Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken
  
Heft 792, Mai 2015, 69. Jahrgang
  
Der Merkur ist eine Kulturzeitschrift, wobei der Begriff der Kultur in denkbar weitem Sinne zu verstehen ist. Er erscheint monatlich und wendet sich an ein anspruchsvolles und neugieriges Publikum, das an der bloßen Bestätigung der eigenen Ansichten nicht interessiert ist. Mit kenntnisreichen und pointierten Essays, Kommentaren und Rezensionen hält der Merkur gleichermaßen Distanz zum Feuilleton wie zu Fachzeitschriften. Die Unterzeile »Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken« formulierte bei der Gründung im Jahr 1947 das Bekenntnis zu einer weltanschaulich unabhängigen Form von Publizistik, die über kulturelle und nationale Grenzen hinweg alle intellektuell relevanten Debatten ihrer Zeit aufnehmen wollte. Auch wenn der Horizont für ein solches Unternehmen sich mittlerweile deutlich erweitert hat, trifft das noch immer den Kern des Selbstverständnisses der Zeitschrift.
  
Herausgegeben von Christian Demand
Begründet 1947
von Hans Paeschke und Joachim Moras
Herausgeber
      1979–1983 Hans Schwab-Felisch
      1984–2011 Karl Heinz Bohrer
      1991–2011 Kurt Scheel
Redaktion: Ekkehard Knörer
Redaktionelle Mitarbeit / Büro: Ina Andrae
Redaktionsanschrift: Mommsenstr. 27, 10629 Berlin
Telefon: (030) 32 70 94 14   Fax: (030) 32 70 94 15
Website: www.merkur-zeitschrift.de
E-Mail: redaktion@merkur-zeitschrift.de
  
Der Merkur wird unterstützt von der
Ernst H. Klett Stiftung Merkur.
Partner von Eurozine, www.eurozine.com
  
  
  
Verlag und Copyright: © J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, Postfach 106016, 70049 Stuttgart, Tel. (0711) 6672-0, www.klett-cotta.de · Geschäftsführer: Philipp Haußmann, Tom Kraushaar, Michael Zöllner · Leiter Zeitschriften: Thomas Kleffner, th.kleffner@klett-cotta.de · Media-Daten: s. www.merkur-zeitschrift.de · Manuskripte: Für unverlangt und ohne Rückporto eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. · Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 1. April 2015 · Gestaltung: Erik Stein · Satz: Dörlemann-Satz GmbH & Co. KG, Lemförde · Druck und Einband: Friedrich Pustet AG, Regensburg
  
Bezugsbedingungen: Der Merkur erscheint monatlich. Preis 12 €; im Abonnement jährlich 120 € / 146,30 sFr; für Studenten gegen Vorlage einer Bescheinigung 80 € / 97,90 sFr; alle Preise jeweils zzgl. Versandkosten. · Die elektronische Version dieser Zeitschrift finden Sie unter www.volltext.merkur-zeitschrift.de. Preis für das Herunterladen eines einzelnen Artikels 2 €, eines einzelnen Heftes 9,99 €; im elektronischen Abonnement (E-Only) 120 €; für Studenten gegen Vorlage einer Bescheinigung 80 €; für Privatkunden, die gleichzeitig die gedruckte Version im Abonnement beziehen, 20 €. Im jeweiligen Preis der elektronischen Abonnements ist der Zugriff auf sämtliche älteren digitalisierten Jahrgänge enthalten. Preise für Bibliotheken und Institutionen auf Anfrage. Alle genannten Preise enthalten die zum Zeitpunkt des Kaufs gültige Mehrwertsteuer. In Drittländern (außerhalb der EU) gelten die angegebenen Preise netto. · Die Kündigung des Abonnements muss spätestens vier Wochen vor Ende des Bezugszeitraums in schriftlicher Form an den Verlag erfolgen. Ansonsten verlängert es sich automatisch um ein Jahr. Die Mindestbezugsdauer beträgt ein Jahr. Abonnementverwaltung (falls vorhanden, bitte Kundennummer angeben): Friederike Kamann, Tel. (0711) 66 72-12 25, Fax (0711) 66 72-20 32, E-Mail: f.kamann@klett-cotta.de; Einzelheft- und Abobestellungen auch unter www.merkur-zeitschrift.de
  
ISBN 978-3-608-11116-3

Autoren

  

Zu diesem Heft

  

BEITRÄGE

Friedrich Wilhelm Graf

Apodiktische Ethik mit Lügen. Die deutschen Kirchen und der ärztlich assistierte Suizid

Ralph Bollmann

Das ferne Land. Zur Historisierung der alten Bundesrepublik

Birgit Recki

Gegen die Absolutismen der Wirklichkeit. Hans Blumenberg in Münster

KRITIK

Rudolf Stichweh

Soziologiekolumne. Religion als globale Kategorie

Hannes Bajohr

Der Preis der Wahrheit. Hans Blumenberg über Hannah Arendts »Eichmann in Jerusalem«

Niels Werber

Gaias Geopolitik

MARGINALIEN

Günter Hack

Philosophie des Responsive Design – Gestaltung und Kontrolle

Michael Esders

Begriffsbörsen. Über die Wortverwertung im Netz

Max-Otto Baumann

Datenschutzversagen

Jochen Thies

Das Ende der Bescheidenheit: der deutsche Politikbetrieb

Stephan Herczeg

Journal (XXVI)

Friedrich Wilhelm Graf, geb. 1948, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München. 2014 erschien Götter global. Wie die Welt zum Supermarkt der Religionen wird.

Ralph Bollmann, geb. 1969, wirtschaftspolitischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin. 2013 erschien Die Deutsche. Angela Merkel und wir.
www.ralph-bollmann.de

Birgit Recki, geb. 1954, Professorin für Philosophie an der Universität Hamburg. 2013 erschien Cassirer (in der Reihe »Grundwissen Philosophie«).
birgit.recki@uni-hamburg.de

Rudolf Stichweh, geb. 1951, Dahrendorf Professor für »Theorie der modernen Gesellschaft« und Direktor des »Forum Internationale Wissenschaft« an der Universität Bonn. 2010 erschien Der Fremde. Studien zu Soziologie und Sozialgeschichte.
stichweh@uni-bonn.de

Hannes Bajohr, geb. 1984, Doktorand am Department of Germanic Languages der Columbia University. 2011 erschien Dimensionen der Öffentlichkeit. Politik und Erkenntnis bei Hannah Arendt.
h.bajohr@columbia.edu

Niels Werber, geb. 1965, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Siegen. 2014 erschienen Geopolitik. Zur Einführung und Erster Weltkrieg. Kulturwissenschaftliches Handbuch (Mitherausgeber).
www.soziale-insekten.de

Günter Hack, geb. 1971, gelernter Schriftsetzer, Journalist und Schriftsteller. 2009 erschien sein Roman ZRH.

Michael Esders, geb. 1971, Literaturwissenschaftler und Journalist. 2014 erschien Ware Geschichte. Die poetische Simulation einer bewohnbaren Welt.
michael.esders@wolfsburg.de

Max-Otto Baumann, geb. 1982, akademischer Mitarbeiter am John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung in Tübingen.
max.baumann@mill-institut.de

Jochen Thies, geb. 1944, Historiker, Journalist und Publizist. 2013 erschien Die Bismarcks.

Stephan Herczeg, geb. 1961, freier Autor und Journalist.

ZU DIESEM HEFT

Diese Ausgabe enthält nur eine Kolumne. Eigentlich wären wie immer zwei vorgesehen gewesen. Aber als uns der Beitrag erreichte, den Friedrich Wilhelm Graf als dritte Lieferung für seine Religionskolumne verfasst hatte, haben wir spontan entschieden, unsere gewohnte Heftarchitektur ausnahmsweise aufzubrechen und mit diesem Text aufzumachen.

Die scharfe Kritik an der dogmatischen Haltung der deutschen Kirchen in der Debatte um das »selbstbestimmte Sterben« vereint alles, was wir von einem Merkur-Essay erwarten. Graf vertritt eine klare und pointierte These, er begründet sein Missfallen ausführlich und plausibel, er nennt Namen, er führt konkrete Beispiele an, er bindet die eigene Argumentation in einen übergreifenden historischen und systematischen Kontext ein. All dies gelingt ihm sprachlich elegant und in einer für jedermann nachvollziehbaren Terminologie.

Wir sind uns sicher, dass seine Thesen dennoch auch Widerspruch auslösen werden. Das liegt in der Natur der Sache und ist zugleich ganz in unserem Sinne. Denn bei allen Neujustierungen im Auftritt des Merkur, über die wir in den vergangenen Monaten an dieser Stelle berichtet haben, halten wir es weiterhin für eine wichtige Aufgabe dieser Zeitschrift, überall dort, wo es um die Diskussion zentraler Wertfragen geht, auch polarisierende Positionen ausführlich zu Wort kommen zu lassen. Anmerkungen und Einsprüche zu Grafs Thesen sind in unserem Blog (www.merkur-blog.de) jederzeit willkommen.

Dass Rudolf Stichweh seine Soziologiekolumne ausgerechnet einer Reflexion über Religion als globale Kategorie gewidmet hat, war eine der vielen ungeplanten Koinzidenzen bei der Vorbereitung dieses Hefts, die dazu geführt haben, dass es sich letztlich aus Beiträgen zusammensetzt, die ohne Wissen umeinander geschrieben wurden, sich dabei aber auf erstaunliche Weise ergänzen.

CD/EK