Zum Buch
Mehrsprachigkeit ist, wie die Schriftstellerin Olga Grjasnowa zeigt, ein Phänomen mit erstaunlich vielen Facetten. Oft gilt sie nur als Kennzeichen guter oder gar elitärer Bildung, dabei ist sie für immer mehr Menschen und Familien hierzulande eine Selbstverständlichkeit. In jedem Fall handelt es sich um eine Fähigkeit, die etwas über die individuellen Biografien wie auch über die sich wandelnde Gesellschaft insgesamt erzählt. Wie ist es, zwischen zwei oder sogar drei Sprachen hin und her wechseln zu können? Warum wird Französisch als Zweitsprache mehr geachtet als Türkisch? Sollte Mehrsprachigkeit nicht generell viel mehr Wertschätzung erfahren und gezielt gefördert werden? Und sorgen die immer leistungsstärkeren Übersetzungsapps und Englisch als die neue Lingua franca womöglich dafür, dass wir uns jeweils mit nur noch einer Sprache begnügen? Grjasnowas faszinierender Text ist Ausdruck ihrer Überzeugung, dass Sprache und Identität eng zusammenhängen – und dass jede Sprache einen ganz eigenen Zugang zur Welt eröffnet.
Die Autorin
Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, hat bislang vier Romane veröffentlicht. Für ihr viel beachtetes Debüt Der Russe ist einer, der Birken liebt (2012) wurde sie mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr der Roman Der verlorene Sohn (2020). Olga Grjasnowa ist Mitglied des Goethe-Instituts. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
© Duden 2021
Bibliographisches Institut GmbH,
Mecklenburgische Straße 53, 14197 Berlin
Redaktion Dr. Ludger Ikas
Herstellung Alfred Trinnes
Layout und Umschlaggestaltung Schimmelpenninck.Gestaltung, Berlin
Satz L101 Mediengestaltung, Fürstenwalde
E-Book-Herstellung und Auslieferung readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net
ISBN 978-3-411-91341-1 (E-Book)
ISBN 978-3-411-75658-2 (Buch)
www.duden.de
Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und haben das angefangen zu tun; sie werden nicht ablassen von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, laßt uns herniederfahren und ihre Sprache daselbst verwirren, daß keiner des andern Sprache verstehe!
Also zerstreute sie der HERR von dort alle Länder, daß sie mußten aufhören die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, daß der HERR daselbst verwirrt hatte aller Länder Sprache und sie zerstreut von dort in alle Länder.
1. Mose 11, 6–9