Allgemeine Hinweise:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Buch – sofern es inhaltlich nicht anders erforderlich war – die männliche Anredeform genutzt. Diese schließt selbstverständlich die weibliche ein.

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autorin noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, Haftung übernehmen.

Für die in dieser Publikation enthaltenen Links auf Websites Dritter und deren Inhalte übernehmen wir ebenfalls keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Badminton – Alles, was man wissen muss

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2020 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

ISBN 9783840313615
eISBN 9783840337345

INHALT

1Eine Sportart für Jedermann

2Historie

2.1Die Anfänge des Badmintonsports

2.2Der Deutsche Badminton-Verband

2.3Der Deutsche Federball-Verband der DDR

2.4Entwicklung des Badmintonsports in Deutschland

3Sportartspezifische Grundlagen

3.1Die Disziplinen

3.2Das Spielfeld

3.3Die Spielregeln

3.3.1Zählweisen

3.3.2Pausen

4Badminton als Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport

4.1Vom Federball zum Badminton

4.2Das Badminton-Spiel- und -Sportabzeichen

5Badminton in der Schule

6Die Ausrüstung

6.1Der Schläger

6.1.1Die Besaitung

6.2Der Spielball

6.2.1Nylonbälle

6.2.2Naturfederbälle

6.2.3Balltest auf Geschwindigkeit

6.3Die Schuhe

6.4Die Bekleidung

7Wichtige Schläge

7.1Griffhaltung

7.2Grundschläge

7.2.1Der Aufschlag

7.2.1.1Der Aufschlag im Einzel

7.2.1.2Der Aufschlag im Doppel

7.2.1.3Aufschlagvarianten

7.2.2Der Clear

7.2.3Der Drop

7.2.4Der Smash

7.2.5Der Drive

7.3Das Spiel am Netz

8Lauftechnik

8.1Der Ausfallschritt

8.2Der Umsprung

8.3Der China-Sprung

8.4Der Sprung-Smash

9Taktik

9.1Die Taktik in den Einzeldisziplinen

9.2Die Taktik in den Doppeldisziplinen

10 Das Training

11 Wettbewerbe im Badminton

11.1 Individual- und Mannschaftswettbewerbe

11.2 Turniersysteme

11.3 Setzplätze

11.4 Coaching

12 Badminton als Spitzensport

12.1 Stützpunkte

12.2 Das Deutsche Badminton-Zentrum

12.3 Die Bundeskader des Deutschen Badminton-Verbandes

12.4 Länderspiele

13 Deutsche Meisterschaften

13.1 Die nationalen Rekordhalter

14 Die Bundesliga

15 Das Turniergeschehen weltweit

15.1 Der Badminton-Weltverband BWF

15.2 Der europäische Badminton-Verband Badminton Europe Confederation

15.3 Das internationale Turniersystem

15.4 Das Weltranglistensystem

15.5 Teilnahme an internationalen Turnieren

15.6 Teilnahme an Topevents

15.7 Auslosung

15.8 Das Jahresabschlussturnier der BWF

15.9 Preisgeld

16 Olympische Spiele

16.1 Olympische Jugendspiele

17 Weltmeisterschaften

18 Europameisterschaften

19 Die Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland

20 Weitere prestigeträchtige Turniere

21 Internationale Stars

21.1 Topstars bei den Herren

21.2 Topstars bei den Damen

22 Deutsche Stars

23 Die Technischen Offiziellen

23.1 Das Instant Review System

24 Badminton als Hochschulsport

25 Para-Badminton

26 Gehörlosen-Badminton

27 Special Olympics

28 AirBadminton

29 Badminton in den Medien

Anhang

1Danksagung

2Literaturverzeichnis

3Bildnachweis

1

EINE SPORTART FÜR JEDERMANN

Das Ziel des Spiels ist in allen Disziplinen, die im Badminton existieren (vgl. Kap. 3.1), und in allen Bereichen, in denen Badminton gespielt wird, gleich. Und die Bereiche sind vielfältig! Badminton kann z. B.

im Hobbybereich,

als Breitensport,

als Wettkampfsport,

als Leistungssport und

als Spitzensport,

auf lokaler Ebene,

auf regionaler Ebene,

auf nationaler Ebene,

auf kontinentaler Ebene und

auf internationaler Ebene,

von Kindern und Jugendlichen,

von Erwachsenen jüngeren und mittleren Alters sowie

von Senioren,

im Verein,

in der Schule,

in der Hochschule bzw. Universität,

im Rahmen von Betriebssport und

in Centern,

von Sportbegeisterten mit körperlichen Beeinträchtigungen,

von gehörlosen Sportbegeisterten sowie

von Sportbegeisterten mit geistigen und mehrfachen Beeinträchtigungen

ausgeübt werden.

Um Badminton spielen zu können, benötigt man einen Schläger, einen Ball und ein Spielfeld. Auf diesem schlägt jede Seite den Ball abwechselnd, wobei sie versucht, den Ball von jeder beliebigen Position der eigenen Spielfeldseite so ins gegnerische Spielfeld zu schlagen, dass der Gegner ihn nicht erreichen kann oder beim Zurückspielen einen Fehler macht. Beides führt zu einem Punktgewinn für einen selbst. Dabei darf jede Seite – anders als z. B. beim Volleyball – den Ball nur einmal berühren, um ihn ins gegnerische Spielfeld zu spielen. Gewonnen hat die Seite, welche die vorher vereinbarte Punktzahl zuerst erreicht hat.

Denn: Während das Ziel des Spiels in den zahlreichen Ausprägungen des Badmintonsports einheitlich ist, bestehen mitunter Unterschiede im Regelwerk (z. B. hinsichtlich der Spielfeldmaße und der Zählweise) bzw. können nach Bedarf Änderungen im Regelwerk vorgenommen werden (s. S. 12).

Bei Badminton handelt es sich um eine der wenigen Sportarten, die gewissermaßen in jedem Alter erlernt und ausgeübt werden können. Die ersten Versuche mit Schläger und Ball werden heutzutage oftmals schon im Kindergartenalter getätigt – dann allerdings in Form von Federball (vgl. Kap. 4.1) und nicht als Wettkampfsport Badminton. Genauso besteht die Möglichkeit, das dynamische Rückschlagspiel erst z. B. nach dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand für sich „zu entdecken“.

Dabei ist nicht zuletzt von Vorteil, dass sich regelmäßiges Badmintonspielen positiv auf die Gesundheit auswirkt. Im Einzelnen ergeben sich u. a. folgende Effekte:

Das Herz-Kreislauf-System wird aktiviert.

Die Ausdauer wird trainiert.

Die Beweglichkeit wird trainiert.

Die Koordination wird trainiert.

Es erfolgt eine Stärkung des Bänder-, Muskel- und Sehnenapparats.

Die Konzentrationsfähigkeit wird verbessert.

Die Reaktionsfähigkeit wird verbessert.

Es werden Kalorien verbrannt.

Zugleich trägt gemeinsames Trainieren und/oder Spielen zum sozialen Miteinander bei, es bringt positive Erlebnisse mit sich, die ansonsten nicht möglich wären, und Integration sowie Inklusion werden gefördert. Dabei ist das Verletzungsrisiko, welches mit Badminton einhergeht, prinzipiell gering.

Außerdem wird kein teures Equipment benötigt, möchte man mit Badminton beginnen. Es sind neben Schläger und Ball lediglich Sportkleidung sowie Schuhe, die für die Halle geeignet sind, erforderlich. Dabei reichen eine Sporthose und ein T-Shirt, also im Grunde Sportsachen, die man z. B. im Sportunterricht tragen würde, zu Beginn vollkommen aus.

Eine Grundausstattung zum Badmintonspielen ist gewöhnlich in gut sortierten Sportgeschäften zu erwerben. Badmintonschläger werden mitunter sogar von Discountern (als Eigenmarken) angeboten – zum Einstieg, um herauszufinden, ob einem Badminton überhaupt Spaß bereitet, sind diese Rackets durchaus geeignet. Wer an einem Probetraining im Verein teilnimmt, bekommt üblicherweise für die Zeit des Trainings von dem betreffenden Verein einen Schläger gestellt, sodass zunächst keine Anschaffungen getätigt werden müssen. Bälle sind ohnehin beim Verein vorhanden.

Insbesondere Kinder, die mit Badminton beginnen, werden oftmals auch nicht sofort mit einem wettkampftauglichen Racket „konfrontiert“, sondern sie werden sukzessive an das Spiel mit dem Schläger herangeführt. Vorher erfolgt die Schulung der im Badminton extrem wichtigen Auge-Hand-Koordination auf anderen Wegen.

So besteht beispielsweise die Möglichkeit, zunächst mit der Hand einen Luftballon zu schlagen. Anschließend könnte man mit einem Speckbrett, d. h., einem Holzbrett mit Griff, welches z. T. Löcher in gitterförmiger Anordnung aufweist, einen Luftballon und danach einen Schaumstoffball schlagen. Es folgen Übungen mit einem Schläger, der einen verkürzten Schaft (vgl. Kap. 6.1) hat – der Schläger wird somit zur verlängerten Hand. Erst danach kommt ein „richtiger“ Badmintonschläger zum Einsatz.

Während – wie bereits angedeutet – das Ziel des Spiels im Anfängerbereich das Gleiche ist wie bei den Fortgeschrittenen oder gar bei den Besten der Welt, können die Spielfeldmaße und die Spielregeln – abhängig vom jeweiligen Leistungsstand, von den körperlichen Voraussetzungen, von den Rahmenbedingungen etc. – verändert werden. Durch die Vielzahl an Variationsmöglichkeiten, die existieren, bietet sich die Chance, allen Spielern schnell Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Dies wiederum erhöht die Motivation, „am Ball zu bleiben“.

Man könnte z. B.

die Maße des Spielfeldes verändern (breiter für Anfänger etc.);

das Netz in der Höhe verändern (niedriger für Anfänger etc.);

das Netz in der Breite verändern (breiter für Anfänger etc.);

ohne Vorderfeld (vgl. Kap. 3.2) spielen;

nur in einer Hälfte des regulären Spielfeldes spielen;

die Zählweise verändern (z. B. kürzere Sätze bei gesundheitlichen Beschwerden);

mit einer Dame und drei Herren spielen, wobei die Punkte der Dame doppelt zählen;

mit drei Anfängern und einem Fortgeschrittenen spielen, wobei der Fortgeschrittene erst drei bestimmte Schläge machen muss, ehe er einen anderen Schlag ausführen darf, und

drei gegen drei spielen.

Gerade im Anfängerbereich muss im Training der Spaß im Vordergrund stehen. Daher ist es in dieser Phase besonders wichtig, für viel Abwechslung in Bezug auf die Übungen, die durchgeführt werden, zu sorgen. Bis zur fünften/sechsten Klasse können im Einzel übrigens gut auch Jungen gegen Mädchen spielen. In dem Alter sind die körperlichen Unterschiede (Kraftverhältnisse, Körpergröße etc.) üblicherweise noch nicht so groß, dass sich dies negativ auf den Spielverlauf auswirken würde.

2

HISTORIE

2.1 DIE ANFÄNGE DES BADMINTONSPORTS

Der heutige Badmintonsport entwickelte sich zunächst in England. Britische Kolonialoffiziere stellten 1873 ein Spiel namens Poona (= Federballtennis) vor, das sie in Indien kennengelernt hatten: Mit einfachen Schlägern spielte man sich – ohne Spielfeld, Netz und Regeln – einen Federball zu. Bei einer Gartenparty des Dukes of Beaufort auf dessen Landsitz namens „Badminton House“ in der Grafschaft Gloucestershire präsentierten sie das Spiel – und es wurde umgehend ein „Hit“.

Der Herzog von Beaufort änderte das Spiel Poona ab, indem er ein Netz – ein gewöhnliches Tennisnetz – spannte, über das der Ball geschlagen werden musste. Er bestimmte zudem Spielregeln, die in ihren Grundzügen noch heute gelten. In der Folge wurde das Spiel nur noch The Badminton Game genannt.

Nach Recherchen von Sporthistorikern gab es vor Poona bereits – in verschiedenen Ländern und auf verschiedenen Kontinenten – weitere Aktivitäten mit Schlägern und Bällen bzw. ähnlichen Gegenständen. Dazu zählen das Jeu de volant, Battledore, Shuttlecock und Ti Jian Zi. Experten gehen davon aus, dass die Anfänge des Badmintonsports mehr als 3.000 Jahre zurückliegen.

Als erster nationaler Badminton-Verband wurde 1893 der Englische Badminton-Verband gegründet.

2.2 DER DEUTSCHE BADMINTON-VERBAND

In Deutschland entwickelte sich der heutige Badmintonsport ab Ende der 1940er-Jahre bzw. zu Beginn der 1950er-Jahre. Mit den Anfängen der Racketsportart hierzulande ist insbesondere ein Name verbunden: Dr. Hans Riegel (1923-2013). Der Bonner und langjährige Chef des Süßwarenunternehmens HARIBO war u. a. bei seinen Reisen nach Dänemark, wo die Sportart Badminton damals schon einige Zeit populär war, von dem Rückschlagspiel „gefangen genommen“ worden. Zurück in der Heimat, war es ihm ein Anliegen, Badminton auch in Deutschland einzuführen und bekannt zu machen.

Zeitlich in etwa parallel mit den Aktivitäten in Bonn entwickelte sich die Sportart Badminton in Deutschland auch in anderen Gegenden. So gründete z. B. Fritz Alde 1949 in Kiel den ersten und damit ältesten deutschen Badmintonverein: den Kieler BC 1949. In Niedersachsen war es Hans Hoffmann, der Badminton verbreitete, und in Solingen Karl-Heinz Kaiser. Dabei orientierten sich alle erwähnten Herren an den Badmintonaktivitäten in Dänemark, die sie durch verschiedene Anlässe (Geschäftsreisen etc.) kennengelernt hatten.

60 Jahre, nachdem der englische Badminton-Verband ins Leben gerufen worden war, zog man in Deutschland nach: Am 18. Januar 1953 wurde – in Wiesbaden – der Deutsche Badminton-Verband (DBV) gegründet (vgl. www.badminton.de). Die Gründungsversammlung war eingebettet in die ersten deutschen Einzelmeisterschaften. Diese fanden am 17. und 18. Januar 1953 in der Schlossreithalle in Wiesbaden statt.

Der Sportartikelkaufmann Fred Haas (1922-1996) hatte im Auftrag des Verbandes Deutscher Sportgeschäfte (VDS) anlässlich einer Sportartikelmesse Badminton-Werbespiele organisiert. In dem Zuge rief er alle ihm bekannten deutschen Badmintonvereine und -abteilungen zur Austragung der ersten deutschen Einzelmeisterschaften auf.

14 Vereine kamen der Einladung nach: die hessischen Vertreter TV Biebrich und TV Eltville, aus Nordrhein-Westfalen die Vereine 1. DBC Bonn, Düsseldorfer Eislaufgemeinschaft, (1.) BC Düsseldorf, Hallengemeinschaft „Badminton“ Düsseldorf, ATV 64 Hilden, TC Rot-Weiß Hilden, STC Blau-Weiss Solingen und TV 88 Ohligs, aus Niedersachsen der Clausthaler BC, die Eissportgemeinschaft Hannover und der SC Continental Hannover und aus Schleswig-Holstein der erwähnte Kieler Badminton-Club. Deren Vertreter gründeten am zweiten Meisterschaftstag den DBV. Zum ersten Präsidenten wählten die Vereinsangehörigen – gewissermaßen als logische Konsequenz – „Badmintonpionier“ Dr. Hans Riegel.

Noch im selben Jahr ließ der Unternehmer auf dem Gelände seiner Firma die erste reine Badmintonhalle Deutschlands errichten. Rund einen Monat nach deren Einweihung, die am 12. Dezember 1953 erfolgt war, kam in der Halle das erste Länderspiel der deutschen Badmintonnationalmannschaft zur Austragung (vgl. Kap. 12.4). Die Badmintonhalle, die bis 2014 existierte und ab 1988 auch von der Öffentlichkeit genutzt werden konnte, galt als architektonisches Meisterwerk: Das Dach war von der Form her an die Flugbahn eines Federballs angelehnt. Vorbild für diese Bauweise waren Badmintonhallen in Dänemark.

Als erster Badminton-Landesverband wurde am 29. Juli 1953 in Biebrich, einem Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, der Hessische Badminton-Verband (HBV) „aus der Taufe gehoben“. Es folgten noch im gleichen Jahr der Schleswig-Holsteinische Badminton-Verband (SHBV) und der Badminton-Landesverband Nordrhein-Westfalen (BLV-NRW).

Beim zweiten Verbandstag des Deutschen Badminton-Verbandes, am 20. Februar 1954, wurde die erste DBV-Satzung verabschiedet, in der als Mitglieder die drei genannten Landesverbände verzeichnet sind. Die Vereine selbst sind daher seit Verabschiedung der DBV-Satzung nicht mehr direkte Mitglieder im DBV, sondern die Landesverbände. Vereine, die damals in ihrer Region noch keinen Landesverband hatten, aber dem DBV angehören wollten, mussten somit „zusehen“, dass ein Landesverband gegründet wurde.

Aktuell gehören dem DBV 16 Badminton-Landesverbände (BLV) als Mitglied an:

1.der BLV Baden-Württemberg,

2.der BLV Bayern,

3.der BLV Berlin-Brandenburg,

4.der BLV Bremen,

5.der BLV Hamburg,

6.der BLV Hessen,

7.der BLV Mecklenburg-Vorpommern,

8.der BLV Niedersachsen,

9.der BLV Nordrhein-Westfalen,

10. der BLV Rheinhessen-Pfalz,

11. der BLV Rheinland,

12. der BLV Saarland,

13. der BLV Sachsen,

14. der BLV Sachsen-Anhalt,

15. der BLV Schleswig-Holstein und

16. der BLV Thüringen.

Dabei ging der BLV Berlin-Brandenburg aus den Badminton-Landesverbänden in Berlin und in Brandenburg hervor, die zum 1. Januar 2005 fusionierten. Bis zum 31. Dezember 2004 sind demnach in der Statistik noch 17 Badminton-Landesverbände geführt.

Der mit Abstand größte Landesverband ist der Landesverband Nordrhein-Westfalen. Er umfasst über die ihm angeschlossenen Vereine derzeit 42.824 Personen (Stand: 1. Januar 2018). Ihm folgt mit 35.966 Badmintonbegeisterten der BLV Bayern. Zusammen kommen die 16 Badminton-Landesverbände auf 188.701 Personen (ebenfalls Stand: 1. Januar 2018). Damit belegt der DBV im Ranking der insgesamt 65 Spitzenverbände, die dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Mitglied angehören, Platz 18.

Seit dem 1. Januar 2020 hat der DBV zudem ein außerordentliches Mitglied: den Deutschen Badminton-Ligaverband (DBLV). Der Ende 2016 gegründete DBLV ist die juristisch selbstständige Organisation der Vereine und Kapitalgesellschaften der 1. Bundesliga und der beiden 2. Bundesligen. Der DBLV verfolgt das Ziel, den am Bundesligaspielbetrieb beteiligten Vereinen mehr Eigenständigkeit unter dem Dach des DBV zu verschaffen, insbesondere in Bezug auf die Durchführung des Spielbetriebs. Die Mitgliedschaft des DBLV ist zunächst zeitlich befristet: Die Aufnahme des DBLV als außerordentliches Mitglied im DBV endet – abhängig von der Situation in Bezug auf die TV-Rechte – frühestens nach Abschluss der Saison 2022/2023.

Der DBV wiederum ist u. a. dem Badminton-Weltverband BWF (Badminton World Federation; vgl. Kap. 15.1 und https://corporate.bwfbadminton.com), dem europäischen Badminton-Verband Badminton Europe Confederation (BEC; vgl. Kap. 15.2 und www.badmintoneurope.com), dem Deutschen Olympischen Sportbund (vgl. www.dosb.de), der Führungs-Akademie des DOSB (vgl. www.fuehrungs-akademie.de), der Trainerakademie Köln des DOSB (vgl. https://trainerakademie-koeln.de), der Deutschen Olympischen Akademie (DOA; vgl. https://www.doa-info.de), der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG; vgl. www.dog-bewegt.de) sowie dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT; vgl. https://www.iat.uni-leipzig.de) als Mitglied angeschlossen.

Seinen Sitz hat der olympische Spitzenverband in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen). Als Präsident des DBV fungiert seit 2016 Thomas Born (Berlin). Dem Präsidium gehören – ebenfalls Stand 11/2019 – ferner eine Vizepräsidentin, fünf Vizepräsidenten, der Chef-Bundestrainer und der Geschäftsführer an. Der Präsident, die Vizepräsidentin und die Vizepräsidenten sind ehrenamtlich tätig. Die aktuelle Vizepräsidentin, Dr. Pia Hermanns (Eltville), ist das erste weibliche Präsidiumsmitglied in der Geschichte des Deutschen Badminton-Verbandes. Sie wurde 2018 in das Führungsgremium gewählt.

Unterstützt wird das Präsidium in seiner Arbeit von tausenden Badmintonbegeisterten, die in Referaten, Ausschüssen, Verbänden, Vereinen, Institutionen etc. tätig sind.

2.3 DER DEUTSCHE FEDERBALL-VERBAND DER DDR

Auch in der ehemaligen DDR gab es in der Sportart Badminton einen Dachverband: Der Deutsche Federball-Verband (DFV) wurde im Januar 1958 gegründet und im gleichen Jahr noch Mitglied des Badminton-Weltverbandes. Auf nationaler Ebene existierte ein umfassender Wettkampfbetrieb. Da Badminton jedoch zu den „nicht förderungswürdigen Sportarten“ gehörte, blieben die internationalen Startmöglichkeiten der Spieler – trotz hohen Leistungsstandes – weitgehend auf den damaligen Ostblock beschränkt.

Für eine Auswahl der DDR stehen insgesamt 46 Länderspiele zu Buche. 13 davon wurden gegen ein Team der ehemaligen Sowjetunion bestritten. Einmal war auch Deutschland Gegner einer Mannschaft des Deutschen Federball-Verbandes der DDR: am 19. Mai 1990, also nach der Maueröffnung, in Berlin.