2., neu verbesserte und ergänzte Auflage

Für meine Enkelkinder

Larah-Victoria Maria

und

Laurence-Vincent Joshua-Morice Sunny-Paul

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

© 2020 Felicia C. Gerber

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9 783751 947480

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten gleichermaßen Kinder als auch Erwachsene erreichen kann. Vielleicht können sie in diese Insel der Geborgenheit und schönen Welt ab und an eintauchen. Denn das Schönste ist Kinder glücklich zu sehen und ihr Lachen zu hören.

Ich möchte mich bei allen, die mich begleitet und korrekturgelesen haben, bedanken. Einen besonderen Dank für seine Geduld, das Layout und Korrekturlesen widme ich meinem Mann Günter.

Freundschaft
Ich Schme

»Hallo Kinder! Hallo Kindeeeer, seht ihr mich nicht? Ich euch auch nicht, schade! Hm, hm, manchmal sieht mich kaum jemand. Man sieht nur meine Antennen. Ich muss einfach ertasten wer kommt, ob es ein Freund oder Feind ist, oder wer mich anschaut, oder ... Wisst ihr was? Wollt ihr das Oma Mi euch eine kleine Geschichte erzählt? Kommt, sagt Ja!«

»Ich sehe dich aber nicht«, hört man auf einmal eine Stimme.

»Das war aber keine Kinderstimme«, wundert sich Schme ein wenig, aber lauscht weiter.

»Wo bist du? Ich will dich aber sehen«, sagt Ämetz neugierig.

»Na gut, ich komme raus, aber du darfst mich nicht auslachen, O.K.«, antwortet Schme.

»Ne, ich werde dich auch nicht auslachen.

Ich weiß ja nicht mal wer du bist und wie du aussiehst«, sagt Ämetz schnell weiter.

»Ich weiß auch nicht wer du bist«, sagt Schme.

»Wie heißt du denn«, frägt der kleine Schmetterling neugierig.

»Hier bin ich«, fügt er schnell hinzu, ohne auf einer Antwort zu warten.

»Wo«, fragt die Stimme.

»Na hier, über deinem Kopf. Du musst aber genauer hinschauen«.

»Wieso? Ach, jetzt verstehe ich, wieso. Du bist ein Schmetterling! Du bist aber schööön!!! Wie heißt du denn?«

»Ich heiße Schme. Ich bin der kleine Schmetterling. Ich bin ganz hell gelb und beinah durchsichtig. Ich habe kaum Farben und deshalb lachen mich viele Kinder aus. Sie sagen ich wäre eine Motte. Das bin ich aber nicht«, und flattert trotzig mit den Flügeln.

»Sie sind nur meine Verwandten, so. Und wie heißt du?«

»Ich bin die kleine Ameise Ämetz. Alle lachen mich auch aus, denn ich muss eine Brille tragen..«.

Der kleine Ämetz senkt den Kopf, schaut traurig nach unten und eine große Träne kullert auf das Gras.

»Ämetz, willst du mein Freund sein?«

»Ja, oh ja und du bist jetzt mein Freund, hurraaa«, sagt Ämetz strahlend.

»Weißt du Ämetz, ab sofort sind wir nicht mehr alleine. Wenn man Freunde hat, ist man nicht allein«.

»Ja Schme, aber wir sind doch nicht alleine, wir haben unsere Familien«.

»Du hast ja recht Ämetz, aber wenn Mama zu mir sagt, Schme, flieg mal raus spielen, bin ich doch allein. Jetzt bin ich aber nicht mehr allein, du bist bei mir. Komm, wir spielen Schatten!«

»Wie geht das denn«, fragt der kleine Ämetz gespannt.

»Ämetz, ich erkläre es dir, hab nur ein wenig Geduld. Wenn die Sonne am Himmel ist und beinah schlafen gehen will, erst dann können wir Schatten spielen. Denn nur nachmittags kann man die schönsten Schatten sehen. Du musst dich in die Sonne stellen, am besten in die Nähe einer Sache, wie ein Baum, ein Stein oder eine Blume. Du kannst nur so die schönsten und lustigsten Schatten werfen. Hast du schon einmal einen Baum- schatten gesehen?«

»Ja, oh ja Schme, du hast recht! Es ist im Baumschatten kühl und erfrischend, denn im Sommer kann es sehr heiß sein. Man muss aber immer aufpassen, denn die Menschen sitzen auch gerne im Schatten. Sie trinken Wasser, unterhalten sich und einige schlafen sogar unter der großen Baumkrone. Aber Manche sind tollpatschig und schauen nicht wohin sie laufen. Deswegen müssen meine Familie und ich unter der Wurzel des Baumes unsere Häuser bauen. Das ist aber auch fein. Meine Familie ist sehr fleißig und ganz schnell haben wir ein ganzes Dorf auf und unter der Erde gebaut.«

»So, Ämetz dann hast du jetzt verstanden wie das Spiel geht, oder?« »Nö, aber wieso zeigst du es mir nicht? Ich mache dir dann einfach alles nach.«

»O.K.«, sagt Schme.

»Komm, lass uns spielen!«

Der Nachmittag kommt und die Häuser, die Bäume, die Menschen und die Tiere zeigen ihre Schatten. Schme fängt an zu flattern in der Nähe einer Blume und sein Schatten sieht aus wie eine Zauberblume mit Flügel, groß und einfach schön. Als er nicht mehr fliegen kann, sitzt er mit gestreckten Flügen im Wind auf der Blüte und lächelt freundlich Ämetz zu und sagt: »Jetzt, du Ämetz!«

Die kleine Ameise Ämetz krabbelt in die Nähe eines Steines. Der Schatten wirft ein großes Bild, als ob Ämetz ein Riese mit einem Sack auf dem Rücken wäre.

»Ich habe es geschafft, siehst du Schme? Ich habe das Spiel schnell verstanden, stimmts?«

»Ja Ämetz, du hast sehr schnell begriffen. Darüber bin ich auch froh, denn es dauert nicht mehr lange und die Sonne geht ganz unter und wir können nicht mehr spielen. Wir müssen dann nach Hause gehen und schlafen. Ach, ich wollte dir noch sagen, dass wir dann auch keine Schatten mehr haben. Verstehst du, wir können dann nicht mehr spielen im Dunkeln.«

Unweit von den beiden Freunden sitzt in einer Pfütze ein kleiner gelber fast grauer Spatz. Das kleine Vögelchen zittert vor Angst und schaut durch ihre Flügelchen um sich herum. Schme und Ämetz entdecken sie und kommen schnell krabbelnd und fliegend zu ihr hin. Sie sagen:

»Hallo! Wir sind Schme und Ämetz. Willst du mit uns spielen? Willst du unsere Freundin sein? Du musst keine Angst vor uns haben.«

Die Beiden sprechen sogar gleichzeitig wie im Chor.

»Das ist vielleicht lustig!«

Der kleine Spatz hebt vorsichtig sein Köpfchen und piepst unsicher und ungläubig:

»Wirklich, es ist wahr, ihr wollt mit mir spielen? Wollt ihr meine Freunde sein? Ich kann es gar nicht glauben. Ihr seid aber so groß!«