„FRANZ - Anatomie eines visuellen Kurzfilmkonzeptes“

Edition ARTMUR / Buch Nr. 19

Texte / Layout:

Judith Barfuss

Copyright 2017

Judith Barfuss

Herstellung und Verlag:

BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783743147805

Das Werk „FRANZ - Anatomie eines visuellen Kurzfilmkonzeptes“ ist einschließlich seiner Teile unrheberrechtlich geschützt! Jede Verwertung, Vervielfältigung, Einspeicherung und Vertrieb ist ohne schriftliche Zustimmung der Rechteinhaberin Judith Barfuss unzulässig und strafbar.

Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek (www.dnb.de) sowie der Österreischischen Nationalbibliothek (www.onb.ac.at) sind im Internet abrufbar.

/ INHALTSVERZEICHNIS

// Einleitung

Unzählige Kurzfilme sind bereits gedreht und nicht wenig ist über das Kurzfilmdrehen geschrieben worden. Oftmals jedoch werden hier vor allem produktionstechnische Hintergründe, Verwertungsstrategien oder dramaturgische Aspekte beleuchtet und abgedeckt. Um andere Aspekte und Bereiche der kurzen filmischen Form hervorzuheben, soll die vorliegende Bachelorarbeit einen anderen Blickwinkel einnehmen – sie beschreibt die Entstehung eines Kurzfilmes aus der „Perspektive“ des Bildes.

Von den ersten Vorbesprechungen über den tatsächlichen Dreh bis hin zum finalen Feinschliff Colorgrading. Im Fokus steht hierbei das visuelle Gesamtkonzept, welches weit über die Dreharbeiten hinausgeht. Es beginnt bereits bei der ersten Motivbesichtigung und umfasst Standbilder und Fotos für die Vermarktung und Verwertung des Filmes.

Diese Arbeit reflektiert den Prozess des Findens einer filmischen Sprache für eine Geschichte; das Entwickeln einer Form für einen Inhalt. An Hand von Beispielen wird die Entstehung des visuellen Gesamtkonzeptes sowie das Drehgeschehen anschaulich untersucht.

Über diese Emailadresse können Sie den passwortgeschützten Link zur Ansicht des kompletten Kurzfilmes anfordern: judith.barfuss@artmur.at

// „Das kuriose Aufeinandertreffen von Franz und Rosi“ - ein Kurzfilm

„Das kuriose Aufeinandertreffen von Franz und Rosi“ - aus Gründen der Übersichtlichkeit im Folgenden kurz „FRANZ“ genannt - ist ein Kurzfilm, der wie viele andere auf der Basis von No Budget und viel Herz entstanden ist. Not macht erfinderisch, so heißt es, und wo ein Wille, da ein Weg. Dies gilt auch für die Produktion der filmischen Groteske von Elena Schwarz, die mehr oder weniger aus dem Nichts entstanden ist. Durch ein engagiertes Regie-Produktions-Duo mit einer Vision und langem Atem. Einfach beginnen, einen Weg zu suchen und schließlich einen finden.

Und nicht zuletzt durch ein bereits eingespieltes Team, dessen Fähigkeiten gebündelt eine solche Produktion erst möglich machen. Kein Studentenfilm, keine Förderung, kein geschützter Rahmen mit professioneller Anleitung und Betreuung. Ein Experiment, das die Bereitschaft zur Improvisation aller Beteiligten fordert. Ein Plan, der da ist, um über Bord geworfen zu werden. Eine konkretes Konzept, um sich bei den Dreharbeiten wieder davon frei zu machen und zuzulassen, was der Moment einem schenkt.

Die Logline des Filmes aus dem Konzept lautet in etwa: Ein alter, griesgrämiger Mann möchte sich selbst töten, wird aber von seiner nervig-fröhlichen Hauskrankenschwester durch skurrile Zufälle immer wieder daran gehindert. Schließlich verunfallt diese selbst tödlich.

Ob nun letzten Endes Rosi oder Franz stirbt, war lange Zeit unklar und wurde mehrmals abgeändert. Schon zu Beginn aber war festgelegt, dass Rosi und Franz die einzigen Figuren sein würden und dass sich die ganze Geschichte innerhalb weniger Tage in den Räumen einer Wohnung abspielen sollte. Thomas Kodnar und Elena Schwarz, welche gemeinsam das Drehbuch schrieben, erarbeiteten dieses über Monate hinweg.

Abb. 3

// Das filmische Bild - Der Versuch einer Abgrenzung

Die Herstellung eines Filmes zeichnet sich unter anderem durch die Vereinigung verschiedenster Disziplinen und Bereiche zu einem Ganzen aus. Deshalb ist es wohl unmöglich, diesen komplexen Prozess und seine zusammenhängenden Vorgänge und Bedingtheiten isoliert und unabhängig voneinander zu betrachten und zu beschreiben.

Die vorliegende Arbeit soll dennoch ein Versuch sein, einen Fokus auf die Bildgestaltung des Filmes „Das kuriose Aufeinandertreffen von Rosi und Franz“ zu legen - unter Berücksichtigung der Zusammenhänge mit allen anderen Bereichen des Filmemachens, besonders der Regie, der Produktion und des Schnitts. Herausgearbeitet und beleuchtet sollen auch Beispiele werden, welche deutlich machen, in welcher Art und Weise die verschiedenen Bereiche einander beeinflussen und wie Einschränkungen (ob personell, produktionstechnisch, zeitlich etc.) zu bewusst getroffenen Gestaltungsentscheidungen führen können und zugleich Möglichkeiten eröffnen, welche ein großes Budget nicht bieten kann.

Eingangs soll im Allgemeinen über das filmische Bild, über Bildsprache gesprochen werden, um dann im weiteren Verlauf auf den Prozess der Entwicklung der spezifischen visuellen Form des Kurzfilmes „Franz“ einzugehen. Diese vertiefte Reflexion soll allerdings über ein bloßes Abhandeln der filmischen „Grammatik“ hinausgehen und vielmehr inhaltliche Aspekten dieser Bildsprache ins Zentrum stellen.

// Bild -(SPRACHE?) - Über Bildsprache sprechen