Autoren
Zu diesem Heft
Friedrich Wilhelm Graf
Apodiktische Ethik mit Lügen. Die deutschen Kirchen und der ärztlich assistierte Suizid
Ralph Bollmann
Das ferne Land. Zur Historisierung der alten Bundesrepublik
Birgit Recki
Gegen die Absolutismen der Wirklichkeit. Hans Blumenberg in Münster
Rudolf Stichweh
Soziologiekolumne. Religion als globale Kategorie
Hannes Bajohr
Der Preis der Wahrheit. Hans Blumenberg über Hannah Arendts »Eichmann in Jerusalem«
Niels Werber
Gaias Geopolitik
Günter Hack
Philosophie des Responsive Design – Gestaltung und Kontrolle
Michael Esders
Begriffsbörsen. Über die Wortverwertung im Netz
Max-Otto Baumann
Datenschutzversagen
Jochen Thies
Das Ende der Bescheidenheit: der deutsche Politikbetrieb
Stephan Herczeg
Journal (XXVI)
Friedrich Wilhelm Graf, geb. 1948, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München. 2014 erschien Götter global. Wie die Welt zum Supermarkt der Religionen wird.
Ralph Bollmann, geb. 1969, wirtschaftspolitischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin. 2013 erschien Die Deutsche. Angela Merkel und wir.
www.ralph-bollmann.de
Birgit Recki, geb. 1954, Professorin für Philosophie an der Universität Hamburg. 2013 erschien Cassirer (in der Reihe »Grundwissen Philosophie«).
birgit.recki@uni-hamburg.de
Rudolf Stichweh, geb. 1951, Dahrendorf Professor für »Theorie der modernen Gesellschaft« und Direktor des »Forum Internationale Wissenschaft« an der Universität Bonn. 2010 erschien Der Fremde. Studien zu Soziologie und Sozialgeschichte.
stichweh@uni-bonn.de
Hannes Bajohr, geb. 1984, Doktorand am Department of Germanic Languages der Columbia University. 2011 erschien Dimensionen der Öffentlichkeit. Politik und Erkenntnis bei Hannah Arendt.
h.bajohr@columbia.edu
Niels Werber, geb. 1965, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Siegen. 2014 erschienen Geopolitik. Zur Einführung und Erster Weltkrieg. Kulturwissenschaftliches Handbuch (Mitherausgeber).
www.soziale-insekten.de
Günter Hack, geb. 1971, gelernter Schriftsetzer, Journalist und Schriftsteller. 2009 erschien sein Roman ZRH.
Michael Esders, geb. 1971, Literaturwissenschaftler und Journalist. 2014 erschien Ware Geschichte. Die poetische Simulation einer bewohnbaren Welt.
michael.esders@wolfsburg.de
Max-Otto Baumann, geb. 1982, akademischer Mitarbeiter am John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung in Tübingen.
max.baumann@mill-institut.de
Jochen Thies, geb. 1944, Historiker, Journalist und Publizist. 2013 erschien Die Bismarcks.
Stephan Herczeg, geb. 1961, freier Autor und Journalist.
Diese Ausgabe enthält nur eine Kolumne. Eigentlich wären wie immer zwei vorgesehen gewesen. Aber als uns der Beitrag erreichte, den Friedrich Wilhelm Graf als dritte Lieferung für seine Religionskolumne verfasst hatte, haben wir spontan entschieden, unsere gewohnte Heftarchitektur ausnahmsweise aufzubrechen und mit diesem Text aufzumachen.
Die scharfe Kritik an der dogmatischen Haltung der deutschen Kirchen in der Debatte um das »selbstbestimmte Sterben« vereint alles, was wir von einem Merkur-Essay erwarten. Graf vertritt eine klare und pointierte These, er begründet sein Missfallen ausführlich und plausibel, er nennt Namen, er führt konkrete Beispiele an, er bindet die eigene Argumentation in einen übergreifenden historischen und systematischen Kontext ein. All dies gelingt ihm sprachlich elegant und in einer für jedermann nachvollziehbaren Terminologie.
Wir sind uns sicher, dass seine Thesen dennoch auch Widerspruch auslösen werden. Das liegt in der Natur der Sache und ist zugleich ganz in unserem Sinne. Denn bei allen Neujustierungen im Auftritt des Merkur, über die wir in den vergangenen Monaten an dieser Stelle berichtet haben, halten wir es weiterhin für eine wichtige Aufgabe dieser Zeitschrift, überall dort, wo es um die Diskussion zentraler Wertfragen geht, auch polarisierende Positionen ausführlich zu Wort kommen zu lassen. Anmerkungen und Einsprüche zu Grafs Thesen sind in unserem Blog (www.merkur-blog.de) jederzeit willkommen.
Dass Rudolf Stichweh seine Soziologiekolumne ausgerechnet einer Reflexion über Religion als globale Kategorie gewidmet hat, war eine der vielen ungeplanten Koinzidenzen bei der Vorbereitung dieses Hefts, die dazu geführt haben, dass es sich letztlich aus Beiträgen zusammensetzt, die ohne Wissen umeinander geschrieben wurden, sich dabei aber auf erstaunliche Weise ergänzen.
CD/EK