Christian Kohls
Mein SMART Board
Das Praxishandbuch für den erfolgreichen Einsatz im Unterricht
Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen, Verfahren und Darstellungen wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und mit Sorgfalt getestet. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Aus diesem Grund sind die im vorliegenden Buch enthaltenen Informationen mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden. Autor und Verlag übernehmen infolgedessen keine juristische Verantwortung und werden keine daraus folgende oder sonstige Haftung übernehmen, die auf irgendeine Art aus der Benutzung dieser Informationen – oder Teilen davon – entsteht.
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© 2021 Carl Hanser Verlag München, www.hanser-fachbuch.de
Lektorat: Sylvia Hasselbach
Copy editing: Sandra Gottmann, Wasserburg
Layout: der Autor mit InDesign
Umschlagdesign: Marc Müller-Bremer, www.rebranding.de, München
Umschlagrealisation: Max Kostopoulos, unter Verwendung von Grafiken von
© shutterstock.com/Yuriy2012, Skamai, Singleline und Derplan13
Print-ISBN: 978-3-446-47032-3
E-Book-ISBN: 978-3-446-47054-5
E-Pub-ISBN: 978-3-446-47203-7
Titelei
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Der Aufbau des Buches
Kapitel 1: Der Einstieg
Wie funktioniert mein SMART Board?
Mit der Notebook-Software arbeiten
Am SMART Board schreiben
Mehrere Farben verwenden
Stifte ohne Ende
Stiftarten
Schwebender Stift
Wischen
Alles wegwischen und Inhalte sichern
Formen und Linien zeichnen
Füllwerkzeug
Formenerkennung
Texte einfügen
Bilder einfügen
Bildschirmaufnahme-Werkzeugleiste
Objekte verschieben, vergrößern oder drehen
Mit Objekten arbeiten
Endloskloner
Lineal, Zirkel und Geodreieck
Lineaturen und Hintergründe
Registerkarten
Seitenübersicht
Reihenfolge der Seiten ändern
Seiten löschen, leeren, klonen und umbenennen
Verknüpfungen
Galerie
Vorlagen für den Unterricht
Integrierter Internet-Browser
Anlagen
Tabellen
Kapitel 2: Phase: Vorbereiten und Material erstellen
Bildschirmvorhang
Zeigestab
Zauberstift
Vorbereitete Seiten beschriften
Verbergen und Aufdecken
Objekte durch Löschen aufdecken
Lösungen und Inhalte hervorzaubern
Farbenzauber
Lösungen „freiwischen“
Grundlagen der Layout-Gestaltung
Schrift
Texte gliedern und strukturieren
Formen und Figuren
Farben
Gestaltgesetze
Interaktive Erweiterung
YouTube-Erweiterung
Lektions-Rekorder
Interaktive Bausteine – Widgets
Zufallsgeneratoren
Interaktive Aufgaben mit dem SMART Lab gestalten
Interaktive Aufgaben mit dem Lesson Activity Builder
Kapitel 3: Phase: Aktivieren und Motivieren
Interesse wecken
Problemlösen
Agenda und Advanced Organizer
Bildlicher Impuls
Übende Wiederholung
Kapitel 4: Phase: Informationen sammeln und Strukturen erarbeiten
Brainstorming
Blitzlicht
Stichpunkte in Tabellen sammeln
Kartenabfrage
Schülerreferat
Lehrervortrag
Veranschaulichung
Merksätze und Definitionen einführen
Beobachtung
Exzerpte
Clusteranalyse
Kategorisieren
Charakterisierung und Typisierung
Mind Maps und Concept Maps
Kapitel 5: Phase: Üben und Anwenden
Einzelarbeit (Stillarbeit)
Partnerarbeit
Gruppenarbeit
Lernen an Stationen
Schülerexperiment
Einfach- und Mehrfachauswahl (Multiple Choice)
Quizstunde.de
Aufgaben mit freier Antwortmöglichkeit
Zuordnungsaufgaben
Anordnungsaufgaben
Mathematik-Aufgaben
Hausaufgabenkontrolle
Kapitel 6: Phase: Ideen entwickeln und gestalten
Design Thinking
Feldforschung
Ideenfindung
Entscheidungsfindung
Prototypen
Collage
Schülerpräsentation
Feedback
Ergebnissicherung
Kapitel 7: Phase: Online-Videos zum Vor- und Nachbereiten
Auf zum digitalen Unterricht
So produzieren Sie mit dem SMART Board Lernvideos
Aufnahme des Bildschirms am SMART Board
Aufnahme mit dem SMART Podium
Software zum Aufzeichnen von Bildschirmen
Veröffentlichung der Videos
Videoproduktion planen
Zeichentricksequenzen erstellen
Praktische Tipps für die Produktion
Mein erstes SMART Board habe ich vor über zwanzig Jahren bekommen. Damals war ich Student und wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Fachhochschule. Interaktive Whiteboards waren damals den wenigsten bekannt. Es gab noch keine Smartphones, und die Eingabe mit Stiften und Fingern war Zukunftsmusik. Wie sich die Welt ändern kann! Inzwischen hat fast jeder ein leistungsfähiges Smartphone, das mit dem Internet verbunden ist. Mobile Endgeräte dienen der Kommunikation, Informationsbeschaffung und Unterhaltung. Sie helfen uns beim Auffinden von Orten, empfehlen uns Restaurants und lassen uns Reisen buchen. Oft lenken sie uns auch einfach nur ab. Dennoch sind Smartphones auch hervorragende Lernbegleiter: Sie bieten Lernspiele, Wissenskarten, Enzyklopädien, Vokabeltrainer und vieles mehr. Gleichzeitig sind sie hervorragende Forschungsinstrumente: Ausgestattet mit Kamera, Mikrofon, Sensoren und Notizfunktionen können sie bei der Feldforschung und Datenerhebung unterstützen.
Welche Rolle spielen SMART Boards, wenn jeder Schüler sein individuelles Smartphone nutzt? Aus meiner Sicht ergänzen sich Smartphones und SMART Boards hervorragend, denn es ist heute umso wichtiger, dass Informationen in der Gruppe gesammelt, diskutiert und bewertet werden. Das SMART Board kann verschiedene Medien und Informationen integrieren und interaktiv miteinander verknüpfen. Es ist eine gemeinsame Arbeitsfläche. Und gerade darum geht es ja in der Schule: nicht alleine, sondern gemeinsam lernen und Aufgaben lösen.
Diese neue Auflage berücksichtigt daher mit einem neuen Kapitel „Ideen entwickeln und gestalten“ umfangreich die ko-kreativen Prozesse, die in der Schule möglich sind und durch das SMART Board unterstützt werden können. Zudem wird auf zahlreiche neue Funktionen der SMART Notebook-Software eingegangen, um interaktive Aufgaben vorzubereiten und zu gestalten. Dazu war es nötig, ein Drittel des Buches vollständig zu überarbeiten. Andererseits zeigt sich, dass auch zehn Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe viele der Vorteile und Funktionen erhalten geblieben sind. Für mich persönlich sind die im Folgenden aufgelisteten Vorteile stets relevant gewesen.
Interaktive Visualisierung: Der visuelle Sinneskanal ist für die Aufnahme von Informationen sehr wichtig. Am SMART Board wird es besonders einfach, Bilder vorzubereiten und vor allem damit zu arbeiten. Digitale Wandkarten sind nicht nur schneller verfügbar, sie lassen sich auch gemeinsam verändern, um dynamische Wirkzusammenhänge besser zu erfassen.
Medienmix: Texte, Bilder, Videos, Animationen, verschiebbare Objekte und Webinhalte lassen sich sehr leicht einbinden und miteinander kombinieren. Bilder lassen sich mit Audio belegen, Texte und Zeichnungen können auf Fotos eingefügt, Standbilder von Videos mit vorhandenen Materialien oder Texten aus Wikipedia kombiniert werden.
Kognitive Entlastung: Strukturen lassen sich Schritt für Schritt aufbauen, verändern oder reduzieren. Mit Zeigewerkzeugen, Scheinwerferlicht oder farblichen Markierungen können wichtige Informationen hervorgehoben und so kognitiv fokussiert werden.
Konstruktivistische Arbeitsweise: Das Durchspielen verschiedener Konstellationen, Was-wäre-wenn-Fragen, das Prüfen von Hypothesen und Verknüpfen von Informationen wird durch mehrere Faktoren begünstigt. Das Verschieben, Sortieren, Klassifizieren und Verändern von Objekten lädt dazu ein, verschiedene Strukturen und Perspektiven auszutesten. Das Speichern von Zwischenergebnissen lässt in verschiedene Richtungen denken.
Agile Unterrichtsgestaltung und Individualisierung: Der Stundenverlauf lässt sich spontan ändern, indem auf zusätzliches Material aus dem Internet oder auf dem eigenen Rechner zurückgegriffen wird. Als Lernstation kann das SMART Board genutzt werden, um Inhalte in kleinen Gruppen zu wiederholen, zu erklären oder zu vertiefen, während der Rest der Klasse an einer Aufgabe arbeitet. Durch das Bereithalten digitaler Materialien lassen sich die Inhalte besser auf die Bedürfnisse der Klasse und einzelner Schüler anpassen.
Ergebnissicherung: Alles, was in der Klassengemeinschaft oder in Gruppen erarbeitet wurde, lässt sich einfach speichern, verteilen und wiederverwenden. Vorbei sind die Zeiten, in denen mühsam erarbeitete Visualisierungen oder Pinnwand-Karten einfach verloren gehen oder umständlich abfotografiert werden müssen.
Medienkompetenz: Das interaktive Whiteboard bringt den Computer in immer mehr Klassenräume und fördert so den Umgang mit Medien, das Auffinden, Einordnen und Bewerten von Informationen im Internet, den Schutz der Schüler vor Internetkriminalität sowie das Bewusstwerden über die eigene Identität in sozialen Netzwerken und die Folgen des Handelns im Internet.
Das Buch gliedert sich in sieben Kapitel, denen ein methodischer, das heißt wegorientierter Gedanke zugrunde liegt.
Jeder gute Wanderer kennt seine Ausrüstung. Deshalb geht es in den ersten drei Kapiteln darum, Ihnen das interaktive Whiteboard als Unterrichtswerkzeug vorzustellen.
Kapitel 1: SMART Notebook zum Nachschlagen
Die SMART Notebook-Software befindet sich im Lieferumfang des SMART Boards und darf von allen Lehrern und Schülern kostenlos genutzt werden, wenn es ein SMART Board an der Schule gibt. Sie stellt eine Vielzahl von Werkzeugen für die Unterrichtsgestaltung zur Verfügung. Dieses Kapitel stellt die Funktionen vor und ist gleichzeitig eine Referenz.
Kapitel 2: Vorbereiten und Material erstellen
Hier finden Sie Tipps für die Unterrichtsvorbereitung und Gestaltung des Unterrichtsmaterials. Es werden grundlegende Techniken für den Werkzeugeinsatz vorgestellt und Designwissen vermittelt.
Im zweiten Teil des Buches geht es um die Vorstellung bereits bekannter Methoden – Wege, die von erfahrenen „Wanderern“ bereits erkundet wurden. Die Vorstellung der einzelnen Methoden folgt einem einheitlichen Aufbau.
Methodenbeschreibung: Der Unterrichtsablauf wird kurz skizziert.
Warum?: Es folgt eine Begründung für den Weg unter der Überschrift „Warum?“.
Stolpersteine: Wie lassen sich typische Stolpersteine umgehen?
Am SMART Board: Beispiele für den sinnvollen Einsatz des SMART Boards.
Zur besseren Orientierung sind die Methoden in verschiedene aufeinanderfolgende Phasen eingeordnet. Dabei sind die hintereinander geordneten Phasen in der Realität keineswegs so schön sauber linear, wie hier dargestellt. Vielmehr gibt es eine Rückkopplung und einen ständigen Wechsel zwischen den einzelnen Phasen.
Kapitel 3: Aktivieren und Motivieren
In der Schule geht es darum, bestimmte Sach-, Sozial- und Methodenkompetenzen zu erlangen. Methoden für die Aktivierung und Motivierung sollen eine Hingabe und Aufmerksamkeit für das gerade behandelte Thema wecken.
Kapitel 4: Informationen sammeln und Strukturen erarbeiten
Der Aufbau neuer Wissensstrukturen erfolgt durch die Verknüpfung bereits vorhandener Informationen. Methoden zum Sammeln, Recherchieren, Darbieten und Reaktivieren von Wissen werden mit Methoden zum Sortieren, Strukturieren, Kategorisieren und Vernetzen kombiniert.
Kapitel 5: Üben und Anwenden
Die Verinnerlichung der konstruierten oder vermittelten Wissensstrukturen muss durch das Individuum selbst geschehen. Gesetzmäßigkeiten und Regeln sollen nicht nur bekannt sein, sondern auch verstanden und erfolgreich angewendet werden. Daher kommt der Phase des Übens und Anwendens in verschiedenen Sozialformen mit unterschiedlichen Aufgabentypen eine besonders wichtige Rolle zu.
Kapitel 6: Ideen entwickeln und gestalten
Viele Kreativitätsmethoden können von den interaktiven Möglichkeiten profitieren, z.B. der Zugriff auf Zufallsimpulse oder die systematische Variation von Merkmalen.
Kapitel 7: Online-Videos zum Vor- und Nachbereiten
Digitale Bildungsangebote spielen im schulischen Alltag eine immer größere Rolle. Dabei müssen Sie nicht nur auf vorgefertigte Materialien und YouTube-Videos zurückgreifen, sondern können am SMART Board selbst zum Produzenten spannender Lernvideos werden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Auskundschaften der Wege und hoffe, dass dieses Buch ein nützlicher Reisebegleiter ist.
Christian Kohls
Köln, im Mai 2021
SMART Notebook zum Nachschlagen
Wie arbeite ich mit SMART Notebook?
SMART Notebook ist eine Unterrichtssoftware, die mit jedem SMART Board ausgeliefert wird. Sie können interessante und interaktive Aufgaben mit Notebook vorbereiten, durchführen und sichern. Ihnen stehen unbegrenzt leere Seiten zur Verfügung, mit denen Sie und Ihre Schüler arbeiten können. Ob Bilder, handschriftliche Notizen und Skizzen, Tabellen, Videos oder interaktive Simulationen – mit SMART Notebook lässt sich beinahe alles umsetzen.
Darum geht es in diesem Kapitel:
Das Erstellen „klassischer“ Tafelbilder
Das Anreichern von Seiten mit aktivierenden Elementen
Die Arbeit mit Stiften und Schwamm
Das Zeichnen von Linien, Formen und Tabellen
Die Arbeit mit Bildern und interaktiven Objekten
Das Arbeiten mit verschiedenen Medienformen
Der Einsatz interaktiver Werkzeuge für kreatives Arbeiten