Sonnenschein

und das Glück von ganz allein.

 

Refrain:

Wenn wir Shanties singen

und sie an Land erklingen,

sorgen wir für Jubel und Trubel

und dann rollt der Rubel.



Teil B Eine Schicht als Kohlenträger

 

Am Baumwall angekommen, bekam Fiete gleich eine Schicht vermittelt. Denn er war heute dran.

Hatte lange genug gewartet.

Sein Schietgang bekam Schichten für Kohlen tragen, Pansen klopfen und Kedel klopfen. Sein Vize hatte hier im Hafen so etwas wie ein Monopol. Für diese Arbeiten war ihr Vize Willi zuständig und den kannte jeder. Sollte ein anderer versuchen, für diese Arbeiten Schauerleute bereit zu stellen, dann war Kampf angesagt und Willi knöpfte sich den Mann vor. Nach dem Treffen wurden von dem Mann keine Leute mehr für diese Arbeiten vermittelt. Die Konkurrenz war sozusagen ausgeschaltet und der Mann lief noch wochenlang mit blauen Augen und Magenschmerzen durch die Gegend. Das sahen auch andere und das war ein Warnzeichen, welches ihr Vize Willi setzte.

So wagte keiner sich mit Willi anzulegen. Er war der Boss für die Schietgänge und er bezahlte gut. Soviel, wie man bei Willi für eine Schicht von 12 Stunden bekam, zahlte keiner.

So stieg Fiete in ein Ruderboot mit den anderen und sie fuhren damit zu einer Schute, die neben einem Dampfer lag.

Fiete bekam dort eine Schaufel in die Hand gedrückt und musste die Kohle, die in der Schute lag, in Körbe reinschaufeln und wenn die Körbe voll waren, trugen sie andere Kumpel die Hohlleiter hoch, die von der Schute bis andie Reling des Dampfers führte und kippten dort die Kohle in eine Bunkerluke vom Dampfer hinein.

Vize Willi beobachtete die Arbeiten, denn der Gang bestand aus 8 Arbeitern: 4 Männer schaufelten die Kohle in die Körbe und 4 Männer brachten die Körbe zu den Luken.

Nach einer Zeit von 2 Stunden machten sie "fofftein" (15 Minuten) Pause.

Da holten dann die Schauerleute ihre Flaschen und Kaffee heraus, um sich zu stärken.