„Denn das Leben, das wir führen wollen – das könn‘ wir selber wählen.“
Julia Engelmann (*1992)
Siehe auch aktuelle Informationen auf:
» www.transalp.info
IMPRESSUM
Danke für Rat und Unterstützung an:
Simone Albrecht, Tino Philippeit, Stefano de Marchi, Nadine Kirchner, Antje Leinhoß, Albert Krementz, Matthias Neumann, Manfred Reith
Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über „www.dnb.de“ abrufbar.
© 2014 Andreas Albrecht – 3. Auflage 2021
Konzept, Texte: Andreas Albrecht (www.gps-bikeguide.com, www.transalp.info)
Layoutentwurf: Franziska Hänel, Druckmedienzentrum Gotha GmbH
Coverentwurf: Franziska Hänel, Druckmedienzentrum Gotha GmbH
Logo Transalp-A: Max Albrecht
Endlayout: Andreas Albrecht (Designberatung: Tino Philippeit und Simone Albrecht)
Kartographisches Material:
Gesamtübersicht: aus „Alexander Weltatlas 2004“
© mit freundlicher Genehmigung des Klett-Perthes Verlages Gotha
Übersichtskarten der einzelnen Etappen:
© Auszüge aus den Generalkarten 1:200.000
mit freundlicher Genehmigung des Falk Verlags Ostfildern
Höhenprofile:
erstellt aus GPS-Daten mit Hilfe des Programms HRMProfil von Ralph Welz – www.hrmprofil.de
Fotos:
Andreas Albrecht
Cover: Pass da Costainas
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7534-8863-9
Zur Neuauflage 2021
Die Informationen zur Strecke und den Unterkünften wurden verifiziert und ggf. aktualisiert. Natürlich wird es auf der langen Strecke einer Transalp immer wieder Änderungen geben. Diese werden nach Drucklegung von mir fortlaufend im Internet dokumentiert. Ansonsten hat sich die Form der kleinen und handlichen Transalp Roadbooks bewährt. Das war schon beim Klassiker – der Albrecht-Route – so. Meine Bücher werden nur gedruckt, wenn sie auch gekauft worden sind. Das ist mein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Aktualisierungen werden vor Neuauflagen im Internet dokumentiert.
Ich freue mich über jeden Hinweis zu Änderungen. Bitte möglichst genau angeben, wo und was sich ggf. geändert hat. Ein originaler GPS-Track ist dabei immer hilfreich. Danke!
„Von Sankt Moritz nach Venedig, das klingt schon mal ganz gut!“, sagte meine Frau, als ich ihr die neuen Pläne für einen leichten Alpencross vorstellte. Nach unseren ersten Erfahrungen mit den Routen Seefeld – Gardasee und München – Verona war sie Feuer und Flamme für diese neue Art des Reisens. Die Alpen aus eigener Kraft zu überqueren, ohne dabei unbedingt sportliche Höchstleistungen vollbringen zu müssen, ist schon ein tolles Gefühl. Damit ist es für sie ein erstrebenswertes Ziel und sicher auch interessant für viele andere, die keinen Urlaub von der Stange machen wollen. Im Laufe der Zeit habe ich dann die Teilstrecken recherchiert, bis sich das Puzzle langsam zusammensetzte. Eine wichtige Rolle spielte bei meinen Planungen auch der Aspekt, den logistischen Aufwand in Grenzen zu halten, egal ob man mit dem Auto oder mit der Bahn anreist. Sowohl St. Moritz als auch Venedig sind mit der Bahn gut zu erreichen. Irgendwann „mussten“ wir dann die Strecke auch gemeinsam fahren, natürlich mit unserem Mountainbike-Tandem.
Nein, es ist nicht das verflixte siebte Jahr, als wir uns in einem heißen Sommer gemeinsam schließlich auf den Weg von St. Moritz nach Venedig machen. Es hat nur sieben Jahre gedauert, von der ersten Idee und Erkundung der Strecke für unsere Mountainbike-Transalp bis zum glücklichen Ende. Verschiedene andere Projekte wollte ich vorher zum Abschluss gebracht haben, außerdem gut Ding will Weile haben. In all den Jahren habe ich verschiedene Varianten der Strecke erkundet, für gut befunden oder auch wieder verworfen. Ein völlig untauglicher Ansatz war zum Beispiel meine Idee, von Verona aus über Vicenza, Padua und Mestre nach Venedig zu gelangen. Das stellte sich als eine öde, im Sommer heiße Flachstrecke ohne besondere landschaftliche Reize dar. Bei unserer Sissi-Transalp von München nach Verona hatten wir erlebt, was wir uns gemeinsam zutrauen können. So ist der Entschluss gefallen, auch einmal einen hochalpinen Übergang in Angriff zu nehmen. Mit dem Pass da Costainas ist das mein Lieblingspass, der auch Bestandteil meiner Albrecht-Route ist.
Durch meine Tourrecherchen in Alta Rezia bin ich auf Pontresina als Anreiseort gestoßen. Wir haben zum Auftakt zwei Nächte im Hotel Palü gebucht und sind als Prolog die schöne kleine Strecke über den Stazer See nach St. Moritz gefahren. Dann haben wir wieder ein Schönwetterfenster abgepasst und sind mit gewohnt leichtem Gepäck losgefahren. Das Auto haben wir vom sensationell professionellem Team von Transalp-Shuttle.com an den Monte Grappa überführen lassen. In Borso del Grappa haben wir im Hotel Garden Relais einen Tag zum Relaxen eingeschoben und dabei den Gleitschirmfliegern zugesehen, die direkt auf der Wiese neben dem Hotel landen. In der Gluthitze der Venetischen Ebene hatten wir nun Wechselsachen für die letzten beiden Etappen, auf denen wir nur wenig Gepäck dabei haben mussten. Von Venedig kommt man mit der Bahn bequem zurück nach Borso del Grappa. Wenn man bereit ist, Transfers mit öffentlichen Verkehrsmitteln als Teil der Reise zu begreifen, ergibt das einen zusätzlichen Erlebniswert. Viele wissen das gar nicht mehr: es gibt auch ein Leben ohne Auto. Und das ist viel spannender.
St. Moritz – Samedan – Ardez – Scoul – S-charl – Pass da Costainas – Münstertal – Glurns – Prad – Meran – Kaltern – Mendelpass – Nonstal – Trento – Val Sugana – Bassano del Grappa – Borso del Grappa – Asolo – Treviso – Portegrandi – Lido di Venezia – Venedig
Länge: ca. 534 km (ohne Mendelbahn und Fähren)
Höhenmeter: ca. 3.700 hm + 800 hm mit der Mendelbahn
Tag | Strecke | km | hm |
0 | Prolog: Pontresina – Stazer See – St. Moritz | 9 | 120 |
1 | St. Moritz – Zernez – Susch – Lavin – Ardez – Scuol – S-charl | 76 | 1050 |
2 | S-charl – Alp Astras – Pass da Costainas – Lü – Tschierv – Müstair – Laatsch – Glurns – Prad – Latsch – Naturns – Meran | 99 | 750 |
3 | Meran – Frangart – Kaltern – Mendelbahn – Mendelpass – Cavareno – San Romedio – Coredo – Nonstal – San Michele – Lavis – Trento Mendelbahn: von Kaltern zum Mendelpass | 102 | 800 |
4 | Trento – Civezzano – Pergine – Lago di Caldonazzo – Borgo Valsugana – Valstagna – Bassano del Grappa – Borso del Grappa | 106 | 750 |
5 | Borso del Grappa – Asolo – Spineda – Castelfranco Veneto – Quinto di Treviso – Treviso | 72 | 250 |
6 | Treviso – Casier – Casale sul Sile – Quarto d‘Altino – Portegrandi – Jesolo – Punta Sabbioni – Fähre nach Lido di Venezia – Fähre nach Tronchetto – Venedig | 79 | 30 |
Varianten der Hauptroute sind in den Tourberichten und Roadbooks der einzelnen Etappen beschrieben. Dafür gibt es auch GPS-Tracks und Kartenscans. Bei einigen Etappen weise ich auch auf Alternativen hin. Das sind in der Regel Radwege oder Straßen, die man zum Beispiel bei Schlechtwetter befahren kann und deren Verlauf so eindeutig ist, dass es keiner zusätzlichen Information bedarf.
Prolog: Anreise nach St. Moritz
Um in St. Moritz mit dieser Transalp zu beginnen, gibt es sehr verschiedene Möglichkeiten, dorthin zu gelangen. Das hängt u.a. davon ab, ob man mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein möchte oder das eigene Auto nutzen will. Auch eine Kombination beider Varianten ist möglich. Bei der Anreise ohne Auto wird man sicher ein Stück mit der Rhätischen Bahn unterwegs sein, was alleine schon ein tolles Erlebnis ist, egal, von welcher Seite man sich St. Moritz nähert. Der Vorteil dieser Variante ist auch, dass man nach dem Erreichen des Zieles Venedig in aller Seelenruhe dorthin fahren kann, wo man hergekommen ist. Eine gewisse Erfahrung mit Bahnreisen in Italien unter Mitnahme von Fahrrädern ist dabei hilfreich. In Regionalzügen ist das meist recht unproblematisch möglich, wenn man ein wenig Zeit mitbringt und die Bahnfahrt als willkommenen Teil der Reise auffasst. Reist man mit dem Auto an, kann man es so machen wie wir, in dem man sich in St. Moritz oder den umliegenden Orten ein Hotel sucht, wo man das Auto sicher stehen lassen kann.
www.transalp-shuttle.com