Band 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)
Band 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)
Band 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)
Band 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)
Band 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)
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Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783741269356
Von den Germanen sind gut 3.000 Weisheiten, Sprichworte und Redewendungen überliefert worden. Es ist jedoch nicht immer deutlich, ob eine Lebensweisheit, die z.B. von dem Helden einer Saga ausgesprochen wird, ein allgemeines Sprichwort ist oder nur die Erkenntnis eben dieses Helden. Viele der in diesem Buch aufgeführten „weisen Aussprüche“ kommen jedoch mehrmals vor oder werden mit den Worten „Es ist wahr, wie man sagt ...“ eingeleitet, sodaß sie sicher als allgemein benutzter Kommentar zu einer bestimmten Situation erkennbar sind – eben als kollektive Weisheit.
Der größte Teil der Sprichworte und Redewendungen aus den Sagas und den Skalden-Liedern ist deutlich als germanisch erkennbar. Insbesondere zwei Texte haben jedoch auch andere Quellen bzw. sind von anderen Einflüssen geprägt worden.
Die „Geschichte der Dänen“ („Gesta danorum“) wurde von dem dänischen Mönch Saxo dem Schriftkundigen („Saxo grammaticus“) verfaßt. Er hat sich bemüht, die Geschichte und die Bräuche seiner „heidnischen“ Vorfahren möglichst genau darzustellen, aber er beschreibt sie in dem damaligen blumigen Stil des Kirchenlateins und aus der Sicht eines christlichen Mönches. Daher läßt sich nicht immer genau sagen, ob eine Formulierung Saxos ein überliefertes Sprichwort oder nur eine klangvolle, markante Formulierung ist, die Saxo selber ersonnen hat.
Die „Aussprüche des Weisen“ („Hugvinnsmal“) genannte Sammlung von Weisheiten ist eine Übersetzung der um ca. 250 n.Chr. verfaßten lateinischen Weisheits-Sammlung „Dicta Catonis“ („Catos Lehrreden“) ins Altnordische. Das um ca. 1250 n.Chr. geschriebene Hugvinnsmal hat also trotz des altnordischen Namens keinen germanischen Ursprung. Es enthält dennoch viele Weisheiten, die auch von den Germanen bekannt gewesen sind und daher damals europäisches, d.h. west-indogermanisches Allgemeingut gewesen sind.
Das Hugvinnsmal ist fast vollständig in Sechszeilern verfaßt worden, die für die Germanen sehr untypisch waren – sie benutzten fast ausschließlich Achtzeiler.
Die Strophen des Hugvinnsmal enthalten oft mehrere Sprichworte bzw. Weisheiten, die inhaltlich z.T. nur lose miteinander verbunden sind. Die betreffenden Strophen sind im folgenden in ihre Sinneinheiten aufgeteilt worden.
Auch das Havamal ist auf diese Weise in Einzel-Weisheiten zerlegt worden, um sie den verschiedenen Themen zuordnen zu können.
Die Namen der Personen, Sagas und Lieder sind zum größten Teil ins Deutsche übersetzt worden. So wird im folgenden z.B. die Vatnsdal-Saga mit „Frischwassertal-Saga“ angegeben, die Karlmagnus-Saga mit „Saga über Karl den Großen“, die Örvar-Odd-Saga mit „Saga über Pfeile-Odd“ usw.
Die Weisheiten sind im allgemeinen nach ihrem Alter angeordnet: zuerst diejenigen, die sicher germanisch sind, dann deren Weiterentwicklungen unter christlichem Einfluß und schließlich die heutigen Formen dieser Sprichworte, soweit sie sich erhalten haben.
Die heutigen Sprichworte sind etwas weiter nach rechts eingerückt, damit man bemerkt, daß es sich nicht um germanische Sprichworte handelt, auch wenn man die Quellenangaben nicht liest.
Der deutsche Begriff „Sprichwort“ lautet im Altnordischen fast identisch: „ordskvidr“ = „Worte, die man (oft) spricht“. Mit „Wort“ ist sowohl im Altnordischen als auch im Deutschen nicht das einzelne Wort, sondern der aus mehreren Worten bestehende „Ausspruch“ gemeint.
Der Begriff „Weisheit“ hat im Altnordischen hingegen eine recht große Komplexität. Er ist vor allem mit neun Begriffen assoziiert:
Aus diesen Begriffen ergibt sich, daß die Weisheit bei den Nordgermanen vor allem ein Wissen gewesen ist, das man wirkungsvoll und zu dem eigenen Nutzen einsetzen konnte. „Weisheit“ ist vor allem ein „Gewußt, wie!“
Der größte Teil der mit der Weisheit zusammenhängenden Begriffe stammt aus der Wortfamilie „hug“. Die Grundbedeutung dieses Wortes ist als Verb („huga“) „sich ausdenken, an etwas denken, beabsichtigen“. Damit ist eng das Verb „hyggja“ für „denken, glauben“ verwandt. Das dazugehörige Substantiv „hugi“ bedeutet „Geist, Bewußtsein, Absicht, Wille, Herz“. Eine zweite Substantiv-Form dieses Wortes lautet „hugr“. Sie hat eine sehr ähnliche Bedeutung: „Geist, Bewußtsein, Stimmung, Herz, Laune, Gefühl, Verlangen, Wunsch, Ahnung, Vorahnung, Mut“. „Hug“ ist somit im Wesentlichen das „Bewußtsein im Herzen und seine Tätigkeiten“.
Das Herz wird auch als „hug-steinn“, d.h. „Geist-Stein“ umschrieben. In dem Herzen wohnt auch die Seele, die „hug-skot“, d.h. „Herz-Schuß“ genannt wird – vermutlich im Sinne von „Herz-Ziel/Absicht“. Das Bild des Seelenvogels im Herzen liegt auch der Benennung der beiden Raben „Huginn“ („Bewußtheit“) und „Mugin“ („Erinnerung) des Odin zugrunde.
Diesen Worten stammen von dem germanischen „hugiz“ mit der Bedeutung „Sinne, Geist, Verstand“ ab. Die weitere Herkunft dieses Wortes ist leider unbekannt.
Ein wesentlicher Aspekt des Geistes ist der Wille:
Mit dem Willen ist eng der Mut verbunden:
Es gibt natürlich auch den Gegenpol zu der inneren Sicherheit – die Angst:
Durch seinen Mut kann ein Mensch Aufrichtigkeit und Beständigkeit erlangen:
Aufgrund dieses inneren Haltes ist solch ein Mensch auch in der Lage, ängstlichen Menschen Halt zu geben und sie zu beruhigen:
Das Ziel eines Mutigen ist es u.a., die Ängstlichen wieder in einen hoffnungsvolleren Gemütszustand zu versetzen:
Dann können alle wieder entspannt sein:
Es sind viele verschiedene Gemütszustände möglich. Der angenehmste von ihnen ist das Wohlbefinden:
Doch auch den Germanen war das Herzeleid bekannt, das einem im Extremfall den Verstand rauben kann:
Ein anderer Gemütszustand, in dem der Geist aus dem Gleichgewicht geraten ist, ist die ungezügelte Wut:
Es gibt jedoch auch friedliche Gemütszustände wie z.B. Freundlichkeit und Zuneigung:
Daneben gibt es natürlich auch die Entfremdung, die zur Unfreundlichkeit führt:
Auch der Begriff für „Falschheit“ wird mithilfe des Wortes „hug“ gebidlet:
Die bekannteste Tätigkeit des Geistes ist das Denken:
Der Zusammenhang zwischen dem auswendig gelernten Wissen und dem Herzen findet sich noch in der englischen Redewendung „learn by heart“ („im Herzen bzw. durch das Herz lernen“) für „auswendig lernen“.
Manchmal fehlt es jedoch leider auch an Verstand und Vernunft, so daß das Verhalten von Verrücktheit geprägt wird:
Der Verstand kann auch von Vorahnungen und von Inspirationen unterstützt werden:
Der wichtigste Helfer des Willens und des Verstandes ist die Vorsicht, durch die Schaden vermieden werden kann und die Ziele sicherer erreicht werden können.
Diese Vorsicht wird als weise erachtet, d.h es wird jemand dann als weise betrachtet, wenn er in der Lage ist, die von ihm angestrebten Ziele zu erreichen und drohenden Schaden zu vermeiden. Der Betreffende sollte zudem in der Lage sein, auch andere zu sinnvollem Handeln anzuleiten. Vermutlich gehört zu dieser Weisheit nicht nur die äußere „Sachkenntnis“, sondern auch die Kenntnis all der möglichen Regungen des Geistes. Die Weisheit ist vor allem eine Eigenschaft bzw. eine Tätigkeit des
Herzens:
Das altnordische Adjektiv „huskr“ für „weise“ leitet sich von dem germanischen „hurskaz“ für „rasch, schnell, rege“ ab, das seinerseits auf das indogermanische „kerd“ für „geschickt, klug“ zurückgeht. „Huskr“ hat somit in etwa die Bedeutung „durch schnelle Auffassungsgabe, Geschick und Listigkeit das gewünschte Ziel erreichen“.
Das altnordische Substantiv „mal“, dessen weitere Herkunft unbekannt ist, bedeutet „Sprache, Maß“ – auch im lyrischen Sinne die in eine Versmaß gebundene Sprache. Dieses Wort hat jedoch auch die Bedeutung „weise“, woraus man schließen kann, daß Dichtkunst und Weisheit assoziiert worden sind – auch Bragi, der Gott der Dichtkunst, galt als weise. Und letztlich ist die frühe Dichtung auch eine Darstellung der Welt in mythologischen Bilden gewesen, die den Menschen zeigen sollte, „wie die Welt ist“ und die ihnen dadurch Sachkenntnis vermitteln sollte.
Mit dem Adjektiv bzw. Substantiv „mal“ sind die Bezeichnungen für „Rhetorik“ und „Weisheit der Rede“ gebildet worden:
Das Substantiv „thulr“ bedeutet im Altnordischen „Weiser, Magier“. Im Germanischen bezeichnete dieses Wort noch den „Kultredner“, d.h. den Priester, der die Mythen und die kultischen Lieder vortrug. Er ist somit mit dem altnordischen „galdr“, also mit dem Magier, der die Zauberlieder kennt, verwandt. Diese Herkunft von „thulr“ zeigt sich auch darin, daß dieses Substantiv im altnordischen auch „Liste“ bedeutete. Damit sind offensichtlich die Wissens-Listen gemeint, von denen einige Bruchstücke in den altnordischen „Rätsel-Liedern“ wie dem Alwiss-Lied vorkommen. Das Havamal ist ein vollständigeres Beispiel für eine solche Liste.
Die Begriffe „mal“ und „thulr“ sind somit sehr eng verwandt: Sie sind das in einem Versmaß („mal“) gebundene Wissen, daß in einer langen Reihe von Strophen („thulr“) vorgetragen wird. Der, der diese Strophen kennt, ist ein Weiser oder ein „sehr Weiser“ („fimbul-thulr“).
Durch Kennen dieser mythologischen Strophen wurde man zu einem Wissenden, d.h. zu einem Weisen. Daher lautet eines der Worte für „weise“ im Altnordischen „vitr“, d.h. „wissend“.
Von ihm leiten sich mehrere weitere Begriffe ab:
Der germanische Ursprung des Verbes „wissen“ lautet „wit“ oder „witen“, was wörtlich „wissen, sehen“ bedeutet – „man weiß etwas, wenn man es sieht“ (dies ist ein altnordisches Sprichwort).
Zu diesem Wort gibt es eine Reihe verschiedener Ableitungen die in der Essenz jedoch alle „wissend“ bedeuten:
Alle diese Worte haben ihren Ursprung in dem indogermanischen „weid“ für „erblicken, sehen, finden“. Dieses Verb ist ursprünglich die Perfekt-Form „woide“ eines Wortes für „sehen“ gewesen und bedeutete somit „gesehen haben“ und folglich „als Tatsache wissen“.
Das germanische Sprichwort „Sehen ist besser als Reden; Sehen ist wahrhaftiger als Hören.“ könnte in der Form „man weiß, was man gesehen hat“ (o.ä.) bis zu den Indogermanen zurückreichen – zumindestens läßt die Art, in der das indogermanische Wort für „wissen“ gebildet worden ist, darauf schließen, daß die Indogermanen die in diesem Sprichwort ausgedrückte Ansicht hatten.
Das nächste altnordische Wort, das mit der Weisheit verbunden ist, ist der „Rat“, altnordisch „rad“. Dieser Rat bedeutete jedoch nicht nur „erhabene Weisheit“, sondern auch „List“ – Weisheit bezeichnet bei den Germanen immer das konkrete Wissen darüber, wie man etwas erreichen kann. Auch das Substantiv „rad-speki“ für „Weisheit“, das wörtlich „Rat-Sprechen“ bedeutet, ist die Fähigkeit, jemandem zu erklären, wie etwas funktioniert und wie er daher sein Ziel erreichen kann.
Aus der germanischen Bedeutung „Zahl“ des Substantivs „radam“ und der Bedeutung „Rat, Mittel, Vorrat“ des ihm nah verwandten Substantivs „radaz“ ergibt sich, daß das altnordische „rad“ ursprünglich das „Gezählte“ gewesen ist. Man zählt seine Vorräte, die die einem zur Verfügung stehenden Mittel sind. Der Übergang zu der Bedeutung „Weisheit“ liegt vermutlich darin, daß man auch die Weisheits-Sprüche der Wissengedichte durchnummerierte und sie im Kult aufzählte – so sind u.a. Odins Runensprüche und die Ratschläge der Groa an ihren Sohn durchnummeriert worden.
Der indogermanische Ursprung des Substantives „Rat“ ist das Verb „red“ für „bereiten, zurechtmachen, geraten, überlegen“. Das „Zurechtmachen, Bereiten“ beinhaltete neben dem Ordnen offenbar auch das Zählen – anschließend wußte man über seine Vorräte Bescheid und konnte darüber Auskunft („Rat“) geben.
Ein wesentlicher Aspekt der Weisheit ist, daß sie gesprochen bzw. im Kult vorgetragen wurde:
Im Germanischen findet hat diese Wortfamilie ihren Bedeutungsschwerpunkt in der „Klugheit“:
Der indogermanische Ursprung dieser Wortfamilie ist das Wort „speg“ für „sehen, scharf“, d.h. „scharf/klar sehen“ (lateinisch: „spectare“).
Ein wesentlicher Aspekt der Weisheit ist es, daß sie wahr ist – was sehr wahrscheinlich im ganz pragmatischen Sinne als „funktionierend“ aufzufassen ist.
Im Germanischen ist die Bedeutung dieses Wortes noch etwas umfassender als im Altnordischen:
Der Ursprung dieser Begriffe ist das indogermanische Wort „hsont“ für „seiend, wahr“, von dem sich u.a. auch das englische „sooth“ und das lateinische „sons“ mit derselben Bedeutung ableiten. Das Wort „hsont“ ist das Partizp zu „hes“ für „sein“ (englisch: to be). „Hsont“ bedeutet also in etwa, „das, was als seiend bekannt ist“. Dies entspricht ganz den Vorstellungen, die den Worten „Wissen“ und „Weisheit“ zugrundeliegen: das, was man gesehen hat, ist real/wirklich/wahr, und derjenige, der dies weiß, ist wissend und weise.
Es ist gut, Dinge zu wissen, wie u.a. die indogermanische Ableitung „hesu“ für „gut“ von dem Verb „hes“ für „sein“ zeigt.
Zwei eher unspezifische altnordische Adjektive für „weise“ sind „frod-gedjadr“ und „frod-hugardr“, die beide „weise, weise gesonnen, weise denkend“ bedeuten. Die indogermanische Wurzel des Bestimmungswortes in diesen beiden zusammengesetzten Begriffen („frod“) bedeutet letztlich „der im selben Haus wohnt“ im Sinne von „Verwandter“. Hier hat das „Vertrautsein mit etwas“ zu der Bedeutung „wahr, weise“ geführt – eine weitere Variante von „was ich sehe, ist wahr“.
Die Wortfamilie von „frod“ findet sich ausführlich zu Beginn der Darstellung des Gottes Freyr in Band 15 beschrieben.
Die Wichtigkeit der Weisheit für die Germanen zeigt sich auch in den folgenden Personennamen, die mit einem der vielen Worte für „Weisheit, Rat“ u.ä. gebildet worden sind:
Mit „Weisheit“ u.ä. gebildete germanische Personennamen
Namen | Bedeutung | |
Männernamen | Frauennamen | |
Frodi | Weiser | |
Thulr, Thuli | Thula | Sprecher(in), Weise(r) |
Hugin, Hugi, Huki | Denker/Gedanke | |
Hughald, Hugaldr | Denker | |
Muninn | Gedanke, Geist | |
Hugibert, Hubert | Gedanken/Geistes-Licht | |
Hugljotur | ||
Hugmodur | Gedanken/Geistes-Macht | |
Dankert | Gedanken-Wächter | |
Hugborg, Hugberg | Gedanken/Geistes-Helferin | |
Hugdis | Gedanken/Geistes-Göttin | |
Konrad, Kuonrat, Conrad | „der Rat geben kann“ = Ratgeber | |
Elfradr, Elfred, Alfred | Alfen-Rat | |
Gudradur | Gottes- Rat | |
Folcrat | Volks-Rat | |
Radspaki | Rat-Weiser, der etwas klar erkennt | |
Radugr | Ratgeber | |
Raghval, Raghal | Rat-Herrscher | |
Gautradr | Goten-Rat | |
Hugbjörn | Gedanken/Geistes-Bär | |
Hugiwolf, Hugolf | Gedanken/Geistes-Wolf | |
Munulfr | ||
Fullhugi | Voll-Gedanken = Alles-Bedenkender | |
Forkudr, Forkundr, Forkunnr | Vorherwissender | |
Vidhugsi | Weit-Denker, Weitsichtiger | |
Forseall | Vorsichtiger, Vorhersehender | |
Fjölvar | sehr Vorsichtiger | |
Stillingr | Stiller, Besonnener | |
Thögn | Schweigen | |
Säve | Ruhiger, Selbstbeherrschter | |
Gizur | Rätsel-Antworter | |
Hugleik, Hovlik, Hygelac | Gedanken/Geistes-Spiel |
Die Wertschätzung der Germanen für die Weisheit zeigt sich auch in dem mehrfach belegten Beinamen „der Weise“ bzw. „die Weise“.
Zusammenfassung: Weisheit
Die Weisheit ist in der Auffassung der Germanen das auswendig gelernte Wissen, das man „in seinem Herzen trägt“. Dieses Wissen ist in Versform in durchnummerierten Strophen verfaßt worden, was das Auswendiglernen deutlich erleichtert.
Dieses Wissen beschreibt, wie die Dinge sind. Dieses Wissen ist vor allem die Sachkenntnis, die es ermöglicht, möglichst schnell und einfach an das angestrebte Ziel zu gelangen.
Diese Weisheits-Strophen werden u.a. im Kult von den Priester-Sängern vorgetragen. Als aus diesen Strophen später Zaubersprüche wurden, wurden diese Priester zu Zauberern.
Weisheit ist das Wissen darüber, wie die Dinge sind – und dieses Wissen ist wahr, weil man selber gesehen hat, daß es so ist.
Man kann die Weisheiten und Redewendungen wie die Personennamen, die Rätsel und die Kenningar als „Mini-Mythen“ auffassen, also als kleine Gleichnisse, die eine Erkenntnis, einen Wunsch o.ä. ausdrücken.
Die folgenden Sprichworte und Redewendungen beschreiben eine der am besten bekundeten Weisheiten der Germanen – offensichtlich waren sie Pragmatiker ...
„Man kann es nicht wissen, bevor man es nicht versucht hat.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Man wird erkennen, was man länger geprüft hat.“
anonym: Malashatta-Kvädi
„Man erkennt ein Ding, wenn man es erlebt.“
Snorri Sturluson: Gylfaginning (Edda)
„Was man erprobt hat, weiß man.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Wenig weiß man, bevor man es nicht versucht hat.“
anonym: Saga über König Harald Hart-Rat
„Mehr weiß der, der mehr versucht hat.“
anonym: Saga über den starken Grettir
„Was weiß der, der nichts versucht hat?“
anonym: Erreks-Saga
„Je mehr man erprobt, desto mehr lernt man.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Unerprobtes hat keinen Nutzen“
anonym: Saga über Sigurd Thögla
anonym: Saga über Ketil Lachs
anonym: Saga über Feuer-Njal
anonym: Sigurd-Saga
anonym: Bosa-Saga
anonym: Saga über König Harald Hart-Rat
„Man muß es versuchen, wenn man vorankommen will.“
anonym: Saga über König Hrolf Stange und seine Berserker
„Wenn man sich nicht bemüht, wird man nie erfahren, in welche Richtung sich das Geschick wenden wird.“
anonym: Saga über König Hrolf Stange und seine Berserker
„Dann laßt es uns versuchen.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Wir werden es ausprobieren.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Man sagt, jede Sache könne zuende geführt werden, wenn sie dreimal erprobt worden ist.“
anonym: Geschichte über Egil Hall-Sohn
„Eine Sache ist erprobt, wenn sie dreimal erprobt worden ist.“
anonym: Kalund-Saga
„Es ist wahr, was man sagt: Man soll die Menschen lange auf die Probe stellen.“
anonym: Saga über den starken Grettir
„Man muß sich gegenseitig prüfen.“
anonym: Ältere Fridthjof-Saga
„Man braucht Jahre, um einen Mann zu kennenzulernen.“
anonym: Morkinskinna
„Probieren geht über studieren.“
heutiges deutsches Sprichwort
„Versuch macht klug.“
heutiges deutsches Sprichwort
Man weiß, was man versucht, gesehen und erforscht hat – alles andere weiß man nicht und ist unsicher.
Die Frage, wem man vertrauen und auf wen man sich verlassen kann, ist vermutlich in allen größeren Gemeinschaften gestellt worden.
„Vertraue Dir selber!“
anonym: Die Beschwörung der Groa
„Vertraue nie einem mehr als Dir selbst!“
anonym: Saga über Grettir den Starken
anonym: Konrad-Saga
„Ich sage Dir: Es scheint mir besser für Dich zu sein, was Du in deiner eigenen Brust trägst, als das, was er weiß und was er entscheiden will.“
anonym: Konrad-Saga
„Du mußt selber am besten wissen, was wahr ist.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„Seinen eigenen Händen kann man am meisten trauen.“
anonym: Saga über Speer-Glum
„Es ist wahr, dies alte Sprichwort, daß 'die eigene Hand die verläßlichste ist'.“
anonym: Saga über Kampf-Glum
Snorri Sturluson: Saga über König Olaf den Heiligen
„Die Wölfe fressen den Auftrag, den sie erhalten.“
(Was man anderen zu tun aufträgt, wird nur schlecht ausgeführt – insbesondere, wenn es um Kampf u.ä. geht. ('Wölfe' = 'Krieger'))
anonym: Saga über Feuer-Njal
Am sichersten kann man sich immer auf sich selber verlassen. Insbesondere im Kampf und in ähnlich existentiellen Situationen ist es riskant, auf die Unterstützung anderer zu bauen.
Allerdings kannten die Germanen durchaus auch die Treue und Freundschaft (siehe die Sprichworte über die Freundschaft).
Die Germanen waren recht pragmatisch, was begangene Fehler oder geschehene Unglücke anging: Da man sie nicht mehr ändern konnte, hatte es wenig Sinn, sie sich selber vorzuhalten oder in einer anderen Weise darüber zu klagen.
„Was getan wurde, ist getan.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Es ist sinnlos, sich über das zu sorgen, was bereits geschehen ist.“
anonym: Saga des Bjarna, Kämpfer aus dem Heiß-Tal
„Es ist sinnlos, sich selbst dafür zu tadeln, was getan wurde.“
anonym: Saga über Kampf-Glum
„Mit den Dingen, die bereits getan wurden, müssen wir zufrieden sein.“
anonym: Saga über Fridthjof den Kühnen
„Geschehen ist geschehen.“
heutige deutsche Redewendung
„Vorbei ist vorbei.“
heutige deutsche Redewendung
„nicht über vergossene Milch klagen“
heutige deutsche Redewendung
Klagen und Selbstvorwürfe helfen niemandem, weshalb man lieber wieder etwas Nützliches tun und evtl. etwas aus dem Geschehen lernen sollte.
Es ist eine allgemeine menschliche Erfahrung, daß das Leben viele unvorhergesehene Wendungen nimmt und nur wenig beständig ist. Diese Erfahrung hat u.a. auch den Titel des chinesischen Orakel- und Weisheitsbuches „I Ging“ („Buch der Wandlungen“) geprägt.
„Der Nacht freut sich wer des Vorrats gewiß ist,
Doch herb ist die Herbstnacht.
Fünfmal wechselt oft das Wetter am Tag:
Wie viel mehr im Monat!“
anonym: Odins Weisheiten im Havamal
„Wer wenig weiß, der weiß auch nicht,
Daß einen oft der Reichtum äfft;
Einer ist reich, ein andrer arm:
Den soll niemand narren.“
anonym: Odins Weisheiten im Havamal
„Volle Speicher sah ich bei Fettlings Sprossen,
Die heute am Hungertuch nagen:
Überfluß währt einen Augenblick,
Dann flieht er, der falscheste Freund.“
anonym: Odins Weisheiten im Havamal
„Besitz und Gesundheit sind niemandem sicher, wie gut es ihm auch gehe.“
anonym: Sonnenlied
„Ich sah in einer Menschenmenge
einen Mann mit langem Haar;
ihm war jedoch bestimmt,
kahl zu werden,
so wie dieser ist der Mann mit vielem Geld,
der später arm wurde.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„In unserer Jugend dachten wird, daß das Gegenteil wahr sei.“
anonym: Saga König Harald Hart-Rat
„Reisen weiten in unerwarteter Weise.“
anonym: Streit-Tal-Saga
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.“
veraltetes deutsches Sprichwort
„Rede nicht zu viel
über mancherlei Dinge,
tadle wenig und lobe nicht,
denn schon nach kurzer Zeit wird das,
was die Leute als gut und übel angesehen haben
sich verändern.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„Ich glaube, daß sich vieles schnell ändern wird.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Dies verging und jenes wird wohl auch vergehen.“
anonym: Deor (Exeter-Buch)
„Nichts ist so heiß, daß es nicht erkalten würde;
und nichts ist so weiß, daß es nicht schmutzig werden würde;
und nichts ist so geliebt, daß es nicht verhaßt werden kann;
und nichts ist so angenehm, daß es nicht unangenehm werden kann;
und alles, was nicht ewig ist, muß vergehen – die ganze Freude der Welt.“
Nicholas von Guildford: Die Eule und die Nachtigall
„Jedes Vergnügen kann so lange andauern, daß es aufhört, erfreulich zu sein.“
Nicholas von Guildford: Die Eule und die Nachtigall
„In drei Jahren kann viel geschehen ...“
anonym: Saga über Sturlaug den Fleißigen
„Viel kann sich während des Lebens eines Mannes ändern ...“
anonym: Morkinskinna
„Besitz und Gesundheit sind niemandem sicher, wie gut es ihm auch gehe.“
anonym: Sonnenlied
„Der Menschen Leben ist unbeständig.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„In die meisten Schutzräume fällt Schnee.“
(nur wenig ist ganz sicher)
anonym: Hrolf Kraki und seine Berserker
„Das Glück ist ein zu zerbrechliches Ding, als das man darauf vertrauen könnte, daß es nicht zerbricht.“
anonym: Völsungen-Saga
„Glück und Glas, wie leicht bricht das!“
heutiges deutsches Sprichwort
„Viele kleine Dinge können spät am Abend geschehen.“
anonym: Grettir-Saga
„Sein Glück scheint sich auf einem drehenden Rad zu befinden.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Vieles kann nicht vorhergesehen werden.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Doch unverhofft / ist das Ende da.“
anonym: Beowulf-Epos
„Viele Dinge verwandeln sich zu Geschenken, auch wenn sie am Anfang gefährlich sind.“
anonym: Saga über Bosi und Herraud
„Wie verschieden das Glück die Menschen behandelt!“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Alles was geschieht, geschieht irgendwann zum ersten Mal.“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Alles, was geschieht, muß irgendwann das erste mal geschen und oft genug geschieht das Unerwartete.“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Es bleibt wahr, wie man sagt, daß nämlich so manches anders ist als man denkt.“
anonym: Saga über Hovard von den Eisfjord-Leuten
„Es ist wahr, wie man sagt: 'So manchem widerfährt das, was er am wenigsten erwartet.'“
anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln
„Manchen sucht das heim, was er am wenigsten erwartet hat.“
anonym: Sonnenlied
anonym: Malshatta-Kvädi
anonym: Mötuls-Saga
„So manches kommt anders als man erwartet hat.“
anonym: Saga über die Joms-Wikinger
„Es geschehen einem sehr oft die Dinge, an die man am wenigsten denkt.“
anonym: Saga über Ragnar Lodenhose
„Unerwartete Ereignisse geschehen recht häufig.“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Es gibt immer etwas, das wir nicht kommen sehen.“
anonym: König Hrolf Kraki und seine Berserker
„unverhofft kommt oft“
heutiges deutsches Sprichwort
„Für alle Dinge gibt es ein erstes Mal.“
heutiges isländisches Sprichwort
„denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“
heutige deutsche Redewendung
„Es geschieht das, was man erwartet, aber auch das, was man nicht erwartet.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Wundere Dich nicht, wenn auf das Tal ein Berg folgt!“
(d.h. es wird Hindernisse und unangenehme Folgen (Berg) geben – und alle Dinge ändern sich)
anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln
Snorri Sturluson: Saga über König Olaf den Heiligen
anonym: Lachstal-Saga
„Krankheit und Tod kommen,
wenn man sie am wenigsten erwartet.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„Oft wird das unser Verderben, an das wir am wenigsten gedacht haben.“
anonym: Sonnenlied
„Vieles geschieht zu früh.“
(es ist ein Unglück gemeint)
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Man weiß nie, wann man auf einen Feind treffen wird.“
anonym: Rauchtal-Saga und Kampf-Skutu
„Man weiß nie, wo ein Mensch auftauchen wird.“
anonym: Saga über Hallfred Ärger-Skalde
„Eine Wolkenbruch und ein heftiger Sturm kommt oft plötzlich in schönem Wetter.“
anonym: Saga über die Leute von Eyre
„Es ist nicht sicher, ob alles den von uns gewollten Weg gehen wird.“
anonym: Saga über Feuer-Njal
„Vieles fügt sich schlechter als man erwartet hat.“
anonym: Odin im 'Havamal'
„Für viele Leute laufen die Dinge schlechter, als sie es vorhatten.“
anonym: Saga über Hrafnkel Freyr-Godi
„Das alte Sprichwort ist wahr: 'Viele Fallen warten auf den Unvorsichtigen'.“
anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln
„Wir können uns in Erinnerung rufen, wie Leute, die nach dem Gut der anderen gegriffen haben, ihrer eigenen Güter beraubt wurden und bei ihrem Versuch, ihren Besitz zu verdoppeln, alles verloren haben.“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Jeder sollte für Unglücke gewappnet sein,
auch wenn alles so läuft,
wie man es sich wünscht,
denn ich glaube,
daß jeder schwere Zeiten ertragen kann,
der ihnen vorbereitet begegnet.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„Man weiß nicht, wie es ausgeht, bevor die Rache vollendet ist.“
anonym: Malshatta-Kvädi
„Du wirst nicht wissen, was süß ist, solange Du nicht auch das Bittere geschmeckt hast hat.“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Hat irgendjemand solch ein glückliches Leben geführt, daß er niemals auf eine schlechte Stelle gestoßen ist?“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Eines Mannes Gaumen ist unerfahren, solange er nie den Kelch der Trauer gekostet hat.“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Niemand ohne die Erfahrung harter Zeiten kann maßvoll leben, wenn die Dinge leicht sind.“
Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen
„Der milde, mutige Mann ist am glücklichsten,
Den selten Sorge beschleicht;
Doch der Verzagte zittert vor allem
Und kargt verkümmernd mit Gaben.“
anonym: Odins Weisheiten im Havamal
„Die Ehre ist verloren, wenn man sich nicht mutig verhält.“
anonym: Odins Weisheiten im Havamal
„Ein sehr weiser Mann,
dem Unglücke begegnet,
sollte dadurch seinen Geist
nicht beunruhigen lassen.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„Zeige nie Ablehnung gegen etwas,
das Du gelobt hast,
und tadle nicht das,
was Du zuvor gepriesen hast,
denn es ist von Übel
wankelmütig zu sein.“
anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen
„In ihrer Brust wechselt Gutes mit Üblem.“
anonym: Saga über Feuer-Njal
Nur der Wandel ist beständig ... und die hilfreiche Haltung ist die Gelassenheit.
Wyrd ist das Schicksal und die Vorbestimmung. Sie erscheint auch als die Norne Urd, deren Name mit „Wyrd“ identisch ist.
Das wichtigste vorherbestimmte Ereignis im Leben eines Menschen ist sein Tod. Die Sprichworte dazu finden sich unter „vorbestimmter Tod“.
Das zweite wesentliche Wyrd-Element ist das Glück, also das Gelingen der Dinge, die man sich vorgenommen hat. Wyrd bestimmt darüber, ob das, was man aus dem eigenen Willen heraus tun will, auch gelingt.
Neben dem Glauben an diese Vorherbestimmung aller Ereignisse gab es bei den Germanen aber auch den Glauben daran, daß Mut, Entschlossenheit und Kühnheit zum Ziel führen: „Es gibt immer eine Furt.“ (Saga über Grettir den Starken)
„Alles ist vorherbestimmt.“
anonym: Saga über König Sverris
„Es wird so geschehen, wie es vorherbestimmt ist.“
anonym: Hardar-Saga
anonym: Rauchtal-Saga
anonym: Saga über Gunnlaug Schlangenzunge
anonym: Saga über Feuer-Njal
anonym: Saga über Sturlaug den Fleißigen
anonym: Geschichte über Thordr den Unruhestifter
anonym: Heidarviga-Saga
anonym: Die Saga über Halfdan Brana-Ziehsohn
anonym: Saga über Viglund den Blonden
anonym: Kjalnesinger-Saga
„Das Schicksal ist vollkommen festgelegt!“
anonym: Der Wanderer (Exeter-Buch)
„Wyrd wird handeln, wie sie muß.“
anonym: Beowulf-Epos
„Es ergeht den meisten Dingen so, wie es ihnen vom Schicksal bestimmt worden ist.“
anonym: Saga über Gunnlaug Schlangenzunge
„Da kann man nichts tun. Die Dinge werden geschehen, wie sie geschehen müssen.“
anonym: Streit-Tal-Saga
„Sie erwarten, daß geschehen würde, was vorherbestimmt war.“
anonym: Heidarviga-Saga
„Aber das ist es, wie es nun sein muß.“
anonym: Saga über Hühner-Thorir
„Doch alles muß seinen Weg gehen.“
anonym: Saga über Viglund den Blonden
„Die Zeit wird uns nicht weiser machen und es wird schließlich alles bei derselben Sache enden.“
anonym: Bandaman-Saga
„Es ist unmöglich, der eigenen Bestimmung zu entkommen.“
anonym: Frischwassertal-Saga
„Niemand entkommt seinem Schicksal.“
anonym: Hardarsaga-Saga und die Insel-Verteidigung
„ / Vor dem Bergwart weich' ich
Nicht um Fußes Breite: / am Felsen ende
Der Waffengang so, / wie Wyrd es fügt,
Die uns schafft unser Schicksal. / “
(Bergwart: Drache in seiner Höhle auf seinem Schatz)
anonym: Beowulf-Epos
„Alle Worte sind bereits festgelegt.“
anonym: Völsungen-Saga
„Denn jeder spricht Worte des Schicksals und das, was bestimmt ist, muß geschehen.“
anonym: Gisla-Saga
„Alles rollt dorthin, wo es sein soll.“
anonym: Saga über Traum-Jon
„Möge das geschehen, was vorherbestimmt ist – was auch immer das sein mag.“
anonym: Frischwassertal-Saga
„Dein Schicksal wird dasselbe sein – egal, wem wir vertraut haben.“
anonym: Saga über Grettir den Starken
„Das Glück kommt zu den Glücklichen, so wie es das Schicksal bestimmt hat.“
anonym: Morkinskinna
„Dem Wandernden weist das Schicksal den Weg.“
anonym: Fafnir-Lied
„Der Verlauf des Spieles wird durch die erste Bewegung entschieden.“
anonym: Saga über die Fost-Brüder
„Ich fürchte, das Schicksal wird seinen Lauf nehmen.“
anonym: Gisla-Saga
„Das Leben wird dadurch gestaltet, was sein wird und nicht dadurch, wo Du bist.“
anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln
„Ich kann keinen Plan sehen, der gelingen könnte, aber ich bin deshalb nicht wütend auf Dich: Das Schicksal muß jemanden finden, durch den es spricht. Was immer auch geschehen soll, wird geschehen.“
anonym: Gisla-Saga
„Ist der Tod mir beschieden, dann wird er mich finden, wo immer ich auch sein mag.“
anonym: Nials-Saga
„Ich werde wohl nicht wiederkehren, wenn das Schicksal dies will.“
anonym: Das Lied über Helgi Hiörward-Sohn
„Das darf man Dir nicht anrechnen, denn solches ist durch das Schicksal bestimmt.“
anonym: Nials-Saga
„So wurde der Edling zum ersten Male des Waffenruhms quitt, den Wyrd ihm versagte.“
anonym: Beowulf-Epos
„Denn Wyrd rettet oft den Fürsten, dem nicht der Tod bestimmt ist, wenn er mutig ist!“
anonym: Beowulf-Epos
„Doch Wyrd verwehrte ihm an diesem Abend noch mehr Männer zu töten.“
anonym: Beowulf-Epos
„Grendel hätte noch mehr von ihnen getötet, wenn Gott nicht ihr Wyrd gewandelt hätte.“
anonym: Beowulf-Epos
„Doch Wyrd überwältigte ihn.“
anonym: Beowulf-Epos
„Ihr Wyrd kam noch nicht über sie, ihr hartes Schicksal.“
anonym: Beowulf-Epos
„Wyrd stand bereit den grauhaarigen Mann zu begrüßen.“
anonym: Beowulf-Epos
„Dann laß ihn ziehen, so wie er sein Schicksal gestalten will.“
anonym: Die Saga über die Siedler von Eyre
„Ihr scheint mit gutem Geschick gesegnete Männer zu sein.“
anonym: Die Saga über Thorstein Viking-Sohn
„... wenn dies mein Schicksal sein sollte ...“
anonym: Die Saga über Thorstein Viking-Sohn
„Du kannst Deinen glückbringenden Sternen danken, wenn Du mit Deinem Leben davonkommst.“
anonym: Morkinskinna
„Man kann sein Schicksal / nicht abwehren.“
anonym: Beowulf-Epos
„Niemand kann seinem Schicksal widerstehen.“
anonym: Das andere Lied von Sigurd Fafnir-Töter
anonym: Atli-Lied
anonym: Völsungen-Saga
Kormakr: Lausavisur
„niemand kann das Schicksal zum Narren halten“
anonym: Saga über Pfeile-Odd
„Dagegen läßt sich nichts machen: was geschehen soll, wird geschehen.“
anonym: Saga über Feuer-Njal
„Das kann man nicht aufhalten. Was vom Schicksal vorherbestimmt ist, wird auch kommen.“
anonym: Saga über Feuer-Njal
„Man kann das Geschick nicht ändern, niemand kann der Natur widerstehen.“
anonym: Saga über König Hrolf Kraki und seine Berserker
„Auch er konnte seinem Schicksal nicht entkommen.“
anonym: Völsungen-Saga
„Es ist sinnlos, gegen das Schicksal zu kämpfen.“
anonym: Frischwassertal-Saga