Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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© 2018 Bernd Sternal
Herausgeber: Verlag Sternal Media, Gernrode
Gestaltung und Satz: Sternal Media, Gernrode
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Umschlagsgestaltung: Sternal Media
Abbildungen, Zeichnungen und Fotos: Archiv Sternal oder siehe Bildnachweis
1. Auflage Mai 2018
ISBN: 978-3-7528-8411-1
Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
Das 18. Jahrhundert hat eine ganze Anzahl bedeutender Komponisten hervorgebracht. Herausgehoben seien genannt: Gluck, Beethoven, Hayden, Mozart und Bach. Jedoch gab es zahlreiche weitere außergewöhnliche Komponisten, mit gutem Ruf und großer Bekanntheit. Leider sind einige von ihnen heute in Vergessenheit geraten, was sie sicherlich nicht verdient haben. Einer dieser erfolgreichen Komponisten war Carl Christian Agthe.
Agthe wurde am 16. Juni 1762 in Hettstedt geboren. Sein Vater war der Praeceptor (Lehrer) an der Mägdlein-Schule in Hettstedt, Johann Friedrich Agthe. Über den Verlauf seiner Kindheit und Jugend, über seine musikalische und schulische Ausbildung, gibt es keine Nachweise. Jedoch ist bekannt, dass die Vorfahren der Familie in Hettstedt als Kantoren und Organisten tätig waren, zudem blühte in der Stadt ein reges Musikleben.
Nun kann man Vermutungen äußern, wovon ich jedoch hier Abstand nehmen möchte. Daher wenden wir uns den Tatsachen zu: Über seine Jugend finden wir urkundlich nur die Nachricht, dass Agthe in der Konfirmanden-Liste des Jahres 1776 als vierter genannt wird. Damit reißt der Faden seines Lebens in Hettstedt völlig ab.
Wir finden Agthe jedoch schon kurze Zeit später in Reval wieder, der heutigen estnischen Hauptstadt Tallinn. Dort war er bereits als Vierzehnjähriger Musikdirektor der Hündelbergerschen Theatergruppe. Er wirkte dort bis zu seinem 20. Lebensjahr und gastierte in zahlreichen Städten, so auch in St. Petersburg. In dieser Zeit – man muss es hervorheben, denn er war erst zwischen 15 und 20 Jahre alt – schrieb Agthe fünf Opern, eine Operette, ein Divertimento sowie ein Ballett. Das klingt in unseren Ohren etwas unwahrscheinlich, ist jedoch durch mehrere seriöse Quellen bestätigt.
Eintrag im Kirchenbuch in Hettstedt über die Geburt von Carl Christian Agthe am 16. Juni 1762
Scherenschnittporträt von Carl Christian Agthe Abbildungen: Georg Faulhaber (1890 - 1974), Carl Christian Agthe - ein vergessener Musiker, Unser Harz 1962 Nr. 6, Seite 4-6
Leider gelten diese Werke, obwohl sie bis weit ins 19. Jahrhundert mehrfach mit großem Erfolg zur Aufführung gekommen sind, heute als verschollen. Bei diesen Kompositionen war nachweislich auch eine Vertonung von Goethes Werk „Erwin und Elmire“ dabei.
Durch seine Kompositionen und seine Erfolge wurde Fürst Friedrich Albert von Anhalt-Bernburg auf den begabten, jungen Musiker und Komponisten aufmerksam. Er holte Agthe in seine Hofkapelle, wo er als Schloss-Organist und Kammermusiker tätig wurde.
Aus den Kammerrechnungen erfahren wir, dass er mit einem Gehalt von monatlich 5 Talern angestellt war. Zusätzlich bezog er freien Kammertisch, freie Wohnung, Licht und Feuerung.
Im Jahr 1788 fand Agthe die Frau seines Herzens. Es war Juliane Christiane Sieger, die zweite Tochter des Chirurgen Johann Zacharias Sieger, aus Ummendorf, nahe Schöningen, die er als seine Ehefrau nahm.
In dieser Lebensphase entwickelte Agthe, neben seinen Aufgaben am fürstlichen Hofe, erneut eine unglaubliche Schaffenskraft. Aus dieser Zeit sind folgende Werke bekannt, wie Georg Faulhaber aus Wernigerode recherchierte: zwei Konzerte, zwölf Sinfonien, vierzehn Tänze für Orchester, einige Klaviersonaten, drei Orgelfugen und eine Kantate.
G. Schilling schreibt in seiner 1835 veröffentlichten „Encyclopädie der gesamten musikalischen Wissenschaften“ über ihn: „Agthe, Carl Christian, Hof- und Schlossorganist der Fürsten von Bernburg zu Ballenstedt, gehörte zu den besten Orgelspielern und zugleich zu den unterrichtetsten und gebildetsten Tonkünstlern des vergangenen Jahrhunderts. In allen seinen Compositionen verbindet sich mit einer gewissen leichten Natürlichkeit wiederum ein reicher Strom von erhabener und kühner Fantasie, und wäre er vielleicht nicht so verschwenderisch mit dieser letzteren gewesen und etwas sparsamer verfahren mit der unverkennbaren Masse von Ideen und Einfällen, höchst wahrscheinlich würde dann die übrigens nicht kurze Reihe seiner Dichtungen noch um eine bedeutende Zahl sich vermehrt haben; an Fleiß fehlt es ihm nicht.“
Agthes Opern und auch zahlreiche seiner Kompositionen sind nachweislich im Ballenstedter Schlosstheater mit großem Erfolg und viel Anerkennung aufgeführt worden.
Für Agthe folgten glückliche Jahre. Er erhielt von seinem Fürsten zweimal eine beachtliche Besoldungszulage, einmal 190 Goldtaler und einmal 100 Goldtaler. 1790 wurde sein Sohn Albrecht Wilhelm Johann geboren und 1792 folgte noch eine Tochter.
Plötzlich und unerwartet, im blühenden Alter von 35 Jahren verstarb Carl Christian Agthe am 27. November 1797 in Ballenstedt. Leider ging ein großer Teil seiner Werke – man bezeichnete Agthe auch als „Mozart des Harzes“ – im Zweiten Weltkrieg verloren.
Nachfolgend einige seiner erfolgreichen Werke, die uns überliefert sind:
Für die Bühne
Notenblatt eines Stückes von Carl Christian Agthe
Abbildung: Georg Faulhaber (1890 - 1974),
Carl Christian Agthe – ein vergessener Musiker,
Unser Harz 1962 Nr. 6, Seite 4 - 6
Lieder
Louise Aston war die jüngste Tochter des evangelischen Theologen und Konsistorialrats Johann Gottfried Hoche; eine ältere Schwester war Eulalia Merx. Sie wurde am 26. November 1814 als Luise Franziska Horche in Gröningen an der Bode geboren. Luise war das jüngste von acht Kindern. Sie wurde zusammen mit ihren Geschwistern im Elternhaus durch den Vater und Privatlehrer sorgfältig erzogen und besonders durch die Mutter, Louise Charlotte geb. Berning, in ihren musikalischen und literarischen Interessen befördert.
Von ihren Eltern wurde die bildhübsche, gebildete und wohlerzogene Siebzehnjährige in die Ehe mit dem reichen englischen Maschinenfabrikanten Samuel A. Aston gezwungen, der mehr als 20 Jahre älter war als Louise. Schon nach gut einem Jahr bekam Louise eine Tochter. Dennoch war es eine problematische und wohl auch unglückliche Ehe und Louise betrieb die Scheidung von ihrem Mann, mit dem sie in Magdeburg und Burg lebte. 1838 hatte sie sich durchgesetzt und die Ehe wurde geschieden.
Sie verließ die gemeinsame Wohnung und hielt sich mit ihrer kleinen Tochter im Harz sowie in kleineren Orten Anhalts auf und ging dann nach Berlin. Im September 1841 wurde sie zur erneuten Eheschließung mit Samuel Aston überredet. Unüberbrückbare Gegensätze führten 1844 jedoch zur endgültigen Trennung. Inzwischen hatte Louise zwei weitere Töchter bekommen.
1845 siedelte Aston mit ihrer zweiten Tochter Jenny Louise nach Berlin über, um dort literarisch tätig zu werden. Sie schloss sich der Vereinigung revolutionärer Demokraten „Die Freien“ um die Junghegelianer Bruno und Edgar Bauer sowie Max Stirner an, die bald zum engeren Freundeskreis Astons zählten. Ihre neuen Freunde machten sie mit den programmatischen Vorstellungen der absoluten Emanzipation des Individuums vertraut. Ihr emanzipierter und für diese Zeit freizügiger sowie provozierender Lebensstil führte zu anonymen Anzeigen, die die Polizei veranlasste Aston zu überwachen.
Luise Aston um 1848
Lithographie, Urheber unbekannt
Aston hatte inzwischen die Bücher „Aus dem Leben einer Frau“ und „Meine Emanzipation“ sowie einen Gedichtband „Wilde Rosen“ herausgegeben; alle drei Werke erregten großes Aufsehen. Zudem orientierte sie sich an der französischen Schriftstellerin George Sand, trug Männerkleidung und rauchte auf der Straße.
Artikel über Luise andere emanzipierte Frauen in Berlin April 1848 Abbildung: Archive Werner Hartmann, Halberstadt
Mit ihren Forderungen der völligen Gleichstellung der Geschlechter, der Freiheit der Liebe und der Liebeswahl auch für die Frau, erregte sie in der Berliner Gesellschaft große Empörung. 1846 wurde sie wegen ihres Nonkonformismus und ihrer offenen Ablehnung jeder Form von Religiosität als „staatsgefährliche Person“ aus Berlin ausgewiesen.
Aston übersiedelte nach Hamburg, jedoch auch dort verwies man sie bald der Stadt. Inzwischen war ihre Schrift „Meine Emanzipation, Verweisung und Rechtfertigung“ erschienen und sorgte für riesige Empörung. In dieser Schrift reflektierte sie präzise ihre eigene gesellschaftliche Stellung und sie gilt als erster deutscher feministischer Beitrag zur Verteidigung der Frauenrechte.
Nach ihrer Ausweisung aus Hamburg ging Aston im Jahr 1847 in die Schweiz. Im Österreichischen Landesmuseum in Linz befindet sich das Ölgemälde „Die Emanzipierte“ von Johann Baptist Reiter, das als Bildnis von Louise Aston aus jener Zeit angesehen wird.
Im Revolutionsjahr 1848 nahm sie an den Berliner Straßenkämpfen teil, schloss sich als freiwillige Pflegerin den Freikorps von Ludwig von der Tann an und nahm am Schleswig-Holsteinischen Feldzug teil. Während dieses Feldzugs lernte sie ihren zweiten Mann, den Arzt Daniel Eduard Meier, kennen, den sie auch heiratete: fortan hieß sie Meier. Mit ihrem Mann kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie ihren Roman „Lydia“ veröffentlichte.
Während der Märzrevolution 1949 gab sie einige Nummern der Zeitschrift „Der Freischärler. Für Kunst und sociales Leben“ heraus und war Mitgründerin des „Clubs Emanzipierter Frauen“. Ihr Mann wurde als radikaler Demokrat verhaftet und Louise erneut aus Berlin ausgewiesen. Sie zog daraufhin nach Bremen, wo sie ihren Roman „Revolution und Conterrevolution“ schrieb.
1849 erschien ihre letzte Veröffentlichung, die Gedichtsammlung „Freischärler-Reminiscenzen“. Die radikalen Texte trugen ihr selbst aus den Reihen der Frauenbewegung heftige Kritik ein.
Porträt der Louise Aston (1814 - 1871)
vor 1890 von Johann Baptist Reiter (1813 - 1890)
Oberösterreichisches Landesmuseum
Quelle: Wikipedia01
Obwohl Louise Meier durch ihren Mann das Bremer Bürgerrecht erworben hatte, war sie in der Hansestadt wenig willkommen und wurde erneut überwacht. Grund war neben ihrem Verhalten und Auftreten sowie ihren Veröffentlichungen, dass sie dem „Demokratischen Verein“ sowie dem „Central-Committee für europäische Demokratie“ nahestand.
Porträtzeichnung Luise Aston im Alter
Urheber unbekannt, Abbildung aus Heinrich Groß,
Deutsche Dichterinnen und Schriftstellerinnen in Wort und Bild.
Fr. Thiel, Berlin 1885, S. 378
1855 verlor Louises Ehemann, Dr. Meier, seine Stellung als Chefarzt im Städtischen Krankenhaus Bremen. Daraufhin verdingte sich das Paar als Arzt und Krankenpflegerin auf russischer Seite im Krimkrieg. Danach arbeiteten beide in diesen Funktionen in verschiedenen europäischen Ländern: Sigarowa bei Charkow, Kronstadt in Siebenbürgen, Unter-Waltersdorf bei Wien, Klagenfurt und Wangen im Allgäu.
In Wangen starb Louise im Alter von 57 Jahren am 21. Dezember 1871. Sie wurde auf dem Alten Friedhof in Wangen im Allgäu begraben; ihre Grabtafel ziert der Spruch „Nach Kampf Frieden“. Im selben Grab ist auch ihr Ehemann Dr. Daniel Eduard Meier bestattet, der 1873 starb. Auch seine Grabtafel ist mit einem Spruch versehen: „Der mitleidsvolle Tod gönnt Ruh und Rasten. / Dem mitleidslos gehetzten Einfluss Meier-Aston.“
Ein Beispiel für Louise Astons Gedichtstil aus ihrem Gedicht „Lebensmotto“:
Fromme Seelen, fromme Herzen,
Himmelssehnend, lebenssatt;
Euch ist rings ein Thal der Schmerzen,
Eine finst're Schädelstatt!
Mag in schreckenden Gesichten
Bang vor mir das Schicksal steh'n;
Nie soll mich der Schmerz vernichten,
Nie zerknirscht und reuig seh'n!
Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!
Eulalia Merx wurde am 7. November 1811 als Tochter des evangelischen Theologen und Konsistorialrats Johann Gottfried Hoche (1762 - 1836) und seiner Ehefrau Louise Charlotte geb. Berning in Gröningen an der Bode, im ehemaligen Fürstentum Halberstadt, geboren. Ihr Großvater väterlicherseits war Gutspächter in Gratzungen. Eulalia war das sechste von acht Kindern, die spätere Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Louise Aston war ihre jüngste Schwester.
Eulalia wurde, wie ihre fünf Schwestern, von ihrem Vater und von Hauslehrern unterrichtet. Die beiden Brüder Eduard (1807 - 1883) und Ernst (1819 - 1879) gingen in die Domschule in Halberstadt. Die sehr gebildete Mutter unternahm es, ihre Kinder in Literatur und Musik zu unterweisen. Eulalia zeigte besondere musikalische Begabung und hegte den Wunsch, Musikerin zu werden. Der Vater entschied sich jedoch gegen den Wunsch seiner Tochter – Musiker war zu jener Zeit kein sonderlich angesehener Berufsstand. Eulalia wandte sich der Literatur zu, das Bibliothekszimmer des Vaters wurde ihr beliebtester Aufenthaltsort. Sie las unter anderem die Schriften des sächsischen Schriftstellers Heinrich Gottfried von Bretschneider, des rationalistischen Theologen Johann Friedrich Röhr und des geistlichen Dichters Wolfgang Ammon.
Im jugendlichen Alter von 15 Jahren beteiligte sie sich bereits an einem Disput zwischen sogenannten Rationalisten und Orthodoxen, wobei sie Position für die Ersteren bezog. Doch bald vollzog sich in ihr eine Wandlung, die sie in ihrem Roman „Ein Seelengemälde“ (1855) beschrieben hat. Aus der rationalistisch argumentierenden jungen Frau wurde eine Verehrerin des Pietismus und bei ihr begann sich eine tiefe Religiosität zu entwickeln: Damit stand sie im krassen Gegensatz zu ihrer Schwester Louise Aston.
Porträt der deutschen Schriftstellerin Eulalia Merx,
Heinrich Groß: Deutsche Dichterinnen und Schriftstellerinnen in
Wort und Bild, Bd. 2. Fr. Thiel, Berlin 1885, S. 72
Bei einem Besuch mit ihren Eltern in Magdeburg lernte sie den jungen Theologen und Seminarlehrer Friedrich Merx (1809 - 1843) kennen, der die Rektorenstelle in Bleicherode bei Nordhausen übernehmen sollte. Dem Wunsch der Eltern folgend, verlobte sich Eulalia mit dem jungen Lehrer. 1837 heiratete sie Friedrich Merx. Am 2. November 1838 wurde ihr Sohn Adalbert Merx geboren.
1841 veröffentlichte sie „Psalterklänge. Geistliche Gedichte“. Alles lief gut in der kleinen Familie Merx, ganz im Gegensatz zu der ihrer Schwester Louise. Doch schon zwei Jahre später, im Jahr 1843, starb ihr Ehemann. Eulalia zog mit ihrem Sohn nach Halberstadt zu einer unverheirateten Schwester. Dort besuchte ihr Sohn das Gymnasium.
In dieser Zeit wandte sich Eulalia verstärkt der Schriftstellerei zu, was ihr neben öffentlicher Anerkennung auch zusätzliche Einnahmen einbrachte. Sie veröffentlichte:
Eulalia hatte eine große Verwandtschaft, was sie veranlasste häufiger zu reisen. Sie zog dann nach Neisse in Oberschlesien zu ihrem ebenfalls verwitweten Bruder Ernst Hoche. Bei dessen Kindern vertrat sie über mehrere Jahre die Mutterstelle. 1851 zog Eulalia mit ihrem Sohn nach Thüringen, wo Adalbert eine Freistelle an der Landesschule Pforta in Schulpforta bei Naumburg (Saale) bekam.
Dort erhielt er eine humanistische und philosophische Ausbildung. Daneben lernte er unter Anleitung seines Lehrers Karl Steinhart Syrisch und Arabisch, dazu Englisch, Französisch und Italienisch. Aus dieser Zeit stammte nach eigener Aussage sein Wunsch, Sprachwissenschaften zu studieren.
Diese Studien allein versprachen jedoch keine sicheren Zukunftsaussichten, was Adalbert veranlasste ab dem Sommersemester 1857 an der Philipps-Universität Marburg neben Philologie auch Theologie und Philosophie zu studieren. Dort lernte er auch Sanskrit (Varietäten des Alt-Indischen), zugleich erweiterte er seine Kenntnisse der orientalischen Sprachen.
Nach drei Semestern wechselte er nach Halle (Saale), dem damaligen Zentrum der biblisch-orientalischen Studien, wo er vier Semester verbrachte. Dann ging Adalbert nach Breslau, wo er 1862 an der Philosophischen Fakultät mit einer Arbeit zum Dr. phil. promovierte. Weitere Studien führten ihn von 1862 - 64 nach Berlin. Anschließend ging Adalbert nach Jena, wo er an der Theologischen Fakultät habilitierte.
Ernst Otto Adalbert Merx, Theologe & Orientalist,
Professor in Heidelberg von 1875 bis 1909
Abbildung: Universitätsbibliothek Heidelberg,
Graphische Sammlung P_1790; Bild-ID 28709
Quelle: Wikipedia02
Seine akademische Tätigkeit begann Adalbert Merx 1865 in Jena mit einer Vorlesung über das Buch Joel. 1869 wurde Adalbert Merx in Jena zum außerordentlichen Professor ernannt. Eulalia
Merx folgte 1865 ihrem Sohn nach Jena, sowie auf seine folgenden Professuren 1869 nach Tübingen, 1874 nach Gießen und 1875 nach Heidelberg.
An allen diesen Stationen war Eulalia weiterhin schriftstellerisch tätig und das nicht ohne Erfolg. Sie veröffentlichte – auch unter Pseudonym – weitere Werke:
Eulalia Merx war bis in ihr hohes Alter äußerst aktiv und auch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Sie starb am 9. Mai 1908 in Heidelberg.
Im Gegensatz zu den Werken ihrer Schwester Louise Aston stand Eulalia Merx in ihren Schriften radikalen Positionen fern. Merx selbst war ein tief religiöser Mensch, was sich in ihren Schriften widerspiegelt, die häufig erbaulich-erzieherischen Charakter haben.
Ernst Röver ist bekannt als ausgezeichneter Orgelbauer, als Flugzeugpionier dürfte ihn kaum jemand kennen. Dennoch hat er auch in diesem Bereich Spuren hinterlassen, die es wert sind, verfolgt zu werden. Das möchte ich hier versuchen, obwohl es viele Lücken gibt, die nur schwer zu schließen sind. Jedoch hatte man im Ersten Weltkrieg andere Sorgen, als sich mit Archivierungsarbeiten zu befassen. Und nach nicht langer Zeit folgte der nächste große Krieg, der den Verlust umfangreichen Archivmaterials mit sich brachte.
Ernst Röver, mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Ernst Röver, wurde am 3. September 1857 in Meierhof bei Stade geboren. Er war der Spross einer regional angesehenen Orgelbauerfamilie der Spätromantik. Ernst hatte noch einen Bruder, der wie er den Orgelbau erlernte. Im Jahr 1877 stiegen beide Brüder in die väterliche Firma ein. 1883 heiratete Ernst Röver seine erste Frau Gertrud, mit der er zwei Kinder bekam, darunter den Sohn Ernst, mit dem es wohl später zu ein paar Verwirrungen kam.