Fantasyroman
von Antje Ippensen
Der Umfang dieses Buchs entspricht 147 Taschenbuchseiten.
Gemma, das Juwel im All, ist eine bedrohte Welt.
Doch wie gewaltig die Gefahr sich ausdehnt, wissen die wenigsten ihrer Bewohner.
Riyala und ihre Freunde bestehen gemeinsam mehrere Abenteuer, aber das Schicksal reißt sie schon bald wieder auseinander. Neue Aufgaben tun sich auf wie Abgründe und alte Schulden werden eingetrieben.
Mittendrin: Riyala, die um ihre Bestimmung ringt. Nach und nach erkennt sie, dass es nicht nur darum geht, den Urmutterstein zu finden, Kristallmagierin zu werden oder selbst ihr Land Co-Lha zu retten und ihre eigenen Verfehlungen wiedergutzumachen.
Es geht um viel mehr. Um alles.
Riyala kämpft mit ihren inneren Dämonen und dem Gift des Selbstzweifels. In der Gewalt der Kristallpiraten kommt es schließlich zum erneuten Zusammentreffen mit ihrem mächtigsten Feind, dem undurchschaubaren Nohal, der mehr als ein Gesicht hat.
Riyala fasst einen mutigen Entschluss. Während sich die Dunkelheit über Gemma mehr und mehr verdichtet, beginnt das Leuchten der letzten Edelsteine allmählich zu verlöschen.
Kommt aller Mut zu spät?
Dies ist der 5. und damit vorletzte Band der Saga um Riyala, der Tochter der Edelsteinwelt...
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author / Titelbild: Nach Motiven von Pixabay mit Steve Mayer, 2019
© dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Aus den Vergessenen Schriften
Der Urmutterstein, Regent über das Mineralienreich, brachte keine Kristalle mehr zur Welt. Nicht den allerkleinsten edlen Glimmerspat, nicht einmal mehr eine zum Juwel erstarrte Träne aus Goldbaumharz, Bernstein genannt. Saphire, Hexensmaragde, Blutsteine und Herzen der Rose, sie alle wurden nicht länger zum Wachsen angeregt und verloren ihren Glanz, nach und nach. Büßten ihre Heilkraft ein. Dieses Sterben zog sich wie ein schleichendes Gift durch ein Land nach dem anderen.
Das allein war schon verheerend genug für Gemma, die Edelsteinwelt – doch es sollte noch schlimmer kommen. Zum Wachsen und zur Reife gebracht durch Nacht und durch Kälte, erstarkte jenes Vogeljunge schließlich so sehr, dass es die schwarze Eierschale durchbrechen konnte. Und siehe da, es war bereits voll entwickelt, nicht länger ein Küken der Finsternis, sondern eine grausam anmutende Mischung aus einem Raben und einem Geier. Nur eben noch klein. Klein, aber kräftig und schlau. Es verzehrte Stück für Stück die Scherben der Eierschale und gewann damit genug Energie, um auch die Schichten aus Eis zu zersprengen. Der Geierrabe wuchs. Unaufhaltsam und schnell.
Fliegen konnte er bereits. Er flog hoch und immer höher, schraubte sich in die Luft, bis selbst der knochenweiße Baum der Macht unter ihm schwand und zu einer winzigen bizarren Schneefigur schrumpfte, und er flog und zog immer weitere Kreise, näherte sich dabei der Traumgrenze. Noch war er nicht bereit. Er wartete. Der Rabengeier ernährte sich von dunklen Traumfetzen, die überall umherschwirrten, und wartete weiter. Auf das weitere Erstarken. Wartete darauf, dass er kräftig genug sein würde, die Grenze zu überwinden.
Fern des Urmuttersteins, im Reich der Menschen, Chimären und Zwerge, dort, wo Halbgöttinnen und düstere Sendboten aus der Unterwelt ihre Ränkespiele trieben und sämtliche Völker um Einigkeit und Lebenssinn rangen – dort fanden sich mehr und mehr Risse im Erdreich, brachen Vulkane aus, gab es Überschwemmungen und verheerende Waldbrände. Bitteres Chaos herrschte.
Die Edelsteinraben, ihres Lebenssinns beraubt, flatterten ziellos umher. Verstört zogen sie Kreise über der Mutter aller Steine, doch diese schenkte ihnen nichts mehr, was sie hätten weitergeben können, und, was noch schlimmer war – die geflügelten Elemente-Bewahrer begannen, Hunger zu leiden.
Derweil krochen schleimige Nebel den Stamm des knochenweißen Baumes hoch, bedeckten seine Rinde mit einer eklen, schmierigen Schicht. Wolken ballten sich über seinem Wipfel zusammen, immer drohender, immer gewaltiger, bis sie endlich ihre Drohung wahrmachten und Schnee aus ihnen fiel: in blutigen Flocken. Nach einiger Zeit verwandelten sich die Flocken in Regen, doch das barg keinerlei Trost – denn die Tropfen waren zäh wie Öl, schwarz und übelriechend.
Schließlich hockten die Raben nur noch auf den Ästen des Baumes der Macht, der Ohnmacht sollte er nun besser heißen, in ihre besudelten Federkleider gehüllt, und sie erhoben ihre wilden, rauen Stimmen, warnten vor dem Untergang der Welt, beklagten ihn bereits jetzt.
Wer aber hörte sie?