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Dr. med. Klaus Erpenbach
Heike Schröder

Voll fertig!
Bin ich nur müde oder schon krank?

 

Mehr Energie und Gesundheit dank neuer Erkenntnisse aus der
Mitochondrien-Medizin

Mit einem Vorwort von
Dr. med. Bodo Kuklinski
und mit 20 Rezepten von
Thorsten Probost

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VAK Verlags GmbH
Kirchzarten bei Freiburg

VAK Verlags GmbH

3. Auflage: 2018

Inhalt

Vorwort von Dr. Bodo Kuklinski

Einleitung

Voll fertig: Chronisch müde und erschöpft

Wenn nichts mehr geht

Wenn Müdigkeit chronisch wird

Syndrome: Chronische Müdigkeit und Burn-out

Warum unser Lebensstil uns fertigmacht

Vom Stress zur Multisystemerkrankung

Was bei Stress im Körper abläuft

Das natürliche Zusammenspiel von Stresshormonen und Neurotransmittern

Wie chronischer Stress auf die Hormone wirkt

Tatort Zelle

Die existenzielle Bedeutung der Mitochondrien

Wie die Mitochondrien Energie erzeugen

Wo produziert wird, entsteht auch Abfall

Wie chronischer Stress auf die Zellen wirkt

Wenn die Mitochondrien schlappmachen

Wie die Auswirkungen von Stress auf den Körper zu messen sind

Stressursachen und ihre Auswirkungen auf die Mitochondrien

Wenn Infekte chronisch werden – Chaos im Immunsystem

Killerzellen unseres Immunsystems

Chronische Infektionen erschöpfen die Mitochondrien

Wie chronische Infektionen aufgedeckt werden

Fallbeispiel: Multiple Sklerose durch Herpes-Zoster-Viren

Wie Gifte uns langfristig fertigmachen

Wenn die Wohnung uns krank macht

Wie wir uns gedankenlos selbst vergiften

Die tägliche Ration Gift – Pestizide in Obst und Gemüse

Fallbeispiel: Morbus Parkinson durch Pestizide

Gefährliche Weichmacher aus Kunststoffen

Wie toxische Metalle die Mitochondrien schädigen

Fallbeispiel: Colitis ulcerosa durch Amalgam

Wenn Elektrosmog auf die Nerven geht

Unerwünschte Nebenwirkungen von Strom und Funk

Wie Mobilfunk die Mitochondrien schädigt

Wie man strahlungsbedingte Radikalenbelastung reduzieren kann

Wenn Anomalien aus der Erde den Schlaf rauben – Geopathie

Geopathische Störzonen, die unsere Mitochondrien stressen

Wie eine instabile Halswirbelsäule krank macht

Was die Halswirbelsäule instabil macht

Warum ein HWS-Trauma die Mitochondrien schädigt

Die Therapie der instabilen Halswirbelsäule

Fallbeispiel: Chronische Müdigkeit durch Atlasinstabilität

Wenn die Hormone nicht mehr im Gleichgewicht sind

Wenn die Nebennieren schlappmachen

Fallbeispiel: „Fix und fertig“ durch Nebennierenschwäche

Wenn die Schilddrüse sich erschöpft

Wenn die Östrogene dominieren

Wie die Stoffwechselstörung HPU die Mitochondrien schwächt

Diagnose und Therapie der HPU

Fallbeispiel: HPU und Migräne

Wenn Medikamente die Mitochondrien schädigen

Mikronährstoff-Mangel zerstört Mitochondrien

Direkte Schädigung der Mitochondrien

Wie falsche Ernährung unsere Zellen erschöpft

Mikronährstoffe sind lebenswichtig

Die Mitochondrien unterstützen – mit Mikronährstoffen

Wenn die Mitochondrien sauer werden

Ernährungspower für die Mitochondrien

„Steinzeit-fit“ statt „Wohlstands-Fett“!

Die modifizierte LOGI-Methode – mitomolekulare Ernährung

Ergänzende therapeutische Maßnahmen

Die IHHT©-Methode – das mitochondriale Zelltraining

SANZA – die multifunktionale Therapiestation

Wie Bewegung zu mehr Energie führt

Wie Entspannung die Mitochondrien stärkt

Anhang

Rezepte

Leitfaden

Adressen

Literaturverzeichnis

Bildquellenverzeichnis

Über die Autoren

Hinweise des Verlags

Dieses Buch dient der Information über Gesundheitsvorsorge und Therapiemöglichkeiten bei chronischer Erschöpfung. Die hier vorgestellten Empfehlungen der Autoren haben sich in der Praxis als wirksam, sicher und hilfreich erwiesen. Wer sie umsetzt, tut dies in eigener Verantwortung. Weder die Autoren noch der Verlag haften für möglicherweise unvollständige, ungenaue oder fehlerhafte Informationen (die trotz aller Sorgfalt bei der Bearbeitung im Buch enthalten sein können), oder für Beschwerden und Schädigungen (welcher Art auch immer), die sich aus der Anwendung der im Buch beschriebenen Methoden ergeben könnten.

Die Autoren und der Verlag beabsichtigen hier auch nicht, konkrete persönliche Diagnosen zu stellen oder Therapieanleitungen zu geben. Die Informationen und Empfehlungen in diesem Buch sind nicht als Ersatz für professionelle medizinische oder naturheilkundliche Diagnose, Beratung und Therapie bei gesundheitlichen Problemen zu verstehen.

In den Fallbeispielen des Buches wurden Namen und andere Angaben so verändert, dass die Anonymität der tatsächlich Betroffenen gewahrt bleibt.

Aufgrund der Dynamik im Internet können Links, die im Buch erwähnt werden und die zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Buches aktuell waren, nachträglich verändert oder nicht mehr zugänglich sein.

Vorwort

Die wissenschaftliche mitochondriale Grundlagenforschung häuft einen riesigen Berg an neuen Erkenntnissen an. Sie schreien förmlich nach Praxisanwendung. Nur wenige Ärzte lesen sie und von diesen nutzt nur ein Bruchteil sie in ihrer diagnostischen und therapeutischen Praxis. Die Praxisanwendung erfordert biochemische Kenntnisse. Der angehende Arzt hat diese in ihren Grundzügen zwar erlernt, aber in seinem Berufsleben längst vergessen. War doch die ärztliche Ausbildung darauf programmiert, Krankheiten zu erkennen und durch Medikamente zu behandeln. Jeder Arzt war für „sein“ Organ zuständig. Mit „Tunnelblick“ arbeitete er in seiner Fachdisziplin. Organübergreifend vorzugehen verbot außerdem die ärztliche Berufsordnung.

So behandelte der Arzt Symptome und Laborparameter als Surrogatmarker. Die auslösenden Ursachen schwelten weiter, weil sie außerhalb seines Blickfeldes lagen. Die Menschen wurden zwar älter, aber nicht, weil sie gesünder als früher waren, sondern länger krank sein können. Sie leiden heute an Multiorganerkrankungen, die mit immer mehr und immer teureren Medikamenten und mit Apparatemedizin behandelt werden. Die Kosten im Gesundheitswesen explodieren und werden zukünftig nicht mehr tragbar sein.

Chronische Multiorgankrankheiten werden mehrheitlich durch sekundäre mitochondriale Funktionsstörungen ausgelöst. Mitochondrien entscheiden über Leben und Tod einer Zelle, über die Wirksamkeit des Immunsystems, die Organfunktionen und die Gesundheitsstabilität. Gerade auf diesem Gebiet öffnen neue wissenschaftliche Erkenntnisse breite Türen zum Paradigmawechsel in der Medizin.

Mitochondrienschäden sind das Resultat unseres Lebensstils, unserer Ernährungsweise, sozialer Kontakte, beruflicher Belastungen, vieler Schadstoffe und physikalischer Einflüsse aus der Umwelt, chronischer Medikamenteneinnahme, körperlicher Aktivitäten und Unfälle, extremer körperlicher und psychischer Belastungen. Sie beeinflussen die Mitochondrienfunktion und die Epigenetik. All die Faktoren, die zu Zeitersparnis, besserer Kommunikation, Billigproduktion in der Landwirtschaft, Chemikalisierung in Haushalt und Körperpflege und Ähnlichem führen – einhergehend mit körperlicher Inaktivität –, haben einen Pferdefuß: Sie schädigen sukzessiv progredient die Mitochondrien. Deshalb wird es auch keine Wunderpille gegen all diese negativen Auswirkungen geben. Aber – es kann gegengesteuert werden.

In der Hochschulmedizin bleiben die Mitochondrien bis heute unbeachtet. Sie sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht und ist fixiert auf evidenzbasierte Therapien, die quasi-juristische Festnagelung des Arztes, kassenkontrolliert Medikamente einzusetzen, die auch wiederum Mitochondrien schädigen können. Impulse gehen von der Hochschulmedizin als Meinungsbildner nicht aus. Diese Fehlentwicklung zeigt sich in den Inhalten der obligaten Weiterbildung für Ärzte.

Wenn neues Wissen leidgeprüfte Menschen nicht von selbst erreicht, muss es dem medizinischen Laien verständlich angeboten werden. Als mündige Person erhält er dann das Werkzeug zur Selbsthilfe. Schließlich hat jeder ein Recht auf Lebensqualität. Damit fordert er auch seine betreuenden Ärzte zum Umdenken und zum Informieren heraus, waren und sind doch deren Argumente oft: „Nicht mein Gebiet …“, „hab ich nicht gelernt …“, „mir fehlt die Zeit …“, „die Kassen zahlen dafür ohnehin nicht …“ Der Prozess des Umdenkens wird dauern, aber Wahrheit ist auf Dauer nicht zu verheimlichen und „Klasse“ setzt sich immer durch.

Diesem hehren Ziel dient das Buch von Dr. Erpenbach und Frau Schröder. Es belegt auch die naturwissenschaftliche Basis der mitochondrialen Medizin. Sie ist keine komplementäre oder adjuvante Therapie; kausale und multimodale Voraussetzungen einer effizienten Therapie sind vielmehr die Beachtung des ärztlichen Gesprächs, die Wiederaneignung biochemischer Kenntnisse und die Beherrschung der breiten Klaviatur der Mikronährstoff-Indikationen. Gerade Letztere werden bis heute immer wieder in Massenmedien verteufelt.

Viele Volkskrankheiten wie chronische Erschöpfung, chronisches Müdigkeitssyndrom, Fibromyalgie, Burn-out und Depression, Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Glaukom, Mb. Parkinson, Demenz, Krebs, Migräne, praktisch alle Multiorganerkrankungen sind heute schon als mitochondriale Erkrankungen identifiziert. Das vorliegende Buch öffnet den noch engen Türspalt der mitochondrialen Medizin weiter in die anstehende Ära einer neuen Medizin – die Zeit ist überreif. Das Buch sei allen Heilberuflern, Ärzten und Patienten empfohlen, die eine Stabilisierung ihrer Gesundheit und bessere Lebensqualität anstreben.

Doz. Dr. sc. med. Bodo Kuklinski

(Facharzt für Innere Medizin,

Rostock, Oktober 2015)

Einleitung

„Ärzte schütten Medikamente, von denen sie wenig wissen, zur Heilung von Krankheiten, von denen sie weniger wissen, in Menschen, von denen sie nichts wissen. Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten abzulenken, während die Natur sich selbst hilft.“

Francois-Marie Arouet de Voltaire

Während ich (Dr. K. E.) vor 20 Jahren vornehmlich Akuterkrankungen wie Gicht oder bakterielle Infekte behandelt habe, sehe ich heute – wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen auch – in der Praxis überwiegend Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes, Parkinson oder Krebs. Immer häufiger beobachte ich dabei, dass die Betroffenen „voll fertig“ sind. Sie klagen vornehmlich über Müdigkeit oder Erschöpfung, die schon länger als 3 Monate besteht und auch durch ausreichenden Schlaf und Erholung nicht beseitigt werden kann.

Viele dieser Patienten haben weitere Begleitsymptome wie Konzentrationsmängel, Schmerzen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Reizdarmsymptome oder Unverträglichkeiten, die nur schwer nachweisbar sind. Fehlende Nachweisbarkeit und Chronizität der Beschwerden führen in der Schulmedizin sehr schnell zur Einordnung in die Schublade „psychisch bedingt“ oder „psychosomatisch“. Der Leidensweg beginnt und die Betroffenen erleben über Jahre, teilweise Jahrzehnte eine Odyssee von Besuchen bei Ärzten verschiedener Fachrichtungen, die immer wieder zum gleichen Ergebnis kommen: psychisch bedingt (= „alles Einbildung“?). Ich stellte mir die Frage: Können wirklich so viele Menschen eingebildete Kranke sein? Heute weiß ich: Nein!

Durch gezielte ganzheitliche Anamnese und eine spezifische Muskeldiagnostik an den Energieleitbahnen der chinesischen Medizin fand ich bei diesen Patienten Auslöser der Erkrankungen – und konnte sie auch mit schulmedizinisch anerkannten Methoden beweisen. Diese Auslöser schwächen überall in unserem Körper die „Kraftwerke“ der Zellen (die Mitochondrien) oder schalten sie sogar aus, was letztlich alle genannten Symptome verursacht und erklärt. Das ist wie beim Motor eines Autos, der nicht mehr läuft und arbeiten kann, weil die Batterie nicht funktioniert und keinen Zündfunken produziert. Hierbei kann die Batterie von äußeren Einflüssen (Kabelbruch durch Marderbiss) oder durch chemische Prozesse in der Batterie selbst lahmgelegt werden. Der Motor ist „voll fertig“, das Auto bleibt stehen.

Zufriedene, symptomfreie Patienten haben mich immer wieder aufgefordert, meine Kenntnisse zu veröffentlichen und vor allem Lösungswege und Ernährungstipps sowie Rezepte aufzuschreiben, da sie in Buchhandlungen nichts zu diesem Thema finden konnten. Das war für mich der Anstoß, zusammen mit meiner baubiologischen Beraterin Heike Schröder, die im Rahmen ihrer baubiologischen Testungen bei ihren Kunden auch immer wieder die gleichen Beschwerden geschildert bekam, dieses Buch zu verfassen. Unser Ziel ist es, aufzuklären, dass hinter jeder Müdigkeit – hinter jedem „Voll fertig!“ – ein Auslöser steckt, der in 95 % der Fälle schulmedizinisch nachgewiesen werden kann und mit den modernen Behandlungsmöglichkeiten der mitochondrialen Medizin und der Naturheilmedizin (in Kombination mit der Schulmedizin) beseitigt werden kann.

Wir möchten Sie als Betroffene auf diesem Wege motivieren, die Hintergründe für Ihren Zustand oder Ihre chronischen Beschwerden zu erfahren, Ihre Erkrankung in Hinblick auf Entstehung und mögliche Therapie zu verstehen und geeignete Therapeuten zu suchen, die Sie mit den Mitteln der mitochondrialen Medizin behandeln und Ihre Gesundheit wieder voll herstellen.

Dr. Klaus Erpenbach & Heike Schröder

Voll fertig:
Chronisch müde und erschöpft

 

Kennen Sie das?: Mittags lässt die Energie rasend schnell nach. Abends kommen Sie erschöpft nach Hause, zu schlapp, um sich einen Salat zuzubereiten oder Fisch, Fleisch und Gemüse. Schnell ein oder zwei Brote oder besser noch Pizza bestellen … Dazu bei Alkohol und Fernsehen auf der Couch liegen, um „runterzukommen“. Schon vor 22 Uhr völlig fertig ins Bett fallen, aber trotzdem lange brauchen, um einzuschlafen. Aber in der Nacht drei oder vier Mal wach werden und morgens gerädert wieder aufstehen. Der Tag beginnt, wie jeden Morgen, mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten. Sie haben das Gefühl, Ihr Akku wird immer leerer.

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Wenn nichts mehr geht

Sie sind kein Einzelfall. Für mindestens 300 000 Menschen in Deutschland ist dieses Gefühl, „völlig fertig“ zu sein, ein quälender Dauerzustand. (Noelle-Neumann u. Köcher 1997. Siehe Literaturverzeichnis!) Das Bundesgesundheitsministerium schätzt die Zahl sogar auf mehr als 1 Million! Egal, wen man fragt: Jeder war schon einmal über einen längeren Zeitraum hinweg ständig müde, schlapp und erschöpft. Und für viele hört dieser Zustand gar nicht mehr auf.

Die Arztpraxen sind voll mit Patienten, die neben anderen Symptomen über ihre ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit klagen. Begriffe wie „Burn-out-Syndrom“ und „chronisches Müdigkeits-Syndrom“ wurden geprägt und sind in den Medien dauerhafter Gesprächsstoff geworden.

Testen Sie sich einmal selbst. Beantworten Sie die nachfolgenden Fragen und prüfen Sie, ob Sie gefährdet sind oder sogar schon im Burn-out stecken:

SelbsttestJa    Nein

Haben Sie bisher ohne Pause (auch an Wochenenden und im Urlaub) gearbeitet?

Haben Sie auf Erholung am Abend und/oder an Wochenenden verzichtet?

Haben Sie auf Entspannung am Abend und/oder an Wochenenden verzichtet?

Waren oder sind Sie hyperaktiv?

Haben Sie eigene Bedürfnisse missachtet?

Haben Sie Misserfolge verdrängt?

Haben Sie soziale Kontakte eingeschränkt?

Sind Sie dauernd müde oder erschöpft?

Suchen Sie Ablenkung oder Entspannung mit Alkohol?

Suchen Sie Ablenkung und Trost mit Rauchen und/oder Essen?

Suchen Sie Ablenkung oder Trost mit Computer / Internet?

Haben oder hatten Sie Stress?

Haben oder hatten Sie Konzentrations- oder Merkfähigkeitsstörungen?

Leiden oder litten Sie an Schlafstörungen oder Albträumen?

Haben oder hatten Sie Angstzustände oder Depressionen?

Haben oder hatten Sie Schwindel oder Drehschwindel?

Leiden oder litten Sie an kalten Händen und/oder Füßen?

Leiden oder litten Sie an Magenschmerzen oder Sodbrennen?

Leiden Sie an Blähungen oder gespanntem Bauch (= Trommelbauch)?

Leiden Sie an Durchfall oder Verstopfung?

Haben oder hatten Sie Muskelschmerzen oder Muskelverletzungen?

Haben oder hatten Sie Gelenkschmerzen?

Haben oder hatten Sie Migräne, Kopf- oder Rückenschmerzen?

Hatten Sie eine Gehirnerschütterung?

Hatten Sie schon einmal ein Kopf- oder Nacken-Anprall-Trauma?

Schwitzen Sie nachts?

Haben oder hatten Sie Heißhungerattacken?

Leiden oder litten Sie an Heuschnupfen oder Asthma bronchiale?

Leiden oder litten Sie an Nahrungsmittelallergien?

Leiden oder litten Sie an Hautproblemen (Akne, Ekzem)?

Reagieren Sie auf Modeschmuck (mit Juckreiz, Ekzem)?

Ist bei Ihnen ein Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) bekannt?

Sind Sie infektanfällig?

Auswertung

a) Haben Sie mindestens 50 % der Fragen 1 bis 12 mit Ja beantwortet, so stecken Sie in einem Stresssyndrom und Ihnen kann ein Burn-out drohen.

b) Haben Sie mindestens 50 % der Fragen 1 bis 12 und von den Fragen 8, 13 bis 23 und 33 insgesamt 5 mit Ja beantwortet, so erfüllen Sie bereits alle Kriterien eines chronischen Müdigkeitssyndroms nach Holmes. (Holmes 1988)

c) Haben Sie b) erfüllt und die Fragen 16, 24 oder 25 mit Ja beantwortet, so kann ein Kopf-Genick-Gelenks-Problem der Auslöser sein (siehe Seite 113).

d) Haben Sie die Fragen 8, 12, 15 und 33 mit Ja beantwortet und sind familiär mit Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Angststörungen belastet, so sollten Sie eine Hämopyrrollaktamurie ausschließen lassen (siehe Seite 136).

e) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Frage 33 mit Ja beantwortet, so kann bei Ihnen ein chronisch aktiver Infekt vorliegen, den Sie ausschließen lassen sollten (siehe Seite 54).

f) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Fragen 27 bis 31 mit Ja beantwortet, so kann ein multiples chemisches Syndrom (MCS) vorliegen oder ein Umwelt- bzw. Schwermetall-Zahngift Sie belasten (siehe Seite 66 ff.).

g) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Frage 14 oder 15, 21 oder 22 sowie 26 mit Ja beantwortet, so kann bei Ihnen eine hormonelle Entgleisung vorliegen (siehe Seite 124).

h) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Fragen 18, 19 und/oder 20 mit Ja beantwortet, so kann eine Gluten- oder Laktose- oder Histaminintoleranz vorliegen (siehe Seite 164 ff.).

Bitte markieren Sie im Folgenden jeweils den Bereich, der der Stärke Ihrer Beschwerden im Durchschnitt der letzten vier Wochen entspricht:

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Bei einer durchschnittlichen Belastungsstärke von 5 aufwärts brauchen Sie medizinische Hilfe!

Entwickelt sich hier ein neues Problem unserer Zeit? – Wenn man die von 2004 bis 2012 signifikant angestiegene Anzahl an Krankheitstagen durch Müdigkeit und Erschöpfung betrachtet, so mag man das schnell glauben. Und die Tendenz ist weiter steigend. (Siehe Abbildung)

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© BKK Dachverband e. V. Quelle: siehe Bildquellenverzeichnis.
Abdruck mit freundlicher Genehmigung.

Chronische Müdigkeit und Burn-out nehmen an Häufigkeit ständig zu. (Kersten 2011) Dennoch steht die Schulmedizin dieser Entwicklung eher ratlos gegenüber und scheint keine dauerhaft wirksamen Therapien anbieten zu können. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen ist es daher unabdingbar, dass man sich diesem Thema auf neuen therapeutischen Wegen nähert.

Wenn Müdigkeit chronisch wird

Die normale, gesunde Müdigkeit des Körpers lässt sich durch ausreichend Schlaf und Erholung beheben. Wenn man nach einer durchzechten Nacht morgens müde ins Bett fällt, ist man in der Regel nach ein paar Stunden Schlaf wieder fit. Auch nach einer längeren stressigen Phase körperlicher und geistiger Belastung kann die auftretende Erschöpfung durch eine ausgleichende Phase der Erholung behoben werden.

Wenn die Müdigkeit aber Wochen oder Monate andauert und nicht durch Schlaf behoben werden kann, wird die Erschöpfung zu einem belastenden, chronischen Dauerzustand. So war es beispielsweise bei der Studentin Julia, die sich seit ihrer Examensvorbereitung nun schon 6 Monate zutiefst erschöpft fühlte und sowohl körperlich als auch geistig völlig ausgelaugt und kraftlos war. Sie lebte immer eingeschränkter, schaffte ihre Alltagsaufgaben nicht mehr, wurde immer mutloser und endete schließlich trotz bestandenem Examen in einer Depression. Auch stundenlanger Schlaf brachte ihr keine Erholung mehr. Die Erschöpfung war noch von weiteren Symptomen begleitet: unerklärliche Muskel- oder Gelenkschmerzen und Spannungskopfschmerzen. Ein typisches Beispiel, wie die Literatur bestätigt. (AWMF-Register 2011)

Freunde und Kollegen hielten immer mehr Abstand von Julia, denn ihnen fehlte das Verständnis für diese chronische Müdigkeit. Außenstehende können sich nur schwer in die Beschwerden einfühlen und verstehen nicht, dass diese total erschöpften Menschen zur Regeneration unfähig sind. Gut gemeinte Ratschläge wie „Mach doch einfach mal Urlaub!“ oder „Schlaf dich mal richtig aus!“ zogen Julia neben ihrer erheblich reduzierten Lebensqualität auch emotional nur noch tiefer herunter, weil sie in solchen Momenten mitbekam, dass die anderen das Problem nicht verstanden oder – noch schlimmer – glaubten, Julia simuliere nur.

Syndrome: Chronische Müdigkeit und Burn-out

Diese beiden Syndrome sind in ihrer Symptomatik mit der im Vordergrund stehenden völligen Erschöpfung und Ermüdung sehr ähnlich, obwohl sie unterschiedliche Auslösefaktoren haben. Ihre Leitsymptome sind die folgenden (vgl. Fukuda u.a. 1994):

• Müdigkeit und Erschöpfung

• Schlafstörungen und fehlende Erholung im Schlaf

• Merkfähigkeit- und Konzentrationsstörungen

• Angst/Panik, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein

• Stimmungsschwankungen, Depressionen, Sorgen

• Sozialer Rückzug

• Ablenkung durch Rauchen oder Essen oder Alkohol oder Internet

• Chronische aktive oder wiederkehrende Infekte

• Chronische Schmerzen an Muskeln und Gelenken

• Körperliche Beschwerden: Rückenschmerzen, Verspannungen, Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Sodbrennen, Herz-Kreislauf-Probleme

• Kopf-Genick-Unfälle mit Kopf-Nacken-Schmerzen und Schwindel

• Unterzuckerung mit Heißhungerattacken

• Störungen des Hormonhaushalts

Während das chronische Müdigkeitssyndrom relativ abrupt durch kurzfristig einwirkende Stressoren ausgelöst werden kann (vgl. Royal Colleges of Physicians PaGP 1997), entsteht das Burn-out-Syndrom in langjähriger Entwicklung vor allem durch eine Überforderung des Einzelnen vor dem Hintergrund spezifischer Persönlichkeitsmerkmale. (Skapinakis u.a. 2004) Den Boden dafür bietet eine Gesellschaft, in der die Hälfte der Beschäftigten unter permanentem Zeit- und Leistungsdruck steht, viele davon sogar an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Das chronische Müdigkeits-Syndrom ist mittlerweile als Krankheit bestätigt, doch das Burn-out-Syndrom gilt im ICD-10 (= Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) immer noch als Problem der Lebensbewältigung und wird nicht als Krankheit anerkannt. (AWMF-Register 2011)

Viele sehen Burn-out als Modekrankheit, die mittlerweile jeder für sich in Anspruch nimmt, der stressige Phasen zu überstehen hat. Immerhin gilt Burn-out in gewisser Weise als „gehobener Defekt“, denn wer ausgebrannt ist, muss zuvor mit Ehrgeiz, Idealismus und Perfektionismus in Flammen gestanden haben. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende chronische Erkrankung, die seit Jahren von der Medizin unterschätzt wird.

Es ist tatsächlich nicht einfach, eine Krankheit zu verstehen, die sich chronisch-schleichend entwickelt und so viele unterschiedliche Ausprägungen zeigen kann. Erste Symptome werden von den Betroffenen lange Zeit nicht wahrgenommen oder sogar verdrängt, Erschöpfung wird ignoriert oder heruntergespielt. Es ist ein sehr komplexes und facettenreiches Leidensbild, das die gesamten eigenen Kraftreserven aufbraucht, bis nichts mehr geht, bis es zu einer totalen Erschöpfung auf körperlicher Ebene mit gleichzeitig bestehenden psychischen Problemen kommt. (AWMF-Register 2011)

Gefährdet sind Menschen, die mit hohem Engagement ihre Aufgaben bewältigen, denen aber Erfolg und Anerkennung auf längere Zeit hin versagt bleiben. Oder Menschen in sozialen Berufen wie Krankenschwestern, Altenpfleger, Ärzte, Lehrer, Seelsorger und pflegende Angehörige, die sich für andere über Jahre hinweg aufopfern. Auch Schüler, Hausfrauen, Arbeitslose oder Rentner können betroffen sein. Auffällig ist, dass immer mehr Jugendliche an Erschöpfungssymptomen leiden. Junge Menschen im allerbesten Alter leben – statt sich des blühenden Lebens zu erfreuen – immer eingeschränkter, schaffen durch den andauernden Stress in der Schule und im Studium ihre Alltagsaufgaben nicht mehr, werden mutlos, bekommen depressive Züge und die Freunde distanzieren sich. Falsche, stark kohlenhydratlastige Ernährung, ihre Pubertät, mangelnde Anerkennung, Konkurrenzdenken, Mobbing und private Probleme führen zusätzlich zu Müdigkeit, Leistungsabfall und Gereiztheit, bis irgendwann Seele und Körper streiken und nichts mehr geht. Gefährdet sind aber auch Menschen mit immer wiederkehrenden oder chronischen Infekten, Gift- oder Kopf-Genick-Gelenks-Belastungen, autoaggressiven Erkrankungen (wie Rheuma) oder Tumorerkrankungen. (AWMF-Register 2011)

H. Freudenberger definiert Burn-out als Energieverschleiß, als Erschöpfung aufgrund von Überforderung, die von innen oder von außen – durch Familie, Arbeit, Freunde, Liebhaber, Wertesysteme oder die Gesellschaft – kommen kann und einer Person Energie, Bewältigungsmechanismen und innere Kraft raubt. Burn-out ist ein Gefühlszustand, der begleitet ist von übermäßigem Stress und der schließlich persönliche Motivationen, Einstellungen und Verhalten beeinträchtigt. (Freudenberger 1994, S. 24) Warum lässt ein gesunder Körper das zu? Weil überschießende Stresshormone zu Fehlfunktionen in den Energiekraftwerken der Zellen, den Mitochondrien, führen, wie wir später noch ausführen werden.

Die neuesten Ergebnisse aus der Hirnstressforschung und der mitochondrialen Medizin (Natelson u.a. 2005) geben Aufschluss darüber, dass Burn-out und chronisches Müdigkeitssyndrom ernst zu nehmende, chronische Erkrankungen des Körpers sind, die die „neuro-endokrino-immuno-molekulare Achse“ in uns erheblich verändern. Zur Erklärung:

– neuro = das Gehirn und seinen Stoffwechsel betreffend

– endokrino = den Hormonstoffwechsel betreffend

– immuno = das Immunsystem betreffend

– molekular = die Zellen und Mitochondrien betreffend

Diese Achse kann durch externe Faktoren beeinflusst werden:

• Dauerhafter psychischer Stress und körperliche Überlastung

• Umweltgifte (Metalle, Pestizide, Lösungsmittel)

• Chemische Zusatzstoffe in Lebensmitteln

• Künstliche Strahlung (insbesondere Funkstrahlung)

• Entzündliche Belastung durch Viren, Pilze oder Bakterien

• Falsche Ernährung (Fastfood mit hohem Kohlehydratanteil)

• Körperliche Überlastung (Leistungssport)

• Verletzungen und Instabilitäten im Kopf-Genick-Gelenk

Warum unser Lebensstil uns fertigmacht

Chronische Müdigkeit und Erschöpfung gilt derzeit als eine Zivilisationskrankheit, die wir als negatives Resultat der modernen Lebensformen vor allem in den westlichen Industrienationen auffassen. Unsere Umwelt und unser „Lifestyle“ haben sich drastisch verändert: Terminstress im Privaten wie im Beruf; Ernährung ist Nebensache, nur noch Fastfood – keine gesunde Ernährung mehr; Vorrang für Medienkonsum und soziale Medien, in der Freizeit lieber „chillen“ (entspannen, faul sein) – keine Bewegung, kein Sport; Leben in Ballungsgebieten mit massiver Umweltbelastung durch Toxine und Strahlungen (Smartphone, WLAN etc.). Die Hauptklage solcher Menschen: chronische Erschöpfung. Diese fundamental veränderte Lebensweise bedeutet extremen Stress für den Organismus.

Viele Patienten haben uns ihre Belastungen geschildert – wir könnten die gravierenden Probleme selbst nicht besser darstellen:

„Ich erlebte massive Konkurrenz in Unternehmen, beschleunigte Arbeitsabläufe und permanente Veränderungsprozesse waren die Regel in meinem beruflichen Leben: Das überforderte mich und meine Mitarbeiter gleichermaßen und setzte uns immens unter Stress.“

Dieser Stress führte zu einer permanenten Ausschüttung aller Stresshormone. Welche Auswirkungen das auf unsere Zellen hat, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Wachsende schulische und später auch berufliche Belastung sowie permanenter Freizeitstress waren meine täglichen Begleiter.“

Viele sind heute der Meinung, dass Stress „in“ sei, denn alle haben ständig ihre Zeit verplant und werden an ihren Leistungen gemessen. In der Freizeit wird auf dem gleichen Level weitergemacht wie im Job, ein Termin hetzt den anderen, jede Minute ist verplant.

„So konnte ich nicht mehr abschalten oder mich erholen. Auch bei meiner Schwester (6 Jahre) erlebte ich immer mehr Freizeitstress, unter dem sie zu leiden begann. Sie lernte bereits im Kindergarten Fremdsprachen, ging in ihrer Freizeit Hobbys nach, lernte verschiedene Musikinstrumente oder machte täglich Sport. Ihr Leistungspensum in der Schule stieg, nach den Hausaufgaben stand sie unter Zeitdruck, da jede freie Minute ausgefüllt sein musste. Zeit für Erholung und Entspannung hatte sie genauso wenig wie ich.“

Auch hier erlebten beide eine Dauerausschüttung ihrer Stresshormone.

„Ich war ein intensiver Nutzer aller möglichen mobilen Kommunikationsmittel wie Smartphone, IPad etc. Ich war ständig künstlicher Strahlung (insbesondere Funkstrahlung) ausgesetzt und massiv reizüberflutet. Ich ging mit dem Smartphone ins Bett und stand mit ihm auch wieder auf. Nachts konnte ich nicht schlafen und tagsüber fühlte ich mich andauernd gestresst und müde.“

Wir erfahren heute eine extreme Zunahme künstlicher Strahlung (insbesondere Funkstrahlung) und Reizüberflutung durch exzessive Nutzung moderner Kommunikationsmedien. Niemals zuvor waren wir so starker künstlicher Strahlung ausgesetzt wie heute: Wir stecken in einem immer dichter werdenden Netz elektromagnetischer Schwingungen und elektrischer sowie magnetischer Felder und Wellen. Immer mehr Ärzte und Wissenschaftler weisen auf den Zusammenhang zwischen immunologischer Überforderung und Elektrosmog hin. Insbesondere die elektromagnetischen Felder von Bahnstrom, Trafostationen, Hochspannungsleitungen und manchen elektrischen Geräten oder die dauerhaft strahlenden Funktechniken im Haus wie WLAN und DECT-Schnurlostelefone sind es, die das Immunsystem belasten und zusätzlichen Stress – Dauerstress – bedeuten. Regeneration durch einen ruhigen Schlaf wird immer weniger möglich. Auch hier entstehen negative Auswirkungen auf die Ausschüttung der Stresshormone und damit auf die Zellen.

„Nach der Lektüre Ihrer Informationsbroschüre habe ich einmal auf meine Lebensmittel geachtet: Ich bin erschrocken, wie viele Chemikalien in der Nahrungskette enthalten sind. Ich habe mich daraufhin komplett auf frische, biologisch wertvolle Produkte umgestellt und erlebte schnell einen Anstieg meiner Energie.“

Mit jedem Glied der Nahrungskette nimmt die Konzentration der Chemikalien zu. Damit haben die Lebewesen am Ende der Nahrungskette immer die schlechtesten Karten: Die Kuh frisst gespritztes Gras, wir essen das Fleisch der Kuh oder trinken ihre Milch. Die Meere sind mit Chemikalien belastet, das von Plankton aufgenommen wird – Wirbellose fressen das Plankton – kleine Fische fressen die Wirbellosen – große Fische fressen kleine Fische – wir essen die großen Fische. Die größten und fettesten Fische wie Thunfisch und Schwertfisch haben daher den höchsten Gehalt an Quecksilber, polychlorierten Biphenylen (PCB) und anderen Dioxinen. Täglich nehmen wir so Chemikalien auf, die sich in den Tieren angesammelt haben.

„Ich habe auf Ihren Rat hin einmal die Zutatenliste meiner Lebensmittel gelesen. Ich bin entsetzt, wie viele chemische Zusatzstoffe ich zu mir nehme: Geschmacksverstärker, Aromastoffe, Farb- und Konservierungsstoffe, Gelier- und Verdickungsmittel, Emulgatoren, Trenn- und Süßungsmittel sowie Zuckerersatzstoffe.“