Hellsicht

Medialität

Channeling

Mediale Fähigkeiten

verstehen und anwenden

Nadja Berger

Was ist Medialität?

Botschaften aus einer unsichtbaren Welt

erweitern dein Leben.

Zu Beginn möchte ich zeigen, wie vielschichtig der Begriff “Medialität” gebraucht werden kann, was er bedeutet und woher er stammt. Die meisten Menschen haben in ihrem Leben bereits – wenn auch vielleicht kleine und unscheinbare – Situationen erlebt, die man durchaus als mediales Erleben bezeichnen kann. Medialität ist keine Wissenschaft, und es ist schwer für uns Menschen, das Unsichtbare vollkommen zu erfassen und zu strukturieren. Was du in diesem Buch erfährst, entstammt meinen eigenen jahrelangen und intensiven geistigen Schulungen, Erfahrungen und Recherchen, genauen Beobachtungen sowie Gesprächen und dem Austausch mit anderen anerkannten Medien. Dieses Wissen ist tiefgründig und gründlich erprobt, es kann aber keinen Absolutheitsanspruch erheben. Nutze die hier niedergeschriebenen Erfahrungen und Informationen am besten als Gerüst, an dem du dich halten und orientieren kannst, und folge dabei deinem eigenen, dir innewohnenden Gefühl! So kannst du dieses Buch optimal für dich verwenden.

Was also ist Medialität und was ist Channeling? Kurz gesagt ist Medialität die Fähigkeit zum Empfangen und Übermitteln von Energien, Visionen oder Botschaften aus der geistigen Ebene. Man könnte es auch als Wahrnehmung über den sogenannten sechsten Sinn beschreiben. Ursprünglich wurde es als Mediumismus bezeichnet, und es beschreibt in erster Linie die Kommunikation eines Mediums mit sogenannten unverkörperten Wesen oder Seelen, wie zum Beispiel Aufgestiegenen Meistern, Engeln, Geistern, Verstorbenen, Göttern, kosmischen Wesen und anderen. Es kann jedoch auch die geistige Übermittlung von Botschaften verkörperter Wesen oder von Seinsanteilen sein oder auch die Wahrnehmung und das Empfangen von feinen Energien, Informationen und Schwingungen. In der Vergangenheit wurden derartige Übertragungen zunächst in Form der berühmt-berüchtigten Séancen bekannt. Später nannte man sie auch Sitting oder Reading (Sitzung oder Lesung).

“Channeling” bedeutet im Englischen so viel wie “Kanalisieren”. Der Begriff “Channeling” im Sinne eines medialen Vorganges wurde erst etwa in den siebziger Jahren während der amerikanischen New-Age-Bewegung geprägt und etablierte sich dann im Laufe der Zeit auch im deutschsprachigen Raum. Ein Channel oder auch ein Medium ist eine Person, die sich bewusst als Kanal für die Übermittlung von Botschaften zur Verfügung stellt. Während eines Channelings teilt sich ein Wesen oder eine Information über ein Medium diesem selbst oder auch anderen Menschen mit. Es ist, wie jede andere Art der Kommunikation, ein Austausch von Energien. Dabei können ganz unterschiedliche Arten von Schwingungen übertragen werden. Das Spektrum reicht von Texten, Bildern und Symbolen bis hin zu Klängen, Sinnesempfindungen, Gefühlen, Wissen und Informationen, die in der geistigen Welt gespeichert sind. Oftmals gehen Informationsübertragungen auch mit den dazugehörigen Bildern einher. Das ist besonders dann der Fall, wenn das Medium offen für hellsichtige Wahrnehmungen ist.

Viele gechannelte Botschaften sind sehr aufschlussreich, interessant und hilfreich. Sie können allgemeinen philosophischen Charakter haben und sehr poetisch sein, aber auch äußerst detailgetreue Informationen enthalten, beispielsweise über den Charakter oder die Vergangenheit einer Person. Besonders beeindruckt sind viele Menschen von Jenseitsbotschaften, die Informationen enthalten, die nur der Verstorbene und der kontaktsuchende Hinterbliebene wissen konnten. Einige Schamanen und Heiler erhalten Informationen für ihre Heilungen auf medialem Weg oder erlernen über den Dialog mit ihren Geistführern ihre Heiltechniken. Channelings und andere mediale Erfahrungen können sich also in ihrer Art, ihrem Nutzen, ihrer Intensität und ihrer Informationsfülle unterscheiden.

In unseren Breitengraden haben sie offiziell keinen allzu guten Ruf. Das mag sicher auch daran liegen, dass die Wahrhaftigkeit eines Channelings und die Existenz einer unsichtbaren helfenden Welt nicht pauschal für jedermann nachweisbar sind. Dazu kommt, dass vielleicht gerade deshalb auch viele Scharlatane auf den “Esoterikzug” aufgesprungen sind, die diese Nichtbeweisbarkeit ausnutzen. Als Heilpraktikerin für Psychotherapie und als Mensch, der auch rationale Eigenschaften in sich trägt, ist mir durchaus bewusst, dass unser Thema derzeitig nicht von allen als seriös betrachtet oder gar ernst genommen wird. Wenn wir als Medium in unserer Gesellschaft Wert darauf legen, anerkannt zu werden oder als psychisch gesund zu gelten, haben wir momentan nicht ganz so gute Karten. Denn nach der aktuellen psychopathologischen Klassifikation der westlichen Welt befinden wir uns bereits per Definition mit den Erstrangsymptomen des “Stimmenhörens” oder der “Informationseingabe” in der Kategorie schizophrener Erkrankungen. Vielleicht ändern sich diese Auffassungen eines Tages und bekommen einen Zusatz für unwillentliche oder schädigende, das Leben krankhaft negativ beeinträchtigende Eingaben. Das würde dem Begriff des Krankheitswertes zumindest näher kommen, ohne Bewusstseinserweiterung und Medialität gleich automatisch in eine Schmuddelecke zu drängen. In anderen Kulturen nämlich, vor allem in jenen mit schamanischen Einflüssen, ist man als Medium traditionell ein geehrtes Mitglied der Gesellschaft und genießt sogar besondere Vorteile. So unterschiedlich können die Sichtweisen also sein. Für dich jedoch ist in erster Linie wichtig, wie du dich mit den medialen Erfahrungen fühlst und ob sie dein Leben bereichern. Danach wähle deinen Weg!

Wozu ist Medialität gut?

Was ich empfange, bereichert mein

Bewusstsein.

Wie kann Medialität also dein Leben bereichern? Stelle dir vor, du hättest viele unsichtbare Freunde, die die Möglichkeit haben, Grenzen zu überschreiten, die dir gegeben sind, Dinge zu überschauen, die du aus deiner Position nicht wahrnehmen kannst, dir Wissen über dich und Einblick in dein Leben zu geben und dir gerne und von ganzem Herzen ihre Unterstützung zu gewähren. Das sind deine Geisthelfer. Es kann für dich ein sehr großer Gewinn sein, Rat mit Wesen und Seinsanteilen zu halten, die nicht mitten im Geschehen stecken und die viel Weisheit in sich tragen. Ich habe viele Jahre unzählige Gespräche und Diskussionen mit meinen geistigen Freunden geführt und bin sehr froh darüber, weil sie meinen Horizont erweitert haben und mir sowohl Lob als auch konstruktive Kritik entgegengebracht haben.

Es ist erstaunlich, wie unermüdlich uns die geistige Welt immer wieder mitteilt, was wichtig für uns ist, bis wir endlich richtig hinhören. Die meisten von uns haben blinde Flecken in ihrer Selbstwahrnehmung, einige von uns können kein Lob, andere keine Kritik annehmen, wieder andere sehen nicht, was bereits alles gut ist in ihrem Leben, und manche reden sich alles schön, obwohl sie eigentlich gar nicht glücklich sind. Unsere geistigen Helfer sind ehrlich zu uns. Sie wollen, dass wir in unserem vollen Potenzial leben und uns entfalten können. Wenn wir sie um Rat bitten, können wir hilfreiche Tipps bekommen und sogar unsere blinden Flecken sehen. Wir können über unsere bisherigen Grenzen hinauswachsen und klar und bewusst mit den Geschehnissen des Lebens umgehen. Wenn wir uns in einer Lebenssituation unwohl oder unsicher fühlen, können wir Klarheit darüber bekommen, was mit uns geschieht, und Hinweise erhalten, wie wir die Situation optimal meistern und für unser Wachstum nutzen können. Man könnte das als seelisches Wachstum bezeichnen und unsere Helfer als Bewusstseinscoaches, dann beschreibt man die spirituelle Aufgabe unserer Geisthelfer ganz passend, denke ich.

Wenn wir klar sowie im Einklang mit unseren Energien und unserem persönlichen Weg sind, haben wir mehr Kraft, Gesundheit, Kreativität und Freude und finden mehr Erfüllung in unserem Leben. Wir können besser mit einschneidenden Situationen umgehen und Sackgassen, die wir für unsere Entwicklung nicht mehr brauchen, leichter umgehen. Auch unsere Eigenwahrnehmung, unsere Intuition und der Kontakt mit der inneren Stimme werden durch die medialen Übungen geschult. Wenn wir unsere Eigenverantwortung beibehalten, erlernen wir etwas, das kein anderer Mensch für uns übernehmen kann – unsere eigene innere Führung. Wir selbst sind dadurch in der Lage, in jeder Situation unseres Lebens zu erfahren und zu erspüren, was uns guttut und ob es unserem Weg entspricht. Das fängt bei der Ernährung an und reicht bis hin zur Wahl, welche Menschen und Situationen für uns gesund sind. Wenn ich in meinem Leben so zurückblicke, kann ich ehrlich behaupten, dass ich mich oft mächtig geärgert habe, wenn ich nicht auf meine innere Stimme gehört habe und damit unnötig mehr Stress in Kauf genommen habe, als erforderlich war.

Du kannst durch deine Medialität in der Lage sein, immer einen aufrechten Coach an deiner Seite zu haben. Du kannst Rätsel lösen, deine Energie und dein Wissen steigern und deinen Weg immer gerader und unbeirrbarer gehen. Wenn du mit höher energetischen Wesen kommunizierst, steigt auch deine spirituelle Energie automatisch mit an. Es ist jedoch wichtig, dass du die Botschaften, die dir Geistwesen geben, nicht überbewertest und sie für deine eigenverantwortliche Entwicklung nutzt. Denn es kann dich aus dem Gleichgewicht werfen, wenn du anfängst, auf jeden Geist zu hören und dessen Ratschlägen blind zu vertrauen. Vertraue dir und entscheide unbedingt selbst, was dir guttut! Die lichtvollen Geistwesen unterstützen dich genau in dieser Entwicklung. Doch dazu erfährst du später noch mehr.

Medial empfangene Informationen können also besonders nützlich sein für deine Persönlichkeitsentwicklung und zur Ratsuche. Aber auch beim Finden von Gegenständen oder bei offen gebliebenen Bedürfnissen und Fragen aufgrund des Verlustes von nahestehenden Personen können sie Hilfreiches bewirken. Sie können Trost spenden und die Psyche stärken. Sie können förderlich dabei sein, den eigenen Lebenskompass nicht aus den Augen zu verlieren und den persönlichen Seelenweg zu erkennen. Außerdem können sie dazu beitragen, dass wir Menschen unseren Zusammenhang und unser Verbundensein im Gesamtgefüge dieser Welt im Bewusstsein bewahren – denn man kann auch mit verkörperten Wesen oder Seelen kommunizieren, mit seiner eigenen Seele ebenso wie mit der von Pflanzen, Tieren oder Steinen. Mit all diesen stehen wir in Verbindung. Genauso ist es möglich, mit dem Unterbewusstsein, mit Gedankenformen oder mit gespeicherten Energien einer lebenden Person zu kommunizieren. Das ist häufig beim Finden und Auflösen von Lebensblockaden sehr hilfreich oder auch beim Erkennen von Krankheitsursachen. Du siehst, es hat viele Vorteile, sich auf das Gespräch mit der Seele einzulassen.

Mediales Empfangen wird dir nicht die Probleme des Lebens abnehmen, aber es lässt dich diese aus einer klareren und kraftvolleren Position heraus meistern – und vor dem einen oder anderen unnötigen Problem kann es dich sogar bewahren. Ich denke da zum Beispiel an eine liebe Kollegin, die von ihrer Geistfreundin aufgefordert wurde, ihre Geldbörse genau an jenem Tag nicht in der Handtasche zu verwahren, als ihr diese auf einer Veranstaltung gestohlen wurde. Es gibt viele andere Beispiele dieser Art. Vielleicht kennst du sie schon aus deinem Leben, etwa wenn dich ein seltsames Bauchgefühl vor einer unangenehmen Situation bewahrt hat. Du musst nicht immer ganze Sätze hören, um die Signale deines Schutzengels wahrzunehmen. So sind mir beispielsweise mehrere Personen bekannt, die herabstürzenden Gegenständen um Haaresbreite ausweichen konnten oder sogar einen Autounfall vermeiden konnten, weil sie im richtigen Augenblick einem Impuls gefolgt sind. Auch mir erging es oftmals so. Einmal, als kleines Mädchen, war ich mit einer Freundin während eines Gewitters auf dem Weg zu ihr, weil wir dort spielen wollten. Eine riesige Dachpappe segelte vom Dach meines Wohnhauses und prallte mit einem lauten Donnern genau dort auf, wo wir eben noch gelaufen wären, wenn ich nicht plötzlich Lust bekommen hätte, ein spontanes Wettrennen zu starten. Meinem Vater stand der Angstschweiß auf der Stirn, als er das Ganze von unserem Balkon aus sah. Ja, genau so ein unbegründeter Impuls kann bereits die Kommunikation mit deiner Seele, deinem Schutzengel oder deinem Geistführer sein. Kennst du das? Hast du diesen oder einen ähnlichen inneren Schubs schon einmal gespürt?

Was macht Medialität mit Körper, Geist und Seele?

Die Sprache deines Herzens, die Signale

deines Körpers und die Stimme deiner Seele

weisen dir deinen Weg.

Die Auswirkungen oder auch Nebenwirkungen medialer Aktivitäten lassen sich schwer verallgemeinert darstellen. Dafür müssen wir das Gesamtbild betrachten, und das setzt sich aus mehreren Komponenten und Einflussbereichen zusammen. So zum Beispiel aus der Beschaffenheit der Psyche des Mediums, seinen Gewohnheiten und seinem Lebensstil, seinem Energieniveau, dem Energieniveau des gechannelten Wesens oder Informationsfeldes und vielen weiteren Faktoren.

Was bewirken mediale Aktivitäten in unserem Körper?

Eine bewusste Schwingungserhöhung

steigert auch die Vitalität des Körpers.

Im Idealfall bewirkt mediales Wirken eine Aktivierung des Energiesystems des Mediums. Bist du also in einem Energieaustausch mit hochenergetischen Wesen, ist es möglich, dass du infolgedessen aufgekratzt bist, einen Energieüberschuss hast, vor Kreativität nahezu strotzt und die To-do-Liste der nächsten vier Tage gleich auf einmal abarbeitest. In der Regel brauchst du aber spätestens danach eine Ruhephase, um das Gleichgewicht des Körpers zu achten.

Regelmäßige mediale Kontakte sollten im Einklang mit einer Pflege des Energiekörpers stehen. Denn es kann durch die gechannelten Energien auch zu “Verstopfungen” oder “Blähungen” im Körper kommen, wenn man darauf nicht vorbereitet ist. Plötzliche Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Druckgefühle oder Kopfschmerzen können zum Beispiel die Folge von zu hohen Energien bei einem ungeübten Energieskelett sein. Stell dir das vor wie bei einem Sportler: Ein Leistungssportler kann ebenfalls nicht gleich von null auf hundert loslegen, sondern muss seinen Körper erst an seine Aufgabe gewöhnen. So ähnlich ist es bei medialen Übertragungen. Die Energie, die freigesetzt wird, muss auch fließen können. Gibt es Blockaden im Körper, kann das langfristig sogar körperliche Störungen verursachen.

Ich bin der Meinung, dass ein Zustand von permanenter medialer Aktivität nicht unser Normalzustand ist, da wir unsere Sinne im Einklang mit der materiellen Welt um uns gebrauchen müssen, um lebensfähig zu sein. Wir tragen außerdem durch Umwelteinflüsse, unsere Ernährung und andere Störfaktoren zusätzliche Blockierungen in uns, die unser System beschweren. Selbst für einen Profi wäre es relativ schwer, ununterbrochen medial geöffnet zu sein. Der Körper braucht sein Gleichgewicht. Achte bitte darauf!

Durch die Öffnung deiner medialen Sinne kann sich außerdem auch deine Körperwahrnehmung steigern und ebenso deine körperliche Empfindlichkeit. Du kannst dadurch schnell erfühlen, was dir und deinem Körper nicht zusagt. Vielleicht scheust du plötzlich Nahrungsmittel, die du früher noch gegessen oder getrunken hast. Das ist eine Folge der Sensibilisierung deines Körpers, die sich auf deine persönliche Gesundheit ausrichtet. Gehst du im Einklang mit der Entwicklung, die die mediale Aktivität dir bietet, sorgsam mit deinem Körper um, wirst du sehr wahrscheinlich eine Steigerung deiner Vitalität erfahren.

Hast du jedoch Kontakt zu niederenergetischen Wesen in der Übertragung, sind zu viele Störfaktoren in der Umgebung oder bist du während des Prozesses zu unkontrolliert offen, können die Folgen Energieverlust, Müdigkeit, Kälteempfindungen, Mattigkeit und Erschöpfung sein. Es ist auch möglich, dass du bei fehlender Abgrenzung Schmerzen und die Niedergeschlagenheit einer anderen Person, die anwesend ist oder für die du die Übertragung machst, abbekommst. Darum ist es als Medium sehr wichtig, sich selbst gut zu kennen und gut beobachten zu können, damit man solche Empfindungen unbeschadet als Durchgaben durchlaufen lassen kann.

Wie wirken mediale Aktivitäten auf unseren Geist?

Nutzen wir unseren Geist, um unser Bewusstsein

zu erweitern, erfahren wir uns als Teil des

großen Geistes, der alles durchdringt.

Um zu beschreiben, was mediale Aktivitäten mit unserem Geist machen, ist es notwendig, den Begriff “Geist” erst einmal zu umreißen. Ehrlich gesagt ist das gar nicht so einfach, denn wir benutzen ihn in unserem Sprachgebrauch für verschiedene Bedeutungsebenen. Sie reichen vom primitiven rationalen Verstand bis hin zum großen göttlichen Geist. Dazu kommen noch die Bezeichnung “Geist” für Geistwesen oder Verstorbene und auch für eine Grundstimmung oder Essenz, beispielsweise in einer bestimmten Epoche. Letzteres ist hier nicht gemeint. Wir können davon ausgehen, dass unser kognitiv trainierter Verstand nur einen kleinen Teil unseres gesamten geistigen Potenziales darstellt. Unser Verstand, unser Denken und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen basieren in der Regel auf dem, was wir kennen, bereits erfahren haben und einordnen können. Es fällt unserem logischen Verstand jedoch schwer, sich auf Dinge auszuweiten, die er nicht kennt und nicht vergleichen kann.

Neben dem verstehenden, logisch wirkenden Geist haben wir auch einen kreativen Geist, der uns dazu befähigt, zu träumen und zu imaginieren. Designer und andere gestaltend Tätige benutzen diesen Teil ihres Geistes ganz besonders. In ihm liegt auch die Gabe der Visualisation, also der Vorstellungskraft. Mit diesem Teil des Geistes kreieren wir. Hier sind wir schöpferisch tätig, jedoch zunächst auch nur im Rahmen des bereits Vorstellbaren.

Und dann ist da noch der göttliche Funke in uns, der als Geist bezeichnet wird und der uns mit dem großen göttlichen Geist und Bewusstsein verbindet. Dieser Teil ist unsere Verbindung zur göttlichen Intelligenz und zum schöpferischen Willen. Wenn wir je erfassen wollen, was die Schöpfung für eine Bedeutung hat, dann tun wir das sehr wahrscheinlich mit diesem Teil des Geistes – und dieser Teil des Geistes ist auch unsere Verbindung zur geistigen Welt. Er ermöglicht uns die bewusste Kommunikation mit anderen Wahrnehmungsebenen.

Im besten Fall sollte die mediale Öffnung der Bewusstseinserweiterung dienen. Das heißt, wir wollen Dinge erfahren, die uns unser auf bisherige Erfahrungen und Wissensbereiche begrenzter Verstand nicht geben kann. Die mediale Verbindung mit höheren Bewusstseinsebenen kann unsere eigene Bewusstseinsebene anheben, und so sind wir in der Lage, mehr der unendlichen Realitäten zu erfassen als bisher, können unsere Kreativität erhöhen, da wir nun mit für uns neuen Impulsen in Kontakt treten, und können unseren Verstand mit den neuen Informationen und Wahrnehmungen füttern, so dass auch er sein Wirkungsfeld vergrößern kann. Wenn wir Medialität für unsere Bewusstseinserweiterung nutzen und die Verbindung zum Geistigen schulen, wird beides im Laufe der Zeit stärker werden. Unsere Realität wird sich um neue Wahrheiten und Möglichkeiten erweitern, unsere schöpferische Kreativität wird stärker und wir können immer leichter auf Informationen des geistigen Bewusstseinsfeldes zugreifen. Je nachdem, auf welchen Zugang wir uns einschwingen, ist es möglich, auf die sogenannte Akasha-Chronik zuzugreifen, auf verschiedene Bewusstseinsfelder, wie zum Beispiel die Bewusstseinsnetze von Tieren, Pflanzen und Mineralien, das Zellbewusstsein unseres Körpers, das Stammesbewusstsein unserer Ahnen, das kollektive Unterbewusstsein und andere Informationsfelder.

Im optimalen Fall kann der Geist durch regelmäßige mediale Aktivitäten also erweitert werden. Im schlimmsten Fall kann es zu geistiger Verwirrung kommen. Das passiert vor allem dann, wenn die neuen Wahrnehmungen und Erfahrungen falsch verknüpft werden oder die Wahrnehmungserweiterung künstlich erzeugt wird und nicht zum Bewusstseinsstand des Mediums passt. Aber auch geistige Einengungen kann es geben. Das kann zum Beispiel dann vorkommen, wenn sich ein Medium vorwiegend mit niederenergetischen Wesen umgibt und sich zu sehr auf diese fokussiert oder sich von ihnen manipulieren lässt. Oftmals hält eine solche Person dabei an einer Information oder Position fest, die sie als Wahrheit sehen will, und lässt nichts anderes mehr zu, um diese vermeintliche Wahrheit aufrechterhalten zu können.

Was bedeuten mediale Aktivitäten für unsere Seele und unsere Psyche?

Je bewusster wir unsere Verbindung

zu unserer Seele pflegen, desto erfüllter

folgen wir unserem Lebensplan.

Auch an dieser Stelle möchte ich zunächst auf die verschiedenen Begrifflichkeiten eingehen, die oft allgemein als “Seele” benannt werden. Leider werden diese Begriffe häufig nicht differenziert.

Das, was wir gemeinhin als Seele bezeichnen, ist das Lichtwesen, dass wir sind in all seiner Unsterblichkeit. Die Seele bezeichnet unser spirituelles Wesen. Sie existiert über den Tod hinaus und kann meiner Meinung nach unglaublich vieles unbeschadet überstehen. Unsere Psyche hingegen ist etwas jünger, sie bezieht sich auf unser aktuelles Leben. Sie ist so etwas wie unser aus Erfahrungen und Emotionen bestehendes Energie- und Leidensfeld. Die Persönlichkeit beschreibt unser gefestigtes Ich, zusammengesetzt aus Charakter, Psyche, Verhaltensmustern, Idealen, Tugenden, Fähigkeiten und Motiven.

Unsere Seele hat Einfluss auf diese unsere Gesamtpersönlichkeit. Auch Anteile und Erfahrungen aus früheren Leben können in unserer Persönlichkeit bestehen. Regelmäßige mediale Aktivitäten haben sowohl einen Einfluss auf unsere Seele als auch auf unsere Psyche. Um ein sicheres Medium zu sein, ist es daher wichtig, dass man eine gewisse psychische Grundstabilität hat. Andernfalls kann die Psyche durch die Wahrnehmungen und Übertragungen zu stark beansprucht werden und emotionale wie auch psychische Instabilität können die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann die mediale Kommunikation sogar zu Wahnvorstellungen und Besessenheit führen. Von Größenwahn bis hin zu Beziehungswahn, Liebes- und Verfolgungswahn habe ich schon alles beobachten können. Das Kommunizieren mit Geistwesen kann also durchaus auch Gefahren mit sich bringen, und je nachdem, ob der Channel aus Unerfahrenheit mit Schemen, Elementalen oder niederenergetischen Wesen kommuniziert oder ob er entsprechend seiner Persönlichkeitsstruktur für bestimmte Themen anfällig ist, kann das Ergebnis sich auch negativ auswirken.

Ich glaube, dass Priester in der alten Zeit eine Art psychisches Training erhielten, das sich in ihre Persönlichkeit integriert hat. Die Psyche wurde meiner Meinung nach darauf geschult, dem medialen Empfangen gewachsen zu sein. Diese Erfahrungen können prägend gewesen sein und sich in weitere Inkarnationen übertragen. Menschen, die solche Prägungen in sich tragen, haben in der Regel eine sehr belastbare Psyche sowie einen schnelleren und leichteren Zugang zur medialen Kommunikation. Wenn ein Mensch zu psychischer Labilität neigt, rate ich davon ab, mediale Öffnungen zu forcieren.

Bei einer stabilen Persönlichkeit wird durch mediales Wirken in der Regel die Verbindung zur Seele gestärkt. Das ist ein sehr kraftbringender Prozess, der im Laufe der Zeit eine allgemeine Grundstärke, innere Sicherheit und Bewusstheit mit sich bringt. Durch die Verbindung zur Seele hat man die Möglichkeit, die Kräfte der Psyche zu stärken, zu klären und zu erweitern. Bei Volltrance-Medien findet dieser Verbindungs- und Austauschprozess oftmals nicht oder nicht vollständig statt. Sie bleiben in der Regel in ihrem Energiefeld, lassen den medialen Vorgang vertrauensvoll geschehen und setzen sich nicht weiter mit den Energien und Einflüssen der Übertragung auseinander.

Die Geschichte des Mediumismus

Schamanen, Seher und Propheten übermitteln seit

jeher Botschaften aus der geistigen Welt.

Ich komme nun zur Geschichte des Mediumismus, um einen Einblick in die Möglichkeiten und Erfahrungen von Medien aus der Vergangenheit zu bieten und um aufzuzeigen, dass Channeling gar nichts Neues ist in der Menschheitsgeschichte. So kannst du dich davon inspirieren lassen und für dich nachfühlen, in welche Richtung du dich entwickeln möchtest.

Uralte religiöse und kulturelle Wurzeln

Das mediale Empfangen und Übertragen von Botschaften aus der geistigen Welt ist in der Geschichte der Menschheit gar nichts so Ungewöhnliches. Bereits die großen Kulturen unserer Welt hatten ihre Götter und Mythen und entsprechende Personen wie Priester, Medizinmänner, Schamanen, Druiden, Seher, Propheten und Barden, die die Botschaften dieser Wesen an die Menschen weitergaben. Der Schamanismus ist dabei wahrscheinlich die älteste Form religiösen Denkens und Handelns. Erste nachweisbare schamanische Formen existierten vermutlich bereits 30.000 Jahre vor unserer Zeit. Schamanen waren seit jeher eine Art Vermittler zwischen Diesseits und Jenseits, die mithilfe der Unterstützung aus dem Jenseits der Gemeinschaft oder einzelnen Personen halfen. Der Schamane nahm dafür in einer Form von Ekstase Kontakt mit verschiedenen Wesen und Zuständen auf, die er zum Teil beherrschen musste. Besonders bekannt und spektakulär waren und sind zum Beispiel die Kontaktaufnahme oder sogar der Kampf mit Geistern zur Heilung von kranken Menschen. Der Schamanismus gilt noch heute als weltweit verbreitetstes Religionsphänomen.

Priester nahmen von Beginn an eine religiöse Mittlerrolle zwischen einer oder mehreren festen Gottheiten und dem Menschen ein. Bis auf die Priester des jüdischen Tempeldienstes zeichneten sich die Priester dadurch aus, dass sie als göttliche Stellvertreter wirkten und walteten. Priesterstände mit geordneten Regeln, Rechten und Pflichten entwickelten sich. Die Priesterschaft wurde im Vergleich zum Schamanismus meistens eher als Amt vergeben und einem nicht unbedingt als Berufung aus der geistigen Welt mit in die Wiege gelegt. Die Aufgabe eines Priesters oblag in archaischen Kulturen noch oft dem König, ging aber mit der Zeit an das Priestertum über, das sich ausgiebig den speziellen Anforderungen und sakralen Riten widmen konnte und den Menschen den Willen der Gottheit kundtat. In der Antike hatten Orakel, insbesondere das Orakel von Delphi, einen sehr guten Ruf. Es gab auf rituelle Befragungen Antwort und galt als äußerst angesehen. Die Pythia, eine weibliche Priesterin, versetzte sich bei der Übertragung wahrscheinlich durch das Einatmen von Gasen in die erforderliche Trance, und ihre Botschaften wurden von den Apollon-Priestern gedeutet. Das Orakel von Delphi wurde vor allen wichtigen politischen Entscheidungen befragt.

Kleine und große Glaubensrichtungen haben ihren Ursprung häufig in Visionen, Botschaften oder Eingebungen aus der geistigen Welt. Die drei großen monotheistischen Religionen fußen ebenso auf solchen Botschaften, denn sie sind von sogenannten Propheten verkündet worden. Ein Prophet ist laut Definition eine Person, die sich durch Gott berufen sieht, eine Religion als Aussage des Gottes, der sich ihr mitteilt, zu verkünden. Das Wort “Prophet” stammt aus dem Griechischen und bedeutet “Sendbote” oder “Fürsprecher”. Propheten sind nicht nur Übermittler von Zukunftsprophezeiungen, sondern übertragen auch Weisheiten, Lehren, Kritik und Verhaltensvorschläge für die Gegenwart.

Bereits im Zusammenhang mit den drei großen monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam sind und waren die Themen “Channeling” oder auch “Prophetie” ein zweischneidiges Schwert. Einerseits war es etwas besonders Heiliges, von Gott inspiriert und wahrhaftig. Andererseits war es für den Einzelnen neben den bereits bestehenden prophetischen Schriften oft eher unerwünscht. Im Judentum hatte die Prophetie besonders zwischen 1000 bis 200 vor unserer Zeit eine herausragende Rolle. Viele Propheten und “Sendboten” Gottes fühlten sich berufen und übermittelten sein Wort beharrlich dem Volk. Ein großer Teil dieser Botschaften ging auch in den Tanach, die hebräische Bibel, ein.

Besonders bekannte Propheten waren unter anderem Samuel, Jesaja, Jeremia und Hesekiel. Im Christentum begegnet uns Mose, der mit Gott durch einen brennenden Dornbusch gesprochen hat, um zu erfahren, dass er die Israeliten aus der Sklaverei befreien sollte, und der als Verkünder und Vermittler der Worte und Gesetze Gottes galt. Auch Johannes der Täufer, der die Ankunft des Messias ankündigte, galt als christlicher Prophet. Die Bibel selbst, die als heiliges Buch gilt, enthält eine Sammlung von Schriften, die für Judentum wie Christentum das Wort Gottes enthalten.

Anfangs galt die christliche Prophetie noch als etwas fast Alltägliches und als wenig aufsehenerregend. Später wird auch in der Bibel vor falschen Propheten gewarnt. Je mehr die christliche Religion an Macht gewann, desto unerwünschter waren prophetische Eingebungen einzelner Personen. Ganz sicher hatte dies auch mit der christlichen Machtstruktur zu tun, denn ein ganzer hierarchischer Apparat lief Gefahr, seine Daseinsberechtigung zu verlieren, wenn der Einzelne selbst mit Gott sprechen konnte. Heilige wurden daher oft in einem Atemzug mit Ketzern genannt. In der Machtzeit der großen monotheistischen Religionen verschwanden auf diese Weise die Propheten oder Sprecher des Göttlichen immer mehr.

Der Islam hat seinen Propheten in Mohammed, der die Aussagen Erzengel Gabriels verkündete, um den Glauben an Allah als den einzigen Gott wiederherzustellen. Festgehalten ist dies im Koran, der heiligen Schrift des Islams. Auch im Islam wird es nicht allzu gern gesehen, wenn außer Mohammed andere, wie zum Beispiel die Sufis, den direkten Zugang zu Gott suchen. Ferner waren im Alten Orient Gottesbotschaften und Offenbarungen keine Seltenheit – obgleich sie hier so manches Mal bereits einen seltsamen Beigeschmack bekamen, insbesondere dann, wenn es in den Botschaften nur oder hauptsächlich um die Verherrlichung und Legitimierung der Königshäuser ging. Diese Übermittlungen werden inzwischen gern als Hof- und Heilsprophetie bezeichnet und deuteten bereits damals auf die Möglichkeit des Missbrauchs beim Channeling hin. Aber auch Unheilsprophetien sind bekannt, wie zum Beispiel Untergangsszenarien oder die Ankündigung von Gottes Gericht.

Wir finden mediale Botschaften also bereits über einen langen Zeitraum in unserer Geschichte. Von Anfang an bewegten sich die Meinungen darüber innerhalb einer extremen Polarität von umstritten bis “absolutes Wort der Wahrheit”. Nur ihre Position zum Thema veränderte sich: Die Gegner in der frühen Geschichte neigten gemeinhin eher dazu, das Thema für den Einzelnen zu verbieten oder zu verteufeln. Sie stritten nicht unbedingt die Möglichkeit der Existenz des Phänomens des Empfangens und Übermittelns göttlicher oder geistiger Botschaften ab, sondern lehnten den Einzelnen ab, der zu solchen Mitteln griff. Seit dem Triumph des Rationalismus sind Gegner dieser Thematik eher bestrebt, sie als nicht beweisbaren Humbug abzustempeln. Selbst wenn wissenschaftliche Beweise und Tests bereits das Gegenteil zeigen konnten, bleiben sie oft gern nach wie vor bei ihrer Meinung, und Wissenschaftler, die bei diesen Untersuchungen und Tests die Richtigkeit von Phänomenen wie Mediumismus bestätigen, laufen noch heute Gefahr, ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Berühmte Medien

Lerne aus den Wegen,

die andere bereits beschritten haben!

Bekannte Medien der Vergangenheit geben uns bereits ein wertvolles Erbe und wir können viel von ihnen lernen. Wie bereits erwähnt waren Phänomene wie das Channeling zur Blüte- und Machtzeit der großen Religionen, insbesondere zu der des Christentums, nicht besonders gern gesehen und fielen häufig unter die Kategorie der Hexerei. Etwa ab dem achtzehnten Jahrhundert kamen dann deutlicher auch philosophische Ansichten ins Spiel, die christliche Anschauungen und Mediumismus nicht voneinander trennten. Wissenschaft, Wissensdurst, Dichtkunst und religiöser Erkenntnisdurst schlossen sich nicht mehr aus, Mystiker bahnten sich ihren Weg und spirituelle Orden wurden gegründet oder wieder aktiver.