* Viele von uns gehen arbeiten, führen Beziehungen, haben Hobbys, Kinder, Freunde, besuchen Kurse, sind sportlich oder im Internet aktiv und so weiter. Wie integriert man seine spirituelle Arbeit in ein derart ausgefülltes Leben? Einzelzauber können jederzeit ausgeführt werden, wenn sie dir nützen. Doch besonders kraftvolle Zeiten sind der frühe Morgen oder der Übergang in die Nacht. Wenn du nur gelegentlich zaubern kannst, empfehle ich dir, dies bei Neumond oder Vollmond zu tun.
KAPITEL
1
Hexenwerkzeuge
Deine Magie beginnt an deinem heiligen Ort und du arbeitest mit deinen Hexenwerkzeugen. Damit sie vollständig mit Energie erfüllt sind, solltest du sie auf deinem Altar aufbewahren. Säubere und reinige erworbene Werkzeuge stets, egal, ob sie gebraucht oder noch ganz neu sind. Mach dir bewusst, dass sie Energieüberträger sind, die Energien der Umgebung und deiner rituellen Tätigkeit in sich aufnehmen und weitergeben. Also halte sie sauber, rein und positiv.
Jedes rituelle Werkzeug ist der Person geweiht, die mit ihm arbeitet. Ich weiß all die Gegenstände zu schätzen, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe. Mit jedem Gebrauch fühle ich mich mit meinen Gerätschaften auch energetisch tiefer verbunden. Zu meinem großen Glück wurde ich mit einigen Hexenwerkzeugen beschenkt, von denen ein paar neu und andere wunderbar alt sind mit einer entsprechenden Vorgeschichte. Ich setze sie alle achtsam ein.
Mach deinen Altar zu deinem persönlichen Kraftzentrum, und deine Hexenwerkzeuge werden dich bei deiner magischen Arbeit unterstützen. Egal, ob du ein Werkzeug in einem Geschäft findest oder es geschenkt bekommst – es sollte eine besondere Bedeutung für dich haben und sich bei seiner Anwendung vollkommen anfühlen. Wähle die Gegenstände mit Bedacht aus, dann leisten sie dir gute Dienste.
Der rituelle Dolch ist das Hauptwerkzeug der Hexen. Das Athame repräsentiert und enthält Yang-Energie, den männlichen Aspekt des Göttlichen, und wird als zeremonielles Messer mit dem Element Feuer verbunden. Deshalb sollte es auf der rechten Seite deines Altars liegen. Es dient dazu, die im Ritual erzeugten Energien zu lenken. Da es nicht zum Schneiden verwendet wird, hat es meist eine stumpfe Klinge. Manche Wicca-Überlieferungen geben vor, dass der Griff eines Athame schwarz oder sehr dunkel zu sein hat, weil Schwarz Energie absorbiert. Ein Messer mit einem dunklen Griff passt sich demnach schnell an die Person an, die es führt.
Das vorzugsweise mit einem weißen Griff versehene Bolline ist ein Altarmesser mit einer scharfen Klinge. Es dient innerhalb eines magischen Kreises zum Schneiden von Kräutern und zur Herstellung von magischen Hilfsmitteln wie Kerzen, Bändern oder Schnüren. Schneide mit dem Bolline den Ast eines Baumes ab, um daraus deinen Zauberstab zu machen. Die Verwendung des Bollines erhöht die im Ast vorhandene Energie; so wird durch das Hexenwerkzeug ein neues magisches Werkzeug geschaffen. Mit dem Bolline kannst du Symbole in Amulette, Kerzen, Holz oder Ton ritzen. Im Gegensatz zum Athame hat die Klinge des Bollines eine Sichelform. Es verkörpert ebenfalls die Yang-Energie oder das Männliche.
Im »Buch der Schatten« zeichnest du wie in einem Tagebuch alles über deine magische Arbeit auf: deine ersten Schritte auf dem Weg als Hexe und deine weitere Entwicklung, magische Sprüche, Zauberformeln, Rezepte, Rituale usw. Halte dein neues Wissen fest, fülle das Buch mit deinen Gedanken und Beobachtungen. Sie dienen dir später als Quelle der Inspiration. Das Buch kann ein prachtvoller Band aus handgeschöpftem Papier und schön gestalteten Lesezeichen sein oder ein einfaches Ringbuch. Wichtig ist nur, dass es dir gefällt, damit du es fleißig nutzt. In dieses Buch trägst du all deine Erfahrungen und Erkenntnisse ein. War zum Beispiel ein Ritual oder ein Symbol in einer bestimmten Mondphase besonders wirksam? Schreib es auf. Auf diese Weise entsteht ein Leitfaden für künftige Rituale, auf den du immer wieder zurückgreifen kannst. Alles Wissen über Astrologie, Kräuter, Kristalle usw., das ich in diesem Buch mit dir teile, stammt aus den detaillierten Aufzeichnungen in meinem eigenen Buch der Schatten. Durch Ausprobieren und regelmäßiges Üben wirst du allmählich die Geheimnisse des Universums entdecken.
Der Besen dient zur energetischen Reinigung von Räumen oder Plätzen vor der Durchführung eines Rituals. Die magische Verwendung des Besens entstand dadurch, dass vor einem Ritual die Umgebung durch Fegen gesäubert wurde. Ein Besen ist aber auch ein Schutzsymbol und soll negative Energien abhalten. Bei Hexenhochzeiten sprang das Brautpaar einst über einen Besen in den neuen Lebensabschnitt, ein Brauch, der inzwischen kaum noch gepflegt wird.
Besorge dir einen handgefertigten Besen von einem Kunsthandwerkermarkt, keinen maschinengefertigten aus Plastik. Oder stelle deinen eigenen Besen her, zum Beispiel mit einem Stiel aus Eschenholz, Birkenreisern zum Fegen und Verbindungen aus Weidenrinde. Die Naturmaterialien übertragen ihre Energien auf deinen Besen. Behandle den Besen mit äußerstem Respekt, und er wird dir stets gute Dienste leisten. Durch den ausschließlichen Gebrauch für die magische Arbeit wird er im Laufe der Zeit immer weiter energetisch aufgeladen.
In der Wicca-Tradition werden Besen hoch geschätzt, und einige Hexen besitzen eine beeindruckende Sammlung von Besen; sie geben jedem Besen einen Namen, um deren unterschiedliche Bedeutung als »Vertraute« oder »verwandte Geister« zu benennen. Mit folgender Zauberformel kannst du deinen Besen in seine Aufgabe einweihen:
Sprich die Formel laut aus, um die Kraft deines Besens nutzbar zu machen:
Streue nach einem negativen Ereignis in der Nachbarschaft oder deinem Haus Salz vor die Eingangstür und sprich laut beim Wegfegen:
Steigere die Wirkkraft deines Besens für Reinigungsrituale, indem du einen Talisman an den Stiel bindest. Besorge dir einen dünnen Draht, am besten aus von Venus regiertem Kupfer, und fädle Perlen aus folgenden Materialien auf, die sich hervorragend zum Reinigen und Klären von Räumen eignen: Gagat, Hämatit, Onyx, Tigerauge, Türkis und reines Quarz.
Kessel lassen sich sehr gut zum Mischen von Kräutern und ätherischen Ölen verwenden, zum rituellen Verbrennen von Gegenständen oder zur Zubereitung von Flüssigkeiten. Du kannst Zettel verbrennen, auf die du Wünsche oder Zauberformeln geschrieben hast. So steigen deine Wünsche zu den Göttern auf. Du kannst in die Zukunft schauen, wenn du ihn mit Wasser füllst und die Bilder auf der Wasseroberfläche deutest. Vor und nach jedem Gebrauch den Kessel gründlich reinigen! Der Kessel verkörpert den Schoß der Göttin und ist ein Symbol der Weiblichkeit. Meist hat er drei Beine. Du kannst ihn auf deinen Altar stellen oder auf den Boden links vom Altar. Als Kessel eignen sich alle gewölbten oder schüsselähnlichen Gegenstände, etwa aus einem großen Stein oder einer Kristallgeode. Ich rate dir, dir einen Kessel zu wünschen und geduldig abzuwarten, dann wird der Kessel deiner Träume auf die zauberhafteste Weise seinen Weg zu dir finden.
Sie verbindet Magie mit dir und besteht aus miteinander verflochtenen roten Wollfäden. Rot steht für Leben und aktive Energie. Die geflochtene Schnur ist 2,70 Meter lang und wird auf der einen Seite zu einer Schlaufe gebunden, welche die weibliche Energie verkörpert, und auf der anderen Seite fransig gelassen, um die männliche Energie darzustellen. Eingeflochtene Perlen erhöhen die magische Kraft der Schnur. Am besten eignen sich klare, energieverstärkende Quarzkristallperlen. Um verschiedene Wirkungen zu erzielen, kannst du aber auch Rosenquarz, Amber, Jade, Lapislazuli oder Amethyst wählen.
Neumond ist die optimale Zeit für diesen Zauber. Du brauchst dafür ein Blatt Papier, auf das du deinen Wunsch geschrieben hast, und eine rote Schnur. Wenn du spürst, dass du deine Energie ganz auf das Blatt konzentriert hast, rollst du es zusammen. Während du diesen alten Spruch sagst, machst du Knoten in die Schnur:
Wenn du fertig bist, wickelst du die Schnur um die Papierrolle. Schreibe für künftige Rituale in deinem Buch der Schatten auf, wann sich die Kraft dieses Zaubers entfaltet hat.
Eine Schale ist eigentlich kein Ritualinstrument, aber du kannst Schalen bei der magischen Arbeit so oft einsetzen, wie du möchtest. Drei einfache Zutaten – eine rote Rose, eine rosafarbene Kerze und Wasser – können einen machtvollen Segen spenden. Die Rose verkörpert Schönheit, Möglichkeiten, die sonnigen Jahreszeiten und Liebe zu sich und anderen. Die Kerze steht für das Element Feuer, die golden im Osten aufgehende Sonne, für Harmonie, höhere Ziele und das Seelenlicht. Wasser repräsentiert die Himmelsrichtung Westen, Gefühle und Reinigung.
Du kannst dieses Ritual allein oder in einer Gruppe vollziehen, in der die Schüssel herumgereicht wird. Lege eine Rose in eine durchsichtige Schale mit Wasser und zünde daneben eine rosafarbene Kerze an. Rühre mit der linken Hand sanft das Wasser um und sprich:
Bewahre die Segnungsschale drei Tage und Nächte lang auf deinem Altar auf. Trockne die Rose und lege sie auf deinen Nachttisch, wo sie stets dein Herz erfüllt.
Der Zauberstab ist die Verlängerung des Arms bzw. der Hand der Hexe; mit ihm lenkst du Energien oder zeichnest magische Symbole. In speziellen Geschäften findet man wunderschöne, mit Kristallen geschmückte Zauberstäbe, und ich bin mir sicher, dass sie übernatürliche Kräfte haben. Aber es ist wirklich eine fantastische Sache, seinen Zauberstab selbst herzustellen. Nimm einen abgebrochenen Ast, schmirgle und glätte ihn rundherum. Dann räuchere ihn gründlich. Befestige nahe dem Griff einen großen Quarzkristall (mit Heißkleber) sowie auf dem Stab weitere Kristalle, deren Eigenschaften deine Magie ergänzen. Citrin eignet sich hervorragend für die Spitze des Zauberstabs und richtet deine Persönlichkeit auf deinen Geist aus.
Die folgenden Steine haben unterschiedliche Kräfte:
AMETHYST ♦ für Ausgewogenheit und Intuition
AVENTURIN ♦ für kreative Visualisierungen
BERNSTEIN ♦ für Erdung
CALCIT ♦ für die Abwehr von Negativem
CHALCEDON ♦ für die Macht über dunkle Geister
CITRIN ♦ für Motivation; zieht Geld und Erfolg an
FLUORIT ♦ für Kontakte zu Feen und anderen unsichtbaren Wesen
GEODE ♦ für das Überstehen von extrem schwierigen Zeiten
GRANAT ♦ für den Schutz vor übler Nachrede
HÄMATIT ♦ für Mut und Stärke
HELIOTROP ♦ für Fülle und Wohlstand
JADE ♦ für das weise Erkennen und Auslegen von Kraftträumen
JASPIS ♦ für Stabilität
MAGNETSTEIN ♦ für das Zurückholen eines Liebespartners
MAHAGONI-OBSIDIAN ♦ für das Gefühl, sexy und sinnlich zu sein
MOOSACHAT ♦ für Überzeugungs- und Heilkraft
QUARZKRISTALL ♦ für das Deuten von Träumen
RHODOCHROSIT ♦ für das unbeirrte Verfolgen deiner wahren Lebensaufgabe
ROSENQUARZ ♦ für Liebe
TÜRKIS ♦ für Sicherheit auf Reisen
WASSERMELONENTURMALIN ♦ zum Planen der bestmöglichen Zukunft
Du solltest alle deine Ritualgegenstände vor dem ersten Gebrauch weihen, dies gilt auch für jede weitere Neuanschaffung. Im Wesentlichen weihst du dabei dich und deine Werkzeuge und fasst einen grundsätzlichen Vorsatz für deine magische Arbeit. Wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast, kannst du das Ritual noch weiter ausgestalten.
Gewinnst du zum Beispiel während einer bestimmten Mondphase mehr Klarheit? Verwendest du ausgewählte Farben, Kristalle, ätherische Öle, Weihrauchsorten und Kräuter für dein astrologisches Sonnen- und Mondsymbol? Gibt es eine spezielle Gottheit, mit der du dich verbunden fühlst? Nutze diese magischen Entsprechungen für die Gestaltung deiner Traumrituale. Je mehr Zusammenhänge du erkennst und verwendest, desto stärker wird deine Kraft.
Deine Ritualgegenstände sollten alle vier Elemente verkörpern, etwa Weihrauch für Luft, eine Kerze für Feuer, eine Tasse für Wasser und eine Schüssel mit Salz für das Element Erde.
Führe einen neuen Ritualgegenstand durch den duftenden Rauch des Weihrauchs und sage:
Jetzt bist du mit dem Atem der Luft beseelt,
Führe ihn dann durch die Flamme der Kerze mit den Worten:
… durch das Feuer geglättet,
Spritze etwas Wasser auf den Gegenstand und sage:
… und durch Wasser gereinigt,
Tauche ihn in die Schüssel mit Salz und sage:
… und ermächtigt durch die Erde.
Halte den Gegenstand mit beiden Händen vor dich und stell dir vor, dass er von warmem, weißem Licht eingehüllt wird, das ihn reinigt. Sage:
Durchdrungen vom Geist und strahlend vor Licht.
Lege den gereinigten Gegenstand auf den Altar und sprich:
Durch Kunstfertigkeit geschaffen, aufgeladen und verändert,
werde ich dich, [Bezeichnung einfügen, etwa Bolline],
für Gutes in dieser Welt
und im Reich der Göttinnen und Götter gebrauchen.
Hiermit weihe ich dich, [Bezeichnung einfügen].
Andere rituelle Instrumente sind dagegen weniger fassbar. Dazu gehören dein Atem, deine Intuition, deine übersinnlichen Kräfte und die Fähigkeit, deine mentalen Kräfte und deine spirituelle Absicht zu fokussieren. Weil sie nicht greifbar sind, kannst du sie nur durch deine Absicht reinigen.
Gelegentlich verwendet man für Rituale auch Farben, Kräuter, Öle, Kristalle oder Zahlen. Viele der magischen Entsprechungen und rituellen Hilfsmittel wurden über Jahrhunderte hinweg überliefert, während andere von heutigen Praktizierenden stammen.
Deine Ritualgegenstände sammeln die Magie und halten sie bereit. Sie füllen sich mit deiner Energie, während sie auf dem Altar oder an einem geweihten Ort aufbewahrt werden. Du wirst zu ihrer Kraftquelle und sie verstärken deine magische Arbeit. Der Altar sollte ein Ort des Friedens und der Meditation sein, an dem dein Geist sich erheben kann; ein Ort der Konzentration für die Durchführung deiner Rituale. Durch deine Ritualgegenstände und den Altar schaffst du dir eine geistige Quelle – für ein an jedem Tag magisches Leben.
EINZELZAUBER FÜR VIEL BESCHÄFTIGTE HEXEN*
Zünde eine Kerze an, um die Energie, die du dir in deinem Leben wünschst, herbeizuzaubern. Halte die Kerze in der Hand und sage laut: