Cosette
Demütig
bdsm-Kurzgeschichten
Inhalt
Sodom City – S wie Sklave
… oder Sadist
Heilige Hure
Sünderin!
– Die Bekehrung der Prudence N.
Unter Fleurs Fuchtel
Jahrmarkt der Masochisten
Zartbitter-Schokolade und Milchbrötchen
Entmenschlicht
– Die hündischen Diener
des Sheik Al Jassin
Impressum
1. Auflage Februar 2008
Titelbild: Magic Zyks
www.magiczyks.de
©opyright by Cosette
www.cosette-online.de
Lektorat: Andreas Mayerle
ISBN: 978-3-86608-555-8
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Genehmigung des Verlags gestattet.
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Sodom City – S wie Sklave
… oder Sadist
Sodom City. Zufrieden stand Galatea auf der Brücke und schaute auf die Menschen unter ihr. Alle in schwarzem Lack, Leder und Samt gekleidet. Oder nackt, wie es sich für Sklaven gehört. Lediglich bei Zofen und Ponygirls und -boys machte die Schwarze Stadt eine Ausnahme, denn nichts sollte die Bewohner oder Besucher in der Freiheit einschränken, ihre Perversionen auszuleben. Perverse, das waren sie alle. Sadisten, Masochisten und andere Lüstlinge waren vor einigen Jahren in den Untergrund geflohen. In der Kanalisation lebten sie ihre Begierde aus. Ohne gestört zu werden oder zu stören, denn die Weiße Stadt duldete kein öffentliches Ausleben von Sexualität. Nicht einmal Dekolletees zeigten die Prüdler. Die Röcke reichten bis zur Wade. Brüste wurden flach gepresst und Schwänze an die Leisten gebunden, damit die Menschen asexuell wirkten. Kurator Karolos hatte dies während seiner Amtszeit, die nach Galateas Meinung viel zu lange gedauert hatte, weil er zweimal wieder gewählt wurde, eingeführt. Wahrscheinlich wäre er ein viertes Mal gewählt worden, doch mehr als drei mal vier Jahre waren nicht möglich. Das verbot das Gesetz. Zum Glück.
«Zehn Jahre!» Die hoch gewachsene Griechin seufzte und fuhr sich durch die hüftlangen, wallenden Locken. «Zehn Jahre lebe ich nun schon unter der Erde. Unglaublich!» Sie nahm ihre Peitsche aus der Schlaufe am Gürtel und ließ sie durch die Luft surren. «Hätte ich dich in die Finger bekommen, Karolos, ich hätte dir schon Vernunft beigebracht.» Mit einem Lächeln im Gesicht stellte sie sich vor, wie er zu ihren Füßen lag und um Schmerz bettelte. Schmerz, der Lust erzeugte, der befreite, der Vergessen erzeugte und nach dem Höhepunkt ein Gefühl von Wärme und Zufriedenheit im Inneren zurückließ. Galatea wusste, wovon sie sprach. Sie probierte alle Folterinstrumente erst an sich selbst aus oder ließ sie an ihrem Körper testen, um die Sklaven besser bearbeiten zu können. Aber sie war eine Sadistin durch und durch. Sie bemühte sich lediglich, eine gute Herrin zu sein.
Nun herrschte ein neuer Kurator über die Weiße Stadt: Faidon. Galatea hatte sich nie mit ihm beschäftigt. Ein Stadtverwalter war wie der andere. Mochte dieser Faidon auch jünger sein, so hatte er schon verkünden lassen, dass er die Zügel ebenso straff in der Hand halten wollte wie sein Vorgänger. Nichts würde sich ändern.
Lagen die Bewohner Händchen haltend in den Betten und hofften, dass die In-vitro-Befruchtung ihnen wundervolle Kinder schenken würde? Lächerlich! Die Stadt mit ihren schneeweißen Häusern, den akkurat angelegten Gärten und den Straßen, von dessen Belag man sorglos essen konnte, war so langweilig und steril, dass Galatea alleine bei der Erinnerung daran, dort einmal gelebt zu haben, krank wurde.
In der Weißen Stadt flirrte es ständig vor Hitze. Ganz Sodom City dagegen flirrte vor Lust. Die von Körperdüften geschwängerte Luft wurde nur schwerlich durch die Gitter, Kanaldeckel und Belüftungssysteme aus der unterirdischen Stadt befördert.
Die Schwarze Stadt war schnell gewachsen, nachdem die ersten Sadisten und Masochisten 2027 in die Kanalisation geflohen waren. Zuerst dienten die Gänge, Buchten und Räume nur als Zufluchtsort für kurze Stunden der Ausgelassenheit. Doch bald schon wollten einige gar nicht mehr zurück in ihr altes Leben. Sie kehrten der Weißen Stadt den Rücken, nisteten sich in den Katakomben ein und lebten ihre Lust aus, wann und wie sie wollten. Einige 24 Stunden am Tag, andere nur kurz, doch alle wohnten sie an einem Ort, an dem immer Nacht war. Sie installierten diffuses Licht, schlugen Höhlen in die Wände, um dort Werkstätten für Lustspielzeug, mittelalterliche Folterkeller und Babystationen für Erwachsene einzurichten. Langsam entstanden Pferdeställe und Hundezwinger, in denen sich Sklaven freiwillig abrichten ließen. Ärzte eröffneten Lustkliniken, und Meister spezialisierten sich auf Elektrostimulation oder Nadelspiele. Alles war erlaubt. Alles, was safe, sane and consensual war! Es gab keine Regeln in Sodom City, zumindest keine, die irgendwo aufgeschrieben waren. Hin und wieder passierten Missgeschicke.
«Das muss sich noch ändern», zischte Galatea, die fahrlässige Sadisten hasste. Sie ging über die Brücke zur Treppe und schritt majestätisch hinunter. Wie immer trug sie eine dünne Lederjacke über dem Korsett, das ihre schweren Brüste durch Halbschalen hochhob und die Nippel frei ließ. Nicht jeder sollte in den Genuss ihrer Kurven kommen. Die Absätze ihrer Stilettos klackten auf dem Gitter der Stufen und die schwarze Lederhose, die zwischen den Beinen einen Schlitz hatte, gab diese typischen Geräusche von sich, wenn man neues Leder das erste Mal trug. Es wirkte bedrohlich auf Sklaven. Alles an Galatea wirkte gefährlich. Sie war sich der Reaktion der Diener bewusst und liebte es, wenn sie zusammenzuckten, demütig den Blick senkten oder gar auf die Knie fielen, nur weil Galatea an ihnen vorüberschritt oder sie streng ansah. Sie dankte dem Schöpfer für ihre Größe. Ihre Hüften waren breit, aber ihr Bauch flach. Die dunkle Mähne und die schwarze Kleidung ließen sie finster erscheinen. Außerdem trug sie gerne gut sichtbar einige Folterinstrumente, damit die Lakaien wussten, dass sie nur nach der Peitsche oder einem kleinen Elektroschock-Gerät zu greifen brauchte, um ihre Macht zu demonstrieren. Die Sklaven liebten Galatea. Das Spiel machte die Sadistin nach wie vor geil, aber mittlerweile suchte sie nach neuen Herausforderungen. Und genau solch eine Herausforderung hatte sie soeben in der Menge erblickt.
Drei Aufseher hielten einen Mann fest. Sie mussten viel Kraft aufwenden, damit er sich nicht losriss. Er zappelte und zerrte wie ein Verrückter. Sein Kampf war bezaubernd anzusehen. Der Aufsässige hatte dunkle, kurze Haare, runde Wangenknochen und eine ausgeprägte Nase. Zudem hatte er leicht gebräunte Haut, was Galatea darauf schließen ließ, dass er sich noch nicht lange in Sodom City aufhalten musste. War er nur ein Besucher oder ein neuer Bewohner?
Was jedoch ihre und die Aufmerksamkeit der Umherstehenden auf sich zog, war die Tatsache, dass der Mann angezogen war. Deutlich war der Buchstabe S auf seinem Handrücken zu erkennen: S für Sklave. Jeder, der die Schwarze Stadt betrat, bekam einen Stempel aufgedrückt, der ihn entweder als Meister oder Sklave auswies. Und Sklaven mussten eigentlich ihre Kleidung am Eingang abgeben. Dieser jedoch trug schwarze Leinenhosen, ein enges dunkles T-Shirt und Lederschuhe. Teure Lederschuhe. Ein bekleideter Sklave, zudem aufmüpfig und risikofreudig.
«Reizend», hauchte Galatea und schlenderte grazil auf ihr Opfer zu.
Es hatte sich eine Menschentraube um das Spektakel gebildet. Als Galatea dort ankam, machten die Neugierigen ihr Platz, sodass sich ein Korridor bildete, durch den sie schreiten konnte, mit aufrechtem Gang und gestrafften Schultern.
Nun, da sie vor dem Fremden stand, hielt er inne und schaute sie an. Sein Blick war zornig, aber sie sah auch Furcht, die er zu verstecken versuchte, und vor allen Dingen Stolz.
Sie schnalzte und hob mit dem Ende der Peitsche sein Kinn an. Wie eine Ware betrachtete sie sein Gesicht von allen Seiten. Bis er den Kopf wegzog. Aufbrausend schlug Galatea die Peitsche gegen seinen Hals. Er schrie vor Schmerz auf und wollte die brennende Stelle betasten, aber die Wachen hielten seine Arme noch immer fest.
«Meinst du, die Kleidung könnte dich schützen?», spöttelte sie. «Striemen sind das Gewand eines Sklaven und sonst nichts. Das ist meine Philosophie.»
Der Fremde zischte: «Ja, Herrin.»
«Ich habe dich noch nicht als Sklaven akzeptiert», fauchte sie aufgebracht. «Also wage es ja nicht, mich noch einmal als deine Herrin zu bezeichnen!»
Galatea kniff die Augen zusammen. Dann holt sie aus und schlug dem Mann von unten zwischen die Beine, nicht fest, gerade so, dass sie ihn in die Schranken wies. Sie wollte ihn nicht zu sehr quälen. Er schien neu zu sein, wirkte unsicher und kannte bestimmt seine Grenzen noch nicht, ebenso wie sie nicht wusste, wie viel er vertrug. Ihn vergraulen war das Letzte, was sie wollte. Vielmehr lechzte sie danach, mit ihm zu spielen.
Schmerztrunken sackte er zusammen. Die Aufseher ließen ihn einfach auf die Knie sinken. Und obwohl er seine Lenden mit den Händen schützend bedeckte, entging es Galatea nicht, dass sein Schwanz unter der Hose anschwoll. Die Wölbung war klein und durch das Schwarz seiner Hose und das diffuse Licht Sodom Citys kaum zu erkennen. Aber Galatea besaß Augen wie ein Adler. Und Erfahrung.
Erregt schaute sie auf den Mann herab und streichelte gleichzeitig das M auf ihrem Handrücken. Vor sechs Jahren hatte sie das Zeichen der Meister eintätowieren lassen, denn sie hatte ihren Lebensstil gefunden.
Sie war gespannt zusehen, wie er auf Demütigung reagierte und nackt aussah. Also gab sie den Wächtern ein Zeichen. «Zieht ihn aus!»
Wütend sah der Fremde zu ihr auf. Kaum hatten die Aufseher begonnen, ihm die Kleidung vom Leib zu zerren, trat und schlug er um sich wie ein wildes Tier. Sie konnten ihn kaum bändigen und schafften es gerade mal, Socken und Schuhe abzustreifen.
«Haltet ihn fest, ihr Unfähigen!», befahl Galatea scharf.
Die Wachmänner legten ihn inmitten der Menschentraube mit dem Rücken auf den Boden. Zwei von ihnen setzten sich auf seine Arme, der dritte sich auf seine Beine. Der Fremde sprach nicht, er schrie nicht, bettelte und flennte nicht, sondern kämpfte nur gegen die menschlichen Fesseln an.
Bedächtig trat Galatea neben den Mann, stellte sich über ihn und schmunzelte herablassend. Drohend ließ sie den Riemen der Peitsche über sein Gesicht tänzeln.
«Für wen hältst du dich, Sklave?», fragte sie rhetorisch. «Du missachtest jegliche ungeschriebenen Gesetze ...»
Mit einem Mal begann er zu grinsen.
Galatea ging in die Hocke, wobei sich der Lederschlitz zwischen ihren Beinen weiter öffnete und ihre Möse präsentierte, und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Ein, zwei, drei Mal, mit Genugtuung und Prickeln in der Muschi. «Du bist ein harter Brocken, dessen Schale ich nur zu gerne knacken werde.»
Sie griff unter ihren Mantel, streifte mit dem kleinen Finger kurz ihren Nippel und zog ein Messer hervor. Nun – endlich – sah sie Panik in seinen Augen. Sein Brustkorb hob und senkte sich. Einmal keuchte er, presste aber sofort die Lippen aufeinander. Innerlich schmunzelnd ertappte sie ihn dabei, wie sein Blick zu ihrem Fötzchen wanderte. Als Galatea ihm die Klinge an den Kehlkopf legte, hielt er kurz die Luft an.
«Bitte nicht», wisperte er leise.
Endlich. Er bettelte. Am liebsten hätte Galatea ihm sofort befohlen, sie auf der Stelle vor all den Leuten zu lecken, an ihrer Möse, die schon feucht und bereit für seine Zunge war. Aber so weit war das Spiel noch nicht. Noch lange nicht.
Schweiß perlte von der Stirn des Mannes. Galatea nahm blitzschnell das Messer von seiner Kehle, hielt es an seine Stirn und fing einige Tropfen mit der Klinge auf. Er zuckte zusammen. Wie ein Geier, der auf seiner Beute hockte, legte sie den Kopf schräg und blinzelte.
«Ich könnte dich schneiden», säuselte sie. «Ich habe die Macht dich aufzuschlitzen oder deinen Schwanz abzutrennen, ohne dass du etwas dagegen tun könntest. Wie würde dir das gefallen?» Nicht, dass sie das vorgehabt hätte, aber sie musste ihm dringend seine Hilflosigkeit vor Augen führen, sonst würde sie ihn nicht unterwerfen können. Und dass er unterworfen werden wollte, war klar, denn sonst wäre er nicht in die Schwarze Stadt gekommen – zudem bekleidet – und hätte sich den Sklaven-Stempel aufdrücken lassen.
Ängstlich schüttelte er den Kopf, aber Galatea bemerkte, dass sein Kampfeswille noch lange nicht gebrochen war. Seine Augen funkelten wild, als er flüsterte: «Bitte, verschone mich. Ich flehe dich an. Tu mir nicht weh. Töte mich nicht.»
Sie lachte erheitert auf. «Du wirst noch viele Tode sterben, hier unten in Sodom City. Bittersüße Tode.» Dann hielt sie ihm das Messer vors Gesicht. «Küsse die Klinge als Zeichen deines Willens, dich zu bessern und zu beugen.»
Mit Genugtuung beobachtete sie den inneren Kampf, der sich in seiner Miene widerspiegelte. Er wollte sie sicherlich anspucken, knirschte mit den Zähnen und rümpfte die Nase. Dann, ganz zaghaft, hob er den Kopf und spitzte die Lippen. Die ganze Zeit über starrte er Galatea an. Erst als er die Klinge schnell und angewidert geküsste hatte, schaute er kurz zur grölenden Menge und legte den Hinterkopf auf dem Boden ab. Für Sekunden schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete und Galatea erneut ansah, lag Erschöpfung in seinem Blick, vielleicht sogar ein wenig Verzweiflung.
Wer mochte er sein? Sie würde nicht fragen, denn in Sodom City war jeder der, der er sein wollte, und nicht länger das, was das Schicksal einem zu sein diktierte. In die Schwarze Stadt wurde man nicht hineingeboren – Kinder wurden nicht geduldet –, sondern man entschied sich freiwillig dafür, hier zu leben oder einzukehren. Trotzdem nagte die Neugier an Galatea.
Um zu prüfen, ob es den Mann erregte, vor den Augen aller Anwesenden gedemütigt und geschlagen zu werden, packte sie ihm direkt und fest zwischen die Beine. Nun zappelte er wieder, gab aber keinen Laut von sich. Sein Schwanz war halb erigiert. Sie waren auf dem richtigen Weg. So sehr seine Augen auch vor Zorn funkelten, sein Körper sprach eine andere Sprache.
Die Sprache der Schwarzen Stadt.
Die Sprache der Lust.
Als sie die Klinge an den Kragen seines T-Shirts legte, hielt er erschrocken inne.
«Du benimmst dich wie ein wilder Hengst», hauchte sie verführerisch, und doch lag Gefahr in ihrer Stimme, «aber ich weiß dich zu zähmen. Bald schon wirst du mir die Füße küssen und vor Dankbarkeit heulen, weil ich deinen Rücken mit Striemen überziehe.»
Behutsam schnitt sie sein Shirt auf. Auch vor seiner Hose machte sie keinen Halt. Sie schälte dem Fremden praktisch die Kleidung vom Körper. Er zitterte und hob den Kopf, um zu beobachten, was genau sie tat. Eine Gänsehaut kam zum Vorschein, als er nackt unter Galatea lag. Binnen Sekunden lief er hochrot an. Er atmete schwer und bemühte sich, die Anwesenden zu ignorieren. Die Zuschauer pfiffen. Sie riefen ihm Obszönitäten zu und streichelten ungeniert ihre Muschis und Schwänze. Der Fremde hatte aber auch einen prächtigen Penis! Und pralle Nüsse noch dazu! Galatea lief das Wasser im Mund zusammen und sie dachte an all die herrlichen Dinge, die sie ihm antun könnte.
«Wie konnte er bekleidet nach Sodom City gelangen?», fragte sie einen der Aufseher. «Alle Sklaven müssen doch beim Betreten der Stadt die Kleidung abgeben.»
Der Wächter errötete schuldbewusst. «Die Wachen im Norden haben sich einen Spaß mit ihm gemacht. Er wollte die Sachen nicht ablegen, und sie haben ihn nicht gezwungen –»
«Sondern ins offene Messer laufen lassen.» Galatea nickte. Das belegte, dass der Fremde kaum etwas über die Schwarze Stadt wusste. Auch schien er keine Erfahrung als Sklave zu haben.
Der Wachmann grinste peinlich berührt und zuckte mit den Achseln.
Sie wickelte einige Brusthaare des Fremden um den Zeigefinger und zog mit einem Ruck daran, sodass der Fremde aufstöhnte. «Ich nenne dich Sisyphos, denn deine Gegenwehr ist genauso sinnlos wie Sisyphos‘ Aufgabe in der Unterwelt, einen Stein den Berg hinaufzurollen. Also, sei schön artig, denn im Untergrund bist du schon und eine Strafe für deine Unverschämtheiten ist dir gewiss.» Ihre Miene wurde hart und ernst. Sie erhob sich und stellte einen Stiletto auf seinen Hals, sodass er zwar noch schlucken und atmen, aber unmissverständlich ihre Macht spüren konnte. «Du wirst mir folgen, mir demütig dienen und mich während der Behandlung mit Herrin Galatea ansprechen. Haben wir uns verstanden?»
Zuerst biss er die Zähne aufeinander, doch dann besann er sich und sprach: «Ja, Herrin Galatea.»
Zitterte seine Stimme? Ein verzücktes Kribbeln ließ Galatea beinahe erschauern, aber sie unterdrückte es gerade noch. Wer behauptete, Sadisten hätten es leichter als Masochisten, denn sie müssten ihre Opfer ja nur quälen und sich von ihnen befriedigen lassen, hatte keine Ahnung! Der Sadist zögerte seine eigene Befriedigung genauso hinaus wie die des Sklaven. Wie viel schwerer war es, die eigene Geilheit zu kontrollieren, anstatt den Sklaven. Selbstquälerisch. Wenn das nicht masochistisch war – ein uralter Runninggag, den die Sadomasochisten der City nicht müde wurden zu erzählen.
Erregt und doch äußerlich kühl distanziert und herablassend stellte sie den Fuß auf seinen Schwanz und bohrte den Pfennigabsatz in sein rechtes Ei. Sisyphos stöhnte vor Schmerz. Er wandte sich unter dem Stiletto und hatte doch keine Chance, der Tortur zu entkommen. Sein Penis zuckte erregt und drückte gegen die Schuhsohle.
Galatea genoss seine Qualen in vollen Zügen. Sie weidete sich an seinem schmerzverzerrten Gesicht, seinen Bemühungen, die Fassung nicht zu verlieren und wie ein Häufchen Elend zusammenzubrechen und um Gnade zu flehen vor all diesen Leuten. Seine Muskeln unter der wunderschönen, leicht gebräunten Haut spannten sich an. Er bewegte sein Becken, aber je mehr er sich wehrte, desto tiefer bohrte sich der Absatz in den Hoden. Galatea hatte ihren Stiefel schon auf so manchem Schwanz gesetzt, aber sie bekam nie genug von diesem gequälten Gesichtsausdruck. Bei diesem Sklaven jedoch spürte sie eine besondere Erregung. Es lag am Reality-Faktor. Diese Situation hier, in den unterirdischen, verdorbenen Straßen, war nicht – wie sonst – inszeniert, sondern kam spontan und authentisch zustande. Sisyphos hatte sich hierher verirrt und war in Galateas Hände gefallen. Keine Inszenierung. Eine Fügung des Schicksals, geil und unverfälscht.
«Fesselt ihm die Hände hinter dem Rücken und bringt ihn in mein Quartier», ordnete Galatea an und ging, ohne Sisyphos noch eines Blickes zu würdigen. Sie bahnte sich einen Weg durch die Menge, schritt wippend zu ihrer Wohnhöhle und lauerte im Dunkeln auf ihr Opfer.
Aus der Finsternis heraus beobachtete sie, wie die Wächter den Sklaven in ihr Quartier zerrten. Wieder wehrte er sich aus Leibeskräften – und genauso chancenlos. Mehrere Male schlug der dritte Aufseher ihn mit der Peitsche. Es dauerte etwas, bis sie ihn bäuchlings mit einem Halsring aus Stahl an den Marterpfahl, der Löcher in regelmäßigen Abständen besaß und Ösen für Fesselungen, gebunden hatten. Seine Hände waren, wie angeordnet, hinter dem Rücken gefesselt. Sein wachsender Schwanz stieß gegen den Pfahl, was dazu führte, dass er noch weiter anschwoll.
Nun waren sie alleine.
Galatea stolzierte aus dem Schatten wie eine griechische Göttin, majestätisch, das Kinn angehoben und mit einem Blick, der erhabene Kühle ausdrückte. Sie zündete einige Kerzen an und betrachtete den Sklaven von oben bis unten.
Forsch kam sie zu ihm. «Du geiles Stück Fleisch», hauchte sie, packte sein Glied und drückte am Schaft fest zu.
Er stöhnte.
«Du denkst, du kämpfst gegen die Aufseher an, dabei ist es deine eigene Geilheit, gegen die du dich wehrst.» Ohne seinen Penis loszulassen, kratzte sie mit ihren extra spitz gefeilten Fingernägeln über seine Säckchen. «Leugnen hilft dir nichts, denn dein Schwanz liegt prall in meiner Hand. Er ist hart und bereit, in die erste Möse zu stoßen, die sich ihm anbietet. Ist es nicht so?» Statt einer Antwort, zuckte sein Glied.
Galatea stach mehrere Male mit dem Fingernagel in seine Hoden. Der Sklave gab kehlige Laute von sich, bettelte aber nicht darum, sie möge doch aufhören – ein Indiz für sie, seine Grenzen weiter auszuloten. Ihre Hand glitt an seinem Penis nach vorne. Ihr Daumen streichelte einmal über die Eichel, bevor sie mit dem Fingernagel ein einziges Mal hinein pikste.
«Ich erwarte eine ehrliche Antwort von dir, demütig formuliert!» Sie kratzte seine Eichel behutsam, ging um den Marterpfahl herum und ohrfeigte den Sklaven.
Zuerst stöhnte er unterdrückt. Dann, zwischen halb geschlossenen Zähnen, brachte er gepresst hervor: «Ja, Herrin Galatea. Ich bin so spitz, dass ich alles ficken würde.»
«Alles?» Sie hob eine Augenbraue.
«Nein … nein … so war es nicht gemeint», stammelte er verlegen.
«Wir haben auch Köter hier», sagte sie und verschwieg, dass es menschliche Hunde waren, denn Sex mit Tieren war verboten. «Und wunderschöne Stuten mit wallender Mähne.»
«Nein, bitte, ich hab mich falsch ausgedrückt.» Nun sah er wirklich ängstlich, sogar schockiert aus.
Galatea schob seinen Schwanz durch ein Loch im Marterpfahl, das in Höhe seiner Lenden war. Bisher lugte nur die Eichel an der anderen Seite des dünnen Pfahls heraus. Doch ihr Sklave schien noch immer bockig zu sein und versuchte, sein Glied herauszuziehen. Also fesselte sie seine Hüften und seine Oberschenkel mit schnellen geschickten Bewegungen und zwei Seilen an den Pfahl. Nun stand er mit den Lenden eng an den Holzpfahl gepresst und konnte gar nicht anders, als Galatea seine Eichel durch das Loch entgegenzustrecken.
«Muss das sein …», fragte er kleinlaut, und als sie nach einer kurzen, mehrschwänzigen Peitsche mit rotem Holzgriff und Handschlaufe griff, fügte er hastig hinzu: «Herrin Galatea?»
«Wenn du nicht mehr zu deinem Glück gezwungen werden musst, werde ich dich losbinden», antwortete sie scharf. «Bis dahin werde ich dich fesseln und geißeln, um dich endlich zur Vernunft zu bringen.»
Sisyphos fiel das Atmen schwer. Offensichtlich mochte er es, verbal erniedrigt zu werden.
Da zischte Galatea: «Du wirst dich meinen Befehlen fügen, wirst ficken, wen ich dir zu ficken befehle, dein Arschloch jedem hinhalten, wenn ich es anordne, und sogar mein bescheidenes Domizil mit der Zunge reinigen, sollte es mir danach gelüsten!»
Sie schlug mit der kleinen Peitsche auf seine Eichel und er schreckte zusammen, dabei war es mehr ein Streicheln gewesen. Wahrscheinlich hatte er noch keine großen Schmerzen ertragen müssen und schien auch keine Erfahrung damit zu haben, dominiert zu werden. Oder lag es daran, dass sie eine Frau war?
Galatea spuckte ihm ins Gesicht. Weil es sie erregte.
Reflexartig drehte er sein Gesicht weg, soweit der Stahlring um seinen Hals das zuließ, aber der Speichel traf ihn dennoch auf die Wange. Arrogant schmunzelnd verrieb sie die Spucke auf seinem Gesicht und ergötzte sich an dem amüsanten Bild, das sich ihr bot. Sisyphos versuchte verzweifelt und angewidert ihrer Hand zu entkommen, aber alle Bemühungen waren aussichtslos. Als Galatea zurücktrat, sah sie, dass die Eichel noch ein Stück mehr aus dem Loch herausragte. Der Sklave sah sie mit einem vernichtenden Blick an.
«Weißt du, warum es mir diebische Freude bereitet, dich zu erniedrigen?». Sie wartete nicht auf seine Antwort, sondern fügte hinzu: «Weil es nichts Geileres gibt, als einen stolzen Sklaven zu unterwerfen.»
Sie schlug mit der mehrschwänzigen Peitsche auf die Eichel.
«Du hast stolze Augen.» Wieder ein Schlag. Er stöhnte unterdrückt.
«Sie funkeln feurig.»
Galatea schlug zweimal kurz hintereinander auf die Eichel. Nun keuchte er.
«Stolz ist der größte Fehler, den ein Sklave haben kann! Nur Demut kleidet ihn gut.»
Hieb um Hieb quälte sie lustvoll Sisyphos‘ Schwanzspitze. Der Penis trat weiter hervor, wuchs zu seiner vollen Größe, wie Galatea vermutete, und sein Besitzer seufzte, nun, da nicht nur der Schmerz anschwoll, sondern auch die Lust. Der Sklave presste die Zähne aufeinander, japste im nächsten Moment nach Luft und stöhnte.
Sie hielt inne, damit er nicht zu früh abspritzte, und klatschte zweimal in die Hände. Schon kamen ihre Sklaven Mina und Jotis in die Höhle gestürmt.
«Koste von ihm», befahl sie Mina und zeigte mit dem roten Holzgriff der Peitsche auf die Eichel.
Sofort kniete sich die Sklavin vor Sisyphos und leckte mit der Breitseite ihrer Zunge über die Schwanzspitze. Neid rührte sich in Galatea. Wie gerne hätte sie selbst den Geschmack des Neuankömmlings probiert! Aber um nichts in der Welt würde sie sich dazu herablassen und sich vor ihm verneigen oder hinhocken, um seinen Schwanz mit dem Mund zu erreichen. Mochte Sisyphos rein körperlich ebenso groß sein wie sie, ‹gesellschaftlich› stand sie jedoch zweifellos weit über ihm.
«Genug!» Galatea trat von hinten an ihn heran, riss seinen Kopf an den Haaren zurück und flüsterte in sein Ohr: «Wie würde es dir gefallen, von Jotis gestoßen zu werden?»
«Nein, nein, bitte … alles, nur nicht das», jammerte er.
Er sah so hübsch aus, wenn er litt, dieser starke Mann, der den Eindruck machte, als könnte er Bäume ausreißen, und nun wimmerte wie ein Baby. Welchen Beruf mochte er ausüben? Hatte er eine liebreizende Ehefrau, Kinder? Leitete er ein Unternehmen? Er hatte breite Schultern, selbstbewusste Augen, die nun so ängstlich aussahen, so schrecklich verletzlich, dass Galateas Herz höher schlug.
Berauscht von der süßen Melodie seines Winselns und dem schneller werdenden Atmen, spreizte sie seine Arschbacken und zeichnete sanft mit der Fingerspitze seinen Anus nach. Sie lachte, da er sich verspannte, befeuchtete ihren Finger mit Speichel und drang behutsam in sein Arschloch ein. Der faltige Ring zog sich fest um den ungebetenen Eindringling zusammen.
«Das hilft dir nichts», säuselte sie. «Du bist mir ausgeliefert. Und je mehr du dich wehrst, desto mehr Prüfungen werde ich dir auferlegen.»
Und desto geiler wirst du werden, fügte sie in Gedanken hinzu, sprach es aber nicht aus, da er die Angst und die Dominanz brauchte, wie jeder Sklave. Sie zog den Finger fast heraus und stieß ihn im letzten Moment doch wieder in seinen After hinein.
Er zischte, aber es war kein boshaftes Zischen, sondern ein Ringen um Haltung. «Ich flehe Sie an, Herrin Galatea. Nicht das. Ich mag es nicht … es ist …»