Jedes Jahr aufs Neue können wir diese Wochen kaum erwarten. Und wenn dann die ersten Stangen auf dem Markt und in den Gemüseregalen der Händler liegen, heißt es nur noch: Bitte so oft wie möglich Spargel auf den Teller! Das erste heimische Gemüse frisch vom Feld schmeckt nach einem langen Winter ganz besonders gut. Wir haben Lust auf knackiges Grün mit reichlich Frühlingsaroma. Und die Saison ist kurz – nur von Ende April bis Ende Juni können wir das edle Gemüse in vollen Zügen genießen. Aber genau das macht die Spargelzeit ja auch zu etwas ganz Besonderem.
Damit der Frühling zu einem kulinarischen Hochgenuss wird, finden Sie hier jede Menge neue Rezeptideen und spannende Tipps rund um das edle Gemüse. Von selbst gebackenen Spargelbrötchen, Quinoasalat und Spargel-Tempura bis zu Spargel-Lachs-Pizza, Cole Slaw oder Kalbsschnitzel mit Spargelfüllung ist alles dabei. Kochanfänger bekommen alle nötigen Tipps und Anleitungen. Vom Einkauf mit Frischetest über entspanntes Vorbereiten bis hin zu klassischen und neuen Garmethoden gibt es alles, was der Spargelfan braucht, um diese schöne Zeit in vollen Zügen auszukosten.
Viel Freude beim Ausprobieren und Genießen!
Das ist reine Geschmackssache! Weißer Spargel ist bei uns der Klassiker. Er hat ein zartes, angenehm blumiges Aroma. Grüner Spargel ist kerniger, er schmeckt nussig und hat mehr Biss. Geschmacklich kann er sich gut durchsetzen und verträgt auch kräftigere Zutaten und Aromen. Grüner Spargel muss nur am unteren Drittel geschält werden und hat dadurch einen Zeitvorteil. Noch weniger Schälarbeit haben Sie bei Thai- oder grünem Wildspargel. Hier reicht es, die Stangen zu waschen und die Enden zu kürzen. Manchmal sieht man auch violetten Spargel im Angebot. Die Stangen haben Sonnenlicht abbekommen und sind geschmacklich etwas kräftiger. Verarbeiten können Sie violetten Spargel wie den weißen.
Die Urform des Spargels wird bei Feinschmeckern in den letzten Jahren immer beliebter. Er wächst rund um das Mittelmeer und schmeckt intensiver als Kulturspargel. Die Stangen sind dünn, die Köpfe dick und traubenförmig. Wildspargel muss nicht geschält werden.
Bei Spargel kommt es auf die Frische an! Je schneller er vom Feld auf unseren Tellern landet, desto besser schmeckt er. Deshalb Augen auf beim Spargelkauf! Wer die Möglichkeit hat, deckt sich direkt beim Spargelbauern ein. Dort bekommt man den Spargel, der morgens gestochen wurde. Alle anderen aufgepasst: Die Spargelstangen sollten prall und schön fest und knackig sein. Wenn man sie vorsichtig aneinanderreibt, quietschen sie etwas. Spargelköpfe von frischem Spargel sind fest und geschlossen. Die Schnittflächen dürfen keinesfalls trocken und holzig aussehen. Drücken Sie die Stange unten ein wenig, wenn Flüssigkeit austritt: kaufen! Supermarktware steckt oft bündelweise in Manschetten und lässt sich so schlecht auf Frische überprüfen. Deshalb lieber da kaufen, wo man sich die Ware ansehen kann und der Verkäufer bereit ist, Sie den Frischetest machen zu lassen.
Spargel muss frisch sein! Deshalb sollte er nur im Notfall gelagert werden. Am besten schlägt man ihn in ein angefeuchtetes Küchentuch und legt ihn in das Gemüsefach des Kühlschranks. Keine Plastikfolie oder -tüte verwenden. Darin schwitzt das Gemüse und verliert rasch an Frische. Wenn Spargel mehrere Tage auf seinen Einsatz warten muss, sollte er besser eingefroren werden. Und das geht so: Spargel waschen, schälen und die Enden auf gleicher Höhe abschneiden. Stangen gut trocken tupfen und auf einem Tablett vorgefrieren. Dann die Stangen in Gefrierbeutel füllen und ins Gefrierfach geben. Wichtig: Bei der Zubereitung die gefrorenen Stangen nicht auftauen lassen, sondern gleich ins kochende Wasser geben. Die Kochzeit verkürzt sich durchs Einfrieren um 3–4 Minuten.
Hier heißt es großzügig sein! Nichts ist unangenehmer, als sich den Genuss von einer schlecht geschälten, holzigen Spargelstange vermiesen zu lassen. Deshalb: Nehmen Sie einen handelsüblichen Sparschäler, setzen Sie ihn 2 cm unterhalb des Spargelkopfes an und schälen Sie die Stange rundherum in engen Abständen von oben nach unten ab. Dann die Enden großzügig abschneiden. Fertig! Für die ganz Zeitlosen gibt es mittlerweile auch bei den Händlern Schälmaschinen, die den Kauf ratzfatz perfekt schälen.
Wer keine Zeit zum Kochen hat, muss auf eine leckere Beilage nicht verzichten. Zu den weißen Stangen schmeckt milder gekochter Schinken in dünnen Scheiben. Auch Fisch steht dem Edelgemüse gut. Probieren Sie einmal mild geräucherten Lachs, Matjes, Saibling oder Forelle. Zu etwas Besonderem wird das Essen, wenn zu Räucherfisch und Spargel auch noch ein saftig gebratenes Rührei gereicht wird.
Auf die Zubereitung kommt es an! Je weniger intensiv ein Spargelessen ist, desto dezenter sollte auch der Wein sein, der dazu gereicht wird. Zu vegetarischen Gerichten mit hellen Saucen und zarten Aromen passen leichte Weißweine, die nicht zu trocken sind. Wenn Spargel zu Fleisch oder Fisch gegessen wird und Röstaromen und aromatische Saucen ins Spiel kommen, kann man auch zu einem kräftigeren Weißwein, einem Rosé oder sogar zu einem leichten Rotwein greifen.