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© 2018

2., überarbeitete Auflage

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

Ketschau, A.

Schlittenhunde: Ein Bildband

ISBN 9783746042411

Alle Rechte vorbehalten.

Bildmaterial + Texte: A. Ketschau

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INHALT

Samojede

Samojedenwelpe

Die Geschichte der Schlittenhunde

Schlittenhunde sind den Spitzartigen (nicht echten Spitzen) zuzuordnen. Sie sind robuste Arbeitshunde, die sich auch als Begleit- und Familienhunde eignen, sofern man ihren Arbeitseifer befriedigen kann. Sie haben eine lange Geschichte. Oft waren sie Helden von Mythen, Filmen oder Büchern. Die Tschuktschen begannen vor rund 4000 Jahren, Hunde für Zugzwecke vor Schlitten zu spannen. Heute werden Schlittenhunde überwiegend zur Freude von Mensch und Tier vor den Schlitten gespannt. Klimatische Veränderungen führten dazu, dass Inuit in das Gebiet der Tschuktschen eindrangen. Die Tschuktschen wurden so nach Westen verdrängt. Ihre Hunde wurden dabei zu wichtigen Begleitern. Ausdauernd und genügsam mussten sie sein, sie mussten Lasten ziehen, mit dem kargen Leben der Eiswüsten zufrieden sein. Man setzte sie auch zum Jagen ein – teilweise wurden mit Hilfe von Hunden auch Meerestiere über das Packeis hinweg gejagt. Im 10. Jahrhundert wurden Schlittenhunde in Reiseberichten und Chroniken erwähnt. Marco Polo spricht von ihnen in seinen Reiseberichten. Roald Amundsen erreichte mit ihnen 1911 den Südpol. Robert E. Peary und Frederic Albert Cook sollen unabhängig voneinander mit Schlittenhunden den Nordpol erreicht haben. Im Gegensatz zu Amundsens Südpolexpedition, die ausreichend belegt ist, konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, ob Peary und Cook den Nordpol tatsächlich erreicht hatten. In den 1880er Jahren setzte in Alaska der Goldrausch ein. Menschen setzten Hunde als Zugtiere vor Schlitten ein, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Viele Hundehalter stritten ausgiebig darüber, wessen Hunde die Schnellsten und Besten waren. Daraus resultierten kleine Schlittenhunderennen, um die Kräfte der Hunde zu messen (bzw ihre Schnelligkeit). 1908 ging aus kleineren Rennen das „All Alaskan Sweepstakes“ hervor, ein Lotterierennen, dessen Gesamteinnahmen an den Gewinner gingen. Beim ersten Mal gewann ein Postschlittenteam. 1909 ging Scotty Allan mit einem Rennschlitten von nur 31 Pfund Gewicht an den Start. Von da an wurden die Schlittenhunderennen immer beliebter. 1925 brach in Nome in Alaska die Diphterie aus. Im arktischen Winter war das Städtchen nahezu von der Außenwelt abgeschnitten. Mehrere Kinder erkrankten schwer, und einige von ihnen starben qualvoll. Dr. Welch, Arzt der Stadt, verfügte nur noch über eine kleine Menge veraltetes Serum, und sollten nicht aus Ancorage bald ausreichend Medikamente herbeigeschafft werden, drohte eine tödliche Epidemie. Da Flugzeuge damals den arktischen Stürmen noch nicht trotzen konnte und der Seeweg durch Eis verschlossen war, wurde eine Stafette der schnellsten alaskanischen Schlittenhundeteams gebildet. In Nenana, wohin vom Krankenhaus von Ancorage ein in Kaninchenfell eingeschlagenes Serumpaket per Bahn geschickt worden war, übernahm der erste Hundeschlitten am 27. Januar den Weitertransport. Damit wollte man die Zeit, die der Postschlitten benötigte, der zweimal monatlich von Nenana nach Nome verkehrte, erheblich abkürzen. 12 Musher wechselten auf der rund 1.100 Meilen (etwa 1.700 km) langen Strecke ab. Nach 5 ½ Tagen brachte das letzte Husky-Team mit Musher Gunnar Kaasen und Leithund Balto das Serum rechtzeitig nach Nome. Seit 1973 erinnert das Iditarod, das härteste Schlittenhunderennen der Welt, an diese großartige Leistung der Schlittenhunde und ihrer Musher.

In den 1960er Jahren kam der Schlittenhundesport nach Europa, zunächst in die Schweiz. Inzwischen gibt es in ganz Skandinavien, Mittel- und Osteuropa Schlittenhunderennen. Einige Vereine und Verbände lassen nur die FCI-anerkannten Rassen Siberian Husky, Alaskan Malamute, Grönlandhund und Samojede zu. Andere lassen auch andere Hunde starten. Hier findet man neben Siberian Huskies hauptsächlich Zweckkreuzlinge wie Alaskan Huskies (Kreuzlinge zwischen Siberian Huskies, Hüte-, Wind- u.a. Jagdhunden) sowie Scandianavian Hounds (German Trail Hounds, Europäische Schlittenhunde). Letztere sind überwiegend aus Kreuzungen zwischen Alaskan Huskies und kurzhaarigen Jagdhunden wie Pointern oder Deutsch-Kurzhaar entstanden. Scandinavian Hounds sind meistens kurzhaarig und erinnern mehr an den Deutsch-Kurzhaar denn an normale Schlittenhunde. Trotz ihres kurzen Fells kommen diese Hunde mit Temperaturen bis -25 °C zurecht. Schnee- und Wagenrennen zur artgerechten Auslastung dieser Hunde sind gut und sinnvoll. Dennoch ist der Schritt zum Missbrauch der Kreatur klein. Bei einigen Rennen stehen hohe Gewinnsummen im Raum. Werden Hunde auch nur zu diesem Zweck gezüchtet, kann es passieren, dass verschiedene Abkömmlinge nicht zum Schlittenziehen taugen oder keine Lust dazu haben. Was passiert mit diesen?

Es gibt in Deutschland einige Vereine und Verbände, die sich mit der Zucht von Schlittenhunden und dem Schlittenhundesport beschäftigen. Einige lassen auf ihren Rennen wie beschrieben nur reinrassige Schlittenhunde (Alaskan Malamute, Grönlandhund, Samojede, Siberian Husky) zu, die als Rasse von der FCI (Fédération Cynoloquiqe