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Inhaltsverzeichnis
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Buch
Vor Jahrtausenden war die Astrologie eine von Priestern gehütete Geheimwissenschaft. Später zur gleichberechtigten Wissenschaft neben der Astronomie erhoben, fand sie Eingang in den Volksglauben. Die seltsame Übereinstimmung von Charaktereigenschaften und Sternzeichen wurde entdeckt, erste Horoskope wurden erstellt. Bis auf den heutigen Tag blieben die Gesetze der Astrologie unverändert und bieten immer noch faszinierende Einblicke in unser Schicksal.

Autor
Georg Haddenbach hat viele erfolgreiche Sachbücher geschrieben mit den Spezialgebieten Astrologie und Traumdeutung.

Von Georg Haddenbach außerdem bei Mosaik bei Goldmann
Chinesisches Horoskop (16672)
Partnerschafts-Horoskop (16688)

Vorwort
Vor Jahrtausenden war die Astrologie eine Geheimwissenschaft, gehütet von Priestern, Teil der Religion. Später zur gleichberechtigten Wissenschaft neben der Astronomie erhoben, fand sie Eingang in den Volksglauben. Die ersten Horoskope kamen auf, vor allem aber wurde die seltsame Übereinstimmung von Charakter-Eigenschaften der unter einem Tierkreiszeichen Geborenen festgestellt.
Johannes Kepler (1571-1630) nannte die Astrologie eine ernst zu nehmende Wissenschaft, obwohl er als Astronom tief schürfende Erkenntnisse über die Sonne und die sie umkreisenden Planeten hatte, die das mittelalterliche Weltbild auf den Kopf stellten.
Als Astrologe arbeitete selbst noch Galileo Galilei (1564-1642), der sein auch heute noch gültiges Forschungsergebnis, nicht die Erde, sondern die Sonne sei Mittelpunkt unseres Weltsystems, vor einem Kirchengericht widerrufen musste.
Bis auf den heutigen Tag blieben die Gesetze der Astrologie unverändert, obwohl der Mensch längst Mond und Mars erobert hat. Viele tun sie als »Aberglaube« ab, andere versuchen, hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Unwidersprochen blieb durch die Jahrtausende die Erkenntnis, dass es eine rätselhafte Verbindung zwischen den Gestirnen und dem menschlichen Charakter gibt.
Ob man es nun glaubt oder nicht, es ist ebenso spannend wie interessant, in dieses Geheimnis der Astrologie einzudringen, das die Priester einst wie Opferfeuer hüteten. Hier wird davon berichtet: von den Charakteren in den zwölf Sternzeichen, von ihren Partnerschaftsbeziehungen und von ihren Aszendenten, die das Charakterbild des Einzelnen vervollständigen.
Dieses Buch will unterhalten, aber es soll auch ein Führer sein, sich selbst und seine Mitmenschen besser zu erkennen und zu verstehen.

002
Widder
(21. März bis 20. April)
Das Jahr des Tierkreises beginnt mit dem 21. März, dem Frühlingsanfang, wenn die Sonne in das Sternzeichen Widder tritt. Menschen, die unter diesem vom Planeten Mars beherrschten Feuerzeichen geboren wurden, sind sehr naturliebend und wandern gern. Doch wie das Wetter Ende März und im April sind sie unbeständig: Einmal sind sie fröhlich und leben unbeschwert in den Tag hinein, dann wieder sind sie niedergeschlagen und wirken unsicher. Sie sind leicht zu begeistern, aber ihre Begeisterung klingt oft schnell ab. Sie spielen den Starken und wollen dabei nur die eigenen Schwächen verbergen. Von daher bringen sie auch die gehörige Portion Dickkopf mit, die es einem nicht leicht macht, mit ihnen gut Freund zu sein. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, sind sie schwer davon abzubringen, auch wenn Vernunftsgründe dagegen sprechen. Aber sie sind freigiebig, und ihr Pflichtgefühl ist beinahe sprichwörtlich. Sie sind meist von guter Gesundheit, weil ihre Energie Krankheiten schnell besiegt. Kopf und Gesicht sind besonders gefährdet, vor allem die Gehörorgane, die Augen und die Bronchien. Ihre Farbe ist Rot, ihr Metall Eisen, Glückssteine sind Diamant, Amethyst und Sardonyx.

Das göttliche Vorbild

Das Mufflon ist das Urbild des Tierkreiszeichens Widder. Im Altertum waren diese Tiere in Europa und Kleinasien heimisch. Heute leben sie in freier Wildbahn fast nur noch auf Sardinien und Korsika. In Ägypten wurde dem Tier schon vor 5000 Jahren göttliche Verehrung zuteil. Und da die alten Ägypter sich ihre Götter auch bildlich vorstellen wollten, wurde Ammon, ihr höchster Gott, in Stein gemeißelt. Das Standbild zeigte ihn in menschlicher Gestalt, doch auf dem Rumpf thronte ein riesiger Mufflonkopf, der keine menschlichen Züge verriet.
Ammon galt als der Schöpfer der Welt. Die Griechen setzten ihn mit Zeus gleich. Nach einer griechischen Sage hatte ein fliegender Mufflonwidder mit goldenem Vlies die Königskinder Phrixos und Helle entführt, um sie vor ihrer bösen Stiefmutter zu retten. Helle stürzte auf der Flucht ins Meer, das noch heute nach ihr Hellespont heißt. Bruder Phrixos landete auf dem goldenen Rücken des Widders in Kolchis am Schwarzen Meer, opferte das Tier dem Zeus, der ihm aber zürnte, weil er das goldene Vlies zuvor aus dem Rücken des Widders geschnitten hatte. Phrixos musste sterben. Der Widder jedoch wurde von Zeus als Sternbild an den Himmel gesetzt. Daher ist das Rot des Sommerfells des Mufflons die Farbe aller, die im Tierkreiszeichen Widder geboren wurden.

Müde Widder-Männer gibt es nicht

Partnerinnen von Widder-Männern bestätigen es: Er ist der reizendste, liebenswürdigste und zärtlichste Mann der Welt. Man muss nur immer hochschauen zu diesem Wundergebilde von Kraft und Schönheit, dann hat man den Himmel auf Erden. Wenn nicht, lernt man seine Schattenseiten kennen: Er ist ein Meister der Taktlosigkeit, ohne sich dabei das Geringste zu denken.
Chefs mögen seine nach vorn strebende Art, seine Ideen und seinen nur auf den Erfolg gerichteten Arbeitseifer. Der Widder-Mann gibt nie auf. Das hat manchmal Nachteile: Er kann sich auch in eine erfolglose Sache verrennen. Dann steht er wieder einmal am Anfang, muss sich durchbeißen, drängt wieder nach vorn und kommt schließlich doch ganz oben an.
Dieses stete Nach-vorne-Drängen lässt selbst körperlich kleine Widder-Männer größer erscheinen, als sie sind. Ihr Gang ist nicht leichtfüßig, eher wie das Stampfen einer Dampfmaschine. Bis ins hohe Alter hinein hält sich die frische, oft rosige Haut. Über den meist kleinen Augen wölben sich manchmal gewaltige Brauen, die – in der Mitte zusammengewachsen – das Zeichen des Widders bilden. Schauen Sie ihm in die Augen; wenn er den Blick aushält und ihn mit feuriger, fast hypnotischer Kraft zurückgibt, dann ist es bestimmt ein Widder.
Er hält sich für absolut ehrlich und neigt dazu, seinen Mitmenschen ständig Wahrheiten an den Kopf zu werfen, die jedermann brüskieren. Freilich hindert ihn die Wahrheitsliebe oft nicht am Flunkern. Er ist ein Meister des Erzählens spannender Geschichten, die er selber glaubt, deren Wahrheitsgehalt man aber besser nicht nachprüft. Widersprechen Sie ihm nicht; er ist zwar antiautoritär im Denken, aber mag es gar nicht, wenn an seiner Autorität gekratzt wird.
Wie schon gesagt, der Widder-Mann ist ein guter Arbeiter. Keine Überstunde ist ihm zu viel, wenn nur der Laden läuft. Sein Chef wäre gut beraten, ihm bald eine kleine Gehaltsaufbesserung zu geben; eine Rangerhöhung würde diese sogar in Grenzen halten. Denn am Gelde hängt beim Widder-Mann nicht alles – ein aufmunterndes Wort genügt ihm schon, um ihn zu neuer Höchstleistung anzuspornen. Anerkennung ist für den Widder-Mann lebenswichtig; wenn er sie nicht erhält, sucht er sich bald eine neue Stelle, in der er hochgejubelt wird.
Es gibt Widder, die immer auf der Suche sind und manchmal in einem einzigen Jahr drei oder vier Stellen durchmachen, unter dem von der frühlingshaften Natur mitgegebenen Motto: Das Wandern ist des Widders Lust.
Als Chef versucht er, die stets den Erfolg suchende Arbeitslust auf seine Mitarbeiter zu übertragen. Er ist nicht knauserig – manche Gehaltsaufbesserung außer der Reihe kann dabei herausspringen, aber auch mancher Rausschmiss, der vor dem Arbeitsgericht verhandelt werden muss. Bei aller Härte: Ein Widder-Mann vergisst schnell. Wenn er ein Unrecht einsieht, was allerdings nicht allzu oft geschieht, entschuldigt er sich und reicht Ihnen versöhnlich die Hand. Sprechen Sie von nun an nicht mehr von der Geschichte, sonst könnte Sie der ganze Zorn des Widder-Mannes treffen, und der ist fürchterlich.
Sein Temperament ist durch nichts zu überbieten, und man kann getrost behaupten: Müde Widder gibt es nicht! Das Rastlose, die Unruhe hält bis ins hohe Alter an.
Auch in der Liebe will der Widder-Mann perfekt sein. Frauen, die an ihn gerieten, wissen: Man weint diesem Lehrmeister in Sachen Sex viele Tränen nach, sofern ihn die Wanderlust packte. Für ihn gibt es eigentlich keine Liebe auf den ersten Blick, denn er kauft nie die Katze im Sack. Er probiert oft und studiert viel, bis er glaubt, die einzige, die einmalige Herzensdame gefunden zu haben, der er seine feurige Liebe schenken kann – ein Leben lang.
Man sollte ihn nicht enttäuschen: Schon die kleinste Störung in den Beziehungen, eine bissige Bemerkung können den Widder-Mann davon überzeugen, dass die, welche er zu lieben glaubte, seine heiße Liebe nicht verdient. Und so wechselt er und studiert weiter, bis endlich die Richtige kommt, die er aufs Standesamt führt. Ihr bleibt er treu – bedingungslos. Sein Dickkopf beharrt auf der einmal getroffenen Entscheidung, auch wenn er längst weiß, dass die ihm Angetraute nicht alles hielt, was sie vor der Ehe versprach. Ehescheidungen gibt es darum, trotz des Widders Wankelmut in anderen Fällen, herzlich wenig unter diesem Zeichen, es sei denn, er hat den Zwilling im Aszendenten.
Dafür kommt es in einer vom Widder-Mann angeführten Ehe häufig zu Reibereien. Nicht jede Gattin ist so einsichtig, ihren Herzensgemahl für den Allergrößten zu halten.
Er will eine adrette Frau – Schlampen haben bei ihm gleich ausgespielt. Rat an Widder-Freundinnen: Merken Sie sich sein Lieblingsparfüm – er wird darauf hereinfallen und Ihre Füße küssen. Lassen Sie ihn nur auf dem Sockel, den er für sein Denkmal vorbereitet hat. Hat er erst einmal erkannt, dass Sie, was ihn betrifft, nicht die Emanzipierte spielen möchten, wird er Sie auf Händen tragen.
Wer den Widder hat, sollte bedenken, dass er das teuerste Stück ist, das man gewinnen kann: Er ist familiär und seinen Kindern ein guter Vater, obwohl diese oft in ihm nur den Tyrannen sehen.

Die Widder-Frau – kostbare Leihgabe der Natur

Eine Widder-Frau gibt es nicht zu kaufen – sie schenkt sich höchstens selbst her. Wer sie bekommt, hat sie leihweise.
Mit dem Erobern ist das freilich so eine Sache. Zwar träumt ein jedes Widder-Mädchen von dem Helden, der es im Sturme nimmt, aber noch längst nicht jeder hergelaufene Rittersmann kommt für solche Stürmerei in Frage. Die Widder-Dame ist wählerisch. Und sie wählt lange. Manchmal zu lange, dann ist sie allerdings auf der Erfolgsleiter des Berufs emporgeklettert und hat den Helden nicht mehr nötig.
Nicht, dass die Widder-Frau zu ichbezogen wäre. Bewahre! Sie kann ihr letztes Hemd herschenken oder den letzten Cent, wenn sie nur jemanden glücklich macht. Aber sie ist wie ihr männlicher Sternzeichen-Kollege von sich überzeugt, dass sie eines der prachtvollsten Einzelstücke auf dieser Erde ist.
Sie probiert oft, nippt hier und dort ein wenig am Nektar der Liebe. Manchmal zieht sie sogar zu ihrem Auserwählten und kurz drauf wieder aus, wenn sie meint, dass er doch nicht der Richtige war.
Dabei ist sie beileibe kein leichtes Mädchen – sie hat es nur schwerer als andere, die schneller zufrieden sind. Und überdies kann sie leichter ohne Mann auskommen als viele andere Sternenkinder, von denen wir in diesem Buch noch lesen werden.
Die Widder-Frau sucht ihren Helden, aber in der Ehe glaubte sich schon mancher von ihr zum Pantoffelhelden degradiert. Schließlich ist sie für Gleichberechtigung, und wenn sie schon neben ihrem Göttergatten die Hausfrau spielen muss – sei’s drum! So soll er wenigstens lernen, das Geschirr abzutrocknen und die Schuhe zu putzen!
Trotzdem möchte sie einen ganzen Kerl als Mann haben – keinen, der ihr ständig Koseworte zuflüstert. Sie weiß selbst, dass sie überall bewundert wird.
Wie gesagt, die Widder-Frau sucht sehr lange. Wenn sie aber den Einzigartigen gefunden zu haben glaubt, lässt sie ihn nicht aus den Fängen. Und wenn sie ihm selbst den Heiratsantrag machen müsste! In der Ehe ist sie treu. Sie geht sogar manchmal den untersten Weg, um dem Mann ihrer Wahl Liebe zu beweisen. Sie ist eine leidenschaftliche Geliebte, aber wenn sie merkt, dass ihr Gemahl sich gar zu oft mit Sitzungen und beruflichen Verpflichtungen entschuldigen lässt, zieht sie ihre Schlüsse und sucht sich selbst auf solchen »Sitzungen« zu erfreuen. Dann ist es aus, und die Scheidung steht ins Haus.
Eine Widder-Frau kann kaum zwei Männer auf einmal lieben, sie muss innerlich bereits mit einem von beiden Schluss gemacht haben; das genügt, um dem zweiten ihre ganze Leidenschaft zu schenken. Dabei bräuchte die Widder-Frau eigentlich gar keinen Mann. Sie ist selbständig genug, ihr Leben auf eigene Füße zu stellen.
Viele moderne Managerinnen, Politikerinnen und Unternehmerinnen sind unter dem Mars-Zeichen geboren. Sie machen den Männern vor, wie man führt, lenkt und leitet. Sie können auch die perfektesten Sekretärinnen sein, aber dann müsste der Chef sehr viel Verständnis für sie aufbringen und sie selbständig schalten und walten lassen. Eine Widder-Frau ordnet sich nun einmal nicht gern unter. Am besten betätigt sie sich in einem freien Beruf oder als Lehrerin, wo sie einer Klasse unmündiger Kinder ihren Stempel aufdrücken kann.
Wenn sie einmal in einem Beruf Fuß gefasst hat, möchte sie ihn meistens nicht gern aufgeben, um »nur« noch Hausfrau zu sein. Ihr Auserwählter tut gut daran, ihr die Chance zu lassen, die gemeinsamen Brötchen mitzuverdienen.
Die Widder-Frau ist eine gute Mutter, aber sie ist auch streng. Sie gibt ihren Kindern zwar eine gehörige Portion Taschengeld, verlangt aber, dass die Kleinen es in Werten wie Schulheften und Schreibgeräten anlegen, weniger in Zuckerzeug. Trotzdem ist ihre Erziehung freizügig. Schon das Baby darf in der Wiege schreien, so lange es ihm beliebt: Die Widder-Frau betrachtet Beschwerden gehörgeschädigter Nachbarn als böswillige Einmischung in fremde Angelegenheiten.
Die Widder-Dame hat viel Humor. Sie lächelt oft sogar noch, wenn sie sich eigentlich vor Schmerzen krümmen müsste: Selbst, wenn sie schwer krank ist, will sie keinem zeigen, wie es um sie steht. Sie offenbart der Umwelt nicht gern ihr innerstes Ich, in dem manch versteckter Minderwertigkeitskomplex schlummert. Sie gehört einem männlichen Zeichen an, aber im tiefsten Innern ist sie ein schwaches Weib, leicht gekränkt, schnell verletzt.
Sie wird keinem Krach aus dem Wege gehen; denn wo es blitzt und donnert, ist die Mars-Tochter daheim. Aber sie wird niemandem etwas nachtragen; keine noch so schändliche Kränkung erscheint ihr wert genug, nicht zu verzeihen.
Die Verzeihung erwartet sie auch von den anderen, die sie mangels ausgeprägtem Taktgefühl beleidigte. Sie beharrt zwar bis zuletzt auf ihrem Standpunkt, aber sie sieht auch ihr Unrecht ein, entschuldigt sich und hofft, die Sache ist erledigt.
Die Widder-Frau hat Ideale und Träume. Niemand sollte es wagen, diese zu zerstören. Wer mit ihr auskommen will, sollte mit ihr träumen und ihr mit der gleichen Ehrlichkeit gegenübertreten, die sie täglich praktiziert. Vielleicht wird dann aus dem harten Widder sogar noch ein zartes Lämmchen.

Wie erzieht man Widder-Kinder?

Um es vorweg zu sagen: Ein rechter Widder bleibt zeit seines Lebens ein Kind; denn nur Kinder können sich erlauben, so viel Eigenwillen zu besitzen. Schon im zartesten Alter möchte das MarsKind Mittelpunkt des Hauses sein. Guter Rat: Machen Sie einen schalldichten Raum zum Kinderzimmer Ihres Widders. Lassen Sie ihn dort schreien, wenn mit Güte nichts zu erreichen ist.
Ihr Kind ist stürmisch. Es klettert schon früh in Nachbars Garten und auf verbotene Bäume. Aber manchmal stellt es sich dabei ungeschickt an: Dem Widder blühen schon im zartesten Alter blaue Flecken und blutige Risse. Das Kind denkt aber mit: Wenn es sich einmal die Finger am gerade gekochten Gelee verbrannte, wird es nicht noch einmal die Finger in die heiße Brühe stecken.
In der Schule dürfte es selten Schwierigkeiten haben, aber nur zu gern lassen Widder-Kinder ihre Hausarbeiten liegen. Sie sollten sie ab und zu einmal loben; denn Lob ist für Widder-Sprösslinge etwas, für das man sogar Hausarbeiten in Kauf nimmt.

Partnerschaften im Widder-Zeichen

Die Widder-Frau will kaum ein Heimchen am Herd werden. Sie hat in der Ehe oder im festen Verhältnis meist Ambitionen, sich auch in einem anderen Lebenskreis zu bewähren. Der Widder-Mann dagegen träumt von einer Lebensgefährtin, die er am liebsten für sich allein besitzen möchte.

Die Widder-Frau streitet mit

Von wegen »Gleich und Gleich gesellt sich gern« – was ein echtes Marskind ist, das will kämpfen und siegen. Und so reiben sich Widder-Mann und Widder-Frau stets aneinander. Zunächst spielt einer von beiden den Verträglichen; aber eines Tages geht auch ihm der Hut hoch. Dann fliegt das Porzellan und vielleicht sogar einer der bei den Streithähne aus dem heimischen Nest in ein anderes. Wenn aber Widder und Widderin einsehen lernen, dass Partnerschaft den Lebenskampf leichter bestehen lässt, dann können sie, Seite an Seite streitend, die Silberne oder gar die Goldene Hochzeit miteinander feiern und auf ein Eheleben zurückblicken, das so gut wie nie langweilig war.

Bei der Stier-Frau an der Leine

Widder-Mann und Stier-Frau sind auf den ersten Blick ein ungleiches Paar: er – der Temperamentvolle, Rastlose, Aktive; sie – die Beherrschte, Hartnäckige, Sparsame. Aber schon kurz nach den Flitterwochen merken die beiden, wie sehr sie sich eigentlich ergänzen. Sie kann mit dem Geld vortrefflich umgehen, das er gern in Mengen ausgeben möchte. Darf sie den Finanzminister spielen, lässt sie ihn am besten kommandieren. Das tut dem Widder gut. Die Stier-Frau versteht etwas von sinnlicher Liebe. Das gefällt dem Widder-Liebhaber, der gar nicht merkt, dass er so zum gefühlvollen Ehemann umerzogen wird. Trotzdem: Eine Stier-Frau lässt ihrem Widder alle Freiheiten, wenn er nur brav an ihrer Leine geht.

Fröhliche Spielchen mit dem Zwilling

Es ist mehr ein Steppenbrand, den ein Zwilling entfacht, denn müde Glut am heimischen Holzkohlengrill. Das ist dem Widder-Partner sympathisch, nicht umsonst ist er in einem Feuerzeichen geboren. Auf jeden Fall geht’s lustig zu in einem Verhältnis zwischen Widder und Zwilling. Zu gern schließlich lacht eine Zwillinge-Dame bei einem sonst eher ernsten Widder-Mann. Und sie schätzt auch die fröhlichen Spielchen zur zweit, die zunächst alle Leidenschaften zügeln, bis sie mit elementarer Naturgewalt ganz von selbst den Höhepunkt erreichen. Und damit man am Ende bei aller Liebe zu ihrem geschmackvoll eingerichteten Heim nicht daheim versauert, wird er sie des Öfteren mal ganz groß ausführen.

Die Krebs-Frau und ihr Innenleben

Hat der Widder-Mann eine Krebs-Dame erobert, sollte er sich völlig umstellen, sonst kann, was mit heißer Liebe begann, bald vor dem Scheidungsrichter enden. Der Widder ist nun mal gerade heraus, sagt manches harte Wort und denkt sich nichts dabei. Die Krebsin trifft das tief. Sie zieht sich in ihr reiches Innenleben zurück und ist für eine Weile nicht ansprechbar. Da muss der Widder freiwillige Selbstkontrolle üben, um zu richten, was eigentlich kaum zu kitten geht. Ein Krebs-Mann hat es da leichter bei einer Frau aus dem Widder-Sternbild, die nicht so schnell eingeschnappt ist wie seine Sternenschwester. Festzustellen wäre nur: Krebs und Widder brauchen viel Geduld miteinander.

Lebenskampfgemeinschaft mit dem Löwen

Der eine will führen, der andere herrschen. Oder auch umgekehrt. Widder und Löwe sind beide unter einem Feuerzeichen geboren. Trotzdem ziehen sie sich wie Magnete an. Man versteht und verständigt sich – oft zu einer Blitzhochzeit. Es kann sogar eine ideale Ehe werden, wenn beide ihre Kraftfelder in Übereinstimmung bringen. Vor allem ein Widder-Mann darf sich vor der Hochzeit keine Blöße geben; er muss der Löwin beweisen, dass er auf jedem Gebiet sattelfest ist. Gelingt es dem Widder, seiner Löwin zu imponieren, werden die beiden in einer glücklichen Lebenskampfgemeinschaft vereint sein und feststellen, dass Widder und Löwen die beste astrologische Mischung sind.

Geduld mit der Jungfrau

Die Verständigung zwischen zwei so gegensätzlichen Typen ist recht schwierig: Der Widder strebt nach Wolkenkuckucksheim, der Jungfrau ist das Bodenständige lieber. In der Ehe kann das zu Komplikationen führen. Die Jungfrau könnte seinen Tatendrang hemmen, weil sie in allen seinen Plänen noch das berühmte »Haar in der Suppe« findet; ihn könnte ihre pingelige Ordnungsliebe zum Wahnsinn treiben. Die Jungfrau-Geborene wird den Haushalt perfekt führen und den gemeinsamen Kindern eine gute Erzieherin sein. Die heißblütige Geliebte wird sie nur unter behutsamer Anleitung sein. Der Widder sollte also vor allem Geduld üben. Aber welch reinrassiger Widder kann das schon?

Die Waage gibt gern nach

Im Sexuellen haben sie sich vielleicht gesucht und gefunden – ob das jedoch allein Grundlage für eine dauerhafte Verbindung zwischen Widder und Waage sein kann, wird sich erst noch erweisen müssen. Ist er angriffslustig, wird die Waage-Partnerin eher um des lieben Friedens willen nachgeben. Widder oder Widderin wollen stets den Widerstand spüren und ihn brechen. Die Waage ist da feinfühliger. Trotzdem wird des Widders Karriere nicht im Weg stehen. Wenn er zum Beispiel taktlos zu poltern beginnt und seine schlechte Laune an der teuren Waage-Gattin auszulassen versucht, verlöscht bei ihr sehr schnell die Flamme der Leidenschaft. Nicht umsonst sind Widder und Waage konträre Sterntypen. Der Skorpion schlägt zurück
Der Planet Mars beherrscht nicht nur den Widder, er regiert auch im Skorpion mit. Das macht das Zusammenleben zwischen diesen beiden so abwechslungsreich. Kommt da einer von ihnen angriffslustig, schlägt der andere zurück. Sie müssten schon die beiderseitige Aggressivität auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Der Skorpion hat dem Widder viel Ausdauer und Beharrungsvermögen voraus. Das kommt der Durchführung himmelstürmender Pläne zugute. In Liebe und Ehe zahlt die Skorpion-Frau ihrem Widder mit gleicher Leidenschaft zurück. Sie lässt ihm den Ruhm, wenn sie nur kassieren kann. Wenn der Widder nur nicht so gern auf anderer Mädchen hübsche Beine sehen würde! Das bringt die Skorpionin in Rage.

Der Schütze passt zum feurigen Widder

Das Schütze-Mädchen ist für den Widder gleich entflammt, auch wenn es gerade noch irgendwo anders zündelte. Und da beide wie füreinander geschaffen scheinen, drängt meist er auf schnelle Verbindung, obwohl die Schützin zaudert. Schütze und Widder sind in einem Feuerzeichen geboren und passen daher gut zusammen, vor allem, wenn beide taktvoll des anderen Fehler übersehen. Da ist beim Widder der Eigensinn zu vermerken, bei der Schütze-Dame besonders das nie still stehende Plappermäulchen. Beim Liebesspiel sind die beiden stets bei der Sache, wenn der Widder auch oft mehr von der Schützin verlangen möchte. Sie ist bei allem Feuer nicht immer jederzeit bei der Sache.

Der Steinbock will mitverdienen

Mit Widder und Steinbock geraten Mars und Saturn aneinander. Und das tut, wenn sich nicht beide immer wieder selber zur Ordnung rufen, auf die Dauer kaum gut. Die Steinbock-Frau ist nicht unbedingt das Hausmütterchen, von dem der Widder vielleicht träumt. Sie ist emanzipiert, möchte mitverdienen, auf keinen Fall aber von einem Liebesspiel ins andere torkeln. Was der Widder am Steinbock bemängelt, ist dessen Bestreben, immer den eigenen Kopf durchsetzen zu wollen. Und gerade das kritisiert der Widder an seinem Steinbock-Partner. Am Ende kommen beide doch ganz gut miteinander aus, wenn sie vernünftig geworden sind und sich selber eher mal die Schuld geben.

Der Patriarch der Wassermann-Frau

Widder und Wassermann verständigen sich auf Anhieb. Recht unterhaltsam wird eine solche Verbindung. Der Widder glaubt sogar, er könnte den Wassermann-Partner stets um den Finger wickeln, bis er bemerkt, dass der Freiheitsdrang des Wassermanns stärker ist. Vor allem eine Wassermann-Frau tut immer nur das, was sie will, wenn sie auch dem stolzen Widder immer weismacht, er sei der letzte Patriarch in einem emanzipierten Zeitalter. Hüten sollte er sich, nach anderen Blumen auszuschauen, die da am Wege blühen. Der Wassermann ist zwar nicht eifersüchtig, aber er schlägt sofort zurück. Zum Trost: Er versteht, wenn man sich liebt, der Widderin geheimste Leidenschaften herauszukitzeln.

Zart besaitetes Fische-Seelchen

Wenn das nur gut geht mit dem recht oft polternden Widder und dem zart besaiteten Fische-Seelchen! Ihn zog vielleicht das mädchenhaft Scheue an, sie die männliche Beschützerkraft. Aber in einer festen Verbindung sieht manches anders aus, das in der Liebe Maienblüte rosig überzuckert war. Wie gut, wenn dann des Fischleins Tränenkrüglein abwehrbereit zur Stelle ist. Besser erscheint es, wenn sich ein Widder-Mädchen einen Fische-Mann an Land zieht. Es versteht sich darauf, solchen Partner umzuerziehen, sodass er an seiner Seite Karriere machen kann. Woraus man ersehen kann, dass die Verbindung von Widder und Fischen gar nicht so schlecht sein kann.

003
Stier
(21. April bis 20. Mai)
Am 21. April tritt die Sonne astrologisch in das Tierkreiszeichen Stier. Das Wetter bessert sich zusehends, wird beständig: Der Mai ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Das Wetter färbt auch auf die Stier-Menschen ab; sie haben sehr viel Selbstvertrauen, ihr Charakter ist ausgeglichen. Sie lieben die Bequemlichkeit und sind sehr empfänglich für gutes Essen, aber auch für geistige Nahrung. Nichts kann sie so leicht aus der Ruhe bringen. Sie lieben den Frieden. Wenn man sie aber reizt, können sie wutschnaubend alles um sich herum niederwalzen. Das geschieht nicht oft, aber wenn es doch einmal passiert, suche man schleunigst das Weite. Stier-Menschen sind sehr ordnungsliebend, ihre Nonchalance kann sie jedoch Unordnung leicht ertragen lassen. Sie gehen stets korrekt gekleidet, aber pingelig genau sind sie nicht. Als robuste Naturen sind sie nicht so leicht umzuwerfen. Erkrankungen drohen vor allem im Bereich des Halses, der Kehle und der Schultern; manchmal machen ihnen auch die Nieren und der Stoffwechsel Kummer. Und natürlich die Figur; man isst ja so gern und viel. Venus beherrscht dieses Erdzeichen, dessen Farbe Hellgrün ist. Das Glücksmetall ist Kupfer, die Glückssteine sind der helle Saphir, der Moosachat und der Karneol.

Der Stier, der Europa entführte

Das zweite Frühlingszeichen des Tierkreises mit dem Hauptstern Aldebaran war schon bei den Babyloniern unter dem Namen Stier bekannt. Sie verehrten Ischtar, Gemahlin ihres obersten Gottes Anu, als Göttin der Liebe und des Kampfes. Im alten Ägypten war es Isis, Gattin des Osiris und Mutter des Horus, die anstelle von Ischtar verehrt wurde. Sie trug als Kopfschmuck Stierhörner, weshalb man wohl bereits vor Jahrtausenden dem Erdzeichen Stier einen weiblichen Charakter zuschrieb. Isis galt als Sinnbild der Naturkraft. Ihre Beliebtheit kannte keine Grenzen, weshalb ihr Kult auch in Griechenland und Rom Fuß fasste.
Als Gestirn und Beherrscher des Tierkreiszeichens Stier galt bei Griechen und Römern der Planet Venus. In der griechischen Mythologie wird von einem weißen Stier berichtet, der sich am Strand von Phönizien unter die Gespielinnen der Königstochter Europa mischte, die das Tier so schön und sanft fand, dass sie es schließlich wagte, sich auf den breiten Rücken des Stiers zu setzen. Dieser erhob sich, sprang mit dem Mädchen ins Wasser und schwamm mit ihm über das Meer davon. Der Stier war niemand anderer als der liebestolle Götterchef Zeus, der die schöne Königstochter Europa nach Kreta entführte und sie dort unter einer Platane liebte. Der Sage zufolge gebar Europa dem Zeus drei Söhne. Wenn man der griechischen Mythologie folgt, verewigte Göttervater Zeus in Erinnerung an sein Liebesabenteuer den Stier als Tierkreissternbild an den nördlichen Himmel.

Der Stier-Mann und die Frau seiner Träume

Stier-Männer sind praktisch veranlagt, sie denken langsam, dafür aber umso gründlicher. Nichts scheint sie aus der Ruhe bringen zu können. Ihr sanguinisches Temperament deutet auf ein friedliches Familienleben, auf eine praktizierte Koexistenz am Arbeitsplatz hin. Bis sie dann auf einmal platzen, scheinbar ohne Grund. Der Grund wird nachgeliefert; er besteht aus Dutzenden von kleinen Mosaiksteinchen, die sich aus Demütigungen, Eifersucht, Rachegefühl und beleidigtem Stolz zusammensetzen können. Das geschieht allerdings nicht oft. Mancher Stier-Mann hat solche Zustände nie. Das deutet auf ein glückliches Familienleben hin, auf Zufriedenheit am Arbeitsplatz: Er hat seine egoistischen Pläne durchgesetzt und ist am Ziel angelangt, das er sich gesteckt hatte. Er kann ein guter Freund sein, aber er erwartet von seinen Freunden, dass sie ihm mit der gleichen Hilfsbereitschaft entgegenkommen, die er ihnen gewährt. Manchmal freilich dauern für ihn Freundschaften auch nur so lange, wie sie ihm selber Nutzen bringen können. Nicht, dass es dann zum großen Krach käme – ein echter Stier-Mann macht das eleganter, zieht um und ward nicht mehr gesehen.
Er schließt nicht allzu schnell Freundschaften, und auch in der Liebe wägt er, bevor er sie für gut befindet. Das Mädchen seiner Wahl aber wird er so lange beknien, bis es ihn erhört. Die Frau seiner Träume kannte ihn manchmal noch gar nicht so recht, als er sie schon für seinen künftigen Haushalt verplant hatte. Oft schickte er ihr Blumengrüße, und es machte ihm gar nichts aus, dass sie über den »lästigen Vogel« schimpfte: Eines Tages traf man sich, und die Umworbene musste gestehen, dass der Stier-Mann eigentlich der einzig Richtige sein könnte. Hat seine Herzallerliebste endlich Ja gesagt, wird sie nicht mehr so leicht von dem Stier loskommen: Er ist treu und verfolgt das Prinzip, dass man sich vom einmal Erworbenen nicht trennen sollte. Er braucht eine Geliebte, eine Mutter seiner Kinder, aber auch ein Mädchen, das Geld oder gute Beziehungen mit in die Ehe bringt und das andere wegen seiner Gescheitheit bewundern.
In der Ehe kann die Dame an der Seite ihres Stier-Mannes den Himmel auf Erden haben, wenn sie Hausfrauentugenden und gesellschaftlichen Schliff zeigt. Er mag, dass seine Frau bewundert wird (es fällt ja Glanz auf ihn selbst dabei ab), aber werden die bewundernden Blicke zu intensiv, wittert er Nebenbuhler. Neben dem Skorpion-Mann ist der Stier-Mann das eifersüchtigste Geschöpf unter dem Sternenhimmel. Er kann seine Ehefrau tagelang zu Hause einsperren, nur weil ein kleiner Flirt seinen Argwohn erregte.
Frauen, die selbst in der Ehe herrschen möchten, werden bald davon absehen: Er mag eine gescheite Frau, aber sie sollte nicht unbedingt gescheiter sein wollen als er. Er mag auch eine Frau, die im Berufsleben Sprosse um Sprosse höher klettert, aber sie sollte eine Sprosse auf der Erfolgsleiter unter ihm stehen bleiben.
Der Stier-Mann dürstet nach Freiheit; das heißt aber nicht, dass er den Durst anderer unbedingt auch stillen möchte. Beleidigt man ihn, kann er wie ein Eisklotz reagieren, aber auch wie ein Stier, dem man das rote Tuch zeigte.
Das bringt ihn im Berufsleben schon mal um eine bessere Stellung. Meist aber zügelt er sein Temperament, weil er eine feste Position zu schätzen weiß. Man sollte ihm Verantwortung geben, ihn in eine leitende Stellung versetzen. Dort wird er seinen Mann stehen, und seinen Untergebenen Vorbild sein, dem keine Arbeit zu viel ist. Möglicherweise ist einer unter seinen Mitarbeitern gescheiter als er, aber niemand ist ein solcher Dauerbrenner wie der Stier-Mann.
Auch am Arbeitsplatz liebt er den Frieden, doch ein schiefes Wort schon kann aus dem Dauerbrenner einen Dauerrenner machen: Mancher Stier-Mann wechselt so lange die Stellung, bis ihm eine endlich passt, wo er getreu bis zur Pensionierung bleiben kann.
Als Chef ist der Stier-Mann freundlich und geduldig, solange seine Mitarbeiter fleißig sind und ihre Arbeit zum Wohl der Firma korrekt erledigen. Er wird sogar über gelegentliches Faulenzen hinwegsehen. Dauerfaulenzer aber sollten sich hüten: Ihr Stier-Chef wird sich das Spielchen einige Zeit anschauen, ohne dabei seine sprichwörtliche Freundlichkeit zu verlieren, bis sie verwundert per Einschreiben mit Rückantwortschein den blauen Brief ins Haus bekommen.
Ein Stier-Chef ist nicht unbedingt einer der fortschrittlichsten. Er hat viele Ideen, aber sie sind alle auf Sparsamkeit gerichtet. Sein Wahlspruch lautet: »Was nützt mir eine teure neue Maschine, wenn’s eine gebrauchte alte auch tut!« Er will seinen Besitzstand mehren, aber nicht um den Preis der Sicherheit des bereits Erarbeiteten.
Er ist eigensinnig und möchte in allem die letzte Entscheidung haben, aber er hält auch eigensinnig an den Leuten fest, die er einmal eingestellt hat. Dieses geduldige Beharren macht den Stier-Mann nicht nur als Chef so liebenswert.

Müde Männer mag die Stier-Frau nicht

Venus war ihre Taufpatin und schenkte ihr die Attribute echter Weiblichkeit: Bei der Stier-Frau versteht man, warum ihr Sternbild trotz des männlichen Wappentieres zu den weiblichen gezählt wird. Die lateinische Göttin der Schönheit und der Liebe gab ihrem Liebling alles mit, wonach sich Männer sehnen: Viele Sexbomben wurden unter dem Stier-Zeichen geboren. Aber sie hat auch andere Qualitäten. Mancher müde Mann könnte an ihrer Seite aufgemöbelt werden, wenn nicht ein Hindernis im Wege stünde. Müde Männer mag die Stier-Frau nicht. Obwohl sie gern das Sagen in der Familie haben möchte, will sie doch neben sich einen Mann, zu dem sie aufschauen kann. Und mag die Stier-Frau noch so verliebt sein, sie wird bei allen leidenschaftlichen Gefühlen, derer sie fähig ist, doch immer auch die Vernunft walten lassen: Die Kasse muss stimmen und die Zukunft einigermaßen abgesichert sein.
Ansonsten ist es einer Stier-Frau gleichgültig, ob ihr Herzensmann ein Adonis ist: Er muss nur ihr treu ergeben sein und kein Wandervogel, der von einem Nest zum anderen fliegt. Sie liebt die Natur und weiß, dass auf krumm gewachsenen Bäumen oft die schönsten Früchte wachsen. Das Stier-Mädchen hat viel Geschmack; es wird seine Wohnung mit exquisiten Möbeln und echten Perserteppichen ausstatten wollen. Das kommt teuer. Auch auf schicke Kleidung nach der letzten Mode legt sie Wert, und um ihren Hals herum muss es blitzen von echtem Geschmeide.
Die Stier-Frau liebt das ruhige Leben. Unfriede stört ihren ganzen Körperhaushalt. Sie überlegt sich manchmal nicht, dass sie selbst oft Grund zu Streit und Zank gibt: Ein schiefes Wort, und sie ist auf hundertachtzig, schmollt, trotzt und weint vor Zorn.
Sie hat ein weiches Herz. Wenn ihr Mann die Stellung verliert, wird sie sich, ohne viele Worte zu verlieren, eine Arbeit suchen, um die Familie über Wasser zu halten, bis Vater wieder was gefunden hat. Sie verlangt keinen Dank dafür – Hauptsache, man kommt wieder aus dem Schlamassel!