…wenn man ein paar wenige Dinge beachtet.
Was ist Philosophieren mit Kindern?
Philosophieren muss nicht „trocken“, langweilig, hochtrabend sein. (Das ist vielleicht nur manchmal die sogenannte Hochschulphilosophie – wenn sie schlecht gemacht ist.) Philosophieren ist alltäglich. Wir alle philosophieren.
Ich definiere diese menschliche Tätigkeit so: „Philosophieren (mit Kindern) ist ein Denk-/Sprechprozess mit offenem Ausgang.“ Das ist eine sehr weite Definition. Es gibt auch andere. Hauptsache, das praktische Philosophieren macht Spaß. Es geht um das Stellen interessanter Fragen, um das gemeinsame Nachdenken und Entdecken. Es geht nicht um Wissensvermittlung oder Philosophiegeschichte. Es geht darum, Kindern WIRKLICH zuzuhören und ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche ernst zu nehmen. Es geht um Zu-Wendung - im wahren Wortsinn.
Ab welchem Alter kann man mit Kindern philosophieren?
Ich würde sagen, ab vier, fünf Jahren. Sie können auch versuchen, mit Dreijährigen zu philosophieren. Allerdings ist die Sprache DER Schlüssel, um zu philosophieren. Mit Kindern, die schon relativ sprachgewandt sind, können Sie natürlich viel leichter philosophieren. Die Altersempfehlung für das Bilder-Heft, von vier bis zehn Jahren, ist eben nur eine Empfehlung. Sie können auch mit älteren Kindern philosophieren. Vielleicht klappt es auch mit Dreijährigen.
Eignet sich das Philosophieren mit Kindern für die Kita und die Grundschule?
Und wie! Die Kita ist der perfekte Ort, um mit Kindern zu philosophieren. Es gibt so viele Gelegenheiten: Wenn Sie in einer Kita arbeiten, können Sie etwa auf einen Baum zeigen und die Kinder z. B. fragen „Hat der Baum Gefühle, so wie wir Menschen?“. Oder Sie fragen die Kinder, ab wann man eigentlich erwachsen ist. (Zu mir sagte einmal ein Mädchen: „Wenn man keinen Spaß mehr hat, Michael.“)