Sie ist freundlich, pünktlich und hat Organisationstalent. EINFACH SPITZE!

Simone Ayodele

UNGLAUBLICH ERLEICHTERT und VOLLKOMMEN BEGLÜCKT bin ich, nachdem Frau Ordnung ihre Aufräum-Künste an meinem Keller ausgeübt hat. Sie hat mir sehr geholfen, mir klar zu werden und zu entscheiden, was ich behalten sollte, was ich weggeben kann und was ich getrost in die Tonne hauen kann, denn ich würde es nie vermissen. Mit ihrem super effektiven System hat sie es geschafft, aus einem total überfrachteten Keller eine regelrechte "Kelleroase" zu zaubern. Jetzt habe ich im Keller so viel Platz und Luft, dass ich mit meinem Mann und 3-4 Gästen dort gemütlich ein Tässchen Kaffee trinken und dabei an der Kellerwand eine nostalgische Diashow vom unserem allerersten Kanadaurlaub in den Neunzigern genießen kann :-) Wie cool ist das denn?! Hätte ich nie gedacht, dass Keller-Aufräumen so viel Spaß, Glück, Erleichterung und freie Beweglichkeit bringen kann. Das muss sich ja ähnlich anfühlen für einen Übergewichten, der sein Idealgewicht wieder erreicht hat. Herzlichen Dank, Frau Ordnung :-)!

Claudia Tan

Frau Ludwig hilft bei Ordnung im Büro und somit auch im Kopf. Sehr zu empfehlen!

Andreas Graf von Brühl

1. Auflage Mai 2020

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

© 2020 Frau Ordnung

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7519-4164-8

Für Kelvin und Kira.

Danke!

Inhaltsverzeichnis

Meine Vision

Ein Leben mit Kindern ist kostbar. Eine Familie ist wertvoll. Aber auch anstrengend. Schon in der Vergangenheit, aber gerade in der heutigen Zeit lastet auf Eltern ein enormer Erwartungsdruck. Von innen, wie von außen.

Wenn Eltern zu Hause Lean Management anwenden erreichen Sie exakt dieselben Ergebnisse, die in den großen produzierenden Unternehmen erbracht werden:

mehr Zeit, weniger Kosten und noch weniger Stress.

Die Umsetzung der Lean-Prinzipien ist so einfach und trivial und doch kennt sie kaum ein Vater oder eine Mutter. In der Schule und von den Eltern werden die Grundlagen nicht vermittelt. Manche Eltern haben berufsbedingt etwas von Lean Management gehört, kamen aber nicht auf die Idee, diese Prinzipien im Haushalt anzuwenden.

Ich will diesen Eltern helfen!

Ich will ihnen die Last nehmen, sich zerreißen zu müssen. Dem Druck nicht mehr standhalten zu können. Ich will den Müttern zeigen, dass sie die Kraft haben und vor allem die Fähigkeiten, in einer stressfreien Familie zu leben, Geld sparen zu können und endlich wieder mehr Zeit für sich zu haben. Ich will den Vätern zeigen, dass Lean Management im Haushalt keine Raketenwissenschaft ist, sondern den Frauen extreme Unterstützung bietet.

Sich wieder auf die Dinge besinnen zu können, die ihnen wichtig sind und die Dinge loslassen zu können, die sie nicht glücklich machen – das ist mein Ziel!

Einladung

Ich möchte Sie herzlich dazu einladen, sich mit mir zu verbinden – Sie finden mich persönlich auf den gängigen sozialen Kanälen Facebook, Instagram und Twitter.

Außerdem können Sie der Facebook-Community „Lean Living“ beitreten – in dieser Gruppe finden Sie Gleichgesinnte, die sich mit Tipps und Tricks aus dem Alltag unterstützen und gegenseitig bereichern.

Ich gebe dort von Zeit zu Zeit weitere Hinweise und möchte so das offene Netzwerken möglich machen.

Vertiefendere Informationen zu der in diesem Buch genannten 5S-Methode erhalten Sie zusätzlich in meinem Buch „Lean im Haushalt – Mit 5S nachhaltig ausmisten“.

Die Adressen zu den einzelnen Profilen:

Facebook: www.facebook.com/frauordnung0711
Instagram: www.instagram.com/frauordnung0711
Twitter: twitter.com/Frau_Ordnung
Facebook-Gruppe: www.facebook.com/groups/leanlivingnow
Website: www.frauordnung.de

If you always do what you always did,

you’ll always get what you’ve always got.

Henry Ford

Wie dieses Buch entstand

Februar 1979. Einer der härtesten Winter der Wetteraufzeichnungen. Ich wurde im Februar als das Älteste von zukünftig vier Kindern geboren, im völlig eingeschneiten Norddeutschland. Meine Eltern wussten damals noch nicht einmal, ob sie den langen Weg aus Süddeutschland, wo die Eltern meines Vaters lebten, zurück in den Norden schaffen werden. Vier Jahre später erfuhr ich zum ersten Mal in meinem Leben was „Lean“ bedeutet – allerdings ohne es beim Namen nennen zu können: wir zogen um. Vom Norden in den Süden.

Meine erste Kindheitserinnerung daher: wie ich meine heißgeliebte „Ente“, einen gelben 2CV, den mein Vater mir ausgeschlachtet zum 3. Geburtstag schenkte, zurücklassen musste. Meine Eltern hatten nicht viel Geld und so musste alles, was mitgenommen werden sollte auf einen Anhänger ohne Plane passen. Mitnehmen durfte ich mein Schaukelpferd und meinen Lieblingsteddybären. Der Anhänger wurde bis auf den kleinsten Zentimeter bepackt, Verschwendung von Platz zu vermeiden war hier absolut notwendig.

Es dauerte nur wenige Tage, da war die Ente vergessen.

Gelernt hatte ich daraus: eine gute Planung ist das A und O, Platzverschwendung ist zu vermeiden und ab und zu muss man im Leben einfach Dinge aussortieren. Das kann auch einmal kurz weh tun, muss es aber nicht. Ein Foto der Ente habe ich bis heute in meinem Fotoalbum, das ich in Ehren halte.

Tochter und große Schwester

In den nächsten Jahren lernte ich vor allem eines: ein Haushalt mit vier Kindern erfordert viel Organisation, Delegation und Toleranz. Auch an Regeln müssen sich alle Familienmitglieder halten, sonst bricht irgendwann das Chaos aus.

In meinem Elternhaus lernte ich besonders viel über die Vermeidung von Verschwendung, da alles aufgehoben, repariert, wiedergenutzt und gespart wurde. Meine Mutter erstellte jede Woche Essenspläne, um den einmaligen Wocheneinkauf so optimal planen zu können, dass erstens das Haushaltsgeld ausreichte und zweitens keine Lebensmittel weggeworfen werden mussten.

Auch die Hausarbeiten wurden aufgeteilt, für jedes Kind entsprechend der Fähigkeiten angepasst (wir wurden alle mit einem Abstand von 4 Jahren geboren). Sauberkeit und Ordnung, ein Lean-Schlagwort, das uns bei den 5S wieder begegnen wird, stand oft an erster Stelle. Fegen, Staubsaugen, das Badezimmer putzen, den Tisch decken, den Geschirrspüler bedienen, bügeln, Rasen mähen – was eben so anfällt in einem gewöhnlichen Haushalt.

Mit 12 Jahren wurde ich in die große Kunst des Herrenhemdenbügelns eingewiesen – und zwar so, dass das Hemd in möglichst kurzer Zeit perfekt gebügelt war. Wenn Sie einmal über mehrere Jahre hinweg den Wäscheberg einer sechsköpfigen Familie gebügelt haben, dann wissen Sie, dass Sie hier jede unnötige Bewegung, jedes Nacharbeiten und nochmal Bügeln reine Zeitverschwendung ist.

Mit einem großen Wissensfundus in Haushaltsführung und handwerklichen Tätigkeiten (ich könnte noch heute eine Betonwand mauern) entließen mich meine Eltern mit 19 Jahren zum Studium an der Fachhochschule für Bibliotheks- und Informationswesen nach Stuttgart.

Studium

Ein kleines 12 Quadratmeter Studentenwohnheimszimmer erwartete mich. Nicht viel Platz für all die Dinge, die man in seiner Kindheit und Jugend angesammelt hatte. Doch ich trug die fixe Idee in mir, dass ich wirklich alles, was mir gehörte in diesem Zimmer unterbringen wollte. Und so suchte und sammelte ich aus meinem Elternhaus jedes Ding, jedes Buch, jedes einzelne Erinnerungsstück zusammen und stopfte es in mein kleines, eigenes Zimmer. Ich hatte noch nie ein eigenes Zimmer besessen und wollte einfach wissen, was eigentlich wirklich mir allein gehört. Bei drei Geschwistern ist man schließlich gewohnt, alles zu teilen.

Das Problem „zu viel von allem“ zu haben wurde mir damals schmerzlich bewusst. Entschlossen, die nächsten drei Jahre nicht in einer zugestellten Rumpelkammer leben zu wollen wendete ich völlig automatisch das erste „S“ des Lean-Werkzeugs 5S an: ich sortierte aus. Danach stellte ich die übrig gebliebenen Dinge ordentlich hin, putze das ganze Zimmer bis es blitzte und freute mich an meinem neuen, befreiten Zuhause.

Das Studium bewältigte ich ebenfalls mit Lean-Kriterien: die Zeit, die man als junger Mensch hat, will nicht verschwendet werden. Ich stellte von Anfang an einen strukturierten Plan auf, welche Kurse wann und wo mit welchem Ergebnis zwingend zu absolvieren sind. Kurse, die nicht zielführend waren, besuchte ich nicht. Da ich – nebenbei bemerkt – eine der faulsten Studentinnen des ganzen Semesters war, war dies umso notwendiger. Denn wer sein Diplom in der vorgegebenen Zeit erhalten möchte muss genau wissen, was das Ziel ist und welche Maßnahmen dorthin führen. Verschwendung von Zeit ist hier fehl am Platz.

Mutter

Einige Jahre später bekam ich eine neue Rolle, in der ich mein komplettes Lean-Wissen neu anwenden konnte: 2009 und 2012 wurden meine Kinder geboren. Der Vater: ein erfolgreicher Unternehmensberater, spezialisiert auf Lean Management.

Zum ersten Mal in meinem Leben bekamen manche Lebensweisen auf einmal Namen. Ich hörte von „5S“ und vom „Kontinuierlichen Verbesserungsprozess“, las Bücher über „wertstromorientiertes Prozessmanagement“ und „Die 7 Arten der Verschwendung“. Vieles hatte ich bisher intuitiv lean umgesetzt, jetzt wurde mir klar, warum mir manche Verhaltensweisen guttaten. Ich verstand endlich, dass mein ständiges Fragen nach „Warum?“ im Lean Management eine erfolgreiche Fragetechnik ist, äußerst zielführend und effektiv.

Das Leben als Familienmanagerin ist in einem Lean-geführten Haushalt relativ stressfrei und angenehm. Ich bewunderte aber oft Freundinnen, die sich als wahre Improvisationskünstlerinnen entpuppten, weil wieder etwas nicht richtig bis zu Ende geplant war, den Kindern irgendwelche Sachen fehlten und sie dabei so ruhig blieben. Und ich ging davon aus, dass alle einfach mehr Geld verdienten als ich, da sie anscheinend das Budget dafür hatten, manche Dinge doppelt und dreifach zu kaufen.

… und die persönliche Krise

Auch als erfolgreiche Familienmanagerin musste ich mir eines Tages eingestehen, dass das Leben im goldenen Käfig nicht mein Lebensziel war. Ich hatte alles, was man sich hätte wünschen können – außer einem Mann, der für seine Familie da war. Viel alleine, oft von Sonntagabend bis Donnerstagnacht. Dazu zwei kleine Kinder. Keine Betreuungsmöglichkeiten, aber auch nicht der Zwang, arbeiten gehen zu müssen.

In dieser Zeit war ich stark ehrenamtlich engagiert, leitete Kinderkrabbelgruppen, half anderen Müttern, die in Betreuungsnot steckten, nähte nebenher hübsche Dinge für einen kleinen Onlineladen, kümmerte mich um unseren privaten Umbau – wir waren kurz nach der Geburt unseres Sohnes in eine kernsanierte Wohnung im Rohbauzustand gezogen – und versuchte, möglichst effizient zu sein, um am Ende des Tages noch eine halbe Stunde Zeit für mich selbst zu finden.

Was irgendwann einfach zu viel wurde.

Es folgten ein kurzer und schmerzloser Auszug aus der gemeinsamen Wohnung und ein Jahr später die erfolgreiche Einführung des Wechselmodells für die Kinder. Seitdem wechseln unsere Kinder jeden Sonntagabend für eine Woche die Wohnung.

Und es funktioniert.

Auch hier haben mir die Lean-Prinzipien von Anfang an geholfen. Auf das Ziel fokussieren, potentielle Verschwendungsarten vermeiden, eine klare Kommunikation, viele Prozesse standardisieren und vor allem an einer kontinuierlichen Verbesserung arbeiten. Die Kinder werden älter, Situationen ändern sich und Dank Lean konnte auch diese Hürde gemeistert werden.

Das war bis dato die größte Krise, mit der ich konfrontiert wurde.

Corona

Und dann kam Freitag, der 13. März 2020. Der Corona-Shutdown in Baden-Württemberg. Während ich noch in meinem wöchentlichen Unternehmernetzwerk sitze erreicht uns die Meldung: die Schulen in Baden-Württemberg werden bis Ende der Osterferien geschlossen. Drei lange Wochen Homeschooling, zwei Wochen Osterferien. Und das Ganze: voraussichtlich.

Ein Virus bringt die Welt fast zum Stillstand. Millionen Menschen werden in ihre HomeOffices geschickt und dürfen nicht mehr zur Arbeit gehen. Schüler und Studenten müssen von jetzt auf sofort zu Hause lernen und bekommen von den Lehrern täglich neue Schulaufgaben. Paare, die sich sonst nur abends sehen, müssen jetzt tagtäglich miteinander auskommen, sich HomeOffice und Wohnzimmertisch teilen und gleichzeitig ausdiskutieren, wer sich um die Kinder kümmert.

In solchen Krisen bewährt sich das Lean-Konzept im Haushalt erst richtig.

Hamsterkäufe? Haben wir nicht nötig. Wir kaufen einmal in der Woche ein, exakt die Mengen, die benötigt werden. Dank wöchentlichem Essensplan wissen wir genau, was wir brauchen. Lebensmittel werden nicht verschwendet, der Platz in der Küche auch nicht.

HomeSchooling? Die Kinder haben sich selbst Stundenpläne erstellt. Mit Pausen, Lieblingsfächern, weniger geliebten Fächern, langen und kurzen Schultagen und allem, was dazu gehört. Die zahlreichen E-Mails mit Schulaufgaben werden sofort ausgedruckt, für die Kinder sortiert und entsprechend am nächsten Tag erledigt.

Mein Mann und ich – kurz nach der ersten Krise hatte ich das Glück, diesen wunderbar chaotischen Menschen kennenzulernen – teilen uns die Kinderbetreuung. Morgens er, nachmittags ich. Wenn die Kinder morgens Schulaufgaben erledigen kann er nebenher arbeiten. Wenn ich nachmittags meinen Part übernehme stehen Sport und Musikunterricht auf dem Programm. Wir dürfen in den Wald gehen, Sonne tanken, das Immunsystem stärken und Schlagzeug und Klavier üben.

Abends können wir Erwachsenen überlegen, ob wir noch etwas Liegengebliebenes bearbeiten wollen oder den Feierabend genießen.

Die Lean-Methoden der Standardisierung und ständigen Prozessverbesserung unterstützen uns hier täglich.

Arbeitswandel

Da ich als Professional Organizer für meine Kunden vor Ort tätig bin traf mich diese Krise auch beruflich hart. Ich durfte nicht mehr zu meinen Kunden fahren, keine Vorträge halten oder Kurse geben. Ich war kurz davor, den Kopf in den Sand zu stecken und mich zu fragen, ob ich dieses Geschäftsmodell überhaupt noch aufrechterhalten kann. Und wie so oft im Leben, wenn ich mit einer schwierigen Situation konfrontiert werde fragte ich mich auch da: Welches Lean-Prinzip kann mir jetzt noch weiterhelfen? Irgendetwas muss es doch geben!

Und ja – ich konzentrierte mich auf Reflektion und Visualisierung. HANSEI und KANBAN, so die japanischen Fachbegriffe für beide Werkzeuge. War es ein Fehler, bis jetzt nur „offline“-Kunden zu bedienen? Kann ich nicht auch „online“ gehen? Was muss ich tun, um dieses Ziel zu erreichen, welche Möglichkeiten der Verbesserung gibt es?