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Gartenlektüre

Die schönsten Geschichten

englischer Gartenenthusiasten

Herausgegeben von David Wheeler

Mit einer Einführung von

Claudia Arlinghaus

DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT

Inhalt

Vorwort

David Wheeler und Hortus

Der Duftgarten

Stephen Lacey

Sir Cedric Morris, Künstler und Gärtner

Beth Chatto

Phyllis Reiss in Tintinhull

Penelope Hobhouse

Lawrence Johnston, der Schöpfer von Hidcote Garden

Alvilde Lees-Milne

Bitte mehr Chaos! – Ein sanfter Appell

Mirabel Osler

Zeigt mir eure Hostas!

Nigel Colborn

Mein Paradies im Park

John Francis

Die Kunst und der Garten

Andrew Lawson

Die Kunst der Pflanzenfärberei

Dawn MacLeod

Das Jahr des Gärtners

Elizabeth Seager

The Laskett – Die Geschichte eines Gartens

Roy Strong

Von Möpsen, Pfauen und Pekinesen:
Der Garten von Garsington Manor

Deborah Kellaway

Ein blaues Wunder

Jim Gould

Pflanzpartner, oder: Gärtnern mit Walter

Catherine Umphrey

Die Gärten der Beatrix Potter

Peter Parker

Es war einmal in Sissinghurst

Antony King-Deacon

Reisenotizen von Orkney

Katherine Swift

Der Waliser Garten Plas Brondanw aus Sicht seines Gärtners

Diana Ross

Maleficus – In tödlicher Absicht

Marta McDowell

Der Garten Ridler

Alex Dufort

Die beste Lehrmeisterin, die ein Gartengestalter sich wünschen kann

Graham Gough

Ein Besuch bei Ian Hamilton Finlay

Ambra Edwards

Register

Vorwort

Gartenlektüre – wer denkt bei diesem Stichwort nicht sogleich an Großbritannien, an seine berauschenden Gärten und seine inspirierten Gartenschaffenden. Kein anderes europäisches Land hat über einen derart langen Zeitraum so hochkarätige Gartenliteratur hervorgebracht wie das Inselreich. Zahllose Druckwerke, von den auflagenstarken Gartenzeitungen des 19. Jahrhunderts bis zu den Büchern der großen Gartenschaffenden des 20. Jahrhunderts, dokumentieren die verschiedenen Strömungen und Entwicklungen englischer Gartenkunst und Pflanzenexpertise: Klassische Gartenanlagen großer Herrenhäuser lassen sich als Machtdemonstration und Gestalt gewordener Herrschaftsanspruch lesen; im englischen Landschaftspark mit seinen Zitaten antiker Architektur klingen die Lehren Rousseaus in ihrer Sehnsucht nach idealisierter Natur an, während exotische Gehölze von den packenden Abenteuern der Weltumsegler erzählen; in dem aus schierer Notwendigkeit entstandenen Cottage-Garten gehen Zweckmäßigkeit und naturhafte Wirkung eine Symbiose ein, die schließlich zu einem romantischen Ideal der Gartengestaltung erhoben wurde; die gemischte Rabatte, die längst auch in deutsche Gärten Einzug gehalten hat, vereint Heimisches und Fremdländisches in Perfektion. Am Ende dieser Entwicklung stehen die Strömungen der Jahrtausendwende, die das vielfältige Erbe mit den Zwängen, Bedürfnissen und Geschmäckern, aber auch den Träumen der heutigen Zeit in Einklang bringen.

Schon früh hielten die britischen Garten- und Pflanzenexperten ihr Wissen und ihre Erfahrungen schriftlich fest und machten diese Aufzeichnungen einer breiten interessierten Öffentlichkeit zugänglich; sie standen in enger Verbindung zueinander und tauschten sich lebhaft über Gestaltungsansätze und -theorien und über spezielle Pflanzenkenntnisse aus. In London, wo noch heute alle Wege Englands zusammenlaufen, fanden schon im 19. Jahrhundert große öffentliche Pflanzenschauen statt, auf denen das faszinierte Publikum perfekt herangezogene Zimmer- und Gartenpflanzen und spannende Neuentdeckungen bestaunen konnte. Die Sehnsucht nach einem Paradies auf Erden fand hier ständig neue Nahrung, und wer keinen Garten sein Eigen nannte, konnte in Reise- und Gartenbeschreibungen schwelgen.

Mit welcher Hingabe sich manch ein Landbesitzer diesen zwei großen Künsten – dem Gestalten und dem Schreiben – widmete, ist gewiss auch einer besonderen Geisteshaltung zuzuschreiben, einem ausgeprägten Gestaltungswillen, der beim britischen Landadel – nicht selten der finanziellen Situation zum Trotz – in der zielstrebigen, oft auf einen langen Zeitraum ausgelegten Umsetzung des jeweiligen gärtnerischen Ideals seinen Ausdruck fand. Dank billiger Arbeitskräfte blieb zugleich genügend Muße, den Gestaltungsprozess im Wort festzuhalten. Vornehmlich ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden diese privilegierten Gartenschaffenden durch immer mehr Gärtner und Gestalter abgelöst, die aus ihrer Leidenschaft einen Brotberuf machen und zugleich in der Lage sind, ihren Erfahrungen eindrucksvollen schriftlichen Ausdruck zu verleihen. Hinzu gesellen sich die Zeitungskolumnisten, deren Analysen den Garten und seine Protagonisten mit feiner Ironie zum Gegenstand moderner Sittengemälde machen. Bei all diesen Autoren steht oft gar nicht der Garten selbst im Mittelpunkt; stattdessen dient er als Rahmenhandlung für einen intimen Einblick in das Leben der Gartenschaffenden oder als Aufhänger für pointierte Analysen.

Die Gewichtung der gesellschaftlichen Schichtung mag sich in den vergangenen Jahrzehnten verschoben haben, dem Stellenwert der britischen Gartenliteratur aber kann dies nichts anhaben, und so ist diese Szene heute so lebendig wie nie zuvor. Weiterhin versammelt sie Gestalter mit aristokratischem Hintergrund und dementsprechenden Verbindungen zu Mitgliedern der Gesellschaft, die über die finanziellen Voraussetzungen für aufwendige Gestaltungen verfügen; zugleich aber finden sich hier zahlreiche wortgewaltige Künstler, aus deren Leidenschaft für die Garten- wie für die Schreibkunst beeindruckende Texte hervorgehen, die jeden Interessierten zu faszinieren wissen. Die in diesem Band versammelten Texte umspannen ein weites thematisches Spektrum und zugleich rund hundert Jahre britischen Gartenschaffens; sie reichen von der Gärtner- bis zur Gartenbiografie, von einzig zwischen Buchdeckeln existierenden Gärten über konkrete Gestaltungsvorschläge bis hin zur Polemik. Ursprünglich erschienen sie in Hortus, der 1987 von David Wheeler gegründeten Vierteljahresschrift »für Gärtner, die lesen, und Leser, die gärtnern«.

David Wheeler und Hortus

David Wheeler rief Hortus im Jahr 1987 als Adresse für gute Gartenliteratur ins Leben. In einer Zeit knapper Bildunterschriften unter schönen Fotos und immer kürzer werdenden Artikeln schien ihm, als müsse es einen gewaltigen Schatz an Autoren geben, die unter den veränderten Bedingungen entweder keine schriftstellerische Heimat mehr fanden oder zumindest stark in ihrem Schaffen eingeschränkt waren. So sollte Hortus eine Nische für Beiträge werden, die zu kurz für ein Buch waren, aber länger als der durchschnittliche Zeitschriftenartikel.

Eigene Erfahrung im Gartendesign begann David Wheeler mit seinem ersten Wohnsitz in Wales zu sammeln. In der Folge entwickelte er ein gewaltiges Interesse für Gartendesign, das sich auch auf die Artikel auswirkte, die er zur Veröffentlichung in Hortus akzeptierte. In diesen Aufsätzen geht es ebenso sehr um den besonderen Geist eines Ortes wie um Pflanzen und Design. Genau das macht Gärten und ihre Erschaffer interessant, und es ist die treibende Kraft hinter Wheelers Bestreben, mehr über beide herauszufinden, indem er einen Artikel in Auftrag gibt oder eine Einsendung zur Veröffentlichung annimmt. Unter den besten Beiträgen sind auch solche von Menschen, die eigentlich gar keine Schriftsteller sind. In diesen Autoren stecken vielleicht nur ein oder zwei Texte, doch sie gehen das Thema aus einem ganz anderen Blickwinkel an als der professionelle Schreiber: Für sie steht die Gartenkunst in einem größeren Zusammenhang, und so sehen sie diese Kunst im Bezug zu allen möglichen anderen Dingen.

Gute Gartenliteratur handelt überwiegend von der Vergangenheit. Der Zeitabschnitt, auf den sich Hortus besonders konzentriert, ist das zwanzigste Jahrhundert – dies spiegelt sich auch in den ausgewählten Aufsätzen, die in dem vorliegenden Band zusammengestellt sind. Zweck des Magazins ist nicht die Weiterbildung des Gärtners: Manch ein Abonnent besitzt nicht einmal einen Garten. In der Gartenliteratur – wie in der Literatur überhaupt – überlebt manches allein deshalb, weil es in derart interessante Worte gekleidet ist, dass wir es nicht mehr missen mögen; es verleiht unserem Verständnis vom Garten eine bisher ungekannte, bleibende Tiefe. Das ist der Unterschied zwischen einem Handbuch und Literatur.

Der Duftgarten

Stephen Lacey

Von sämtlichen Komponenten, aus denen wir einen Garten erschaffen, ist Duft wohl die wirkungsvollste und zugleich die am wenigsten verstandene. Mancher Duft wirkt rasch und unmittelbar – eine herantreibende süße Woge, die unsere Sinne überschwemmt. Ein anderer dringt subtil und leise in unser Bewusstsein vor, rührt dabei an Emotionen und färbt unser Denken. Ein weiterer Duft kann tagelang in der Luft liegen, er stiehlt sich durchs offene Fenster und streicht um Tisch und Sessel; und noch ein anderer ist bereits verflogen, kaum haben wir ihn wahrgenommen, um nichts als ein leises Sehnen zu hinterlassen. Zudem wissen Pflanzen mit ihrem Duft zu spielen – heute verströmen sie ihr verführerisches Parfüm, morgen nicht, manche verändern die Note von süß nach unangenehm süßlich, und in einem notorischen Fall gar kann die Pflanze uns den Duft ohne Vorwarnung ganz vorenthalten: so die Moschus-Gauklerblume Mimulus moschatus.

Angesichts solcherlei Unwägbarkeiten scheut sich der Gärtner normalerweise, Duft im Garten gezielt und fein abgestimmt einzusetzen. Dadurch gerät diese Komponente beinahe zum Nachtrag, nichts als eine kleine Dreingabe zur sorgfältig orchestrierten Bepflanzung. Erst nachdem entschieden ist, dass die Rabatte ganz aus silbrigem Laub und gelben Blüten bestehen soll, nachdem Wuchshöhen und kontrastierende Blattformen gefällig abgestuft und arrangiert sind, nimmt man sich einen weiteren Augenblick Zeit und überlegt, ob sich unter den ausgewählten Stauden und Sträuchern auch etwas findet, das unser Geruchsempfinden anspricht. Diese Herangehensweise an die pflanzliche Gestaltung ist häufig unvermeidbar, ist doch zunächst der optische Eindruck entscheidend. Gestatten Sie mir dennoch eine Frage: Haben Sie schon einmal erwogen, diesen Prozess in ein oder zwei Gartenbereichen umzukehren und sich der Herausforderung zu stellen, die Komposition nach einem Duft auszurichten?

Der beste Platz für eine solche Duftkreation ist ein geschützter sonniger Winkel, nach Möglichkeit mit einer Mauer im Rücken, die den Wind abhält und in der Abendkühle die gespeicherte Sonnenwärme abstrahlt – ein Platz, an dem man gerne sitzt und sinniert und somit für heranwehende Blumendüfte besonders empfänglich ist. Eine Sitzgelegenheit ist hierfür unerlässlich: Sie lädt nicht nur zum Entspannen ein, sondern ermöglicht uns, die unterschiedlichsten Duftnoten gleichzeitig wahrzunehmen. Lassen Sie Ihre Füße von aromatischem Laub umspielen, platzieren Sie Duftstauden auf Ellbogenhöhe und pflanzen Sie balsamische Sträucher, die bis zur Nase hinaufreichen. Wenn Sie ein Hochbeet mit Rückenlehne ausstatten, um es dann mit Kamille und flachem Thymian zu polstern, können Sie auf duftenden Kissen ruhen.

Als Nächstes gilt es, das Thema festzulegen. Steht Ihnen der Sinn nach einer bunten Mischung aus Fruchtaromen, einem Mix aus Apfel und Pflaume, Orange, Ananas, Zitrone und Banane? Oder eher nach einem indischen Kräuterbukett, abgerundet mit Weihrauch und pfeffrigen Noten? Oder nach einem Rosenblüten-Potpourri, ergänzt durch Veilchen- und Honigduft und einen Hauch Minze oder Moschus? Natürlich muss sich Ihr Thema an dem orientieren, was die Pflanzenwelt hergibt, doch wenn Sie erst einmal beginnen, sich entsprechende Notizen zu machen, werden Sie staunen, wie viele Düfte sich unterscheiden lassen. Es mag vielleicht interessieren, dass sogar ein »Kaugummi«-Geruch zu finden ist, nämlich bei dem leicht frostempfindlichen, aber hochdekorativen Schlinger Trachelospermum asiaticum, einem Sternjasmin.

Häufig steht eine ganz konkrete Duftpflanze als Inspiration am Anfang der Überlegungen. Ist Ihr Ausgangspunkt jedoch eine thematische Ausrichtung, so werden Sie wohl Ihre Notizen zur Hand nehmen müssen, um die Erinnerungen aufzufrischen. Für die oben angeführten Themen etwa eignen sich folgende Zutaten: Für den Obstkorb sorgt das duftende Blattwerk von Weinrose Rosa rubiginosa (Apfel) und Rosa soulieana (Banane) sowie von Weinraute Ruta graveolens (Orange) und Zitronenverbene Aloysia citriodora, dazu die Blütendüfte von Silberginster Argyrocytisus battandieri (Ananas) und Pflaumenduft-Iris Iris graminea; für das indische Kräuterbukett steht uns eine Vielzahl an Küchenkräutern zur Verfügung, darunter Salbei, Rosmarin, Fenchel und Majoran, dazu das Currykraut Helichrysum angustifolium, Rosa primula mit ihrem Weihraucharoma sowie nach Gewürznelken duftende Viburnum-Arten und Nelken; das traditionelle Potpourri findet sich im Blütenduft von Rosa rugosa, R. alba, Bourbon-Rosen, Moschushybriden und Geißblatt, ergänzt durch das aromatische Laub von Pfefferminze und minzeduftendem Pelargonium tomentosum.

Als Nächstes ist der optische Eindruck dieser Duftkomposition zu bedenken. Sollten sämtliche Zutaten eher krautig daherkommen, mit wirrem Blattwerk und außerhalb der Blütezeit völlig unattraktiv, dann gilt es, einige formprägnante Gestalten dagegenzusetzen. Geschnittener Buchs ist ideal, besonders in Kegelform, denn sein Laub verbreitet Sommerduft; wertvoll sind auch Iris foetidissima mit ihrem fleischigen Aroma sowie die silberlaubigen Artemisia-Arten. Notfalls kann man im Übrigen immer auf harzlaubige Nadelgehölze zurückgreifen. Existiert von einer Duftpflanze, die Sie verwenden möchten, eine Auslese mit interessantem Blattwerk, so lohnt es oft, dafür ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen – für die goldlaubigen oder panaschierten Formen des Bauernjasmins Philadelphus coronarius etwa oder für buntblättrige Apfelminze, Thymian und Zitronenbalsam, und vielleicht auch für die neue gelblaubige Form der Mexikanischen Orangenblume Choisya ternata ‘Sundance’.

Den lohnendsten Ansatz verspricht die Kombination eines duftigen Leitmotivs mit einem optisch starken Thema. Um dieses zu transportieren, bietet sich vor allem Farbe als Medium an, denn sie ist eindeutig mit Duft liiert – allerdings nicht in dem Sinne, dass Blüten von ähnlicher Farbe sich auch in der Duftnote ähneln. Vielmehr liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Blüte duftet, deutlich höher, wenn sie einer bestimmten Farbskala angehört: Weiß und Sahneweiß, Rosa und Hellgelb bilden einen Ausschnitt des Farbenspektrums, der an duftenden Blüten besonders reich ist, während violette, blaue, goldgelbe und rote Blumen eher sparsam mit Duft bedacht sind.

Wunderbar ist es, wenn Farbe und Geruch derart perfekt aufeinander abgestimmt sind, dass wir mit einem wahrhaft starken Sinneserlebnis überrascht werden – etwa durch eine Kombination von zitronengelben Blüten mit dem Aroma von Zitrusfrüchten oder durch die Verbindung von opulentem, französisch anmutendem Duft mit prächtigem Weinrot. Auch gibt es Blüten, die genau jenes Parfüm verbreiten, das ihre äußere Erscheinung suggeriert – denken Sie beispielsweise an die geheimnisvolle Andeutung heißer Bitterschokolade, den die samtig-schwarzroten Blüten von Cosmos atrosanguineus verströmen, an den warmen Honigduft der zart gelb-orangenen Blütenbälle von Buddleja x weyeriana oder an Salvia discolor, deren schwarzviolette Helmblüten an Cassis-Bonbons erinnern. Das womöglich fabelhafteste Beispiel jedoch ist der Schmetterlingsingwer Hedychium gardnerianum – seine exotischen Blütenähren, die dicht an dicht mit bernsteingelben, orange gespickten Blüten besetzt sind, verströmen ein nicht weniger exotisches Aroma, nämlich eine Mischung (sofern mich meine Nase nicht trügt) von Gewürznelke und Mottenkugel.

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Nach Tätigkeit als Immobilieninvestor machte sich STEPHEN LACEY (* 1957) als Gartenautor, Vortragsreisender und Gartengestalter selbständig. Zu seinen Büchern zählen Der duftende Garten und Die Gärten des National Trust.

Sir Cedric Morris, Künstler und Gärtner

Beth Chatto

Cedric Morris traf ich zum ersten Mal vor etwa fünfunddreißig Jahren, als ich halb so alt war wie er und er in eben dem Alter, in dem ich heute bin. Dies kam so zustande: Ein Sommerwochenende lang hatten wir Besuch von einem Freund der Familie – Nigel Scott, ein impulsiver, mitreißender Mann, dem seine charmante Art Freunde bescherte, wo immer er hinkam. Er war außerdem ein großer Pflanzenenthusiast. Nigel war mit Cedric nicht bekannt, doch wusste er von seinem Garten. Warum sollten wir uns diesen nicht einmal anschauen? Andrew und ich wären nie auf den Gedanken gekommen, uns einfach dort einzuladen; Nigel jedoch waren solcherlei Bedenken fremd. Er telefonierte nach Benton End, und schon kurvten wir durch die schmalen, von Wiesenkerbel gesäumten Landstraßen Suffolks. Wir ahnten weder, was vor uns lag, noch welche Wendung unser aller Leben an diesem Tag nehmen sollte.

Am Ziel angelangt, überquerten wir den kiesbestreuten Vorplatz, klopften an die alte Holztür und betraten einen großen, scheunenartigen Raum. Nie zuvor hatten wir so etwas gesehen. Die überhohen, blassrosa getünchten Wände waren mit dramatischen Gemälden behängt – Bilder von Vögeln, Landschaften, Blumen und Gemüse, deren Farben, Texturen und Formen mich trafen, als sähe ich Derartiges zum ersten Mal. Knoblauchzöpfe und trocknende Kräuterbüschel hingen von Türhaken, während sich auf Wandborden dicht an dicht Buntglas, Vasen, Krüge und Spruchteller drängten – ein bizarres Sammelsurium, alles Erinnerungen an Reisen vergangener Jahre. Die Raummitte nahm ein langer, geschrubbter Refektoriumstisch ein, ringsum von Gästen gesäumt, die uns entgegenblickten. Am Ende des Tisches erhob sich sofort eine große, schlanke Gestalt, um uns liebenswürdig und mit Handschlag zu begrüßen. Das war Sir Cedric Morris, der Künstler und berühmte Gärtner, elegant in zerknautschtem Cord, einen weichen Seidenschal um den langen Hals geschlungen, den wohlgeformten Kopf von kurzem, welligem Haar umspielt. Sein sonnengebräuntes Gesicht verzog sich zu einem verschmitzten Lächeln. Ohne große Umstände wurde Platz gemacht, Stühle rückten über den nackten gelben Ziegelboden, und schon standen drei weitere Becher auf dem Tisch, Cedric goss Tee ein, und die Unterhaltung setzte sich fort. Ich holte tief Luft und hörte zu, denn ich fühlte mich nicht in der Lage, einen lohnenden Beitrag zu leisten. Ich war die Frau von Andrew Chatto, Enkel des Verlegers und selbst Obstbauer. Sein eigentliches Interesse, das ihn sein Leben lang intensiv beschäftigen sollte, waren der Ursprung der Gartenpflanzen und ihre Vergesellschaftungen in der Natur; daraus wollte er ableiten, wie sie sich besser ziehen ließen. Außerdem war ich Mutter zweier kleiner Töchter und sehr damit beschäftigt, mir die Kunst und die Techniken einer guten Haushaltsführung anzueignen. Andrew hatte mich bereits soweit beeinflusst, dass ich Gartenpflanzen und wilde Spezies angemessen zu würdigen wusste, doch waren meine Kenntnisse weitaus geringer als die seinen – aufgrund seiner Studien kannte Andrew sehr viele Pflanzen und konnte sie entsprechend identifizieren.

Nach dem Tee löste sich die Gesellschaft auf. Nigel, Andrew und ich wurden in den Garten geführt. Dieser bot keine konventionelle Gestaltung mit sorgsam zusammengestellten Gehölzgruppen, die den Blick gezielt zu einem besonderen Merkmal oder einen Weg entlang lenkten. Es gab erstaunlich wenige Bäume und Sträucher. Vor Cedrics Zeit hatte sich hier wohl ein Küchengarten befunden; noch immer war der Bereich von intakten Backsteinmauern umschlossen, und schmale Wege unterteilten ihn in Rechtecke. Diese Wege waren von niedrigen Buchshecken gesäumt, die ich einige Jahre später zu meiner Freude verschwinden sah: Nun konnten der Platz und die Zeit, die Buchs bei guter Pflege beansprucht, sinnvoller genutzt werden. Einige hochbetagte Obstbäume standen im Garten, darunter als zentraler Blickpunkt ein großer, glyzinienbehangener Kirschbaum. Leider brach dieser später in einer wilden Sturmnacht auseinander. Der zweite auffällige Blickfang war eine große Mispel (Mespilus germanica), die mit ihrer ausladenden, schirmförmigen Krone eine weite Fläche überspannte; Cedric schätzte sie sehr als Schattenspender für wertvolle Pflanzen, die der Baum zudem vor austrocknenden Winden schützte.

Hier und dort rankten alte Rosensorten an Säulen, und es gab mehrere gewaltige Gruppen schwertblättriger Yucca gloriosa. Alles Übrige war ein verwirrendes, den Geist weitendes und die Augen öffnendes Tableau aus Farben, Texturen und Formen, das sich vor allem aus Zwiebelblühern und Stauden zusammensetzte. Später wurde mir klar, dass es sich hier wohl um die beste derartige Pflanzensammlung im ganzen Land handelte, doch an jenem ersten Nachmittag war mir viel zu viel unbekannt – von erkennen konnte keine Rede sein. Ohne Kenntnis, die den Geist lenkt, kann man zwar schauen, nicht aber sehen. Erst wenn wir eine gewisse Zahl an Arten und Gattungen kennen, wird unser Auge die unbekannten Pflanzen herauslesen, was wiederum unsere Freude und unser Wissen mehrt. Ich wandelte hinter den drei Männern, hielt meine Ohren gespitzt (ich kannte vielleicht einen von zehn lateinischen Namen) und fühlte mich dabei wie ein Kind im Bonbonladen – ich wollte alles haben, was ich sah. Eines war mir in meiner Begeisterung klar: Solche Pflanzen mussten auch in meinen Garten Einzug halten.

Wenn ich feststelle, dass nicht nur die pflanzlichen, sondern auch die menschlichen Bewohner von Benton End besondere Charaktere waren, so ist dies keine Übertreibung. Am meisten fühlte ich mich von dem alle überragenden Arthur Lett-Haines, den alle nur Lett nannten, eingeschüchtert und zugleich fasziniert. Lett war Maler, originell und introvertiert; er und Cedric lebten seit dem Ende des Ersten Weltkriegs zusammen. Lett führte den Haushalt. Ich bezweifle, dass Cedric in der Lage war, auch nur ein Ei zu kochen, und nur selten verfasste er einen Brief selbst. Lett verwaltete die East Anglian School of Painting and Drawing, die er zusammen mit Cedric gegründet hatte und in der er selbst unterrichtete, während Cedric ihr Direktor war. In seinen späteren Lebensjahren gab er seine eigene Arbeit praktisch auf, um stattdessen Cedrics Talent und seinen Bekanntheitsgrad zu fördern. Er kochte nicht nur für die Studierenden, die allen Altersgruppen angehörten und auf die unterschiedlichsten Werdegänge zurückblickten, sondern auch für zahlreiche Besucher; unter wortreichen Tiraden rührte er im Topf, ein Glas Wein in der Hand, und kreierte unterdessen unvergessliche Gerichte.

Lett war es, der mich mit Elizabeth Davids Büchern bekannt machte (die drei waren seit vielen Jahren befreundet). Er war es auch, der mich in den Garten schickte, um unter den Rosenbüschen Walderdbeeren zu sammeln, und er zeigte mir an einem frostigen Märzabend, wie man aus den rosig-cremefarben gebleichten Blättern des Meerkohls Salat zubereitet. Cedric wiederum übergab mir einen kleinen maschinegeschriebenen Katalog von Kathleen Hunter, die Saatgut ungewöhnlicher Gemüsesorten schon lange vertrieb, bevor diese – bunt bebildert – in weit aufwendigeren Katalogen erschienen. Tatsächlich waren die meisten davon gar nicht neu: Man fand sie bereits in dem 1885 erschienenen und mit feinen Zeichnungen illustrierten Album Vilmorin: Les Plantes potagères der Firma Vilmorin-Andrieux aus Paris. In diesem Katalog waren die zahllosen Gemüse- und Salatsorten beschrieben, die es in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gab, als vom Gärtner erwartet wurde, dass er die Küche rund ums Jahr mit einer reichen Auswahl an frischem Gemüse versorgte. So nahm mein Interesse an ungewöhnlichen Pflanzen gewissermaßen in meinem Küchengarten seinen Anfang. Für die spätere Organisation meiner eigenen Gärtnerei erwies sich diese Erfahrung mit außergewöhnlichen Gemüsen und Salaten als gute Vorübung.

Dass Nigel ein paar Monate später in Benton End einzog, überraschte uns in keiner Weise. Das schmale Gesicht, die elegant gebogene Nase und die scharf gewölbten Augenbrauen verliehen ihm ein wikingerhaftes Aussehen. Obgleich er von Natur aus Pazifist war, hatte sich Nigel im letzten Krieg freiwillig für den Einsatz in Finnland gemeldet; als er dort eintraf, verfügte er jedoch weder über geeignete Kleidung, noch war er in irgendeiner anderen Weise für die dort herrschenden schrecklichen Bedingungen gerüstet. Schließlich schaffte er es über Norwegen zurück nach England. Den letzten Kriegsabschnitt verbrachte er auf einem Minensuchboot im Mittelmeer; den gelegentlichen Landgang nutzte er für Klettertouren in den Südalpen. Dort nahm Nigels Interesse für Pflanzenspezies seinen Anfang. Als der Frieden kam, versuchte er, in einer Gärtnerei im West Country Ruhe zu finden, doch der geregelte Tagesablauf lief seinem Naturell zuwider. Die Atmosphäre in Benton End hingegen war entspannt; hier war Nigels Charisma willkommen. Während seiner Anwesenheit wuchs und gedieh der Garten, bis er schließlich auf dem Gipfel seiner Entwicklung und seines Ruhms angelangt war. Cedrics Verdienst als Schöpfer des Gartens wird durch dieses Lob in keiner Weise geschmälert. In Nigel hatte er jemanden gefunden, der seine Pflanzenbegeisterung voll und ganz teilte; so arbeiteten die beiden Seite an Seite, und dies nicht selten von Sonnenauf- bis -untergang.

Etwa um dieselbe Zeit, Anfang der fünfziger Jahre, erreichte auch Cedrics Erfolg als Schwertlilienzüchter seinen Höhepunkt. Als Erster in England hatte er eine rosa blühende Schwertlilie gezogen, und 1948 war eine solche erstmals ausgestellt worden, nämlich auf dem mit einer Goldmedaille ausgezeichneten Stand der Herren Wallace (damals in Tunbridge Wells ansässig) auf der Chelsea Flower Show. Königin Elisabeth, die spätere Queen Mother, bewunderte die Blume sehr und gestattete, dass man sie nach ihrem Wohnsitz auf den Namen ‘Strathmore’ taufte. Meist jedoch bildete ‘Benton’ den ersten Namensbestandteil von Cedrics Schwertlilien. Ich besitze noch einen alten Wallace-Katalog mit Einführungen von Cedric Morris aus den Jahren 1951 und 1952, die so romantische Namen wie ‘Benton Damozel’, ‘Benton Ophelia’ und ‘Benton Fandango’ tragen. Diese letzte Sorte war ein Plicata-Typ, das heißt die hellen, seidigen Petalen wirkten wie mit feinen Äderchen »bestickt«, wobei die Farbintensität zum gerüschten Rand hin zunahm.

Einige wenige Male verpackten Cedric und Nigel eine Auswahl der neuesten Sorten, um sie in London auf einer Schau der Irisgesellschaft zu präsentieren. Man kann sich kaum vorstellen, welchen Aufwand sie betreiben mussten, um dort mit intakten Blüten einzutreffen. Sie besaßen keinen Wagen, also erbot sich jemand, sie nach Ipswich zur Bahnstation zu fahren. Cedric muss jede Minute gehasst haben. Nur zu gern sah er seine Pflanzen geschätzt und bewundert, doch jeglicher Wettbewerb widerstrebte ihm, und für Medaillenjäger hatte er rein gar nichts übrig. Sollte Cedric einzig als berühmter Schwertlilienzüchter in die Geschichte eingehen, so wäre dies wirklich bedauerlich. Wir, die wir ihn und seinen Garten im Verlauf der letzten dreißig Jahre kennenlernten, können gar nicht angemessen zum Ausdruck bringen, in welcher Schuld wir bei ihm stehen, der uns mit einer derart erstaunlichen Vielfalt ungewöhnlicher Pflanzen bekannt gemacht hat, und zwar in erster Linie nicht mit Züchtungen, sondern mit Spezies. Heute leistet der National Council for the Conservation of Plants and Gardens wertvolle Arbeit, mit zahlreichen Gärten, in denen jeweils eine einzelne Pflanzengattung gepflegt wird. Uns schien es so, als beherberge Cedrics Garten sie alle! Vielleicht eine Übertreibung, doch während seines langen Lebens sammelte, bewahrte und vermehrte Cedric einen Pflanzenschatz, wie man ihn nie zuvor an einem Ort vereint gesehen hatte. Es war praktisch unmöglich, ihn mit einer Pflanze zu überraschen, die er noch nicht besaß – auch wenn man immer wieder versucht war, dies zu probieren.

An einem Winterabend saß ich nach dem Essen allein mit Cedric und Nigel zusammen, als Cedric plötzlich verkündete, ich würde dort, wo wir wohnten – in unserem ersten Familienzuhause –, niemals einen guten Garten zustande bringen. Mein Herz blieb fast stehen, während meine Gedanken rasten und ich zu verstehen suchte, was er damit meinte. Wir hatten uns diesem Garten voll und ganz verschrieben, führten unseren Kampf gegen den kalkhaltigen Geschiebemergel, während ich mir selbst beibrachte, die kostbaren, in Papier eingedrehten Samen, Beeren und Stecklinge, die Cedric mir gab, sowie die großzügigen, noch mit Lehm behafteten Wurzeln, Knollen und Zwiebelbunde zu Pflanzen zu ziehen. Wir waren noch weit von dem Ideal entfernt, das wir in Cedrics Garten bewunderten, in dem es keine einzige langweilige Jahreszeit gab und wo wir bei jedem Besuch Pflanzen entdeckten, die wir zuvor nicht bemerkt hatten. Es sollten noch mehrere Jahre ins Land gehen, bis wir uns der Tatsache stellten, dass es tatsächlich unvermeidbar war – wir mussten ein neues Zuhause bauen und einen neuen Garten anlegen. Das erste Samenkorn dafür war jedoch in jener dunklen Winternacht gelegt worden.

Die große Mehrzahl an Pflanzen, die heute in unserem Garten White Barn gedeihen, stammte ursprünglich aus Benton End. Manche lassen die Erinnerung an Cedric besonders lebendig werden: die vielen Zierlauch-Arten, ob in Blüte oder als Samenstand; die maigrünen Blütenstände der Wolfsmilch-Arten, allen voran Euphorbia characias subsp. wulfenii, die bei ihm am Fuße einer in kräftigem Suffolk Pink getünchten Wand wogte; große wie kleine Fritillaria in Pflaumenblau, Kastanienrot und hellem Zitronengelb, ihr Inneres gefleckt oder mit feinem Netzmuster gezeichnet, die breitwürfig oder wogenartig zwischen anderen, erst halb ausgetriebenen Pflanzen standen. Ich hingegen hegte und pflegte meine ersten zwei oder drei Exemplare dieser seltenen Zwiebelblüher und fragte immer wieder aufs Neue: »Wie kommt es, dass Sie so viele haben?«

»Verstreuen Sie die Saat«, lautete unweigerlich seine Antwort. Das also tat ich, doch ich musste – genau wie er – lernen, die jungen Sämlinge in den ersten Jahren zu hätscheln, bevor sie schließlich »wie Unkraut« in meinen Rabatten sprossen. Alte Rosen, Helleboren, gefüllte alte Primelsorten – ich könnte noch seitenweise fortfahren.

Lachsrosa fand Cedric abscheulich: »Schlüpferrosa!«, schnaubte er. Hingegen liebte er zarte, »extravagante« Schattierungen, etwa Rosa mit einem Graustich, hervorgerufen durch eine zarte violette Äderung. Sein nie ganz verdeckter Züchterdrang mündete in einen Türkenmohn, der mit dem Scharlachrot und Blutrot der Art kaum noch etwas gemein hat – ein Mohn mit gerüschten Petalen in Aschgrau-Rosa mit einem samtigen Knopf im Zentrum, der in einem Tümpel aus violettschwarzen Basalflecken zu versinken scheint. Wir nannten ihn immer ‘Cedric’s Pink’, doch heute trägt er den offiziellen Namen Papaver orientale ‘Cedric Morris’.

Ein anderer Mohn, der überall in Benton End aus Samen aufsprang, und dies mit zauberhafter Wirkung, war Cedrics Auslese des wilden Klatschmohns. Ich glaube, er trachtete nach einem lavendelfarbenen Mohn, und gelegentlich hatte er Erfolg. Durchscheinende, zerknüllte Petalen reflektierten, rosig überlaufen, das zarte Taubengrau der Regenwolken. Andere Blüten, in unterschiedlichen Rosa-Tönen, zeigten eine kräftig rote Äderung. Bei wieder anderen überlagerten sich muschelrosa Blütenblätter mit feinem dunklem Saum.

Vor Kurzem erhielt ich eine bis an den Rand mit Sämlingen dieser Auslese gefüllte Schale. Mary Grierson, deren detailgenau gemalte Bilder ich sehr bewundere, hatte sie gehütet. Wir saßen beisammen, schwelgten in nostalgischen Erinnerungen, und sie erzählte mir, wie viel sie Cedric und seinem Garten verdankte. Er war es gewesen, der sie auf ihre Laufbahn als weithin bekannte botanische Illustratorin gebracht hatte.

Es war allerdings nicht immer ein seliger Traum. Gewitterartig konnte sich am Esstisch ein ungeahnter Konflikt entladen. Das Dach aber stürzte nie ein. Wir hockten dann da und warteten, litten mit unseren Idolen, sahen ihre menschliche Schwäche, unsere zaghaften Bande im Sturm zerrissen.

Es gab auch albtraumhafte Zeiten. Nigel ereilte ein plötzlicher, tragischer Tod. Würde je wieder ein Sommer so hell leuchten wie bisher? Wenig später jedoch fand Millie Hayes Zuflucht in Benton End. Schlank, wie eine langgestielte Blüte, mit großen dunklen Augen und ausdrucksvollen Händen, gab sie zwanzig Jahre ihres Lebens, half im Haushalt und sorgte für die beiden noblen, unkonventionellen, liebenswerten alten Herren, die unserem Leben Farbe gaben, bis schließlich beider Lebenslicht erlosch.(1987)

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BETH CHATTO (* 1923) ist eine der bedeutendsten britischen Pflanzenspezialistinnen; ihr Garten in Essex ist weltberühmt. Zu ihren Büchern zählen The Dry Garden, The Damp Garden, Der Kiesgarten, Der Schattengarten, Im grünen Reich der Stauden und Beth Chatto’s Garden Notebook. Sie hat häufig auf der Chelsea Flower Show ausgestellt und ist Trägerin der Victoria Medal of Honor, der höchsten Auszeichnung durch die Royal Horticultural Society.