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© 2014 (Erstauflage), Claus Bernet.
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Berlin, 2.2.2017 (7. Aufl.)
Edition Graugans, Berlin
Herstellung und Verlag: Bod - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7357-3173-9
GG Wissenschaft ist ein Imprint der Edition Graugans, Berlin
Bild 1 und 2: Pfarrkirche Saint-Simon in Baie, um 1550, Himmelspforte links oben, Civitas Dei rechts unten. Diese Darstellungsweise der Pforte als Doppeltoranlage in Anlehnung an Triumphtore und die Darstellung der Stadt als Burg mit vielen Türmen war im 16. Jahrhundert überaus beliebt, vor allem in Frankreich.
Bild 1
Bild 2
Bild 3 und 4: Jüngeren Datums ist diese Marienlitanei aus dem 17. Jahrhundert. Die Porta Coeli als Tor ohne Seitentürme mit barocken Anklängen befindet sich auf der linken Bahn oben, die Civitas Dei als ausdifferenzierte Stadtlandschaft auf der rechten Bahn unten. Beide ruhen auf Wolken. Das in Teilen beschädigte Fenster stammt aus der kath. Kirche Pont de l’Arche im Département Eure.
François Verdier: L'Église paroissiale Saint-Vigor de Pont-de-l'Arche, in: Session / Congrès Archéologique de France, 138, 1980, S. 33-43.
Bild 3
Bild 4
Bild 5 und 6: Die Pforte als Triumphbogentor und die Civitas Dei finden sich als Motive auch auf einem historistischen Buntglasfenster der katholischen Abteikirche Sainte Trinité in Vendôme. Sie wurden im 19. Jahrhundert eingesetzt.
Gabriel Plat: L'Eglise de laa Trinité de Vendôme, Paris 1934.
Anne Pascaud-Granboulan: Le vitrail de la Vierge à la Trinité de Vendôme, in: L'Information d'histoire de l'art, 16, 1971, S. 128-132.
Bild 5
Bild 6
Bild 7: Die gewaltige Fensterrosette der Kathedrale im katalanischen Solsona präsentiert die marianischen Symbole. Das im Uhrzeigersinn fünfte von sechs Symbolen zeigt die Ianua Coeli, also die Himmelspforte. Die Kirche wurde 1810 im Unabhängigkeitskampf teilzerstört, vermutlich setzte man die Fenster im Zuge der Wiederherrichtungen um 1840 in die gotischen Rahmungen ein.
Ramon Riu y Cabanas: Memoria histórica de la Imágen de Nuestra Señora del Claustro que se venera en la iglesia catedral de Solsona, Lérida 1891.
Bild 7
Bild 8: Bleiglasfenster von vermutlich 1864 in der katholischen Kirche Saint-Martin in Survilliers, einer Gemeinde im Canton de Luzarches (Île de France). Dargestellt ist die Pforte des Himmels als ein Symbol Mariens in der lauretanischen Litanei. Die klassizistische goldgelbe Pforte besticht durch klare Formen und ein weißes Schriftband, welches sich von unten links nach oben rechts durch die Pforte zieht. Diese muss offen sein, da man die Rückseite des Bandes deutlich sehen kann.
Bild 8
Bild 9: Die 1901 erbaute katholische Kirche St. Maria Czestochowa in Nanticoke (Kanada) wurde mit reichhaltigen Glasmalereien ausgestattet. Die Gemeinde wurde im 21. Jahrhundert der St. Faustina Kowalska-Gemeinde inkorporiert. Wer die Fenster ursprünglich gemacht hat, ist heute nicht bekannt, nach mündlichen Informationen sollen es mehrere Einwanderer aus Deutschland gewesen sein, vermutlich polnischstämmige Arbeiter aus dem Ruhrgebiet oder Schlesien. Die Darstellung der „Civitas Dei“ (siehe Aufschrift unten) ist ungewöhnlich dunkel und zeigt mehrere Kirchtürme mit lateinischen Kreuzen in einer grünen Rahmung, die das Fenster wie ein wertvolles Medaillon umschließt.
Bild 9
Bild 10: In der Kathedrale von Dunblane, Schottland, findet man Arbeiten von Louis Davis (1860-1941), die als seine besten gelten. Robert Younger, Baron Blanesburgh (1861-1946) stiftete 1915 die Neuverglasung Südwand, darunter der das „Humanity window“. Auf ihm streben Heilige in Richtung des goldenen Jerusalem, Himmlischen neben Jakob und David auch William Blake (1757-1827), der die berühmte Hymne „Jerusalem“ geschrieben hat. Zu erkennen sind in beiden Fensterbahnen je ein Tor mit einem großen, weißen Engel davor.
James H. Cockburn: A guide to Dunblane cathedral, Dunblane 1974.
Bild 10
Bild 11: Inspiriert von dem weltbekannten „Jüngstem Gericht“ Fra Angelicos (vgl. Band 1 der „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“) schuf Ernest Penwarden für die Werkstätte James Powell & Sons dieses Glasfenster. Eingesetzt wurde es 1923 im Südschiff der Kirche St Peter ad Vincula in Pennal, Gwynedd (Wales), zum Gedächtnis an Frank Gott aus Talgarth (1858-1920).
St Peter ad Vincula, Pennal, Penarth 1999.
Bild 11
Bild 12: 1927 entstand in der All Saints Church in Porthcawl (Südwales) ein Kirchenfenster, welches den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet wurde. Es ist eine Arbeit von Karl Parsons (1884-1934). Über vier Cherubim zeigt sich die himmlische Stadt ganz ähnlich wie die französische Küstenstadt Mont Saint Michel, die bei Flut vom Meer umgeben ist und gelegentlich mit dem Himmlischen Jerusalem in Verbindung gebracht wird. Der Lebensfluss kann dabei mit dem Ärmelkanal verglichen werden. Die einzelnen Tore und darüber gesetzten Bauten der Stadt fügen sich wegen der gotischen Kreuzrippen nur schwer zu einem Gesamtbild ein, am besten ist noch das große Haupttor in der Mitte mit einer Figur rechts (Engel, Geretteter oder Petrus?) zu erkennen.
Bild 12
Bild 13: Zu sehen ist ein kleineres Fenster aus einer Serie in der neogotischen Erzdiözesankirche St Luke's in Richmond Heights (MO, USA) mit dem Titel „Promise“, zu dem noch ein weiteres Fenster gehört. Es wurde nach Hebräerbrief 12, 22 gestaltet, 1928 von der Firma des Glasmeisters Emil Frei (1869-1942). In dem Torbogen sind christliche Symbole (wie Abendmahlskelch oder ein Kreuz) eingezeichnet. In dem Tor finden sich die Buchstaben Alpha und Omega, darunter steht geschrieben „The Heavenly Jerusalem“. Das Fenster lebt von seinen unterschiedlichen Blautönen, allein eine goldene Krone über den Buchstaben sticht hervor.
Bild 13
Bild 14: Der wenig englisch klingende Ort Kippen in Schottland liegt zwischen Gargunnock und Fintry. Die anglikanische Parochialkirche zählt zu den schönsten Bauten Schottlands, nicht zuletzt wegen der fünfzehn Buntglasfenster von 1930. Sie wurden vom bedeutendsten schottischen Glasfenstermeister des 20. Jahrhunderts angefertigt, von Herbert Hendrie (1887-1946) aus Edinburgh. Die beiden mittleren Fenster haben die Titel „The Triumphal Entry“ sowie „New Jerusalem“ und stellen im oberen Teil irdisches (links) und himmlisches (rechts) Jerusalem gegenüber. Die Fenster unter dem Kirchenturm sind Archibald Colville aus Arngomery gewidmet, dem Sohn eines schottischen Stahlwerkbesitzers.
Bild 14
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