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Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.
ISBN: 978-3-74098-156-3
Die Augen des großen fünfzehnjährigen Jungen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Unwillkürlich beugte er den Oberkörper ein wenig vor.
Barri, der gutmütige, braun-weiße Bernhardiner, zerrte ungeduldig an der Leine und winselte leise.
»Das gibt es doch nicht!«, stieß Dominik, der überall nur Nick genannt wurde, empört hervor. Mit zwei langen Schritten war er bei der Buche am Waldrand und kauerte sich ins feuchte Gras.
Barri, der dicht neben Nick geblieben war, senkte seinen dicken Kopf und hechelte aufgeregt.
»Das ist ein Kätzchen! Irgendein Schuft hat es an diesen Baum gebunden!« Nick fasste nach dem halb verhungerten Tier, das schlaff und kraftlos in den Stricken hing. Es konnte nicht mehr schreien. Sein Kopf fiel zur Seite. Dabei war in seinen weit aufgerissenen Augen entsetzliche Qual zu lesen.
Wie lange mochte das Kätzchen schon so hilflos in dieser peinigenden Lage ausgeharrt haben? Sicher hatte es lange vor Angst, Hunger und Durst geschrien. Doch niemand hatte diesen Hilferuf gehört. Denn nur selten kam hier jemand vorbei.
Die groben Stricke hatten das Fell des jungen Kätzchens abgescheuert. Sie hatten sich tief in die Haut gegraben und schmerzende Wunden verursacht.
Jetzt war das kleine Tier erschöpft und apathisch. Es hatte nicht einmal mehr die Kraft, das Köpfchen zu heben, um Nick anzusehen. Es zeigte auch keinerlei Angst vor dem großen Hund, der es beschnupperte.
Hilfsbereit wollte Barri das Kätzchen ablecken. Doch Nick drängte ihn rasch zur Seite. »Lass das! Das Kleine fürchtet sich doch!«
Barri, der kluge Bernhardiner, schien den Einwand seines jungen Herrn zu verstehen. Rücksichtsvoll hielt er sich ein wenig abseits. Doch er verfolgte aufmerksam jede Handbewegung von Nick.
»Gut, dass ich immer ein Messer bei mir habe«, murmelte Nick und dachte flüchtig daran, dass seine Mutti manchmal schimpfte, weil das schwere Ding alle Taschen durchscheuerte.
Sekunden später war das kleine Kätzchen befreit. Matt und kraftlos fiel es zu Boden. Es atmete kaum noch.
»Hoffentlich sind wir nicht zu spät gekommen.« Nick nahm das abgemagerte Tier vorsichtig hoch. Liebevoll streichelte er das schmutzige struppige Fell.
»Wir müssen es ins Tierheim bringen!«
Barri verstand sofort.
Folgsam setzte er sich in Bewegung.
*
Als Nick und sein vierbeiniger Freund das langgestreckte Gebäude des Tierheims erreichten, wurden sie freudig vom Dackel Waldi und der Dogge Severin begrüßt. Die beiden Hunde bellten so laut, dass Andrea, die junge Frau des Tierarztes Dr. von Lehn, lachend den Kopf aus dem Fenster streckte. »Hab mir schon gedacht, dass du es bist!«, rief sie Nick fröhlich zu. »Komm herein, wir haben Apfelstrudel!«
Zwischen Andrea und ihrem Stiefbruder hatte von jeher ein sehr herzliches Verhältnis geherrscht. Es hatte sich noch vertieft, als Andrea geheiratet hatte. Nick kam gern und oft zu dem Ehepaar von Lehn. Natürlich hatte es ihm auch das Tierheim angetan, welches das tüchtige junge Paar aufgebaut hatte. Kranke und gequälte Tiere aller Art fanden dort liebevolle Aufnahme, Pflege und oft auch das Gnadenbrot.
Normalerweise hielt Nick sehr viel von Andreas Apfelstrudel. Doch jetzt überhörte er die Einladung zum Kuchenschmaus. »Ich muss zu Hans-Joachim«, brüllte er aufgeregt.
»Er hat Sprechstunde«, gab Andrea ungerührt zurück. Sie kannte Nicks überschäumendes Temperament und wusste, dass ihn oft schon Kleinigkeiten in helle Aufregung versetzen konnten. Wohlwollend lächelte sie Nick zu. Mit seinen blauschwarzen Locken, den dunklen Augen und der großen, schlanken Figur war Nick ein ausgesprochen hübscher Junge. Auch sein offenes, freundliches Wesen bezauberte jeden. Im ganzen Umkreis gab es mit Sicherheit keinen, der Nick nicht mochte.
Trotzdem blieb der künftige Erbe von Sophienlust bescheiden und stets hilfsbereit. Noch fand er an kindlichen Spielen mehr Freude als an Pop und Beat. Er liebte die Natur und vor allen Dingen Tiere und Kinder.
»Schau doch, was ich habe …« Mit einer Kopfbewegung wies Nick auf das kleine Tier, das regungslos in seinem Arm lag.
Barri hob winselnd seinen schönen Kopf, als wollte er Nicks Worte bestätigen.
Die tierliebende junge Frau mit dem langen dunklen Haar eilte Nick entgegen. Sie trug eine lange Hose und eine farblich passende, modisch weite Bluse darüber. Wie ein sehr junges Mädchen sah sie darin aus. Keiner, der es nicht wusste, hätte geahnt, dass sie in Kürze ihr erstes Baby erwartete.
»Wo hast du denn das arme Kätzchen her?« Andreas helle, strahlende Augen verdunkelten sich beim Anblick des elenden Geschöpfes. Das Lächeln um ihre vollen roten Lippen verschwand.
»Hans-Joachim muss ihm helfen«, jammerte Nick und machte ein ratloses, verzweifeltes Gesicht. »Glaubst du, er kann es?«, fragte er zerknirscht. Nick war alt genug, um zu wissen, dass man auch von einem Arzt keine Wunder erwarten durfte.
»Lebt es überhaupt noch?« Zwei steile Falten erschienen auf Andreas noch kindlich wirkender, reiner Stirn. Hastig überlegte sie: Hans-Joachim hat im Moment Gräfin Rechberg, eine sehr schwierige alte Dame, mit ihrem Königspudel zu Besuch. Die Gräfin würde jede Störung bestimmt sehr übelnehmen.
»Ich weiß nicht«, antwortete Nick kläglich. Bekümmert schaute er auf das regungslose Körperchen.
Mit behutsamem Griff nahm Andrea dem Jungen das Tier ab. Es fühlte sich kalt und merkwürdig schlaff an. Aber das kleine Herz schlug noch. Leise, kaum wahrnehmbar.
»Hans-Joachim hat wenig Zeit. Vielleicht können wir ihm helfen.«
»Wir?« Erstaunt folgte Nick seiner Schwester in die Küche. Er schaute zu, wie Andrea Milch aufsetzte und eine weiche Wolldecke wärmte. Vorsichtig wickelte sie das halb verhungerte Katzenkind in die Decke ein, nahm es danach in den Arm und versuchte, ihm einige Tropfen lauwarme Milch einzuflößen. Doch das Kätzchen schluckte nicht. Kraftlos ließ es den Kopf zur Seite hängen.
Mitleidig versuchte es Andrea immer wieder.
Nick stand mit trotzig zusammengepressten Lippen dabei. Tief bohrten sich seine Fäuste in die Hosentaschen. »Wenn ich nur wüsste, wer das getan hat«, brummte er schließlich wütend. »Ich habe mich umgesehen, aber es war natürlich weit und breit niemand zu sehen. Das arme Tier war vielleicht schon seit zwei oder drei Tagen an den Baum gebunden …«
»Ein gewissenloser Tierquäler.« Andrea streichelte sanft und behutsam das schwache Tier. Es hatte die Augen fest geschlossen und schien nichts mehr wahrzunehmen.
»Wer kann nur so herzlos sein? Andrea, wer?« Nicks Zorn steigerte sich, je schwächer das Kätzchen wurde. Seine dunklen Augen blitzten gefährlich auf.
»Ich weiß es nicht«, seufzte Andrea. Sie legte das kleine Tier in ein Körbchen, das vom Hausmädchen Betti rasch herbeigeholt und mit weichen Kissen ausgestattet worden war.
Barri, der sich ebenfalls ins Haus gedrängt hatte, kam auf seinen dicken Pfoten neugierig näher. Sehr behutsam beugte er sich über das kranke Tier und begann es vorsichtig zu lecken.
Nick wollte den Bernhardiner wegziehen, aber Andrea nahm ihn in Schutz. »Lass ihn nur. Er tut unserem Schützling nicht weh. Im Gegenteil. Er ersetzt in diesem Fall die Mutter.«
Ein wenig skeptisch schaute Nick auf den riesigen Hund und das winzige Kätzchen. Nein, ein Mutter-Kind-Verhältnis konnte zwischen diesen beiden ganz bestimmt nicht entstehen. Trotzdem musste Nick Barri bestätigen, dass er sehr zurückhaltend und vorsichtig war. Er schien zu spüren, wie schwach und hilflos das Katzenkind war.
»Du, eben hat es ein bisschen die Augen aufgemacht …« Nick war schon wieder ganz aufgeregt. Er stieß Andrea kameradschaftlich in die Seite, wie er es früher so oft getan hatte. Dabei vergaß er ganz, dass er sich vorgenommen hatte, auf Andreas Zustand Rücksicht zu nehmen. Es imponierte ihm nämlich mächtig, dass er bald Onkel werden sollte.
»Siehst du, Barri kann ihm eher das Gefühl von Geborgenheit vermitteln als wir.« Erstaunt sah jetzt auch Andrea, dass sich das gequälte kleine Tier bewegte. Es streckte die mageren Füßchen aus und nahm eine natürlichere Haltung ein.
»Barri, guter Hund!« Nick klopfte seinem vierbeinigen Freund anerkennend das zottige Fell. »Ohne ihn«, wandte er sich an Andrea, »hätte ich das arme Kätzchen nicht gefunden. Barri muss es gerochen haben.«
Andrea hatte inzwischen ein kleines Reagenzglas gesäubert und mit einem winzigen Schnuller versehen. Sie füllte lauwarme Milch hinein, kniete neben dem Katzenkörbchen nieder und versuchte, den Gummisauger in das Mäulchen des Tieres zu bekommen. Es war nicht einfach. Erstaunlich fest presste das kleine Tier die Zähnchen zusammen.
Doch auch jetzt half Barri. Er leckte mit seiner rauen, kräftigen Zunge unbeirrbar das struppige Fell des Tieres. Sanft und beruhigend war diese Berührung für das verängstigte Kätzchen.
Schließlich öffnete es freiwillig das Mäulchen. Andrea schob den Sauger hinein und ließ einige Tropfen Milch heraussickern. Sie wurden nicht geschluckt, sondern liefen rechts und links des Mäulchens wieder heraus. Geduldig wiederholte die junge Frau die Prozedur immer wieder.
Barri schien jetzt in seine Mutterrolle hineinzuwachsen. Er wurde immer eifriger. Manchmal stieß er jaulende Laute aus. So, als wollte er das schwache, zerschundene Tier auffordern, doch seine Milch zu trinken.
Es dauerte lange, bis das Katzenkind endlich zum ersten Mal schluckte. Andrea und Nick hielten den Atem an. Beide beschäftigte derselbe Gedanke: Würde das Kleine durchkommen? Würde es noch genügend Kraft haben, weiterzuleben?
Ganz schwach, kaum merklich, begann das Kätzchen schließlich zu saugen.
»Es trinkt«, flüsterte Nick. Ihm wurde ganz heiß vor lauter Freude. »Es trinkt!«, wiederholte er gleich darauf ein wenig lauter. Jubel war in seiner dunklen Bubenstimme. »Andrea, das hast du großartig gemacht! Eine bessere Tierarztfrau als dich gibt es bestimmt nirgends! Hans-Joachim wird staunen!« Und plötzlich beugte sich Nick rasch zu seiner Schwester hinunter und drückte ihr einen scheuen Kuss auf die Wange. »Danke«, jubelte er, »vielen Dank!«
Andrea, die genau wusste, wie zurückhaltend Nick gewöhnlich mit Zärtlichkeiten war, schmunzelte vergnügt. »Wir werden es durchbringen«, versprach sie mit einem vielsagenden Blick auf Barri.
Der kluge Bernhardiner, der ganz genau zu verstehen schien, worum es ging, ließ ein zufriedenes Knurren hören.
Sophienlust, das Haus, das schon so viele elternlose Kinder aufgenommen hatte, die dann hier ihr Glück gefunden hatten, war festlich geschmückt. Aus der Küche drangen wundervolle Düfte, und im Pavillon drüben probten der Chor und die kleine Hauskapelle ihr Ständchen. Die Mädchen trugen Festkleidchen, und die Buben glänzten in tadellos sauberen Hemden, frisch gebügelten Hosen und blank geputzten Schuhen. Frohe Erwartung spiegelte sich auf den Gesichtern der Kleinen wider.
Nur Nick ließ den Kopf hängen. Er lehnte in der hintersten Ecke des Pavillons an der Wand und sah stur zu Boden.
Pünktchen, die eigentlich Angelina hieß und schon seit vielen Jahren in Sophienlust lebte, pirschte sich unauffällig an ihn heran. »Was ist?«, tuschelte das blonde Mädchen mit den veilchenblauen Augen. »Freust du dich nicht, dass Sascha die Semesterferien diesmal zu Hause verbringen wird?«
Sascha war Alexander von Schoeneckers Sohn aus erster Ehe, Andreas Bruder. Seit Alexander vor etwa neun Jahren die schöne Denise, Nicks Mutti, geheiratet hatte, waren sie eine glückliche Familie geworden. Auch mit Henrik, dem Kind aus dieser neuen Ehe, gab es niemals Schwierigkeiten. Die Familie von Schoenecker hatte diese etwas sonderbaren Verhältnisse nie als problematisch empfunden, denn der natürliche Charme Denise von Schoeneckers und der Humor Alexander von Schoeneckers hatten alle Schwierigkeiten spielend gemeistert. Andrea und Sascha hingen mit dem gleichen Stolz und der gleichen Zärtlichkeit an Denise und Alexander wie die beiden jüngeren Geschwister Nick und der siebenjährige Henrik.
Dominik verzog ärgerlich das Gesicht. »Doch, natürlich …«, brummte er reserviert.
»Wenn du in Heidelberg studieren würdest und nur ab und zu nach Hause kommen könntest, würdest du dich auch freuen, wenn Magda Schokoladenkuchen backen und wir ein Lied zur Begrüßung singen würden«, erklärte die Elfjährige wichtig. Pünktchen mochte alle Kinder gern. Mit Nick aber verband sie eine besondere Freundschaft.
Das hübsche kleine Mädchen bewunderte den künftigen Erben von Sophienlust rückhaltlos. Und schon manchmal hatte Pünktchen davon geträumt, später, wenn sie beide erwachsen sein würden, Nicks Frau zu werden. Doch bis dahin würde noch viel, viel Zeit vergehen.
»Ich glaube fast, du bist ein wenig eifersüchtig.« Pünktchen blinzelte vielsagend.
»Überhaupt nicht!«, empörte sich Nick.
In diesem Augenblick wurde Herr Rennert, der Zeichen- und Musiklehrer der Sophienluster Kinder, auf die beiden aufmerksam. Er unterbrach das Spiel und schaute vorwurfsvoll auf die Störenfriede.
»Entschuldigung«, murmelte Nick. Er zog den Kopf ein wenig ein und verließ schleunigst den Pavillon.
Pünktchen, die ihren Vortrag schon so gut konnte, dass sich eine weitere Probe erübrigte, rannte ihm nach. »Warum machst du denn ein so finsteres Gesicht?«, forschte sie erneut. Treuherzig schaute sie zu Nick hoch.
Von jeher hatte Nick seine kleine Freundin Pünktchen eher ins Vertrauen gezogen als alle anderen Kinder.
»Andrea hat angerufen«, berichtete er jetzt mürrisch. »Ich wollte es euch eigentlich nicht erzählen, damit ihr nicht erschreckt.«
»Geht es dem kleinen Kätzchen wieder schlechter?«, erkundigte sich Pünktchen ernst.
»Nein, es frisst und erholt sich langsam.« Nick presste die Lippen zusammen und stieß mit der Schuhspitze einen Stein weg. »Aber man hat wieder ein Kätzchen gefunden. Wieder war es an einen Baum gebunden. Oberförster Bullinger hat es ins Tierheim gebracht.«
Entsetzen spiegelte sich auf Pünktchens sommersprossigem Gesicht. »Lebt es?«, fragte sie leise.
»Es geht ihm noch schlechter als dem ersten Kätzchen. Wahrscheinlich war es noch länger gefesselt. So eine Gemeinheit!« Nick konnte nicht anders. Er musste seiner Empörung Luft machen.
Pünktchen nagte nachdenklich an der Unterlippe. »Du musst Barri ins Tierheim bringen«, meinte sie dann hoffnungsvoll. »Vielleicht kann er auch diesem Kätzchen helfen.«
Der große Junge nickte eifrig. »Ich laufe gleich los. Dann kann ich bis zu Saschas Ankunft wieder zurück sein. Aber eines sage ich dir, Pünktchen, den Kerl erwische ich. Irgendwann. Ich werde aufpassen. Und dann … wehe ihm!« Nick ballte beide Fäuste.
Wieder einmal war Pünktchen voll Bewunderung für ihren großen Freund. »Ich finde es ganz abscheulich, wenn jemand ein hilfloses Tier quält«, pflichtete sie ihm bei.
»Das ist gemein, ganz einfach gemein!« Nick, der Tiere über alles liebte, war richtig wütend.
»Warum gibt es nur so böse Menschen?«, überlegte Pünktchen laut. Wie viele Kinder in Sophienlust, so hatte auch die Elfjährige ein schweres Schicksal hinter sich. Nachdem ihre Eltern bei einem Zirkusbrand ums Leben gekommen waren, hatte sie viel Leid erlebt. Bis sie schließlich fortgelaufen und von Nick gefunden worden war. Damit hatte sie in Sophienlust Aufnahme gefunden. Hier waren alle lieb und gut zu ihr. Trotzdem vergaß Pünktchen die schweren Jahre nicht.
»Ich weiß es nicht«, seufzte Nick. »Aber ich weiß, dass ich irgendwann den Kerl finden werde, der junge Kätzchen an Bäume bindet und sie verhungern lässt!« Es klang ernst und feierlich. Plötzlich war Nick gar nicht mehr der freundliche, noch ein wenig verspielte Junge, sondern ein sehr selbstbewusster junger Mann.
Pünktchen bestaunte ihn fast ehrfurchtsvoll. »Darf ich dir helfen?«, wisperte sie.
Nick schob ein wenig die Unterlippe vor und schüttelte sehr bestimmt den Kopf. »Nein, das ist nichts für Mädchen«, entschied er.
*
Weit breitete Sascha von Schoenecker die Arme aus. So, als wollte er die prächtige Landschaft ringsum darin einschließen.