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- Rekonstruktion eines Großverbandes der Deutschen Wehrmacht -

Die Geschichte der 91.Luftlande-Division

von Helge Sven Nauroth

und Boris Steinberg

2017

Impressum

© 2017 Helge Sven Nauroth / Boris Steinberg

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

Gliederung:

Phase I: Die Aufstellung: 03.11.1943 – 26.04.1944

(Aufstellung, Ausrüstung, Ausbildung und Aufgabenzuweisung)

Phase II: Das Leben in der Etappe: 27.04.1944 - 05.06.1944

(Verlegung, neue Aufgabe, Unterbringung, Alltagsleben)

Phase III: Die Invasion: 05.06.1944 - 17.06.1944

(Luftlandungen, Angriff vom Strand Madelaine / UTAH-Beach, Neuorganisationen der Front)

Phase IV: Der Durchbruch: 18.06.1944 - 24.07.1944

(Durchstoß der US-Streitkräfte, Halbierung der Halbinsel Cotentin, Neuorganisation der Front)

Phase V: Der Ausbruch: 25.07.1944 - 10.08.1944

(Rücknahme der Front, Kessel von Coutances, Kessel von Avranches, Zerschlagung, Auflösung)

Phase VI: Die Wege der 91.LLD: 10.08.1944 - 05.11.1944

(Ende der Existenz der 91. LLD als Großverband, Verteilung der Reste der Division auf benachbarte Divisionen, Verlegung zur Reichsgrenze, Neuaufstellung)

Phase I: Die Aufstellung: 03.11.1943 – 26.04.1944

(Aufstellung, Ausrüstung, Ausbildung und Aufgabenzuweisung)

November 1943

03. November 1943:

Führerbefehl zur Aufstellung von sechs weiteren Infanteriedivisionen (ID) im Rahmen der 25. Aufstellungs-Welle. Hiervon sollten drei ID’en im Westen, die anderen drei im Heimatkriegsgebiet aufgestellt werden. Um hierfür sämtliche personelle Bedürfnisse in den Griff zu bekommen sowie allgemein "der Bemühung zur Schaffung operativer Reserven", wurde diesbezüglich die Auffüllung der geforderten Einheiten, unter anderem durch die kräftemäßige Übernahme des Ersatzheeres in Betracht gezogen. Hierzu sollten allgemein Einheiten aus der 1. Welle bereitgestellt werden, welche aus den sechs verstärkten Infanterie-Kampfgruppen (verst. Grenadier-Regimenter 1021-1026), das verst. Lehr-Infanterieregiment, die verst. und motorisierten Grenadier-Regimenter (1027 und 1028), das verstärkte Panzerlehr-Regiment, das Artillerie-Lehrregiment, die Nebellehr-Abteilung, sechs Baupionier-Bataillone sowie zehn Landesschützenbataillone. Ergänzend wurde im Rahmen dieser Neuaufstellung, die Entstehung von Kampfgruppen geregelt, welche speziell für den Einsatz bei alliierten Großlandungen eingesetzt werden sollen.1

Aufstellung der 91.Inf.Div. als Einheit der 25. Welle auf dem Truppenübungsplatz Baumholder im südwestlichen Rheinland (Führerbefehl vom 03.11.1943), sowie Truppenübungsplatz Bitsch [franz.: Bitche, Westfrankreich].

Dezember 1943

Erste Soldaten aus den Aufstellungseinheiten des Ersatzheeres und anderen Einheiten werden nach Baumholder zusammengezogen. Soldaten der Feldzüge in Russland und Nordafrika treten zu den Grenadierregimentern 1025 und 1032 zusammen. Offiziere und Unteroffiziere werden hastig nach Baumholder kommandiert, um die Einheiten zu übernehmen und mit den erforderlichen Ausbildungsmaßnahmen zu beginnen. Das Art.Rgt.1025 ist bereits aufgestellt.

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Abbildung 1
Kriegsgliederung der 91. Infanterie-Division (Bildung der Stämme)

Januar 1944

15. Januar 1944:

Generalleutnant Bruno Ortner wird mit der Aufstellung der 91.ID beauftragt und mit der Führung betraut.

Am 15.1.1944 wurde in den Wehrkreisen VI und X das verstärkte Gren.Rgt.1032 mit dem Führungsstab in Geldern aufgerufen. Nach acht Tagen wurde das Regiment aufgeteilt. Der Führungsstab, Stab II./1032, 7. und 8./1032, ein Zug 13./1032 und ein Zug 14./1032 kamen personell ohne Waffen und Gerät zum Truppenübungsplatz Baumholder-Nahe. Hier wurden am 4.2.1944 diesen Personaleinheiten geschlossene Einheiten (einschließlich Waffen und Gerät) des verstärkten Gren.Rgt.1025 zugeführt und zwar ein Btl.-Stab, vier Schtz.-Komp., ein MG-Komp., ein Zug J.H.K. 13./1025, ein Zug s.Pak 14./1025 und der Inf.Pi.Zug als Personaleinheit. Daraus entstand das Gren.Rgt.1058.

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Abbildung 2
Generalleutnant Bruno Ortner

Nach der Aufstellungsverfügung (Stellv.Gen.Kdo. XII.AK Nr.123/44 g.Kdos. vom 31.1.1944) sollte das Regiment 1058 personell bis 1.3.1944 aufgefüllt sein und Waffen und Gerät zum Teil bis 15.3.1944 geliefert werden. Volle Feldverwendungsfähigkeit war nach einer Zeit der Ausbildung zum 10.5.1944 befohlen. Gleichzeitig bestand eine Verfügung, nach der die vom verst. Gren.Rgt.1025 zum Gren.Rgt.1058 getretenen Einheiten auf das Stichwort: „Walküre für verst. Gren.Rgt.1025“ innerhalb 48 Stunden marschbereit sein mussten. Dadurch wurde zunächst die Verteilung der vorhandenen Waffen zum Zwecke der gleichmäßigen Ausbildung erheblich erschwert. So waren in einigen Kompanien alle Waffen und in anderen fast keine.

21. Januar 1944:

Die 91.Inf.Div. wird gem. Aufstellungsverfügung OKH/AHA Ia (I) Nr.510/44 g.Kdos. v.21.1.44 (nur WK XII) sowie der Durchführungsverfügung Stellv. Gen. Kdo. XII. AK Ib Mob. Nr. 123 / 44 (Durchführungsverfügung Nr.3) als Division der 25. Welle auf den Truppenübungsplätzen Baumholder und Bitsch aufgestellt. Die Feldverwendungsbereitschaft wird auf den 10. Mai 1944 festgelegt.

Gemäß OKH Chef H Rüst u.Bde. AHA Ia I Nr. 540/44 g. Kdos. vom 21.1.1944 wurde die Veterinärkompanie 191 im Wehrkreis VI neu aufgestellt, durch Umbenennung der Veterinärkompanie 1063. Der ersatzstellende Truppenteil sind die San.Ers.Abt.6, die Kraftf.Ers.Abt.6 sowie die Vet.Ers.Abt.18. Die Einheit wurde zum Truppenübungsplatz Bitsch nachgeführt.

23. Januar 1944:

Die le.Art.Abt.1025 scheidet mit Wirkung vom 23.1.1944 aus dem Verband des verst. Gren.Rgt.1025 aus und wird am gleichen Tag mit Bahntransport zum Truppenübungsplatz Bitsch verlegt.

28. Januar 1944:

Mit den Durchführungsbestimmungen Stellv.Gen.Kdo.XII.AK Abt.Ib (mob) Nr.121/44 g.Kdos. v. 28.1.44 wird die Aufstellung des Divisionsstabs der 91.Inf.Div. geregelt. Die 91.Inf.Div. war somit dem XII.AK unterstellt. Laut Vorgabe OKH sollte die personelle Aufstellung der Division bis zum 29.2.1944 erfolgen.2

Durchführungsbestimmungen Nr.1

I. Feldverwendungsbereitschaft der Division bis 1. Mai 1944

Aufstellende Stelle: Unterstab Baumholder, Tr.Üb.Platz Baumholder
Aufstellungsbeginn: 1. Februar 1944
K.St.N. u. K.A.N.: 21n vom 1.10.1943 […]

II. Personelle Bestimmungen:

1.) Offz.Stellenbesetzung regelt stellv.Gen.Kdo.XII A.K.(IIa) in Verbindung mit OKH/PA. Genst.Offz. werden durch OKH/PA/P 3 besetzt.

2.) Es werden zugewiesen bezw. bei den zuständigen Stellen des OKH angefordert von:

a) Beamte (nicht techn.): stellv.Gen.Kdo.XII A.K. (IVa)
b) San.Offz. u. sonstiges San.Personal: stellv.Gen.Kdo.XII A.K. (IVb)
c) Vet.Offz. u. sonstiges Vet.Personal : stellv.Gen.Kdo.XII A.K. (IVc)
d) Dolmetscher (franz.): stellv.Gen.Kdo.XII A.K. (IIa)
e) Pfarrer: stellv.Gen.Kdo.XII A.K. (IVd)
f) Offz. (W), Schirrmeister (F) (Fz.) Feuerwerker u. Waffenmeisterpersonal: stellv.Gen.Kdo.XII A.K. (IbW)
g) techn. Personal (K): stellv.Gen.Kdo.XII A.K. (Kdr. Kfp.Tr.)
h) Beamte des Justizdienstes: Dienstaufsichts-Bezirk 6 der Heeresgerichte

3.) Die übrigen Uffz. und Mannschaften sind durch Div. Nr. 172 zu stellen (Bereitstellungsbefehl Nr. III vom 19.1.44)

Einzuteilen sind: Angehörige der Geb.Jahrg. 1900 – 1924 mit Schwerpunkt auf den älteren Jahrgängen.

Tauglichkeitsgrade: kv und bedingt kv.

Volksdeutsche irgendwelcher Art dürfen beim Div.Stab nicht eingeteilt werden. Genesene von Feld.Div. können bis zu 5% Genesene mit Erfrierungen 3. Grades unbeschränkt eingeteilt werden.

III. Das gesamte in vorstehender Ziffer II. genannte Personal ist, sobald verfügbar, ab 1. Februar 1944 laufend im Marschanzug der gut instandgesetzten Gebrauchsgarnitur mit Gasschutzgerät ohne Waffen zum Unterstab Baumholder abzustellen.

Eintreffen der letzten Abstellungen bis spätestens 20. Februar 1944 24,00 Uhr gewährleistet sein.

IV. Materielle Bestimmungen […]

In diesem Dokument ist das erste Mal und auch das einzige Mal ein Hinweis auf den zukünftigen Einsatzraum zu erkennen. Wenn, wie später durch den O1 Oberleutnant Curt Vogt behauptet, der Ort des ersten Einsatzes auf der Krim sein sollte, bräuchte man u.a. keine Dolmetscher der französischen Sprache, sondern russisch sprechendes Personal. An späterer Stelle in dieser Abhandlung wird zu diesem Thema noch einmal Stellung bezogen.

31. Januar 1944:

Gem. Durchführungsverfügung Stellv. Gen. Kdo. XII. AK Ib (mob) Nr.123/44 (Durchführungsverfügung Nr.3) wird die Pz.Jg.Abt.191 durch den Kdr.d.Pz.Trp.XII bei der Pz.Jg.E.u.Ausb.Abt.33 in Landau (Pfalz) aufgestellt.

Februar 1944

ab 01. Februar 1944:

Aufstellung des Art.Rgt.191 (ohne III./Art.Rgt.191) auf dem Tr.Üb.PIatz Bitsch mit der Art.Abt.1025 des verst. Gren.Rgt.1025 (WK XII) als Stamm.

02. Februar 1944:

Der Stab der 91.Inf.Div. wird gem. Verfügung OKH/AHA Ia (I) Nr.528/44 g.Kdos. v. 21.1.44 beginnend am 01. Februar 1944 auf dem Truppenübungsplatz Baumholder aufgestellt.

Die bereits bei den aufstellenden Einheiten der 91. befindlichen Soldaten richten sich ein und sorgen für die Ausrüstung und die Transportmittel. Besonders die Pferde, die zum Ziehen der Versorgungskarren der Trosse benötigt werden, erfordern viel Arbeit und Pflege. Dazu werden auch Soldaten herangezogen. Gefreiter Georg Lotzkes kommt über das Gren.Ers. Btl.485 in St. Avold zur 5./Gren.Rgt.1057.

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Abbildung 3
Gefreiter Georg Lotzkes mit zwei Kaltblütern vor einer Sanitätseinrichtung (siehe Rotes Kreuz über der Eingangstür rechts) in Freisen südwestlich von Baumholder.

03. Februar 1944:

Aufstellung des Gren.Rgt.1057 aus dem gesamten Material und Personal des verstärkten Gren. Rgt.1025 (Stab, I. und II.Btl.); Gesamtstärke bezifferte sich auf insgesamt 1.999 Soldaten (38 Offiziere, 3 Beamte, 369 Unteroffizier, 1.589 Mannschaftssoldaten). Im Laufe der folgenden zwei Wochen trafen beim Regiment von der Div.Nr.172 als Personaleinheit der Stab III. Btl., die 3., 7. und 11. Kompanie ein. Ebenfalls trafen die noch fehlenden Offiziere aus dem Bereich des Stellv.Gen.Kdos. XII.A.K. ein. Zu Ausbildungsgründen wurde zwischen den Einheiten des Regiments ein Ausgleich der Waffen und des Gerätes, sowie der Pferde und Fahrzeuge durchgeführt. Die Personalstärke des Gren.Rgt.1057 besteht am 03. Februar 1944 aus insgesamt 38 Offizieren, 3 Beamten, 369 Unteroffizieren und 1589 Mannschaften.

Leutnant Hermann Nauroth wird vom Ersatztruppenteil Gren.Ers.Btl.485 zur 9./Gren.Rgt.1058 kommandiert. Vorher war er Kompaniechef vom 10. November 1943 bis 02. Februar 1944 bei der 7./Gren.Rgt.1025. Diese wird im Rahmen des Walküre – Aufrufs zur Aufstellung des Gren.Rgts. 1058 verwendet. Bei der 9./Gren.Rgt.1058 wird er wieder als Kompaniechef eingesetzt.

Im September 1944 wurde er, zusammen mit den Resten seiner Kompanie zur 17.SS-Pz.Gren.Div. „Götz von Berlichingen“ (G.v.B.) abkommandiert und erlebte somit andere Kriegsschauplätze, als die 91.L.L.Div.. Bereits im Juli 1944 sollte er für wiederholte Tapferkeit für das Deutsche Kreuz in Gold (D.K.i.G.) eingereicht werden, jedoch ging dieser Verleihungsvorschlag wahrscheinlich durch die schweren Rückzugskämpfe verloren. Im Rahmen der G.v.B. wurde er am 30.03.1945 mit dem D.K.i.G. ausgezeichnet.

Hermann Nauroth verunglückte am 30. Juni 1963, zusammen mit seiner Frau, tödlich bei einem Autounfall bei Waldbreitbach.

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Abbildung 4
Leutnant Nauroth vermutlich in Baumholder im Februar 1944.

04. Februar 1944:

Die 91.Infanteriedivision wird als Großverband zusammengeführt.

05. Februar 1944:

Aufstellung des Gren.Rgt.1058 aus dem verstärkten Gren.Rgt.1025, sowie aus dem Stab und II./Gren.Rgt.1032. Das I./Btl. wird zum großen Teil aus dem III./Gren.Rgt.1025 gebildet, der Bataillonsstab komplett vom III./Gren.Rgt.1025.

Vom 5. – 12.2.1944 beziehen die Einheiten des Regiments 1057 ihre neuen Unterkünfte und zwar wie folgt:3

Rgt.Stab: und Stabskompanie Truppenübungsplatz Baumholder
13. und 14. Kompanie Truppenübungsplatz Baumholder
I. Bataillon Stab und 1.Kp. Thallichtenberg
2. und 4. Kp. Pfeffelbach
II. Bataillon Stab und 7.Kp. Freisen
5.Komp. Schwarzerden
6. und 8. Komp. Oberkirchen
III. Bataillon Stab und 10. Komp. Nohfelden
9. Komp. Weiersbach
11. Komp. Türkismühle
12. Komp. Hoppstädten

08. Februar 1944:

Am 8. Februar 1944 wurde der Feldgendarmerie Trupp c (tmot) 191 im Wehrkreis XXI neu aufgestellt. Der ersatzstellende Truppenteil war die Feldgend.Ers.Abteilung Litzmannstadt.

10. Februar 1944:

Erster Divisionskommandeur wird der bereits mit der Führung betraute Generalleutnant Bruno Ortner.

12. Februar 1944:

Verwendung der 91. Inf.Div. als Luftlande-Division im Luftlandeeinsatz als OKW-Reserve, 4 Umbenennung in 91. LLD. Gefreiter Heinrich Spieles wird vom Gren.Ers.Btl. 352 von Luxemburg über Kaiserslautern nach Baumholder in den Fernmeldezug des Grenadierregiments 1058 kommandiert.

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Abbildung 5
Gefr. Spieles in Baumholder Anfang 1944.

15. Februar 1944:

Die Feldpostnummern für die gesamte 91. Inf. Div. werden am 15.02.1944 durch das Reichspostministerium in Berlin vergeben.

Die lnf.Div.Nachrichten Abteilung 191 wird im WK XII zu drei Kompanien aufgestellt. Der ersatzstellende Truppenteil ist die Nachr.Ers.Abt.33 in Koblenz.

16. Februar 1944:

Gemäß Verf. stellv. Gen. Kdo. XII. A.K. Abt. Ib / Mob Nr.474 / 44 geh. v. 16.2.1944 wird der Truppen-entgiftungszug 191 aufgestellt. Der ersatzstellende Truppenteil ist die San.Ers.u.Ausb.Abt.12 in Bad Kreuznach.

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Abbildung 6
Gefr. Spieles (hinten Mitte) in Kaiserslautern.

17. Februar 1944:

Aufstellung der III./Art.Rgt.191(mot) und Ausstattung mit 3. Bttr. zu jeweils 4 x 8,8cm PAK 43/41.

Aufstellung des Feldgendarmerie-Trupps c (mot) 191 am 17.2.1944 durch die 1.StammKp./Feldgen.Ersatz-Abteilung Litzmannstadt. Zwischen 19. – 23. März erfolgt die Verlegung nach Baumholder.

25. Februar 1944:

Eintreffen der 2. Generalstabsoffiziere.

Die komplette Zuteilung der Feldpostnummern aus den Befehlen der 91. Luftlandedivision im Februar 1944, in einer Übersicht:

Einheit: Feldpostnummer:
Stab 91. Luftlande-Division: 01400
Feldgendarmerie Trupp c (tmot): 59254
Pionier-Bataillon 191 (Stab mit 1.- 2. Kompanie): 45023 A - C
Panzerjägerkompanie 191: 11039
Divisions-Nachrichten-Abteilung (tmot) 191 (Stab mit 1.- 2. Kp.): 14025 A - D
Kdr. des Division Nachschub 191: 15688
Kraftfahrkompanie (90to) 191: 13832
Fahrschwadron (60to) 191: 48473
Nachschubzug 191: 15156
Werkstatt Kompanie (mot) 191: 00414
Bäckereikompanie 191: 11315
Schlächterei Kompanie 191: 14083
Verwaltungs Kompanie 191: 11492
Sanitäts-Kompanie mit Truppen-Entgiftungszug 191: 48103
Kranken Kraftwagen Zug 191: 48082
Veterinärkompanie 191: 38458
Feldpostamt 191: 59143
Füsilierkompanie 91: 05280
Flugabwehr-Kompanie 191: 02485
Grenadier-Regiment 1057: 40739
I./1057 (Stab mit Stabskompanie und 1.- 4. Kompanie): 41141 A - E
II./1057 (Stab mit Stabskompanie und 5.- 8. Kompanie): 43285 A - E
III./1057 (Stab mit Stabskompanie und 9.- 12. Kompanie): 10603 A - E
13. Infanteriegeschütz-Kompanie 42647
14. Panzerjäger-Kompanie 47062
Grenadier-Regiment 1058: 40664
I./1058 (Stab mit Stabskompanie und 1.- 4. Kompanie): 46533 A - E
II./1058 (Stab mit Stabskompanie und 5.- 8. Kompanie): 29254 A - E
III./1058 (Stab mit Stabskompanie und 9.- 12. Kompanie): 13273 A - E
13. Infanteriegeschütz-Kompanie 10924
14. Panzerjäger-Kompanie 12071
(Gebirgs-)Artillerie-Regiment 191: 11665
I./191 (Stab mit Stabsbatterie und 1.- 3. Batterie): 44494 A - D
II./191 (Stab mit Stabsbatterie und 4.- 6. Batterie): 13545 A - D
III./191 (Stab mit Stabsbatterie und 7.- 9. Batterie): 12429 A - D

26. Februar 1944:

Befehl zur Aufstellung der Vers.Tr. der 91.Inf.Div. vom 26.2.1944:5

[...]

II. Folgende Einheiten werden nach Tr.Üb.Pl. Bitsch zum Unterstab Bitsch zur Umgliederung bzw. Auffrischung für die Vers.Tr. der 91.Inf.Div. sofort zugeführt:

1.) Kf.Kp.12./1061 als Pers.Einheit durch W.Kdo.XII zur materiellen Ausstattung und Eingliederung als Kf.Kp.191.

2.) DVA 873 durch LIX.Res.Korps zur Um- und Eingliederung als Verw.Kp.191.

3.) 1./San.Kp.355 durch W.Kdo.Gen.Gouv. zur Auffrischung und Eingliederung als San.Kp.191.

4.) 2./Kr.Kw.Zug 355 durch W.Kdo.Gen.Gouv. zur Auffrischung und Eingliederung als Kr.Kw.Zug 191.

5.) Vet.Kp.1063 durch W.Kdo.VI zur Um- und Eingliederung als Vet.Kp.191.

III. Folgende Einheiten werden durch andere Wehrkreise personell bis 15.3.1944 zur Eingliederung und materiellen Ausrüstung in die 91.Inf.Div. dem W.Kdo.XII zugeführt:

1.) Nach Tr.Üb.Pl. Bitsch zum Unterstab Bitsch:

a) Bäckereikompanie 191 durch W.Kdo.VII

b) Schlächtereikompanie 191 durch W.Kdo.VII

c) Feldpostamt 191 durch W.Kdo.XIII

2.) Nach Tr.Üb.Pl. Baumholder zum Unterstab Baumholder:

a) Feldgend.Tr.191 durch W.Kdo.XXI

b) Div.Kart.St.191 durch W.Kdo.II

IV. Die durch Stab z.b.V. Kaiserslautern aufgestellte und verwendungsbereite Fahr.Schwdr.1025 wird mit sofortiger Wirkung umbenannt in Fahr.Schwdr.191.

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Abbildung 7
Truppenübungsplatz Bitsch, das Lager BITSCH [Anm.: franz. Bitche] ] lag 3,5 km nördl. EGELSHARDT – 3,5 km ostw. BITSCH.

28. Februar 1944:

Die 91.Inf.Div. erhält Kriegsspielpläne für Planspiele. Diese werden in Wiesbaden beim Stellv. Gen. Kdo. XII.A.K. leihweise ausgegeben. Gewicht je Planspiel zwei Zentner.

Kriegsspielpläne BAUMHOLDER (1:2500) und PIRMASENS (1:10000) werden dem Gren.Rgt.1058, Kriegsspielpläne BAUMHOLDER (1:2500) und WJASMA (1:10000) werden dem Gren.Rgt.1058 und der Kriegsspielplan WORONESCH (1:25000) wird dem Divisionsstab zugewiesen.

29. Februar 1944:

Die am 15. Februar vergebenen Feldpostnummern erreichen die 91.Inf.Div. und werden durch Befehl zugeteilt.

Die 2. Batterie der le.Art.Abt.1025 wird in 4. Batterie umbenannt. Als Ersatz der 2. Batterie wird eine kürzlich neu aufgestellte Batterie als 1. Batterie eingegliedert, worauf die bisherige 1. Batterie in 2. Batterie umbenannt wird.

März 1944

01. März 1944:

Die Verwaltungskompanie 191 wird durch die Auflösung und Verwendung des bodenständigen Versorgungsamt Nr. 873 aufgestellt durch den Wehrkreis XII. Der ersatzstellende Truppenteil ist die Kf.Ers.Abt.12 in Kaiserslautern. Die Einheit wird zum Truppenübungsplatz Bitsch zugeführt.

Die Fla-Kp.191 wird aufgestellt durch den Wehrkreis XVIII. Der ersatzstellende Truppenteil ist das Geb.Fla.Ers.u.Ausb.Btl.(mot)700 in Hall/Tirol. Die Einheit wird zum Truppenübungsplatz Bitsch zugeführt.

Der Div.Stab meldet das Erreichen der Arbeitsbereitschaft.

Die le.Art.Abt.1025 wird in I. Abteilung des neu gebildeten Art.Rgt.191 umbenannt.

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Abbildung 8
Postkarte „Truppenübungsplatz Bitsch“

04. März 1944:

Befehl zur Umbewaffnung der 91.Inf.Div. für Luftlandeeinsatz aufgrund Bereitstellung der I./LLG1 aus Straßburg (DFS 230) und I./LLG2 aus Hagenau (GO 242).

Fernschreiben des OKH zur Umbewaffnung der 91.Inf.Div. für Luftlandeeinsatz vom 4.3.1944:6

Auf Grund der Bereitstellung der I./LLG 1 und I./LLG 2 (GO 242 und DFS 230) wird die Waffenausrüstung der 91.Inf.Div. wie folgt geändert:

1.) Für Lufttransport vorgesehene Teile:

a) beide Gren.Rgt. (einschließlich 13. und 14. Kp.)

In der 14.Kp. ist an Stelle der s.PAK-Ausstattung Ausstattung mit Ofenrohr und Faustpatronen vorgesehen.

b) Art.Rgt.Stab I. und II.Abt.:

An Stelle der l.F.H. erfolgt Ausstattung mit Geb.Haub.36.

c) Pi.Btl. keine Veränderung

d) Teile der Nachr.Abt. keine Veränderung

2.) Zur Verbesserung der Beweglichkeit der für Lufttransport vorgesehenen Teile der Division, Zuführung von 400 - 500 JF 8 (Mannschaftszug), ca. 150 Kettenkräder, ca. 25 Kfz. (I)

3.) Für Landmarsch vorgesehene Teile (Pz.Jg.Kp., III./Art.Abt., Reste Nachr.Abt., Trosse sämtlicher Truppenteile, Versorgungstruppen): keine Umbewaffnung vorgesehen.

4.) Zur Umschulung und Umstellung auf den Luftlandeeinsatz der Division wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

a) durch Verlastkommandos wird zunächst eine Luftlandegliederung für GO 242 und DFS 230 für gesamte 91.ID ohne Rücksicht auf zur Zeit vorhandenen Laderaum angefertigt.

Im Einvernehmen mit 91.ID werden verschiedene Einsätze vorbereitet.

b) Offz. jeder Waffengattung der Div. werden zum Verlastungskommando OKH nach Leipheim zur Bearbeitung und Zusammensetzung der Landeeinheiten kommandiert.

c) Rümpfe der GO 242 und der DFS 230 sowie Kettenkräder mit Fahrern für Versuchs- und Übungszwecke werden nach Baumholder überführt.

Leutnant Hannsjürgen Harms aus Hamburg und andere Offiziere melden sich beim Stab der III./Abteilung des Artillerie-Regiments 191 in Bitsch-Lager.7

11. März 1944:

Die Bäckereikompanie 191 wird aus der bodenständigen Bäckerei-Halbkompanie 873 in eine Vollkompanie umgewandelt. Der ersatzstellende Truppenteil ist für Fachpersonal die Verw.Tr.Ers.u.Ausb.Abt.2 in München und sonst die Kraftf.Ers.u.Ausb.Abt.7 in München. In der Zeit vom 14. - 17. März erfolgte die Verlegung zum Trp.Üb.Pl. Bitsch. Am 14.4. wird die Bäckereikompanie 191 nach Sierstal-Lambach verlegt.

Die Schlächtereikompanie 191 wird aus der bodenständigen Bäckerei-Halbkompanie 873 in eine Vollkompanie umgewandelt. Der ersatzstellende Truppenteil ist für Fachpersonal die Verw.Tr.Ers.u.Ausb.Abt.2 in München und sonst die Kraftf.Ers.u.Ausb.Abt.7 in München. In der Zeit vom 15. - 18. März erfolgte die Verlegung zum Trp.Üb.Pl. Bitsch.

ab 2.Hälfte Monat März:

Auszug aus dem Rgt.-KTB Gren.Rgt.1057:

[...] Neben der allgemein infanteristischen Ausbildung wurde nunmehr die Truppe für den Luftlandeeinsatz durch praktische Verlastungsübungen an den Lastenseglern der Typen GFS und Go vorbereitet.

Im Zuge dieser Umstellung der Division auf Luftlandetruppe, wurde das Regiment zusätzlich mit Sonderfahrzeugen (Kettenkräder, Volkswagen) ausgestattet. Ebenfalls fand ein Austausch älterer Mannschaften gegen solche jüngerer Jahrgänge statt. Das Durchschnittsalter des Regiments betrug nach Abschluß dieser Austausch-Aktion 26 Jahre anstelle von vorher 32 Jahren. [...]”

Der Gefreite Johann Weis wurde am 5.11.1943 zum Gren.Ers.Btl.352 in Luxemburg-Stadt gezogen. Ab dem 15.12.1943 bis 18.03.1944 kam er zur 6.Kp. des Gren.Rgt.1025 in Baumholder, dann zur 6.Kp. des Gren.Rgt.1057. Er wurde noch im April 1944 aus dem Grenadier-Regiment 1057 wieder herauskommandiert, da er zu alt (Jahrgang 1907) und mehrfacher Familienvater war. Später wurde er doch noch zum Kriegsdienst verwandt und verteidigte unter anderem die Brücke von Remagen März 1945. Nach seiner Gefangennahme durch die Amerikaner wurde er als Luxemburger sofort freigelassen und konnte zu seiner Familie zurückkehren.

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Abbildung 9
Gefreiter Johann Weis

20. März 1944:

Der personelle Bestand des Gren.Rgt.1058 beläuft sich am 20.3.1944 auf 53 Offiziere (Fehl: 3), 4 Beamte, (Fehl: 0), 410 Unteroffiziere (Fehl: 8), 1749 Mannschaftssoldaten (Fehl: 112) und keine HiWis (Fehl: 440). Somit hatte das Regiment insgesamt 2212 Soldaten von 2335 sowie 4 Beamte. An Waffen hatte das Regiment knapp 50% des Soll-Standes.

In dem Tätigkeitsbericht des Regiment heißt es: „Schulschießen und Übungen im scharfen Schuß können wegen Mangel an Munition fast gar nicht gemacht werden. Die bisher noch nicht erfolgte Zuweisung der HiWis entzieht eine Menge Soldaten der Gefechtsausbildung.[…] Weiter wurde die Ausbildung die die in dieser Zeit besonders große Personalbewegung ungünstig beeinflusst, sodass es zu keiner planvollen Ausbildung kommen konnte.“

23. März 1944:

Divisionsplanspiel um 15:00 Uhr im Offiziersheim der Division. Einsatzraum Truppenübungsplatz Baumholder.

Anwesend sind: Oberstleutnant i.G. Hans Bickel (Ia), Generalleutnant Bruno Ortner (Div. Kdr.), Major i.G. Joachim Bartuzat (Ib), Oberleutnant d.R. Curt Vogt (01), Oberarzt Dr. Wenzel IVb), Stabsarzt Dr. Stephan (Chef San.Kp.), Hauptmann d.R. z.V. Melchior (KDN), N.N. (Adj.KDN), Oberleutnant Kernstock (Adj.N.A.), Hauptmann Günter Bückreiß (Kdr.N.A.), Major Endleih (Kdr.Pi.), N.N. (Adj.Pi.), Leutnant Siegel (Adj.III./1058), Oberleutnant Gebhardt (Kdr.III./1058), Oberleutnant d.R. Erich Mendler (Adj.II./1058), Major Max Emil Lewandowski (Kdr.II./1058), Oberleutnant Johannes von Hofe (Adj.I./1058), Major Friedrich Moch (Kdr.I./1058), Oberleutnant (Walter?) Kühn (Rgt.Adj.1058), Oberst Kurt Beigang (Kdr.Rgt.1058), Oberst Peter Dirauf (Rgt.Kdr.1057), Hauptmann Theo Reiter (Rgt.Adj.1057), Hauptmann Langenfeld (Kdr.I./1057), Leutnant d.R. Wilhelm Mengel (Adj.I./1057), Hauptmann d.R. Joachim Knauer (Kdr.II./1057), Leutnant d.R. Hermann Gagel (Adj.II./1057), Hauptmann d.R. Peter Müss/Müß (Kdr.III./1057), Oberleutnant d.R. Erich Haller (Adj.III./1057), N.N. (Adj.I./Art.Rgt.191), Hauptmann Schmidt (Kdr.I./Art.Rgt.191), Oberstleutnant Heinrich Kiewitt (Kdr.Art.Rgt.191), Oberleutnant Adolf Müller (Adj.Art.Rgt.191), Hauptmann d.R. Dr. Rock (Kdr. II./Art.Rgt.191), Leutnant Schelhorn (Adj.II./Art.Rgt.191), Oberleutnant d.R. Erich Reimer (Kp.Chef. Pz.Jg.Kp.191); neben den Einheitsführern der Rgt‘er, Btl‘e, Abt‘en und deren Adjutanten auch Gäste der Luftwaffe und des Verladekommandos (Lt. Jansen, Oblt. Haferkorn, Hptm. Mehring, Oblt. Gerhard Raschke Ia/LLG 1, Major Hans Krug Kdr. I./LLG 1 und Oberst Dr. Hans Eggersh Kdr. LLG 1).8

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Abbildung 10
Sitzordnung zum Planspiel

25. März 1944:

Die Panzerjäger-Jäger-Kompanie 191 wird von Landau (Pfalz) auf den Truppenübungsplatz Bitsch verlegt.

27. März 1944:

Das Gren.Rgt.1058 wird von dem Truppenübungsplatz Baumholder nach Bitsch in Frankreich verlegt.

30. März 1944:

Erteilung des Befehls zur Umgliederung des Art.Rgt.191 (außer III./Art.Rgt.) zum Geb.Art.Rgt. sowie des Befehls zur Aufstellung der Div.Füs.Kp.91 auf dem Trp.Üb.Pl. Baumholder (WK XII).

Die Flak-Kompanie 191 wird in Hall in Tirol aufgestellt und in die Pz.Jg.Kp.191 eingegliedert.

Das Gren.Rgt.1057 führt die erste Verladeübung auf Lastensegler durch.

Der Truppenentgiftungszug 191 trifft bei der Division ein.

31. März 1944:

Beginn der Verlegung der Teile der 91.LLD vom Trp.Üb.Pl. Baumholder auf den Übungsplatz Bitsch per Fußmarsch.

Auffüllen der 91.LLD an Fehlstellen an Personal, Hilfswilligen und Pferden, sowie die Zuführung an noch fehlenden Waffen und Gerät bis zum 27.04.1944.

April 1944

Aus den Erinnerungen von Oberleutnant Curt Vogt der O1 der 91.LLD:9

„[…] im April ´44 den Befehl im Hauptquartier des Gen. der Flieger, Gen. Student, […] unseren Kampfauftrag entgegenzunehmen. Die dortigen Stabsoffiziere leiteten mich jedoch an das Verlastungskommando OKH in Leipheim bei Ulm. […] Sie kündigten für die 91.LL.Division den Einsatz auf der Krim zur Verstärkung der Sewastopol verteidigenden deutschen Truppen an. Zu diesem Zweck sollten die Gefechtsteile der Div. im Raum Odessa auf Lastensegler der Typen GO42 und DFS verladen werden. Bei Nacht sollten die Segler an Gummiseilen hinter Zug-Flugzeugen über das Schwarze Meer gebracht und im Morgengrauen über Sewastopol ausgeklinkt werden. Die Lage um Sewastopol wurde mir an Hand genauer Karten erklärt, welche die Geländeschwierigkeiten (hohes Gebirge, enge Täler, zahlreiche Schluchten) erkennen ließen. Die deutsche Besatzung war auf recht engem Raum eingeschlossen. Der Einsatz der 91.LL.Div. erfolge auf Weisung des Führers. Die Vorschriften ließen erkennen, daß bei solchen Operationen bis zur Landung mit 25% der Gefechtsstärke zu rechnen sei. […]“

[Anm.:Die „Schlacht um die Krim“ fand in der Zeit vom 8. April bis zum 12. Mai 1944 zwischen der 17. Armee und der angreifenden 4. Ukrainischen Front statt. Sie endete mit der Niederlage der deutschen Truppen.]

03. April 1944:

Das Btl. [Anm.: III./Gren.Rgt.1057] erreicht in kriegsmäßigem Uebungsmarsch den Raum Nahbollenbach und bezieht die neuen Unterkünfte wie folgt:

Stab und 9.Kp.: Nahbollenbach
10.Kompanie: Mittelbollenbach
11.Kompanie: Fischbach-Weierbach
12.Kompanie: Kirchenbollenbach

Unterbringung teilweise in Massenquartieren 10

[Anm.: Nahbollenbach, Mittelbollenbach, Kirchenbollenbach und Fischbach-Weierbach liegen ca. 12 km von Baumholder und ca. 5 – 8 km von Idar-Oberstein entfernt.]

05. April 1944:

Feindlicher Tieffliegerangriff auf den Flugplatz Hoppstätten durch 6-8 Jagd- und Zerstörermaschinen. Hierdurch werden die beiden, der Nachr.Abt.191 zugeführten Segler, durchschossen. Einer verbrennt mitsamt einem Volkswagen. 2 LKW und Nachrichtengerät schwer beschädigt. Personelle Verluste: Keine.11

Durch Verfügung des Stellv.Gen.Kdo. XII.AK Ib/mob Nr.516/44 g.Kdos. vom 30.3.1944 wird wegen des besonderen Einsatzes die Sollstärke gem. KStN erhöht.

06. April 1944:

Die Divisionsfüsilierkompanie 191 wird auf dem Truppenübungsplatz Baumholder aufgestellt. Die Führung der Kompanie übernimmt vorerst Leutnant Schneider vom I./Gren.Rgt.1057. Die Kompanie besteht an diesem Tag aus 60 Soldaten, weitere 29 Soldaten werden am 09. April der Kompanie zugeführt. Am 16. April besteht die Kompanie bereits aus 1 Offizier, 20 Unteroffizieren sowie 112 Mannschaftssoldaten. Bis zum 17. April fehlen sämtliche Waffen, erst an diesem Tage werden u.a. Gewehre empfangen. Am 22. April wird die Kompanie im Rahmen des Aufklärungsauftrages mit 124 Fahrrädern ausgestattet. Neuer Kompaniechef wird am 24. April 1944 Oberleutnant Kattermann, bisher Kompaniechef der 7./Gren.Rgt.1057. Die Kompanie wird unter anderem mit Maschinenwaffen (MP/MG), mittleren Granatwerfern ausgerüstet und trainiert für mögliche Luftlandeeinsätze. Am 05. Mai wird die Kompanie zum Abtransport per Zug nach Frankreich verladen.

07. April 1944:

Mit Regimentsbefehl12 Nr. 13 lfd. Nr. 3 (mit Wirkung zum 11.04.1944) werden die 8. und die 9. Batterie aufgestellt durch Umbenennung (3. Bttr. wird 5. Bttr., 5. Bttr. wird 8. Bttr., 6. Bttr. wird 9. Bttr.). Hierzu sollen die 3. und 6. Bttr. später neu aufgestellt werden (offizielle Nennung in Befehl bereits 17.04.1944). Am 07.04.1944 werden der 1., 2. und 4. Bttr. je vier Gebirgsgeschütze 40 zugewiesen. Somit wird ein Teil des Art.Rgt.191 von 10,5-cm-le. F.H.18/40 zu 10,5-cm-Gebirgshaubitze 40 umgerüstet.

08. April 1944:

Am 8. April werden Einheiten der Vers.Trp. vom Trp.Üb.Pl. Bitsch auf südliche und südwestl. Ortschaften verlegt: Kf.Kp.191 nach Bärenthal, Fahr.-Schw.191 nach Lemberg-Enchenberg, Nachsch.Zg.191 nach Lemberg, Verw.Kp.191 nach Egelshardt, Bäckerei-Kp.191 nach Sierstal-Lemberg, San.Kp.191 nach Klein-Rederchingen.

10. April 1944:

Am 10. April 1944 wurde das Feldpostamt 191 im Wehrkreis XIII aufgestellt. Der ersatzstellende Truppenteil war die Fp.Ers.Abt. Meierhöfen bei Karlsbad.

Der Regimentskommandeur Gren.Rgt.1057, Oberst Dirauf, wird zur Führerreserve versetzt. Das Regiment wird durch Major von Saldern (Träger des Ritterkreuzes und Deutschen Kreuzes in Gold) übernommen. Hauptmann Langenfeld, Führer I./Gren.Rgt.1057 wird ebenfalls zur Führerreserve versetzt. Das Kommando übernimmt Ritterkreuzträger Major Eitner. 13

14. April 1944:

Befehl zur Aufstellung des Musikkorps der 91.Inf.Div durch Musiker aus den bereits bestehenden Einheiten.

17. April 1944:

Es findet ein Versorgungsplanspiel der 91.LLD in Bitsch unter Führung des Ib statt.

Stabsfeldwebel Günter Steinberg wird als Hauptfeldwebel der Div.Füs.Kp.191 durch Hauptfeldwebel Hundt abgelöst. 14

20. April 1944:

Für eine Verladeübung ("Sandkastenspiel") der 91.ID wurden insgesamt 53 x DFS 230 (1. Gruppe) sowie 40 x Go 242 (2. Gruppe) angesetzt. Die Vorausgruppe wurde mit den folgenden Einheiten eingeteilt: III./Gren.Rgt.1058, 1.I.K.H.-Zug, Rgt.Pi.Zug, Fu.Trupp, N.A.191, 1.Pi.Btl.191.

22. April 1944:

Die Fla.Kp.191 wird der Division im Bahntransport aus Hall in Tirol nach Niederalben-Rathsweiler zugeführt. Die Bewaffnung besteht aus 12 x 2 cm - Fla.Geb.Geschützen mit RSO als Zugmittel. Für den Fall eines feindlichen Kampfstoffeinsatzes wird die Aufstellung einer Entgiftungs-kompanie aus dem Entgiftungszug 191 vorbereitet.

25. April 1944:

Generalmajor Wilhelm Falley wird neuer Kommandeur der 91.ID. Er übernimmt das Kommando von Generalleutnant Bruno Ortner. Dieser wechselt kurz in die Führerreserve (Kdo. 77.ID) und übernimmt am 1. Mai 1944 das Kommando der „44. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister“.

26. April 1944:

Befehl zur Zuführung der 91. LLD zur 7. Armee in den Raum Cotentin durch OKW. 15

Der personelle Bestand des Gren.Rgt.1058 beläuft sich am 26.4.1944 auf 54 Offiziere (Fehl: 2), 8 Beamte, (Fehl: 0), 427 Unteroffiziere (Fehl: 1), 1905 Mannschaftssoldaten (Fehl: 47) und 318 HiWis (Fehl: 51). Somit hatte das Regiment insgesamt 2386 Soldaten von 2436. Materiell hat sich der Zustand kaum geändert.

27. April 1944:

Meldung am 27.04.1944 durch OB West: “Luftlandedivision 91 wird in Westen verlegt, dadurch Austausch der Ausstattung.”

Das Art.Rgt.191 meldet das Soll an Geb.Haub.40 (insgesamt 16 Stück) erreicht.

Dem Gren.Rgt.1058 werden zu Verlasteübungen 2 DFS und 2 GO-Rümpfe zugewiesen.

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Abbildung 11
Gen.Maj. Wilhelm Falley als Oberst

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Abbildung 12 a+b
Fernschreiben des Oberkommandos der Wehrmacht / Wehrmachtsführungsstab / Operationsabteilung gez. im Auftrag durch Generaloberst Alfred Jodl

Belegt durch die WASt-Auskunft der Deutschen Dienststelle in Berlin ist Stabsfeldwebel Günter Steinberg gem. Meldung vom 27.4.1944 als Zugang von der Marsch-Kp. des Gren. Ers. Btl. 107 bei der 9./Gren.Rgt.1057 verzeichnet. Er war vorher bei der 5./Gren.Ers.Btl.107 in Idar-Oberstein stationiert. Zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern wohnte er damals in Bad Kreuznach in der Hindenburgkaserne. Von dort aus fuhr er mit der Reichsbahn zum Bataillonsstab, in dem er als Hauptfeldwebel Dienst tat.

Sein beruflicher Werdegang begann 1926 als Maschinenbauer/Werkzeugmacher. Nach der Lehre 1930 meldete er sich bei der brandenburgischen Polizei. Nach seiner Ausbildung 1931 tat er in Berlin Dienst bei der Schutzpolizei Berlin 3. Polizei-Bereitschaft Inspektion Linden Gruppe Mitte bis zu seiner Versetzung zur Polizeischule in Münster 1934 zur 1. Hundertschaft. Am 1.10.1935 wurden die kasernierten Bereitschaftspolizeien per Erlass der Wehrmacht zugeschlagen. Nunmehr war er Feldwebel in der 1./Inf.Rgt.18 Paderborn, am 7.3.1936 versetzt zur 5./Inf.Rgt.80 in Koblenz als Oberfeldwebel. Im November 1936 versetzt zum Stab II./Infanterie-Regiment 80. Dort fand er Verwendung als Haupt-feldwebel. Er wechselte 1937 nach Bad Kreuz-nach zum Stab des II./Inf.Ers.Btl.107. Kurz-aufenthalt mit der Einheit in Wreschen / Polen bis 1941. Danach Rückkehr nach Idar-Oberstein zur 5./Inf.Ers.Btl.107.

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Abbildung 13
Stabsfeldwebel Günter Steinberg

Nach der Aufstellung der 91. Infanterie Division wurde eine Panzerjäger-Abteilung 344 aufgestellt. Nach seinen Angaben war er kurz in dieser Einheit. Diese wurde aber erst einmal in Milowitz aufgefrischt und kam im Westen nicht mehr zum Einsatz. Unter Hauptmann Lederer wurde sie in Tarnow/Polen in den Einsatz gegeben. Günter Steinberg wechselte zur 14./Gren.Rgt.854 als Teil der 344.Infanterie Division.

Mit dieser Einheit erlebte er das Kriegsende im Raum Spremberg. Wo genau und wie ist unbekannt. Auf jeden Fall war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wie sein Entlassungsschein aus dem Lager Bretzenheim belegt. Aus dieser wurde er am 14.6.1945 entlassen. Günter Steinberg starb am 10.12.1981 im Alter von 70 Jahren.

28. April 1944:

Fernschreiben der HGr. B an AOK 7 vom 28.04.1944:

1.) Für die 91.Lula / Div. ist folgender Bereitstellungsraum beabsichtigt: Nantes einschl. – Chateaubriant einschl. – Lesel einschl. – La Gacilly einschl. – Redon einschl. – Pontchateau ausschl. – Savenay einschl.

2.) Vorauspersonal ist unmittelbar bei Wehrkreis-Kdo. III und Armee Ob.Kdo. 7 abgerufen worden.

3.) Chef Heer Rüst und BdE wird gebeten, die Division baldmöglichst im Eiltransport zuzuführen und voraussichtichen Transportbeginn mitzuteilen.

29. April 1944:

Anruf durch stellv.Gen.Kdo. XXII.AK: sofortige Inmarschsetzung eines VP der Div. zum AOK 7 nach Le Mans (West-Frankreich)

Aus dem Tätigkeitsbericht der Div.Nachrichtenabteilung 191: 16

„Oblt. Vogt ruft an, dass Kdr. als Führer des V.P. der 91.I.D. noch heute abrückt. […] Von der Abt. gehen mit: Hauptm. Bückreihs, Lt. Fischer, Wm. Leininger 1.Kp., Obgefr. Lenz 2.Kp., Gefr. Kreiling Stab, mit Schreibmaschine. Um 22:00 Uhr versammelt sich das V.P. der 91.I.D. beim Bahnhofs-Offz. in Saarbrücken. 23.15 Uhr Abfahrt nach Metz. 00.50 Uhr Ankunft.“

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Das Truppenkennzeichen des „Haudegens“ konnte nicht bestätigt werden. Es wurde aus der Erinnerung, aufgrund des Namens „Haudegen-Division“, von einem unbekannten Zeichner erstellt. Bis heute gibt es keine Abbildung, Zeichnung oder Fotografie die das gezeigte Symbol zeigt.

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Das rechte Truppenkennzeichen ist das der 344. Infanterie-Divison nach der Neuaufstellung der 91. im November 1944. Ob es bereits bei der 91. Infanterie-Division zum Einsatz kam ist nicht bekannt.17

Abbildung 14 a + b Divisionsabzeichen 91. Luftlande-Division und/oder 344. Infanteriedivision

Phase II: Das Leben in der Etappe: 27.04.1944 - 05.06.1944

(Verlegung, neue Aufgabe, Unterbringung, Alltagsleben)

Mai 1944

01. Mai 1944:

Kriegstagebuch der Führungsabteilung AOK 7 vom 01.05.1944: 18

[…] Befehl an Gen.Kdo. XXV.A.K., dass gem. Führerbefehl ab 2.5. 91.I.D. aus der Heimat in den Armeebereich zugeführt wird. Vorgesehene Bereitstellung im Raum Nantes – Redon bis südl. Rennes. […]

Die Personalstärke des Gren.Rgt.1057 besteht aus insgesamt 56 Offizieren, 4 Beamten, 426 Unteroffizieren, 1952 Mannschafts-soldaten und 369 Hilfswilligen.

Ia AOK 7 Tagesmeldung vom 01.05.1944: 19

I. Meldung an OB West: […]

3.) V.P. II. Fallsch.Jäg.Korps und 91. L.L.Div. im Armeebereich eingetroffen.

Tätigkeitsbericht des Bv.T.D. des AOK 7: 20

1.5. 91. L.L.Div.

Für die Bewegung von Leonore (91. LLDiv) werden die Ausladeräume von der Armee bekanntgegeben, mit dem V.P. der Division besprochen, und die Ausladebahnhöfe festgelegt. [...]

3.5. Gruppe Ia "Leonore"

Die vom VP der Division bereits einmal geänderten Ausladebahnhöfe werden kurz vor Eintreffen der ersten Züge erneut vom Ia der Division geändert. Da schwerwiegende taktische Gründe die beantragte Änderung rechtfertigen, wurde sie bei der Transportkommandantur auch durch-gesetzt. Die ersten Züge der Bewegung wurden durch direktes Eingreifen das Bv.T.O. zu den neuen Ausladebahnhöfen geführt. […]

4.5. a) 91. L.L.Div.

Eine neue Änderung der Zielbahnhöfe wird vom Ia der Division befohlen. In einer Besprechung mit dem Chef des Stabes der Armee wird auf die Unmöglichkeit der dauernden Zieländerungen hingewiesen. Die Division wird durch den Chef in entspr. Weise in Kenntnis gesetzt. […]

5.5. Gruppe Ia 91. L.L.Div.

Eine erneute Zieländerung für den Divisionsstab wird beantragt. Da dieser Zug bei der Zieländerung nur einige Bahnhöfe vorher angehalten werden muss und dadurch keine weitere Neubearbeitung erforderlich ist, wird sie angenommen. Gleichzeitig wird bei Gen.d.Trspw. beantragt, dass in einem grundlegenden Befehl erneut hinzuweisen ist, dass die mit dem V.P. festgelegten Zielbahnhöfe bindend sind und nur durch geänderte taktische oder eisenbahnbetriebliche Gründe geändert werden dürfen. […]

8.5. Gruppe Ia 91.L.L.Div.

a) Die nach Nantes in Zuführung befindliche 91.L.L.Div. in die Normandie ist in den Raum La Haye-du-Puits abgedreht. Die Abdrehung erfolgt ab dem 18. Zug. Die bereits eingetroffenen ersten 17 Züge werden nach Einladung vom alten Raum nachgeführt. […]

10.5. Gruppe Ia 91.L.L.Div.

Die Armee drängt auf Tempoerhöhung der wieder einzuladenen Teile der 91. L.L.Div. Trotz Schwierigkeiten konnte die Tempoerhöhung von 4 auf 6 bei Gen.d.Trspw. erwirkt werden. […]

14.5. Gruppe Ia 91.L.L.Div.

Die seit 3.5. im Zulauf befindliche Bewegung "Leonore" (91. L.L.Div.) ist abgeschlossen.

Obergrenadier Stanisław Drewek war 28 Jahre alt als er in der 2./Grenadier-Ersatz-Bataillon 480, in der Stadt Slaný, ausgebildet wurde. Der junge Pole kam im November 1943 zur 9./Grenadier-Regiment 1025 in Baumholder. Aus der 9./Gren.Rgt.1025 wurde die 9./Gren.Rgt.1057. Am Tag der Invasion der Alliierten in der Normandie am 6. Juni war Drewek in der Nähe der Stadt La Fiere. Dort wurde er verwundet und in ein Lazarett in Le Mans gebracht. Am 8. August 1944 flüchtete er mit einem Freund aus dem Lazarett und versteckte sich bis zu seiner Gefangennahme durch amerikanische Truppen.

Am 15. Oktober 1944 war er in einem Kriegsgefangenenlager der Amerikaner. Als Pole wurde er unter die Aufsicht der polnischen Streitkräfte im Westen übertragen. Dort wurde er wieder Soldat und kämpfte an verschiedenen Kriegsschauplätzen in Holland, Belgien und Deutschland als Teil der polnischen Streitkräfte. Dafür wurde er mit dem France & Germany Star sowie der Medal Wojska (polnische Armee Medaille) ausgezeichnet. Stanilaw Drewek starb 1984 an seinem 70. Geburtstag in seiner Heimat Polen.

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Abbildung 15
Obergrenadier Stanislaw Drewek

Generalmajor Wilhelm Falley läßt ein Einlegeblatt mit 10 Merkpunkten drucken. Dieses Blättchen ist ständig durch die Soldaten der 91. Inf. Div. im Soldbuch aufzubewahren. Die Merkpunkte sind militärischer Natur, aber auch nationalsozialistisch durchzogen.

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Abbildung 16 a
Einlegeblatt für das Soldbuch 91.Inf.-Division

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Abbildung 16 b
Einlegeblatt für das Soldbuch 91.Inf.-Division

02. Mai 1944:

Zuführung der 91. LLD zur 7. Armee in den Raum Cotentin.21

Der 91. Inf.Div. wird der Bereitstellungsraum südlich von Rennes zugewiesen (Bourg de Comptes – La Gacilly – Nantes - Chateaubriant). Der Auftrag beinhaltet die Abwehr von feindlichen Luftlandeunternehmen in den Bereitstellungsräumen sowie die Fortführung der Aufstellung und Ausbildung. Hierzu wird die 91.Inf.Div. zunächst dem XXV. A.K. unterstellt.

Befehl des AOK 7 bezüglich 91.LLD vom 02.05.1944: 22

1) Nach Führerbefehl wird 91.ID (Neuaufstellung) ab 2.5. der Armee aus der Heimat zugeführt.

2) Bereitstellung im Raum Nantes (einschl.) - Chateaubriant (einschl.) - Le Sel (24 km südlich Rennes) (einschl.) - La Gacilly (13 km nördl. Redon) (einschl.) - Redon (ausschl.) - Pontchateau (ausschl.) -Savenay (einschl.) u. auf das Höhengelände zwischen Nantes u. Pontchateau.

3) Unterbringung hat Kampfgruppenweise zu erfolgen. Ein Gren.Rgt. ist an die Nordfront des Vert. Bereich Nantes zu legen.

Div.Gef.Stand: Nantes oder Savenay oder Pontchateau

4) 91.ID hat folgende Aufgaben:

a) Abwehr von Feindlandungen von See (insbesondere bei Briant und St. Nazaire) und aus der Luft.

b) Rasche Verschiebung innerhalb wie außerhalb des Armeebereichs.

5) Für die Abwehr feindl. Luftlandungen hat die Div. ihren neuen Raum nicht nur als Bereitstellungsraum, sondern auch als Stellungsraum anzusehen. In dem die Div. eingegraben mit den Waffen in Stellung Tag und Nacht bereit ist, auch 10-fach überlegenen luftlandenden Feind restlos zu vernichten. Hierzu sind vor allem die Höhen zu besetzen und die Ortschaften zu meiden.

6) Unterstellungsverhältnis nach Eintreffen der Div. im neuen Raum

a) taktisch (als Armee-Reserve), sowie in allen Fragen der Neuaufstellung dem AOK unmittelbar,

b) für Einsatz zur Abwehr von luftgelandeten Feind dem Gen.Kdo. XXV.A.K.

c) für die Vorbereitung zum Einsatz in Richtung Lorient und St. Nazaire dem XXV.A.K.

d) truppendienstlich versorgungsmäßig (laufende Versorgung) dem XXV.A.K.

7) Vorkdo. sind unterwegs. Vorkdo.Führer meldet sich am 1.5., abends, zur näheren Einweisung bei Gen.Kdo. XXV.A.K.

8) Gen.Kdo. XXV.A.K. meldet dem AOK auf Karte 1:200.000 baldmögichst:

a) Unterbringung der 91.ID im befohlenen Raum (bis Kpen.)

b) Einsatzvorbereitung gemäß Ziff. 6) c)

9) Für Einsatz für Div. außerhalb des Korps- und Armeebereichs folgt Sonderbefehl.

Beginn der Verladung des III./Gren.Rgt.1057 ohne 11.Kp. in die Bretagne.

03. Mai 1944:

Beginn der Verladung der 9./Gren.Rgt.1057, Rgt.Stab sowie der Stabskompanie 1057 und 13./Gren.Rgt.1057 in die Bretagne.

Die 91.LLD wird dem XXV.AK unterstellt.

04. Mai 1944:

Beginn der Verlegung der 91.LLD aus dem Raum Bitsch in den Raum Nantes - Redon per Bahntransport.

Als neuer Zugang zum AOK 7 wird das Feldpostamt 191 vom Armeefeldpostmeister Nord nach Amfreville verlegt, trifft am 4. Mai dort ein und bezieht Quartier in dem Ort.

Aus der Einsatzkarte "Vorgesehene Kräfteverschiebungen bei feindlichen Großlandungen" des Wehrmachtsführungstabes vom 04.05.1944 geht hervor, dass die 91.LLD bis zum 01.05.1944 unter Neuaufstellungen im Heimatkriegsgebiet geführt wurde und danach zu den Kräften im Westen eingegliedert wurde. Unter ‘‘Kräfte im Heimatkriegsgebiet‘‘ war sie bisher eine für den Lufttransport vorgesehene OKW-Reserve. Aus der Einsatzkarte geht weiter hervor, dass der Wehrmachtsführungstab für die folgenden Szenarien feindlicher Großlandungen u.a. den Einsatz der

91.LLD angedacht hatte:

- Operation "Hanna": - Plan gegen eine alliierte Invasion in Dänemark
- Operation "Forelle 1": - Störung der russischen Donauschifffahrt
- Operation "Forelle 2": - Versorgung der Stadt Budapest
- Operation "Marder 1": - Plan gegen eine alliierte Invasion an der ligurischen Küste Italiens
- Operation "Marder 2": - Plan gegen eine alliierte Invasion an der adriatischen Küste Italiens
- Operation "Blume 1": - Plan gegen eine alliierte Invasion vom Kanal aus gegen europäisches Festland
- Operation "Blume 2": - Plan gegen eine alliierte Invasion vom Mittelmeer aus gegen franz. Festland
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Abbildung 17
Karte „Vorgesehene Kräfteverschiebungen bei feindlichen Großlandungen" von 1944

05. Mai 1944:

Genehmigung der Verlegung der 91. ID in den Raum um Rennes - Nantes, anstatt nach Cotentin (Befehl vom 24.04.1944) auf Anraten des OB West.23

Ia Tagesmeldung des AOK 7 an OB West vom 5.5.1944:

I. Meldung an OB West:

[…]

2) 91.ID 5 Züge eingetroffen.

06. Mai 1944:

Befehl zur "Besonderen Anordnungen für die Versorgung anläßlich des Eintreffens der 91. LLD": 24

I. Allgemeines:

1.) 91. LLD wird ab sofort aus der Heimat der Armee zugefüfvhrt und in den Raum Nantes – Chateaubriant – Le Sel (24 km südl. Rennes) – La Glacilly – Redon – Pontchateau – Savenay verlegt.

2) Unterstellungverhältnis nach Eintreffen in dem neuen Raum:

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Abbildung 18:
Gefreiter Heinrich Spieles (unten links) wird mit Kameraden per Bahntransport vom Truppenübungsplatz Bitsch in die Bretagne verlegt.

a) Taktisch sowie in allen Fragen der Neuaufstellung dem AOK unmittelbar

b) für den Einsatz zur Abwehr von luftgelandetem Gegner dem Gen.Kdo. XXV. A.K.

c) truppendienstlich und in der lfd. Versorgung Gen.Kdo. XXV. A.K.

Verpflegung durch Verpflegungsausgabestelle (V.A.St.) durch La Chapelle

07. Mai 1944:

Auszug aus dem Kriegstagebuch des AOK 7 vom 07.05.1944:

Auf Grund Befehl H.Gr.B misst der Führer der Normandie und ihrer Verteidigung ausserordentliche Bedeutung zu. AOK schlägt H.Gr.B Abdrehen 91.L.L.Div. in die Normandie, dafür Einsatz 2.Fallsch.Jg.Div. im bisherigen Raum von 91.L.L.Div., vor. O.B. H.Gr. ist einverstanden. AOK befiehlt darauf LXXXIV.A.K. zur Verstärkung der Abwehr von Cotentin besonders gegen Luftlandungen:

1.) 243.ID

a) Gren.Rgt.920 ist in K.V.Gr. Bricquebec mit Unterstellung unter 709.I.D. einzusetzen.

b) Masse der Div. ist über die Prairies Marécageuses zur Abwehr von Luftlandegegner nach Norden zu verschieben.

2.) Pz.Abt.206 ist eingegraben im Küstenabschnitt Cap de la Hague – Cap de Carteret einzusetzen.

3.) Verlegung Sturm-Btl.AOK 7 in luftlandegefährdeten Raum um La Haye du Puits.

4.) Zuführung 91.I.D. aus vorgesehenem Bereitstellungsraum südl. Rennes zum Einsatz südl. anschliessend an 243.I.D. mit Auftrag: Vernichtung von Luftlandegegner.

5.) Bereitstellung zuzuführender Pz.Ers.-und Aus.Abt.100 gegen Luftlandegegner im Innern der Halbinsel

6.) 243.I.D. und Sturm-Btl.AOK 7 werden Gen.Kdo. LXXXIV.A.K. unterstellt, ebenso 91.I.D. (als Armee-Reserve) und Pz.Ers.- und Ausb.Abt.100 für Einsatz und Versorgung.

Befehl an Gen.Kdo.XXV.A.K., dass an Stelle LXXXIV.A.K. zuzuführender 91.I.D. 2.Fallsch.Jg.Div. in Raum Rennes und Nantes zugeführt wird.

a) Als beabsichtigten Unterbringungsraum meldet AOK an H.Gr.B: Le Sel – La Gacilly – Pontchateau – Savenay – Chateaubraint.

b) Gem. Führerbefehl wird Fallsch.Jg.Rgt.6 sofort zugeführt und zur Abwehr von Luftlandungen in die Normandie verlegt.25

08. Mai 1944:

91.LLD wird gem. Befehl von HGr. West nicht zum Küstenschutz eingesetzt, sondern im Raum Rennes-Nantes. Möglichkeit die 91.LLD schnell im Lufttransport zu verlegen. Verbleib der Spezialausrüstung bei der Division.

Weiterer Befehl zur Verlegung und gleichzeitigen Unterstellung (Unterstellung für Einsatz und Versorgung