Für Alan, Richard und Daniel – S.C.
Für Ian und Catherine – B.C.
Teil eins
Erwischt
Man muss schnell sein,
bloß nicht so tun, als ob man sich nur umsieht,
wie manche Ladendiebe.
Rein,
schnappen, was man will,
und wieder raus.
Aber die anderen schnallen’s nicht.
Die lassen sich ewig Zeit, als ob
sie echt was kaufen wollen.
Noch bevor wir geliefert haben, weiß ich,
dass
wir geliefert sind.
Und ich habe recht.
Wir sind noch keine zwei Schritte raus aus
Boots,
als mich ein Wachmann
bei der Kapuze packt
und mich daran hindert wegzulaufen.
Liz und Shawna rennen die High Street rauf
und verschwinden,
während Meg und ich
zurück in den Laden geschleift werden,
nach oben in ein Büro.
»Leert eure Taschen,
ihr kleinen Flittchen!«, schnauzt der Wachmann.
»Kannst uns nicht zwingen«, sage ich.
»Ich kann auch die Polizei rufen«, erwidert er.
»Wollt ihr es drauf ankommen lassen?«
»Nein!«, ruft Meg,
und nicht mal einen Wimpernschlag später
stülpt sie ihre Jackentaschen
um.
Aber die sind leer.
Kein Lippenstift, kein Nagellack,
auch keins der Minischokoeier, die sie
eingesteckt hat.
»Ich hab doch nix gemacht«, sagt sie.
Kaut auf ihrer Unterlippe herum,
drückt ein paar Tränen hervor.
Macht total auf Mitleid,
echt.
»Jetzt du«, raunzt der Wachmann
und fuchtelt mit seinen Wurstfingern in meine Richtung.
Ich drehe meine Taschen auf links
und bin gespannt,
ob sich all der Kram,
den ich klauen wollte,
auch irgendwie in Luft aufgelöst hat
wie bei Meg.
Hat er aber nicht.
Es rasselt alles auf den Boden:
Lippenstift, Rouge, Wimperntusche, Nagellack
und
Scheißminischokoeier.
Schokoeier, die ich nicht geklaut habe.
Schokoeier, von denen Meg nicht genug bekommt.
Sie zwinkert.
Zwinkert mir zu, damit ich die Klappe halte,
nicht sage, wie’s wirklich ist:
Dass sie es auf dem Weg ins Büro
irgendwie hingekriegt hat,
mir
ihre Beute
in die Taschen zu schmuggeln;
dass sie sich meine Freundin nennt,
mich aber trotzdem hinhängt
und mich ausbaden lässt,
dass wir alle geklaut haben.
Wieder mal.
»Und was ist das?«, will der Wachmann wissen
und zeigt auf den Boden.
»Nie gesehen«, sage ich.
»So?«, erwidert er.
»Ist dir nur grade aus der Tasche gefallen, Schätzchen.«
»Kann ich jetzt gehen?«, fragt Meg.
Ich starre sie an,
eindringlich.
Ist das ihr Ernst?
Also, lässt die mich jetzt hier echt
allein
mit irgend so einem Psycho-Wachmann
und der Aussicht auf Jugendknast?
»Meine Mum wartet sicher schon auf mich«, meint sie.
»Hab ja nix geklaut.«
Der Wachmann greift zum Telefonhörer.
»Ja, kannst gehen«, sagt er zu Meg.
Dann grinst er mich an,
total zufrieden mit sich selbst –
Mister Supercop.
»Aber du,
du kommst aufs Revier.«
Hier
In die eine Monat
wir kommen
zu leben in
London Nord, Anglia,
es regnen
meiste Tagen,
Sonnenschein nur wenige.
Das komisch, weil
wir kommen hier in
Sommer.
Tata sagen, wir hier für
kurz
nur,
für werden reich wie Konigin
dann
gehen zurück
zu unsere eigene Stadt, Ort, Dorf
für kaufen:
Hausvilla
dann
Auto mit Supergeschwindigkeit
dann
Kleidern für Beeindrucken
dann
Geschenken für alte Brudern und Schwestern,
wir lassen in Romania.
Tata glücklich für kennen Leuten,
die geben gut Arbeit.
Manche Tagen nach
ankommen,
helfen Tata bei
harte Arbeit.
Er fahren weiße Lkw-Lieferwagen
durch Straßen,
spähen,
suchen,
spionieren
nach Metallen, die Leuten in
London Nord
nicht wollen.
Wir legen alle Teilen auf Lkw und
Chefmann bezahlen Tata Geld in Hand
für Metallen.
Es gut für mich helfen Tata,
weil jetzt ich Hauptsohn
und müssen
lernen schnell,
wie Geld für Familie verdienen
und sorgen
für allen.
So machen meine Volk.
Romamannern
werden Geldverdienern,
für machen ganze Familie glucklich
mit Kleider und Essen.
Ich fünfzehn
und Mann jetzt,
also arbeiten auf Lkw-Lieferwagen
machen viel Sinn.
Wirkliche Grund wir kommen nach
England
sein, ich jetzt
älter
und nicht gut sein ohne
Arbeiten,
Geld
oder
Ehefrau.
Und Tata müssen machen
Sacken voll Geld
für bezahlen
Familie
von Mädchen
zu Hause.
Und dann
können machen Heirat.
Das mir machen viele Schmerz in Kopf.
Sachbearbeiterin
Ins Gebäude der Jugendgerichtshilfe
kommt man nur
durch eine Reihe verschlossener Türen
und muss sich
bei zwei unterschiedlichen Pförtnern
eintragen.
Auf jedem Flur stehen
blaue Plastikstühle
in Zweiergruppen.
Jugendliche lümmeln auf ihnen,
die Gesichter
unter den Kapuzen ihrer Hoodies versteckt.
Manche sind mit ihren Eltern da,
manche ohne,
und man kann hier
eine leise grollende Wut
hören.
Man kann sie sogar riechen.
Ich muss nicht lange auf meine Sachbearbeiterin warten.
»Dawn Green« steht auf ihrem Schild.
Sie hat diesen selbstgefälligen Gesichtsausdruck wie jemand,
der glaubt,
mehr Ahnung zu haben
als die meisten.
Aber Dawn Green weiß einen Scheiß
über mich.
Sie legt den Kopf zur Seite,
als ob sie mit einem kleinen Kind reden würde:
»Also ... Sozialstunden abzuleisten
würde Jess einen Eintrag ins
Vorstrafenregister ersparen.«
»Sozialstunden?«, fragt Mum.
»Ja. Da dies ihre dritte Straftat ist,
kann die Polizei kein Auge mehr zudrücken.
Sie muss sich gewillt zeigen, sich zu bessern,
es an der Allgemeinheit wiedergutzumachen.«
»Dann ist das wie ein Ehrenamt«, meint Mum.
Dawn beißt sich auf die Lippe.
»Sie muss bei der Pflege von Parks helfen
und an einem Sozialtraining teilnehmen.«
Unterwürfig wie sie ist, erwidert Mum:
»Na ja, sie will auf jeden Fall zeigen,
wie leid es ihr tut.«
»Und sie wird tun, was man ihr sagt«, fügt Terry hinzu,
als ob er mein Dad
und das hier seine Scheißangelegenheit wäre.
Was will der überhaupt hier?
»Prima. Also,
die Polizei schlägt
ein dreimonatiges Programm vor.
Was meinst du, Jess?«
Dawn dreht sich
schließlich zu mir,
und mir ist klar, dass
ich ihr jetzt sagen soll,
wie leid es mir tut, so eine Belastung für die Gesellschaft zu sein
und dass ich
natürlich gerne
im Park Müll aufsammeln werde,
um es wiedergutzumachen.
Aber etwas in mir
will laut Nein sagen,
will zu Dawn sagen:
»Lieber sitz ich meine Zeit ab
und krieg einen Eintrag ins Vorstrafenregister,
als
die nächsten zwölf Wochen
mit irgendwelchen Losern
und Gutmenschen
abzuhängen.«
Aber ich komm nicht dazu, was zu sagen.
Noch bevor ich den Mund aufmachen kann,
lehnt Terry sich vor und packt Dawns Hand,
schüttelt sie, als ob sie gerade einen Deal gemacht haben,
und meint:
»Wann kann sie anfangen?«
Anglia sein seltsamer Ort
Manche Leuten
lächeln und sagen Hallo
auf Straße oder in Bus.
Andere Leuten
nicht mögen mein Gesicht
und nicht erwidern
meine Lächeln.
Mămică spüren gleiche wie ich.
Manchmal ich sehen, sie
traurig sein
oder
ich kann hören, sie
sprechen wütend mit Tata:
»Diese Ort nicht sein für uns, sie nicht wollen unsere Volk hier«,
sie sagen.
»Wir nicht bleiben hier lange«, Tata antworten.
»Du nicht machen Versprechen, du nicht kannst halten.«
»Herregott, Miri, wir sein zu Hause bis Weihnachten.«
»Wir nicht passen hier.«
»Ich wissen, aber ich machen viele Geld.«
»Dann wir gehen zu Hause, wenn haben genug Geld?«
»Wenn haben die Geld für bezahlen die Frau und mehr.«
»Weihnachten?«
»Weihnachten.«
Und ich hassen zu hören diese Gesprächen,
weil viele Mal,
ich nicht wollen zurück dort.
Meiste Zeit,
ich nicht wollen denken an
alte Leben.
Oder
neue Ehefrau.
Schlechte Mutter
Terry ist weg.
Dawn hat sich mit ihrem Becher Tee zu
Mum und mir
an den Küchentisch gesetzt,
tut so, als hielten wir einen
netten Plausch,
aber in Wirklichkeit will sie nur checken,
ob ich in einem Drecksloch lebe
oder nicht.
»Wir haben auch Kurse für die Eltern im Angebot«, erzählt sie Mum.
»›Selbstbestimmung für Frauen‹ und andere Dinge, die Sie interessieren könnten.«
Mum denkt nicht mal drüber nach.
»Eher nicht«, sagt sie.
Dawn zieht die Augenbrauen hoch.
»Unserer Erfahrung nach reagieren
Jugendliche
auf ihre häusliche Situation, wenn sie straffällig werden.«
»Ich bin keine schlechte Mutter«, sagt Mum
leise,
aber das glaubt sie selbst nicht.
»Dann gibt’s keine Probleme zwischen Ihnen und Jess’ Dad?«, will Dawn wissen.
»Der ist abgehauen«, klärt Mum sie auf.
»Und ihr Stiefvater?«
»Der ist geblieben.«
Dawn dreht sich zu mir um.
»Gibt’s irgendwas, womit du Hilfe brauchst, Jess?«
»Nö.«
»Du musst nicht nur Müll aufsammeln
und Blumen pflanzen, weißt du?
Wir bieten jede Menge Kurse an, die dir gefallen könnten.«
Ich folge Mums Beispiel,
nicke
und sage: »Ja, schon klar.«
Aber in meinem Innersten
regt sich eine leise Stimme,
die will, dass Dawn Green
die Augen aufmacht und kapiert,
wer hier der wahre Täter ist.
Die Tankstelle
Jede Augen hier mich beobachten, weil
eins: meine Haaren, Kleidern, Haut, Schuhen
sehen anders aus als von Leuten hier.
Jede Augen hier mich beobachten, weil
zwei: Ich nicht haben Auto, Geld, Freunden, Vertrauen.
Ich gehen in Tankstelle
zu Abteilung mit Wunderbaumen, die machen Auto riechen wie
Blumen,
Zeitungen mit viele schwere Worten,
Zeitschriften mit viele Bildern von schmutzige schöne Mädchen
und
berühmte Leuten mit viele sexy Muskeln und Geld.
Dann ich sehen sie,
neben die Kasse
und gleich bei Ausgangfluchtweg.
Ich sehen Bonbonsüßigkeiten.
Meine Magen hüpfen hoch und runter.
Meine Augen fallen raus.
Zu lange, seit ich essen
eine Schokoriegel,
alle in eine Reihe wie kleine Glitzersoldaten
machen Glanz in meine Augen.
Welche?
Welche?
Ich wissen, Leute von Laden wollen erwischen Dieb auf frische
Tat,
so ich müssen machen
superschnell:
packen,
stehlen,
rennen.
Ich schnappen super rapido,
öffnen Tür
und flitzen
wie Blitz.
Wachemann
rennen schneller.
Ich fallen.
Große Hand von Wachemann
bohren in meine Schulter.
Dicke Wurstfingern
zerreißen meine Jogginganzug.
Tata wird schnappen über,
weil er sagen mir viel oft,
nie lassen mich erwischen.
Aber sie immer erwischen.
Drei Mal jetzt sie erwischen.
Darum
ich weinen und haben viele Drücken in Brust.
Nicht wegen noch eine Verhaften
oder Wachemann sitzen mit Arsch auf mich,
sondern weil ich nicht wollen Tatas
linke-rechte
rechte-linke
Gerade
in Bauch oder Kopf.
Ich es sehen in meine Fantasie:
Ich auf Boden,
Tata schnauben Nasenrauch wie Stier,
Mămică machen Erste Hilfe für meine
Tränen
und
Blut.
Ich sein voll
Angst.
Darum
ich hoffen, Polizei sein meine Beschutz,
wenn Tata kommen holen mich
von
Gefängnisrevier.
Gute Freundin
Am ersten Schultag danach
Liz so:
»Oh! Mein! Gott! Das war so krass!
Ich hab echt gedacht, wir sind total am Arsch.«
Und Shawna so:
»Wir hatten voll Glück.«
Und Meg so:
»Ja, scheißknapp, oder!?«
Ich lache fast los,
nicht
weil es irgendwie lustig wäre –
sondern weil ich es echt nicht glauben kann.
»Knapp kann man es kaum nennen, wenn man tatsächlich geschnappt wird«, schnaube ich.
»War ja schließlich nicht das erste Mal ...
Und jetzt muss ich diese scheiß Sozialstundensache machen,
also, jeden Samstag.
Was für ein Scheißglück, hä?«
Meg legt mir den Arm um die Schultern.
»Jaaa ... aber ...
sie meinen doch,
dass nur eine von
uns erwischt wurde.«
»Jep ... Ich.«
Meg seufzt, als ob ich es nicht kapieren würde.
»Schau mal, Jess,
deiner Mum
geht dieser Scheiß doch am Arsch vorbei,
oder?
Wenn sie mich erwischt hätten,
wäre meine Mum total ausgeflippt.«
»Ich muss Müll aufsammeln«, beklage ich mich.
Meg lächelt.
»Ich weiß.
Du bist ’ne supergute Freundin, Jess.«
Bin ich nicht.
Kann ich gar nicht sein.
Wäre ich eine gute Freundin,
würde ich nicht überlegen,
wie ich’s ihr heimzahlen kann.
Drohungen und Strafe
Nach meine Verhaften,
sie drohen mit Junge-Männer-Knast.
Sie sagen, ich Frischfleisch.
»Schau dich an,
dunkle Haut,
dunkle Augen,
ganz schön exotisch ...«, Wachemann eins sagen.
»Die werden sich nach dir die Finger lecken ...«, Wachemann zwei sagen.
»Gutaussehender Typ wie du ...«, eins sagen.
»Fremdländisch ...«, zwei sagen.
»Hübscher Junge ...«
»Einer zum Spaß haben ...«
»Voll schnucklig ...«
»’n echt geiler Arsch ...«
Sie zu viel Angst machen mit Knastgeschichte,
dass ich zugeben, ich
stehlen.
Aber wenn echte Polizei kommen,
sie mich nicht schicken in
Junge-Männer-Knast.
Himmel sein Dank.
Sie mich schicken zu etwas,
das heißen »Sozialstunden«.
Kopf runter,
Mund zu,
mit andere
kriminelle Jugendliche.
Sie Mămică und Tata sagen, ich müssen gehen zu Schule,
weil »als Eltern« haben
»Fürsorgepflicht«
und
»wenn Sie hier leben wollen«,
Familie
»muss sich an die Gesetze und Regeln in England halten.«
Dann aufhören mit:
»Ist das klar? Verstanden?«
Wenn nicht verstanden, Tata müssen in Männer-Knast
oder bezahlen viele Geldstrafe.
Aber wer sein Schuld?
Ich, wer sonst,
wie immer.
Schule!
Alb...traum.
Nur für den Fall
Ich klau schon ewig.
Kann mich nicht mal ans erste Mal erinnern,
war aber lange bevor
ich in die Mittelstufe kam.
Damals nur Kleinkram –
Lineale von Mitschülern,
Kippen aus Mums Tasche.
Eine ganze Menge von dem Schrott hab ich sogar noch.
Aber nicht, weil ich so ein gruseliger Messie bin
wie die in der Glotze
oder so.
Sondern weil ich nichts klaue,
was man verticken kann,
nichts Wertvolles oder so:
Ich meine,
wer will schon Strumpfhosen vom Discounter,
Billigmascara,
zäh gewordenen Nagellack
oder Bleistifte, die ich vom Lehrerpult geklaut habe?
Ich hol das Zeug hin und wieder hervor
und
bin einfach verdammt stolz, wie oft ich damit durchgekommen bin,
bevor sie mich zum ersten Mal erwischt haben.
Und dann noch mal und noch mal,
bis ich meine eigene Sachbearbeiterin bekommen habe.
Es klopft an der Tür
und bevor ich alles wieder in den Schuhkarton stopfen kann,
steht Mum in meinem Zimmer.
»Ich hab Abendessen von KFC geholt «, sagt sie,
stockt,
starrt das Zeug auf meinem Bett an,
runzelt die Stirn.
»Was ist das alles?«
»Bloß Kram, den ich gefunden habe«, antworte ich.
Ich schmeiße alles wieder in den Karton,
schiebe ihn unters Bett.
Sie reibt sich die Stirn,
macht ein bekümmertes Gesicht.
Dabei ist
das nicht mal die Schachtel, um die sie sich Sorgen machen sollte.
Weil,
ich hab noch eine oben auf meinem Schrank.
Eine mit meinem Notvorrat:
eine Zahnbürste, Tampons, ein T-Shirt zum Wechseln, Socken,
Unterwäsche
und ein paar druckfrische Fünfer,
nur für den Fall.
Also,
für den Fall,
dass ich hier mal weg muss,
Hals über Kopf.
Warnung
Bei Sozialstunden
ich müssen tragen
Warnweste
in kochend heiße Park.
Ich und viel andere kriminelle Jugendlichen
kehren Dreck,
rechen Laub,
sammeln auf, sammeln auf, sammeln auf
Chipstüte,
Limodose,
halbe Döner,
Flasche Schnaps,
Kippe von Zigarette.
Die Leben von Wegwerfmenschen.
Im Nacken
Mum und ich schauen
eine Doku-Soap.
Mein Leben
kommt mir gleich viel besser vor,
wenn ich so einen Haufen Loser sehe
und weiß, egal wie scheiße es für mich läuft,
bin ich nicht
die.
Ich bin noch nicht ganz in der Gosse.
»Müsstest du nicht Müll aufsammeln, Jess?«, will Terry wissen.
Er knackt mit den Knöcheln,
einfach so.
»Nur samstags, oder, Jess?«, platzt Mum heraus.
Terry lehnt am Türrahmen,
zieht die Nase hoch,
nimmt einen Schluck aus seiner Bierdose.
»Und hab ich dich gefragt, Louise?«, meint er.
»’tschuldigung«, murmelt Mum.
Sie macht die Glotze aus,
springt vom Sofa auf
und huscht in die Küche.
»Ich fang besser mit dem Abendessen an.«
Terry starrt auf mich herab.
»Weißte, Ärger in der Schule kriegen ist eine Sache,
aber die Bullen im Nacken haben,
ist was anderes.
Da steh ich nicht drauf.«
Ich nicke.
»Ich weiß.
Hast du schon gesagt, Terry.«
Er zieht noch mal die Nase hoch.
»Werden wir jetzt ein bisschen unverschämt?«, fragt er.
Er knackt noch mal mit den Knöcheln.
Mum steht hinter ihm und
schüttelt den Kopf,