Impressum
Impressum: © 2021 René Plogsties
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
2. Auflage
ISBN: 978-3754-3101-37
Liebe Leserin, lieber Leser
Mich freut es, dass Du dieses Buch in deinen Händen hältst, denn damit hast Du bereits eine großartige Entscheidung in deinem Leben getroffen.
Als Musiker wirst Du deiner Familie, deinen Freunden oder einem Publikum unvergessliche Momente schenken können. Du wirst in der Lage sein, wie auf kaum eine andere Weise Emotionen ausdrücken und Dich selbst zu verwirklichen. Im Laufe Deines Musikerlebens wirst Du merken, dass Deine Leidenschaft für die Musik Deine Motivation am Leben hält und Deinen Ehrgeiz weckt. Du wirst mit der Zeit sehen, wie sehr das Musizieren Dein Leben positiv bereichern wird. Dafür hast Du Dir das wohl schönte und ehrlichste Instrument, nämlich die Gitarre ausgesucht. Als Gitarrist hast die vielfältige Möglichkeiten mit deiner Musik zu begeistern. Ob als Erzieher in Kindertagesstätten, Betreuer in Pflegeheimen, als Straßenmusiker, als Gitarrist in einer Band, als Solokünstler, ganz klassisch am Lagerfeuer oder vielleicht auch ohne Publikum nur für dich. Als Gitarrist sind dir keine Grenzen gesetzt.
Mit diesem Buch wirst Du ein grundlegendes Verständnis für das Instrument erlangen. Auch ohne jegliche Vorkenntnisse kannst Du mit diesem Buch starten. Es ist sowohl für Gitarrenanfänger als auch für fortgeschrittene Gitarristen geschrieben.
Des weiteren lernst Du, wie Du immer harmonisch passende Akkorde finden kannst. Das Hilft Dir beispielsweise zum Improvisieren, um selbst zu komponieren oder um mit anderen Musikern zusammen zu spielen.
Ich zeige Dir, wie Du ohne Noten Gitarre spielen kannst. und gebe Dir Techniken an die Hand, mit denen du in der Lage bist, jeden beliebigen Song als Fingerstyle-Version, instrumental wieder zu geben.
Dazu erkläre ich Dir Schritt für Schritt, wie Du ganze Tabulaturen einfach vom Blatt spielen kannst. Lästiges Einpauken Takt für Takt eines Stückes entfällt dadurch. Dies ist der Grundgedanke des Buches und die wohl sinnvollste Herangehensweise, sämtliche Musikstücke ohne Noten spielen zu können. Es geht in diesem Buch also nicht darum, Dir zu zeigen, wie einige, wenige Stücke aufgebaut und zu erlernen sind, sondern darum, wie Du jedes beliebige Stück spielen kannst. Hast du diese Techniken einmal erlernt, bist Du mit deinen Fähigkeiten bereits vielen Gitarristen weit voraus. Dazu findest Du in diesem Buch zahlreiche, praxisnahe Übungen, die strukturiert aufeinander aufbauen.
Zudem findest Du auf meinem YouTube Kanal "René Plogsties" viele weitere hilfreiche Videos.
Während Du dich mit dem Buch beschäftigst, empfehle ich Dir zudem, relevante Textstellen zu markieren oder zu unterstreichen. Falls Du die E-Book Version dieses Buches liest, dann schreibe Dir wichtige Inhalte heraus, dies macht es Dir leichter relevantes schnell nachzuschlagen.
Außerdem verinnerlichen wir Informationen besser, wenn wir sie nochmals aufschreiben. Um zielführend und strukturiert Gitarre zu lernen, empfehle ich Dir jede Lektion nacheinander sorgfältig durchzuarbeiten. Setzte dich dabei selbst nicht unter Druck, lass dir so viel Zeit wie du brauchst, übe konzentriert und kontinuierlich.
Wiederhole wenn nötig jede Lektion mehrmals, bis Du sie verinnerlicht hast.
Ich empfehle Dir mindestens jeden Tag eine halbe Stunde lang zu üben.
Dies wirkt vielleicht recht viel, hat allerdings einen Hintergrund. Es ist wichtig, dass wir Routinen und Gewohnheiten haben, denen wir täglich nachgehen damit sich keine unnötigen Übungspausen einschleichen.
Stell dir vor, Du bist hoch motiviert und fängst früh an zu üben. Nach ein paar Tagen merkst Du, dass Du Fortschritte machst. Dann könnte es passieren, dass Du dir denkst: „Ich mach mal ein Tag Pause.“ Wenn Du das tust, wirst Du vielleicht am Folgetag dasselbe denken und wieder einen Tag Pause machen und so weiter. Schnell hast Du eine oder mehrere Wochen nicht geübt. Dann dauert es auch wieder, bis Du dich eingespielt hast. Deshalb mache nach Möglichkeit auch niemals mehrere Tage Pause, damit Du nicht aus dem Konzept kommst, denn nur durch regelmäßiges Üben wirst Du in absehbarer Zeit deine Ziele erreichen.
Ich wünsche dir dabei von ganzem Herzen viel Erfolg.
René Plogsties
Ein Gitarrensolo hat etwas an sich, das einen unauffälligen Song zu einem Phänomen machen kann, und auch Nichtmusiker haben normalerweise einen Lieblingsgitarristen. Viele wissen nicht, dass Gitarren bzw. ihre Vorläufer davon, schon seit sehr langer Zeit existieren.
Das Wort "Gitarre" kommt wahrscheinlich von dem altgriechischen Wort κιθάρα (kithara). Die Mythologie schreibt Hermes die Erschaffung der ersten Kithara aus einem Schildkrötenpanzer zu.
Dieses Instrument hatte einen hölzernen Resonanzboden und einen kastenförmigen Korpus, oder Resonator. Zwei hohle Arme, verbunden durch einen Querbalken, die aus dem Resonanzkörper herausragten.
Ursprünglich hatte das Instrument drei Saiten, die vom Querbalken zum unteren Ende verliefen und über einen Steg auf dem Resonanzboden gingen; spätere Versionen hatten bis zu 12 Saiten.
Der alte Musiker spielte die Saiten damals schon typischerweise mit einer früheren Version des heutigen Plektrums. Mit den Fingern der linken Hand dämpfte der Spieler unerwünschte Saiten und stoppte die Saiten gelegentlich oder erzeugte mit der linken Hand Harmonie. Solomusiker zupften die Saiten manchmal mit den Fingern beider Hände. Das Halten einer Kithara ist ähnlich wie das Halten einer Gitarre, und Musiker verwendeten oft das frühe Äquivalent eines Gitarrengurtes mit einem Über-Schulter-Band.
Die Gitarre ist ein altes und edles Instrument, dessen Geschichte über 4000 Jahre zurückverfolgt werden kann. Viele Theorien wurden über die Abstammung des Instruments aufgestellt. Es wurde oft behauptet, dass die Gitarre eine Weiterentwicklung der Laute oder sogar der altgriechischen Kithara ist. Forschungen von Dr. Michael Kasha in den 1960er Jahren zeigten, dass diese Behauptungen unbegründet sind. Er zeigte, dass die Laute das Ergebnis einer getrennten Entwicklungslinie ist, die gemeinsame Vorfahren mit der Gitarre hat, aber keinen Einfluss auf ihre Entwicklung hatte.
Der einzige "Beweis" für die Kithara-Theorie ist die Ähnlichkeit zwischen dem griechischen Wort "kithara" und dem spanischen Wort "quitarra". Es ist schwer vorstellbar, wie sich die Gitarre aus der Kithara entwickelt haben könnte, die ein ganz anderer Instrumententyp war - nämlich eine quadratisch gerahmte Schoßharfe oder "Lyra".
Die frühesten Saiteninstrumente, die den Archäologen bekannt sind, sind Schalenharfen und Gerber. Seit der Urgeschichte fertigt man Schalenharfen aus Schildkrötenpanzer und Kalebassen als Resonanzkörper, mit einem gebogenen Stab für den Hals und einer oder mehreren Darm- oder Seidensaiten. In den Museen der Welt gibt es viele solcher "Harfen" aus den alten sumerischen, babylonischen und ägyptischen Zivilisationen. Um 2500 - 2000 n. Chr. tauchten auch fortgeschrittenere Harfen auf, wie das opulent geschnitzte 11-saitige Instrument mit Golddekor, das im Grab der Königin Shub-Ad gefunden wurde.