Impressum
Herausgeber:Emanuel Saß
Layout & Satz:DTP-Studio DENZL, www.dtpd.com
Titelseitengestaltung:Achim Denzl
Titelfoto:© electriceye – Fotolia.com
Books on Demand GmbH
ISBN: 9783746085968
Inhaltsverzeichnis
10.1 Modulformen
- Beispiele für Rahmenmaße
- Vorteil von Größe
- Nachteil von Größe
- Modularten
- Konzentratorzellen (CPV)
- glasfolienmodule
- Laminate
- Modulrahmen
- Rahmenfarbe
10.2 Dünnschicht (Thinfilm)
- Modul-Generationen
- Einfluss von Temperatur und Schatten bei THINFILM
- Schwachstellen bei Dünnschicht
- Welche Modulart ist die passende?
10.3 Das Modulglas
- Glasscheibe
- Erste Wartungsmaßnahme
- Gehen und stehen – Vorsichtsmaßnahmen
- Anlage bei Wartung abschalten
- Glasqualität
- Beschichtung mit Nano
- Haarrisse
- Verarbeitung mit dem Glas
- Glasbruch und Konsequenzen
- Rückströme zurück aufs Dach beachten
- Hagel
10.4 einflussgrößen auf das Pv-Modul
- Temperatur
- Schatten
- Bei Überlandleitungen gilt
- Ammoniak & Co
- Modulpflege und Reinigen
- Schnee reinigt
- Achtung Unfallverhütung!
- Anlagen neben der Eisenbahn
- Alterung (Degradation)
- Alterung in der Praxis und „LID“
- Physikalische Einflüsse und Modulrahmen
- Defekter Rahmen
- Fehlerquellen rund um ein PV-Modul können sein
- Im Stecker zwickt’s
- Anschlusskabel
- Recycling von Modulen
10.5 Zertifizierung – der ausweis eines Moduls
- Ein Modul soll u. a. folgende Normen erfüllen
- Das Modul-Typenschild (und Datenblatt)
- Härtetests
- Nicht ganz echte Zertifikate
- Falsche Versprechen
- Zusatztests
- Tests im Einzelnen
- 01 — Einleitung
- 02 — Schutzziel zur Durchführung von Prüfungen
- Qualifikationstests Schutzklasse II – Prüfung von Solarmodulen
11.1 Ware aus Fernost („Chinaböller“)
- OEM-Produkte und Label
- Wert von Garantien
- „Who is who“
- Asiatischer Druck
- Namensgebung
- Kriterien für die Modul-Kaufentscheidung (Checkliste)
- Im Problemfall
- Chinaware und der gute Eindruck
- Wiederholte Kontrolle
- Warum nicht in Asien einkaufen?!
- Import/Export und das Gesetz
- Beweislast
- Produktmangel
- Vorsatz
- Beratungs-Protokolle
- Risikostreuung
11.2 Reklamation, händlerketten und grauimporte
- Reklamationen bei großen Firmen
- Technische Reklamationen
- Verworrene Händlerketten
- Gerichtsbarkeiten
- Kosten des Rechtsstreits
- Kein rechtes Verständnis
- Vorsichtsmaßnahmen (Checkliste)
- Wie Aktien
- Gerichtsstand
- Gesellschaftsformen und Haftung
- Englische „limited“
- Grauimporte
- Modulquelle Ausland - Rückblick
- Gebrauchte offizielle Module
- Zweitmarkt
11.3 garantien für Module
- Leistungsgarantie
- Weitere Ideen für Garantien
- Die offensichtlichen Tücken
- Kleingedrucktes
- Ein Leistungs-Garantiefall im Detail
- Verjährung
- Aus der Reklamations-Praxis
- Klage-Häufigkeit
- Offenes Hersteller-Ohr
- Vorab-Tests
- Offizielle Tests
- Messkosten vom Labor
- Mobiler Messstand
- Reaktionen der Hersteller
- Achtung im Pachtvertrag
- Modulpreise bei nötiger Nachrüstung
- PV-Leistung versichern
- Lieber längere Produkt- und Nachkaufgarantie
- Gleiche Module tauschen
- Modultausch und EEG
- Für eine längere Produktgarantie spricht
- Vergleich vor Gericht
- Rechtsschutzversicherung verzögert
- Streithelfer
- Fazit
12.1 allgemeines zu WR
- Der Reihe nach
- Bezeichnungen
- Hauptaufgabe
- Andere WR-Arten
- Netzteile sind Gleichrichter
- Sinuskurve
- Modul-WR
- WR aus China
12.2 optische und technische beschreibung
- SMA
- Funktionsweise
- Drei Nachteile
- Nachteil 1: Modulanzahl im Strang
- Vergleich mit Kanalisation
- Nachteil 2: Dachausrichtung
- Nachteil 3: Kosten und Wirkungsgrad
- Vorteile
- Multistring – „Mpp“
- Multistring-Anwendung
- Nachteile
- Multisitring-Hersteller
- Kein Tausch
- WR mit Transformator
- Einspeisung der PV-Leistung
- Dünnschicht und Trafo
- Schutzart IP (International Protection)
- Netzgeführt und selbstgeführt
- Dreiphasen-WR
12.3 Sicherheit und Schutz vor Fehlerstrom
- FI-Schalter
- FI und Werte
- PV-FI
- „Allstromsensitiv“
- Wechselrichter sprechen gegen kleinen FI
- Kapazitive („statische“) Aufladung
- Blechdach
- Zwei FI-Schalter: selektive bevorzugt
- Selektivität
- Beispiel für eine selektive „Sicherungs-Kaskade“:
- Sinn von Selektivität
- Defekte Zähler
- Wechselrichter und Stecker
- Wechselstrom-Anschluss (AC)
- Netzprobleme, die den WR abschalten lassen
- Lebenserwartung von WR
- Schadensfälle mit WR
12.4 einflussgrößen auf WR
- Standort WR
- Display und WR-Tausch
- Überhitzung
- Eigenes WR-Gebäude
- PV-Überlast
- Grafische Darstellung Glockenkurve
12.5 WR-auslegung und Planung
- Protokolle
- Außentemperatur bei der WR-Auslegung
- kalte temperaturen
- Das Szenario bei –25° C
- Höhere Spannung hilft mehr
- Wann regelt ein WR ab?
- Master-Slave-Konzept gegen Abregeln
- Lösungen gegen spannungsbedingtes Abregeln
- fazit – Tagesaufgaben eines WR
- Verhältnis in der Auslegung - Kosten für WR
- Nennleistung WR (= AC-Seite in kVA) : maximale Leistung PV-Generator (= DC-Seite in kWp)
- Aus der Praxis damals
- Vergleich mit Motorleistung
- Neue WR-Generation, neue Planung
- Deutung der Auslegung
- Vorsortieren der Module
- Auswirkung des Sortierens
- Keine ratsame Option
- Produktwissen und Erfahrung
- Kurze Kabelwege
- Wahl des Kabels
12.6 Wirkungsgrad
- Unterscheidung
- EUropäischer Wirkungsgrad
- Rekorde der Umformung
- Wirkungsgrad des WR ist nicht alles
- Teure Versprechen
12.7 erfahrungen aus der WR-Praxis
- Neue Generation
- Ausfallhäufigkeit von WR
- Montage und Tausch von WR
- WR wechseln – Checkliste
- Monetärer Ausgleich
- Hersteller-Service
- Garantieverlängerung und Tauschpauschale
- Argumente gegen pauschale Garantieverlängerung
- WR-Kaufentscheidungen
- Bei der WR-Kaufentscheidung ist zu beachten
- Engpässe in der Vergangenheit
- Ein Datenlogger erfüllt mehrere Aufgaben
- Daten sammeln
- Daten visualisieren
- Soll/Ist Vergleiche
- Datenintervalle
- Manuelle Aufzeichnungen
13.1 Datenübertragung
- Intervall
- Datenwege
- 01 — Datenübertragung per Telefonleitung
- 02 — Datenübertragung per Netzwerk
- 03 — Datenübertragung per USB
- 04 —Bluetooth und WLAN
- Kosten
13.2 Datenlogger helfen reklamieren
- Einhalten der Rügepflicht bei Mangel
- Ohne Datenlogger teuer protokollieren
- Datenlogger versus Kennlinienmessung
- Datenlogger und Wiederholungsprüfung
- Datenlogger schaut zurück
Liebe Leserin, lieber Leser,
im Ratgeber Photovoltaik erfahren Sie:
- die Geschichte der (politischen) Photovoltaik und dass sich eine Solaranlage nach wie vor lohnt (Band 1)
- von den gesamten Photovoltaik-Vorüberlegungen (Band 1 und Band 2)
- von der Dachanalyse und geeigneten Hilfsmitteln bei der Standortermittlung (Band 2)
- wie Sie an einen geeigneten Installateur kommen (Band 2)
- von elektrotechnisch interessanten Hintergründen (Band 3)
- wie Sie die passenden Module finden (Band 4)
- Interessantes und Unentbehrliches zur Montage und Inbetriebnahme (Band 5)
- wie das Prozedere bei VNB und Bank abläuft (Band6)
- Wissenswertes über Versicherungen und Steuerfragen (Band 6)
- Wichtiges in Rechtsfragen (Band 6)
- von den Aufgaben und Pflichten eines PV-Betreibers (Band 7)
- wie Sie einen erfolgreichen, langjährigen Betrieb Ihrer Anlage sicherstellen können und Ihren Sonnen-Ertrag optimieren (Band 7)
- vom Umgang mit Bestands- und Altanlagen (Band 7)
- viele Fragen und Antworten (FAQs) zur Photovoltaik (Band 8)
- Praxisberichte aus dem Gutachterwesen (ab Band 9) Vielleicht ist zwischendrin beim Lesen eine Auffrischung Ihres Wissens mit dabei oder es löst sich das eine oder andere Vorurteil zu dieser regenerativen Technik auf. Das Thema Photovoltaik hat es absolut verdient, in einem positiven Licht dargestellt zu werden. Strom aus Sonne ist eine wirklich feine und notwendige Sache, natürlich auch im Sinne von „Not wendend“!
ZIELGRUPPE DIESER BUCHREIHE
Dieses Buch wendet sich vor allem an zukünftige und bereits aktive Solarbetreiber, die sich in die Anwendungen im laufenden Betrieb vertiefen wollen, wozu es größeren Überblick über die Zusammenhänge braucht. Es wendet sich an ökologisch interessierte Leser, und auch an (werdende) Monteure und Service-Personal, Handwerker (Elektriker und Zimmerer etc.) und Händler für Photovoltaik. Zudem wendet sich diese Buchreihe auch an alle anderen in diesem Bereich Tätigen: An Verpächter von Flächen, Banken und Versicherungen, Planer, Selbstbauer, Auszubildende (Berufsschulen), Architekten, Immobilienfachleute und auch an öffentliche Träger und Kommunen.
Ansprechen will ich hier auch Lehrer und Politiker, die Argumente für diese Form der Energieerzeugung brauchen und sich selbst weiter in die Materie vertiefen wollen.
KOMMUNEN
Nicht wenige Kommunen entdecken derzeit Photovoltaik als Einnahmequelle für ihre leeren Kassen, entweder mutig im Selbstbetrieb (eine Stadt nimmt nicht gern hohe Kredite auf und macht sich dadurch politisch angreifbar) oder durch Verpachten gemeindlicher Flächen. Einnahmen aus Gewerbesteuer durch den Betrieb größerer Solarparks sind in den kommunalen Verwaltungsgebieten zusätzlich erwünscht. Auch nach dem Jahr 2010 mit dem vorläufigen offiziellen Ende von PV-Freiflächen können weiterhin Investitionen auf öffentlichen Gebäuden und Flächen erfolgen.
AUFBAU DES RATGEBERS
Alle Kapitel des Ratgebers sind in mehrere Bände unterteilt und sie sind so gewählt, wie ein künftiger Betreiber aus meiner Sicht am besten an das Projekt „eigene PV-Anlage“ herangeht. Das Inhaltsverzeichnis dieses Buches ist daher angelegt wie ein PV-Projekt-Pfad:
- Von den allgemeinen Vorüberlegungen und Entscheidungshilfen in Band 1 (Kap. 1 – 3)
- Planung und Dachansichten in Band 2 (Kap. 4 – 6)
- Über die aus meiner Sicht doch nötigen technischen Hintergrundinformationen in Band 3 (Kap. 7 – 9)
- Bis hin zu den PV-Komponenten in Band 4 (Kap. 10 – 13)
- Montage mit VNB und Inbetriebnahme in Band 5 (Kap. 14 – 17)
- Kaufmännische Aspekte in Band 6 (Kap. 18 – 23)
- Den Betreiberpflichten, Wartung und Optimierung in Band 7
- Zum Schluss finden sich viele Fragen und Antworten (FAQs) in Band 8
Im Verlauf eines eigenen Projekts werden diese Schritte mehr oder weniger intensiv zu betrachten sein. Die Kapitel folgen einer Chronologie und sie bauen aufeinander auf.
Im Band 1, Kapitel 3 habe ich meine eigenen Energie-Gedanken „laufen“ lassen. Das sind allgemeine und persönliche Betrachtungen zu Energie, die mit Photovoltaik nicht direkt zu tun haben. Denn Energie ist für mich nicht nur Elektrizität und ihre Beschaffung/Verteilung, sondern mehr. Unser Metier unterliegt diesen politischen und praktischen Aspekten. Aber lesen Sie selbst.
Eine Auswahl an informativen Webseiten und Texten finden Sie vorher schon immer wieder in den entsprechenden Textpassagen, da das hier beschriebene Thema mittlerweile recht umfangreich ist und der rote Faden beim Blättern im Anhang vermutlich bald verloren ginge.
Um die wichtigen Zeilen als solche kenntlich zu machen, finden Sie fett gedruckte Stellen zu aus meiner Sicht relevanten Merksätzen und grau/kursiv hinterlegte Texte für Beispiele aus der Praxis.
EIGENE BEDÜRFNISLAGE
Beim Zusammentragen der hier vorliegenden Informationen wünschte ich mir zeitweise selber, ich hätte in meiner Anfangszeit darauf zurückgreifen können, zu Ausbildungszwecken oder zumindest für einen Gesamtüberblick. Am Anfang ist für PV- Einsteiger doch vieles Grauzone und eher Vermutung als Wissen, wobei aber doch niemand Fehler machen will. Es wird bereits an vielen Ecken eine Menge erzählt, was im Detail nicht immer ganz stimmt oder es werden oft Halbwahrheiten nachgeplappert, ohne einen ausreichend fundierten fachlichen Hintergrund mitzuliefern.
Dieses Buch ist u. a. entstanden, weil ich meine verschiedenen Erfahrungen zusammentragen wollte und ausführliche Berichte nach wie vor fehlen. Und nicht jede dabei gemachte Entdeckung diente meiner Beruhigung, manchmal eher dem Gegenteil. Speziell der juristische Aspekt bietet in der PV- Praxis leider viel Raum, um Fehler zu machen und Lehrgeld bezahlen zu müssen, angefangen bei schwammig bis gar nicht formulierten AGBs im Kaufvertrag bis hin zu nicht protokollierten Nebenabsprachen bei Verhandlungen (an die sich hinterher niemand so recht erinnern kann oder will) usw.
INTENTION
Mein generelles Augenmerk liegt auf umsichtiger (Nach)Planung der Anlagenkonfiguration, qualitätsorientiertem Einkauf auch bei nachträglichem Tausch von Komponenten, Optimierung der Anlagen nach einer gewissen Laufzeit unter allen technischen und kaufmännischen Gesichtspunkten und der Frage: „Was passiert nach den Garantiezeiten der einzelnen Komponenten?“ und bezogen auf die Module: „Was passiert noch während der Garantiezeit?“ (Band 4). Dies sind Aspekte, die über die Tilgung des PV- Kredites und manchmal auch über eine Existenz entscheiden können und aus Erfahrung selten bis gar nicht Gegenstand einer PV-Beratung und Planung sind.
Ich halte es für wichtig, auf den folgenden Seiten so viele Aspekte wie möglich anzusprechen, als Sensibilisierung für das ganze umfangreiche PV-Thema. Ich will nur kurz erwähnen, dass etliche Buch-begleitende Texte und Fotos in meinem Fundus noch auf ihre Veröffentlichung warten.
Wer technisch tiefer einsteigen möchte, dem empfehle ich von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) den Arbeitsordner „Photovoltaische Anlagen“ als DAS Standardwerk, das die ganze PV-Thematik vor allem technisch exzellent und auf sehr hohem Niveau beschreibt (siehe im Anhang, er kostet rund 90 €).
KAPITELEINLEITUNGEN
An den Anfang eines jeden Kapitels habe ich einleitende Worte zum Kapitelinhalt gestellt und für wen das Kapitel besonders interessant sein kann.
ÜBERRASCHUNG?
Bei der Lektüre dieses Buches werden Sie feststellen, dass Sie manche hier aufgeführten technischen und betriebswirtschaftlichen Teilbereiche vielleicht anders eingeschätzt haben und auch von manchem Berater vor Ort so nicht zu hören bekommen, weil er es selber so (noch) nicht weiß, z. B.
- Das Ostdach (Morgendach) ist das eher PV-ertragsstärkere im Vergleich zur gleich ausgerichteten Westseite (Abenddach)
- Polykristalline Module erzielen mancherorts höhere Leistungen als monokristalline
- Jede PV-Anlage sollte geerdet werden
- Ein zweiter FI/RCD zusätzlich zur bestehenden Sicherung in den Wechselrichtern ist manchmal kontraproduktiv im PV-Stromkreis
- Eine GSM/LTE-Fernabfrage (Handy-Netz) ist bzgl. Betriebskosten günstiger im Vergleich zu einem neuen Telefonanschluss, trotz anfänglich höherer Anschaffungskosten für die Hardware
- Mit Banken und Versicherungen kann man auch verhandeln
- Versicherungen sollten nach wenigen Jahren auf mögliche günstigere Anbieter oder zumindest günstigere Prämien hin überprüft und gegebenenfalls gewechselt werden
- PV-Anlagen sind regelmäßig im Zuge der vorgeschriebenen Wiederholungsprüfung immer wieder neu zu protokollieren (siehe Band 7)
- Für Photovoltaik fließt kein Staatsgeld von Steuerzahlern (Band 1)
- Eine PV-Anlage ist ein elektrischer Betriebs“raum“, der nur von einer Fachkraft betreten werden darf
- PV-Anlagen unterliegen bei Wartung und Messung der Vorschrift der Berufsgenossenschaft „Arbeiten unter Spannung (AuS)“. Diese Befähigung sollte vom Service-Personal nachgewiesen werden können.
Über die Buchreihe
Folgend gebe ich eine kurze Anleitung für die richtige Anwendung der Buchserie „Ratgeber Photovoltaik“.
- Die vorliegenden Bände sind ein praktischer Leitfaden und Ratgeber mit dem Fokus auf der Relevanz für Betreiber. Und so werden nicht alle Themen in der von manchem Leser gewünschten Tiefe erörtert, weil z.B. der ganze Paragrafendschungel, Steuer- und Rechtsaspekte und die Gesamtheit der zu beachtenden technischen DIN-Normen für die meisten PV-Betreiber nicht in dieser Fülle erheblich sind – als Laie kann so gut wie niemand nachprüfen, was der aktuellen juristischen Lage und den technischen Regeln entspricht. Dafür muss ein Betreiber qualifizierte Fachleute auswählen, an die er den PV-Auftrag vergibt und mit denen er zusammenarbeiten will. Diese wiederum kann man durchaus an der Fülle ihrer Fortbildungen erkennen, manchmal auch an den beruflichen Titeln und natürlich an der nachweisbaren (langjährigen) Erfahrung im PV-Geschäft. Wobei hier die Masse an „Lametta“ definitiv nicht gleichzeitig Klasse bedeuten muss!
- Diese Buchreihe ist keine Formelsammlung und von daher kein elektrotechnisches Fachbuch. Es ist in der Summe ein Anwenderbuch. Deshalb finden Sie folgend keine detaillierten Formeln zu PV-Problemstellungen, die sich in der Praxis aus meiner Sicht nicht wirklich ergeben, sondern nur das Buch dicker (und teurer) machen würden (z.B. obliegen elektrische Berechnungen für Sicherungen und Kabelquerschnitte etc. einer Elektrofachkraft, nicht dem Betreiber).
- Was ich mir hier regelrecht verkneifen muss, sind Kommentare zu aktuellen Berichten aus der PV-Szene. Vor allem die momentane Krisenstimmung (Jobabbau, Kurzarbeit, Stilllegung von Fabriken, rote Zahlen in PV-Konzernbilanzen) und Streitigkeiten unter den Herstellern (derzeit die weltweiten Argumentationen gegen die asiatischen Dumping-Anbieter), sowie Gerichtsprozesse wegen Betrügereien und Eitelkeiten (z. B. „Solar Millennium“) haben nur eine kurze Haltbarkeit, bevor sie von frischen News abgelöst werden. Diese Themen bestimmen jedoch die öffentliche PV-Wahrnehmung. Das betrifft auch regelmäßige Querfeuer und seltsame Ideen aus politischen Lagern zur Eindämmung der Stromkosten nach dem Motto: „Wir sparen jeden Cent, koste es, was es wolle.“ Hier verweise ich auf den täglichen kostenlosen Newsletter von www.photon.de.
- In den Büchern findet sich sehr wenig über dezentrale Inselanlagen, weil sie noch nicht zum öffentlichen PV-Interesse beitragen und in der aktuellen medienwirksamen Diskussion um Einspeisevergütung, Stromtrassen etc. keine Rolle spielen. Die Komponenten sind annähernd die gleichen, außer dem Zubehör für den Netzanschluss und den Speichern.
- Ferner gibt es in dieser Auflage insgesamt zwar viele anschauliche Fotos und Checklisten, aber wenig grafische Darstellungen. Diese könnte man uferlos betreiben, z. B. Kennlinien zu jedem Sonnenstand und Modulverhalten in Anlehnung an verschiedene Wechselrichter-Modelle oder Charts zu jeder Sondertilgung des PV-Kredits samt Geldanlagen in unterschiedlich verzinste Finanzprodukte. Es würde nicht mehr enden und ein Interessent kann das am Anfang eines Projekts in all den Varianten selten allumfassend verstehen. Ein Betreiber will ja nur eine Solaranlage, keine ausgefeilte theoretische Doktorarbeit darüber mit variablen Details.
- Auf ein umfangreiches Schlagwortregister habe ich hier verzichtet. Das Buch lebt vom Fließtext und den Zusammenhängen in den einzelnen Kapiteln. Stattdessen gibt es als Inhaltsverzeichnis die Absatzüberschriften, mit denen Sie einzelne Themen schneller finden können.
- Der Ratgeber Photovoltaik ist keine Werbebroschüre: In diesem Buch finden Sie keine detaillierten Produktbeschreibungen. Dies ist meiner Meinung nach die Aufgabe von Testberichten in Fachzeitschriften, Verbrauchermessen und einschlägigen Werbematerialien. Die hier genannten Produkte stehen für die ganze Produktgattung und sollen weder die einen Hersteller besonders hervorheben, noch die nicht genannten im Wert schmälern.
Diese Buchreihe wird von niemandem gesponsert (außer vom Finanzamt).
- Fotos: Die meisten der hier abgedruckten Fotos stammen aus eigenem Fundus. Sie sind extra nicht geschönt und auf Hochglanz getrimmt - ich möchte mit ihnen vielmehr Szenen aus dem realen, oft nicht ganz perfekten PV-Betrieb zeigen. Deshalb sind nur wenige Werbe-Abbildungen von Herstellern oder Grafiken zu finden.
- Copyright: Mit großer Sorgfalt wurde auf die Wahrung von Urheberrechten geachtet. Sollte sich doch eine Verletzung diesbezüglich eingeschlichen haben, bitte ich an dieser Stelle um Entschuldigung und um Mitteilung unter buch@ratgeber-photovoltaik.com
Der folgende Text bedient sich – nach genauer Prüfung – meines Wissens nach keiner nicht kenntlich gemachten Fremdtexte und ist ausschließlich „powered by my brain“.
- Die seit dem EEG 2012 ausufernde Bürokratie für PV-Betreiber und die neue Methode der Ausschreibung für größere Solarprojekte samt den aus meiner Sicht gelungenen Gemeinheiten in der EEG-Umlage erörtere ich in diesem Ratgeber nicht im Detail. Augenblicklich sind dies eher juristische Themen und die gesetzlichen Änderungen und Anpassungen, all die Ausnahmeregelungen etc. geschehen schneller als die Aktualisierung der Buchbände möglich wäre.
- Das Thema Speicher (Batterien, Gas, Kavernen) behandle ich in dieser Buchserie noch nicht. Der Markt dafür ist zu stark in Bewegung und das würde an der heutigen Stelle zu oft Korrekturen bzgl. Technik und Preise nötig machen.
- Verweise zu weiterführenden Texten und Links sowie die Angaben im Anhang für einschlägige Schulungen und Literaturverzeichnis finden Sie auf der Homepage www.ratgeber-photovoltaik.com.
Viele der gemachten Angaben entsprechen meinen eigenen Praxiserfahrungen, sie erheben aber nicht den Anspruch auf eine allgemeine Betreibersicht. Sie sind ohne Gewähr!
Für die folgenden Seiten wünsche ich Ihnen nun ein anregendes Lesevergnügen.
Und noch eine kleine Anmerkung vorweg: Wer hier Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. Nach Rücksprache mit dem Verlag (das bin ich) wird kein Finderlohn ausbezahlt.
November 2017
Emanuel Saß
KAPITEL 10
Module
Module sind das kostenintensive Herzstück unseres PV-Investments. Auf sie gehört unser größtes Augenmerk gerichtet.
In diesem Kapitel lesen Sie von den Größen und dem Gewicht, den Arten, vom Aufbau und Wirkweise von Modulen und Einflussgrößen auf sie.
10.1 Modulformen
Bereits über 70.000 verschiedene Module und Modultypen bieten eine große Anzahl an Anwendungsmöglichkeiten, abhängig von Bedarf und Platzangebot, finanziellem Spielraum, technischen Eigenschaften, Rahmenmaß, Qualitätsansprüchen und optischen Wünschen (siehe www.photovoltaikforum.com). Die Typenbezeichnungen beinhalten bereits oft Angaben zur elektrischen Leistung.
BEISPIELE FÜR RAHMENMASSE
Es gibt kleine und große Modulformen. Für unsere Zwecke sind folgende Zirka-Rahmenaußenmaße (Länge x Breite) erhältlich, folgend nach Größe geordnet:
- 1,40 m x 0,65 m (z. B. Kyocera KC130GHT, ca. 12kg)
- 1,50 m x 0,70 m (z. B. Solarfabrik SF 130/2A, ca. 12,5 kg)
- 1,60 m x 0,80 m (Standard, von vielen Herstellern so angeboten, ab 140 Wp bis 210 Wp, ca 16 kg)
- 1,30 m x 1,00 m (z. B. Sharp NU-S5, ca. 16 kg)
- 1,60 m x 1,00 m (Großflächenmodul ab 190 Wp bis ca. 300 Wp, von vielen Herstellern angeboten, ca. 20 kg)
- 2,00 m x 1,00 m (z. B. Eging mit bis 350 Wp, ca. 28 kg)
- 1,90 m x 1,30 m (Schott ASE-300-FT mit 300 Wp, ca. 50 kg)
MASSE FÜR DÜNNSCHICHT-MODULE
- 1,20 m x 0,60 m (Dünnschicht „First Solar“, FS 380, 80 Wp, ca. 12 kg)
- 5,50 m x 0,40 m (Unisolar-Unitape, flexible PV-Rolle mit ca. 136 Wp, ca. 8 kg)
- 2,60 m x 2,20 m („SunFab“ von Applied Materials, bis 500 Wp, ca. 108 kg)
Das sind ungefähre Maße mit jeweils einigen wenigen Zentimetern Unterschied, je nach Hersteller. Mit diesen Angaben haben wir es im PV-Bereich am häufigsten zu tun (Abb. 10.1-0). Sonder- und Einzelmaße z. B. Solardachziegel, biegsame und sonstige Laminate, photovoltaische Farben, organische, Konzentrator- und Kleinmodule für Inselanlagen etc. bleiben hier unberücksichtigt, die Zielgruppe dieser Nische ist noch zu klein.
VORTEIL VON GRÖSSE
Die Vorteile der kleineren Modulformen sind ihr geringeres Gewicht und demzufolge bessere Montagefreundlichkeit. Für die großen Module sprechen hingegen weniger Kleinteile und von daher schnellere Montage. Sie bewirken für einen Betrachter evtl. auch eine ansprechendere Dachoptik: Die Installation wirkt aufgrund der einheitlichen Fläche ruhiger und harmonischer. Es gibt auf dem Dach weniger unterschiedliche Farben aus Aluminium, blaugrauen PV-Zellen und roten Dachziegeln.
NACHTEIL VON GRÖSSE
Der Nachteil bei kleineren Modulen ist der Montage-Mehraufwand nebst einer größeren Menge an Befestigungsmaterialien (also minimal höhere Kosten). Bei größeren Modulen ist das Gewicht eventuell ein Handicap: Sie sind im Schadensfall schwieriger zu tauschen und es gibt bei hohen Schneelasten stärkeres Durchhängen mit Bruchgefahr. Große Module, vor allem das Schott 300 Wp-Modul und andere dieser Klasse, kann man zudem alleine gar nicht mehr montieren, denn sie wiegen bis zu 50 kg: In den USA ist vorgeschrieben, dass ein Monteur nicht mehr als 25 kg tragen darf. Hier orientiert sich der Hersteller an dieser Regel, denn genau das Modul ist auch in Amerika erhältlich.
Sehen wir einmal ab von dem sperrigen großen Modul von „Applied Materials“, u.a. bekannt als das heute nicht mehr existente deutsche „Signet Solar“, so haben wir mit 50 kg das berufsgenossenschaftlich machbare Modulgewicht ausgereizt. Vor- und Nachteil von genau diesem Modell: Es wird keiner so schnell klauen können, aber ausgetauscht ist es bei Defekt auch nicht leicht.
MODULARTEN
Wir unterscheiden zwischen kristallinen Modulen auf Siliziumbasis mit einer klar geformten kristallinen Siliziumzelle und Dünnschichtmodulen mit einem vielschichtigen chemischen Innenleben.
Dass letztere keine separaten einzelnen Zellen haben, sieht man ihnen optisch an. Im Modul wirken sie farblich einheitlich (flächendeckend dunkelgrau oder rostbraun, Abb. 10.1-1). Dünnschichtmodule basieren entweder ebenfalls auf Silizium, z. B. das amorphe Silizium („aSi“), das seinen Namen aus dem Altgriechischen für „konturlos, formlos (amorph)“ hat. Oder es sind Module aus Cadmium Tellurit (CdTe) vom amerikanischen Marktführer „First Solar“, CISG-Panels (z. B. von der deutschen „Würth“) oder anderen chemischen III-V-Verbindungen. Auch (günstigere) organische Stoffe werden irgendwann zum Einsatz kommen. Die weisen bisher aber keine so hohen Lebenserwartungen von 20 und mehr Jahren auf und spielen daher aktuell keine Rolle in der regenerativen Energieerzeugung auf EEG-Basis.
KONZENTRATORZELLEN (CPV)