Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek

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© 2018 Renate Sültz & Uwe H. Sültz

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9-78375-2-87557-7

Inhalt

Das Jahr 3166 – Heimkehr der Menschheit

Sie sind schon lange unter uns und im Laufe der Jahrhunderte glichen sie sich immer weiter an. Heute sehen alle so aus wie wir. Die Aloren! Die Aloren sind auf dem Planet G 7 B 97 beheimatet, sie nennen ihn Groda. Groda bedeutet „Geliebte Heimat“. Die Aloren sind ein sehr fortschrittliches Volk. Da ihr Planet viel eher für Leben entwickelt war, sind sie den Menschen auf der Erde überlegen. „Non schtock tui!“, schrie der Raumschiff-Pilot, was so viel bedeutet wie: „Wir stürzen ab!“ Das Raumschiff landete mit letzter Kraft in Ost-Afrika. Warum das Raumschiff im Jahr 1165 abstürzte, blieb ein Geheimnis. Es war eines der modernsten Raumschiffe mit Zetron-Energie, wir kennen es als „Dunkle Energie“. Für die 241 Lichtjahre benötigte das Raumschiff gerade einmal 436 Stunden und 32 Minuten nach Erdberechnung. Die Besatzung bestand aus 62 Mitgliedern. Sofort begannen sie mit dem Aufbau des Teleportations-Apparates. Etwa 4.000 Groda-Bewohner warteten auf ihrem Planeten, um die Erde zu besuchen und dort zu leben. Auf keinen Fall waren die Aloren ein egoistisches Volk, im Gegenteil, sie wollten teilen und den Weltraum zu einer großen Familie machen. Frühzeitig entwickelten sie eine Art Kopfbedeckung mit Sensoren, Sendern und Empfängern. So kommunizierten sie untereinander ohne gesprochene Worte. Ihre Gehirne veränderten sich mit der Zeit, sodass es auch ohne diese Kopfbedeckung klappte. Aber für die Menschen auf ihrem Gastplaneten Erde, brachten sie 10.000 von diesen „Mützen“ mit. Ein automatischer Sprachen-Wandler, der auf Basis von Gefühlen arbeitete, war integriert. Die Aloren zogen von Afrika aus in die ganze Welt. Sie vermehrten sich und ihre Nachkommen glichen immer mehr den Menschen auf der Erde. Bereits 300 Jahre später konnte man nicht mehr unterscheiden, wer mit wem, denn die Liebe brachte viele Menschen und Aloren zusammen. Auch die Kommunikation ohne gesprochenes Wort verfeinerte sich. Während sich auf diese Weise auf der Erde eine neue Gattung entwickelte, wurden auf dem Planet Groda die Teleportation und der Kälte-Schlaf weiterentwickelt. Man konnte auf der Erde mit den vorhandenen 10.000 Mützen kommunizieren. Die Gehirne wurden von Generation zu Generation angepasst, so dass eine direkte Kommunikation möglich war. Menschen und Aloren lebten in Harmonie auf der Erde zusammen. Zumindest die Menschen, die Frieden suchten. Sie hielten sich fern von den Unruhen und Kriegen auf diesem wunderschönen Planeten. Jedoch wurde im Zweiten Weltkrieg, 1942, der Teleportations-Apparat zerstört, da man das Gerät für eine Bombe hielt. Die Apparatur sendete als letztes Signal die Worte „Krodelling ... Krodelling ...“ Die bedeuteten Evakuierung. Menschen und Aloren hatten mittlerweile den Plan, dass sie auf den wunderschönen Planeten Erde zurückkommen wollten. Vom Planet Groda aus, wurde dies organisiert. Es dauerte gerade einmal achtzehn Stunden und alle Menschen, alle Aloren und deren Nachkömmlinge, wurden auf den Planet Groda gebracht und in einen Tiefschlaf versetzt.

Wir schreiben das Jahr 3166 auf der Erde. Die Menschheit ist vernichtet. Über zwanzig schwere Kriege überlebte niemand. Die Bewohner des Planeten Groda mussten alles mit ansehen. Nun wurden Menschen und Aloren wieder zur Erde gebracht. Mit Werkzeugen ausgerüstet, erschufen sie eine neue „alte Heimat“.

Das Weiße im Schwarzen Loch

„Captain Cliff Danzer an Basis-Kontrolle! Wir senden erste Aufzeichnungen und Analysen der Sonden aus dem Schwarzen Loch zu. In der äußeren Umlaufbahn können wir noch etwa vier Stunden verbleiben, dann folgt der Rücksturz in den freien Raum.“ Cliff Danzer ist Raumschiffkommandant der GLOBAL PEACE TWO. Das Raumschiff ist mit modernster Technik des 26. Jahrhundert ausgerüstet, um Schwarze Löcher im Universum zu untersuchen. Die 126 Crewmitglieder sind meist Wissenschaftler, da das Raumschiff vollautomatisch von einem Supercomputer der Helos-8000-Serie gesteuert wird. Hauptbestandteil des Bionetic-Computers ist das verstorbene Gehirn von Professor Dan Laurenson, der die Helos-Serie entwickelt hatte. Die Helos-6000-Serie hatte bereits das Universum erklärbar gemacht. Die 7000-Serie entwickelte dann die STIT-Weltraumreisen, „Space Travel Immediately There“. Dabei bedient man sich der Dunklen Materie, die überall im Universum vorhanden ist. Wie Professor Dan Laurenson es erkannte: „Das HIER ist auch sofort das DORT im Universum, man muss nur die Dunkle Materie und die Dunkle Energie verstehen!“ Mit dem Raumschiff GLOBAL PEACE TWO war man nun in der Lage, sofort hier und überall dort zu sein. Man nutzte zwar die Dunkle Materie, aber es standen immer noch Fragen an, genauso wie bei den Schwarzen Löchern. Nun aber sollten die letzten Geheimnisse gelüftet werden. „Die Sonden sind zum Start bereit“, verkündete Ingenieur Robert Woggon. „Captain an Helos, Start durchführen, Aufnahme und Analyse starten. Captain Status Delta 58“, sagte Danzer auf der Brücke. Die Sonden starteten und wurden sogleich vom Schwarzen Loch angezogen. Gespannt sahen alle Crew-Mitglieder auf ihre Monitore. Sie sahen, wie die Sonden wie Spagetti gedehnt wurden. Aber sie übertrugen weiterhin Daten und Bilder. Es war unwahrscheinlich grell im Schwarzen Loch. Immer schneller wurden die Sonden angezogen. Immer höher wurde die Rechenleistung des Computers Helos. Gleichzeitig wurden alle Daten in Richtung Erde gesendet. 30.000 Lichtjahre waren zu überbrücken. Wie gesagt, das funktionierte nur mit STIT. Auf der Erde sah man gespannt zu. „Basis-Kontrolle an GLOBAL PEACE TWO. Täuscht es oder steht ihr alle wirklich bewegungslos vor den Monitoren?“, so ertönte es aus der Kommunikation. Und in der Tat, die Crew bemerkte nicht, dass durch die gewaltige Rechenleistung Helos am Leistungsende war. Langsam driftete das Raumschiff zum Kern des Schwarzen Lochs. Jeder Meter pro Sekunde kam es der Crew wie Stunden vor. Die Informationen, die Bilder und die Eindrücke, waren an den Bildschirmen atemberaubend. Noch nie sah man Atome, Protonen, Neutronen und Elektronen langgezogen wie Regenwürmer. Noch nie sah man gedehnte Lichtpartikel eines Lichtstrahls.

„Basis-Kontrolle an BLOBAL PEACE TWO! Ihr müsst den Rückschub starten! Sofort! Ihr werdet zu stark in das Loch gezogen!“ Keine Reaktion auf dem Raumschiff. Niemand rührte sich. Die Kontrollen der Herzfunktion zeigten einen Schlag pro Stunde an. Aber alle Informationen wurden weiterhin zur Basis-Kontrolle gesendet. Ob, wie und was die Crew nun alles sah, auf der Erde konnte man es nur ahnen, denn die Bilder sendeten ununterbrochen weiter. Es wurde heller und heller. Die Kameras der Raumschiffbrücke sendeten nun nicht mehr, die Außenkameras funktionierten noch einwandfrei, wahrscheinlich brach das Raumschiff bereits auseinander. Auf den Bildschirmen waren nun grelle Strudel zu sehen. Waren Kameras tatsächlich durch das Schwarze Loch gezogen worden? Dann vermutete man am Ende des Schwarzen Lochs wieder den dunklen Weltraum. Die Bildschirme blieben aber hell. Hin und wieder dachten einige Wissenschaftler in der Basis-Kontrolle, dass sie Gesichter gesehen haben wollten oder Schleier. Nichts Genaues wusste man. Die Kameras blieben über Jahrzehnte eingeschaltet. Vielleicht zeigen sie auch heute noch etwas an. Nur erlebte dies der Leiter der Basis-Kontrolle und Freund von Cliff Danzer, Jack Townsend, nicht mehr. Seine letzten Stunden verbrachte er in den Armen seiner Frau. „Gehe zum Licht“, flüsterte Amy ihrem Mann zu. „Ich sehe Hände, Hände die mich tragen wollen, Hände, die mich nach oben ziehen wollen. Ich sehe in der Ferne ein Licht. Es kommt näher und näher“, sprach Jack. „Gehe darauf zu, bitte“, flüsterte Amy weiter. „Ich sehe ein Gesicht. Die Hände tragen mich weiter zum Licht. Es… es ist… nein… ich kann es kaum glauben… es ist mein Freund Cliff. Ich liebe dich, Amy. Ich weiß nun, wir sehen uns wieder.“ Jacks Seele löste sich vom Körper und stieg zum Licht auf. „Hallo mein lieber Freund“, so wurde Jack von seinem Freund Cliff empfangen. „Ich habe diese Gestalt kurz angenommen, damit du mich erkennst. Ansonsten sind wir formlose Energiewolken in dieser Dimension. Es ist die Dimension aller guten Seelen, aller Universen, in einem unendlich großen Raum, dem Omnium. Als wir mit dem Raumschiff vom Schwarzen Loch angezogen wurden, trennte sich der Geist vom Körper. Der Körper wurde in alle Einzelteile zerlegt und komprimiert. Der Geist dagegen erhielt freien Durchgang direkt ins Licht, direkt in die nächste Dimension. Nun komm mit mir, mein Freund, deine Familie und Freunde erwarten dich bereits.“

Es ist also alles ein großer Kreislauf auf der Erde, im Universum, im Leben, in der Liebe, im Nichts, denn das Nichts ist Etwas!

Die Erfindung des Körper-Transporters

Mittlerweile sind sie in jedem Haushalt, in jeder Arztpraxis, ach, einfach überall eingebaut ... die Warm-Körper-Transporter-Module, WKTM 100! Heute ist es kein Problem, in Sekunden über 10, 100 oder sogar 40.000 Kilometer zu einem Freund zu gelangen. Technisch sind wir heute auf dem Höchststand, der Krebs ist zwar besiegt, aber ein Spenderherz wird immer noch benötigt. Nur, es geht heute alles viel schneller. In Berlin benötigt ein Mensch ein Herz, in New York steht das gesuchte zu Verfügung. Mit Hilfe des WKTM 100 ist der Patient in Sekunden vor Ort. Ja, man muss sagen, vor vielen Hundert Jahren wurde das Telefon entwickelt. Das waren zwei Apparate, mit denen man sprechen und hören konnte, auch dies funktionierte einmal um die Erde, also 40.000 Kilometer. Dann ging es weiter mit dem sogenannten Internet bis zum heutigen Körper-Transporter. WKTM 100 ist die letzte Entwicklungsstufe, die 100 soll auf die 100 Jährige Entwicklung hindeuten.

Wie alles begann: Ich bin Journalist, mein Name ist Ben Carter. Auch wenn wir uns alle gern mit dem WKTM 100 überall und sofort hin transportieren können, eine Zeitschrift gibt es immer noch. Und hin und wieder braucht jeder seine Ruhe. Heute besuche ich Lou Eisenberger, er war Entwicklungsingenieur bei GP BODY SPEED MAX. Sein Vater war der Entwickler des weltersten Kalt-Körper-Transport-Kondensators KKTK 01 A. So viel wie möglich möchte ich darüber erfahren, denn nach dem letzten Totalausfall des Internets, durch den Asteroid Protonom 26 A, sind viele Speicher völlig leer. Heute hat man daraus gelernt, auf dem Mars und auf dem Mond sind Speicher, auf die jederzeit zugegriffen werden kann. Natürlich befinden sich dort auch Abwehrsysteme gegen Asteroiden. „Dr. Clint Eisenberger, mein Vater, hatte die Idee, Dinge innerhalb der Firma blitzschnell von Ort A nach Ort B zu bringen. Seine Laborassistentin Ruth war einfach nicht schnell genug“, so begann Ben Carter seine Erzählung. „Seine Überlegung ging dorthin, dass er sich zwei parallele elektrische Platten vorstellte, zwischen denen, wie bei einem Kondensator, ein elektrisches Feld entsteht. Die gespeicherte oder dorthin gebrachte Energie müsste ausreichen, um einen Gegenstand wieder in die Ausgangsform zu verdichten. Mit viel Überlegung, sehr viel Geld und noch mehr Zeit entwickelte er mit seinem Team den ersten Kaltkörper-Kondensator. Anfänglich mussten sie mit Problemen rechnen, dass war ihnen bewusst. Der Tag des ersten Experiments vor den Firmen-Bossen stand an. In den Start-Kondensator stellte Carter eine leere Kaffeetasse, diese begleitete ihn seit seiner Studienzeit, ein Zeichen seines Vertrauens zu der Maschine. Nun gingen alle in den Nachbarraum, überzeugten sich, dass zwischen den Kondensatorplatten nichts steht, etwa ein Duplikat der Tasse. Die Maschine wurde eingestellt, die Spannung hochgefahren, ein Kribbeln war bei allen zu spüren, immerhin erreichte die Maschine Gigawatt; oder waren es noch mehr? Nun, ich weiß es nicht mehr!“, sagte Lou Eisenberger. „War es ein Erfolg?“, fragte ich ungeduldig. Eisenberger fuhr fort: „Ja, in der Tat! Die Kondensatorplatten mit der gewaltigen Energie zerlegte die Tasse! Ein Computer speicherte die Struktur des Objektes, also der Tasse, und leitete die Informationen an den Ziel-Kondensator. Dort baute sich die elektrische Energie auf, die Informationen verdichteten sich dort wieder zu einer Tasse!“ „Gut so, Eisenberger! Und nun das Ganze mit einem frischen heißen Kaffee!“, sagte der Chef der Firma. „So weit sind wir noch nicht, wir können nur feste Stoffe transportieren, keine flüssigen und schon gar keine lebenden!“, entgegnete Eisenberger.

„Die Zeit verging für meinen Vater viel zu schnell. Einen 48-Stunden-Tag hätte er gern. Aber es kam der Tag, da er den Durchbruch schaffte. Er wandelte das Wasser, in diesem Fall den Kaffee, in einen festen Gegenstand um. Die Computer konnten damals nur den augenblicklichen Zustand erfassen, also fror mein Vater den Kaffee ein. Es klappte, alle waren begeistert und erstaunt darüber, dass im Zielkondensator der Kaffee sehr heiß gewesen ist. Das lag natürlich an der hohen Energie. Die Tasse selbst und andere