Die Gesundheit ist ein kostbares Gut, nur sie ist es
eigentlich wert, dass man dafür seine Zeit, seinen
Schweiß, seine Arbeit und sein Geld, ja sogar sein
Leben einsetzt.

(Michel de Montaigne)

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in diesem Buch trotz sorgfältiger Bearbeitung und Recherche ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Autorin und des Verlages ausgeschlossen sind.

Copyright © 2019 by Rena Rose

Umschlagidee: Rena Rose

Coverdesign: Kay Fretwurst

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7504-7540-3

Die Autorin

Rena Rose schreibt schwerpunktmäßig hauptsächlich Ratgeber und Sachbücher.

„Erwerbsminderungsrente JETZT“ ist der zweite Ratgeber aus der „NICHT LANGE FACKELN“-Reihe.

Sie ist mit einem Arzt verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann, drei Katzen und einem Hund in der Nähe von München.

Die Autorin hat u.a. 25 Jahre in einem großen Münchner Krankenhaus gearbeitet und weiß daher sehr genau, worauf es bei der Antragstellung ankommt. Sie hatte täglich u.a. mit Versicherungen, Krankenkassen, Rentenversicherungsträgern, der Agentur für Arbeit sowie Sozialämtern zu tun und konnte so vielen Patienten, aber auch Hilfesuchenden im privaten Umfeld erfolgreich durch das gesamte Antrags- und Widerspruchsverfahren helfen. Zudem war sie fast ein Jahrzehnt als ehrenamtliche Richterin am Landgericht München tätig.

Gerade deshalb kennt sie genau die Stolperfallen, die einen Antragsteller unweigerlich scheitern lassen können und die es zu verhindern gilt.

Journalistische Erfahrungen konnte sie mehrere Jahre bei einer Münchner Zeitung sammeln.

Du musst selbst zu der Veränderung werden, die du in der Welt sehen willst.

(Mahatma Gandhi)

Inhalt

Vorankündigung

Im nächsten Jahr wird mein neuer Ratgeber mit dem Thema „Mobbing, Bossing und Cybermobbing“ erscheinen.

Prolog
Warum gerade dieses Buch?

Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden
(Sören Aabye Kierkegaard)

Ich erkläre in meinem neuen Ratgeber gerade für Laien wieder ganz einfach und verständlich, wie es ohne Probleme möglich ist, selbst einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente zu stellen. Ich sage Ihnen, was genau Sie dazu benötigen, mit welchen Voraussetzungen Sie die besten Chancen haben und was die Stolperfallen sind, auf die Sie unbedingt aufpassen müssen.

Wie schnell auch Sie einen positiven Bescheid auf Ihren Antrag auf Erwerbsminderungsrente erhalten werden, hängt maßgeblich von Ihrem derzeitigen Gesundheitszustand ab. Das Alter ist hierbei nicht relevant. Haben Sie bereits einen Grad der Behinderung und wenn ja wie hoch ist dieser? Das ist zwar nicht zwingend erforderlich, erleichtert und beschleunigt das ganze Procedere aber doch sehr. Denn Sie erhalten eine Erwerbsminderungsrente ja gerade deshalb, weil Sie in den meisten Fällen bereits seit längerem krank sind und nicht mehr voll arbeiten können. Natürlich erhalten diese Rente auch Menschen, die eine schwere Erkrankung mit einer eher schlechten Prognose haben oder die einen Unfall hatten und in dessen Folge dauerhaft beeinträchtigt sind.

Aber da diesen zuletzt aufgezählten Betroffenen die Erwerbsminderungsrente eher schnell zugesprochen werden wird, befasse ich mich in meinem Buch vorrangig mit denjenigen Hilfesuchenden, die bereits länger an unterschiedlichen, zumeist chronischen Erkrankungen leiden, die noch im Berufsleben stehen, wahrscheinlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle haben und die in naher Zukunft planen, einen Antrag zu stellen. Diese Menschen werden es schwerer haben, mit ihrem Antrag heutzutage durchzukommen.

Im Jahre 2018 haben etwa 1,8 Millionen Menschen eine Erwerbsminderungsrente erhalten. Wie viele Menschen 2018 aber erfolglos einen Antrag gestellt haben, das erfährt die Öffentlichkeit leider nicht, aber Sie dürfen davon ausgehen, dass es sehr viele sind. Leider verliert durch einen ersten ablehnenden Bescheid ein Großteil dieser Menschen den Mut, einen Widerspruch einzulegen und für sich zu reflektieren und auch zu prüfen, warum ihr Antrag abgelehnt wurde.

Selbst wenn Ihrem Antrag entsprochen werden sollte, bedeutet dies noch nicht zwangsläufig, dass Sie gar nicht mehr arbeiten gehen müssen. Hier kommt es dann wesentlich darauf an, ob und wie lange Sie jeden Tag noch fähig sind, einer Arbeit nachzugehen. Wenn Sie täglich noch 6 Stunden arbeiten können, werden Sie keine Erwerbsminderungsrente erhalten. Also sollte Ihr Ziel immer sein, mindestens die halbe wenn nicht gleich die volle Erwerbsminderungsrente anzustreben.

Ich werde versuchen, Ihnen in meinem Ratgeber so gut wie möglich Hilfestellung zu geben und Sie über alles Wichtige und alle Eventualitäten sowie Gefahren aufzuklären, damit Sie, wenn Sie mein Buch gelesen haben, im besten Fall so fit sind, Ihren Antrag auf Erwerbsminderungsrente erfolgreich alleine zu stellen, Ihre Mitarbeit und Motivation natürlich immer vorausgesetzt. Sie sollten, wie ich bereits in meinem letzten Ratgeber eindringlich erkläre, viele neue, brauchbare und vor allem sehr ausführliche Arztbefunde mit möglichst mehreren guten Diagnosen vorweisen können. Auch ein bis zwei bereits absolvierte Rehabilitationsmaßnahmen wären spätestens jetzt sehr von Vorteil. Ich kenne die Problematik aus meiner jahrelangen Praxis. Bei der Antragstellung kommt es letztendlich nur auf die richtige Reihenfolge an. Ohne eine wirklich perfekte Vorbereitung und das richtige Knowhow wird es Ihnen heutzutage sehr schwer bis unmöglich gemacht, frühzeitig die Erwerbsminderungsrente zu erhalten.

Aber der Hauptgrund für einen ablehnenden Bescheid, sei es auf Antrag auf einen Grad der Behinderung, den begehrten Schwerbehindertenstatus (mindestens einen Grad der Behinderung von 50) oder für die Erwerbsminderungsrente, liegt nicht in der einzelnen Person des Antragstellers; vielmehr werden generell die verschiedenen öffentlichen Ämter zu einem rigorosen Sparkurs angehalten, was leider zu Lasten der Patienten geht.

Nach 25 Jahren, die ich in einem großen Münchner Krankenhaus gearbeitet habe, weiß ich sehr genau, worauf es bei der Antragstellung ankommt. Ich hatte tagtäglich mit Versicherungen, Krankenkassen, Renten- und Sozialversicherungsträgern, der Agentur für Arbeit und anderen Ämtern zu tun und konnte vielen Patienten, aber auch Hilfesuchenden im privaten Umfeld durch das gesamte Antrags- und Widerspruchsverfahren helfen.

Gerade deshalb kenne ich genau die Stolperfallen, die einen Antragsteller unweigerlich scheitern lassen können. Ich möchte Ihnen mit meinem neuen Ratgeber dabei helfen, damit Ihnen das auf keinen Fall passieren wird.

Ich werde Sie in meinem Buch wieder Schritt für Schritt mit bewährten Tipps, die zwar nicht alltäglich, aber ganz legal sind, zum Ziel lotsen. Denn ich bin auf Ihrer Seite, das müssen Sie immer im Hinterkopf haben. Auch für den Antrag auf Erwerbsminderungsrente brauchen Sie keinen teuren Anwalt oder sonstigen „Fachmann“. Mit meiner Hilfe sollte es auch Ihnen als Laien möglich sein, diesen Antrag ganz ohne fremde Unterstützung und vor allem ohne Kosten zu stellen.

Ich habe mir bei der Erstellung dieses Ratgebers die größtmögliche Mühe gegeben und alle meine bisher gesammelten und bewährten Erfahrungswerte aus vielen Jahren Berufserfahrung mit einfließen lassen.

Allgemein gehaltene Ratgeber zum Thema Erwerbsminderungsrente, die eigentlich nur das wiedergeben, was man auch im Internet oder in Broschüren zuhauf kostenlos nachlesen kann, gibt es meiner Meinung nach bereits mehr als genug. Diese Bücher nutzen Ihnen rein gar nichts, da sie zu einem großen Teil nur Paragraphen zitieren, aber nicht die wirklich relevanten Themen behandeln, die jeder Betroffene unbedingt wissen sollte, bevor er einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellt.

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinem eher unkonventionellen und praktischen Ratgeber wieder wertvolle Hilfestellung geben kann und meine Ratschläge auch Sie persönlich bald zum Erfolg führen werden.

Mein erklärtes Ziel ist es, dass wirklich jeder Laie, selbst wenn er über keinen PC oder Internet verfügt und keine fundierten kaufmännischen Fähigkeiten hat, anhand meines aktuellen Ratgebers weiß, worauf es beim erfolgreichen Antrag für die Erwerbsminderungsrente ankommt. Auch ohne PC können Sie sich alle benötigten Anträge per Post zusenden lassen.

Ich habe zwar einige, wie ich meine, sehr wichtige Punkte, die auch für Ihren Antrag auf Erwerbsminderungsrente wichtig sein dürften, aus meinem Ratgeber: „Nicht lange fackeln – GdB und Schwerbehindertenausweis in einem Jahr“ übernommen. Sollten Sie aber mit dem Gedanken spielen, auch den Antrag auf einen Grad der Behinderung zu stellen, genügen Ihnen die Informationen, die ich Ihnen in diesem Buch zur Verfügung stelle, leider nicht. Dann würde ich Ihnen raten, sich meinen letzten Ratgeber zu besorgen.

Ganz wichtig:

Verschicken Sie wirklich alle Unterlagen, die Ihre Erwerbsminderungsrente, den Antrag auf einen Grad der Behinderung, Krankengeld oder Arbeitslosengeld betreffen, also gerade Anträge, Arztbriefe, Widersprüche etc. immer per Einschreiben an Rentenversicherung, Versorgungsamt, Agentur für Arbeit, Krankenkasse sowie Zusatzversorgung (Betriebsrente). Auch die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU’s) bitte immer per Einschreiben an Ihren Arbeitgeber, die Krankenkasse und die Arbeitsagentur schicken. Wenn Sie es per Einwurfeinschreiben versenden, genügt Ihnen dies als Nachweis ebenso, dies ist auch etwas billiger. Den Einlieferungsbeleg heften Sie bitte gleich in Ihrem Ordner an das entsprechende Schreiben.

Gut ist es, wenn Sie alle Anträge und Arztbefunde ebenfalls kopieren und in Ihrem Ordner abheften, bevor Sie sie verschicken. Es passiert immer wieder, dass Unterlagen auf dem Postweg verschwinden und nicht ankommen. So können Sie dann belegen, dass Sie Ihre Unterlagen weggeschickt haben und sind auf der sicheren Seite.

Es ist zwar noch nicht per Gesetz beschlossen, aber so gut wie sicher, dass der „gelbe Schein“, wie die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung auch im Volksmund genannt wird, in absehbarer Zukunft bald der Vergangenheit angehören wird. Die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung entfällt dann für alle gesetzlich Versicherten. In Deutschland wurden 2018 immerhin 77 Millionen Krankschreibungen analog ausgestellt. Nach dem zum 1. Januar 2021 geplanten Anti-Bürokratie-Gesetz (BEG III) muss der erkrankte Mitarbeiter dann die verschiedenen Teile der Krankmeldung nicht mehr selbst in einen Briefumschlag stecken, diesen ausreichend frankieren und sich krank zum nächsten Briefkasten schleppen. Statt des Patienten sendet der behandelnde Arzt zukünftig einen Datensatz an die Krankenkassen. Und die leitet die digitale Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung an den Arbeitgeber weiter.

Ganz wichtig zu wissen:

Dem Arbeitgeber wird auch mit der digitalen Krankschreibung keine Diagnose genannt, die übermittelten Daten sind identisch mit denen, die auch auf dem gelben Schein zu sehen sind und werden verschlüsselt übermittelt. Auch an den Fristen, bis wann der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit mitteilen muss, ändert sich nichts. Dies ist nach wie vor „unverzüglich“ zu tun. Die aus der bisherigen Regelung für den Mitarbeiter resultierende Pflicht, dass die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung nach dem dritten Tag der Arbeitsunfähigkeit beim Arbeitgeber sein muss, dürfte damit für Arbeitnehmer entfallen bzw. nicht mehr in seiner Verantwortung liegen. Allerdings erfährt er auch nicht, ob die Krankmeldung erfolgreich beim Arbeitgeber gelandet ist. Abgesehen davon darf der Arbeitgeber aktuell von der gesetzlichen Regelung abweichen und von Arbeitnehmern schon ab dem ersten Tag eine Bescheinigung verlangen oder im Arbeitsvertrag eine andere Frist festlegen. Hier muss sich der Arbeitnehmer erkundigen, was für ihn gilt.

Die Vorbereitungsphase…
1
Den Antrag auf Erwerbsminderungsrente systematisch planen – was muss ich wissen und wie gehe ich vor

Ich nehme an, Sie sind noch berufstätig und spielen mit dem Gedanken, die Erwerbsminderungsrente, die im Volksmund auch als Frührente oder EU-Rente bekannt ist, für sich zu beantragen. Sie sind gesundheitlich wahrscheinlich angeschlagen, so dass Sie am Arbeitsplatz häufige krankheitsbedingte Fehlzeiten haben.

Erfahrungsgemäß liegt hinter den meisten Betroffenen eine sehr lange Zeit der Unsicherheit, Arbeitsausfälle, Mobbing, Schmerzen usw., bis sie endlich ernsthaft in Erwägung ziehen, die Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Dies ist immer eine schwere Entscheidung, bedeutet es doch in absehbarer Zeit ein Ende der Berufstätigkeit.

Da man die Erwerbsminderungsrente aber nicht wie die reguläre Altersrente einfach und problemlos auf Antrag erhalten kann, sondern dies in den meisten Fällen ein langer Prozess mit offenem Ausgang ist, schrecken viele Menschen davor zurück, einen Antrag zu stellen. Das ist aber ein großer Fehler. Der Staat im Allgemeinen und in unserem Fall die Rentenversicherung muss extrem sparen. Arbeitnehmer sollen so lange wie nur irgend möglich arbeiten und fleißig Rentenbeiträge einzahlen.

Die Erwerbsminderungsrente ist zwar vorgesehen für Menschen, die krankheitsbedingt nicht mehr oder wenn dann nur noch eingeschränkt arbeiten können. Aber es wird ihnen sehr schwer gemacht, diese Rente, die ihnen zusteht, auch zu erhalten. Einfach mal einen Antrag ausfüllen und hoffen, dass es schon klappen wird, funktioniert leider überhaupt nicht. Da das Renteneintrittsalter immer höher geschraubt werden wird, sollten Sie bei einer chronischen Erkrankung über einen frühzeitigen Ausstieg aus dem Erwerbsleben ernsthaft nachdenken und dies auch gezielt planen.

Sie könnten sich enorm schaden, wenn Sie voreilig einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen, ohne sich gut vorbereitet zu haben. Sie geben in einem vorschnell gestellten Antrag vielleicht Arztbefunde oder Rehabilitationsberichte an, die unzureichend sind und Ihre Leiden/Beeinträchtigungen nicht ausführlich genug beschreiben, nennen Ärzte, die Ihnen schlechte Arztbriefe aushändigen und als ob das noch nicht reichen würde Ihnen auch noch eine gute gesundheitliche Prognose prophezeien. Das kann nur zum Scheitern verurteilt sein. Auf jeden Fall speichert die Rentenversicherung alles, was sie je von Ihnen an Informationen erhalten hat. Deshalb ist es von enormer Wichtigkeit, diesen Antrag genau zu planen und bei der Antragstellung alle relevanten Unterlagen zur Verfügung zu haben. Überlassen Sie hier bitte nichts dem Zufall. Denn ein ablehnender Bescheid wäre die Antwort.

Ich habe in meinem letzten Ratgeber, der sich mit dem Thema der Schwerbehinderung beschäftigt, erklärt, dass ein ablehnender Bescheid keinen Weltuntergang bedeutet. Damit würden Sie statistisch zu den ca. 50% der Menschen gehören, denen die Erwerbsminderungsrente im ersten Anlauf abgelehnt oder der Weitergewährungsantrag abgewiesen worden wäre.

Jetzt heißt es erstmal einen kühlen Kopf zu bewahren. Bitte prüfen Sie Ihren Ablehnungsbescheid ganz genau, um zu sehen, warum die Rentenversicherung nicht mitspielt.

Es ist wahrlich schwer verständlich, wenn Ihre behandelnden Ärzte Ihnen Arbeitsunfähigkeit diagnostizierten, Sie laut Ihrer Krankenkasse und der Agentur für Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eigentlich keine Chance auf eine Arbeit mehr haben und selbst der Gutachter des Medizinischen Dienstes auf Ihrer Seite war. Sie verstehen die Welt nicht mehr, stehen vielleicht unter Schock, weil der Rentenversicherungsträger es genau anders sieht.

Aber Fakt ist auch: wenn Sie gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, einer regelmäßigen Arbeitstätigkeit nachzugehen, müssen Sie ernsthaft in Betracht ziehen, diese Rente zu beantragen und sich sehr gut auf die Antragstellung vorbereiten. Eine bessere oder andere Alternative als die zur Erlangung der Erwerbsminderungsrente gibt es nicht für Sie, wollen Sie nicht die restlichen Jahre bis zur Altersrente, die Sie erst mit 65+x erreichen würden, dauernd im Krankenstand verbringen oder sich durch den Arbeitsalltag quälen. Das halten Sie nicht mehr jahrelang durch und eine Kündigung Ihres Arbeitsverhältnisses wäre bei regelmäßig vielen krankheitsbedingten Fehlzeiten die logische Schlussfolgerung. Denn selbst mit dem besonderen Kündigungsschutz sind Sie nicht unkündbar. Das Integrationsamt versucht zwar, Ihnen den Arbeitsplatz zu erhalten und bietet dem Arbeitgeber diverse Hilfen an. Doch das funktioniert nicht immer: In etwa 75% der Fälle stimmt das Integrationsamt einer Kündigung zu: Dem Menschen mit Schwerbehinderung kann gekündigt werden. Bei Zeitverträgen, in der Probezeit oder bei Probearbeit gibt es keinen besonderen Kündigungsschutz für Menschen mit Schwerbehinderung.

Wenn Sie zu diesem Zeitpunkt erst einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente in Erwägung ziehen, werden Sie sich im Kündigungsfall bei der Agentur für Arbeit arbeitslos melden müssen. Sie können davon ausgehen, dass die Agentur für Arbeit versuchen wird, Sie in irgendeine zumutbare Arbeit zu vermitteln. Allerdings können Sie sich bei Krankheit auch hier durch