Zu diesem Buch
MIT OFFENEN AUGEN den Naturreichtum um uns herum wahrnehmen, kleine Schätze mit nach Hause nehmen und etwas Schönes, Leckeres oder einfach Wohltuendes daraus machen – darum geht es in diesem Buch. Oft ist es auch so, dass wir im Herbst und Winter draußen Zweige, Zapfen oder Früchte sammeln, die uns in ihren Bann ziehen – und dann Zuhause gar nicht so recht wissen, was wir damit tun können. Wir möchten dich ermutigen, die Kräuterhexe (oder den Kräuterzauberer) in dir zu entdecken, deine Geschmacksnerven neu zu wecken, dein Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken, alte Naturbräuche neu zu entdecken und dir und anderen einfach mal was Gutes zu tun.
BLAUE KUGELN AN KAHLEN ZWEIGEN – Schlehen sind ein typisches Winter-Obst.
DU BRAUCHST NUR WENIG Das meiste, was du außer deinen gesammelten Schätzen noch benötigst, findest du wahrscheinlich ohnehin in deiner Küche oder im Keller. So kannst du gleich nach dem Spaziergang loslegen und musst in den meisten Fällen nicht noch extra Material dazu kaufen. Es ist auch wirklich kein großartiges handwerkliches Können vonnöten, um aus Naturmaterialien tolle Dinge entstehen zu lassen!
SCHAU GENAU Eine wichtige Bitte haben wir aber noch, bevor du loslegen kannst: Sammle bitte nur Kräuter und Früchte, die du wirklich ganz genau kennst oder eindeutig bestimmen kannst. Es ist immer gut, ein Bestimmungsbuch zu Rate zu ziehen, bevor du Wildfrüchte oder Kräuter verarbeitest. Dies gilt auch zum Beispiel für die Fichte: Verwechsle sie auf keinen Fall mit der sehr ähnlichen Eibe. Im Anhang hier findest du unsere Buchtipps zum sicheren Erkennen von Pflanzen.
FORMEN, FARBEN UND STRUKTUREN fallen im Herbst und Winter besonders auf.
Kastanien-Wärmekissen
Solche selbst befüllten Wärme- und Massagekissen sind nachhaltig, umweltfreundlich und funktionieren wirklich!
WÄRMT UND MASSIERT ZUGLEICH Kastanien, selbst gesammelt und getrocknet, in einen Kissenbezug stecken und im Ofen erwärmen.
NACKENVERSPANNUNGEN, klamme Hände oder kalte Füße bei der Schreibtischarbeit – so ein angewärmtes Kissen mit Kastanienfüllung gibt nach und nach die gespeicherte Wärme ab. Durch den Massageeffekt werden zugleich Verspannungen gelöst und die Durchblutung angeregt. Damit helfen wir unserem Körper, sich nicht nur von außen, sondern gleichzeitig auch von innen wieder aufzuheizen. Wichtig ist, die Kastanien vor dem Befüllen in den Kissenbezug wirklich gut durchtrocknen zu lassen.
REIF SIND SIE, wenn sie aus ihrer stacheligen Hülle purzeln.
AB SEPTEMBER fallen die ersten Kastanien vom Baum, du kannst sie aber auch noch bis Ende Oktober sammeln. Nimm nur reife, unbeschädigte Kastanien und lasse sie Zuhause locker ausgebreitet auf Zeitungspapier ca. 2 Wochen lang trocknen, dabei regelmäßig wenden. Befülle einen verschließbaren Kissenbezug locker mit den getrockneten Kastanien. Vor Gebrauch für 10–15 Minuten im Backofen bei 120 °C erwärmen – mit Backpapier umwickelt, damit der Bezug durch die Hitze nicht braun wird.
ERST TROCKNEN LASSEN, dann das Kissen damit befüllen.
Räuchern in den Raunächten
Das Verräuchern von Kräutern sollten wir ruhig viel öfter in unseren Alltag integrieren, denn es tut einfach gut.
FÜNF MINUTEN RUHE Räucherung für zwischendurch auf dem Räucherstövchen: Wir verräuchern hier Beifuß, Wilden Dost und Holunder, du kannst aber auch mit Küchenkräutern wie Thymian, Lorbeer und Rosmarin räuchern.
IN DEN RAUNÄCHTEN, die von Mitte Dezember bis in den Januar hinein stattfinden, wird seit alters her besonders viel geräuchert. Es ist die Zeit „zwischen den Jahren“, in der nach alter Sitte alltägliche Arbeiten nach Möglichkeit ruhen sollten. Der Rauch verglimmender Kräuter ist dazu da, dicke Luft zu vertreiben, hat aber zugleich auch spirituelle Dimensionen.
RÄUCHERN auf dem Räucherstövchen ist besonders unkompliziert. Du brauchst dazu nur klein geschnittene, getrocknete Kräuter, ein Räucherstövchen mit Metallsieb und ein Teelicht. Die Kräuter werden durch die Hitze der Kerze langsam und angenehm verräuchert. Harze immer auf einer Unterlage (Alufolie) verräuchern – es besteht Brandgefahr.
IM FREIEN ist Räuchern besonders stimmungsvoll.
ZUR SONNENWENDE wird gerne mit Misteln geräuchert.
AM LAGERFEUER Glimmendes Räucherbündel.
RÄUCHERN MIT RÄUCHERKOHLE Dazu brauchst du neben deinen getrockneten Kräutern noch eine feuerfeste Schale (eine kleine Pfanne tut es auch), etwas Sand (keinen Vogelsand benutzen, er könnte mit Chemie behandelt sein), Räucherkohle, Räucherzange zum Anzünden der Kohle und zum Auflegen der Kräuter, eine Feder zum Zufächeln frischer Luft und natürlich ein Feuerzeug oder Streichhölzer.
DAS RÄUCHERN AUF RÄUCHERKOHLE ist etwas aufwändiger, dafür aber besonders intensiv. Du benötigst dazu einiges an Zubehör.
SO GEHT’S