Für meine Freunde in Rumänien,

speziell Oana aus Bukarest,

alle lernfaulen Leute und die Witzbolde.

Pentru prietenii mei din România,

în special Oana din București,

toți studenții leneși și jokerii.

Impressum

Rumänisch lernen mit Witz

Rumänische Witze, Wort für Wort übersetzt

von

Ulrich Greiner-Bechert

Titelfoto:

© Vadymvdrobot | Dreamstime.com

Bibliografische Information
der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
www.dnb.de abrufbar.

Autor und Buchgestaltung:
© 2018 Ulrich Greiner-Bechert, Mannheim

Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783752870770

Inhalt

Übersetzung Wort für Wort

Man kann ganz viele Wörter lernen, indem man stur die Vokabeln büffelt. Aber es ist mühsam.

Einfacher kann man sich Vokabeln merken, wenn man die Wörter in einer Redewendung oder in einem Satz wiederfindet, den man als Ganzes versteht.

In den Sätzen findet man auch verschiedene grammatikalische Formen der Wörter in einem in der Alltagssprache häufig gebrauchten Zusammenhang.

Also habe ich mir Bücher beschafft, in denen die Geschichten auf zwei Sprachen zu lesen sind.

Leider mußte ich feststellen, dass die anspruchsvolle Übersetzung wenig geholfen hat, die Vokabeln richtig und schnell zu lernen.

Weil bei der freien, lesetauglichen Übersetzung für ein Buch manchmal nicht alle Worte aus dem Rumänischen ins Deutsch übersetzt werden. Oder andere Worte verwendet werden, weil ein Deutscher es eben anders sagen würde.

Auf den folgenden Seiten gebe ich Beispiele.

Wortwörtliche Übersetzung hilft mehr

Hier ein Beispiel aus einem Buch, dessen Namen ich absichtlich nicht nenne:

Când eram copil, la noi acasă, in fiecare zi, la prânz, se servea supă.

Dieser Satz wurde fürs Buch wie folgt übersetzt: Als ich ein Kind war, gab es bei uns jeden Mittag Suppe.

Hmm. Den rumänsichen Satz kann man so übersetzen und jeder Deutsche begreift, was auf Rumänisch gesagt wurde.

Aber es wurden nicht alle Worte aus dem Rumänischen ins Deutsche übersetzt. Oder finden Sie im Deutschen Satz die Übersetzung der Worte acasă, prânz und servea?

Das Buch wurde im Rahmen eines Uni-Projektes von einer Professorin und Germanistik Studenten übersetzt. Ich bin überzeugt, dass die rumänischen Studenten dabei viel gutes Deutsch gelernt haben. Ich mag das Buch auch.

Wenn ich zweisprachige Bücher lese, dann lese ich zunächst den rumänischen Text und wenn ich etwas nicht verstehe, lese ich den deutschen Text, damit ich dort die Übersetzung des Wortes finde, das ich nicht verstanden hatte.

Aber was passiert dann manchmal? Genau das Wort, das ich nicht kannte, habe ich im deutschen Satz dann nicht gefunden. Es wurde gar nicht übersetzt. Zum Beispiel weil es nicht übersetzt werden musste, um den Sinn des Satzes zu verstehen.

Daher bevorzuge ich zum Lernen von Vokabeln die wörtliche Übersetzung. Auch wenn es dann auf Deutsch etwas grausam klingt.

Hier nun meine wörtliche Übersetzung des Satzes:

Când eram copil, Als ich war ein Kind,
la noi acasă, bei uns zu Hause,
în fiecare zi, an jedem Tag,
la prânz, zum Mittagessen,
se servea supă. man servierte Suppe.

Ich glaube, Sie verstehen was ich meine.

„În fiecare zi“ kann man auch mit „täglich“ übersetzen, aber man hat dann nie die Vokabel für „fiecare“ gelernt.

Man könnte aber genau dieses Wort ja auch einmal in einem anderen Zusammenhang brauchen. Z.B. „În fiecare sat.“ „In jedem Dorf.

Nur durch meine holprige, wortwörtliche Übersetzung haben Sie nun auch die Vokabel für „Mittagessen“ gelernt.

Hier noch ein Beispiel:

Florin este un copil în vârstă de 12 ani.

Im Buch wie folgt übersetzt:

Florin ist ein 12-jähriger Junge.

Wörtlich:

Florin ist ein Kind im Alter von 12 Jahre.

Die wörtliche Übersetzung verrät uns, dass „vârstă“ das „Alter“ ist, „ani“ die „Jahre“

Sorry, copil heißt Kind und nicht Junge. Junge heißt auf Rumänisch ganz anders, nämlich băiat.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Erst durch die wortwörtliche Übersetzung habe ich auch eine Vorstellung davon, welche „Bilder“ durch die Worte entstehen. Jeder weiß, dass man sich Dinge besser merken kann, wenn man sie sich bildlich vorstellen kann.

Als erstes Beispiel verwende ich nun eine

Redewendung aus dem Englischen:

It is raining cats and dogs.

Wörtlich: Es ist regnend Katzen und Hunde.

Frei: Es gießt in Strömen. / Es schüttet…

Sind das nicht fantastische Bilder? Als Deutscher sehe ich Tiere vom Himmel fallen und der Engländer stellt sich vor, dass oben jemand eine Gießkanne hat und ganze Flüsse / Ströme auf uns gießt. Oder ausschüttet. Weil wir Deutschen ja manchmal sagen: „Es schüttet wie aus Eimern“, statt: „Es regnet stark.“

Weil wir jetzt aber Rumänisch lernen wollen, das folgende Beispiel:

Rumänisch: Ai vasut vreodata un drag mort?

Wörtlich:

Hast du gesehen jemals einen Teufel tot?

Welch ein Bild! Deutsch, sinngemäß übersetzt:

Unkraut vergeht nicht.

Oder: Schlechten Menschen geht’s immer gut.

„Va rog“ heißt nicht nur „Bitte“

Jetzt muß ich noch eine Anekdote erzählen, die beweist wie wichtig es ist, dass man zunächst einmal die wörtliche Übersetzung kennen sollte, bevor man die übliche verwendet.

In einem freiwilligen Sprachkurs für Rumänisch verwendete ich einmal die Worte: