Für Christina,
die durch ihr Praktikum auf dem Landgestüt die Idee
zu diesem Buch in mir weckte.
* * *
Für Kristin,
die diese Kinderkrimireihe immer wieder mit liebevoll
gestalteten Illustrationen versieht.
* * *
Für alle kleinen und großen Pferde-Fans.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Alle Personen, Namen und Handlungen in dieser Kinderbuchreihe sind frei erfunden. Sollten irgendwelche Ähnlichkeiten bestehen, so ist dies unbeabsichtigt.
Die Stadt Warendorf existiert wirklich. Sie befindet sich im Münsterland, im Norden Nordrhein-Westfalens. Ebenso gibt es dort ein Landgestüt sowie dort stattfindende Hengstparaden. Die Namen der Pferde sind frei erfunden. Keines der beschriebenen Geschehnisse beruht auf wahren Begebenheiten.
Die Münsterland-Detektive®
Fanshop www.die-münsterland-detektive.de
Die Münsterland-Detektive
Ein falscher Hengst?, Staffel 2, Band 1
Copyright 2020 Anja Stroot, Autorin
http://anjastroot.jimdo.com
Illustration S. →, →, →, →: Anja Stroot, Autorin
Alle Rechte vorbehalten
Umschlagabbildung und Innenillustration: Kristin Pottmeier
Lektorat: Kerstin Neef
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9783752631432
Liebe Kinder,
Warendorf nennt man auch die „Stadt des Pferdes“. Das liegt daran, dass hier schon seit über 200 Jahren das Zentrum für Pferdezucht in Nordrhein-Westfalen ist.
Alles hat damit begonnen, dass der Preußische König Friedrich Wilhelm III. im Jahr 1823 bestimmt hat, dass in unserer Stadt ein großes Gestüt gebaut werden soll.
Dieses Gestüt gibt es noch heute und so kommt es, dass fast jede Reiterin und jeder Reiter in Deutschland die schöne Pferdestadt Warendorf kennt.
Es freut mich ganz besonders, dass Anja Stroot die zweite Staffel der Münsterland-Detektive bei uns in Warendorf beginnen lässt. Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Lesen und lade euch herzlich ein, das Landgestüt und die Stadt Warendorf zusammen mit euren Eltern und Freunden einmal zu besuchen. Seid gespannt, welche aufregenden Abenteuer die Münsterland-Detektive in der Pferdestadt erleben.
Axel Linke
Bürgermeister der Stadt Warendorf
Ungeduldig schaute Ben auf sein Handy. Er hatte schon vor einigen Tagen eine Nachricht an Leona geschickt, aber sie antwortete nicht. Das war ganz untypisch für sie, denn normalerweise schrieb sie immer sofort zurück.
„Warum meldet sie sich denn nicht?“, fragte Ben seine Schwester Jacky, die eben ins Zimmer gekommen war.
„Wir müssen doch unsere Ferien planen.“
„Vielleicht hat sie es vergessen“, antwortete Jacky.
„Nein, bestimmt nicht.“
„Schreib ihr doch noch mal. Dann meldet sie sich bestimmt.“
„Wenn du meinst“, antwortete Ben und tippte drauflos. Denn er wollte wissen, wann er seine Freunde Leona, Felix und Gundula endlich wiedersehen würde. Er murmelte leise vor sich hin, während er Leona schrieb: Hey Leona, wie sieht es bei euch aus? Wann dürfen wir kommen und unseren nächsten Fall lösen? Wir freuen uns schon … „Schreib ihr, dass wir die Pferde vermissen.“
„Quatsch! Das weiß sie doch.“
„Aber ich vermisse meine Lotta“, sagte Jacky nachdenklich. „Hoffentlich geht es ihr gut.“
„Klar, warum denn nicht? Sie ist wahrscheinlich nur dick und fett geworden, weil Bauer Heini sie zu viel gefüttert hat“, lachte Ben, der mal wieder seine kleine Schwester etwas ärgern wollte. Und Jacky hatte ihm ja gerade eine schöne Vorlage geliefert, die er selbstverständlich zu nutzen gewusst hatte.
„Du bist blöd!“, rief Jacky erbost. „Bauer Heini hat selbst auch Pferde, der weiß ganz genau, wie man mit ihnen umgeht. Außerdem bist du dicker geworden, aber bestimmt nicht meine Lotta! Hoffentlich kann Festus dich überhaupt noch tragen, ansonsten musst du wohl einfach hinterherrollen, wenn wir ausreiten“, fügte Jacky schlagfertig hinzu. Dann rannte sie schnell weg. Sie wusste, dass Ben das sicher nicht gut fand, was sie gesagt hatte. Es stimmte auch gar nicht. Er sollte sich bloß ebenfalls ärgern und wissen, wie sich das anfühlt.
„Na warte, du kleine Kröte! Wenn ich dich kriege …!“, rief Ben und rannte hinterher. Die Verfolgung ging treppauf und treppab, durch die Haustür in den Vorgarten, wieder ins Haus, durch die Küche und das Wohnzimmer, wo Ben sich ein Sofakissen schnappte und versuchte, Jacky damit zu treffen.
Aber er warf vorbei.
„Fang mich doch, du …!“, rief Jacky ausgelassen.
„Sag es nicht!“, unterbrach Ben sie warnend.
„Du Eierloch!“, schrie sie daraufhin lachend.
„Na warte, wenn ich dich kriege!“, rief Ben.
„Kriegst mich aber nicht!“, lachte Jacky und rannte die gleiche Strecke noch einmal. Als sie wieder im Wohnzimmer ankamen, griff Ben sich erneut ein Sofakissen und schmiss es Jacky vor die Füße, sodass sie stolperte. Dann warf er sich schnell daneben und hielt sie fest.
„So, du Kröte. Ich hab dich. Jetzt geht es dir an den Kragen!“, sagte Ben außer Atem und lachte schadenfroh. Nun hatte Jacky keine Chance mehr, denn ihr Bruder war größer und stärker als sie.
Und außerdem hielt er sich für den größten Judomeister aller Zeiten, obwohl er gerade erst die Gelbgurtprüfung bestanden hatte.
„Hilfe! Lass mich los!“ Doch Ben dachte gar nicht daran. Stattdessen begann er, seine Schwester durchzukitzeln. Jacky war so kitzelig, dass sie vor Lachen weinen musste und ihr die Tränen über die Wangen rollten.
„Hör auf!“, schrie Jacky.
„Oh, ich könnte stundenlang so weitermachen“, grinste Ben.
Jacky wusste: Jetzt half nur eins. Sie musste Ben als Sieger anerkennen, sonst würde er nicht aufhören.
„Du hast gewonnen, Ben!“ Er hörte auf zu kitzeln, aber umklammerte sie noch immer mit seinen Armen.
„Und was noch?“, fragte er.
„Wie? Was noch? Was meinst du denn?“
„Überleg mal.“
„Okay“, gab Jacky sich geschlagen. „Ich entschuldige mich, aber nur, wenn du dich auch entschuldigst.“
„Also, dann entschuldigen wir uns beide?“, vergewisserte sich Ben.
„Ja.“
„Mmm …“
„Was willst du denn noch?“, wollte Jacky genervt wissen.
„Du versprichst mir, nie wieder zu sagen, dass ich dick bin“, forderte Ben, denn das fand er gar nicht lustig.
„Das habe ich ja überhaupt nicht gesagt.“
„Das hast du wohl!“