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Marco Polo Top-Highlights >>>>
Erlebnistouren >>>>
© mauritius images/Alamy: K. Thomas
Findest du die Donauinsel im Gründschungel?
Fahrrad mieten und Picknickkorb packen! Du wirst den 21 km langen Grünstreifen lieben.
In der Albertina tauchst du tief in die Kunstwelt ein. Tolle Sonderausstellungen mit berühmten Künstlern.
Mit dem ersten Schluck Milchkaffee im Café Jelinek kommst du so richtig in der Hauptstadt an.
Am Gürtel reihen sich die Bars und Tanzlokale aneinander – hier beginnen Partynächte.
Kinder lieben die Mini-Lokomotive mit den offenen Waggons, die durch den grünen Prater dampft.
Lerne Wien ganz neu kennen bei alternativen Stadttouren von Obdachlosen und Flüchtlingen.
Morbide? Auf jeden Fall pompös. In der Kapuzinergruft bestaunst du die prächtigen Särge der Kaiserfamilie.
© Laif/robertharding: E. Rooney
Hofburg >>>>
Früher Habsburger-Residenz, heute Arbeitsplatz des Präsidenten und Sitz zahlreicher Museen sowie der Nationalbibliothek
p Tipp: Nimm den Prunksaal der Nationalbibliothek vor die Linse – einen schöneren Bibliothekssaal wirst du weltweit kaum finden Karte
Kunsthistorisches Museum >>>>
Im KHM kannst du eine der wertvollsten Kunstsammlungen weltweit bewundern, von Bruegel-Gemälden bis Gold-schmiedearbeiten Karte
Burgtheater >>>>
Klassische und provokante Inszenierungen auf einer der bedeutendsten Bühnen Europas. Die „Burg“ gilt als Österreichs Nationaltheater Karte
Stephansdom >>>>
Der „Steffl“ ist das Wahrzeichen Wiens. Wenn du durch die historische Innenstadt streifst, siehst du ihn im Zentrum emporragen (Foto) Karte
Museumsquartier >>>>
Moderne Kunst, Egon Schiele – oder einfach nur entspannen? Alles möglich im riesigen Kulturareal MQ
p Tipp: Nutze den Foto automaten rechts neben dem Haupteingang für besondere Erinnerungen Karte
Belvedere >>>>
Sich wie ein Prinz fühlen? Kein Problem in der barocken, auf einem Hügel errichteten Schloss-anlage, die auch Kunstgalerien beherbergt Karte
Prater >>>>
7 Hier dreht nicht nur das Riesenrad seine Runden. Der Prater ist auch eine riesige Grünfläche, die Hauptallee mehr als 4 km lang!
p Tipp: Architekturfan? Dann mach einen Schlenker zum Campus der Wirtschaftsuni! Die futuristische Bibliothek von Zaha Hadid ist ein tolles Fotomotiv Karte
Glacis Beisl >>>>
Eines der besten Schnitzel serviert dieses zentral, aber doch versteckt gelegene Wirtshaus. Der Gast garten ist perfekt, um der Sommerhitze zu entfliehen Karte
Schloss Schönbrunn >>>>
Barocke Pracht: Die prunkvollen Räume der ehemaligen Sommer residenz von Maria Theresia und der weitläufige, wunderschöne Schlosspark sind Weltkulturerbe
p Tipp: Für den Blick auf Schönbrunn vor der Wienkulisse lohnt der kleine Anstieg zur Gloriette Karte
Naschmarkt >>>>
10 Schlendere über Wiens schönsten Lebensmittelmarkt, und nasch ein paar Delikatessen, die dir Händler lautstark anbieten
p Tipp: Wenn du Samstag früh aufstehst, findest du tolle Motive auf dem quirligen Flohmarkt Karte
u | Besuch planen |
€ – €€€ | Preiskategorien |
(*) | Kostenpflichtige Telefonnummer |
r | Bei Regen |
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Besser Planen, mehr erleben! Mehr zu unseren digitalen Extras findest Du hier: go.marcopolo.de/app/wie
© huber-images: O. Fantuz
Wohnt hier Pippi Langstrumpf? Im Hundertwasserhaus geht’s kunterbunt zu
© mauritius images: R. Mattes
Trotz Regen oder Kälte fühlt es sich an, als wärst du in den Tropen: Im Palmenhaus, Wiens ältestem Jugendstil glashaus, flattern bunte Schmetter linge zwischen Palmen. Danach unbedingt noch auf einen Apfelstru del im dazugehörigen Café vorbei schauen! (Foto)
Türkenkriege, Habsburger, Walzer und Sachertorte – alles, worauf Wien in sei ner 2000jährigen Geschichte mehr oder weniger stolz ist, wird in der Er lebniswelt Time Travel Vienna mittels 5DKino und Puppenspiel im Schnell durchlauf serviert.
Wenn du hier ein traditionelles Muse um erwartest, irrst du gewaltig! Auf eine höchst unterhaltsame, weil mul timediale und interaktive Reise durch die Welt der Töne nimmt dich das Haus der Musik mit – auf sieben Eta gen in einem prächtigen Palais.
Auf den Spuren von Orson Welles im Dritter-Mann-Museum: In Wiens Ka nalisation kannst du dich auf die Su che nach dem „Dritten Mann“ bege ben und oben Originalmemorabilia rund um den Filmklassiker anschauen. Nicht nur für Filmfans ein einzigarti ges Erlebnis.
Ein Rundgang durch das weitläufige einstige Epizentrum der Macht lässt dich hautnah erleben, wie groß die Prunklust und Sammelwut der habs burgischen Herrscher war.
© DuMont Bildarchiv: E. Wrba
Die Donauinsel ist eins der beliebtesten Naherholungsgebiete der Wiener – nicht zuletzt, weil hier gratis gegrillt, gesportelt und (nackt) geschwommen wird. Im Sommer lockt zudem das Donauinselfest, eins der größten Festivals des Landes, mit Musik, Show und Kabarett – auch gratis.
Die wunderschöne Augustinerkirche ist bekannt für ihren feierlichen, von Musik begleiteten Gottesdienst. An Sonn- und kirchlichen Feiertagen hörst du bei kostenlosem Eintritt auf höchstem musikalischem Niveau Festmessen von Haydn oder Schubert.
Sonst ist es ja eher ein Muss als ein Genuss. Im Marmor-Gold-Ambiente der denkmalgeschützten Jugendstiltoilette Öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben hat man aber das Gefühl, im Museum zu sein – ganz ohne Eintritt zu löhnen.
Natürlich ist das Schloss mit seinen Prunkräumen die Hauptattraktion. Doch auch ein Spaziergang durch die Grünanlage ist eine Freude und im Gegensatz dazu kostenfrei. Nicht versäumen: den Blick vom Gloriettehügel auf das westliche Wien (Foto).
Schwanensee oder doch lieber Die fantastischen Vier? Im Sommer werden beim Filmfestival am Rathausplatz jeden Abend kostenlos Ballettund Opernaufführungen sowie Konzertmitschnitte gezeigt.
© DuMont Bildarchiv: T. Anzenberger
Das Museumsquartier ist eine Fundgrube für Kinder: Im Zoom Kindermuseum wird niemandem langweilig. Veranstaltungen selbst für die Kleinsten gibt’s im Dschungel-Theater nebenan, und im Museum Moderner Kunst können Kids kreativ werden.
Warum kann ein Flugzeug fliegen? Woher kommt eigentlich Strom? Und wie kann ich einen Roboter bauen? Im Technischen Museum werden Kinder zu Forscherinnen und Forschern.
Da, ein Hai! Dem Meeresbewohner zusehen – oder im angeschlossenen Tropenhaus über die Hängebrücke schwanken? Im Haus des Meeres findest du mehr als 10 000 Tiere.
Die Spanische Hofreitschule mit ihren Lipizzanern ist eine Institution: Kinder können bei einem Spezialrundgang neben der Sattelkammer auch die Schimmel im Stall besuchen (Foto).
Die eigenen Kletterkünste testen? Das geht in der Stadt und im Waldseilpark Kahlenberg. Dort balancierst du mitten im Wald in luftiger Höhe. Wer das schafft, darf zur Belohnung von Baum zu Baum schwingen!
Im Böhmischen Prater geht es gemütlich zu: ein paar klassische Fahrgeschäfte wie Kettenkarussell und Riesenrad, Gasthäuser und ein Wald zum Spaziergehen. Was braucht es mehr für einen ruhigen Urlaubstag?
© picture-alliance/APA/picturedesk.com: H. Lehmann
Sie gehören zu Wien wie das Pub zu London oder das Bistro zu Paris: Die vielen hundert, über die Stadt verstreuten „öffentlichen Wohnzimmer“ sind bis heute Inbegriff einer Wiener Alltagskultur. Die spürst du sehr eindrücklich z. B. im mondänen Landtmann (Foto).
In Wien gibt es viele Viertel, in denen regelmäßig tief ins Weinglas geschaut wird. Neustift am Walde ist eine der schönsten Heurigengegenden. Dort liegen etliche kleine Familienbetriebe malerisch in den Weinbergen.
Es gibt nur einen richtigen Ort, um die original Sachertorte mit ihren zwei Marmeladeschichten das erste Mal zu probieren: das Café Sacher Wien. Gut möglich, dass du dich für die Leckerei anstellen musst.
Die mächtige Stahlkonstruktion gilt neben „Steffl“ und Schönbrunn als Wahrzeichen Wiens schlechthin. Eine Runde in einem der knallroten Waggons zu drehen ist ein großer Spaß, speziell im Frühling, wenn zu deinen Füßen im Prater „wieder die Bäume blüh’n“.
Die „Burg“, wie die berühmte Bühne an der Ringstraße auch heißt, gilt als ein Flaggschiff deutscher Sprechkunst. Ob Klassiker oder provokant-zeitgenössische Stücke: Ein Besuch lohnt allemal – schon das prächtige Gebäude ist großes Theater.
© huber-images: F. Cogoli
Im Schatten alter Bäume: coole Pause im Stadtpark
© huber-images: M. Ripani
Morbide? Nee, hell und freundlich! Auch im Museumsquartier ist Wien höchst lebendig
Wien ist die Stadt mit den meisten Klischees pro Quadratzentimeter. Ein typischer Tag schaut demnach so aus: Man steht morgens auf, trinkt eine Melange (Kaffee mit Milchschaum) aus einem Sisi-Häferl und isst dazu ein Kipferl (so was wie ein Croissant) mit Butter und Marillenmarmelade. Im Hintergrund läuft klassische Musik. Der Fiaker wartet danach schon vor der Tür (Damen werden mit einem Handkuss begrüßt) und kutschiert einen in die Arbeit, wo man dann notgedrungen ein wenig Zeit verbringt.
Mittags geht es dann in ein Beisl: Dort isst man – wie könnte es anders sein – ein Schnitzel mit Erdäpfel-Vogerl-Salat (also Salat aus Kartoffeln und Feldsalat). Dazu gibt man etwas rabenschwarzen, derben Humor zum Besten – denn das, meine Damen und Herren, ist der berühmte Wiener Schmäh. Der nächste Weg führt in ein Kaffeehaus, um dort eine Sachertorte oder einen Apfelstrudel mit einem kleinen Braunen zu genießen. Serviert wird das natürlich von einem mürrischen Kellner im (viel zu großen, fleckigen) Anzug. Am Abend beschäftigt man sich mit den schönen Künsten – immerhin wohnt man ja in der Welt-Musik- und Kulturhauptstadt.
So weit, so Klischee – und einen Kern Wahrheit hat das natürlich auch, denn das alles gibt es wirklich. Ja, Wien ist ein Hauch von ehemaliger Weltmacht, wie die Prunkbauten von der Universität übers Burgtheater, die Oper und die vielen Luxushotels demonstrieren. In diesem innersten, historischen Kern der Stadt wurde die Monarchie nie ganz abgeschafft, die Habsburger-Dynastie wird mit allen Mitteln am Leben erhalten: durch Statuen der wichtigsten Vertreter an jeder Ecke der historischen Altstadt und Sisi- und Kaiser-Franz-Joseph-Souvenirs in tausendfacher Ausführung, vom Schlüsselanhänger bis zum T-Shirt. Hier ist Wien die Weltmetropole der Hochkultur mit seinen Sängerknaben, den Wiener Philharmonikern, den Theatern, den großen Museen und der klassischen Musik.
Dennoch hat sich die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten ein Stück weit aus ihrer k. u.k.-Glasglocke getraut und sich parallel zur Ansichtskartenidylle mit imperialem Touch zu einer pulsierenden, jungen, internationalen Metropole entwickelt. Wien ist heute die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum – nach Berlin. Derzeit leben rund 1,9 Mio. Menschen hier, mehr als 50 Prozent der Wiener Bevölkerung hat mittlerweile Migrationshintergrund.
Der Boom hält schon lange an: Dazu beigetragen haben zunächst die türkischen Gastarbeiter aus den 1960er-Jahren. In den 1990ern kamen die Flüchtlinge aus dem Exjugoslawien-Krieg hinzu, die dauerhaft hier geblieben sind und das kulturelle Leben mit ihren vielen Clubs und Restaurants bereichern. So ist Wien längst nicht nur Sachertorte und Schnitzel, sondern auch Ćevapčići (die eigentlich Ćevapi heißen), Kebab und Falafel. Ist Moschee und Synagoge. Rund um den hippen Karmelitermarkt und die Taborstraße wächst das jüdische Viertel mit koscheren Lokalen und kleinen Handwerksläden. Und in der Ottakringer Straße, auch liebevoll Balkanmeile genannt, brät ein Pljeskjavica (Hacksteak) im kroatischen Restaurant, zur Verdauung gibt es Slivovica (Pflaumenschnaps), und hinterher wird in einem der Clubs zu Turbofolk abgetanzt.
Durch Österreichs Beitritt zur EU im Jahr 1995 und die EU-Ostöffnung mit den neuen Mitgliedsländern Ungarn, Slowakei und Tschechien strömten vor allem junge Menschen zum Studieren und Arbeiten nach Wien. Nicht zuletzt ist es den deutschen Studenten zu verdanken, von denen manche vor dem Numerus Clausus nach Österreich flüchten, um Fächer wie Medizin oder Psychologie zu belegen, dass die Hauptstadt mittlerweile zur größten Studentenstadt im deutschsprachigen Raum angewachsen ist. Um die 200 000 Studenten tummeln sich in Wien. Überall rund um die Universitäten – deren Institute in der ganzen Stadt verstreut sind – sperren kleine Pop-up-Lokale auf (und zugegebenermaßen auch wieder zu), in denen selbst gebackene Kuchen, selbst gebrautes Bier und Bio-Slowfood auf den Tisch kommen.
In den Bezirken Neubau und Mariahilf eröffnen Concept-Stores an jeder Ecke, die schicke Fahrräder und Klamotten verkaufen. Wie jung die Stadt ist, das wird unübersehbar, wenn es endlich warm wird und die Studenten jeden freien Fleck auf Wiesen und Parks bevölkern und dort lernen und dösen (falls sie überhaupt die Wiese betreten dürfen, denn das ist vielerorts verboten). Oder am Abend, wenn sich nach getaner Büffelei die Clubs füllen, von denen sich einige echte Perlen wie die Grelle Forelle, das Fluc oder das Chelsea hervortun.
© DuMont Bildarchiv: T. Anzenberger
Nicht achtlos vorbeilaufen! Im Bezirk Mariahilf gibt’s jede Menge schöne Läden
Dass Wien (laut Mercer-Studie) seit Jahren kontinuierlich das Ranking der lebenswertesten Städte anführt, hat sich natürlich auch international herumgesprochen. Und die geografische Lage, als Drehscheibe zwischen Ost und West, macht die Stadt für die Wirtschaft attraktiv. So haben sich hier mehr als 200 internationale Firmenzentralen angesiedelt. Insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Life Sciences sowie Informations- und Kommunikationstechnik sind seit der Jahrtausendwende dazugekommen. Es wird also fleißig geforscht und erfunden – an sich keine neue Entwicklung, denn in Wien wurde schon die Schneekugel, die wasserfeste Wimperntusche, die Zahnpasta aus der Tube und der Rollschuh erfunden. Nun also kommt „die ganze Welt wieder nach Wien“, denn viele der neuen Betriebe bringen hochqualifiziertes internationales Personal mit sich. Derzeit leben rund 25 000 Expats in Wien. Neben Genf, Nairobi und New York hat die UNO-City hier einen Hauptsitz – nach dem Brexit sollen weitere EU-Institutionen folgen, um die Wien aktuell buhlt.
In der pulsierenden Stadt (die gleichzeitig eines von neun Bundesländern ist) wird es also zunehmend enger. Daran ändert auch nichts, dass die Regierung ganze Stadtviertel aus dem Boden stampft: Da wäre etwa die Seestadt Aspern, eine kleine Stadt mitten in der Stadt auf einem Acker. Oder das neue Viertel rund um den Hauptbahnhof, das Sonnwendviertel, das von der Fläche größer ist als der achte Bezirk, die Josefstadt. Dass die Stadt es als eine ihrer Hauptaufgaben sieht, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist ein Überbleibsel aus dem Sozialismus. Ab den 1920er-Jahren wurden mit den sogenannten Gemeindebauten riesige Arbeiterwohnburgen errichtet – wie der Karl-Marx-Hof. Diese Wohnbautradition wurde bis heute fortgeführt. Heute leben mehr als zwei Drittel der Wiener im geförderten Wohnungsbau, zu günstigen Mieten. Die Stadt ist der größte Immobilienbesitzer in Europa. Diese Politik hat aber auch dazu geführt, dass die Mieten am kleinen privaten Markt regelrecht explodiert sind und Neuankömmlinge in Wien, die meist keinen Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung haben, dafür Monat für Monat eine Stange Geld hinlegen müssen.
Neben neuen Dauergästen begrüßt Wien Kurzzeitbesucher zu Wochenendtrips und Miniurlauben, auch als Verhandlungs- und Konferenzort ist die Hauptstadt geschätzt – und gilt darüber hinaus seit dem Kalten Krieg als Hochburg der Spionage. Mehr als 7000 Agenten und Spione gehen nach Schätzungen derzeit in Wien ihrer Arbeit nach – so viele, wie angeblich in keiner anderen Stadt der Welt. Das hat damit zu tun, dass die gesetzlichen Bedingungen so gut sind: Denn Spionage ist in Österreich nur dann strafbar, wenn sie sich direkt gegen Österreich richtet – darum arbeiten die Spione offiziell übrigens auch oft in Botschaften und anderen internationalen Körperschaften, haben dort hohe Ämter inne. Wenn in Wien also ausländische Staaten andere ausländische Staaten ausspionieren, ist das völlig legal. Und so kommt es schon einmal vor, dass ein russischer Staatsbürger ermordet in der Donau schwimmt oder der kasachische Ex-Botschafter Rachat Alijew tot in seiner Gefängniszelle gefunden wird.
Der Tod hat in Wien sowieso eine besondere Tradition. Etliche Wiener Lieder besingen diese bittersüße Liebesbeziehung mit dem Sensenmann. Wien hegt und pflegt seine zahlreichen Gruften und Katakomben, wo die Habsburger mit vielen Ehrengästen ihre letzte Ruhe finden.
So erzählt auch ein eigenes Bestattungsmuseum im Zentralfriedhof von der speziellen Liebe des Wieners zum Tod. Spaziergänge auf einem der vielen historischen Friedhöfe wie dem Zentralfriedhof oder dem Biedermeierfriedhof Sankt Marx oder durch die Innenstadt an einem nebligen Novembertag sind Balsam für die Wiener Seele. Lass dich einmal darauf ein: Dieses schaurig-friedliche Gefühl hat was!
Also ist Wien gar nicht so jung und pulsierend? Nein, nicht nur. Das wäre auch zu einfach, letztlich zu langweilig. Wien ist Alt und Jung. Modern und Monarchie. Lebensbejahend und Jenseits. Ist Tradition und Melange der Kulturen – die Stadt hat viele Gesichter, mal selbstbewusst und cool, mal schüchtern und in sich gekehrt. Wenn du Herz und Augen öffnest, dann wird auch Wien sich nicht vor dir verschließen.
1137
Wien wird erstmals als Stadt erwähnt
1282
Beginn der Habsburger- Herrschaft, die erst nach dem Ersten Weltkrieg endet
1365
Gründung der ersten Universität (heute: Hauptuniversität Wien mit 90.000 Studenten)
1695
Beginn der Bauarbeiten für das Schloss Schönbrunn
1814
Auf dem Wiener Kongress wird nach der Niederlage Napoleons die Neuordnung Europas beschlossen
1922
Wien wird ein eigenes Bundesland (Trennung von Niederösterreich)
1981
Eröffnung der Donauinsel als Naherholungsgebiet
2008
Finalspiel der Fußball- Europameisterschaft (Spanien besiegt Deutschland 1:0)
2015
60. Eurovision Song Contest in Wien (nachdem Conchita Wurst im Vorjahr gewonnen hatte)
2020
Ein neues Stadtparlament wird gewählt
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