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Deutsche Erstausgabe

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© 2020 – Norbert Giesow

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Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

Gestaltung: Martin Giesow

Bildnachweis: © las – stock.adobe.com

ISBN: 9783752600551

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INHALTSVERZEICHNIS

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Vorwort

In den vergangenen Jahren durfte ich eine Vielzahl von Vorträgen halten. Meistens ging es dabei um die Themen Selbsterkenntnis, Astrologie, Karma, Wiedergeburt und um die Lehre des Buddha. Inzwischen sind auf meinen beiden YouTube Kanälen eine Menge an Videos zu diesen Themen hinzugekommen.

An einem verregneten Nachmittag in Kiel reifte in mir die Idee, die wesentlichen Aussagen dieser Vorträge in diesem hier nun vorliegenden Buch zusammenzufassen. Natürlich kann man in einem Buch der Inhaltstiefe dieser Themen nicht wirklich gerecht werden. Manchen mag vor allem das Thema Karma interessieren und die astrologischen Aussagen dazu interessieren ihn nicht. Oder aber jemand ist vor allem an der Astrologie interessiert und er muss über manche Kapitel hinweg lesen, die dieses Thema nicht berühren. Aber wenn uns die Suche nach Erkenntnis eines lehrt, dann ist es, dass wir offen für neue Ideen und vielleicht zuerst noch fremdes Gedankengut sein sollten. Die Utopien von heute sind das Wissen von morgen.

Wir entwickeln uns fortwährend, auch wenn uns das nicht bewusst sein sollte. Wir lernen dazu. „Unsere“ Wahrheit von heute wird von „unserer“ Wahrheit von morgen überholt werden. Aber manches bleibt wahr. Wenn dieses Buch auch nur einen Leser in Verbindung mit „seiner“ Wahrheit bringt, dann hat es bereits seinen Zweck erfüllt.

Der Sinn des Lebens

Wir Menschen haben die Fähigkeit über uns nachdenken zu können. Wir haben das Potenzial, an uns zu arbeiten, uns und unser Leben heilsamer zu gestalten. Astrologie und vor allem die Lehre des Buddha, das Wissen um Karma und die spirituellen Gesetzmäßigkeiten können uns helfen, das Leben und uns selber besser zu verstehen. Dazu gehört das Bewusstsein um die Vergänglichkeit. Mehr oder weniger ist uns bewusst, dass wir endlich sind. Wir „wissen“, dass wir sterben werden. Viele Menschen sind von diesem „Wissen“ so erschreckt, dass sie den Tod verdrängen und sich so gut wie möglich ablenken. Andere geben sich damit nicht zufrieden. Sie suchen nach einen vertieften Verständnis über das Leben und den Tod. Hat unser Leben einen Sinn? Gibt es ein „Leben“ nach dem Tod? Der mehr vom Verstand geführte Mensch wendet sich der Philosophie zu, der mehr im Gemüt (Gefühl) lebende Mensch sucht in der Religion nach Antworten oder nach einem Halt. Irgendeine Form der Rückbindung (Religion) hat es wohl immer gegeben und die Geschichte der Menschheit zeigt, wie unterschiedliche Glaubensrichtungen und Welterklärungen entstanden und wieder verschwunden sind. Alles in unserem Universum ist dem Prinzip der Vergänglichkeit unterworfen. Das heißt, alles entsteht, bleibt eine Zeitlang erhalten und geht wieder unter. Das gilt für uns Menschen, das gilt für unsere Religionen, aber das gilt auch für Planeten und Sterne, auch wenn deren „Lebensdauer“ sehr viel länger als unsere ist.

Vor ca. 2500 Jahren lebte Siddhartha Gautama, der zum Buddha Shakyamuni wurde. Siddhartha gab sich mit den zur Zeit herrschenden Religionen und Erklärungen nicht zufrieden, sondern suchte selber nach „Erleuchtung“. Sein Erwachungsprozess öffnete ihm ein Wissen, was weit über das hinausging, was andere lehrten. Im Gegensatz zu anderen Religionen muss in der Lehre des Buddha nichts geglaubt werden, sondern der Nachfolger vollzieht die Erkenntnisse des Buddhas in seinem eigenen Weg nach. Der Buddha scheint ein pragmatischer Mensch gewesen zu sein, denn seine Lehre ist letztlich keine Glaubenslehre, sondern ein zu gehender Weg.

Aber warum sollten wir diesen Weg gehen? Nicht jeder Mensch ist so stark in Richtung Selbsterkenntnis ausgerichtet, dass er schon davon getragen wird. Viele von uns brauchen ein mehr oder weniger schweres Leiden, um vom Pfad der Gewohnheit abzuweichen und sich den grundlegenden Fragen der Existenz zu stellen. So wie es früher hieß, „wer nicht hören will, muss fühlen“, so kann eine Krise oder die Erkenntnis des Leidens uns auf einen anderen Lebensweg führen. So empfiehlt uns der Buddha die so genannten fünf Betrachtungen für jedermann.

Fünf Betrachtungen für Jedermann

„Angereihte Sammlung“ (A V,57)

Diese fünf Unabänderlichkeiten, ihr Mönche, sollte jeder öfter bei sich bedenken, ganz gleich ob Mann oder Frau, ob er im Hause lebt oder im Orden. Welche fünf?

  1. Dem Altern bin ich unterworfen, kann dem Altern nicht entgehen.
  2. Der Krankheit bin ich unterworfen, kann der Krankheit nicht entgehen.
  3. Dem Sterben bin ich unterworfen, kann dem Sterben nicht entgehen.
  4. Von allem, was mir lieb und angenehm ist, muss ich scheiden und mich trennen.
  5. Eigentum und Erbe meines Wirkens bin ich, bin meinem Wirken entsprossen, mit meinem Wirken verknüpft, habe es zur Lebensgrundlage, und ich werde das gute und das üble Wirken, das ich jetzt wirke, zum Erbe haben (das Karma-Gesetz).

Es mag uns nicht gefallen, aber keiner von uns kann dem Alter, der Krankheit und dem Tod entgehen. Wir können diese Tatsachen verleugnen oder verdrängen, unwahr werden sie dadurch nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir uns diesen Grundtatsachen des Lebens stellen müssen. Diese Auseinandersetzung führt uns zu der vierten und fünften Betrachtung. Denn weder können wir es auf Dauer vermeiden, von Lieben und Schönem getrennt zu werden, noch mit Unlieben und Unschönem verbunden zu sein. Alles ist vergänglich und hat weder Bestand noch Dauer aus sich selber heraus. Letztlich sind immer wir selbst es, die mittels unserer Einstellung und unseres Denkens unsere Wirklichkeit formen. Das ist sogar noch grundlegender wahr, als uns dies bewusst ist, denn das unbestechliche Gesetz des Karma (siehe unten) formt unser Sein und mit unserem Sein formen wir unser zukünftiges Karma (Schicksal). Genau dieses Karma lässt sich auch am Geburtshoroskop ablesen, wie wir noch sehen werden.

Bevor wir uns tiefer mit dem Gesetz des Karma, dem Horoskop und der Lehre des Buddha beschäftigen, machen wir einen Ausflug zu den kosmischen Gesetzen.

DIE KOSMISCHEN GESETZE

Immer noch entspricht es vielfach dem Zeitgeist, dass wir meinen, alles messen und erklären zu können. Die Naturwissenschaft mit ihren Naturgesetzen steht über allem und was mit ihr nicht erklärt werden kann, wird in die Ecke der Mystik und des Aberglaubens verbannt. Aber in Wirklichkeit ist die naturwissenschaftliche Betrachtung der Welt nur eine von vielen möglichen Sichtweisen (inzwischen nähern sich manche Aspekte der Wissenschaft wie die Quantenmechanik dieser Sichtweise an). Aus Sicht der Buddha-Lehre ist diese Sichtweise verblendet, weil sie die Dinge verkehrt, unvollständig und wahnhaft darstellt. Wenn wir uns auf den Weg der Selbsterkenntnis machen, dann folgt daraus, dass wir diese Dinge in Frage stellen. Es gilt herauszufinden, was wirklich wirklich ist.

Der Buddha hat nicht umsonst die rechte Ansicht an den Anfang seines edlen achtfachen Pfades (siehe unten) gestellt. Denn wie können wir uns entwickeln, wenn wir einer falschen oder zumindest eingeschränkten Ansicht folgen. Die Wirklichkeit, so wie wir sie erleben, erleben wir nur durch unsere Sinne und der Interpretation derselben durch unseren Verstand. Nicht nur, dass wir nur einen Teil dessen wahrnehmen, was da ist, sondern wir interpretieren uns unsere Wahrnehmung auch noch so zurecht, wie sie uns passt.

In letzter Konsequenz erzeugen wir mittels der in uns wirkenden Triebe die Welt, in der wir dann die Befriedigung unserer inneren Unzufriedenheit suchen. Das können wir uns so ähnlich vorstellen, als wenn wir Hunger haben und uns einen Film übers Essen ansehen und uns dann wundern, warum wir nicht satt werden. Diese scheinbare Trennung zwischen einer Innenwelt und einer Außenwelt erschafft Leiden, da wir niemals das bekommen, was wir uns wünschen. Ganz im Gegenteil werden die Wünsche um so stärker, je mehr wir uns darum bemühen, sie zu befriedigen.

Es ist nicht leicht, sich von den gängigen Meinungen zu lösen und selber auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen. Die Illusion (Maya, Verblendung, Wahn) ist so perfekt „konstruiert“, dass sie uns immer wieder täuscht. So wie ein vom Alkohol oder vom Nikotin abhängiger Mensch, der sich von seiner Abhängigkeit lösen möchte, dies meistens nicht in einem Versuch oder sofort schafft, sondern sich unter Umständen sein ganzes Leben darum bemüht, vom Alkohol oder vom Nikotin loszukommen, so müssen auch wir immer wieder gegen den Gewohnheitsdrang (auch und gerade im Denken) angehen, wenn wir erkennen wollen, was wirklich ist.

Wer sich allerdings unvoreingenommen auf die Suche nach der Wahrheit macht, der wird mit der Zeit erkennen, dass es sehr viel mehr gibt, als uns die Naturwissenschaft alter Schule weismachen möchte. Es scheint in unserem Universum und sogar darüber hinaus, wenn wir dem Buddha Glauben schenken, überall Gesetzmäßigkeiten zu geben. Diese Gesetzmäßigkeiten sollen in diesem Buch untersucht werden. Wir können in diesem Zusammenhang auch von den kosmischen Gesetzen sprechen. Die hier besprochenen sieben kosmischen Gesetze lassen sich auch in der Hermetik finden. Diese kosmischen Gesetze führen uns aus dem Gewohnheitsdenken heraus, sie selber sind allerdings auch nicht letztendliche Wahrheit, aber sie können uns helfen, dieser näher zu kommen. Am Ende des Buches werden die kosmischen Gesetze auf das Thema „Beziehungen“ angewendet.

Wir beginnen mit dem Gesetz des Geistes, denn dieses steht über allen anderen Gesetzen mit Ausnahme der alles verbindenden Liebe.

Die sieben kosmischen Gesetze

  1. Das Gesetz des Geistes
  2. Das Karma-Gesetz – Prinzip von Ursache und Wirkung
  3. Das Analogie-Gesetz oder das Gesetz der Entsprechungen
  4. Das Gesetz der Resonanz oder der Anziehung
  5. Das Gesetz der Harmonie oder des Ausgleichs
  6. Das Gesetz des Rhythmus oder Gesetz der Schwingung
  7. Das Gesetz der Polarität

Das über allem stehendes Gesetz: Gesetz der Liebe

Liebe meint hier nicht das, was wir gemeinhin mit dem Wort Liebe verbinden. Wir lieben unsere Kinder, einen anderen Menschen oder auch unser Auto. Hier ist Liebe auf etwas gerichtet, rechnet von daher mit einer äußeren Welt, die grundlegende Polarität des Lebens ist nicht durchschaut. Liebe im höchsten Sinn meint Verbundenheit oder wir könnten es buddhistisch mit Samadhi vergleichen. Samadhi meint Versenkung, Sammlung mit der Zielführung der Einigung, der Einheit des Herzens. Diese Einigung führt über alle anderen Gesetze hinaus.

Das Gesetz des Geistes

Diese Welt mit einem „Ich“ darinnen, welches diese Welt erfährt, ist eine Illusion, ist eine Täuschung. Diese Täuschung ist nur schwer von uns zu durchschauen, denn sie ist in gewisser Weise perfekt „konstruiert“. Genau genommen „konstruiert“ sie sich ständig neu. Die Konstruktionsweise ist ein äußerst komplexer Vorgang, der zuerst geistig erzeugt wird. Die Annahme der Welt macht diese real. Diese Annahme findet im Geist statt. „Unser“ Verstand ist das Abbild dieses geistigen Prinzips. Der Buddha nennt neben den fünf Sinnen (sehen, hören, riechen, tasten, schmecken) das Denken den sechsten Sinn. Verändern können wir die Welt (sie im Extrem sogar aufheben) durch eine Änderung unserer geistigen Haltung, unserer Einstellung.

Damit können wir festhalten, dass letztlich allem der Geist zugrunde liegt. Der Geist herrscht über die Materie. Im Grunde ist Materie verlangsamter Geist. So können wir Kraft unseres Geistes auch die Materie beeinflussen und verändern. Der Umkehrschluss gilt auch: Wenn sich in der materiellen Welt etwas ändert, dann steckt dort auch immer eine geistige Ursache dahinter (siehe auch Gesetz Nummer 2: Das Karma-Gesetz).

Nichts kann wirklich verloren gehen, denn aufgrund des Energieerhaltungssatzes gibt es kein Ende, sondern nur eine stete Wandlung! Alles ist immer in Bewegung. Das Bewusstsein bestimmt das Sein. Gedanken schaffen und verändern die Wirklichkeit. Gedanken stammen aus der reinen Schöpferkraft. So können auch wir zu Schöpfern unserer Realität werden. Aber wir müssen unsere Verantwortung dabei beachten, denn wir sind verantwortlich für das, was wir kreieren.

Wie viele Weisen sagen, ist der höchste Wunsch der nach der Wunschlosigkeit. Unsere Wünsche binden uns an die Sinnenwelt und mit jedem Wunsch und seiner Erfüllung steigen unzählige neue Wünsche auf. Wir sollten demnach bei jedem Wunsch weise erwägen, wie es wirklich wäre, wenn sich unser Wunsch erfüllen würde. Sind wir uns dagegen sicher, dass dieser Wunsch es wert ist erfüllt zu werden, dann können wir uns der Technik der Wunschprogrammierung zuwenden. Viele Menschen kennen die Wunschprogrammierung auch als Bestellung beim Universum. Im Grunde geht es dabei darum, dass wir uns vorstellen, dass unser Wunsch schon realisiert wäre. Je besser und klarer wir „sehen“, dass der Wunsch schon Wirklichkeit ist, um so schneller wird sich dieser realisieren. Dabei ist es essentiell wichtig, dass wir mit unserem Gefühl oder anders gesagt mit unserem Herzen dabei sind. Wenn wir fühlen, was wir fühlen, wenn unser Herzenswunsch Wirklichkeit geworden ist, dann ist dieses Gefühl wie ein Treibstoff, der zur Realisierung drängt.

Das bedeutet, dass im Grunde jeder Mensch in der Lage ist, seine Wünsche zu programmieren. Bevor wie diese Technik anwenden, sollten wir eine andere Fähigkeit ausbilden. Wenn wir mit unserem neuen Auto losfahren wollen, wäre es gut, wenn wir vorab fahren gelernt haben. Es ist das Unterscheidungsvermögen, was uns helfen kann, uns wohl und richtig zu entscheiden. Im Grund geht es dabei nur um eine einzige Unterscheidung. Ist das, was ich vorhabe, was ich mir wünsche, was ich erwäge, denke, fühle, herbei sehne, heilsam für mich und alle Lebewesen? Oder ist es unheilsam? Oftmals können wir die Folgen unserer inneren (denken, fühlen…) und äußeren Handlungen nicht im Vorfeld absehen (siehe Karma-Gesetz). Würden wir die Folgen sehen können, würden wir manche Handlung, manchen Wunsch unterlassen. Manchmal ist es leidvoller, wenn uns im Leben ein Wunsch erfüllt wird, als dass dieser Wunsch nicht erfüllt wird. Daher ist es wichtig, dass wir uns die Zeit nehmen, unsere Vorhaben weise zu erwägen, indem wir herausfinden, welche Folgen unsere Vorhaben nach sich ziehen könnten.

Das Gesetz des Geistes besagt in Kürze, dass hinter allem ein geistiges Prinzip, eine Idee steckt. Heutzutage wird das Gegenteil gelehrt, in dem die „materielle“ Welt aus Ausgang gesehen wird, aus der heraus sich Geist und Bewusstsein entwickeln. Diese völlig verdrehte Weltsicht verwirrt uns und erhöht den Grad der Illusion. Erkennen wir das Gesetz des Geistes, dann lindert schon das die Verblendung und führt uns auf den richtigen Weg.

Das Karma-Gesetz

Im zweiten kosmischen oder universellen Gesetz geht es um Karma. Das Karma-Gesetz wird auch das Ursache-Wirkung-Gesetz genannt. Jede Ursache zieht eine Wirkung nach sich. Jede Wirkung „wirkt“ und zieht wiederum Konsequenzen nach sich. Jede Wirkung, jedes Geschehen, was uns widerfährt, hat auch eine Ursache, auch wenn diese weit in der Vergangenheit liegt und wir diese nicht kennen. So können wir erkennen, dass zu jeder Ursache eine Wirkung und zu jeder Wirkung eine Ursache gehört. Diese Wechselwirkung erzeugt in gewisser Weise einen endlosen Kreislauf. Wir könnten auch sagen, dass auf jede Aktion eine Reaktion erfolgt.

Sollten wir in diesem Leben etwas Leidvolles (aber auch Glückseliges) erfahren, ohne, dass wir die Ursache dafür kennen, dann kann diese in der Vergangenheit, auch in einen früheren Leben liegen. Karma und Reinkarnation gehören anschaulich zusammen, denn meiner Meinung nach und in Übereinstimmung dessen, was der Buddha gesagt hat, macht das Karma-Gesetz ohne Reinkarnation keinen Sinn.

Wir sind immer selbstverantwortlich, wir sind der Schöpfer, Träger und Überwinder unseres Schicksals, auch wenn wir das nicht immer erkennen können. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Tat setzt eine Ursache, die eine Wirkung erzielt Es gibt also keine Sünde, keine Schuld, kein Zufall und kein Glück, sondern nur das Gesetz von Ursache und Wirkung. Die Verkettungen von Ursachen und Wirkungen können viele Jahrhunderte und Existenzen auseinanderliegen und uns solange, bis sie von uns in Erkenntnis und Liebe angenommen und also aufgelöst worden sind, immer wieder konfrontieren. Was wir „Glück“ oder „Zufall“ nennen, sind nur andere Bezeichnungen für das von uns noch nicht erkannte Gesetz. Nichts geschieht uns „zufällig“! Letztlich tun wir uns alles selber an, da es keine wirkliche Trennung gibt. Alles, was wir jemanden tun, tun wir uns selbst an („wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“).

Alles, was wir fühlen, unsere Eigenschaften und Verhaltensmuster haben einen bestimmten Grund, kommen irgendwo her. Was bereits in uns ist, können wir nicht direkt ändern. Wir können aber eingreifen, wenn wir erneut Karma erzeugen, indem wir Impulsen wie Hass, Neid und Gier folgen und diese stoppen oder zumindest abschwächen. Dazu braucht es Geistesgegenwärtigkeit, sowie Achtsamkeit und Erkenntnis (Weisheit). Diese Eigenschaften gehen Hand und in Hand und werden „auf dem Weg“ entwickelt.

Wir werden uns im den nächsten Kapiteln intensiver mit dem Karma-Gesetz beschäftigen.

Das Gesetz der Entsprechungen (Analogie-Gesetz)

Der aus dem Griechischen stammende Ausdruck Analogie bedeutet allgemein Entsprechung, Ähnlichkeit oder richtiges (gleiches) Verhältnis. Zwei oder mehrere Gegenstände werden als analog zueinander bezeichnet, wenn sie aufgrund ihrer Ähnlichkeit miteinander vergleichbar sind. Der Begriff Analogie spielt in verschiedenen Wissenschaften und in der Philosophie eine wichtige Rolle.

Wir finden das Analogie-Gesetz aber auch in der Esoterik und in der Spiritualität. Wie es der sagenhafter Seher Hermes Trismegitos bereits zum Ausdruck brachte, gibt es einen Zusammenhang, eine Analogie, eine Entsprechung zwischen der Erde (unten) und dem Weltall (oben), auf dem zum Beispiel auch die Astrologie beruht. Sein Gesetz lautet: Wie oben, so unten – wie unten so oben (wie im Großen, so auch im Kleinen).

Genauso gilt aber auch: Wie innen, so außen – wie außen, so innen. Für alles, was es auf der Welt gibt, gibt es auf jeder Ebene des Daseins eine Entsprechung, eine Analogie. Unsere Innenwelt formt die Außenwelt, welche uns dann scheinbar unabhängig von uns wieder entgegenkommt. Auf diesen Impuls der Außenwelt reagieren wir mit einem inneren Impuls, der wiederum die Außenwelt der Zukunft prägt. Dabei scheint es so zu sein, dass das Universum wie ein Hologramm aufgebaut ist. Das Große ist in jedem kleinen Teil enthalten und das Ganze lässt sich in jedem Bruchstück erkennen. So kann uns alles als Spiegel dienen. Die Außenwelt, unsere Beziehungen, unser Körper spiegeln uns unsere inneren Impulse wieder.

Daraus resultiert ein grundsätzlicher Irrtum. Wir glauben, dass wir etwas in der Außenwelt verändern müssen, wenn wir mit ihr unzufrieden sind. Ganz im Gegenteil gilt es an der inneren Unzufriedenheit zu arbeiten (der innere Weg) und dann ändert sich dementsprechend die Außenwelt. Möchte ich beispielsweise eine Veränderung in meiner Partnerschaft, dann bringt es nichts zu versuchen meinen Partner zu ändern, aber dieser ändert sich, wenn wir uns ändern. Daher gilt es sich nach Innen hin zu orientieren, wenn wir etwas verändern wollen. Das Gesetz der Entsprechungen zeigt uns, dass sich damit entsprechend alle andern Dinge mit verändern.

Das Gesetz der Resonanz (Gesetz der Anziehung)

Aus der Physik wissen wir, dass schwingende Körper durch Energiezufuhr von außen zu erzwungenen Schwingungen angeregt werden können. Ist die Erregerfrequenz gleich der Eigenfrequenz des Schwingers, so erreicht die Amplitude der Schwingung ein Maximum. Das wird als Resonanz bezeichnet.

Das Gesetz der Resonanz können wir überall in der Natur beobachten. Gegensätze (Ungleiches) stoßen sich ab, während Gleiches Gleiches anzieht (gleich und gleich gesellt sich gern). Das gilt auch für unser persönliches Leben und unsere Lebensumstände. Unheilsames zieht Unheilsames an, Negativität zieht Negatives an, Dunkles zieht Dunkles an, Hass zieht Hass an, Angst zieht Angst an, Sucht zieht Sucht an, Aggressivität zieht Aggressivität an – und wenn wir nicht innehalten und umkehren, setzen wir eine Spirale nach unten in unheilbare Zustände in Gang. Ebenso gilt aber auch, dass Heilsames Heilsames, eine positive Geisteshaltung zieht positive Geisteshaltungen an, Helles zieht Helles an, Liebe zieht Liebe an etc.

Unser Problem sind unsere Gewohnheiten, denn wir halten oftmals an unheilsamen Gewohnheiten fest, obwohl wir es schon besser wissen. Es ist nicht so leicht, sich von diesen gewohnten Denk- und Handlungsmustern zu lösen. Wenn es uns allerdings gelingt, unsere Einstellung, unsere Denkstrukturen etc. zu verändern, dann werden wir laut dem Gesetz der Resonanz auch Dementsprechendes (Menschen, Gelegenheiten etc.) anziehen.

Das Gesetz der Harmonie und des Ausgleichs

In gewisser Weise hängt es vom Blickwinkel der Betrachtung ab, ob wir etwas als chaotisch oder geordnet wahrnehmen. Auch wenn es oftmals erscheint, als wäre das Universum oder unser Leben chaotisch, so ist das nur eine Sichtweise. Wo es Chaos gibt, da gibt es auch Ordnung und wo es Ordnung gibt, gibt es auch Chaos (das Gesetz der Polarität). Nichtsdestotrotz strebt alles dahin sich auszugleichen, in eine gewisse Harmonie zu finden. Diese Harmonie ist natürlich abhängig vom Karma-Gesetz. Das Karma geht in gewisser Weise vor, was bedeutet, dass hier eine umfassendere Harmonie angestrebt wird, auch wenn sich das für uns individuell gar nicht harmonisch anfühlen mag. Aber letztlich kommt alles in Harmonie, vergleichbar mit dem Wasser, was alle Unebenheiten ausgleicht.

Unsere polar aufgebaute Welt besteht aus Gegensatzpaaren. Diese haben die Tendenz sich immer wieder auszugleichen. In unserem Leben finden wir beispielsweise den Gegensatz von Geben und Nehmen. Wenn wir alles festhalten wollen und nicht bereit sind zu geben, dann versäumen wir es auf der einen Seite gutes Karma zu machen und auf der anderen Seite stauen wir unsere Energie. Wenn Energie nicht mehr fliesst, dann führt das zu Stillstand, Depression, psychosomatische Erkrankungen und letztlich zum Tod. Alles ist immer in Bewegung und wir sollten unsere Bemühungen dahin lenken, dass wir in unserem Leben einen Ausgleich von Geben und Nehmen, von Stille und Bewegung, von Energie und Meditation, von Verstand und Gefühl anstreben. Letztlich erzeugen wir durch unsere Art an das Leben heranzugehen den Impuls, der wiederum auf uns zurück fällt. Wir erzeugen die Impulse, die uns als Außenwelt entgegentreten. Können wir diese Vorgänge für einen Moment auf unpersönlicher Sicht sehen, erkennen wir die tiefe Harmonie des Ausgleichs in allem Geschehen.

Das Gesetz des Rhythmus oder Gesetz der Schwingung

Alle Körper im Universum schwingen. Das gilt für die kleinsten Teilchen wie die Atome und Moleküle, aber auch für die größten Galaxien. Jedes Teil hat seinen spezifischen Rhythmus, in dem es schwingt. Das, was wir als Materie ansehen, ist nur verlangsamte Schwingung, die wir als solche nicht erkennen können, weil wir selber dementsprechend langsam schwingen. Können wir unsere Schwingung erhöhen, dann verändert sich auch unsere Wahrnehmung. Weil wir dann Dinge und Wesen „sehen“ können, die uns sonst aufgrund ihrer schnelleren Eigenschwingung nicht erkennen können.

Der Taktgeber des Rhythmus ist die Zeit. Das unterschiedliche Erleben der Zeit prägt unsere Wahrnehmung. Zeit ist letztlich nichts anderes als Bewegung im Raum. Es liegt an unserer geistigen und körperlichen Schwingung, wie wir die Zeit wahrnehmen. Der Weg nach Innen durch das Praktizieren von Meditation verändert unsere Schwingung und damit allmählich auch unsere Wahrnehmung. Durch Geistestraining erhöhen wir unsere Schwingung, was bedeutet, dass wir andere Menschen und andere Lebensumstände anziehen. Das Resonanz Gesetz sorgt dafür, dass sich immer ähnliche Schwingungen anziehen. Die Verbindung vom Gesetz der Schwingungen und dem Gesetz der Resonanz können wir für uns nutzen. Durch Erhöhung der Schwingung können wir dafür sorgen, dass etwas im Geistigen bleibt und sich nicht materialisiert, was bei Krankheiten sehr sinnvoll sein kann. Gleiche oder ähnliche Techniken werden beispielsweise in der Quantenheilung eingesetzt.

Angewandte Astrologie kann uns helfen, wieder mehr in einen natürlichen Rhythmus zu finden. Dieser ist von Person zu Person unterschiedlich. Insbesondere der Rhythmus von Sonne und Mond (Sonne-Mond-Zyklus von Neumond über Vollmond zu Neumond) gibt uns eine natürliche Ordnung vor, nach der viele Naturvölker gelebt haben und leben. Mit Hilfe eines Mondkalenders können wir in täglicher Beobachtung unseren Rhythmus erkennen und allmählich unsere Schwingung erhöhen.

Das Gesetz der Polarität

Das Gesetz der Polarität ist ähnlich grundlegend wie das Karma-Gesetz. Regelt das Karma den inhaltlichen Ausgleich, so ist das Gesetz der Polarität die Grundlage der Konstruktion unserer Welt. Heutzutage versuchen wir die Welt am Computer nachzubauen. Der Computer errechnet alles aus der Polarität von 0 und 1. Jegliche Erscheinung, ob groß oder klein, bewegt sich zwischen den zwei Polen, so wie wir es aus dem Taoismus beim Zeichen von Ying und Yang kennen. Das bedeutet konkret, dass zu jeder Eigenschaft auch ihr Gegenteil existiert. Beide Pole wandeln sich stetig, gleichen sich in ihrer Energie aber immer wieder aus (Gesetz des Ausgleichs). Alles besteht aus Gegensätzen, obwohl beide aus der gleichen Quelle kommen.

Wir Menschen suchen mehr oder weniger bewusst die Einheit hinter den Gegensätzen. In der Welt erfahren wir die Polaritäten im Wechsel von Tag und Nacht, von Geburt und Tod, von männlich und weiblich, von Plus und Minus. Die dahinter aber beide Pole umfassende Wirklichkeit ist paradox, weil sie die Gegensätze in sich enthält. Das ist etwas, was der menschliche Verstand nicht verstehen kann, weil er Teil der Polarität ist und von daher, das, was die Polarität übersteigt, nicht verstehen kann. Es ist vergleichbar mit dem Licht, was abhängig von der Betrachtung als Welle oder als Teilchen angesehen werden kann.

Der Taoismus beschreibt, wie sich der eine Pol in den anderen wandelt, alles ist in stetiger Wandlung. Was hoch ist, wird tief werden, was weiß ist, wird schwarz werden, was klein ist, wird groß werden, was hell ist, muss dunkel werden und immer so weiter. Das bedeutet für uns konkret, dass wir in dieser Welt nie einen Pol allein erleben können, sondern der andere Pol schwingt immer mit. Daher kann es in der Sinnenwelt kein andauerndes Glück geben.

DAS KARMA-GESETZ IN DER ASTROLOGIE

Die Themen Karma und Reinkarnation bieten sehr viel Stoff und können uns – richtig verstanden – zur Selbsterkenntnis führen. Es ist mein Ansatz Astrologie, Psychologie und Spiritualität (vor allem die Lehre des Buddha) miteinander zu verbinden. Die Astrologie und das Horoskop können uns besondere karmische Themen zeigen. Die Buddha-Lehre kann uns einen Weg zeigen, wie wir unser Karma umwandeln können. Karma macht ohne Wiedergeburt wenig Sinn, beide Themen gehören zusammen. In den nächsten Kapiteln wird es darum gehen, uns näher mit Karma und Astrologie zu beschäftigen und dann beides zusammenzuführen.

Richtig verstandene Astrologie verbindet uns Menschen mit den uns umgebenden kosmischen Zyklen. Wir sind im Leben gebunden an Raum und Zeit. Zeit ist nichts anderes als Bewegung im Raum. Letztlich lässt sich Existenz als Bewegung im Raum verstehen. In unserem Universum gibt es keinen Stillstand. Alles ist ständig in Bewegung. Diese Bewegungen finden in Rhythmen und Zyklen statt. Wenn wir als Mensch geboren werden, dann findet das an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit statt. Wir werden dann und dort geboren, weil es unserer Bestimmung, weil es unserem Karma entspricht. Die Wahl unserer Eltern, des sozialen Umfeldes und des herrschenden Zeitgeistes sind kein Zufall, sondern entsprechen unserer inneren Verfassung. Somit zeigt uns unser Geburtshoroskop den Startpunkt, die Ausgangslage dieser Inkarnation. Damit ist das ganze Horoskop karmisch. Unser Verständnis des Horoskops und der heilsamen Anwendung seiner Möglichkeiten kann uns helfen, unser Schicksal zu verstehen, was wiederum die Basis ist, es auch zu meistern.

Karmische Astrologie

In der Bezeichnung „karmische Astrologie“ kommen zwei Begriffe zusammen. Zum einen ist da die Astrologie und zum anderen der Begriff Karma. Es ist nicht einfach, in wenigen Sätzen zum Ausdruck zu bringen, was Karma ist und auch, was Karma nicht ist. Karma heisst bewirkte Tat und beschreibt das Gesetz von Wirkung und Ursache. Eng mit dem Begriff des Karma verbunden ist die Reinkarnation. Reinkarnation heißt Wiedergeburt. Unser Wissen darüber schöpfen wir weiterhin hauptsächlich aus dem Osten. Dort gibt es zwei grundlegende Theorien zur Reinkarnation. Nach der einen Theorie werden wir immer wieder geboren, lernen von Leben (Inkarnation) zu Leben dazu, bis unser Karma zu Ende ist und wir erleuchtet oder erwacht sind und nicht mehr wiedergeboren werden müssen. Laut der Aussage des Buddha (zweite Theorie) ist der Kreislauf der Wiedergeburten ewig, das heißt, dass es dort ohne eigene Bemühung keinen Ausweg gibt. Die tiefe Botschaft des Buddha lautet daher, dass es einen Weg aus dem Leiden des ewigen Kreislaufs der Wiedergeburten gibt, den achtfachen Pfad. Dieser muss allerdings bewusst beschritten werden, eine automatische oder sich entwickelnde „endgültige“ Erlösung gibt es nach der Aussage des Buddha nicht!

Aus dem Horoskop kann abgelesen werden, was wir an Karma, also aus alten Rückständen aus vergangenen Leben mit in dieses hineinbringen. Das Horoskop wird auf den ersten eigenen Atemzug des Neugeborenen berechnet. In diesem Moment beginnt sein individuellen Leben und das Horoskop bildet diesen Moment ab. Natürlich lebt das Kind auch vor der Geburt im Mutterleib. In der Schwangerschaft gilt das Horoskop der Mutter auch für das des noch ungeborenen Kindes. Das Gleiche gilt für das Karma, denn welches Karma kann das Kind im Mutterleib erzeugen. In dem Geburtsmoment, wenn das Kind von der Mutter (zumindest körperlich) getrennt wird und es seinen ersten eigenen Atemzug macht, dann beginnt sein individuelles Leben und Karma. Natürlich kann sich das Karma des Kindes schon im Mutterleib und davor auswirken, denn das Kind kann behindert zur Welt kommen oder die Mutter war süchtig und das Kind erbt die Sucht.

Was viele Leute meinen, wenn sie vom Karma in ihrem Horoskop sprechen, sind besondere Herausforderungen, deren Ursachen nicht oder nicht nur in diesem Leben (Eltern, soziale Prägung, Umfeld) liegen, sondern im oder in vergangenen Leben. Diese Aufgaben oder Herausforderungen sind dann möglicherweise durch Faktoren (Ursachen) in vergangenen Leben gesetzt worden. Wichtiger als zu wissen, wer wir im vergangenen Leben waren oder was wir dort getan haben, ist es die Herausforderungen dieses Lebens zu meistern. Wir können zwar unser jetziges Karma nicht mehr ändern, aber wir können mit dem, was wir vorfinden, achtsamer, bewusster und mitfühlender umgehen. Dieser Umgang prägt dann unser zukünftiges Karma, damit setzen wir die Saat für das oder die zukünftigen Leben.

Im Horoskop lassen sich besondere karmische Herausforderungen auffinden (siehe rechts. Das Wissen darum macht es uns leichter diese Herausforderungen zu erkennen, anzunehmen und umzuwandeln.

Drei Arten von Karma

Über Karma sind bereits etliche Bücher erschienen. Im Grunde heißt Karma nichts anderes als „bewirkende Tat“. Häufig wird es auch als das Gesetz von Ursache und Wirkung beschrieben. Beide Definitionen kommen auf das Gleiche hinaus. Es funktioniert so, dass jede Ursache eine Wirkung nach sich zieht oder anders gesagt, dass jede Tat etwas bewirkt. Letztlich fällt jede Wirkung, jedes Ergebnis, jede Folge einer Tat oder einer gesetzten Ursache auf den Täter oder Verursacher zurück.

Grundsätzlich können wir zwischen drei Arten von Karma unterschieden. Es gibt das Karma, welches sich sofort auswirkt. Das heißt, wir begehen eine Tat und die Wirkung tritt sofort ein. Dann gibt es das Karma, welches sich in der Zukunft auswirken wird. Dieses ist mit dafür verantwortlich, dass wir nicht sofort befreit werden können, sondern zumindest unser „altes“ Karma ausleben bzw. umwandeln müssen. Das heißt, wir begehen eine Tat und ihre Auswirkungen erfahren wir erst irgendwann in der Zukunft. Die dritte Art des Karma ist das Karma der Vergangenheit. Wir haben etwas in der Vergangenheit getan, es hat sich bis heute aber nicht ausgewirkt, trifft uns aber in der näheren Gegenwart.

Der Buddha hat folgendes einmal gesagt, als er von seinen Mönchen nach den Auswirkungen des Karma-Gesetzes gefragt worden war. Er befand sich im Herbst gerade in einem Wald, der voller Laub war. Der Buddha nahm eine Handvoll Laub in die Hand und sagte: „Ihr Mönche, dass was ihr in meinen Händen seht, ist symbolisch der Teil vom Gesetz des Karma, was ich erklären und ihr verstehen könnt. Nehmt alles Laub in allen Wäldern und ihr habt nur einen Bruchteil des Karma-Gesetzes“.

Häufig kommt die Frage auf, welche Bereiche im persönlichen Horoskop denn besonders auf unser Karma hindeuten. In der Literatur werden dann gerne die Stellung der Mondknoten, die Besetzung des zwölften oder achten Hauses oder die Aspekte des Saturn (eine Auswahl) herangezogen. Im Folgenden werde ich diese besonderen Faktoren in der karmischen Astrologie genauer beschreiben.

Meiner Meinung nach ist das gesamte Horoskop karmisch, es zeigen sich dort aber besondere Themen, an denen wir zu arbeiten haben. Das Horoskop zeigt die Aspekte und Konstellationen mit denen wir in diesem Leben antreten und die wir zu bewältigen haben. Weder unsere Geburtsstunde, noch unser Geburtsort und schon gar nicht unsere Eltern kommen zufällig zustande, sondern sie ergeben sich als Konsequenz unserer in der Vergangenheit bewirkenden Taten (Karma). Bevor ich tiefer in dieses faszinierende Thema einsteige, wende ich mich der spirituellen Astrologie zu.

Spirituelle Astrologie

Die zwölf Ur-Kräfte

Auch wenn ich besondere karmische Konstellationen im Horoskop auswähle und beschreibe, sollte uns klar sein, dass das ganze Horoskop karmisch ist. Im Horoskop können wir die Verhaftungen und Anhaftungen gut erkennen. Bevor wir uns allerdings davon lösen können, gilt es uns ganzheitlich auszurichten. Die zwölf Ur-Kräfte, die wir beispielsweise als Sternzeichen in der Astrologie vorfinden, bilden den Kreis aller möglichen Erfahrungen. Durch Vorlieben (4. Fessel) und Abneigungen (5. Fessel) binden wir uns an Ausschnitte in diesem Kreis. Hier gilt es sich zu lösen und den Gesichtskreis zu erweitern. Anders gesagt, geht es letztlich darum, keine Präferenzen mehr zu haben. In der Astrologie arbeiten wir, wie bereits erwähnt, mit den 12 Ur-Kräften, die sich als 12 Ur-Prinzipien zeigen und im Horoskop als die zwölf Tierkreiszeichen zu sehen sind. Es gilt, dass wir weder von einer positiven Übermacht einer Ur-Kraft beherrscht werden, noch von dem Schatten oder dem Mangel einer anderen. Hier gilt es sehr achtsam, bewusst und ehrlich zu sein und ganz genau hinzuschauen.

Die 12 Ur-Prinzipien

1.Widder

Die Ur-Qualität Widder zeigt sich in der Kunst der Durchsetzung.

Themen: Selbstwert, Eigeninteresse, eigene Projekte fördern

2. Stier

Die Ur-Qualität Stier zeigt sich in der Kunst der Abgrenzung.

Themen: Sicherheit, sicherer Umgang mit Materie, die Schöpfung wertschätzen

3. Zwillinge

Die Ur-Qualität Zwillinge zeigt sich in der Kunst der Darstellung. Themen: Lernen, Ausdruck, Kommunikation, fairer Handel, Selbst-Organisation

4. Krebs

Die Ur-Qualität Krebs zeigt sich in der Kunst der Verwurzelung.

Themen: Heim, Heimat, zu Hause, Wohnbereich, Familie, Verbindung zur eigenen Familie, Selbstwertgefühl, Zugang zu den Gefühlen, sich selber versorgen können (kochen).

5. Löwe

Die Ur-Qualität Löwe zeigt sich in der Kunst der Kreativität.

Themen: Kinder, Herzensqualitäten, Großzügigkeit, im Moment leben

6. Jungfrau

Die Ur-Qualität Jungfrau zeigt sich in der Kunst der Anpassung.

Themen: Gesundheit, (innere) Integration, Ernährung, Pflege, Organisation,

psychosomatische Zusammenhänge

7. Waage

Die Ur-Qualität Waage zeigt sich in der Kunst des Ausgleichen können.

Themen: Partnerschaft, Beziehungen, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Rechtsprechung, Ausgleich zwischen Polaritäten, Form und Inhalt, Verstand und Gefühl, Ästhetik

8. Skorpion

Die Ur-Qualität Skorpion zeigt sich in der Kunst der Selbsterforschung.

Themen: Selbsterforschung, Umwandlung, Psychologie, Überwindung der Angst, Beschäftigung mit dem Tod, Verzicht lernen

9. Schütze

Die Ur-Qualität Schütze zeigt sich in der Kunst der Erkenntnis.

Themen: Einsicht, Weisheit, Synthese, abstraktes Denken

10. Steinbock

Die Ur-Qualität Steinbock zeigt sich in der Kunst der Beschränkung.

Themen: Bewusstsein des Überpersönlichen, Disziplin, Demut

11. Wassermann

Die Ur-Qualität Wassermann zeigt sich in der Kunst der Überwindung.

Themen: Freiheit, Aufhebung der Polaritäten, Humanismus

12. Fische

Die Ur-Qualität Fische zeigt sich in der Kunst der Auflösung.

Themen: Meditation, soziales Engagement, Kunst, Musik, kosmisches Bewusstsein, Mitgefühl

Anhand dieser 12 Ur-Qualitäten können wir erkennen, mit welchen Ur-Kräften wir Probleme haben, welche dieser Fähigkeiten uns noch nicht zur Verfügung steht. So können wir ganz konkret daran arbeiten, vollständiger und ganzheitlicher zu werden. Diese Arbeit wird uns langfristig helfen, aus unseren Mustern auszubrechen. Diese Muster halten uns fest. Das stärkste aller Muster ist die Unwissenheit, die im Glauben an an beständiges Ich gipfelt. Dieses „Ich“ bestätigt sich selber ständig, indem es sich mit anderen („Ichs“) vergleicht. Hier fühlt es sich überlegen, besser und fähiger, dort unterlegen, minderwertig und unfähig. Durch die Entwicklung aller 12 Ur-Kräfte lösen wir uns aus dem Vergleichen und können in die Ebenen jenseits der Ich-Fessel vordringen. Letztlich sind wir solange im ewigen Kreislauf der Wiedergeburten gefangen, solange wir unsere wahre Natur (nibbana) nicht erkannt haben.

Die Hierarchie der Planeten

Neben den zwölf Tierkreiszeichen sind die Planeten unseres Sonnensystem von großer Bedeutung. Sie stehen für die vielfältigen Bewegungen und Energien, denen wir teilweise folgen und denen wir zu anderen Zeiten eher ausweichen wollen. So sind wir ständig von „haben wollen“ und „weg haben wollen“ eingenommen. Dazu kommen alte karmische Muster (Karma-Formationen), die mit Hilfe von Prägungen und vorgeformten Erfahrungen unser Muster der jeweiligen Planeten-Kraft bilden.

Uns Menschen ist die Fähigkeit gegeben, die Realität, die wir wahrnehmen, auch zu verändern. Letztlich nehmen wir keine objektive Wirklichkeit wahr, sondern färben die Wirklichkeit aufgrund dessen, wie wir diese bewerten. Ein trauriger Mensch wird, wenn es regnet, vielleicht noch trauriger, während der Regen für einen frisch verliebten Menschen etwas Magisches haben kann. Der Regen ist was er ist, aber er erscheint für jeden irgendwie anders. Diesen Unterschied erschaffen wir selbst aufgrund der in uns liegenden Bewertungen. Diese sind uns nicht unbedingt bewusst, sondern entstehen aus Gewohnheiten und Prägungen, die wir internalisieren. Um frei zu werden, gilt es, uns unsere Gewohnheiten und Prägungen bewusst zu machen. Das gibt uns das Werkzeug an die Hand, unser inneres Bewertungssystem zu verändern. Ändern wir unsere Anschauung, unser Denken, dann ändert sich auch unsere Wahrnehmung. Die inzwischen populär gewordene Technik des positiven Denkens setzt genau hier an. Eine Beeinflussung unseres Denkens und unserer Wahrnehmung verändert in unseren Augen unsere Umwelt (und damit auch unsere Innenwelt). Diese Tatsache kommt auch immer mehr in den modernen Therapieformen (Hypnose, Kurzzeittherapien, NLP u.a.) zum Tragen. Zusammenfassend können wir sagen, ändere die Ebene des bewertenden Denkens und du änderst den Menschen.

Viele unserer Probleme entstehen aus fehlgeleiteten Informationen, denn wir sind meist nicht fähig das Wirkliche zu erkennen, da wir immer aus dem Blickwinkel unserer Subjektivität schauen. Damit kann die Astrologie zum Übungsobjekt einer erweiterten kreativen und flexiblen Wahrnehmung werden. Die Theorie, die wir in der Vergangenheit für richtig hielten, kann und wird durch die Erkenntnisse der Gegenwart immer wieder revidiert.

Wir bauen Weltbilder mit der Fähigkeit unseres Geistes, Weltbilder zu konstruieren. Wir entwerfen Denkmodelle. Wenn diese Denkmodelle, wie z. B. die Astrologie als eines gesehen werden kann, die Wirklichkeit so abbilden, daß es für uns und andere vorteilhaft ist, dann ist es legitim, diese zu benutzen. Wir dürfen dabei allerdings nicht vergessen, dass auch die Astrologie nur ein Modell ist, welches die Welt abbildet, wobei diese Welt ja auf einer grundlegenden Illusion aufbaut. Denn es ist nicht wirklich so, wie es uns erscheint.

Wenn wir einen Einblick in die Funktionsweise des Horoskops haben wollen, müssen wir einen Weg finden, das Horoskop zu unterteilen. Jedes Horoskop verkörpert in sich eine Ganzheit, eine in sich geschlossenen Gesamtheit. Andererseits ist jedes Horoskop nur ein aus Raum und Zeit (Raum-Zeit) bestehender Ausschnitt aus der sich stets verändernden Wirklichkeit.

Die Wirk-Faktoren oder anders gesagt die sich bewegenden Teile des Ganzen sind die Planeten. Somit können wir Astrologie auch als Lehre der Bewegung der Planeten verstehen. Die Bewegungen der Planeten wiederum sind zyklisch. Alle Zyklen laufen nach ähnlichen Mustern ab. Die Mutter aller Zyklen ist der Sonne-Mond-Zyklus. Alle anderen Zyklen leiten sich aus diesem ab.

Ein Weg das Horoskop zu unterteilen besteht darin, die unterschiedlichen Zyklen im Fall des Horoskops (zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort) zu untersuchen. Wenn wir also den Sinn des gesamten zyklischen Geschehens erkennen wollen, dann müssen wir einen Weg finden, uns an diese Gesamtheit heranzupirschen. Dies tun wir, indem wir uns einen Ausschnitt wählen. Wir betrachten beispielsweise einen Planeten oder wir wenden uns einem bestimmten Zyklus (wie zum Beispiel dem Sonne-Mond-Zyklus) zu.

Wir sehen, daß wir hier verschiedene Möglichkeiten haben. Wir brauchen demnach ein Modell, welches uns unser Vorhaben erleichtert. Wir suchen eine Hierarchie der Planeten, die uns helfen soll, die innere Struktur der Planeten in unserem Sonnensystem zu verstehen. Ich werde eine Hierarchie der Planeten wählen, die es mir erlaubt, eine Unterteilung der Planeten vorzunehmen, die für diesen Denkansatz sinnvoll ist.

Eine Hierarchie der Planeten setzt voraus, daß die Planeten unterschiedlich eingeordnet werden. Wie diese Einordnung konkret aussieht, hängt davon ab, welche Art der Betrachtung wir wählen werden. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Logisch erscheint es mir, unser Sonnensystem entweder von innen nach außen oder von außen nach innen aufzubauen.

Die weiter außen im Sonnensystem ihre Bahnen ziehenden Planeten bewegen sich langsamer durch den Tierkreis. Ihr Aufenthalt und ihre Wirkung ist daher langfristiger.

Die länger anhaltenden Wirkungen betreffen eher mundane oder kollektive oder transpersonale Themen. Es macht daher Sinn die Hierarchie der Planeten von außen nach innen zu gestalten. Daher beginne ich mit dem Bereich unseres Sonnensystems, der unserer Sonne am fernsten ist. Wir steigen beim Pluto in unser Sonnensystem ein und bewegen uns auf die Sonne (Erde) zu. Dieser letztere Ansatz ist wunderbar im dem amerikanischen Film „Contact“ zu sehen.

Bislang hat PlutoKuipergürtel