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Nicole und Ralf Obermann sind sehr erfolgreiche Hochzeitsfotografen aus dem Norden Deutschlands. Ihre Erfahrungen geben sie in Seminaren und Workshops weiter und vertreten die deutsche Hochzeitsfotografie auf Branchenevents im In- und Ausland. Auf ihrer Website http://www.ro-fotografie.de/ informieren sie über aktuelle Workshops und Online-Kurse.

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Nicole und Ralf Obermann

Hochzeitsfotografie

Perfekte Bilder vom schönsten Tag

3., überarbeitete Auflage

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Nicole und Ralf Obermann

Lektorat: Boris Karnikowski

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

ISBN:

 

3., überarbeitete Auflage

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Inhaltsverzeichnis

image Einleitung

image Warum ich es anders erklären möchte

1 Equipment

image Starten wir mit der Ausrüstung:

image Notwendig. Nützlich. Wertvoll.

image Was gehört in die Tasche?

image Checkliste Equipment

2 Das kleine fotografische Einmaleins

image Fotografietechniken oder das ganze »P, M, S, A (Nikon)/P, M, Av, Tv (Canon)«-Zeug

image Belichtung

image ISO – wie viel Licht darf aufs Bild?

image Belichtungsmessung – wie sieht die Kamera das Bild?

image Weißabgleich – was ist weiß?

image RAW-Format – fotografiere immer 100 %

3 Bildgestaltung

image Goldener Schnitt

image Symmetrie

image Gib dem Bild einen Rahmen

image Wir haben aber auch in der Natur viele Möglichkeiten

image Das Auge führen

4 Die Location

image Natürlich nicht!

5 Vorbereitung auf das Shooting

image Die Grundlage für gutes und entspanntes Arbeiten

image Die Wünsche des Brautpaares

image Liste der Gruppenbilder

image Gästebuch

image Photo Booth

image Telefonnummern und Adressen

image Zeitplan

6 Gruppenbilder – aber wo?

image Flexibel sein!

image Denkt an euch!

7 Beginnen wir mit der Hochzeit

image Vorbereitung

image Hochzeitskleid

image Ankleiden

image Brautporträt

image Schwarz-Weiß-Bilder

image Welches Objektiv, welche Blende?

image Bräutigam

image Die erste Begegnung

image Generelles zu den kleinen Gästen

image Kleine Zusammenfassung der Vorbereitung

8 Die Zeremonie

image Etikette – sei professionell

image Ein paar Hinweise für das gute Gelingen

9 Die verschiedenen Lichtsituationen

image Dunkle Räume

image Harte Sonne und Lichtspots

image Gegenlicht

10 Die formellen Bilder

image Natürliches Licht

image Drinnen fotografieren

image Posen und Objektivwahl

11 Braut und Bräutigam, von cool bis romantisch

image Location – also, was nun?

image Wann gehen wir rein?

image Haltet Ausschau nach Kontrasten

image Licht

image Objektivwahl

image Aber was genau bewirken die Festbrennweiten im Gegensatz zum Zoom?

image Kameraeinstellungen

12 Kuchen, Cocktail und Dekoration

image Verschiedene Perspektiven einfangen!

image Dekoration und Details

image Licht

image objektivwahl

image Lichtsituation bei Details

image Fotografiert dann, wenn ihr es seht!

image Ablauf, wenn die Zeit knapp wird

13 Party

image Antanzen

image Kuchen anschneiden

14 Tanz- und Partybilder

image Lange Belichtungszeit – bewegte Bilder

image Normale Blitzbilder bereit zum Nachbearbeiten

image Entfesselt Blitzen

image Vorhandenes Licht

image Objektivwahl

image Der richtige Zeitpunkt

image Blickwinkel

image Abschlussbild

15 Arbeit!

image Nach allem – die eigentliche Arbeit

image Das ist Arbeit – die Selektion!

image Der Ablauf

image Zeiten synchronisieren

image Das Aussortieren

image Grundbearbeitung der Auswahl

image Zweite Sortierung – die »Best-of«-Bilder

image Dritte Sortierung – Umwandlung in JPG

image Internetgalerie und DVDs

image Hochzeitsalben und Danksagungskarten

image https://pixellu.com/

Anhang

image A In die Taschen, fertig, los

image B Bilder, die eine Hochzeit dokumentieren

image C Was sinnigerweise im Vorfeld geklärt sein sollte

image D Wissenswertes für die Paare

image E Varianten der Hochzeitsfotografie

image Die drei Varianten der Hochzeitsfotografie

image Die illustrierende Hochzeitsreportage-Fotografie teilt sich in zwei eigene Typen

Index

Einleitung

»Wären wir ohne Leidenschaft, wären unsere Bilder seelenlos.«
Daher fotografieren wir nach unserem Leitmotiv:
»See what you feel – so wie du bist«

Ralf & Nicole Obermann

Ich soll ein Lehrbuch schreiben über Fotografie? Und dann auch noch speziell über Hochzeitsreportage-Fotografie?

Nicole würde sagen, dass ich die laufende, wandelnde, fotografierende Verkörperung des Begriffs »abschweifend« bin … In der Fotografie ist das durchaus willkommen, da dadurch neue, unerwartete Motive aus interessanten Perspektiven entstehen. Bei einem Lehrbuch ist das aber eher nicht so erwünscht. Allerdings bemängele ich persönlich an vielen Lehrbüchern, dass sie sehr technisch geschrieben sind.

Die Autoren wollen ihr Wissen auf der rein technischen Ebene vermitteln. Das ist unglaublich trocken. Fotografie ist etwas Technisches. So weit, so gut. De facto habe ich aber in der Fotografie immer nur etwas Künstlerisches gesehen. Die Freude und den Spaß, das kreative Handeln und Gestalten – all das fand ich immer attraktiver, inspirierender und vor allem ergebnisorientierter als den technischen Aspekt hinter der ganzen Materie. Und genau das möchte ich auch vermitteln.

Vor Jahren haben wir unseren Tauchschein in Mexiko gemacht. Urlaub ist bei uns immer eine etwas schwierige Angelegenheit. Nur am Strand herumliegen liegt mir nicht; da bekomme ich meistens nach kurzer Zeit ein Ich-muss-was-unternehmen-Syndrom. Daher überlegen wir bereits sehr frühzeitig, wohin wir wollen und was wir dort anstellen. Für Mexiko stand, außer dem Nachholen unserer Hochzeitsreise, auch das Tauchenlernen auf der Liste. Völlig unbefangen haben wir also in Mexiko tauchen gelernt, es bis zum »Advanced Diver« ausgereizt und unseren Spaß daran gefunden. Die Freude, der Spaß und die wunderbaren Eindrücke und Bilder in unseren Köpfen waren es auch, die uns zurück in Deutschland dazu brachten, das Hobby weiter zu vertiefen. So hingen wir noch einen »Rescue Diver« dran.

Der große Unterschied zum Tauchkurs im Ausland waren die ständigen Hinweise auf Gefahren, die beim Tauchen lauern können. Nicht der Spaß oder die Möglichkeit, mit dem neuen Wissen eventuell später anderen helfen zu können, standen im Mittelpunkt. Vielmehr wurde uns im Kurs »Rescue Diver« die typisch deutsche Eigenschaft, in allem Guten auch stets das Negative zu sehen und das dann auszuarbeiten, nähergebracht. Wir sind Rescue Diver geworden, haben aber nach dem Kurs nach und nach die Freude am Tauchen verloren. Und mittlerweile sind wir schon seit etlichen Jahren nicht mehr dazu gekommen. Wenn wir ehrlich sind, lag es nicht an mangelnder Zeit, sondern an der Zerstörung unserer Fantasie, unserer Bilder, die wir vorher zum Tauchen im Kopf hatten. Denn Ängste und Sorgen können hemmen und sind nur sehr schwer auszublenden. Man ist dann in der neu bestimmten Welt der Sorgen um die Eventualitäten gefangen.

Also, wenn ihr ein Buch haben möchtet, in dem erklärt wird, dass ihr mit einem 50-mm-Objektiv 2,5 m vom Objekt entfernt stehen müsst, damit ihr bei Blende 4 und 1/125s ein tolles Close-up schießen könnt, und später noch dezidiert erläutert wird, warum das so ist, dann ist dieses Buch das falsche für euch.

Schön, wenn man seine Kamera versteht, und vielfach ist das auch sehr hilfreich. Jedoch geht es mir weniger um das technisch gute Bild, sondern mehr um das emotionale Foto. Der eingefangene Moment, der so viel mehr erzählt als ein technisch perfektes Bild von der Hochzeitslocation oder dem Paar.

Daher werde ich euch in diesem Buch Tipps und Tricks geben, genau so, als wärt ihr auf einem unserer Workshops. Da erzählen wir auch nicht in Metern und absoluten Werten. Analog zum obigen Beispiel würden wir dir empfehlen, so nah ans Objekt heranzugehen, bis du nur noch einen Ausschnitt vom Kopf und einen Teil des Oberkörpers siehst. Die Einstellung der Blende würden wir dir möglichst klein empfehlen, da der Hintergrund nicht im Fokus stehen soll. Und je nachdem, wie du die Stimmung des Bildes haben möchtest, kannst du leicht unter- oder überbelichten. Probiere es einfach aus!

Hochzeitsfotografie ist etwas sehr Emotionales. Wenn es dir gelingt, diese besonderen Momente einzufangen, dann erhältst du die wichtigsten Bilder, die du während der ganzen Hochzeit fotografierst.

Warum ich es anders erklären möchte

Typisch für unsere Workshops ist auch das Vermitteln von Informationen und Tipps wie bei Bekannten oder Freunden. Wir sind nicht die Personen, die bis ins kleinste Detail erklären, warum man etwas aus welchem Grund so oder anders macht. Oftmals ist es ein Bauchgefühl, das entscheidend dafür ist, warum wir gerade diese oder jene Position bzw. Situation eingefangen haben. Ich denke, so werden wir auch das Buch gestalten: Wir werden euch Tipps geben und Tricks verraten – so, als würden wir gerade zusammen mit euch auf einem Workshop sein.

Auf die Frage »Wie stelle ich jetzt die Kamera ein?« antworten wir also nicht: »Nimm eine 5.6er Blende bei 1/125s«. Das sind technische Werte und man kann in unzähligen Büchern nachlesen, warum man in einer bestimmten Situation genau dieses oder jenes machen sollte. Ich habe viele dieser Man-macht-das-so-Bücher gelesen und ich gestehe, ohne Unmengen von Kaffee hätte ich das nicht geschafft. Viele sind einfach nur langweilig – für mich. Sicherlich tolle Bücher für all diejenigen, die gerne technische Bücher lesen. Diese Personen werden mit unserem Buch vermutlich eher unglücklich werden (dabei ist es die Hauptaufgabe des Buches zu zeigen, wie man mit der Fotografie glücklich wird).

Einige Anekdoten werde ich auch erzählen. Das wollten wir eigentlich vermeiden. Aber irgendwie schwirren sie mir immer vor den Augen herum, wenn ich über bestimmte Dinge schreibe – da packe ich sie doch besser mit ins Buch. Außerdem machen genau diese Dinge das Ganze für uns aus.

Ach ja, wie werde ich denn jetzt unsere 5.6er Blende bei 1/125s beschreiben? Gar nicht. Ich will ja auch nicht, dass ihr ein Bild reproduziert, sondern ich möchte, dass ihr das Bild seht, bevor ihr es fotografiert. Dass ihr nicht anders könnt, als genau in diesem Moment abzudrücken, weil es einfach verzaubernd ist, was ihr seht. Also wird es eher ein »Geht besser nah an das Modell heran und versucht sein Gesicht mit dem Lichtspiel der Sonne einzufangen, mehr als Ausschnitt, damit ihr den Fokus auf die Augen lenkt, denn hier werdet ihr die Emotionen finden, die für die Hochzeitsfotografie so wichtig sind.« Und genau das ist es, was euch begeistern wird und das ihr später der ganzen Welt und vor allem eurem Brautpaar zeigen wollt.

Welche Blende und welche Zeit ihr dabei wählt, ist eurem persönlichen Geschmack überlassen. Ich zeige euch nur die Möglichkeiten auf.

Manch einer mag Schärfentiefe, mancher mag das Bild heller etc. Wenn ihr es lieber dunkler mögt, dann ist es an euch, die Einstellungen zu ändern. Ich möchte, dass ihr herumexperimentiert und euren Stil findet – und das auch oder sogar gerade in der Hochzeitsfotografie.

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Der »Wie-geht-das-Blick« zum Best Man war der Auslöser für das Klicken unserer Kamera.

1/160s bei f/5 44mm 24–70mm (f/2.8) ISO 4 000

Außerdem haben wir euch ab Seite 270 ein paar Anhänge mit ins Buch gepackt. Das sind Listen, entstanden aus unseren eigenen Erfahrungen. Diese Listen sollen euch davor schützen, bei der Vorbereitung wichtige Dinge zu vergessen oder vor Ort wichtige Fotos nicht zu schießen. Sie enthalten viele nützliche und hilfreiche Tipps, die euch vor Panik bewahren und natürlich von euch für eure Ansprüche ergänzt werden können.

Generell haben wir das Buch so aufgebaut, das wir zu Beginn etwas techniklastig sind, ein bisschen über die Kamera erzählen und wie man damit umgehen kann und dann auf die Bildgestaltung im Allgemeinen eingehen.

Danach legen wir gleich los mit unserem speziellen Teil, dem Fotografieren von Hochzeiten, oder genauer: eurer Vorbereitung darauf. Alles, was im Vorfeld schon getan werden kann, damit der eigentliche Tag für euch etwas entspannter ist.

Dann sprechen wir über das Ereignis selbst: Die Hochzeit, die Abläufe, worauf ihr achten solltet etc. Damit seid ihr für den Tag gut gerüstet und verliert trotz aller Hektik nicht den Spaß an eurer Arbeit. Hier findet ihr auch viele Tipps, Tricks und Ideen, damit eure Bilder noch besser werden.

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Also … auf die Plätze, fertig, klick!

Und zu guter Letzt, nach all dem Spaß kommt noch das leidige Thema »Arbeit«. Die sogenannte Postproduktion – also Bildoptimierung, Belichtungs- und Farbkorrekturen. Selbst die Bildauswahl kann man bei der Fülle der entstandenen Bilder als Arbeit bezeichnen. Außerdem drückt ihr mit der Bildauswahl euren Stil aus bzw. zeigt auf, was euch besonders gefällt.

Wir haben so viele Fotografen kennengelernt, die sagen, dass sie bestimmte Bilder nur machen, weil ihre Paare sie vermeintlich so haben wollen. Nun, wenn ich diese Bilder dann auf Messen oder in Publikationen zeige, generiere ich auch nur solche Paare, die diese Bilder wollen – ein Kreislauf.

Habt Mut zu eurer eigenen Interpretation der Situation oder des Bildes. Am einfachsten ist es, wenn ich das mache, was mir selbst am besten gefällt. Warum? Weil ich dann sicherer bin. Ich weiß, was mir gefällt, und deshalb habe ich das so oder so gemacht. O.k., wer einen Hang zu Trauerbildern hat, der sollte das eventuell nicht bei den Hochzeitsbildern ausleben. Eventuell hilft hier die Frage »Was würde das Paar mögen?« besser als »Was will das Paar haben?« Bitte stellt euch diese Frage nicht, wenn ihr die Leute gar nicht kennt und gerade eben zum ersten Mal gesehen habt. Dann geht das sehr wahrscheinlich nach hinten los. Lernt sie richtig kennen!

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Augenblicke, die einem Fotografen das Herz höher schlagen lassen. Ein in Gedanken verlorener Blick.

1/250s bei f/2.8 70mm 24–70mm (f/2.8) ISO 1600

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Equipment

Starten wir mit der Ausrüstung

Das ein oder andere müsst ihr euch eventuell auch noch kaufen. Nun, Fotoequipment ist häufig alles andere als preiswert. Die gute Nachricht: Oftmals gibt es günstige Alternativen. Wenn ich eine Alternative kenne, verrate ich sie natürlich sofort – also genauso wie auf einem Workshop oder wenn wir zusammen unterwegs wären.

Das ist im Wesentlichen unser Equipment, das wir in der Tasche haben. Wobei ich nicht immer beide Festbrennweiten mit mir rumtrage.

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Notwendig. Nützlich. Wertvoll.

Wir alle wissen, dass Fotoequipment nicht gerade preiswert ist. Allerdings revidiere ich das immer gerne, da die Kosten im Vergleich zu anderen Handwerken, z. B. aus dem Baugewerbe, verschwindend gering sind. Aber, ja: Es gibt viel Equipment und vieles ist sehr teuer.

Das Gute ist jedoch wie in vielen anderen Bereichen auch: Wir brauchen nicht immer das Teuerste, um gute Bilder zu fotografieren. Vielfach ist High-quality-Equipment nur sehr hilfreich, nicht jedoch zwingend notwendig.

Wenn wir hier in diesem Buch von bestimmten Marken sprechen, dann nicht, weil diese Marken uns sponsern oder wir damit reich und berühmt werden. Es gibt natürlich zu jedem Produkt äquivalente Produkte. Manchmal sind sie gut, teilweise besser, eventuell preiswerter – wie auch immer.

Aber, hey! Wir sind Fotografen, da gehören manche coole Sachen einfach dazu. Wenn ich mich für Sportwagen interessiere, dann träume ich auch nicht von einem Trabi. Wir lieben das Arbeiten mit der Nikon, haben aber auch mit Canon bereits lange gearbeitet. Also: Andere Väter haben auch tolle Töchter, und wenn ihr mit anderen Kameras glücklich seid, so what! Hauptsache, das Ergebnis stimmt. Das Gleiche gilt auch für die Software. Ich arbeite mit Adobe Photoshop seit Version 1.0 und intensiv seit 3.0. Klar kenne ich auch andere Programme, nur bin ich halt schneller mit Photoshop als mit irgendeinem anderen Programm. Wenn wir also das eine oder andere Produkt beschreiben oder empfehlen, dann liegt das daran, dass wir uns sehr gut damit auskennen.

Eigentlich vertreten wir immer die Meinung, High-quality-Equipment ist nicht so zwingend notwendig. Tatsächlich ist es aber wirklich wichtig, wenn man professionell arbeiten will. Es gibt den Spruch, ein Fotograf sei nur so gut wie sein Equipment. Diese sehr zynische These wurde in verschiedenen Foren stark kontrovers diskutiert. Wir verstehen die Aussage so: Professionelles Equipment ist hilfreich und kann dem Fotografen das Leben sehr erleichtern und seine Kreativität voll ausschöpfen.

Nehmen wir mal das Beispiel Autofokus. Bei uns ist es natürlich ausgesprochen wichtig, dass der Autofokus super schnell ist und präzise fokussiert. Hier gibt es gerade zwischen Consumer- und Profimodellen einen sehr großen Unterschied, was Geschwindigkeit und Präzision angeht. Bei professionellen Objektiven ist in der Regel auch die Lichtstärke besser als bei Consumermodellen. Dadurch erhält man bei schlechteren Lichtverhältnissen etwas mehr Spielraum bei der Offenblende. Das sind nur ein paar kleine Beispiele, in denen das gute Equipment seine Stärken ausspielen kann und dabei sehr unterstützend dem Fotografen zugutekommt.

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Seit Kurzem haben wir auch die Sony Alpha 9 im Einsatz.

Selbstverständlich ist und bleibt der Mensch hinter der Kamera das Maß, welches für »das gute« Bild entscheidend ist.

Natürlich kann ich als schlechter Fotograf auch mit Profiequipment meine Bilder nicht verbessern bzw. kann ein guter Fotograf auch mit dem schlechtesten Equipment noch fantastische Bilder produzieren.

Der Spielraum ist also weit gefächert und demzufolge bedarf es hier auch entsprechender Erläuterung.

Generell ist es unerheblich, für welche Marke man sich entscheidet, da die großen Labels alle auch das Profisegment bedienen. Hier entscheiden oftmals Vorlieben.

Welche Marke man also wählt, ist für jeden nach Bauchgefühl zu entscheiden. Am besten geht man einfach los und testet verschiedene Typen. Es macht durchaus Sinn, das Gerät zu wählen, mit dem man sich am sichersten fühlt.

Wir sind damals von Olympus zu Nikon, dann von Nikon zu Canon und wieder zurück zu Nikon gewechselt. Nicht, weil wir zu viel Geld besitzen und immer gerne die Marken wechseln, sondern weil bestimmte Systeme in einer gewissen Zeit nicht das Optimum für unsere Arbeit boten.

Ein Beispiel: Eine Zeit lang waren der Autofokus und das Rauschverhalten bei höheren ISO-Werten bei Canon besser als bei Nikon. Mit dem Erscheinen der Nikon D3 war der ISO-Bereich auf einmal sensationell besser als bei Canon. Daher der Wechsel. Womit wir auch gleich beim Thema sind: Was benötige ich denn für die Hochzeitsfotografie? Nun hat die Hochzeitsfotografie leider das schlechte und weit verbreitete Image, dass sie nicht so anspruchsvoll sei. De facto zählt sie aber gerade im Bereich der Hochzeitsreportage zu den extrem anspruchsvollen Formen der Fotografie. Warum? »Reportage« bedeutet, dass man viel unterwegs, zu Neudeutsch »on Location«, ist. Das heißt, dass das Equipment vielen verschiedenen Umständen und Witterungen ausgesetzt ist.

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Mit einer Canon 30D und einem 12–24 Tokina fotografiert – einer Optik, die nur knapp 400 Euro gekostet hat. Fotografiert durch die Trennscheibe eines Oldtimers, in dem Sohnemann im Bereich der leicht geöffneten Scheibe saß.

1/200s bei f/10 16mm 12–24mm (f/2.8) ISO 800

Staub und Regen sind nXOur zwei von vielen. Somit ist das Equipment auch einer höheren Verschmutzungsgefahr ausgesetzt, als das bei Studioequipment der Fall ist. Ich hatte einmal einen Fotojob für einen Reeder, der mit Holz handelte, und habe Aufnahmen im Hafen bei der Verladung gemacht. Vormittags war es klirrend kalt, mittags schien eine Stunde die Sonne und dann regnete es. Durch die Verladung und das Hin- und-her-Rangieren lag ganz viel Holzstaub in der Luft. In Verbindung mit den Abgasen von diversen Dieselaggregaten ergab sich ein uncharmant klebriger Staub, der sich durch den Regen überall ablagerte und alles einhüllte. Meine damals nagelneue, bislang ungenutzte Kamera besaß ein Kunststoffgehäuse. Dieses sah nach diesem einen Job aus, als hätte ich die Kamera schon unzählige Jahre und würde mich um mein Equipment nicht kümmern. Der Grünspan lag überall auf der Kamera, ließ sich aus dem Kunststoff nur schwer und in den Übergängen und Spalten gar nicht mehr entfernen. Die Kamera habe ich später komplett vom Service zerlegen und reinigen lassen. Rückstände im Kunststoff blieben jedoch.

Wir hatten Hochzeiten am Strand, in den Dünen, im Schnee, bei Regen, bei Wind etc. All das ist für das Equipment reines Gift.

Reportage bedeutet auch die Dokumentation eines Ereignisses über eine bestimmte Zeit. Für uns ist das eine Begleitung am Tag der Hochzeit von frühmorgens bis spätabends. Vielfach ist bereits in der Vorbereitung die Lichtsituation als eher schlecht zu beschreiben. Kleine, dunkle Zimmer – ich weiß gar nicht, warum diese am häufigsten die Wahl gewinnen – werden als Umkleidezimmer genutzt. Wenn es geht, interveniere ich hier schon und gebe zu bedenken, dass das Licht am Fenster einfach besser ist. Vielfach ist aber dieses Fenster leider nicht zu erreichen oder, oder, oder … In solchen Fällen sind ein möglichst rauscharmer hoher ISO oder ein super gut funktionierender Autofokus Gold wert. Nichts ist schlimmer, als wenn ein Objektiv in einem dunklen Raum nicht fokussieren kann und ständig »pumpt«. Auch hier kommt die Möglichkeit einer sehr kleinen Offenblende zum Tragen – alles ab durchgängig 2.8 oder kleiner ist hilfreich.

Wählen wir also unser Equipment anhand dieser Kriterien – robustes Gehäuse, möglichst durchgängige kleine Offenblende, hoher ISO bei minimalem Rauschen – kommen wir automatisch in eine bestimmte Liga des Equipments. Und das alles nur, weil wir eine Hochzeitsreportage fotografieren wollen? Nein, eben genau weil wir eine Hochzeitsreportage fotografieren wollen! Im Studio stelle ich mir das Licht, bei der Sportreportage ist es in aller Regel nicht dunkel. Das bedeutet: Für die Hochzeitsreportage-Fotografie brauchen wir sehr gutes Equipment.

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Ebenfalls mit einer Canon 30D fotografiert. Das gewählte Objektiv war das 24–105 Canon 4.0. Hier ist die Lichtstärke zwar nicht perfekt, mit dem Brennweitenbereich haben wir aber eine der schönsten Bandbreiten, die in einem Objektiv vereint sein können.

Mit ca. 900 Euro ist das Objektiv auch nicht zu teuer, denn der erzielbare Schärfeverlauf ist umwerfend – trotz Crop und 4er Blende!

1/60s bei f/4.5 40mm 24–105mm (f/4.0) ISO 400

Welche Kamera verwenden wir?

Natürlich aktualisieren wir unser Equipment regelmäßig. Das liegt nicht daran, dass unsere bestehende Ausrüstung nicht mehr funktioniert oder dass die neue um so viel besser wäre.

Oftmals ist es so, dass wir aus Sicherheitsgründen auf neues Equipment wechseln. Vielleicht hält die alte Kamera noch diese Saison oder sogar die nächste. Da wir aber professionell arbeiten, sprich für unsere Arbeit bezahlt werden, gehe ich das Risiko nicht ein, dass eventuell etwas ausfallen könnte.

Dazu kommt die Tatsache, dass gerade im Bereich der Kameras viel Neues und Gutes passiert ist.

Aktuell verwenden wir die Nikon D850, da sie ein unglaublich großes Einsatzgebiet abdeckt.

Im Vergleich zur Vorgängerin hat sich das Rauschverhalten bei höherer ISO-Einstellung wesentlich verbessert. Die Möglichkeit, verschiedene RAW-Größen zu fotografieren, kommt uns sehr entgegen. Und schließlich sind da noch der schnelle Autofokus, der von der Nikon D5 stammt, und der im Vergleich zur D5 deutlich günstigere Preis.

Wir haben auch die Nikon D5 im Programm, mit der ich es liebe zu fotografieren. Ein Arbeitstier, wie alle ihre Vorgängermodelle seit der D3. 100 % zuverlässig, was allein schon ein Argument für diese Kamera ist.

Nun haben wir seit Kurzem auch spiegellose Systemkameras im Einsatz. Ihre Vorteile sind die aufgrund des fehlenden Spiegelkastens kompaktere Bauweise, ein permanenter Liveview und absolut lautloses Auslösen. Liveview heißt, ihr seht direkt, wie sich das Bild verändert, wenn ihr Einstellungen an Blende, Zeit oder ISO vornehmt. Ihr seht also das, was ihr bekommt – WYSIWYG (»What you see is what you get«). Und geräuschloses Auslösen ist nicht nur in der Kirche klasse, sondern auch beim Baby-shooting oder in der Tierfotografie etc. Aus Erfahrung kann ich aber auch sagen, dass es sehr ungewohnt ist, wenn man überhaupt kein akustisches Feedback bekommt, ob man ein Bild geschossen hat.

Beim Arbeiten mit spiegellosen Systemkameras fand ich bislang das Fehlen des optischen Suchers sowie den zu langsamen Autofokus immer etwas anstrengend. Sony hat jedoch mit der Alpha 9 eine Systemkamera herausgebracht, die dieses Manko fast komplett aufhebt. Hinzu kommen Innovationen, die bei konventionellen DSLR-Kameras fehlen, allen voran der sehr gut funktionierende Augen-Autofokus, bei dem ich direkt auf das Auge scharfstellen kann. Das funktioniert selbst bei schlechter Beleuchtung und sogar, wenn die Augen hinter einer Sonnenbrille versteckt sind: Der Autofokus sucht die Pupille des Auges. Findet er diese nicht, schaltet er um auf Gesichtserkennung. Der Clou: Ich kann die Gesichtserkennung priorisieren. Ein Beispiel: Ich fotografiere in einer kleinen katholischen Kirche und stehe beim Einzug der Braut vorne beim Bräutigam. Der Gang ist eng, daher kann ich mich nicht vor den Bräutigam stellen – das würde auch nichts bringen, da vor der Braut die Messdiener und dahinter der Geistliche laufen. Also versuche ich, durch die Reihen der Gäste die Braut zu fotografieren. Die stehen natürlich auf, wenn die Braut eintritt. Also habe ich die Priorität für die Gesichtserkennung auf die Braut gelegt. An zweiter Stelle kommen dann meistens der Bräutigam, danach die Mutter oder die Großmutter der Braut – je nachdem, wie wichtig die Personen für das Brautpaar sind. Es lässt sich so eine Prioritätenfolge für bis zu fünf Personen bilden. Erkennt nun die Kamera eine Person – in meinem Beispiel die Braut – stellt sie sofort scharf und ich kann auslösen. Bingo!

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Momente fischen – Leidenschaft und Fluch zugleich, denn man kann nicht anders, als immer wieder den Auslöser zu betätigen. In dieser Situation fühlten sich beide noch unbeobachtet. Wie man sieht, war der Bräutigam noch gar nicht fertig. Den Spaß, den die Braut hier mit sich und den Sprungfedern des Bettes hat, hätte man nicht stellen können. Schmunzelnd denke ich an die Situation zurück und auch daran, dass die Kamera, wie so oft, genau das einfing, was ich sah.

1/250s bei f/4.5 19mm 14–24mm (f/2.8) ISO 2000

Blaue Stunde! Ein super Zeitpunkt für beeindruckende Fotos ist die Zeit zwischen Tag und Nacht. Denn die Sonne ist auf dem Weg hinter die Wolken und gibt wundervolle Farben ab, wenn man diese hervorlockt …

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1/2s bei f/4.5 14mm 14–24mm (f/2.8) ISO 4000

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Ein Genuss, mit einer Vollformatkamera zu fotografieren, sobald man sich wieder an Abstand zum Objekt gewöhnt hat und auch die Blenden wieder »instinktiv« korrekt wählt.

1/1000s bei f/3.5 70–200 (f/2.8) ISO 250

Für all diejenigen, die viel mit Crop-Kameras gearbeitet haben, sei erwähnt, dass die Umstellung auf Vollformat doch etwas geübt werden sollte. Wir haben das selbst erlebt. Schnell ist man an der Offenblende von 2.8 angekommen (Macht der Gewohnheit), um dann später zu erkennen, dass Blende 4 doch besser gewesen wäre. Hier muss man einfach etwas herumexperimentieren, um für sich die besten Einstellungen zu finden, den die Blende ändert sich ja durch den Crop-Faktor nicht, aber die anderen Randbedingungen führen zu einer veränderten Schärfentiefe.

Noch ein Vorteil ist natürlich der sehr schnelle und präzise Autofokus. Allen, die darunter leiden, dass Situationen verschwinden, ehe das Klicken der Kamera auslöst, sei gesagt: Hier liegt einer der Schlüssel zum Momentefischen. Die Situation, in der ein oder mehrere Gäste mit ihrer kleinen Pocketkamera versuchen, eine Szene zu fotografieren, kommt häufig vor. Dann dauert es meist einige Sekunden, ehe die Kamera oder das Handy mit dem Piepton den gefundenen Fokuspunkt signalisiert. Wie oft ist es schon passiert, dass ich die gleiche Situation fotografiert habe, plus den Schwenk auf die/den Fotografierenden, und von dieser Szene auch noch zwei bis drei Bilder machte. Das führt jedes Mal zu großem Gelächter und dem Kommentar: »Ah, der Profi!«

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1/1250s bei f/3.2 70mm 70–200mm (f/2.8) ISO 1600

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Gut zu wissen, dass der Autofokus auch in ungünstigen Situationen wie Gegenlicht und Dunkelheit einen fantastischen Dienst leistet.

1/125s bei f/2.8 60mm 24–70mm (f/2.8) ISO 1600

Was gehört in die Tasche?

Nach all dem »Was hab ich?« und »Was ist toll?« komme ich nun zu dem, was wirklich notwendig ist und in meine Fototasche gehört.

Wie schon erwähnt, sind lichtstarke Objektive sehr wichtig, um in den häufig vorkommenden schlechten Lichtsituationen noch Spielraum zum Fotografieren zu erhalten. Die preislich sehr attraktive und nicht minder gute Alternative sind Festbrennweiten. Sie sind sehr lichtstark und im Verhältnis zum Zoomobjektiv sehr viel günstiger. Da sie an sich schon mit sehr guten Blendenwerten glänzen, ist es sogar nicht immer notwendig, die kleinste Blende (f/1.2 oder f/1.4) zu kaufen. Die 1.8er-Blenden sind nochmals preiswerter und trotzdem von der Abbildungsleistung sehr gut.

Auch hier könnt ihr aus dem gesamten Bereich wählen: 24, 35, 50, 85, 105 sind die gängigsten. Somit kommt man mit einem Weitwinkel von 24 oder 35mm, einem Standard von 50mm und einem Teleobjektiv von 85 oder 105mm sehr gut zurecht. Gerade die Teleobjektive 85 und 105mm sind sehr gute Porträtlinsen. Als »großes« Teleobjektiv empfiehlt sich hier das 180mm. Wie gesagt, habe ich schon mal eine ganze standesamtliche Hochzeit nur mit dem 50mm fotografiert.

Wenn ich also die Rechnung aufmache mit einem 35/2, einem 50/1.8 und einem 85/1.8, dann habe ich sehr gute Objektive und zahle nur die Hälfte des Preises eines 24–70/2.8. Nehme ich nun noch das 180/2.8 hinzu, dann bekomme ich für den Preis eines 24–70/2.8-Zoomobjektivs meine gesamte Brennweite von 35–180mm.

Wir selbst haben mehrere Equipmentsets, die immer aus einem 14–24/2.8, dem berühmten 24–70/2.8 (das Immer-drauf-Objektiv) und dem 70–200/2.8 bestehen. Je nachdem, wie viel ich schleppen will oder ob ich die Location schon kenne, finde ich auch das 50/1.4 in meiner Tasche. Weiteres »Gear« wie ein Makroobjektiv oder ein Fisheye habe ich meistens in einer separaten Tasche, welche im Wagen wartet, da sie meist erst abends zum Einsatz kommt. Das gilt auch für das »Backup-Kameragehäuse«. Ich mag es nicht, mit zwei Kamerabodys umherzulaufen. Assoziationen mit einem behängten Christbaum sind mir da zu nahe. Außerdem schlagen so die Gehäuse öfter gegeneinander oder ich hocke mich hin, um ein Bild aus einer niedrigen Position zu schießen, und das Objektiv der zweiten Kamera schlägt auf den Boden. All dies sind Dinge, die mir nicht gefallen. Daher bin ich bekennender Objektivwechsler.

Einen Aufsteckblitz habe ich immer in der Tasche, weitere in der zweiten Tasche. Selbst wenn die Kamera einen eingebauten Blitz besitzt, empfiehlt es sich, einen Aufsteckblitz zu kaufen. Die Möglichkeiten sind um so viel größer und die erzielten Ergebnisse oft um ein Vielfaches besser. Generell verwenden wir den Blitz weniger, um die Situation aufzuhellen, vielmehr nutzen wir ihn, um gezielt Licht einzubringen oder um Bewegung zu simulieren. Da wir oftmals von mehreren Positionen gleichzeitig blitzen, haben wir mehrere Aufsteckblitze dabei.

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Hier wirkt der Raum und damit der Moment unendlich hell. Aber in Wirklichkeit war es »atmosphärisch düster« im Zimmer der Braut und der Blitz weit, weit weg. So wurde dieses Bild zum ausschlaggebenden und völlig ungeplanten Test des Equipments bzw. der ISO-Welt unserer Kamera – ISO bis an den Anschlag aufgedreht und beten, dass das verzögerte Klicken der Kamera ausreicht, um irgendwie so gerade noch ein gutes Bild zu ergeben.

Dieses Bild hat uns gezeigt, dass die Technik mehr sieht als das Auge. Ich weiß es, ich war dabei.

1/80s bei f/2.8 20mm 14–24mm (f/2.8) ISO 10000

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Wir sind immer wieder dankbar, wenn wir in der Kirche entspannt fotografieren können, da wir den lichtstarken Objektiven und dem ISO unserer Kameras vertrauen können.

1/30s bei f/3.3 70mm 24–70mm (f/2.8) ISO 10000

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Blitz auf zweitem Verschluss, gepusht (Drehen des Objektivs im Moment des Auslösens, meist besser als dynamisches Zoomen bekannt)

1/10s bei f/4 32mm 24–70mm (f/2.8) ISO 800

Dank dem D-Lighting-System von Nikon reichen hier die Systemblitze. Wir haben jedoch auch Funkauslöser, weshalb wir auf der Kamera selbst oft keinen Blitz aufgesteckt haben.

Das Problem beim eingebauten Blitz ist häufig der geringe Abstand zwischen Blitz und Objektiv, sodass rote Augen produziert werden – etwas, das man zwar gut in der Nachbearbeitung ändern kann, leider aber auch muss, womit wir wieder beim Thema »Zeit« wären. Außerdem ist der eingebaute Blitz generell frontal auf das Objekt gerichtet, was in den meisten Fällen eher uncharmant wirkt. Indirektes oder von der Seite einfallendes Licht wirkt viel gefälliger. Auf einen separaten Aufsteckblitz sollte man also auf gar keinen Fall verzichten.

Was steckt noch in der Tasche? Akkus haben wir mehrere dabei. Das gilt sowohl für die Kameras als auch für die Blitze. Ein Ladegerät für Akkus nehmen wir nicht mit. Nur wenn wir lange unterwegs sind, befinden sich Ladegeräte in der zusätzlichen Tasche. Wir haben so viele Akkus, dass wir am Tag des Fotografierens nicht laden müssen. Das Gleiche gilt für Speicherkarten. Wir haben so viele dabei, dass wir keine Speicherkarte löschen müssen, ehe die Daten nicht mindestens 2-fach gesichert sind. Damit beugen wir Datenverlust vor. Somit haben wir einmal in der Kamera ein Backup durch die zwei Speicherkarten plus später in der Agentur bzw. im Hotel, wo wir die Backup-Karte entnehmen, wenn wir die Daten auf eine externe Festplatte gesichert haben. Das ist aber ein eher seltener Umstand, der sich nur ergibt, wenn wir sehr lange unterwegs sind.