Bommel hat wieder einmal viel zu lange geschlafen, bis er plötzlich wach wird, weil eine Drossel so laut singt. Und wie immer fällt er erst einmal aus seinem Bett. Aber dann trifft er die Osterhasenpolizei auf der Jagd nach einem Eierdieb. Bommel weiß allerdings auch in dieser Situation ganz genau, was zu tun ist. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Wird Bommel den Eierdieb fangen können?
Aber lest besser selbst! Für mich ist das viel zu aufregend.
Karin Kirwa schreibt neben den zahlreichen Abenteuern über den kleinen Teddybären Bommel noch andere Geschichten, die ebenfalls bei Bod erschienen sind. Sie lebt in Norddeutschland an der Ostsee.
Für Justin und Nina
Besuchen sie mich gerne im Internet:
www.bommel-und-mehr.de
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Die Bilder entstammen dem Fundus der Autorin.
Umschlaggestaltung: K.K. Redaktion: P.Z.
Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7412-0140-0
Bommel saß auf seinem Bett in der linken Ecke, seiner Lieblingsecke, und schlief. Es war ein ziemlicher unruhiger Schlaf. Ab und zu brummelte er vor sich hin, aber er wurde nicht wach.
Bommel ist ein kleiner, abenteuerlustiger Teddybär, der immer einen Schabernack im Kopf hat. Und der sofort hilft, wenn jemand in Not ist.
Am liebsten hilft er dem Weihnachtsmann. Schließlich war er schon einige Male oben im Himmelsschloss, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich bin sozusagen seine Teddybärenmutter. Selbstverständlich nicht seine richtige. Bommel hat natürlich auch eine richtige Mutter, aber die lebt weit weg im Teddybärenland, und deswegen wohnt er halt bei mir.
Nun, lang hat der Bommel in diesem Jahr nicht geschlafen, obwohl er ziemlich müde war von seiner weiten Reise zum Weihnachtsmann.
Und weil er schon sehr müde gewesen war, als er zurückkam, hatte ich ihn schnell in seine Lieblingsecke gesetzt, die linke, ihr habt es ja gehört. Aber offenbar hatte ich nicht richtig aufgepasst, ob er bequem saß und dabei glatt übersehen, dass ihm hinten in seine Unterhose einer von den kleineren Sternen hineingerutscht war, bei seiner holprigen Fahrt auf die Erde. Und dieser Stern hat ihn die ganze Zeit fürchterlich gedrückt. Aber das konnte ich ja nicht wissen, wer ahnt denn schon, dass im Himmel die Sterne nur so herumfliegen.
Also wie auch immer, Bommel hatte einen sehr unruhigen Schlaf. Wieder und wieder wachte er auf und versuchte sich anders hinzusetzen, aber ganz wach wurde er eben nicht und so grummelte und brummelte er dauernd leise vor sich hin. Das hörte sich ungefähr so an: "Ach, was ist denn da ... aua ... schon wieder ... weg da mit dir du pieksiges Ding ...", und er zerrte und riss im Schlaf an seiner Hose herum. Was Bommel nicht wusste war, dass ich ihm seinen Weihnachtsmannanzug nicht ausgezogen hatte. Aber nun, mitten im Frühling, sah er wirklich etwas komisch aus.
Draußen kamen langsam die ersten Schneeglöckchen aus dem Boden, und die Bäume hatten schon ganz kleine hellgrüne Triebe, und Bommel saß immer noch als kleiner Weihnachtsmann auf seinem Bett.
Dann, eines Tages, im März muss es gewesen sein, war es aus mit der Schlaferei. Draußen auf der Terrasse saß eine dicke braune Drossel und sang so laut und wunderschön, dass jedermann erst einmal innehielt, um zuzuhören. Und von diesem herrlichen Gesang wurde Bommel dann endgültig wach. Er reckte und streckte sich und wollte den Gesang der Drossel nachahmen, indem er seinen Mund ganz spitz machte und versuchte zu pfeifen. Aber leider kann nur ein lautes Grunzen heraus, das sich so wie bei einem kleinen Ferkel im Schweinestall anhörte. Aber das war Bommel reichlich egal. Er wollte aufstehen, und natürlich fiel er wie immer kopfüber von seinem Bett herunter. Ich hatte vorsorglich ein Kissen auf den Teppich gelegt, so landete er einigermaßen weich, nur seine Nase hatte er sich wieder gestoßen, aber das war nicht so schlimm.
Er blieb erst einmal auf dem Teppich liegen, rieb sich die Augen und die müden Knochen. Diesmal ging alles etwas besser als sonst, weil er nicht so lange geschlafen hatte. Sonst brauchte er immer genau elf Minuten und zweieinhalb Sekunden, um wach zu werden. Diesmal schaffte er es in genau fünf Minuten.
Schließlich stand er auf und tappte zum Fenster, um erst einmal nach dem Wetter zu sehen. Die Sonne schien vom Himmel herunter, dass es eine Freude war, und Bommel konnte gar nicht aufhören, sich zu wundern, wo denn der ganze Schnee geblieben war.
Als er einschlief, hatten die Bäume noch dicke Schneemützen aufgehabt. Aber jetzt kam schon ein leichtes Grün durch, so dass alles wie verzaubert aussah.
Bommel machte ein kleines bisschen das Fenster auf, obwohl das streng verboten war, aber er wollte unbedingt die gute Frühlingsluft riechen. Leider war nicht nur die Luft frühlingshaft, sondern es wehte auch ein bisschen, so dass die Tür mit einem lauten Knall zufiel.