Impressum:

Herausgeber

Braunschweigischer Feuerwehrverband e.V.

Redaktion

Hans-Peter Bolm

Autor / Mitautoren

Hans-Peter Bolm / Anna Kunter

Layout und Gestaltung

Hans-Peter Bolm

Druck

BoD, Westerstede

Erscheinungsjahr

2021

Anwendung des Kleinzitatrechtes. Dieses basiert auf dem Grundgedanken, dass bei kulturellen Leistungen praktisch immer auf Vorgänger aufgebaut wird. Daher wird erwartet, dass der Urheber diesen, relativ geringen, Eingriff in sein Verwertungsrecht hinzunehmen hat.

Diese Ausarbeitung dient auch der Dokumentation der Geschichte der deutschen Feuerwehren in der Zeit von 1933 bis 1945. Sie will Informationen und Daten zusammentragen und öffentlich machen, die die unparteiische und objektive Annäherung an die Geschichte der Feuerwehren während des Nationalsozialismus ermöglichen.

Diese Ausarbeitung verfolgt keine politischen, menschenverachtenden oder gewaltverherrlichenden Ziele. Sofern Zeichen und Symbole des nationalsozialistischen Regimes verwendet werden, so dient dieses ausschließlich der zeitgeschichtlichen Dokumentation, in keiner Weise für propagandistische Zwecke insbesondere der §§ 86 und 86 a StGB.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

© 2021 Hans-Peter Bolm, Lengede. Alle Rechte vorbehalten:

Verwendung von Bildern, Grafiken, Tabellen, Texten, sowie Textauszüge dürfen nur nach Genehmigung des Verfassers verwendet werden.

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783753412801

Inhaltsverzeichnis

„Die Gegenwart meistern,

die Zukunft gewinnen“.

Die Alt Vorderen von 1952

Vorwort

Weitblickende Männer, wie der Braunschweiger Friedrich Wilhelm Reuter, haben früh erkannt, wie wichtig die Feuerbekämpfung durch „Einexercierte freiwillige Löschmannschaften“ ist.

Als Mitte des 19 Jahrhunderts die Mitbegründer der freiwilligen Feuerwehren Carl Metz Karlsruhe, Friedrich Wilhelm Magirus Ulm und Christian Hengst Durlach auf sich aufmerksam machten, war dies auch Anstoß für den Braunschweiger Friedrich Wilhelm Reuter, Freiwillige Feuerwehren zu gründen.

Den entscheidenden Schritt die Braunschweiger Feuerwehren zu einem Verband zusammenzufassen, setzte er bereits 1870 um. Alsdann begann 1874 mit dem Gesetz über das Feuerhilfswesen, die Gründung der Freiwilligen Feuerwehren im Lande Braunschweig und 1875 die Gründung der Berufsfeuerwehr Braunschweig.

Der Verband erlebte eine wechselvolle Geschichte, unter anderem mit zwei Weltkriegen und einer Vielzahl wechselnder Staatsformen.

Die National Sozialistische Zeit schränkte zwar die Verbandsarbeit während ihrer 11-jährigen Schreckensherrschaft ein oder brachte sie teilweise zum Erliegen, jedoch konnte sie die Kameradschaft und Verbundenheit der Braunschweigischen Feuerwehren nicht auslöschen. Zusammenkünfte und gemeinsames Handeln brachten nach dem Ende des zweiten Weltkrieges die Feuerwehren schnell wieder zusammen und die Verbandsarbeit wurde fortgesetzt.

Die Vorstände des Verbandes haben trotz Höhen und Tiefen den Verband mit seinen Mitgliedern zu einem kompetenten und verlässlichen Partner, zu einem leistungsstarken Bezirksverband im Landesfeuerwehrverband Niedersachsen werden lassen.

Mit dieser Chronik danken wir allen Kameradinnen und Kameraden in den Feuerwehren, den Gemeinden, Städten und Verbänden, sowie den Unfallversicherungsträgern und Versicherungsträgern für eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.

Die Leistungen unserer Vorfahren mögen mit einem gerechten Stellenwert in unserer Feuerwehrgeschichte erhalten bleiben.

Deshalb ist zu wünschen, dass die kommenden Vorstände rechtzeitig die Fortschreibung vornehmen, um die lückenlose Geschichte des Feuerwehr- und Brandschutzwesens im „Braunschweigischen Feuerwehrverband e.V.“ zu gewährleisten.

„Gott zur Ehr‘, dem nächsten zur Wehr“

Grußwort

des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen

- Spitzenverband der Feuerwehren in Niedersachsen -

Präsident Karl – Heinz Banse

Es ist mir ein Bedürfnis, dem Braunschweigischen Feuerwehrverband zu seinem 150-jährigen Jubiläum die besten Glückwünsche des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen und damit aller Mitglieder bzw. Angehörigen in den Freiwilligen Feuerwehren, den Berufs- und Werkfeuerwehren, insbesondere jedoch des Landesverbandsvorstandes auszusprechen.

Als ehemaligen langjährigen Schriftführer sowie ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Braunschweigischen Feuerwehrverbandes freut es mich heute ganz besonders, die Glückwünsche zu diesem besonderen Jubiläum - wenn auch in anderer Funktion – persönlich übermitteln zu dürfen.

Am 30. März 1870 wurde der Braunschweigische Landesfeuerwehrverband gegründet. Man erkannte also schon sehr früh die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Existenz eines Feuerwehrverbandes als Interessenvertretung der angeschlossenen Feuerwehren. Ein sehr gutes Beispiel für das Wirken und den Einfluss des Landesverbandes war das 1874 verabschiedete Feuerhilfsgesetz, das so vortrefflich fundiert war, dass es erst 1938 durch das Reichsfeuerlöschgesetz abgelöst wurde. In Auswirkung des Gesetzes von 1874 kam es sodann im Land Braunschweig schon frühzeitig zur Gründung zahlreicher Freiwilliger Feuerwehren.

Nach Auflösung des Braunschweigischen Landesfeuerwehrverbandes und der 23 Amtsfeuerwehrverbände des Landes Braunschweig mit der Dritten Durchführungsverordnung zum Gesetz über das Feuerlöschwesen im Jahre 1939 wurde, nach einigen verbandslosen Jahren von 1940 bis 1951, dann am 8. September 1952 in der Kaiserstadt Goslar der heutige Braunschweigische Feuerwehrverband, als Rechtsnachfolger des Braunschweigischen Landesfeuerwehrverbandes von 1870, gegründet.

Der Braunschweigische Feuerwehrverband ist, als Bindeglied zwischen den Kreis- und Stadtfeuerwehrverbänden und dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, stets um eine optimale Vertretung der Belange seiner Feuerwehren in allen feuerwehrfachlichen, verbandlichen und sonstigen Fragen, aber auch sozialen Belangen bemüht.

Gerade in der heutigen Zeit, in der die Ehrenamtlichkeit und das freiwillige Engagement für die Allgemeinheit häufig in Frage gestellt werden und den Feuerwehren manche Probleme entstehen - sei es bezüglich Ausrüstung, Ausbildung, Erhalt von Ortsfeuerwehren, Freistellung, Lohnfortzahlung u.v.m. - ist es für die Feuerwehrmitglieder mehr denn je von besonderer Bedeutung, eine starke Vertretung auf regionaler Ebene, auf Landes- und Bundesebene durch die Feuerwehrverbände zu haben.

Einigkeit macht stark! Die Feuerwehrverbände leisten enorme Arbeit in vielen Fachbereichen des Feuerwehrwesens, auch besonders bei der Ausbildung, und nehmen damit der öffentlichen Hand viele Aufgaben und Arbeit ab, die eigentlich zu deren Pflichtaufgaben gehört. Der Wert der vor allem ehrenamtlich und unentgeltlich geleisteten Arbeit spart den öffentlichen Haushalten, auch unter Berücksichtigung der enormen unentgeltlichen Leistungen der Feuerwehren, immens viel an finanziellen Mitteln.

Den Mitgliedern und den Verantwortlichen des Braunschweigischen Feuerwehrverbandes gebührt für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre großen ehrenamtlichen Leistungen unser aller Dank und Anerkennung! Aus den Reihen der Mitglieder des Verbandes wirkten in der Vergangenheit und wirken auch heute hervorragend versierte Kameradinnen und Kameraden in den zahlreichen Arbeitskreisen und Fachausschüssen des Landesfeuerwehrverbandes mit.

Wenn eine Gemeinschaft auf der Basis der Freiwilligkeit auf ein 150-jähriges Bestehen zurückblicken kann, so ist dies in der heutigen Zeit ein bemerkenswertes Ereignis. Ein derartiges Jubiläum zeugt von sehr viel Bürger- und Gemeinschaftssinn. Wenn diese Gemeinschaft über einen Zeitraum von 150 Jahren Bestand hat, so ist das wahrlich ein Ereignis, bei dem es sich lohnt, innezuhalten, zurückzublicken und sich Gedanken über die Einrichtung der Feuerwehr allgemein zu machen.

Die kameradschaftliche Hilfsbereitschaft und tiefe humanitäre Gesinnung aller Feuerwehren - besonders auch im Braunschweigischen Feuerwehrverband - ist Vorbild für alle.

"Retten, löschen, bergen, schützen" haben sich die Feuerwehren zum Wahlspruch gewählt. Dahinter steht die Bereitschaft, sich zur Rettung des Nächsten, des Anderen, bewußt auch in eigene Gefahr zu begeben. Es war schon immer ein vordringliches Anliegen unserer Feuerwehren, sich Sorge um den Mitmenschen zu machen.

Die Existenz der Freiwilligen Feuerwehr und letztlich auch der Feuerwehrverbände ist ein Beispiel dafür, daß Bürgertugenden wie Hilfsbereitschaft und Einsatzfreude in unserer Gesellschaft auch heute noch lebendig sind. Nicht das "ohne mich" bestimmt die Haltung des Feuerwehrmitgliedes, sondern das "ich bin für andere da". Bei der Feuerwehr zeigen sich Bürgersinn und Verantwortungsbewußtsein, begründet auch durch eine lange Tradition. Solidarität und Hilfsbereitschaft sind bei der Feuerwehr keine leeren Worte.

Bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts begann man in Deutschland mit der Bildung bzw. Gründung eines geordneten und organisierten Feuerlöschwesens, indem sich bereits vor über 150 Jahren die ersten Freiwilligen Feuerwehren gründeten. Man erkannte schon damals, daß alles, was Menschen unter Pflicht und gewissem Zwang tun müssen, nicht so funktioniert, als wenn Dinge freiwillig aus Interesse und einem gesunden Pflichtbewußtsein zum Wohle der Öffentlichkeit und der Mitbürgerinnen und Mitbürger geregelt und erledigt werden. Dazu zählt auch der Zusammenschluß zu Feuerwehrverbänden als Standes- und Interessenvertretung der Feuerwehren und deren Mitglieder, denn der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen wurde bereits 1868 gegründet.

Die Schlagkraft der Feuerwehren zeichnet sich besonders durch die ausreichende Zahl der aktiven Feuerwehrangehörigen aus, die den Feuerwehrdienst freiwillig und ehrenamtlich leisten. Dies muß dankbar gewürdigt und anerkannt werden.

Lobens- und anerkennenswert ist die positive und vorbildliche Nachwuchsförderung in den Jugendfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehren im Bereich des Braunschweigischen Feuerwehrverbandes. Die Jugendfeuerwehrangehörigen bilden das wichtige und wertvolle Nachwuchspotential der Freiwilligen Feuerwehren. Feuerwehr und Feuerwehrverbandsarbeit sind zwei untrennbare Institutionen. Die Interessenvertretung der Feuerwehren und ihrer Mitglieder durch die Kreisfeuerwehrverbände, durch die kooperativen Mitglieder des Landesfeuerwehrverbandes und durch den Landesfeuerwehrverband selbst, ist unverzichtbar! Gerade in der heutigen Zeit zeigt es sich immer wieder, wie wichtig und notwendig die Existenz der Feuerwehrverbände ist, um die berechtigten Interessen der Feuerwehrmitglieder kompetent gegenüber Behörden, Organisationen und sonstigen Stellen zu vertreten, besonders auch, wenn es um Fragen der sozialen Absicherung und sonstige persönliche Belange der Feuerwehrmitglieder geht. Es hat sich aber auch gezeigt, dass gerade auch die Feuerwehrverbände sich um die Belange für die Kommunen und vor allem deren Finanzsituation Gedanken machen. Auf die Feuerwehren und die Feuerwehrverbände kann man sich verlassen!

Und wir sagen den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Jahr:

Mensch – Klima – FEUERWEHR!

So wünschen wir nun dem Braunschweigischen Feuerwehrverband und allen angeschlossenen Freiwilligen Feuerwehren mit ihren Jugendfeuerwehren für die weitere Zukunft alles erdenklich Gute und verbinden dies mit dem Wunsch, daß Sie alle und Ihre Städte und Gemeinden von Katastrophen verschont bleiben und Sie alle möglichst wenige Einsätze haben werden und dass aber vor allem auch nach Einsätzen alle Einsatzkräfte gesund und wohlbehalten zurückkehren. Möge auch im Braunschweigischen Feuerwehrverband künftig weiterhin der bewährte Kameradschaftsgeist den Erhalt der Feuerwehren sichern und stärken, getreu unserem Wahlspruch:

"Einer für alle – alle für einen!"

Hannover, im Mai 2020

Landesfeuerwehrverband

Niedersachsen

(Karl-Heinz Banse)
Regierungsbrandmeister
Präsident

Jürgen Ehlers
Regierungsbrandmeister der Polizeidirektion Braunschweig, Vorsitzender des Braunschweigischen Feuerwehrverbandes e.V., Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen e.V.

Grußwort zum Jubiläum des Braunschweigischen Feuerwehrverbandes

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Feuerwehrkameradinnen und Kameraden,

der Braunschweigische Feuerwehrverband kann auf eine 150jährige Geschichte zurückblicken. In dieser Zeit erlebten Deutschland und die Welt große Veränderungen, die sich eben auch auf unseren Verband und seine Feuerwehren ausgewirkt haben.

Sichtbar wird dies durch die Technik. Die Kameraden der ersten Jahre waren auf sich selbst und die Kraft von Nutztieren angewiesen. Die Hilfe durch Motoren, die erst im 20.Jahrhundert Einzug in das Leben der Bevölkerung und eben auch bei den Feuerwehren fand, sind heute nicht weg zu denken. Das Gleiche gilt für die Schutzbekleidung, die Helme und der Atemschutz. Für unsere Generation selbstverständliche Standards waren vor 150 Jahren nicht vorstellbar. Wir sind mit diesem Prozess auch noch lange nicht am Ende, die technische Evolution wird immer weiter gehen. Eines hat die Gründungsgeneration allerdings bei allen Überlegungen im Braunschweigischen Land wohl bedacht – es gab seinerzeit Überlegungen zur Normung von Gerätschaften, Uniformen und Taktiken. Dies kann man bis zum heutigen Tage nachverfolgen.

Die Kameraden und Kameradinnen, die heute ihren Dienst in den Feuerwehren verrichten, denken nicht mehr in Landeskategorien. Das Herzogtum Braunschweig wurde Teil des Bundeslandes Niedersachsen. Somit werden die Gesetze, Verordnungen und Erlasse nicht mehr vom Braunschweigischen Landtag sondern vom Niedersächsischen Gesetzgeber heraus gegeben. Wir, die Kameraden und Kameradinnen bringen uns auf allen Ebenen in die notwendigen Verfahren ein und leisten einen Beitrag zur Feuerwehrwelt in Niedersachsen.

Das muss auch Anspruch für die nächsten Generationen von Feuerwehrleuten sein, ein Ringen um die Feuerwehren schlagkräftiger zu machen, dabei einen kameradschaftlichen Umgang miteinander pflegen und die eigenen Aufgaben im Blick zu haben.

Es gibt Dinge, die sich verändert haben und es gibt Dinge, die sich nicht verändert haben. Verändert hat sich der Kreis der Feuerwehrangehörigen. So selbstverständlich, wie heute Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche den Feuerwehren angehören war das, lange Zeit nicht. Diese Tatsache spiegelt die Gesellschaft wider und wird unserer Zeit gerecht. Persönlich halte ich das für richtig und freue mich, dass wir in einer solchen Zeit leben. Geblieben sind, die Ehrenamtlichkeit, der Stolz an der Aufgabe und die Kameradschaft. Dies sind Attribute, die wir stets pflegen sollten und die das Wesen der Feuerwehren und der Verbände mit Leben erfüllen.

Mit kameradschaftlichen Grüßen, euer

Knut Maywald Vorstandsvorsitzender Öffentliche Versicherung Braunschweig

Grußwort der Öffentlichen Sachversicherung Braunschweig zum 150-jährigen Jubiläum des „Braunschweigischen Feuerwehrverbandes“

Ein großartiges Ereignis hat eine lange Geschichte. Plötzliche Feuerereignisse brachten schon in Vergangenheit die Menschen zur Verzweiflung und auch um ihr Hab und Gut.

Es ist heute nur schwer vorstellbar, dass es Zeiten gab, in denen die Menschen weder an organisierte Feuerwehren noch an Versicherungen gedacht haben. Natürlich wurde es schon immer als notwendig angesehen, den Gefahren durch Feuer entgegenzuwirken. Man verließ sich dabei aber vielfach auf die Landesobrigkeit oder in den Tagen der Not auch auf die Familie und auf die Nachbarn.

Erst die Erkenntnis, dass der Bürger sich nicht alleine nur auf die Obrigkeit verlassen, sondern sein Schicksal selbst in die Hand nehmen sollte, trug maßgeblich zur Gründung von Freiwilligen Feuerwehren bei.

Sofern die historischen Aufzeichnungen korrekt sind, entstanden solche Einrichtungen in sehr großen Städten und existieren schon seit dem 18. Jahrhundert. So ist eine der ältesten Freiwilligen Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland die Freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis im heutigen Saarland, die ca. 1811 von der damaligen französischen Regierung gegründet wurde.

In Deutschland sind viele Feuerwehren in der Zeit der Bürgerlichen Revolution um das Jahr 1848 entstanden. Durch die Abwendung vom Obrigkeitsstaat hin zu einem Staat mit demokratischer Mitwirkung der Bevölkerung wurde ein wesentlicher Grundstein für die vielen Gründungsdaten von verschiedenen Feuerwehren in Deutschland gelegt.

Ähnlich verlief es im Versicherungswesen. In der Gemeinschaft durfte man sich einst hinreichend sicher fühlen und eben darum auch „versichert“. Der Begriff „versichert“ hatte ursprünglich eine eher sinnliche Bedeutung im Sinne von „sicher machen, vor Gefahr und Schaden behüten“. Die erste öffentlich-rechtliche Brand-Versicherungsanstalt wurde schon sehr früh, nämlich im Jahre 1676, in Hamburg gegründet. Sich gegen Brandschäden zu versichern erschien schon seinerzeit vernünftig, da der Gedanke an eine vorauszubestimmende Minderung des Risikos sich durchzusetzen begann. Trotzdem bekam die Einsicht, gegen die Feuerbrunst Vorsorge treffen zu müssen, erst sehr langsam Resonanz, weil vornehmlich die Landesbewohner daran gewöhnt waren, Feuer als eine Art Naturkatastrophe anzusehen und davon auszugehen, dass der Schaden sich mit Hilfe von Freunden und der Obrigkeit beheben lasse. Es ist auch aus dem Braunschweiger Land überliefert, dass verordneten baulichen Schutzmaßnahmen gegen die Brandgefahren noch lange von Seiten der Bürger mit Widerstand begegnet wurden, da man dies als Bevormundung ansah.

Allein diese historischen Hintergründe zeigen schon sehr eindrucksvoll, wie wichtig und sinnvoll diese Einrichtungen, nämlich Feuerwehren und Versicherungen, für die Bevölkerung waren und auch heute noch sind. Verfolgen doch beide Institutionen sehr ähnliche Ziele, nämlich den Schutz der Bevölkerung, die Minimierung von Schäden und Risiken, um Sicherheit zu geben.

Im weiteren Zeitverlauf etablierte sich in der Bevölkerung mehr und mehr das Bewusstsein dafür, im Brandfall organisiert Hilfe zu leisten, und so gründeten sich Berufsfeuerwehren in den Ballungszentren und Freiwillige Feuerwehren in den ländlichen Gebieten, wobei die Freiwilligen Feuerwehren ihre Aktivitäten bis heute auf ehrenamtlicher Basis ausüben. Bei aller Freiwilligkeit funktionieren Organisationen aber nur auf Basis guter Strukturen und so gründete sich am 30.März 1870 der Braunschweigische Feuerwehrverband, der ab diesem Zeitpunkt seine Mitglieder vertrat und auch heute noch vertritt. Der Braunschweiger Feuerwehrverband ist in die Bezirksebene Braunschweig eingebunden und so dem Landesfeuerwehrverband angegliedert. Das ist notwendig, um die Meinungen der operativen Basis politisch zu vertreten und die sich ergebenden Veränderungen und die vielfältigen Einflüsse aus Politik und Gesellschaft zu bündeln und zu koordinieren sowie sinnvolle Weiterentwicklungen verbunden mit flächendeckenden Informationen zu betreiben. Die Interessen der Freiwilligen Feuerwehren werden so gehört und tragen mit zu einer sinnvollen Weiterentwicklung bei.