Husky Training
Hundetraining für Deinen Husky
Wie Du durch gezieltes Hundetraining eine einzigartige Beziehung zu Deinem Husky aufbaust
©2019, Claudia Kaiser
Expertengruppe Verlag
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Sämtliche hier dargestellten Inhalte dienen somit ausschließlich der neutralen Information. Sie stellen keinerlei Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Methoden dar. Dieses Buch erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität und Richtigkeit der hier dargebotenen Informationen garantiert werden. Dieses Buch ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung und Betreuung durch eine Hundeschule. Der Autor und die Herausgeber übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben.
Husky
Training
Hundetraining für Deinen Husky
Wie Du durch gezieltes Hundetraining eine einzigartige Beziehung zu Deinem Husky aufbaust
Expertengruppe Verlag
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin
Vorwort
Was ist Hundetraining?
Wieso ist Hundetraining für Deinen ausgewachsenen Husky sinnvoll?
Was solltest Du besonders beachten?
Was ist für Deinen Husky besonders wichtig?
Was ist allgemein zu beachten?
Was sollte Dein Husky schon vorher können?
Das Körper-Training
Was ist Körper-Training?
Was sind die Vorteile?
Vorstellung der Trainingsmethoden
Apportieren
Reizangel-Training
Weitere Anregungen
Das Intelligenz-Training
Was ist Intelligenz-Training?
Was sind die Vorteile?
Ist Dein Hund intelligent?
Vorstellung der Trainingsmethoden
Futtersuche
Geruchstraining
Gedächtnistraining
Weitere Anregungen
Sonderkapitel: Das Fun-Training
Was ist Fun-Training?
Was sind die Vorteile?
Vorstellung der Trainingsmethoden
Pfötchen Geben
Männchen Machen
Tanzen
Schämen
Blubberblasen
Pfoten Kreuzen
Diener
Peng
Exkurs: Clicker-Training
Was ist Clicker-Training?
Was sind die Vorteile?
Häufig gestellte Fragen
Vorstellung der Trainingsmethoden
Timing Trainieren
Clicker Verknüpfung aufbauen
Weg vom Futter
Übung mit der Kiste
Weitere Anregungen
Übersicht zum Hundetraining
Grundpfeiler der Hundeerziehung
Hundesportarten
Was Du unbedingt vermeiden solltest
Die nächsten Schritte
Fazit
Buchempfehlung für Dich
Hat Dir mein Buch gefallen?
Quellenangaben
Impressum
Claudia Kaiser lebt zusammen mit Ihrem Mann und Ihren beiden Hunden Danny (2 Jahre) und Daika (8 Jahre) auf einem alten Gehöft im schönen Rheinland.
Zunächst nur als Hundehalter und nun schon seit über 20 Jahren in der aktiven Hundeausbildung hat sie viele Erfahrungen gesammelt und viele Hundebesitzer auf ihrem Weg in der Husky-Erziehung begleitet. Um diese Erfahrungen nicht mehr nur an einen kleinen Kreis von Hundebesitzern in persönlichen Coachings oder der örtlichen Hundeschule weitergeben zu können, entstand die Idee zu diesen Büchern.
Nach langer Recherche-, Schreib- und Korrekturarbeit kam schlussendlich dieser Ratgeber dabei heraus. Er soll jedem Husky-Besitzer einen Leitfaden an die Hand geben, um auch bei einem ausgewachsenen Hund noch Lust und Spaß am Hundetraining zu wecken. Denn jeder Husky ist es wert, nicht nur zu Beginn intensiv betreut zu werden, sondern sein ganzes Leben lang.
Wer sich an die Tipps und Hinweise in diesem Ratgeber hält, der kann sich sicher sein, dass er viele Jahre lang Freude an einem außergewöhnlich tollen Begleiter haben wird.
Herzlichen Glückwunsch, Du hast wahrscheinlich schon vor einiger Zeit die hervorragende Entscheidung getroffen, einen Husky in Deinem Leben willkommen zu heißen. Und darüber hinaus hast Du kürzlich beschlossen, diesen Ratgeber zu kaufen. Damit hast Du gleich zwei gute Entscheidungen getroffen.
Dein Husky gehört einer unglaublich tollen Rasse an, die es wert ist, dass sie ihr Leben lang gefordert und gefördert wird. Denn nur ein ausgelasteter Hund führt ein wirklich glückliches und ausgeglichenes Leben.
Bevor Du die nächsten Seiten liest, solltest Du wissen, was Dich erwartet. Dieser Ratgeber bezieht sich nicht auf das Hundeschlitten Training, sondern auf das Hundetraining im Allgemeinen. Dieser Ratgeber wird Dir keine einfache Lösung bieten, wie Du mit wenig Aufwand eine unvergleichliche Bindung zu Deinem Husky aufbaust. Dieser Ratgeber zeigt Dir keine Abkürzung zum Erfolg auf. Und das Wichtigste: Das Lesen alleine wird nichts verändern. Der Erfolg dieses Ratgebers hängt ganz alleine von Dir ab.
Und genau deshalb erklärt Dir dieser Ratgeber, wieso es so wichtig ist, dass das Hundetraining nicht mit der Welpenschule endet. Er zeigt Dir auf, wie Du Deinen ausgewachsenen Husky sein Leben lang noch weiter trainieren und entwickeln kannst. Denn wie wir Menschen, entwickeln sich auch Hunde stetig weiter, wenn wir ihnen die Möglichkeit dazu geben.
Dieser Ratgeber wird Dir viele Methoden vorstellen, die Du alleine und ohne die Teilnahme an einer Hundeschule ausüben kannst. Das Einzige, was Du benötigst, ist der Wille und eventuell ein paar kleine Utensilien zur Unterstützung. Es ist ganz einfach und für jeden umsetzbar. Dennoch möchte ich an dieser Stelle hinzufügen, dass ich gerade unerfahrenen Haltern als Ergänzung unbedingt den Besuch einer Hundeschule nahelege.
Meine Frage an Dich lautet daher: Bist Du bereit, jeden Tag – und ich meine wirklich JEDEN Tag – eures weiteren gemeinsamen Lebens einige Minuten zu investieren, um das Leben Deines Hundes spannender, interessanter und herausfordernder zu gestalten?
Wenn ja, dann hast Du mit diesem Buch eine hervorragende Wahl getroffen. Da Du diese dritte Entscheidung getroffen hast, bist Du jetzt bereit, die nächsten Seiten zu lesen.
Da es mir wirklich wichtig ist, dass Du mit Deinem Training Erfolg hast, möchte ich eines explizit an dieser Stelle erwähnen: Das Lesen dieses Buches kann natürlich nicht die enge Zusammenarbeit mit einem persönlichen Hundetrainer ersetzen. Beim Hundetraining kommt es sehr auf Feinheiten an. Wenn Du zum ersten Mal einen Hund hältst oder ein sehr anspruchsvolles Exemplar hast, dass eventuell sogar verhaltensauffällig ist, empfehle ich Dir, als Ergänzung noch einen Hundetrainer mit ins Boot zu nehmen. Du wirst durch dieses Buch sehr viel lernen, aber eine Sache kann es Dir nicht bieten: Dass ein Profi sich Dein Training anschaut und Dir Tipps gibt, wie Du es noch besser gestalten kannst. Denn oft wirst Du es selbst gar nicht merken, wenn kleine Feinheiten noch nicht ganz passen.
Für alle anderen, gerade für erfahrene Halter, die sich lediglich neue Inspirationen holen möchten, habe ich keine Bedenken, dass dieses Buch auch ohne Hundeschule und Hundetrainer ausreicht.
Ich wünsche Dir daher viel Erfolg und von Herzen alles Gute für euch zwei.
- Kapitel 1 -
Da Du Dir dieses Buch gekauft hast, wirst Du Dir im Vorfeld bestimmt schon Gedanken darüber gemacht haben, was genau Hundetraining ist. In der Regel werden damit zwei Konzepte verknüpft. Zum einen ist es die Grunderziehung des Hundes, sprich dass Dein Hund die Kommandos »Sitz«, »Platz« und »Aus« beherrscht. Zum anderen verknüpfen viele mit dem Wort „Hundetraining“, dass es sich dabei um eine regelrechte Ausbildung des Hundes handelt, bei der man regelmäßig eine Hundeschule aufsuchen muss und am Ende eine Prüfung ablegt.
Natürlich kann man diese beiden Varianten durchaus unter dem Oberbegriff Hundetraining zusammenfassen, aber für mich bedeutet Hundetraining etwas anderes. Denn Ersteres ist für mich die Grund- bzw. Welpenerziehung und Letzteres die Ausbildung. Aber das kann ja nicht alles sein. Denn irgendwann ist der Hund aus dem Welpenalter und hat seine Grunderziehung damit hoffentlich gemeistert, aber nicht jeder Hund erhält anschließend eine fundierte Ausbildung. Nicht jeder Hund benötigt dies und nicht jeder Hundehalter hat die Zeit und die Lust dazu.
Daher ist es wichtig, dass es dazwischen noch eine Stufe gibt und genau diese nenne ich Hundetraining. Jetzt fragst Du Dich vielleicht, wie sich dieses Hundetraining, wie ich es nenne, denn genau von den beiden anderen abhebt.
Im Gegensatz zur Grunderziehung, die meist ausschließlich im Welpenalter stattfindet, richtet sich das Hundetraining an bereits ausgewachsene Hunde. Wichtig ist dabei, dass die Hunde vorher eine fundierte Grunderziehung erhalten haben. Denn vieles, was im Hundetraining trainiert wird, baut auf diesen Grundkenntnissen auf. Anders, als bei der Grunderziehung, werden beim Hundetraining auch keine Kommandos oder Routinen trainiert, die für den Alltag und das gemeinsame Zusammenleben von Mensch und Tier unabdingbar sind. Ganz im Gegenteil, erfüllt das Training häufig keinen höheren Zweck, sondern dient sowohl der Auslastung, als auch dem intensiven Beziehungsaufbau zwischen Hund und Halter.
Das ist auch der Hauptunterschied zur Hundeausbildung. Denn bei dieser wird in der Regel ein höheres Ziel verfolgt. Die Ausbildung dient einem gewissen Zweck. Das ist, wie bereits beschrieben, beim Hundetraining nicht der Fall. Außerdem gibt es hierbei keine Prüfungen und auch keine Kurse, die der Hund absolvieren muss. Das Training wird deutlich lockerer und flexibler gestaltet und kann ganz leicht in den Alltag von Dir und Deinem Husky integriert werden.
Wichtig zu erwähnen ist auch, dass es nicht »die« eine Art Hundetraining gibt. Darunter fallen verschiedene Kategorien, die sich auch wiederum von Rasse zu Rasse und von Hund zu Hund unterscheiden können.
Im Wesentlichen wird das Hundetraining in zwei Trainingsarten aufgeteilt: Das „Körper-Training“ und das „Intelligenz-Training“, wie ich es zu nennen pflege. Je nach Rasse spricht ein Hund mehr auf das eine oder das andere Training an. Aber wie wir Menschen, können auch Hunde unterschiedliche Neigungen und Präferenzen aufweisen, wodurch es durchaus vorkommen kann, dass ein Hund, der von seinen Rassenmerkmalen eigentlich das Körper-Training bevorzugen sollte, mehr Spaß am Intelligenz-Training hat. Aus diesem Grund erläutere ich in diesem Ratgeber auch beide Trainings für Dich und Deinen Husky.
Am Ende des Buches habe ich noch ein Sonderkapitel hinzugefügt. Hierbei handelt es sich um eine ganz besondere Form des Hundetrainings, nämlich das „Fun-Training“, welches mir ganz besonders am Herzen liegt. Ganz ehrlich: Eigentlich brauchen die Kommandos dieses Trainings kein Hund und kein Halter, aber – und auch hier bin ich ganz ehrlich – es macht einfach unglaublich viel Spaß, diese eigentlich unsinnigen Kommandos zu trainieren. Und ich bin mir dabei sicher, dass nicht nur ich großen Spaß dabei habe, sondern auch meine vierbeinigen Freunde. Darüber hinaus bin ich immer ziemlich stolz, wenn meine kleinen Lieblinge ihre studierten Kunststücke vorführen können.
Jetzt weißt Du, was Hundetraining wirklich ist und welche drei Arten von Hundetraining Du in diesem Buch kennenlernst. Im nächsten Kapitel erfährst Du jetzt, wieso Hundetraining für Dich und Deinen Husky so sinnvoll ist und inwiefern es euer beider Leben bereichern wird.
Die wichtigsten Fakten für Dich und Deinen Husky im Schnellüberblick:
- Kapitel 2 -
Im Gegensatz zu früher werden die meisten Hunde heutzutage nicht mehr als Arbeitstiere, sondern als Familienhunde gehalten. Was bedeutet das für Deinen Husky?
Früher hatte er eine Aufgabe und wurde tagtäglich vor neue Herausforderungen gestellt, die er zu bewältigen hatte. Er wurde häufig nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert und wusste immer, was er zu tun hatte. Er war für seinen Musher, das ist die Person, die den Hundeschlitten lenkt, rund um die Uhr abrufbereit. Es wurde von ihm erwartet, dass er Befehle sofort befolgte, aber auch selbstständig handelte, wenn dies erforderlich war. Die Ansprüche, die an einen guten Husky gestellt wurden, waren entsprechend hoch.
Heute ist das anders. Der klassische Husky von damals gilt jetzt als einfacher Begleithund in der Familie und hat häufig keinen besonderen Zweck zu erfüllen. Außer gutem Benehmen werden kaum Ansprüche an ihn gestellt und auch wenig mehr verlangt, als ruhig zu liegen und hier und da mal Pfötchen zu geben.
Und genau das führt fast unausweichlich zu einer starken Unterforderung, die sich häufig in Verhaltensstörungen bemerkbar macht. Das bedeutet, dass viele Huskys heutzutage häufiger unausgeglichen, teilweise aggressiv (z.B. gegen das Mobiliar) oder regelrecht hyperaktiv sind, wenn ihre Halter abends zurückkehren.
Ich selbst habe diese Erfahrung auch schon machen müssen. Mein erster Hund - ich gebe zu, ich war damals noch sehr jung und hatte einfach wenig Zeit - war eigentlich herzallerliebst. Aber sobald ich ihn für längere Zeit alleine ließ, fing er sofort an, meine Wohnung auseinander zu nehmen. Außerdem neigte er dazu, sehr besitzergreifend zu sein und andere in meiner Nähe nur ungern zu dulden.
Ich war mir damals keinerlei Schuld bewusst. Schließlich liebte ich meinen kleinen Racker und zeigte ihm das regelmäßig durch intensive Streicheleinheiten und mehr oder weniger ausgiebige Spaziergänge morgens und abends. Er hatte eine solide Welpenschule absolviert und hatte die wichtigsten Kommandos im Großen und Ganzen zuverlässig drauf. Auch verbrachten wir die Zeit, in der ich zu Hause war, fast immer zusammen, da er mich ohnehin in jeden Raum begleitete.
Für mich war daher klar, der Hund erhielt genügend Auslauf und vor allem auch Aufmerksamkeit. Mein Part war damit für mich erledigt. Ich redete mir selbst ein, dass ich einfach das Pech hatte, einen leicht verhaltensauffälligen Hund erwischt zu haben, was meine Liebe zu ihm aber nicht im Geringsten schmälerte.
Doch wie ich heute weiß, lag die Schuld an der Verhaltensauffälligkeit meines Hundes einzig und allein bei mir. Ich hatte mir einen Hund ausgewählt, der seit Jahrhunderten daran gewöhnt war, als Schlittenhund gefordert zu werden.
Natürlich erhielt er Auslauf bei mir, aber das war es auch schon. Ich hatte geglaubt, dass das bisschen Bewegung, ein paar Streicheleinheit und meine Nähe für ihn vollkommen ausreichend wären. Aber wie bei uns Menschen, können Hunde sehr wohl Langeweile verspüren. Und da ich weiß, wie genervt und gereizt ich sein kann, wenn ich gelangweilt bin, ist es kein Wunder, dass sich mein Hund damals so verhalten hat.
Ich hatte zu jener Zeit das Glück, dass mir eine sehr gute Freundin den Kontakt zu einem Hundetrainer vermittelt hat. Ich schilderte diesem meine Situation und die Probleme, die ich bei meinem Hund sah und bat ihn um Tipps, wie ich meinen Hund ändern könnte. Was war seine Reaktion? Er lachte erst einmal herzhaft und teilte mir dann mit, dass nicht mein Hund, sondern ich mich grundlegend ändern müsse.
Ich muss gestehen, dass ich im ersten Moment ziemlich perplex und auch etwas beleidigt war. Aber, da ich wie gesagt an einen ziemlich guten Trainer geraten bin, hat er mir sofort die Hintergründe erklärt und genau das will ich für Dich jetzt auch tun.