1

Zur Rocca di Verruca, 537 m

Gehzeit 4.30 h

8C

Die Einsamkeit der Monti Pisani

Es sind nur ein paar Kilometer vom Rummel um den Schiefen Turm von Pisa zur Einsamkeit: »O beata solitudo, o sola beatitudo« steht über dem Tor des barocken Kartäuserklosters von Calci. Genauso ruhig ist es auf den Monti Pisani, die sich dahinter erheben: Die trutzige Burg auf ihrem südlichsten Ausläufer, dem Felskopf des Monte Verruca, ist längst zur Ruine verfallen, und nur noch eine verwitterte Steinfigur am Wegrand erinnert an ihren einstigen Glanz. Geblieben ist die herrliche Aussicht über das Bergland, zum Arno und zum Meer.

Ausgangspunkt: Certosa di Pisa (auch Certosa di Calci genannt), 39 m, bei Calci. Alternativ Montemagno (2). Anfahrt: Von Pisa bzw. Lucca nach San Giuliano Terme, dort rechts nach Calci und zur nahen Kartause: 17 km bzw. 31 km. Busverbindung von der Certosa bzw. von Pisa. Höhenunterschied: 530 m. Anforderungen: Einfache Wanderung auf (kaum markierten) Straßen und Waldwegen, nur die schmalen, felsigen Pfade im Gipfelbereich erfordern Trittsicherheit. Einkehr: Trattoria in Montemagno. Karte: Carta Turistica e dei Sentieri Nr. 503 »Parco Regionale di Migliarino – San Rossore – Massaciuccoli«, Multigraphic Firenze.

Neben der Kartause (1) verläuft die Via degli Omberaldi zwischen Olivengärten auf das bereits sichtbare Dorf Montemagno zu. Bei einer Abzweigung rechts (Pfeil am Boden) hinab, dann rechts zu einem kleinen Parkplatz. Links neben einer Garage beginnt ein alter Weg, der in den Waldgraben des Rio Spareti und an einer Mühle vorbei zu weiteren Kulturen führt. Bei der nächsten Abzweigung links, dann rechts in die Via di Cerbaiola. Rechts auf einem Asphaltweg über einen Graben, dann nach links und vor einem Tordurchgang links die Via Poggio di Montemagno hinauf. Rechts auf einem Pfad zwischen Gärten aufwärts, dann links auf der Via Paganelli durch zwei Torbögen ins Dorfzentrum von Montemagno (2), 198 m. Vor der obersten Linkskurve zur Kirche zweigt die schmale Via di S. Martino ab. Diese führt durch einen Graben zum Friedhof. Davor links hinauf, bei der folgenden Abzweigung geradeaus (an der Absperrung vorbei) und auf einem Betonweg in Kehren durch Olivenhaine aufwärts. Bei einer weiteren Schranke scharf nach rechts und auf einer Sand- und Schotterstraße in den Wald. Man kommt bei einem alten Haus vorbei und erreicht nach längerem Anstieg einen Sattel mit Wegteilung, 424 m. Wir wandern geradeaus auf den felsigen Gipfel zu, zweigen bald links auf einen schmaleren Weg ab und erreichen einen Rastplatz. Weiter geht es auf einem verwachsenen »Dschungelpfad« – er führt zuletzt steil über Felsstufen zum Tor der Rocca auf dem Monte Verruca (3), 537 m (Vorsicht: Schächte!). Abstieg auf derselben Route über den Rastplatz bis zur Schotterstraße, auf die man scharf nach links einbiegt. Dieser Fahrweg führt durch die bewaldete Nord- und die Westseite des Berges, weiter über einen Waldrücken und nach kurzem Abstieg bei einer alten Steinfigur nach links. Bei einer Abzweigung links bleiben. Nach mehreren Kehren erreicht man einen Waldsattel mit der verfallenen Casa Focetta, 247 m, den eine Stromleitung überquert. Hier nach rechts und die breite Forststraße hinunter (nicht den scharf rechts abzweigenden Waldweg). Nirgends abzweigen, bis sich auf einer kleinen Ebene (Wasserbecken, Hauszufahrt) der kurze Abstecher zum Torre degli Upezzinghi (4) empfiehlt. Dann weiter auf der Straße abwärts. Nach einer Absperrung nach links, gleich darauf scharf nach rechts abzweigen und durch ein Drehkreuz auf den Dammweg Richtung Nicosia. An einer Fabrik vorbei zur Via Nicolosi. Links neben dem Bach auf der asphaltierten Via Buozzi zum Kloster der Karmeliterinnen. Dort nach links, die Hauptstraße überquerend, kommt man zur Kartause (1) zurück.

Die Ruine der Rocca di Verruca.

2

Rund um Lucca

Gehzeit 3.00 h

8C7

Wandern auf der Mauer – Passeggiata delle Mura und Stadtrundgang

Die 4,2 Kilometer lange und 12 Meter hohe, in der Zeit zwischen 1504 und 1645 errichtete Stadtmauer von Lucca zählt zu den besterhaltenen Befestigungen Europas. Gekämpft wird auf ihren Bollwerken (baluardi) höchstens noch um Fußballtore, während daneben etliche Bürger die Siesta unter den Platanen auf der Mauerkrone verdösen. Man kann das vollständig begehbare Bauwerk sogar per (Leih-)Rad erkunden. Die Aussicht ist bezaubernd – auf die angeblich 99 Kirchen der Bischofsstadt, zwischen denen die Straßen noch wie in der Antike verlaufen – ein Platz hat sogar die ovale Form des römischen Amphitheaters –, aber auch auf die Berge rundum. Nach der Umrundung lockt die Erkundung von Luccas malerische Altstadt.

Ausgangspunkt: Lucca, 19 m, Bahnhof am Piazzale Ricasoli im Süden der Stadt. Parkplätze außerhalb der Stadtmauer (die Altstadt ist weitgehend autofrei). Anfahrt: Auf der Autostrada Firenze – Mare. Busverbindung mit Florenz, Pisa oder Viareggio. Lucca liegt an der Bahnlinie Florenz – Pisa bzw. Viareggio. Höhenunterschied: Bis auf die Ersteigung des 44 m hohen Torre Guinigi mit seinen 230 Stufen (!) keinerlei nennenswerte Steigungen. Anforderungen: Stadtspaziergang. Einkehr: Zahlreiche Bars und Ristoranti in der Altstadt. Karte: Im Tourismusbüro am Piazzale Verdi (nahe der Porta Via Emanuele) ist ein kostenloser Stadtplan erhältlich.

Für den Start der Passeggiata delle mura empfiehlt sich der Durchgang vom Bahnhof Lucca (1) über den Piazzale Ricasoli kommend, zum Baluardo San Colombano im Süden der Stadt. Mit Gehrichtung im Uhrzeigersinn spazieren wir u. a. über die Porta San Pietro, den Baluardo San Paolino, die Porta San Donato und den Baluardo Santa Croce. Danach hat man von der Piattaforma San Frediano (2) Blick zur gleichnamigen Kirche und in den Park des prächtigen barocken Palazzo Pfanner. Die Runde schließt sich über die Porta Elisa und den Baluardo della Libertà und weiter mit Blick in den Botanischen Garten. zurück zum Baluardo San Colombano. Anschließend folgt ein Stadtbummel durchs Centro storico (eine von vielen interessanten Routen): Vom Baluardo San Colombano zum dreischiffigen romanisch-gotischen Duomo di San Martino, der u.a. das berühmte Kreuz Volto Santo birgt. Weiter über die Piazza San Giovanni, Piazza del Giglio, Piazza Napoleone und Via Vittorio Veneto zu San Michele in Foro, Luccas zweitbedeutendster Kirche, mit schöner Marmorfassade. Über die Via Roma und links in die Via Fillungo, mit schönen Ladenfassaden, folgt ein Abstecher durch die Via del Carmine zur malerischen Piazza dell’Anfiteatro. Südlich davon führt die Via Sant’ Andrea zum mit sieben Steineichen bewachsenen Torre Guinigi, dessen Ersteigung mit herrlicher Sicht über die Stadt belohnt wird. Über die Via Guinigi, Via Santa Croce und die Via del Fosso, am Stadtbach entlang, kommt man wieder zum Baluardo San Colombano und zum Bahnhof (1).

Die Altstadt von Lucca säumt ein bestens erhaltenener, begehbarer Festungsring.

3

Zu den Quellen von Lucca

Gehzeit 3.00 h

87

Von der Stadt in die Stille

Unbeachtet von den meisten Touristen steht im Süden von Lucca eine ebenso imposante wie eigenartige Bogenmauer: ein mehr als 3 Kilometer langes Bauwerk, das von der historischen Altstadt schnurgerade über Wiesen und Felder zu den Waldhügeln der Monti Pisani führt. Was es mit dieser Konstruktion aus dem 19. Jahrhundert auf sich hat – dieses Geheimnis lüftet eine nicht alltägliche Wanderung, die in einem stillen, grünen Zauberreich weit abseits des Trubels endet.

Ausgangspunkt: Lucca, 19 m, Bahnhof am Piazzale Ricasoli im Süden der Stadt. Anfahrt: Auf der Autostrada Firenze – Mare. Busverbindung mit Florenz, Pisa oder Viareggio. Lucca liegt an der Bahnlinie Florenz – Pisa bzw. Viareggio. Höhenunterschied: 100 m. Anforderungen: Einfache Wanderung auf ebenen, nur ganz zuletzt etwas ansteigenden Wegen und Pfaden. Einkehr: Ristorante Pizzeria La Casina delle Rose am Canale Ozzoretto. Karte: Carta Turistica e dei Sentieri Nr. 503 »Parco Regionale di Migliarino, San Rossore, Massaciuccoli«, Multigraphic Firenze.

Unmittelbar im Bahnhof Lucca (1) gehen wir durch die Bahnsteig-Unterführung zur Via Lorenzo Nottolini, der wir nach links folgen. Sollte das Bahnhofsgelände gesperrt sein, folgt man vom Haupteingang der Via Cavour nach Westen an der Questura vorbei und biegt gegenüber der Porta San Pietro links ab. Auf der Fußgängerbrücke über die Schienen zur Via Vicenco Civitali, von der die Via Lorenzo Nottoloni links wegführt. In jedem Fall geht man parallel zur Bahn nach Osten, bis man auf der rechts abzweigenden Via del Tempietto zu einem klassizistischen Rundtempel gelangt. Rechts auf einer Schotterstraße daran vorbei – dann steht man vor dem ersten von 449 Mauerbögen einer Wasserleitung, die zwischen 1823 und 1851 vom Architekten Lorenzo Nottolini konstruiert wurde. Neben dem eindrucksvollen Acquedotto del Nottolini verlaufen Fahrwege, Schotterstraßen und schmale Wiesenpfade, auf denen oft Jogger unterwegs sind. Nach wenigen Minuten ist man mitten im ebenen Bauernland, das nur die Autostrada 11 – hier wurde der Aquädukt unterbrochen, daneben Fußgängerbrücke – und die Straßen ins Dorf Vericano durchschneiden. Nach gut 3 km (knapp 1 Std.) ebenen Dahinspazierens erreicht man bei Guamo (2) einen zweiten Rundtempel – ein Wasserbecken wie der erste. Kurz ansteigend rechts daran vorbei und auf einem Traktorweg neben der am Boden verlaufenden Wasserleitung zu einem kleineren Rundbau. Durch ein Tor und auf der Schotterstraße zwischen Gärten zum nächsten Tempelchen, bei dem man rechts abzweigt. Nun begleitet man die Leitung ins Tal Le Parole d’Oro (Markierung Nr. 35) am Fuße der bewaldeten Monti Pisani. Nach einer Schranke erreicht man eine große Quellfassung (3), 100 m. Diese Fonti del Nottolini liegen in einer stillen Tallandschaft, die wie eine Mischung aus heiligem Hain und englischem Garten erscheint. Oberhalb davon teilt sich der Graben. Man kann links neben dem ausgebauten Bachlauf und an einigen Quellfassungen vorbei bis zum Waldrand ansteigen. Spätestens dort kehrt man wieder um und auf demselben Weg zurück nach Lucca (1).

Der imposante, nach seinem Architekten benannte Acquedotto del Nottolini.

4

Von Collodi nach Pescia

Gehzeit 3.30 h

8C7

Vom Barockgarten in die Blumenstadt

Bei Kindern sind für diese Tour wohl Überredungskünste nötig – zu groß ist die Anziehungskraft des Parco di Pinocchio in Collodi. Carlo Lorenzini, der Erfinder des hölzernen Lügenboldes stammt aus dem hoch in den Hang hinaufgebauten Dorf (und nannte sich auch danach). Die Großen werden die Wald- und Panoramawanderung zur liebenswerten Stadt Pescia im Valdinievole (Tal des Nebels) aber bestimmt genießen. Diese ist auf jeden Fall auch einen extra Besuch wert.

Ausgangspunkt: Collodi, 125 m. Parkplatz vor dem Garten der Villa Garzoni. Endpunkt: Pescia, 62 m, an der Bahnlinie von Forenz – Lucca. Rückfahrt nach Collodi per Bus, Abfahrt auf der Piazza XX Settembre im Süden der Stadt (allerdings gibt es nur sehr wenige Verbindungen; Fahrplan: www.blubus.it). Anfahrt: Auf der Autostrada Firenze – Mare zur Ausfahrt Chiesina Uzzanese. Von dort nach Pescia und links zum Bergdorf Collodi: 12 km. Höhenunterschied: 430 m. Anforderungen: Einfache Wanderung auf Straßen, Forst- und Pflasterwegen. Einkehr: Bars und Ristoranti in Collodi, Monte a Pescia und Pescia. Variante: Von Pescia zu Fuß auf dem Weg Nr. 51 zurück nach Collodi; 1 Std. Karte: Carta dei Sentieri e Rifugi Nr. 21/22 »Appennino Bolognese e Pistoiese«, Multigraphic Firenze.

Links neben dem Garten der Villa Garzoni (1), 125 m, in Collodi steigen wir auf der gepflasterten Via di Castello ins Ortszentrum an. Steil geht es zur Kirche und zum Castello, von dem man rechts zur Asphaltstraße gelangt (Kreuzung). Nach links, an einem Parkplatz vorbei und auf der Schotterstraße in Kehren durch Wein- und Olivengärten in ein bewaldetes Tal hinauf. Bei einem Wegkreuz mit Bank geradeaus (links haltend dem stark verwitterten Pfeil »Percorso«, nicht rechts dem Pfeil »Monte di Pescia« folgend) auf den unscheinbaren Colle Terminetto (2), 501 m. Weiter auf dem Hauptfahrweg rechts über den Bach und dem Hang entlang bis zu einer Abzweigung in einer markanten Linkskehre auf einer Lichtung, 540 m (nicht beschildert). Der Hauptweg biegt dort nach links ab. Wir gehen jedoch geradeaus auf dem teils sandigen Forstweg abwärts. Bei der folgenden Wegteilung links weiter und in Kehren (nahe der Stromleitung) in ein bewaldetes Tal hinab. Über einen Wiesenboden, an einem Haus vorbei und schließlich auf Asphalt nach Monte a Pescia (3), 319 m. Links abbiegen und unterhalb der Kirche zu einem Parkplatz (Ristorante; rechts Abstecher zur Kirche hinauf). Nach dem Pfeil und der rot-weißen Markierung auf der Asphaltzufahrt zu einem roten Haus hinunter, rechts daran vorbei und auf einem stellenweise verwachsenen Pflasterweg in steilen Kehren abwärts (Farbzeichen an den Olivenbäumen beachten). Nach einem Kreuz nach rechts, an alten Villen vorbei und zum Tor der Stadtmauer. Vorbei an der Villa Cafaggio endet die Tour in der Altstadt von Pescia (4), 62 m.

Einmal im Jahr wird die Altstadt von Pescia prächtig illuminiert.

5

Monsummano Alto

Gehzeit 3.00 h

8C7

Das Dorf über dem Riesen-Steinbruch

15 Kilometer südwestlich von Pistoia, zwischen Apennin und Montalbano, sprudeln die Thermalquellen von Montecatini und Monsummano. Die mondänen Kureinrichtungen liegen am Fuß zweier Dörfer, die wie Adlerhorste auf ihren Hügeln thronen. Jener von Monsummano Alto wurde jahrhundertelang als Steinbruch genutzt – die »Cava Grande« reicht fast bis zum burgartig befestigten Gipfel hinauf.

Ausgangspunkt: Monsummano Terme, Thermalbad Grotta Giusti, 60 m. Anfahrt: Auf der Autostrada Firenze – Mare zur Ausfahrt Montecatini. Von dort über Pieve a Nievole nach Monsummano Terme auf der Via di Grotta Giusti (Wegweiser) zum Thermalbad (3 km). Links am Parkplatz vorbei in die Via delle Terme einschwenken. Kurz vor dem Straßenende – gegenüber der Einmündung der Via delle Cava Rossa – zweigt rechts ein ausgetretener Pfad ab (Parkmöglichkeit am Straßenrand). Bus von Pescia bzw. Montecatini, die an der Bahnlinie Florenz – Lucca liegen. Höhenunterschied: 320 m. Anforderungen: Einfache Wanderung auf Straßen und breiten Wegen. Einkehr: Bars und Ristoranti in Monsummano Terme und Monsummano Alto, Kurhotel beim Thermalbad. Karte: Carta Turistico – Escursionistica »Montalbano e Padule di Fucecchio«, SELCA Firenze. Ein kostenloser Folder mit Wegskizze ist im Tourismusbüro von Monsummano Terme (Via Ferme 49) erhältlich.

Von der Straße vom Thermalbad Grotta Giusti (1), 60 m, folgen wir dem ausgetretenen Pfad über eine Wiese zu einem Gebäude. Geradeaus weiter zu einer Wegteilung am Waldrand. Dort rechts auf dem geologischen Lehrpfad weiter, an zwei alten Steinbrüchen vorbei und zwischen Terrassen links zu einem verfallenen Hof hinauf. Bald darauf erreicht man die Kapelle La Vergine, bei der man auf der Asphaltstraße links in den Wald geht (Wegweiser »Chiesa di San Nicolao«). Die folgende Abzweigung ignorieren. Bei der zweiten Abzweigung – ungefähr 50 m hinter dem Waldrand – nach links und auf einem verwachsenen Wald- und Wiesenweg zur Porta del Mercato und weiter hinauf bis zur romanischen Kirche von Monsummano Alto (2), 340 m. Durch das Dorf zum Turm (Parkplatz) und kurz auf der Asphaltstraße abwärts. Dann links auf einem Wiesenpfad zur Casetta Pellegrini und auf einem Beton- bzw. Schotterweg zur Asphaltstraße Via Monsummano Castello (3), 153 m, auf der man links hinabgeht. Achtung: Auf der zweiten Schotterstraße, die links abzweigt, in den Wald hinauf. Im sanften Auf und Ab geht es an mehreren Steinbrüchen vorbei, bis man bei alten Gebäuden links zur riesigen Cava Grande kommt. Rechts im Bogen hinab und oberhalb der Straße links auf einem Pfad in den Wald. Nach kurzem Abstieg links auf einem Pflasterweg hinauf. An einem weiteren Steinbruch vorbei und unterhalb der Cava Rossa zur bereits bekannten Wegteilung am Fuß des Berges. Rechts abzweigend kommt man zurück zum Thermalbad Grotta Giusti (1); links kann man noch den Percorso vita durch einen Zypressenwald und um ein kleines Tal herum anhängen.

Die Porta del Mercato gibt den Zugang nach Monsummano Alto frei.
Gute Aussichten: Vom alten Wachturm reicht der Blick bis zum Apennin.

6

Rund um Vinci

Gehzeit 4.30 h

87

Auf den Spuren des Universalgenies

Wie mag die Gegend um den Montalbano ausgesehen haben, als am 15. April 1452 in einem bescheidenen Haus am Südwestabhang ein Knabe das Licht der Welt erblickt hat? Vermutlich hat sich seit Leonardos Kindheitstagen nicht viel an der sanften Hügellandschaft mit ihren Weingärten, den unzähligen Olivenbäumen und dem knallroten Klatschmohn an den Wegrändern verändert.

Ausgangspunkt: Vinci, 97 m, Municipio an der Piazza Leonardo da Vinci. Anfahrt: Auf der Schnellstraße Florenz – Pisa/Livorno bis Empoli. Dort über den Arno und nach der Beschilderung bis Vinci: 13 km. Empoli liegt an der Bahnlinie Florenz – Pisa, von dort Busverbindung. Höhenunterschied: 500 m. Anforderungen: Einfache Wanderung auf Straßen und breiten Wegen, nur ein kurzes Stück auf schmalem und steilem Pfad. Stets der Markierung Nr. 14 folgen. Einkehr: Bars und Ristoranti in Vinci; in Anchiano oft Verkauf landestypischer Produkte. Karte: Carta Turistico – Escursionistica »Montalbano e Padule di Fucecchio«, 
SELCA Firenze. Ein kostenloser Folder mit Wegskizze ist im Tourismusbüro Vinci erhältlich.

Wir beginnen die Spurensuche vor der Burg von Vinci (1), dem Castello dei Conti Guidi, und spazieren dann auf der schmalen Via del Castello zur nördlichen Zufahrtsstraße, der wir 250 m aufwärts folgen. In einer Linkskurve geradeaus auf der schmalen Strada Verde weiter (Wegweiser »Casa Natale di Leonardo«, Markierung 14), durch Olivengärten bis zur Hauptstraße und auf dieser rechts zu Leonardos Geburtshaus in Anchiano. Von der nahen Straßenkreuzung geradeaus die steile Sackgasse (Wegweiser »Leccio di Faltognano«) zur Kirche Santa Lucia (2), 300 m, hinauf. Ein Stück weiter oben stehen die Häuser des Dorfes – dort zweigt Weg Nr. 14 rechts ab. Durch Wiesenhänge zu einem Bildstock und in den Graben. Achtung: Vor der alten Mühle rechts hinunter, auf rutschigem Pfad zum Bach Forra delle Quercete und jenseits über den steilen Waldhang hinauf, bis man zwischen Terrassen zu einem Haus gelangt. Auf der Schotter- und Asphaltstraße weiter, dann links hinauf und zur Kirche Santa Maria neben der 200-jährigen Steineiche von Faltognano (3). Hier links (Wegweiser »Fonte del Sassone«) und auf dem breiten Weg Nr. 14 zu einer Forststraße hinauf. Auf dieser nach links und bei der folgenden Wegteilung geradeaus dem Waldrand entlang. Dann nochmals nach links und sanft ansteigend durch die Waldhänge (Quelle) zur Abzweigung zum Torre San Allucio. Der Abstecher zur einstigen Einsiedelei ist nicht lohnend. Wir wenden uns nach links und gehen auf dem Forstweg Richtung »Vinci« wieder nach Santa Lucia (2). Von dort geht es auf der vom Anstieg bekannten Route zurück nach Vinci (1).

Anfang Mai flutet roter Klatschmohn die Umgebung von Vinci.

7

Vom Arno nach Artimino

Gehzeit 3.00 h

8C7

Zur »Villa der hundert Schornsteine«

Den Blickfang dieser Wanderung bildet die 1594 erbaute Villa La Ferdinanda bei Artimino. Der Weg durch das alte Kulturland über dem Arnotal führt auch zu den Resten der 52 Kilometer langen Mauer um den Barco Reale, das Jagdgebiet der Medici am Montalbano, und zu einigen im Jahr 2000 ausgegrabenen Etruskergräbern.

Ausgangspunkt: Carmignano, 36 m, Piazza Stazione, nahe dem Arno. Anfahrt: Auf der Autostrada 1 zur Ausfahrt Firenze-Scandicci. Dann auf der Schnellstraße nach Signa, dort über den Arno und unter der Bahn durch, dann links und der Bahn entlang: 14 km. Busverbindungen von Signa und Prato, die an der Bahnlinie Florenz – Pisa liegen. Höhenunterschied: 250 m. Anforderungen: Einfache Wanderung mit geringem Höhenunterschied auf Straßen und Pfaden; kaum markiert und wenig Schatten. Einkehr: Ristoranti in Artimino. Karte: Carta Turistico – Escursionistica »Montalbano e Padule di Fucecchio«, SELCA Firenze.

Von der ehemaligen Bahnstation von Carmignano (1) führt links (Wegweiser »Campo Sportivo«, Markierung 1 A) eine Schotterstraße neben den Schienen talauswärts. Beim Wärterhaus links und nach dem Sportplatz (vor dem Teich) nach rechts. Den Feldweg aufwärts und links zu einem Bauernhof. Rechts auf Asphalt zu einem Haus und links zur kleinen Kapelle nahe der Villa Barchetto. Dort scharf nach rechts und auf der Schotterstraße an einem Haus vorbei. Kreuzung bei einer weiteren Kapelle: Links auf der unbefestigten Straße durch eine Mulde zum Podere Poggibarca (2), 119 m. Davor nach rechts, an der nächsten Gabelung links auf dem oberen Feldweg (Kette) zu einem verlassenen Gebäude und links zu einem Teich hinab. Nach dem Damm rechts den steilen Feldweg zwischen Weingärten aufwärts. Unterhalb einer Baumgruppe nach rechts, links auf den Rücken und auf diesem rechts weiter. Bald führt links eine Schotterstraße in den Wald und an Weinkulturen vorbei, danach rechts auf einem Pfad zum Friedhof und links auf Asphalt zur Kirche San Leonardo. Rechts auf der Straße ins nahe Artimino (3), 260 m. Vom Tor durch die gerade Allee zur Villa Medicea di Artimino (4), 246 m. Rechts daran vorbei (Richtung »Poggio alla Malva«) und nach der Bushaltestelle links auf der Schotterstraße (Markierung 1 B) in den Wald. Geradeaus durch Waldbrandgebiet, dann links und an einem alten Teich vorbei. Bei der folgenden Wegteilung geradeaus zu den etruskischen Necropoli di Prato Rosello, 209 m, hinunter. Links um einen Hügel (Wasserbehälter) herum und auf einem Pfad durch die Macchia zur Asphaltstraße. Diese führt nach links zum Ombrone und weiter zum Ausgangspunkt, der Piazza Stazione in Carmignano (1).

Blick auf die »Villa der hundert Schornsteine«.

8

Über die Monti della Calvana, 818 m

Gehzeit 5.00 h

8

Die Blumenberge über Prato

Der kahle Höhenzug der Monti della Calvana gilt nicht nur als exquisiter Aussichtsbalkon über Prato, sondern auch als naturkundliches Kleinod. Das zweitgrößte Karstgebiet der Toskana ist Standort zahlreicher Orchideenarten; im Frühjahr erstrahlen rund um die Dolinentrichter die weißen Blüten wilder Narzissen (siehe Bild rechts). Gut gedeiht hier allerdings auch das dichte Gebüsch, das vor allem an den talnahen Hängen mitunter ganze Wegabschnitte überwuchert.

Ausgangspunkt: Filéttole, 142 m, kleine Ortschaft östlich oberhalb von Prato. Anfahrt:Höhenunterschied:Anforderungen:Einkehr:Karte: