Carol Marinelli, Marion Lennox, Rachael Thomas, Sophie Pembroke
JULIA EXTRA BAND 443
IMPRESSUM
JULIA EXTRA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
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Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: kundenservice@cora.de |
Geschäftsführung: | Thomas Beckmann |
Redaktionsleitung: | Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.) |
Produktion: | Jennifer Galka |
Grafik: | Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto) |
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 443 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
© 2017 by Carol Marinelli
Originaltitel: „Bound by the Sultan’s Baby“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Valeska Schorling
© 2017 by Marion Lennox
Originaltitel: „Stranded with the Secret Billionaire“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Elke Schuller
© 2017 by Rachael Thomas
Originaltitel: „A Child Claimed by Gold“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Emma Luxx
© 2017 by Sophie Pembroke
Originaltitel: „Proposal for the Wedding Planner“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann
Abbildungen: Harlequin Books S.A.., Bibhash Banerjee / Getty Images, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 1/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733709129
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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Er will sie – um jeden Preis! Sultan Alim al-Lehan kann Gabis süße Küsse nicht vergessen. Als der Wüstenprinz erfährt, dass sie ihm seinen Erben vorenthält, schmiedet er einen gewagten Plan …
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Gabi Deramo war noch nie Brautjungfer gewesen, geschweige denn Braut.
Obwohl Hochzeiten ihr Leben waren und fast all ihre Gedanken und Träume beherrschten.
Und zwar schon immer.
Bereits als kleines Mädchen hatte sie mit ihren Puppen am liebsten Hochzeit gespielt. Einmal hatte sie zum großen Ärger ihrer Mutter sogar zwei Packungen Zucker und eine Packung Mehl über das Arrangement gestreut, um den Effekt einer Winterhochzeit zu erreichen.
„Du hast nichts als Flausen im Kopf!“, hatte Carmela geschimpft.
Was Gabi ihr nie erzählt hatte, war, dass sie bei jeder Puppenhochzeit ihre eigene Mutter in der Rolle der Braut sah. Die Rolle des Bräutigams war natürlich stets an ihren unbekannten Vater vergeben. Zu gern hätte Gabi auf magische Weise rückgängig gemacht, dass er die schwangere Carmela damals einfach verlassen hatte!
Als Assistentin einer Hochzeitsplanerin war Gabi Spezialistin für alles, was mit Romantik zu tun hatte! Doch sie selbst war bisher noch nicht einmal geküsst worden …
Sie träumte sogar nachts von Hochzeiten.
Und von Alim.
In diesem Augenblick drehte sie nachdenklich eine Strähne ihres langen schwarzen Haars, während sie über ihr Tablet gebeugt darüber nachgrübelte, wie sie es schaffen sollte, eine sehr überstürzte, aber exklusive Winterhochzeit in Rom zu organisieren.
Mona, die künftige Braut, kam gerade in dem dritten, nicht von Gabi empfohlenen Hochzeitskleid aus der Umkleidekabine.
Es stand Mona überhaupt nicht. Die antike Spitze verlieh ihrer olivbraunen Haut eine fahle Blässe, und der schwere Stoff brachte ihre zarte Figur kaum zur Geltung.
„Was sagen Sie dazu?“, fragte Mona, während sie sich von hinten im Spiegel betrachtete.
Gabi wusste aus Erfahrung, wie man mit Bräuten umgehen musste, die etwas völlig Unpassendes trugen. „Was sagen Sie, Mona?“
„Ich weiß nicht.“ Mona seufzte. „Es gefällt mir ganz gut.“
„Dann ist es nicht das richtige Kleid für Sie. Sie müssen es lieben.“
Mona hatte Gabis Vorschlag entgegen dem Rat der Boutiquebesitzerin verworfen – ein weißes, schmal geschnittenes Kleid mit dezenter Stickerei.
Gabis Vorschläge wurden ziemlich oft ignoriert.
Sie selbst war eher üppig gebaut, weshalb das formlose schwarze Kostüm, auf dem ihre Chefin Bernadetta bestand, bei ihr ganz besonders unvorteilhaft aussah – was künftige Bräute zu dem Fehlschluss veranlasste, dass Gabi keine Ahnung von Mode hatte.
Sie irrten sich gewaltig!
Gabi konnte zwar nicht bestimmen, was sie selbst trug, aber sie konnte auf hundert Meter Entfernung das richtige Hochzeitskleid für eine Braut erkennen.
Und sie mussten sich heute entscheiden!
Eine Aufgabe, die Gabi zufiel, da Bernadetta heute frei hatte.
Mal wieder.
Je größer das Budget, je schwieriger die Aufgabe, desto wahrscheinlicher war es, dass der Auftrag an Gabi hängenblieb.
Es war gerade die Flaute zwischen Weihnachten und Neujahr. Der Brautmodenladen hatte heute eigentlich geschlossen, aber Gabi kannte Rosa schon sehr lange, sodass die Besitzerin ihr zuliebe geöffnet hatte.
Rosa würde sie zwar nicht gerade rauswerfen, aber sie hatten um vier einen Termin mit Marianna, der Eventmanagerin im „Grande Lucia“.
„Warum probierst du nicht das Kleid an, das Gabi dir vorgeschlagen hat?“, fragte Fleur, die Mutter des Bräutigams. Was ein bisschen seltsam war.
Normalerweise wurden Bräute von ihrer Mutter, Schwester oder einer Freundin begleitet, aber anscheinend war Fleur diejenige, die hier das Sagen hatte.
Fleur war Engländerin, sodass Gabi und Mona aus Höflichkeit nicht Italienisch sprachen.
Ja, es versprach ein langer und anstrengender Tag zu werden. Und morgen würden sie mit den Brautjungfern zurückkehren!
Widerwillig, sehr widerwillig gab Mona nach und verschwand mit Gabis Favorit in der Kabine.
Als Rosa das Spitzenkleid zurückhängte, fiel Gabi ein Abendkleid ins Auge. Sie hob es am Bügel hoch. Es war silbergrau, elegant, schlicht … und es war eindeutig für eine Frau mit üppigen Kurven gemacht worden! Und der Schnitt war so raffiniert! Rosa war wirklich eine begnadete Schneiderin.
„Es würde dir gut stehen“, sagte Rosa.
„Das bezweifle ich.“ Gabi seufzte sehnsüchtig. „Aber es ist wunderschön.“
„Der Auftrag wurde storniert. Zieh es doch mal an. Du siehst bestimmt toll darin aus.“
Gabi schüttelte den Kopf. „Nicht in meiner Arbeitszeit. Und selbst wenn es mir passt, wann sollte ich es je tragen?“
Ihre Frage blieb unbeantwortet, denn in diesem Augenblick verließ Mona strahlend die Umkleidekabine.
Das Kleid war einfach perfekt für sie. Es betonte ihre schlanke Figur und ihre dunkle Haut.
„Hätte sie doch nur gleich auf Sie gehört“, murmelte Fleur. „Jetzt kommen wir zu spät zum Hotel.“
„Wir liegen noch gut in der Zeit“, versicherte Gabi ihr nach einem raschen Blick auf die Liste.
Sie stiegen wieder in den Wagen und fuhren durch Roms Straßen zum „Grande Lucia“, doch Mona klagte schon wieder.
„Ich war vor einiger Zeit bei einer Hochzeit im ‚Grande Lucia‘, und es war so …“, sie rang nach dem passenden Wort, „… verstaubt.“
Gabi schüttelte den Kopf. „Inzwischen ist das anders. Das Hotel hat eine neue Geschäftsleitung, und Alim ist …“ Jetzt war Gabi diejenige, die ins Stocken kam. „Alim hat das Hotel umfassend renovieren lassen. Es ist inzwischen ein Prachtstück.“
Wie peinlich! Sie errötete schon, wenn sie nur seinen Namen nannte.
Gabi sah Alim nur ab und zu, dachte jedoch oft an ihn. Immer wenn sie im „Grande Lucia“ eine Hochzeit organisierte und Alim zufällig dort war, hoffte sie insgeheim, ihm zu begegnen.
So wie heute.
„Warten Sie ab, bis Sie das ‚Grande Lucia‘ gesehen haben“, fuhr sie fort. „Und vergessen Sie nicht, dass es nicht einfach ist, dort einen Termin zu bekommen, schon gar nicht so kurzfristig.“
„Fleur scheint da keine Bedenken zu haben“, entgegnete Mona spitz. Gabi entging nicht der kritische Blick, den die künftige Braut der Mutter des Bräutigams zuwarf. Soweit Gabi mitbekommen hatte, hatte Fleur sich bereit erklärt, die Hochzeit zu finanzieren. Aber nur, wenn sie im „Grande Lucia“ stattfand.
„Wir kriegen schon einen Termin, keine Sorge“, sagte Fleur gelassen.
Gabi war sich da nicht so sicher. Marianna, die für die Terminvergabe zuständige Mitarbeiterin des Hotels, war nämlich ziemlich unflexibel, und die Hochzeit sollte schon in gut zwei Wochen stattfinden!
Sie kamen gut voran, da auf den Straßen vergleichsweise wenig los war. Das Weihnachtsgeschäft war vorbei, sogar das Kolosseum hatte geschlossen. Gabi unterdrückte ein Gähnen. Sie wünschte, sie könnte selbst eine Weile ein Schild mit der Aufschrift „Bitte nicht stören!“ aufhängen. Eigentlich hatte sie gehofft, die Feiertage nutzen zu können, um sich zu überlegen, wie sie sich als Hochzeitsplanerin selbstständig machen konnte, doch stattdessen musste sie mal wieder arbeiten. Sie war todmüde.
Zu müde jedenfalls, um ihren Traum von der Selbstständigkeit in die Tat umzusetzen.
Sie hatte mit achtzehn Jahren bei Matrimoni di Bernadetta angefangen, um sich das nötige Rüstzeug als Hochzeitsplanerin anzueignen, aber jetzt, sechs Jahre später, war sie immer noch keinen Schritt weiter.
Das lag vor allem an Bernadetta. Sie ließ Gabi kaum eine ruhige Minute.
Trotzdem liebte Gabi ihren Job.
Sie blickte hoch, als das schöne alte Gebäude des „Grande Lucia“ in Sichtweite kam. Kurz darauf bremsten sie vor dem Haupteingang.
Sofort öffnete Ronaldo, der Portier, die Tür ihrer Limousine. „Willkommen zurück!“, sagte er, doch es war nicht Gabi, die er willkommen hieß, sondern Fleur. Anscheinend kannte er sie von früheren Aufenthalten. Sie musste ein ganz besonderer Gast sein, so zuvorkommend wie er sie behandelte.
Als Gabi ausstieg, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Würde sie heute vielleicht Alim begegnen?
Er war ihr gegenüber immer sehr höflich, wenn auch etwas distanziert. Sie nahm das jedoch nicht persönlich. Alim war bei jedem so. Sie fand ihn absolut faszinierend und geheimnisvoll.
Er bewohnte ein ganzes Stockwerk im „Grande Lucia“, wenn er in Rom war. Dank der gut florierenden Gerüchteküche im Hotel wusste Gabi, dass er sich gern mit schönen Frauen umgab und mit so vielen von ihnen schlief wie nur möglich – obwohl er ihnen nie mehr als eine Nacht gewährte. Ohne Frühstück, wohlgemerkt.
Gabis Freundin Sophie, die als Zimmermädchen im Hotel arbeitete, hatte ihr erzählt, wie kalt und herzlos seine abgelegten Geliebten das fanden.
Doch Gabi fand diesen Mann alles andere als kalt und herzlos. Wenn er sie ansah, fühlte sie sich nämlich immer irgendwie … besonders.
Sophie zufolge gab es für Alims One-Night-Stands jedoch ein Trostpflaster: Angeblich belohnte er sie für die kurze Zeit in seinen Armen mit einem Diamanten.
Irgendwie krass. Aber Alim ließ sich eben nicht mit normalen Maßstäben messen.
Leider passte Gabi überhaupt nicht in sein Beuteschema, er stand nämlich auf schlanke blonde Supermodeltypen mit jeder Menge Erfahrung im Bett. Mit Novizinnen gab er sich anscheinend nicht ab.
Doch Gabi fand es nicht schlimm, dass Alim für sie absolut unerreichbar war. So konnte sie wenigstens nach Herzenslust von ihm träumen …
Es gab keinen Hinweis auf seine Anwesenheit, als sie durch die Drehtür das prachtvolle Foyer des „Grande Lucia“ betrat. Sie liebte dieses Foyer mit seinem roten Teppich, den eleganten üppigen Seidentapeten, den dunklen Möbeln und seiner gelungenen atmosphärischen Mischung aus Behaglichkeit und Geschäftigkeit.
Nur eins störte sie jedes Mal: das Arrangement aus roten Rosen und Nelken auf einer Säule in der Mitte des Raums. Gabi hatte einen guten Blick für Details, und es war ihr schon lange ein Dorn im Auge. Es blieb nämlich immer gleich, ganz egal, welche Jahreszeit gerade herrschte.
Marianna, die schon auf sie gewartet hatte, nahm sie in Empfang und führte sie zu einer der privateren Lounges, die vom Foyer abzweigten. Wie sich herausstellte, hatte sie tatsächlich noch einen passenden Termin frei, aber damit waren noch nicht alle Hindernisse aus dem Weg geräumt.
„Ich brauche noch das Okay vom Besitzer“, erklärte sie. „Wir erwarten im Januar hochrangige Gäste, sodass das Sicherheitspersonal alle Hände voll zu tun haben wird. Ich weiß nicht, ob wir Sie dann tatsächlich unterbringen können, zudem Alim mich gebeten hat, Rücksprache mit ihm zu halten, bevor ich Termine fest zusage …“ Sie verstummte. „Ach, da kommt er ja!“
Gabi drehte sich klopfenden Herzens zum Hoteleingang um. Alim betrat gerade mit der obligatorischen Blondine das Foyer. Marianna ging vermutlich davon aus, dass Alim nicht mit irgendwelchen unwichtigen Details belästigt werden wollte, denn sie verzichtete darauf, Mona und Fleur auf ihn aufmerksam zu machen. Was sowieso völlig überflüssig war. Schon allein seine Ausstrahlung reichte, um die Aufmerksamkeit der beiden Frauen zu erregen.
Gabi schlug das Herz inzwischen bis zum Hals.
Alim trug einen schmal geschnittenen dunklen Anzug und hatte eine so herrschaftliche Aura, dass sich alle nach ihm umdrehten. Nicht nur weil er auf eine dunkle orientalische Art gut aussah – er hatte viel mehr zu bieten als das –, sondern weil er groß war und so aufrecht ging, dass Gabi in seiner Gegenwart immer unbewusst die Schultern straffte.
Wann immer er in ihrer Nähe war, reagierte sie so stark auf ihn, dass es ihr schwerfiel, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Neben ihm schien eben alles andere zu verblassen.
Sie hörte Mariannas Frage, wie viele Hochzeitsgäste erwartet wurden, nur wie aus weiter Ferne, sodass Mona sie beantwortete.
Gabi fing nämlich gerade Alims Blick auf.
Was für ein schöner Mann!
Mit seiner natürlichen Eleganz und seiner höflichen, korrekten Art wirkte er verglichen mit der eher temperamentvollen Gabi wie ein stilles, tiefes Wasser.
Er war vielleicht nicht ihre Liga, aber das hieß noch lange nicht, dass sie nicht von ihm träumen durfte. Und ihre Fantasien waren äußerst lebhaft. Unschuldig war Gabi nur körperlich.
Seine Augen – dunkelgrau mit silbernen Flecken – waren so dunkel und exotisch wie eine orientalische Nacht. Gabi saß wie gebannt unter seinem Blick, und ihr wurde innerlich ganz heiß.
Am liebsten hätte sie sich bei den anderen entschuldigt, um auf Alims stumme Aufforderung hin zu ihm zu gehen. In ihrer Fantasie löste sich die Blondine in Luft auf, und Alim legte sie auf ein mit Seidenbettwäsche bezogenes Bett …
„Gabi?“, riss Marianna sie aus ihren erotischen Träumen.
„Alim!“, hörte Gabi die Blondine vorwurfsvoll rufen.
Aber er kam schon auf Gabi zu. „Tutto bene?“, fragte er in seinem ausgezeichneten, wenn auch von einem starken Akzent geprägten Italienisch, ob alles in Ordnung war.
Gabi blieb stumm. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie ansprechen würde.
Diesmal war Marianna diejenige, die an ihrer Stelle antwortete. Sie fragte ihn, ob ihm der Hochzeitstermin passte.
„Das geht.“ Alim nickte Marianna und den beiden weiblichen Gästen flüchtig zu und richtete den Blick dann wieder auf Gabi. Sie ertappte sich dabei, seinen Mund zu betrachten, während er sprach. Immerhin war das sicherer, als ihm in die Augen zu sehen. „Wie geht es Ihnen, Gabi?“
„Gut.“
„Das freut mich.“ Er drehte sich um und schlenderte zu der Blondine zurück.
Gabi fiel es schwer zu atmen, obwohl im Grunde nichts passiert war – nur ein kurzer Wortwechsel. Den anderen schien gar nichts aufgefallen zu sein, aber Gabi würde jetzt wochenlang davon zehren.
Er kannte also ihren Namen!
„Zeigen Sie Mona doch schon mal den Ballsaal, während ich mit Fleur die Details bespreche“, schlug Marianna ihr vor.
„Natürlich.“ Gabi stand auf und glättete ihren Rock.
Wie sie dieses schwarze Kostüm mit Goldlogo hasste! Es passte eher zur Leiterin eines Beerdigungsinstituts, nicht zu einer Hochzeitsplanerin. Wenn sie selbstständig wäre, würde sie ein grün-rosa kariertes Kostüm tragen. Sie hatte den Stoff schon ausgesucht. Außerdem würde sie auf die klobigen schwarzen High Heels verzichten, auf denen Bernadetta bestand, denn darin kam Gabi sich immer viel zu groß und schwerfällig vor.
Als sie Alim und die Blondine in seinen privaten Fahrstuhl steigen sah, wo die andere Frau sich ihm förmlich an den Hals warf, runzelte Gabi irritiert die Stirn. Irgendwie beneidete sie die Blonde um die Erfahrung, die sie gleich machen würde.
Gut, dass es Fahrstuhltüren gab!
Gut für Gabis Selbstbeherrschung jedenfalls, denn erst, als die Gittertür sich hinter dem Paar schloss, fiel ihr wieder ein, dass sie eine Hochzeit organisieren musste.
Kurz darauf öffnete sie die große Doppeltür zum Ballsaal, damit Mona beim Eintritt die volle Wirkung genießen konnte.
Der Saal war eine Pracht. Die riesigen Kronleuchter zogen zuerst den Blick auf sich, aber auch alles andere war eine Augenweide.
„Wunderschön …“, seufzte Mona. „Ich hatte den Saal ganz anders in Erinnerung.“
„Alim hat ihn komplett sanieren lassen. Der Boden wurde in den Originalzustand zurückversetzt, und die Kronleuchter wurden repariert. Das ‚Grande Lucia‘ ist wieder der Ort für eine Hochzeit.“
„Ich weiß“, gestand Mona. „James und ich sind uns hier begegnet. Meine Großeltern hatten hier ihren Hochzeitstag gefeiert. James war hier, um sei…“ Mona verstummte abrupt. „Jedenfalls … Es passt mir einfach nicht, dass Fleur alles bestimmen will, nur weil ihr …“ Wieder presste Mona die Lippen zusammen. Sie wollte offensichtlich nicht noch mehr verraten.
Zur Enttäuschung von Gabi, die von Natur aus neugierig war. Vor allem, was Fleur anging. Sie war irgendwie so geheimnisvoll.
Der Gästeliste nach zu urteilen brachte der Bräutigam nicht viele Gäste mit. Nur ein Trauzeuge würde aus Schottland kommen, das war alles. Einen Vater schien James nicht zu haben.
Ob Fleur verwitwet war?
Doch sie war nicht hier, um sich mit solchen Fragen zu beschäftigen, also konzentrierte Gabi sich wieder darauf, die schönste Hochzeit aller Zeiten zu organisieren.
„Stellen Sie sich doch nur vor, unter diesen Kronleuchtern zu tanzen“, sagte Mona ehrfürchtig.
„Es gibt nichts Schöneres“, versicherte Gabi ihr und zeigte auf eine kleine Galerie an der Westwand. „Der Fotograf kann von dort oben tolle Fotos knipsen. Wir kennen jemanden, der ganz wundervolle Aufnahmen macht.“
Da Mona sich allmählich für ihre Hochzeitsfeier zu erwärmen schien, nutzte Gabi die Gelegenheit, ihr ein paar Fragen zu stellen. „Sie waren also zum Hochzeitstag Ihrer Großeltern hier?“
„Ja, sie haben hier geheiratet“, erklärte Mona. „Manchmal legen sie die Schallplatte auf, zu der sie auf ihrer Hochzeit getanzt haben.“
„Echt?“
„Ich erkenne den Fußboden sogar von ihren Hochzeitsfotos wieder. Es ist fast wie eine Zeitreise.“
Ja, der Intarsienboden war prachtvoll. „Tanzen Ihre Großeltern immer noch zu der Musik?“
Als Mona nickte, schlug Gabi ihr vor, den ersten Tanz zur selben Aufnahme zu tanzen wie ihre Großeltern. Mona war sofort begeistert von der Idee.
Und wieder einmal nahm eine wundervolle Hochzeit Gestalt an …
Die künftige Braut war viel besser gelaunt, als sie in die Lounge zurückkehrte und sich angeregt mit Fleur und Marianna über die weiteren Pläne unterhielt.
Gabi hingegen war verwirrt, denn sie sah plötzlich Alims Blondine wütend durch das Foyer zur Drehtür eilen. Sie hatte zwar keine Ahnung, was passiert war, würde aber ihre Ersparnisse darauf verwetten, dass Alim sich aus ihren Armen gelöst hatte, nicht umgekehrt!
Viel später, als die Hochzeitsvorbereitungen noch weiter vorangeschritten waren, rief Gabi schließlich Rosa an, um ihr das offizielle Datum mitzuteilen. Rosa versprach ihr, sich sofort an die Änderung des Kleids zu machen.
Und dann tat Gabi endlich mal etwas für sich, nachdem sie sich den ganzen Tag um die Bedürfnisse anderer Menschen gekümmert hatte. Sie war immer noch ganz beflügelt von ihrer kurzen Begegnung mit Alim … und vom wütenden Abgang seiner Geliebten. Natürlich hatte das nichts mit Gabi zu tun, aber sie war nun mal eine Träumerin. Ihre Fantasie spielte förmlich verrückt. „Darf ich später vielleicht doch das silberfarbene Kleid anprobieren?“, fragte sie Rosa verlegen.
Oh ja, es war herrlich, von Alim zu träumen!
Die Hochzeit wurde tatsächlich wunderschön.
Nicht dass Gabi auch nur eine Sekunde Zeit hatte, sie zu genießen.
Der in einen Kilt gewandete Trauzeuge wurde von der ersten Brautjungfer verfolgt und versuchte sein Bestes, von ihr wegzukommen. Fleur war angespannt und drängte zur Eile. Die kleinen Blumenmädchen froren und waren den Tränen nahe, als im Schnee Fotos gemacht wurden, und Gabi kam sich vor wie eine zerrupfte Schäferin, als sie Regenschirme verteilte und versuchte, die Gästeschar zusammenzuhalten.
Endlich waren alle in den Wagen verstaut und unterwegs zum Empfang, während Gabi dafür sorgte, dass der Chor bezahlt wurde. Bernadetta saß schon in ihrem Wagen und rauchte, als Gabi zitternd vor Kälte die vereisten Kirchenstufen hinunterkam.
Und dann passierte es.
Sie rutschte aus und polterte die letzten drei Stufen unelegant auf dem Po herunter.
Natürlich half ihr niemand hoch.
Sie brauchte eine Weile, um sich von ihrem Schreck zu erholen. So wie ihr Po sich anfühlte, würde sie einen riesigen blauen Fleck bekommen.
Als sie aufstand, stellte sie fest, dass nicht nur ihr Rock schmutzig und nass war, sondern dass sie auch noch ihren Blazer aufgerissen hatte. Und als ob das nicht schon gereicht hätte, reagierte Bernadetta äußerst ungehalten, erst recht, als sie erfuhr, dass Gabi keine Wechselkleidung dabeihatte.
„Warum hast du nicht dein Ersatzkostüm mitgenommen?“, fragte sie.
Weil du mir nur zwei Kostüme zur Verfügung stellst, hätte Gabi am liebsten geantwortet, aber sie wusste, dass das zwecklos war. „Es ist in der Reinigung.“
„Geh nach Hause und zieh dich um“, zischte Bernadetta. Anders als bei ihren anderen Mitarbeiterinnen verzichtete sie bei Gabi jedoch, darauf hinweisen, dass sie nichts anziehen sollte, was die Braut in den Schatten stellte.
Dafür bestand ihrer Meinung nach bei Gabi anscheinend keine Gefahr.
Oh, wie gern Gabi kündigen würde!
Sie war den Tränen nahe, als sie in ihrer kleinen Wohnung ankam, und natürlich fand sie nichts Passendes in ihrem Kleiderschrank.
Außer …
Rosas silbergraues Kleid, obwohl Bernadetta das vermutlich völlig overdressed finden würde. Andererseits war es schlicht geschnitten …
Rasch zog Gabi sich aus und stellte fest, dass sie in der Tat blaue Flecken am Po und am linken Oberschenkel hatte. Noch dazu war sie völlig durchgefroren.
Als sie sich unter der heißen Dusche aufwärmte und merkte, wie gut ihr diese kleine Pause an diesem stressigen Hochzeitstag tat, nahm sie sich vor, später einmal dafür zu sorgen, dass ihre Angestellten zwischen der Trauung und der Feier abwechselnd Pause machten. Und vielleicht die Kleidung wechselten …
Frustriert schlug Gabi sich diese Fantastereien aus dem Kopf. Wie sollte sie sich selbstständig machen, wenn Bernadetta sie nicht gehen ließ?
Und jetzt hatte sie sowieso keine Zeit, darüber nachzudenken.
Da Rosa ihr das Kleid geschenkt hatte, hatte Gabi sich verpflichtet gefühlt, zumindest passende Unterwäsche von Rosa zu kaufen. Rasch schlüpfte sie in Silber-BH und Silberslip und stieg in das Kleid.
Rosa war wirklich eine Zauberin – das Kleid saß perfekt und betonte Gabis Kurven aufs Vorteilhafteste.
Sie setzte sich an ihren kleinen Toilettentisch und steckte sich ausnahmsweise mal das Haar hoch. Außerdem trug sie etwas Lippenstift und Mascara auf, aber nur ganz dezent. Normalerweise schminkte sie sich nämlich nie.
Aber wenigstens einen Abend lang wollte sie mal nicht wie eine Beerdigungsinstitutsdirektorin aussehen … oder wie eine abgehetzte Hochzeitsplanerin.
Gabi warf einen Blick in den Spiegel. Ja, genau so würde sie aussehen, wenn sie selbst entscheiden dürfte, welches Outfit sie auf einer von ihr organisierten Hochzeit trug.
Im Grunde war das hier ihr wahres Ich.
Gabi zog sich einen Mantel und Stiefel über, steckte ein Paar hübsche Pumps in ihre Handtasche und ging zurück zum Hotel.
Die Sicherheitskontrolle war heute besonders gründlich, sodass Ronaldo ihren Ausweis verlangte, obwohl er sie kannte. „Im Hotel wohnen VIPs“, erklärte er.
„Das kommt doch öfter vor.“
„Irgendwelche Hoheiten“, grummelte er, weil das immer viel Zusatzarbeit bedeutete.
„Wer denn?“
„Der Obersultan und seine Tochter.“
„Wow!“
Hoffentlich konnte sie einen Blick auf die beiden erhaschen – wie aufregend!
Gabi gab ihren Mantel am Empfang ab und verzog das Gesicht, als ihr Blick wieder auf das dunkelrote Blumenarrangement im Foyer fiel.
Nervös, aber fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen, kehrte sie zur Hochzeitsfeier zurück – und erregte prompt Bernadettas Missfallen.
„Wenn die Braut eine aufgetakelte Weihnachtsdekoration gewollt hätte, hätte sie welche bestellt“, zischte sie. Gabi spürte, wie ihr neu gefundenes Selbstvertrauen in sich zusammenfiel. „Wir müssen dringend überprüfen, ob das Grammophon funktioniert“, fuhr Bernadetta fort. „Und den Galerieschlüssel für den Fotografen besorgen.“
Mit „wir“ meinte sie natürlich wie immer Gabi.
Gabi eilte im Laufschritt in den Ballsaal, um dafür zu sorgen, dass für das frisch verheiratete Paar alles glatt lief.
Die beiden sahen tatsächlich glücklich aus. Monas Kleid war exquisit, und ihr Mann war unglaublich attraktiv und …
Gabi runzelte die Stirn. James erinnerte sie an jemanden, aber an wen nur? Oder kam er ihr nur deshalb so bekannt vor, weil er so groß und blond war wie seine Mutter?
Ihr blieb jedoch keine Zeit, darüber nachzudenken, sie hatte einfach zu viel zu tun.
Von ihrer Enttäuschung über Alims Abwesenheit durfte Gabi sich nicht ablenken lassen.
Auch wenn sie sich eigentlich nur für ihn so in Schale geworfen hatte …
Alim war tatsächlich im Hause, ließ sich jedoch ausnahmsweise nicht blicken.
„Warum können wir nicht zur Hochzeit?“, beschwerte Yasmin sich zum etwa hundertsten Mal und schob ihr nicht aufgegessenes Dessert zur Seite.
Alim erwiderte nichts darauf. Er war die Launen seiner Schwester gewohnt.
„Wir werden einfach weggescheucht wie Ungeziefer“, klagte sie und warf ihre Serviette auf den Tisch.
„Wohl kaum“, erwiderte Alim belustigt. Er würde sich nicht in eine Auseinandersetzung hineinziehen lassen. Außerdem saßen sie gerade im Privatbereich des Hotelrestaurants.
Ihr Vater hatte darauf verzichtet, ihnen Gesellschaft zu leisen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Alim war das nur recht.
Zumindest heute Abend.
Das Personal im „Grande Lucia“ war an bedeutende Gäste gewöhnt, aber Alim wollte nicht, dass man herausfand, dass Obersultan Oman sein Vater war.
Im Job verzichtete Alim auf seinen Titel Sultan Alim al-Lehan von Zethlehan.
Er benutzte ihn auch nicht privat. Er bezahlte mit Diamanten dafür, dass die Leute seinen Rang für sich behielten, und zusätzlich sorgte die PR-Abteilung des Palasts dafür, etwaige Indiskretionen dezent zu beseitigen.
Dabei war eine Indiskretion seines Vaters der Grund, warum sie heute Abend in diesem Speisesaal saßen. In der Nähe der Hochzeit, aber nicht anwesend.
Heute Nacht, wenn das glückliche Paar sich in die Honeymoon-Suite zurückzog, würde Fleur, die Mutter des Bräutigams, ihre eigene luxuriöse Suite aufsuchen – Seite an Seite mit der Suite von Alims Vater.
Fleur war nämlich Omans langjährige Geliebte. Und sie hatte dem Obersultan seinen ersten Sohn geboren …
James führte allem Anschein nach ein privilegiertes Leben. Er war in Windsor zur Schule gegangen, hatte in Schottland studiert und verfügte über einen Treuhandfonds, der den meisten Menschen vor Neid die Tränen in die Augen treiben würde.
Doch der Name seines Vaters stand nicht in seiner Geburtsurkunde, und er hatte keinen Titel. Für das Volk von Zethlehan existierte er einfach nicht.
Er war Alims, Kalebs und Yasmins Halbbruder, und sie liebten ihn sehr.
Kaleb, jünger als Alim, würde das frisch vermählte Paar in Paris besuchen, wo sie zurzeit lebten.
Yasmin, die sehr behütet in Zethlehan aufgewachsen war, hatte gebettelt, bei der Hochzeit dabei sein zu dürfen. Da ihr Vater Nein gesagt hatte, hatte Alim ihr angeboten, zumindest die Hochzeitsgesellschaft bei ihrer Ankunft im Foyer betrachten zu können.
Yasmin hatte sich sehr darüber gefreut. „Was zum Teufel trägt der Mann da?“, hatte sie sich erkundigt, als sie den Trauzeugen des Bräutigams gesehen hatte.
„Einen Kilt. Er kommt aus Schottland.“
„Wie aufregend!“
Doch der bloße Anblick der Hochzeitsgesellschaft hatte ihr nicht gereicht. „Ich will sie tanzen sehen“, hatte sie geschmollt.
Sie war daran gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen, doch diesmal würde ihr das nicht gelingen. Zethlehan hatte eine Menge komplizierter und alter Gesetze, und bis Alim Herrscher war, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich an diese Gesetze zu halten. Er liebte sein Land und respektierte dessen Traditionen, hatte jedoch schon als Kind beschlossen, einiges zu ändern, wenn er erst mal auf dem Thron saß.
Doch vorerst musste er seine Schwester vertrösten. „Du wirst James und Mona morgen zum Frühstück sehen und kannst ihnen dann gratulieren.“
„Das ist aber nicht das Gleiche!“ Yasmin wollte sich offenbar nicht so leicht abspeisen lassen. „Warum kann ich nicht ganz kurz in den Ballsaal schlüpfen? Du machst das doch auch, Alim.“
„Aber nur, weil mir das Hotel gehört und ich bei jeder Feier reinschaue. Du würdest dort viel zu sehr auffallen.“
Doch Alim sah seine Schwester nur ungern unglücklich, und er wusste, wie sehr sie sich auf diese Reise nach England gefreut hatte. „Im Ballsaal gibt es eine Galerie“, fügte er hinzu. Yasmins Augen weiteten sich überrascht. „Der Fotograf baut dort gerade seine Kamera auf, aber wenn er wieder runterkommt, kannst du für eine Weile hochgehen. Ich gebe dir einen Schlüssel.“
„Au ja!“, rief sie freudestrahlend.
„Aber nur ganz kurz“, warnte Alim sie. „Der Fotograf kommt gegen Ende der Feier zurück, und du solltest ihm möglichst aus dem Weg gehen. Es gibt einen separaten Eingang.“
„Wird gemacht.“
Er gab Yasmin den Schlüssel und weitere Instruktionen und tat so, als würde er nicht mitbekommen, dass sie beim Verlassen des Speisesaals heimlich eine Flasche Champagner mitgehen ließ. Yasmin war sehr behütet aufgewachsen und hatte nicht Alims und Kalebs Freiheiten. Alim gönnte ihr daher das bisschen Spaß.
Er brachte sie zur Treppe und schärfte ihr ein letztes Mal ein, sich unauffällig zu verhalten.
„Danke, Alim!“
„Mach ja keinen Ärger! Sieh einfach eine Weile zu und geh dann ins Bett.“
Als Alim wieder allein war, beschloss er, einen kurzen Abstecher zu seinem Halbbruder zu machen. Außerdem wollte er mit Gabi sprechen.
Er war ein gewiefter Geschäftsmann, und ihm war daher nicht entgangen, dass Gabi als Hochzeitsplanerin Gold wert war. So erstklassig das Hotel unter seiner Leitung auch lief – es gab noch eine Menge zu verändern. Marianna war dafür zu unflexibel; Alim spielte daher mit dem Gedanken, Gabi zu engagieren.
Er beschloss, den Ballsaal vom Innenhof aus zu betreten, um weniger aufzufallen. Draußen schneite es schon wieder. Für einen Moment blieb er stehen und lauschte dem im Anschluss an die Reden aufbrandenden Applaus und der Ankündigung des Zeremonienmeisters, dass ein Paar, das vor sechzig Jahren hier geheiratet hatte, den ersten Tanz der Frischvermählten einleiten würde.
Die Hochzeit hier stattfinden zu lassen war das Mindeste, was Alim für seinen Halbbruder hatte tun können. Das Risiko, dass das Personal herausfand, dass James sein Halbbruder war, ging er dafür gern ein.
Alim fragte sich, wie es seinem Vater wohl so ganz allein in seiner Königlichen Suite ging, während sein Ältester unten heiratete.
Als Alim die Terrassentür öffnete, fiel sein Blick auf Fleur, die ein Stück abseits saß. Alim hatte nichts gegen sie – eigentlich hatte sie sein volles Mitgefühl. Sie war James immer eine gute Mutter gewesen und hatte seiner Familie nie irgendwelche Probleme bereitet.
Er hingegen machte einer gewissen Person ziemlich große Probleme.
So unauffällig Alim auch reingekommen war, so unpassend fand Gabi sein Timing. Warum kam er ausgerechnet jetzt, wo das Hochzeitspaar auf die Tanzfläche wollte und sie sich total konzentrieren musste?
Sie hatte ein altmodisches Grammophon und ein Mikrophon aufgestellt, um die Geschichte in diesem wunderschönen alten Ballsaal wieder aufleben zu lassen. Als sie nach der Nadel griff, zitterte ihre Hand so heftig, dass sie Angst hatte, alles zu ruinieren. Schon allein Alims Nähe machte ein zitterndes Wrack aus ihr.
Sieh nicht zu ihm rüber, schärfte sie sich ein. Ignorier ihn einfach.
Unter Bernadettas wenig ermutigendem Blick setzte sie die Nadel auf das Vinyl, und eine Melodie vergangener Zeiten erfüllte den Raum. Nicht die Braut und der Bräutigam beherrschten die Tanzfläche, sondern die Großeltern der Braut.
Als das jüngere Paar sich zu ihnen gesellte, schossen Gabi die Tränen in die Augen. Es war unglaublich bewegend zu beobachten, wie das alte Paar und die Frischvermählten Seite an Seite tanzten und der Stab gewissermaßen an die nächste Generation weitergereicht wurde.
Schon allein dieser Anblick machte all die schlaflosen Nächte wieder wett!
Sie hob den Blick zur Galerie und sah den Fotografen Foto um Foto knipsen. Die Aufnahmen würden bestimmt ganz wundervoll werden.
Gabi warf einen Blick auf die Liste auf ihrem Tablet. Zu ihrer Erleichterung lief alles nach Plan.
„Noch ein Erfolg von Matrimoni di Bernadetta“, hörte sie ihre Chefin hinter sich sagen und knirschte innerlich vor Wut mit den Zähnen. „Kann ich mich darauf verlassen, dass du ohne mich klarkommst?“
Also blieb auch der Rest der Feier an Gabi hängen. Dabei hatte sie schon die Vorbereitungen allein getroffen. Bernadetta war nämlich erst heute Morgen aus dem Urlaub zurückgekehrt und hatte den Großteil des Tages in ihrem warmen Luxuswagen gesessen.
Gabi unterdrückte Tränen der Frustration, als Bernadetta davonmarschierte – natürlich nicht ohne Kontakte zu pflegen. Bernadetta wusste ganz genau, wer ihre Brötchen bezahlte und war freundlich und charmant zu allen, die ihr nützlich sein konnten. Sie ging auch zu Alim und hob mit falscher Bescheidenheit die Hände, als er etwas zu ihr sagte. Zweifellos beglückwünschte er sie gerade für eine weitere erfolgreich organisierte Hochzeit.
Gabi sehnte sich nach den Zeiten, in denen all das endlich vorbei sein würde. Eines Tages würde sie diejenige sein, die das Lob einheimste – und der Alim gratulierte.
Als er kurz darauf auf sie zukam, hatte Gabi wie immer das Gefühl aufzublühen. Wenn er sie so ansah wie jetzt, lösten ihre Selbstzweifel sich schlagartig in Luft auf.
Kein Mann hatte ihr bisher dieses Gefühl gegeben, so als ob sie völlig in Ordnung wäre, so wie sie war.
„Darf ich um…“, begann Alim mit seiner sexy dunklen Stimme.
Instinktiv legte Gabi das Tablet weg und trat auf ihn zu. „Gern.“
Erst zu spät wurde ihr bewusst, dass er gar nicht vorhatte, sie zum Tanzen aufzufordern. Am liebsten wäre sie vor Scham im Erdboden versunken. Wie hatte sie nur so blöd sein können? Wie peinlich!
„Ich arbeite gerade, Gabi“, sagte Alim höflich. „Ich wollte Sie um ein Gespräch unter vier Augen bitten.“
„Die Braut braucht mich vielleicht noch“, erwiderte Gabi hochrot vor Verlegenheit. „Bernadetta ist gerade gegangen.“
„Ich weiß. Sollte jemand Sie sprechen wollen, wird jemand vom Personal Ihnen Bescheid sagten.“
Sie nahm wieder ihr Tablet und ließ sich von Alim aus dem Ballsaal führen.
„Die Hochzeitsfeier läuft ausgezeichnet“, sagte er, nachdem sie an einem Tisch mit Stühlen Platz genommen hatten.
„Matrimonio di Bernadetta hat ihr Bestes getan“, antwortete Gabi pflichtschuldig.
„Ich glaube, wir wissen beide, dass Bernadetta keinen Anteil daran hatte.“
Gabi blinzelte überrascht.
„Sie ist nicht hier“, fuhr Alim fort. „Also können Sie offen reden, Gabi.“
„Warum sollte ich?“
„Weil ich Ihnen vielleicht helfen kann. Ich weiß gutes, hart arbeitendes Personal zu schätzen. Und bezahle großzügig dafür.“
„Ich werde bereits gut entlohnt.“
Alim hob eine Augenbraue. Sie wussten beide, wie lächerlich niedrig ihr Gehalt war.
„Ich habe gehört, das Grammophon war Ihre Idee?“
„Stimmt. Wer hat Ihnen das erzählt?“
„Ich … kenne den Bräutigam. Deshalb kam ich auch kurz vorbei. Um mich zu vergewissern, dass alles nach Plan läuft.“
„Aha?“
„Er hat mir versichert, dass er und seine Frau sehr beeindruckt von Ihrer Arbeit sind.“ Das stimmte zwar nicht ganz, aber Alim merkte, dass Gabi total nervös war und wollte sie beruhigen. „Warum wurden Sie eigentlich Hochzeitsplanerin?“
„Weil ich Hochzeiten liebe.“
„Immer noch? Wie alt sind Sie?“
„Vierundzwanzig. Und ja, immer noch. Das war schon so, als ich noch klein war.“
„Und wie lange arbeiten Sie für Bernadetta?“
„Sechs Jahre. Davor habe ich für eine Schneiderin gearbeitet. Und während meiner Schulzeit …“ Sie verstummte, um ihn nicht zu langweilen.
„Fahren Sie fort.“
„Ich habe für eine Floristin gejobbt. Meine Aufgabe war, freitags die Sträuße für die Hochzeiten zu binden. Dafür ging ich noch vor der Schule auf den Markt und …“
Sie hatte genau die Art Leidenschaft für ihren Beruf, die Alim so an seinem eigenen Personal schätzte.
„Ich hatte großes Glück, dass Bernadetta mich eingestellt hat.“
„Warum?“
„Na ja, weil ich keine Qualifikationen hatte. Da meine Mutter auf mein Einkommen angewiesen war, ging ich schon mit sechzehn von der Schule ab, und Matrimoni di Bernadetta hatte einen guten Ruf.“ Sie lächelte. „Die Konkurrenz war groß, also bot ich ihr eine kostenlose Probezeit an. Und tat einfach so, als wüsste ich, was ich tue.“
„Aber das wussten Sie doch. Sie hatten bereits für eine Schneiderin und eine Floristin gearbeitet …“
„Ja, aber …“ Gabi zögerte. „Wie dem auch sei, ich habe sehr viel von Bernadetta gelernt.“
„Natürlich, sie ist die Beste in ihrer Branche. Ich würde sie jederzeit weiterempfehlen. Trotzdem ist mir aufgefallen, dass Sie in letzter Zeit den Löwenanteil an den Vorbereitungen hatten. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, sich selbstständig zu machen?“
Gabi errötete erneut – diesmal jedoch vor Frust. „Daraus wird leider nichts.“
„Warum?“
„Alim …“ Gabi schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich ihrer Arbeitgeberin gegenüber zu Loyalität verpflichtet, so unverdient das vielleicht auch war.
„Reden Sie mit mir.“
„Warum wollen Sie das alles eigentlich wissen?“
„Wie schon gesagt, ich kann Ihnen vielleicht helfen.“
Gabi seufzte. „Na schön. In meinem Arbeitsvertrag steht, dass ich ein halbes Jahr nach meiner Kündigung keine der Läden beauftragen darf, mit denen Bernadetta zusammenarbeitet. Was bedeutet, dass ich neue Kontakte knüpfen müsste.“
„Aber Sie arbeiten schon mit den Besten zusammen.“
„Stimmt.“ Gabi nickte, froh dass er die Situation sofort erfasste. Von ihrer Mutter hörte sie immer nur, dass sie froh sein könne, überhaupt einen Job zu haben. Es tat gut, mit Alim zu reden. „Und diese Kontakte hat nicht alle Bernadetta eingefädelt.“
Gabi hatte bisher noch mit niemandem über ihre Situation gesprochen. Es war ein befreiendes Gefühl, sich ihren Frust endlich von der Seele reden zu können. „Das Brautkleid heute zum Beispiel. Es stammt von der Schneiderin, bei der ich früher gearbeitet habe. Leider habe ich nie daran gedacht, mir von Bernadetta schriftlich bestätigen zu lassen, dass der Kontakt über mich zustande kam.“
Alim sah ihr an, wie sehr sie das belastete. Er unterdrückte ein Lächeln, als sie sich nervös eine Haarsträhne um einen Finger wickelte.
Gabi redete weiter. Jetzt, wo sie angefangen hatte, sich alles von der Seele zu reden, konnte sie gar nicht wieder aufhören. „Auch die Blumen, die Gardenien – es war die Idee der Floristin meiner Schulzeit, den Strauß der Großmutter nachzumachen. Sie ist inzwischen eine der besten Brautstraußfloristinnen Roms.“
„Dann wären Ihre besten Kontakte also für Sie unbrauchbar“, stellte Alim fest.
Gabi nickte. „Zumindest sechs Monate lang. Ich bezweifle, dass ich mich so lange über Wasser halten kann. Vorausgesetzt, ich kriege überhaupt Aufträge. Bernadetta wird mir bestimmt kein gutes Zeugnis schreiben.“
„Sie wird Sie überall schlechtmachen.“
Er sagte das so sachlich, als stelle er eine Tatsache fest, und vermutlich hatte er recht.
Alim kam ins Grübeln. Er hatte gedacht, ihr einen Job im Hotel anzubieten, wäre die ideale Lösung, aber wie sich jetzt herausstellte, war die Situation komplizierter als gedacht … und das nicht nur, weil Gabi auf ihn stand. An so etwas war er bei Frauen gewöhnt.
Nein, das eigentliche Problem war, dass er Gabi mochte – zumindest ein bisschen, wie er sich jetzt widerwillig eingestehen musste. Wenn Gabi im Hotel arbeitete, war die Atmosphäre irgendwie … herzlicher. Sie brachte ihn oft zum Lächeln, zum Beispiel wenn sie mal wieder in diesen schrecklichen schwarzen Pumps strauchelte … oder vor lauter Stress laut vor sich hin fluchte.
Doch erst heute fiel ihm auf, dass sie eine wunderschöne Frau war. Er konnte die Augen nicht länger davor verschließen.
Sie sah geradezu umwerfend aus.
Einzelne Strähnen hatten sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst, und ihr schimmerndes Kleid betonte ihre sexy Kurven. Es war ihm inzwischen schleierhaft, warum er vorhin nicht mit ihr getanzt hatte. Es wurde Zeit, endlich den Tatsachen ins Auge zu sehen: Er kämpfte schon länger gegen die Versuchung an, die sie für ihn darstellte.
In letzter Zeit war seine Laune nicht die beste, und das lag nicht nur an der vielen Arbeit oder an den drängenden Problemen zu Hause. Ihn quälte schon länger ein vages Gefühl der Unzufriedenheit, dessen Ursache ihm bisher unklar gewesen war … oder er hatte bewusst nicht darüber nachdenken wollen.
Er wusste nur eins: Als er Gabi zwischen Weihnachten und Neujahr zusammen mit Mona und Fleur im Foyer hatte sitzen sehen, war es ihm schlagartig besser gegangen. Sie hatte vorher länger keine Hochzeit mehr im Hotel organisiert; er hatte sie vermisst.
Er zwang sich, zum Thema zurückzukehren. „Was würden Sie anders machen als Bernadetta?“
Gabi runzelte angestrengt die Stirn. Sie kam sich immer mehr vor wie bei einem Vorstellungsgespräch. „Ich würde die schwarzen Kostüme weglassen.“
„Das haben Sie bereits.“
Dann ist mein Kleid ihm also aufgefallen.
Plötzlich hatte diese Unterhaltung gar nichts mehr von einem Vorstellungsgespräch. Beide mussten sich beherrschen, nicht miteinander zu flirten – Gabi, um sich nicht schon wieder lächerlich zu machen, und Alim, weil er Arbeit und Privates nicht gern vermischte.
„Vorhin nach der Trauung gab es einen kleinen … Zwischenfall“, erklärte Gabi. „Ich habe mir das Kostüm zerrissen. Gott sei Dank erst, als die Hochzeitsgesellschaft schon weg war.“
„Haben Sie sich verletzt?“
„Ein bisschen.“
Am liebsten hätte er ihr das Kleid abgestreift und nachgesehen, doch er ließ sich nichts anmerken. „Was würden Sie stattdessen tragen?“
„Ich habe da so einen grün-rosa karierten Stoff gesehen. Das klingt wahrscheinlich schrecklich, aber …“
„Nein“, widersprach Alim. „Nur etwas ungewöhnlich. Haben Sie ein Foto dabei?“
Natürlich hatte sie eins. Sie brauchte nicht lange, um es zu finden. Sie klickte es an und zeigte es Alim.
Er betrachtete das Foto. Der Stoff war unauffälliger als gedacht und wäre tatsächlich passender als Schwarz.
„Und was würden Sie hier im ‚Grande Lucia‘ ändern?“, fragte er, als er ihr das Tablet zurückgab.
„Ich würde rote Nelken für immer aus dem Hotel verbannen“, antwortete Gabi wie aus der Pistole geschossen.
Alims schöne Lippen zuckten belustigt. Er kannte sich in vielen Bereichen aus, aber Blumen gehörten nicht dazu. „Ich mische mich nicht in die Blumenarrangements ein.“
„Ich schon.“ Gabi lächelte. „Ich bin geradezu zwanghaft in solchen Dingen.“
„Echt?“
„Echt.“
„Und was für Blumen würden Sie nehmen?“
„Sahara-Rosen sehen immer gut aus, aber ich würde das Arrangement von Tag zu Tag ändern. An den Wochenenden würde ich es dem Thema der wichtigsten Feier anpassen.“
„Dann sind Sahara-Rosen also Ihre Lieblingsblumen?“
„Nein.“
„Welche dann?“
„Wicken.“ Sie lächelte wieder. „Marianna würde bei der Vorstellung zwar in Ohnmacht fallen, aber wenn man sie richtig arrangiert …“
Alim erwiderte ihr Lächeln. Gabi hatte so viel erfrischend jugendliche Begeisterungsfähigkeit. Das, gepaart mit Mariannas Erfahrung … Doch es fiel ihm zunehmend schwer, sich auf das Geschäft zu konzentrieren.
Viel zu schwer.
„Möchten Sie etwas trinken?“
„Ich arbeite gerade.“
Alim grinste, weil er den Eindruck hatte, dass sie ihn absichtlich zitierte. Doch dann wurde er unvermittelt ernst. „Gabi …“
Er zögerte. Vielleicht wäre es besser, zuerst alles gründlich zu durchdenken, bevor er ihr eine Stelle anbot. Wenn sie erst mal für ihn arbeitete, konnte es kompliziert werden. Früher oder später würden sie vielleicht etwas miteinander anfangen, und das wäre nicht gut für Gabi. Er beschränkte sich grundsätzlich auf One-Night-Stands, und sie wollte unter Garantie etwas Festes.
„Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, Bernadetta eine Partnerschaft anzubieten?“
„Eine Partnerschaft?“ Gabi war fassungslos. „Sie würde sich halb totlachen, wenn ich ihr das vorschlage!“
„Aber nachdem sie sich wieder beruhigt hat, könnten Sie ihr klarmachen, dass es besser wäre, Sie zur Geschäftspartnerin zu haben als zur Rivalin!“
Auf diese Idee war Gabi bisher noch nie gekommen.