Inhaltsverzeichnis
Alles im Kasten
Kartenverzeichnis
Unterwegs mit
Sabine Gorsemann, Christian Kaiser und Britta Jansen
Sabine Gorsemann promovierte mit dem The­ma »Reiseliteratur« und verfasste mehrere Rei­se­füh­rer, vor allem zu skan­di­na­vi­schen Gebieten. Zusammen mit Christian Kaiser bereist sie Schweden seit mehreren Jahrzehnten.
Britta Jansen lebte und arbeitete zeitweilig in Schweden.
Ein Uniprojekt untersuchte die Krimis von Sjöwall/Wahlöö, die in den 1970er Ja­h­ren das Genre erneuert hatten. Mei­ne ers­te Schwe­denreise folgte ihren Spu­ren; seit­her hat mich der Norden Eu­ro­pas nicht mehr losgelassen. Diese Be­geis­te­rung teile ich mit Christian Kai­ser. Anfang 2000 traf ich, nun in ei­nem eigenen Uni­pro­jekt, auf Brit­ta Jan­sen, die familiäre Bande nach Schwe­den hat und später zeitweilig dort leb­te - das Projekt Schwe­den­rei­se­füh­rer war ge­bo­ren. Brit­ta schrieb das Ka­pitel über ihre Lieb­lingsstadt Stock­holm und den Sprach­führer.
Bei vielen folgenden Reisen ent­deck­ten wir reizende kleine Orte mit ge­müt­li­chen Cafés, wo man erfährt, dass das Le­ben hier ruhiger abläuft, wir fanden klei­ne Schlöss­chen oder Gutshäuser mit schö­nen, meist naturbelassenen Au­ßen­an­la­gen, alte und liebevoll auf­be­reitete Hand­werksstätten und Fab­ri­ken, die zei­gen, dass Schweden schon früh ein füh­ren­des Industrieland war, und viele Na­tur­parks, die ein besonders schönes Stück Schweden für den Be­su­cher be­reit­halten - für einen Rund­rei­sen­den ein­fach ideal.
Orientiert in Südschweden
Die Region im Profil
Südschweden ist ...
Schweden punktet bei Urlau­bern mit einzigartiger Natur - allen voran bei den Schweden selbst: Diese verbringen ihre Sommerferien ausgesprochen gern im eigenen Land, sei es in der einsamen Stuga, auf dem Boot oder im Wohnmobil. Ins Ausland kann man reisen, wenn die Tage kürzer werden.
Der Großteil der insgesamt gut 10 Mio. Schweden wohnt im süd­li­chen­ Drittel des Landes, und davon wiederum die Mehrzahl in Städten. Allein im Großraum Stockholm leben gut 2,3 Mio. Menschen.
... ein vielfältiger Naturraum
In ganz Schweden gibt es 30 National­parks,­ von denen etwa die Hälfte im Be­reich unseres Buches liegt, von den un­zähligen regionalen Natur­reservaten ein­mal ganz abgesehen. Meist ist auch ein National­park­haus (Naturum) vor­ha­n­den, in dem man sich über das Ge­biet informieren kann, insbesondere wo die präparierten Wanderwege ver­lau­fen - perfekter Schutz der Natur vor dem Menschen für den Menschen!
... reich an Kultur und Geschichte
Historische Schlösser und stattliche Her­ren­höfe, klassische Kunst- und mo­der­ne Designmuseen, spannende Indus­trie­denkmäler und archi­tek­to­ni­sche­ Vor­zeigeprojekte, prähistorische Welt­er­be­stätten und liebevoll gepflegte Hei­mat­kultur; all das bietet Südschwe­den. Und zwar ziemlich flächen­de­ckend. Die­se Fülle zeugt von der ereig­nis­rei­chen Vergangenheit und dy­na­mi­schen Ge­gen­wart der schwe­di­schen Ge­sell­schaft.
... nicht nur eine Sommerfrische
Von Mittsommer bis Mitte August herrscht Hochbetrieb in den Ferien­re­gionen Süd­schwedens. An den Küs­ten und den Seen tummeln sich Bade­gäste und Wasser­sportler, Segler bevöl­kern die Boots­häfen, an den Piers ha­ben die Som­mer­lokale Saison. Danach wird es schlag­artig ruhiger und man­cherorts wer­den die Bürgersteige hoch­geklappt. Kann man bedauern - oder begrüßen, denn nun hat man ganz viel Natur für sich, die vorher nur im Pulk zu erleben war. Und im Winter erwacht wie­der das Outdoor-Leben; Skihänge und Lang­lauf­gebiete werden - noch - vor al­lem von den Bewohnern der Um­gebung genutzt.
Im Süden
Skåne ist Schwedens lieb­li­cher­ Südzipfel: Hin­ter san­di­gen Küsten erstreckt sich ein sanft gewelltes Mo­saik aus Fel­dern und Misch­wald. Mal­mö ist die attrak­tive Me­tro­po­le des Sü­dens, Lund be­sitzt­ eine alt­ehr­wür­dige Uni­ver­si­tät und die Hanö­bucht herr­li­che Strand­bäder. Im Wes­ten schließt sich Halland an, wo Badeorte mit Fähr- und Fi­scher­häfen ab­wech­seln, land­ein­wärts be­ginnt mit Små­land das typi­sche Wald­fjell, karg-fel­si­ges­ Ter­rain, von Moo­ren und Seen durch­setzt. Zur Küste von­ Ble­kin­ge franst es in Schwedens süd­lichs­tem Schä­rengarten aus und im Os­ten bil­det die 140 km lange Insel Öland ei­nen ganz eigenen, von Karst ge­präg­ten Naturraum.
Im Westen
Göteborg war und ist Schwedens Tor nach­ Westen: Pulsierende Hafen- und Han­delsstadt mit wechselvoller Ge­schich­te. Bohuslän mit seiner Insel­welt grenzt­ ans raue Skagerrak - das Meer hier ist wilder und salziger als die Ost­see.­ Das spärlich besiedelte Dals­land mar­kiert die Grenze nach Nor­wegen. Sein Labyrinth aus Seen, Flüs­sen und Ka­nälen ist ein Eldorado für Paddler, der Nationalpark Tre­stick­lan ein herr­li­ches,­ län­der­über­grei­fen­des Wan­der­ge­biet.­ Vor­ge­schich­te wird bei Tanum mit den welt­be­rühm­ten Felsritzungen greif­bar, in der Nachbarprovinz Väster­göt­land in zahl­reichen Me­ga­lith­grä­bern. Hier liegt zwi­schen den Bin­nen­mee­ren Vä­nern und Vättern uraltes Kul­tur­land mit Bur­gen und Klöstern, und mitten hin­durch verläuft ein be­son­ders attrak­tiver Abschnitt des Götakanals.
Im Osten
Bei Västervik beginnt die Schä­ren­küs­te, die sich bis zur Hauptstadt und da­rü­ber­ hinaus erstreckt; Schweden wie im Bilderbuch. In Östergötland liegen tra­ditionsreiche Handelsstädte - das 19. Jh. wurde in Gamla Linköping mit sei­nen gemütlichen Kopfsteingassen und Holzhäusern bewahrt. Sörmland hat von allem etwas: Einsame Wälder, gro­ße Gutshöfe, malerische Küstenorte, be­rühmte Schlösser und alte In­dus­trie­zen­tren. Und das alles im Ein­zugs­bereich der Hauptstadt.
Stockholm
Die attraktive Metropole lässt kulturell kei­ne Wünsche offen, lädt allerorten da­zu ein, ihrer lebendigen Geschichte zu begegnen und lebt so manchen Mo­de­trend selbstbewusst vor und aus. Ent­spannung finden Körper und Geist in der reizvollen Natur des Bin­nen­mee­res Mälaren und der Schärenküste vor der Haustür. Die vielen Bergparks im Zen­trum geben den Blick frei auf Stockholms Inselwelt; so naturnah und entspannt ist wohl keine andere Hauptstadt.
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Vier besondere Altstädte, vier ganz verschiedene Bauwerke, ein Mekka der Glaskunst und Stockholms meistbesuchtes Museum - ohne ein paar davon im geistigen Gepäck wird man als Besucher kaum nach Hause wollen.
UNESCO-Welterbestätten in Südschweden:
Marine­stadt Karlskrona → Link
Felsritzungen bei Tanum → Link
♦ Schloss Drottningholm Link
♦ Wikingerhandelsplatz Birka Link
♦ Skogskyrkogården (Friedhof) Link
Vier Städte, vier Epochen
Königsgräber in Gamla Uppsala: Hier be­ginnt Schweden ganz allmählich aus dem Nebel der Vor­geschichte aufzutau­chen - diese berühm­ten Gräber zeugen da­von. Versäumen Sie nicht das ange­schlos­sene Museum, das sich den Konjunk­tu­ren der Geschichtsdeutung widmet! Link
Holzhausquartier in Eksjö: In dem små­län­di­schen Provinz­städtchen wur­de Mo­dernisierung lange ver­schlafen - zum Glück! So blieb hier das einzig­ar­tige Holzhausquartier der Hand­werker und Händler aus dem 16. Jh. erhalten. Link
Marinestadt Karlskrona: Schwedens Groß­machtzeit prägt die 1680 ge­grün­de­te und bestens erhaltene Marine­stadt, die sich über mehrere Inseln im süd­östlichen Schärengarten von Ble­kin­ge erstreckt. Breite Straßen, große Plät­ze, Kasernen und Werftanlagen - bis in die 1990er Jahre war die Stadt Flot­tenstützpunkt, erst danach wurden die Militäranlagen für Besucher ge­öffnet. Link
Schlendern in Ystad: Welch eine Kulis­se für den düsteren Alltag von Henning Man­kells tiefsinnigem Kom­mis­sar Wal­lan­der. Fachwerk und Back­stein, schma­le Gän­ge und ver­win­kel­te Höfe bilden ein Alt­stadtmosaik aus dem 18./19. Jh. Herrlich zum Bummeln, egal ob auf Wallanders Spuren oder auf eigene Faust. Link
Steinerne Vergangenheit
Ales Stenar: Diese größte Schiffs­set­zung Skan­di­n­avi­ens liegt unweit von Ystad. Welche Funk­ti­on mag sie gehabt ha­ben? Darüber rätselt die Fachwelt und lässt sich nir­gends besser sin­nieren als ge­nau hier, wo sie sich erhebt, exponiert auf den Altdünen der Südküste. Link
Klosteranlagen von Vadste­na: Bes­ser als viele andere über­stan­den sie Re­for­ma­tion und Auf­lösung. Die Kirche be­ein­druckt mit ihrer schlich­ten Stren­ge, im Bjälbopalast do­ku­men­tiert das Muse­um die wech­selvolle Ge­schich­te die­ses bedeutenden Wall­fahrts­ortes. Die neu­en Klos­ter­ge­bäu­de­ beher­ber­gen seit dem 20. Jh. wieder Birgit­ti­nen. Link
Schloss Gripsholm: Inbe­griff der schwe­dischen Groß­macht­zeit sind die Wasa-Schlösser - nach der Reforma­ti­on buch­stäb­lich­ auf den Ruinen der sä­ku­la­ri­sier­ten­ Kir­chen­güter erbaut. So auch dieses be­rühm­te Schloss, dessen mächtige Trut­zigkeit im Span­nungs­feld mit der be­nachbarten Klein­stadt­idylle von Marie­fred steht. Link
Kanalschleusen bei Motala: Der be­rühm­te Götakanal ist besonders an sei­nen Schleusen auch für Landratten ein Muss. Bei Motala liegen in Borenshult gleich fünf hinter­einander und locken im Sommer Besucher an, besonders, wenn eines der al­ten Kanalschiffe ge­schleust wird. Kanal­geschichte ist in Mo­tala allgegen­wärtig, sei es in den Werk­stätten, dem Kanalkontor oder Museum. Link
Spannende Museen
VIDA-Museum auf Öland: Die welt­be­rühmte Glaskunst von Bertil Vallien und Ulrica Hydman-Vallien bildet den Schwer­punkt dieses auch architek­to­nisch ästhetischen Kunstmuseums. In den lichtdurchfluteten Hallen wirken vie­le Objekte wie schwerelos vor der wei­ten Kulisse des Kalmarsunds. Leben und Werk des Künstlerpaares werden be­leuchtet; es inspirierte mit seinen Ar­beiten, die in der Glashütte von Åfors ent­standen, zahlreiche Designer anderer Hütten, und so wird man im „Glasreich“ zwischen Växjö und Nybro bei Boda, Kosta oder Orrefors immer wie­der auf Zitate dieser Kunst stoßen - oft sogar erschwingliche. Link
Vasa-Museum in Stockholm: Die Vasa ist fraglos das berühmteste Schiff Schwe­dens. Und so ist das Museum, das sich um einzig sie dreht, das meist­be­suchte der Hauptstadt. Vor dem rie­sig aufragenden, dunklen Schiffs­rumpf zu stehen, ist denn auch beein­dru­ckend. Tragisch hingegen die Ge­schich­te ihres Untergangs gleich nach dem Stapellauf. Und unsicher ihr Fort­be­stand, denn der Zersetzungsprozess scheint unaufhaltbar. Also hin, bevor es zu spät ist.Link
Textilmuseum Borås: Vom früh­indus­tri­el­len Schmuddel-Image zum Vor­zei­ge­objekt in Sachen Nachhaltigkeit - der Werdegang des wichtigsten Wirt­schafts­zweiges der Stadt wird hier facet­tenreich nachgezeichnet. Auch Mo­de kommt nicht zu kurz, denn das Mu­seum fügt sich räumlich und the­ma­tisch in das Textile Fashion Center ein, in dem die benachbarte Hoch­schu­le die Zukunft der Branche kreativ und wissenschaftlich beleuchtet. Link
Schären, Seen und Waldfjell
Erlebnis Natur
Die Natur Südschwedens ist eher lieblich als dramatisch. Tauchen Sie ein, zu Fuß oder per Rad. Der Reiz liegt oft im Detail: ein idyllischer Waldsee, bemooste Felsen, eine verwunschene Bachkerbe. Gezähmt und doch naturschön wirken viele Golfplätze; sie stehen auch Gästen offen.
Wintersport ist vielerorts möglich; ortsnahe „Hochlagen“ - meist kaum über 300 m - werden zum Ski­lang­lauf genutzt, stellenweise gibt es be­schei­dene Abfahrtshänge. Für ech­ten Skiurlaub recht wenig, aber vom Ferienhaus mit Kamin und Sauna aus erholsamer als im alpinen Skizirkus.
Freiluftleben steht hoch im Kurs
Fast jede Kommune hat lohnende Rad-, MTB- und Wanderwege beschildert, die in wenigen Stunden oder einem Tag zu be­wältigen sind. Dazu unterhält jede Pro­vinz „ihren“ Fernwanderweg: Ein Stück auf dem Skåne- oder Sörm­lands­le­den zu wandern, ist auch als Tages­tour lohnend.
Das nasse Element spielt im Frei­luft­le­ben­ der Schweden eine zentrale Rolle, ob zum Baden, Surfen, Paddeln, Segeln oder Angeln. Und an Revieren für all das herrscht kein Mangel. Halland und Skå­ne locken mit lan­gen Sand­strän­den,­ herrliche Schären­küsten mit ver­wun­schenen Badebuchten schließen sich nördlich an. Landeinwärts bilden stil­le Seen und naturnahe Flüsschen ein unerschöpfliches Paddelrevier. Dals­land und Väster­göt­land teilen sich die abwechs­lungs­reichen Ufer des Bin­nen­mee­res Vänern. Legendär ist die Insel­welt vor Stockholm.
Wandern
Nationalpark Tresticklan: Die grenz­über­greifende Wildnis aus lichtem, ur­tüm­li­chem Kiefernwald wirkt völlig un­be­rührt. Während der deutschen Be­set­zung Norwegens war das Gebiet ein wich­ti­ger Korridor für Flüchtlinge, die vor den Nazis ins neutrale Schweden ent­kamen. Link
Tiveden-Nationalpark: In dem wild zer­klüfteten Terrain wären Wanderer ohne das gut markierte Routennetz schnell ver­loren. So aber arbeitet man sich von ei­nem staunenswerten Fleckchen zum nächs­ten: Kerben, Kuppen, Klüfte und Klöt­ze aus grauem Fels, leuchtend grü­ne Torf­moose, dunkle Kiefern und bräun­liche Moortümpel. Kein Wunder, dass hier Trollkirchen stehen - so der Na­me für zwei steile Felskuppen. Link
Kolmården: Die große Halb­in­sel grenzt mit ihren steilen Fels­ufern an die weite Bucht Brå­vi­ken. Der Sörm­lands­le­den­ führt hier entlang und zu den Zeugnissen vergangenen Erz­abbaus. Dazwischen idyl­li­sche Buchten und Rastplätze am See, ein spektakulärer Aus­sichts- und Kletterberg im Hin­ter­land. Diese Etappe ist ein Filetstück des Fern­wan­der­weges. Link und Link
Radfahren
Ulricehamn: Die Stadt liegt an der ehe­maligen Bahn­trasse von Fal­kö­ping nach Tra­nemo, die heute eine idea­le Rad­strecke durch das be­schau­li­che­ Ätra­dalen darstellt. Unsere Radtour führt außer­dem auf einsamen Neben­stra­ßen zu alten Kirchlein und be­schau­lichen Weilern. Auch wandern lässt es sich genüss­lich zwischen Fluss­aue, altem Kulturland und bewal­de­ten Hängen. Link
Bengtsfors: Von hier führt eine ab­wechs­lungs­reiche Radtour durch Wald und Wie­sen zum idyllischen Guts­hof Bal­ders­näs, am Dalslandkanal ent­lang zu Schleusen und klei­nen Häfen. Oder man leiht sich eine Draisine und stram­pelt auf den Schie­nen der alten Bahn­stre­cke bis nach Arjäng. Link
Öland: Zum Radfahren ein­fach perfekt. Die flache Kalksteppe im Inselinneren ist so ganz anders als Fest­land­schwe­den. Der Blick kann oft weit über karg be­wachsene Ebenen schweifen, wo al­ter­tümliche Wind­mühlen ihre Flü­gel gen Himmel recken und hinter nie­drigen Felsmauern Schafe weiden. Link
Regionale Highlights
Kisa: Der Ort hat ein reiches Frei­luft­an­gebot vor seiner Haustür; zu Wasser wie zu Lande: Reiten bei Öknahult, Ski­ab­fahrten am Tolvmannabacken, Wan­dern auf dem Östgötaleden, MTB-Trails bei Rimforsa, Baden am Sommen und Pad­deln auf dem Kindakanal. Und wer es abenteuerlich mag, dem sei die Höh­len­erkundung der Trollegater emp­foh­len: Unglaublich, dass es hinter den en­gen Spalten weitergeht. Im Zweifel schließt man sich einer geführten Tour an. Link
Isaberg: Hier liegt das südlichste Ski­ge­biet Schwedens, mit immerhin neun Pis­ten von grün bis schwarz. Im Som­mer ist Isaberg ein Zentrum für MTB-Tou­ren und -Kurse. Zum (Ski-)Wan­dern ist der 30 km entfernte Na­tio­nal­park­ Store Mosse ein großartiges Ziel. Link
Kullaberg: So heißt der hoch aus dem Katte­gatt aufragende äußerste Zipfel der Kullen-Halbinsel. Eine markierte Wan­derroute führt mal oben, mal un­ten an ihren bis zu 60 m hohen Steil­küsten entlang, vorbei an Grotten, klei­nen Buchten und dem Leuchtfeuer Kul­lens fyr mit Naturum und Café. Oben auf der Landzunge erstreckt sich einer der aussichtsreichsten Golfplätze Süd­schwedens. Link
Familienurlaub
Südschweden mit Kindern
Für Familien perfekt: „barnvän­lig“, also kinderfreundlich, ist man in Schweden generell. Familienzimmer im Hotel, Malecke im Café, Spielplatz und Planschbecken im Stadtpark sind ebenso selbstverständlich wie freundliche Toleranz gegenüber den Kleinen, selbst wenn sie mal nerven.
In Museen wird Anschaulichkeit oft großgeschrieben, um auch den jüngsten Besuchern gerecht zu werden.
Kinder und Jugendliche zahlen in vielen Museen keinen Eintritt.
Entdeckungen in der Natur
Die schwedische Natur ist für Große wie­ Kleine attraktiv: Durch ver­wun­sche­ne Wälder streifen, auf felsige Kup­pen klettern, im Kanu einsame Buch­ten oder Inselchen erobern - es gibt viel zu entdecken. Und das im Prin­zip überall in Südschweden. Was aber, wenn der Abenteuerspielplatz Na­tur ausgereizt ist oder das Wetter nicht mit­spielt? Hier ein paar Vor­schlä­ge.
Spielplätze in der Stadt
Im Pildammsparken in Malmö: Der Tea­terlekplats inspiriert mit seinen bun­ten Kulissen und Bauten zum fan­ta­sievollen Spielen, zum Entdecken und Ver­stecken. Er ist einer von vielen lie­be­voll gestalteten Themenspiel­plät­zen­ (Te­ma­lekplatser) der Stadt. Link
Im Stadsparken von Örebro: Der Spielplatz am Flüsschen Svartån bietet ne­ben den typischen Kletter- und Spiel­ge­räten im Sommer ein herrliches Plansch­becken; aus riesigen bunten Blu­men plätschert das Wasser. Er grenzt an die „Puppenstube“ Wad­kö­ping mit al­ten Holz­häusern, Kram­la­den, Ho­f­ca­fé,­ Schul­museum und Ga­le­rien. Link
Im Slottskogsparken in Göteborg: Auf dem Spielplatz Plikten wird das Thema des benachbarten Naturkunde­muse­ums fortgesetzt, u. a. mit einem Wal­ske­lett zum Klettern. Link
Nationalparkhäuser
Naturum am Hornborgasjön: Wie fast jedes (kostenlos zugängliche) Naturum hat auch dieses eine Ausstellung über „sein“ Naturschutzgebiet. Ein schön ge­staltetes Diorama zeigt die heimische Vo­gelwelt, und auf Knopfdruck kann man Kranichgesang lauschen. Link
Naturum von Store Mosse: Wie hat sich­ das Moor ringsherum entwickelt und wer lebt in dieser Land­schaft? Das er­fahren (nicht nur) Kinder in der Aus­stellung und draußen auf dem Lehr­pfad (Infos auch­ auf Deutsch). Link
Freizeitparks
Astrid Lindgrens Värld in Vim­mer­by: Muss man mehr sa­gen? Alles dreht sich hier um die Kinder­bücher der welt­be­rühm­ten Autorin, deren Hel­den vor den Kulissen von Villa Kun­ter­bunt, Ronjas Burg oder Bul­lerbü lebendig werden. Link
Skara Sommarland: Eine Bade­land­schaft lockt mit Wild­wasser­bah­nen, Wel­len­bad und Wasser­rut­schen, ein klas­sischer „Tivoli“ mit Ka­rus­sells und Fall­turm, dazu Gokar­t­bah­nen, Spiel­plät­ze und Show­s mit Akro­ba­tik. Kein bil­liges Vergnügen, aber mit ziem­li­cher Er­folgs­garantie. Am bes­ten gleich das 2-Tage-Ticket neh­men. Link
Tierparks
Borås Djurpark: Elche, Vielfraße oder Braunbären zwischen Wald und Felsen ent­decken, Elefanten und Giraffen auf der Steppe beo­bach­ten - das Marken­zei­chen des Zoos sind die großen Frei­ge­hege. Spannend sind auch der Spiel­platz Simbaland und der Dinopark, wo man beim Spaziergang immer wieder auf die Urviecher stößt. Link
Blekinges Exotiska Värld in Karlshamm: Der kleine Indoor-Zoo ist liebevoll ge­stal­tet, spannend und informativ. Da wird die Riesenschlange zum Anfassen auch schon mal aus dem Terrarium ge­fischt. Viele der Tiere wurden falsch ge­hal­ten und haben hier (zeitweilig) ein neu­es Zuhause gefunden. Und Ara­gog wohnt hier auch; in dem früheren Fa­brikgebäude wurde die Riesenspinne näm­lich erschaffen.Link
Aquarium Havets Hus in Lysekil: Was lebt denn so unter Wasser? Antworten gibt’s im Aquarium, wo man im gläser­nen Tunnel Fische über sich hinweg­zie­hen sieht, Unter­wasser­welten von Riff bis Strand erleben und sogar einige Be­wohner anfassen kann.Link
Museen
Skan­sen in Stock­holm: Schwedens größ­tes Freilicht­mu­se­um bietet genug, um mehr als einen Tag zu füllen. Die wei­te Anlage mit den vielen alten Häu­sern und Höfen ist bevölkert mit Leu­ten in passenden Kostümen; es wird ge­schmiedet, gewebt und gebacken. Hei­mische Tierarten sind im Zoo zu ent­decken, für Kinder ist außerdem noch Lill Skansen mit Spielplatz und Mit­machmuseum attraktiv.Link
Sagomuseet in Ljungby: Märchen und Sagen, viele davon auch außerhalb der Re­gion geläufig, werden in den stim­mungs­voll gestalteten Räumen der al­ten Holzvilla lebendig. Alle Ge­schich­ten sind zum Vorlesen auch auf Deutsch zu haben. Link
Foteviken-Museum in Höllviken: Auf dem Gelände eines früheren Handels­plat­zes lebt im Sommer die Wikinger­zeit wie­der auf. Durch die re­kons­tru­ier­te Siedlung mit den passend gewan­de­ten Bewohnern, Händlern und Hand­werkern zu stromern, ist für Besucher jeden Alters interessant. Link
Unterwegs in Südschweden
Skåne und Halland
Die Küsten von Skåne (Schonen) und Halland ziehen im Sommer zahlreiche Ur­lauber an; Schwedens beste Strände liegen hier ebenso wie die wichtigen Fährhäfen Helsingborg, Varberg und Trelleborg.
Wege nach Skåne und Halland
Öresundbrücke Kopenhagen-Malmö und Storebeltbrücke (DK) = „Landweg“ nach Schweden
Fähren: Helsingör-Helsingborg, in nur 30 Min. über den Öresund, und Putt­garden-Rödby = „Vogelfluglinie“
Travemünde/Rostock/Sassnitz-Trelleborg und Travemünde-Malmö: 4-mal über die Ostsee
Grenå-Halmstadt: von Jütland über das Kattegat
Etwa 6000 Jahre lässt sich die mensch­li­che Besiedlung im südwestlichen Teil Schwe­dens nachweisen. Das fruchtbare Land, Überbleibsel eiszeitlicher Grund­mo­rä­nen, begünstigte das Sesshaft­wer­den von Jäger- und Sammlerkul­tu­ren. Berühmte, ca. 3000 Jahre alte Zeug­nis­se aus der Jungsteinzeit sind die Schiffs­setzung Ales Stenar bei Ystad und der Grabhügel Kungagraven in Kivik.
Vom 11. bis zum 17. Jh. war die Re­gion Teil des dänischen Königreiches und als solche oft umkämpftes Grenz­land. Erst nach dem Ende des Dreißig­jäh­rigen Krieges konnte sich das inzwi­schen zur Großmacht aufgestiegene Schwe­den diese strategisch so bedeut­sa­men Gebiete endgültig einverleiben. Der schonische Dialekt und die Archi­tek­tur von so manchen Dorfkirchen, Schloss- oder Gutsanlagen sind noch heu­te deut­lich vom dänischen Einfluss ge­prägt.
Längst sind die Wogen einstiger po­li­ti­scher Machtkämpfe geglättet, sind die nordischen Länder vielfältig ver­floch­ten. Nicht zuletzt in der Metro­pol­re­gion Kopenhagen-Malmö, die als trans­nationaler Technologie- und Wirt­schafts­raum erfolgreich ins 21. Jh. gestar­tet ist.
Was anschauen?
Festung von Varberg: Wehrhaft erhebt sich­ die Burg auf dem Küstensporn am Ha­fen. Sie ist frei zu­gäng­lich, man kann in den Gemäuern des Ker­kers woh­nen, auf der Festungsterrasse sei­nen Kaffee mit Aus­sicht genießen und im Läns­museum viel Geschichtliches er­fah­ren. Link
Christinehofs Slott: Die Anlage un­weit der Hanö­bucht ist einerseits ein typi­scher Adels­sitz mit „golde­nem“ Schloss, herrlichen Parks, In­dus­tri­e­be­trieb und Arbei­ter­sied­lung, an­de­rer­seits auch un­typisch: Ei­ne Frau war die Grün­derin - und das schon 1725. Das span­nende En­sem­ble er­schließt­ sich auf einem 1- bis 2-stün­di­gen Rund­gang. Link
Insel Ven: Sie war einst die Wir­kungs­stätte des be­rühm­ten Astro­no­men Tycho Bra­he. Das kleine, autofreie Ei­land ­im Öresund er­reicht man auf einer kurzen Fähr­fahrt ab Landskrona und er­kun­det es am besten mit dem Rad. Bra­hes „Stjerne­borg“ wur­de rekon­stru­iert und bil­det zu­sammen mit einem Mu­seum den span­nenden Mit­tel­punkt dieses frü­hen For­schungs­zentrums. Link
Universität von Lund: Sie beherbergt in ih­rem Historiska Museet die reichen Fun­de ihrer archäologischen For­schung, darunter die erst jüngst ent­deck­te Sied­lung Uppåkra: Besuchen Sie am besten beides - aber vergessen Sie da­rüber nicht den Rest des sehens­wer­ten Städt­chens und den Dom! Link
Was unternehmen?
Nationalpark Söderåsen: Er erstreckt sich auf einem der wenigen Felsrücken im flachen Inneren Skånes. Entlang gut mar­kierter Wanderwege lassen sich in­mit­ten von altem Laubwald ver­wun­sche­ne Senken und markante Klippen fin­den. Am Eingang liegt das Naturum mit­ Infotresen und Café. Link
Wo baden?
Getterön: Auf dem äußersten Zipfel der Halb­insel, nördlich von Var­berg, liegen Bade­buchten zwischen fla­chen Fels­kuppen - eine idea­le Verbin­dung­ von Strand- und Klip­penbad. Link
Malmö: Ribban wird das Strandbad Ribers­borg in Malmö kurz genannt: lan­ger Sand­strand, dahinter der Öre­sunds­park, da­vor im flachen Wasser und am Ende einer 200 m langen Brü­cke das alter­tüm­liche Kallbadhus mit Sau­na; schwit­zen mit Blick aufs Meer, dann rein zum Abkühlen. Herrliche Mi­schung. Und das alles vor der Kulisse der Öresundbrücke auf der einen, dem Tur­ning Torso auf der anderen Seite. Link
Was sonst noch?
Shoppen in Halmstad: Weniger über­lau­fen als die Einkaufs­straßen Malmös, aber belebt und ab­wechs­lungsreich zeigt sich die Fuß­gänger­zone von Halm­stad; die Haupt­stadt der Provinz Hal­land garantiert ein entspanntes Shop­pen. Link
Keramik in Höganes: Der kleine Ort auf der Bjäre-Halbinsel ist ein bekanntes Zentrum der Keramik­indus­trie; in meh­re­ren Outlets kann man Produkte erwerben. Link
Kaffee auf Kullen: Flickorna Lundgren auf der Kullen-Halb­insel ist ein Aus­flugs­lokal mit lan­ger Tradition, eine beliebte Adresse für die typisch schwe­di­sche Kaffeepause „Fika“. Link