EDITH WHARTON
Zeit der Unschuld
Roman
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt
von Andrea Ott
Nachwort von Paul Ingendaay
MANESSE VERLAG
ZÜRICH
Geld oder Liebe, Pflicht oder Leidenschaft – der ehrgeizige New Yorker Anwalt Newland Archer muss sich entscheiden: Will er sein Leben mit May Welland teilen, einer jungen Frau aus gutem Haus und wie geschaffen für sein berufliches Fortkommen? Oder steht er zu seinen Gefühlen für Mays unkonventionelle Cousine Ellen Olenska? Edith Whartons mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnetes Meisterwerk über eine bewegende Dreiecksbeziehung erstrahlt mit der vorliegenden Neuübersetzung in frischem Glanz.
Die Verlobung von Newland Archer und May Welland stieße bei New Yorks High Society auf ungeteilten Beifall, wäre der Zeitpunkt nicht so schlecht gewählt. Mays Cousine aus Europa ist überraschend zu Gast und stört die Idylle des jungen Glücks. Gerüchteweise hatte man vom tristen Eheleben der «armen Ellen» gehört, aber ihr Entschluss, sich scheiden zu lassen, geht ihrer Familie entschieden zu weit. Heimliche Affären oder uneheliche Kinder: Mit allem kann sich das Establishment arrangieren, nur nicht mit einem offenen Bruch der Konventionen. Der junge, smarte Anwalt Newland soll die Besucherin zur Vernunft bringen. Als er sie näher kennenlernt, ziehen ihn Ellens Aufrichtigkeit und Esprit rasch in ihren Bann. Newland stellt die gesellschaftlichen Spielregeln infrage – und damit auch seine eigenen Lebenspläne.
Edith Whartons bekanntester Roman begeistert mit einem reich aufgefächerten Repertoire an Figuren und einem schwelgerischen Blick auf die amerikanische Metropole. Die unverwechselbare, von feiner Ironie durchzogene Erzählerstimme der Autorin erweckt die Roben und Interieurs von New Yorks Schönen und Reichen zum Leben, während sie zugleich deren selbstherrliches Taktieren entlarvt. Bekannt spätestens durch die Verfilmung von Martin Scorsese, liegt «The Age of Innocence» nun endlich in Neuübersetzung vor.
«Selten hat die Melancholie, die in der langsam verblühenden Liebe liegt, süßer gebrannt.» Paul Ingendaay
ERSTER TEIL