Harald Görlich

Lebensrhythmus und Achtsamkeit

Mit sich und anderen gut
umgehen – Fundamente einer
gesunden Lebenspraxis

herausgegeben von Wulf Bertram

Zum Herausgeber von »Wissen & Leben«:

Wulf Bertram, Dipl.-Psych. Dr. med, geb. in Soest/Westfalen, Studium der Psychologie, Medizin und Soziologie in Hamburg. Zunächst Klinischer Psychologe im Universitätskrankenhaus Hamburg Eppendorf, nach Staatsexamen und Promotion in Medizin Assistenzarzt in einem Sozialpsychiatrischen Dienst in der Provinz Arezzo/Toskana, danach psychiatrische Ausbildung in Kaufbeuren/Allgäu. 1995 wechselte er als Lektor für medizinische Lehrbücher ins Verlagswesen und wurde 1988 wissenschaftlicher Leiter des Schattauer Verlags in Stuttgart, 1992 dessen verlegerischer Geschäftsführer. Im gleichen Jahr gründete er zusammen mit Thure von Uexküll und medizinischen Fachkollegen die Akademie für Integrierte Medizin, deren Vorstand er seitdem angehört. Aus seiner Überzeugung heraus, dass Lernen ein Minimum an Spaß machen müsse und solides Wissen auch unterhaltsam vermittelt werden kann, konzipierte er 2009 die Taschenbuchreihe »Wissen & Leben«. Bertram hat eine Ausbildung in Gesprächs- und Verhaltenstherapie sowie in Psychodynamischer Psychotherapie und arbeitet neben seiner Verlagstätigkeit als Psychotherapeut in eigener Praxis.

 Für sein Lebenswerk, seine »wissenschaftlich fundierte Verlagstätigkeit im Sinne des Stiftungsgedankens«, wurde Bertram 2018 der renommierte Wissenschaftspreis der Margrit-Egnér-Stiftung verliehen, deren Ziel es ist, zu einer humaneren Welt beizutragen, in welcher der Mensch in seiner Ganzheitlichkeit im Mittelpunkt steht.

Impressum

Professor Dr. Harald Görlich

E-Mail: Harald.Goerlich@web.de

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Schattauer

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Cover: Bettina Herrmann, Stuttgart

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Lektorat: Markus Pohlmann, IQ Verlagsbüro, Heidelberg

Projektmanagement: Dr. Nadja Urbani

Datenkonvertierung: Kösel Media GmbH, Krugzell

Printausgabe: ISBN 978-3-608-40003-8

E-Book: ISBN 978-3-608-11517-8 | PDF-E-Book: ISBN 978-3-608-20421-6

Dieses E-Book basiert auf der aktuellen Auflage der Printausgabe.

Prof. Dr. habil. Günther Groth,
ehemals Universität Mannheim,
mit Dank und Wertschätzung gewidmet

Vorwort: Was der Nobelpreis für Medizin des Jahres 2017 mit Novalis zu tun hat

Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg (1772 – 1801), besser bekannt unter dem Namen Novalis(1), war einer der bedeutendsten Schriftsteller der Frühromantik. Er verstarb allzu früh an der damals grassierenden Schwindsucht (Tuberkulose). Einerseits wird gemutmaßt, er habe sich bei der Pflege Friedrich Schillers angesteckt, andererseits gibt es eine moderne Hypothese, wonach man bei ihm im Nachhinein die Krankheit Mukoviszidose diagnostiziert haben will. Wie dem auch immer sei: Novalis, überaus gebildet, stellte einen hohen Anspruch an die Dichtkunst und suchte nach einer Verbindung von Wissenschaft und Poesie. Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle bereits, was dies alles denn nun mit dem Medizin-Nobelpreis zu tun hat. Ein Dichter, vor mehr als zweihundert Jahren verstorben – vom Nobelpreis(1) ahnte die damalige Menschheit nicht im Entferntesten etwas. (Exakt hundert Jahre nach Novalis’ Tod wurde dieser erstmals verliehen; seit 1901 wird die Auszeichnung, die der schwedische Erfinder und Industrielle Alfred Nobel(1) gestiftet hat, vergeben.) Wo bitte soll denn ein Zusammenhang von Novalis mit dem Nobelpreis für Medizin des Jahres 2017 bestehen?

Am 4. Oktober 2017 wusste alle Welt: Die drei US-Amerikaner Jeffrey Hall(1) (*1945), Michael Rosbash(1) (*1944) und Michael Young(1) (*1949) sind die diesjährigen Preisträger des »Nobelpreises für Physiologie oder Medizin«. Und in jeder Tages- oder Wochenzeitung waren Schlagzeilen zu lesen wie:

Das schwedische Nobelpreis-Komitee ehrte die Verdienste der drei Wissenschaftler, die zur Funktion und Kontrolle der »inneren Uhr« maßgebliche Forschungsarbeiten geleistet hatten. Diese hatten die molekularen Mechanismen zur Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus(1) aufgeklärt und so die Grundlagen für ein Verständnis des biologischen Rhythmus’ von Pflanzen, Tieren und Menschen geschaffen. Die Ehrung dürfte den betreffenden Fachgebieten Chronobiologie(1) und Chronomedizin(1) (gr.: »chronos« bedeutet »Zeit«) neue Schubkraft verleihen – so erhofft sich nun beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, dass ihrer Forschungsrichtung in der Medizin wieder mehr Aufmerksamkeit zuteilwird.

Allgemein ist von einem engen Zusammenhang des Lebens auf der Erde mit der Rotation unseres Planeten auszugehen. Was Hall, Rosbash und Young diesbezüglich an neuen Erkenntnissen lieferten, hat entschiedene Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Wir befinden uns somit mitten in dem fundamentalen Fragenkomplex: Was kann der Einzelne im Sinne einer Gesundheitsprophylaxe tun, und über welche Möglichkeiten verfügen die Medizin und die Ärzte, um Krankheiten vorzubeugen bzw. diese zu heilen oder doch zumindest einzugrenzen? Auch wenn es zunächst womöglich esoterisch angehaucht klingen mag: Biorhythmus und Rhythmen des Lebens spielen dabei tatsächlich eine ganz und gar zentrale Rolle!

Das Nobelpreis-Komitee des Karolinska-Instituts teilte am Montag, 2. Oktober 2017, zu den Arbeiten der drei zu ehrenden Forscher mit: »Ihre Entdeckungen erklären, wie Pflanzen, Tiere und Menschen ihren Biorhythmus(1) adaptieren, damit er an die Umwälzungen der Erde angepasst ist.« Die Nobelpreisträger hatten aber gar nicht die »inneren Uhren(1)(1)« des Menschen erforscht, sondern die der Taufliege(1) Drosophila melanogaster(1): In den1980er- und 1990er-Jahren war es ihnen nach und nach gelungen, die molekularen Prozesse, die die »Fliegenuhr« steuern, zu entschlüsseln. Ihr Interesse galt vor allem dem sogenannten zirkadianen Rhythmus(1)(1) der Fliege. Ein zirkadianer Rhythmus ist ein innerer oder »endogener« Rhythmus, der sich über eine Periodenlänge von etwa 24 Stunden erstreckt. Lateinisch »circa« meint dabei ungefähr, und »dies« bezieht sich auf einen Tag, daraus ergibt sich die Wortschöpfung »zirkadian«. Die Forscher entdeckten unter anderem ein Protein, das sich in den Zellen der Taufliege während der Nacht ansammelt und im Tagesablauf wieder aus den Zellen verschwindet. Diese Prozesse – so ihr überaus wichtiger Hinweis (!) – hängen mit der Erdrotation(1) zusammen, und diese dauert eben 24 Stunden. Ganz zweifelsohne sei damit ein Rhythmus gegeben, auf den sich offenbar alle Erdbewohner eingestellt haben.

Schauen wir wieder auf uns Menschen: Jeder kennt den Tag-Nacht-Rhythmus(1) und die Konsequenzen, wenn wir diesem »entgegenleben«. Wir müssen schlicht zur Kenntnis nehmen, wie sich bei uns wie bei allen anderen höheren Lebewesen eine »innere Uhr« an diesen 24-stündigen Wechsel von Tag und Nacht anpasst, der durch die Drehung der Erdkugel um sich selbst bedingt ist. Jede Tages- und Nachtzeit bringt dann spezielle Anforderungen und Wirkungen mit sich. So wird unser Stoffwechsel tageszeitlich angepasst, Körpertemperatur, Blutdruck und Hormonspiegel sind eindeutig betroffen. So ist es zum Beispiel nicht unerheblich, wann genau am Tag man ein bestimmtes Medikament einnimmt. Dieses kann bei morgendlicher Einnahme hochwirksam sein, am Nachmittag oder Abend jedoch mehr oder weniger ohne Wirkung. Auch weiß jeder1 von uns über Schlafstörungen Bescheid, die sich einstellen können, wenn Nacht- oder Schichtarbeit angesagt ist. Auch dass unser Wohlbefinden massiv gestört werden kann, wenn wir bei Langstreckenflügen mehrere Zeitzonen überwinden und – obwohl sonst alles in bester Ordnung ist – wir an einem »Jetlag(1)« leiden, dürfte vielen von Ihnen bekannt sein. Die Umgebung und unser innerer Rhythmus passen einfach nicht mehr zusammen.

Hintergrund all dieser Beispiele ist das Durcheinandergeraten eines Rhythmus. Wir leben gewissermaßen gegen einen Lebensrhythmus, und unser Körper und unsere Psyche werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Später, in Kapitel 4, widmen wir der Chronobiologie mehr Aufmerksamkeit, an dieser Stelle soll jetzt aber endlich Novalis wieder ins Spiel kommen.

Der Dichter stellte, wie bereits erwähnt, einen hohen Anspruch an sein Wirken. Worum es Novalis unter anderem ging, machte er mit folgender Äußerung deutlich (Novalis 2001, S. 380): »Die Poesie ist die große Kunst der Konstruktion der transzendentalen Gesundheit. Der Poet ist also der transzendentale Arzt.« Novalis bezweckte mit seiner Dichtkunst also einen Beitrag zur Gesundheit, auch wenn es sich dabei nicht um eine konkrete Arznei mit den zu seiner Zeit bekannten Substanzen handelte. Jenseits eines Bereichs einer normalen Sinneserfahrung, gewissermaßen in einem »Überschreiten« oder »Übersteigen« der erfahrbaren und gegenständlichen Welt, nahm der Literat eine Wirkung der Poesie auf die Gesundheit an. Warum das so sein kann, erklärte Novalis(1) mithilfe einer Rhythmuskonstruktion(1):

»Jahreszeiten, Tageszeiten, Leben und Schicksale sind alle, merkwürdig genug, durchaus rhythmisch, metrisch, taktmäßig. In allen Handwerken, und Künsten, allen Maschinen, den organischen Körpern, unsren täglichen Verrichtungen, überall: Rhythmus, Metrum, Taktschlag, Melodie. Alles, was wir mit einer gewissen Fertigkeit tun, machen wir unvermerkt rhythmisch. Rhythmus findet sich überall, schleicht sich überall ein. Aller Mechanism ist metrisch, rhythmisch. Hier muß noch mehr drin liegen. – Sollt’ es bloß Einfluß der Trägheit sein?«

[Aus Novalis (1846): Schriften. Berlin (G. Reimer), S. 254 f.]

Diese Einschätzung, die sowohl für die Dichtkunst als auch für die naturwissenschaftliche Forschung bedeutsam ist, gipfelt in der Aussage: »Ohne Rhythmus keine Welt«. Für Novalis ist Rhythmus die Grundlage der Künste und Wissenschaften. Dieser wird somit zu einem zugleich naturwissenschaftlichen und ästhetischen Forschungsgegenstand. Und Novalis’ Perspektive zieht sich durch das 19. und 20. Jahrhundert bis hinein in die Gegenwart: Die Künste, Geisteswissenschaften und ebenso – modern gesprochen – die »Life Sciences«, sie alle haben mit Rhythmuswahrnehmungen zu tun und setzen sich mit diesen auseinander. Rhythmus ist gewissermaßen der Natur, der Physiologie und dem ganzen Kosmos inhärent und wirkt als Voraussetzung für die Steuerung von vielerlei Abläufen. Denken Sie nur an die Bewegungen der Gestirne, an die Tag- und Nachtzeiten, an den Wechsel der Jahreszeiten, den Atem- oder Herzrhythmus und manch anderes mehr!

Womit wir wieder bei der gegenwärtigen naturwissenschaftlichen Forschung und dem Medizin-Nobelpreis angelangt sind. Vor drei Jahrzehnten ermöglichten Jeffrey Hall(2), Michael Rosbash(2) und Michael Young(2) mit ihren Entdeckungen zur zirkadianen Rhythmik den Startschuss für die Chronobiologie(2). Den Nobelpreisträgern gelang die Identifizierung der molekularen Komponenten der im Tierreich universell verbreiteten »inneren Uhr(2)(2)«, die demnach auch wir Menschen besitzen. Heute weiß man, dass Störungen des zirkadianen Rhythmus(2)(1)’ mit Schlafstörungen in Verbindung stehen können, aber auch mit der Entwicklung von Depressionen, bipolaren Störungen, Gedächtniseinbußen sowie einigen neurologischen Erkrankungen. Aus Tierexperimenten und epidemiologischen Studien (gesundheitsbezogenen statistischen Erhebungen an großen Gruppen oder Bevölkerungen) ist zudem ein Risiko für Stoffwechselstörungen, die mit Fettleibigkeit, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Störungen des Zuckerstoffwechsels einhergehen, für sogenannte metabolische Erkrankungen, offenbar geworden. Der zirkadiane Rhythmus wirkt auf wichtige regulative Hormone wie Kortisol(1) und Insulin. Kommt es zu einer Störung des Rhythmus, gerät der Stoffwechsel in Schwierigkeiten: Die Insulinsensibilität und die rhythmischen Schwankungen (Oszillationen) des Blutzuckerspiegels werden nicht mehr im notwendigen Maß gesteuert.

Novalis hat vor langer Zeit Vermutungen angestellt und begründet, doch war die naturwissenschaftliche Forschung noch lange nicht so weit, um seine Überzeugungen mit harten Fakten zu bestätigen. Mag manches philosophisch überzogen oder mangels ausreichender Faktenlage aus heutiger Sicht nicht mehr tragfähig zu sein, so kann doch festgehalten werden: Bedenkt man die damalige Welt des Dichters und stellt eine Verbindung zur Gegenwart her, so erscheinen seine Vorstellungen erstaunlich. Es lassen sich durchaus Berührungspunkte zwischen Novalis’ Arbeiten und den modernen Naturwissenschaften feststellen.

Vielerlei rhythmische Prozesse steuern unser Leben. Etliche davon greifen ineinander und tragen zu einem funktionierenden Ganzen bei. Werden Rhythmen gestört, insbesondere biologische, biochemische und soziale, gerät etwas durcheinander und unser Leben im Extremfall massiv in Gefahr. Eine Beschäftigung mit Lebensrhythmen lohnt also allemal! Es geht dabei immer auch um unsere Gesundheit. Wird zugleich Achtsamkeit ins Spiel gebracht, dann vor allem deshalb, weil es zwischen Lebensrhythmen und Achtsamkeit einen Zusammenhang gibt. Wir können viel für unsere eigene gesunde Lebenspraxis tun, wenn wir diese beiden Phänomene näher in den Blick nehmen und ihnen im Alltag mehr Beachtung schenken. Und das ganz ohne Medikamente und frei von deren Risiken und Nebenwirkungen!

1 Das Fundament unseres Menschenlebens

1.1 Wenn das Herz(1) vor Freude hüpft oder aber vor Kummer zerbricht – Vom wichtigsten Rhythmus unseres Lebens

»– es ist merkwürdig, wie die Musik Erinnerungen herbeizaubert. – Dasselbe gilt von Gerüchen. Wenn ich deine Briefe rieche, glaube ich immer in deinem Zimmer in Nohant zu sein und das Herz hüpft mir vor Freude bei dem Gedanken, daß ich Dich das Pult von eingelegter Arbeit öffnen sehe, das so gut riecht und so ernste Erinnerungen der vergangenen Zeiten hervorruft.«

[Aus George Sand (1855): Geschichte meines Lebens. Neue Ausgabe. 24. Bd., Erster Theil. Leipzig (Otto Wigand), S. 168.]

Diese Sätze hat der Vater der französischen Schriftstellerin Amantine Lucile Aurore Dupin de Francueil während seiner Ausbildung zum Offizier an seine Mutter in einem Brief vom 09. 11. 1798 notiert. Seine Tochter Amantine, häufig besser bekannt unter dem Pseudonym George Sand(1) (1804 – 1876), hielt diesen Brief an ihre Großmutter in ihrer »Geschichte meines Lebens« fest. Die Zeilen machen das wunderbare Gefühl der Freude und des Glücks deutlich, das den Herzschlag erheblich erhöht und vernehmlich spüren lässt. Dies geschieht jedoch ohne jede Gefahr, es ist kein Herzstolpern und Herzrasen, kein Grund zur Besorgnis, sondern im Gegenteil eine damit einhergehende ungemein überschwängliche Freude.

Die erfährt jeder Mensch in seinem Leben spätestens in dem Augenblick, wenn er sich erstmals Hals über Kopf verliebt und der geliebte Mensch auf das ungemeine Begehren positiv reagiert. In der Themenvielfalt der Liebe finden wir daher zahlreiche Beispiele, die dieses Phänomen beschreiben. Unzählige Menschen haben sich in Gedichten intensiv mit den Gefühlen von Liebe und Verliebtheit auseinandergesetzt, und viele weitere werden dies in Zukunft tun, wobei das Symbol der Liebe – das Herz(1) – oftmals eine herausragende Rolle spielt. Besonders schön bringt dies das Gedicht »Ich liebe!« von Rainer Maria Rilke(1) (1875 – 1926) zum Ausdruck:

Ich liebe!

Nun mag die Welt in ihren Festen beben,entfesselt wüten mag das Element; – denn eine neue Ära tritt ins Leben,die keinen Haß und keinen Streit mehr kennt!Durch meine Seele ziehts mit Zauberwebeno! wie’s im Herzen glückverheißend brennt!Die Pulse fliegen mir, die Lippen beben,ich fühls, das ist es, was sich Liebe nennt!Und möge alles rings in nichts versinken,ich lebe und der Liebe Sterne winken!

[Aus Rainer Maria Rilke (2015): Glück. Berlin (Insel), S. 23.]

Manchem Zeitgenossen mag das zu »schwülstig« erscheinen. Bedenken Sie aber die Zeit und ihre andere Sprache sowie eine für Rilke gewiss dahinterstehende reale Erfahrung. Dann erschließt sich an einem solchen Liebesgedicht das, was es an Energie und Freude, ja an Glück zum Ausdruck bringt. Das ist in der Gegenwart nicht viel anders, die heutige Liebeslyrik weiß ebenso von Herz und Schmerz zu erzählen. Und wer es trivialer mag, wird ohne Probleme fündig werden: Die Texte der modernen Rock-, Pop- und Schlagermusik triefen geradezu von Liebe, Herz und Schmerz. Sei es das »Herzbeben« einer Helene Fischer oder der Welthit einer Céline Dion, »My heart will go on« – oft genug ist das Herz im Spiel.

Der Volksmund weiß das alles schon lange: »Wem das Herz hüpft, dem ist kein Weg zu weit.« Solche Redensarten nehmen unmittelbar Bezug auf eine körperliche Symptomatik, dem Herzschlag eben, der solange nicht bemerkt wird, wie alles im normalen Bereich liegt. Da verrichtet ein Organ seine Arbeit. Bei einem gesunden Menschen schlägt es rund siebzig Mal pro Minute, im Durchschnitt also hunderttausend Mal an einem Tag. Dahinter stecken Takt und Rhythmus. Und wenn diese durcheinandergeraten sollten, dann reagieren wir äußerst aufmerksam. Möglicherweise zum Guten und ohne Besorgnis, im Gegenteil, man will es spüren, dieses Hüpfen des Herzens. Gefühle sind mit biologischen Vorgängen verbunden, die dieses Hüpfen bestimmen. Freude und Euphorie, ja Glücksgefühle durchfluten uns in solchen Fällen. Aber auch das Gegenteil muss Erwähnung finden. Es gibt Umstände, unter denen der Herzschlag aus dem Takt gerät und der betroffene Mensch von Herzrhythmusstörungen geplagt wird: Herzschmerz in kritischem Sinne und Ängste dominieren dann das Empfinden und das Denken. Manche von uns werden derartige missliche Erfahrungen gemacht haben. Häufig nicht ungefährlich ist sogar der Umstand, wenn das Herz vor Kummer zerbricht. Damit geht eine einschneidende Minderung der Lebensqualität einher, ein Leiden, das die Tage verdunkeln kann und bei dem das »gebrochene Herz(1)« schmerzt.

»Es bricht mir das Herz, wenn ich höre, dass Du manchmal traurig bist. Was soll ich Dir da sagen? Es gibt so viele Sorten Traurigkeit(1), wie es Lebensstunden gibt. Und wahrscheinlich noch ein paar mehr. Da ist es egal, ob Du weißt, woher diese oder jene Traurigkeit kommt. Das gehört zu unserem Leben.«

[Aus (1)Robert Seethaler (2012): Der Trafikant. Zürich/Berlin (Copyright © Kein und Aber AG), S. 171.]

In diesen Zeilen, die Franz Huchels Mutter an ihren in Wien lebenden Sohn schreibt, wird das Herz als das Organ eines überragenden Gefühlserlebens ins Spiel gebracht. Der österreichische Schriftsteller Robert Seethaler wählt eine Überzeugung des Volksmundes, mit der er die Sorge einer Mutter um ihr Kind, auch wenn dieses längstens erwachsen ist, zum Ausdruck bringt: Ein Herz kann zerbrechen. Auch wenn das nur als eine Beschreibung im übertragenen Sinne gelten mag, so scheint das Herz im Besonderen als zentrales Organ für das Erleben und Ausdrücken von Kummer, Leid und Schmerz schon immer eine überragende Rolle zu spielen.

Wie der Volksmund weiß, dienen alle möglichen Organe als Ort oder Ziel unguter Wirkungen im menschlichen Leben. Körperliche Phänomene stehen mit Vorgängen auf einer psychischen, emotionalen und geistigen Ebene in Wechselwirkung, sind mit ihnen gekoppelt. So heißt es zum Beispiel »Das geht mir an die Nieren« oder »Das schlägt mir auf den Magen« oder »Das raubt mir den Atem« oder »Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen« oder »Das Problem bereitet mir Kopfzerbrechen«. Im Prinzip steht hinter solchen Beschreibungen und Sprüchen ein häufig nicht genauer hinterfragtes Wissen um eine Psychosomatik(1). Wer weiß schon im medizinischen oder psychologischen Sinne Bescheid über Psychosomatik und Konversionsneurosen? – Fachleute, ja natürlich, diejenigen, die auf dem medizinischen Spezialgebiet der Psychosomatik forschen und arbeiten, aber auch Experten im Umfeld von Neurobiologie und Psychoneuroimmunologie. Sieht man von diesen mal ab, so ist in der Bevölkerung ein gutes Gespür für diese Phänomene vorhanden, die dann eben umgangssprachliche Be- und Umschreibungen wählt, um für alle verständlich und nachvollziehbar das auszudrücken, was dem Menschen seelische Probleme bereiten kann.

Interessant ist, dass dem Herz, und nur dem Herz, sowohl positive als auch negative Reaktionen zugeschrieben werden. Es kann hüpfen vor Freude oder bluten vor Schmerz, es kann platzen vor Glück oder zerbrechen vor Kummer. Diese Polarität findet sich für kein anderes Organ. Auch darin erweist sich eine Besonderheit: Wir haben es mit extremen Zuschreibungen zu tun. Tut die eine dem Menschen ungemein gut und lässt ihn geradezu euphorisch werden, schmerzt, ängstigt und verunsichert ihn die andere.

Geht es nicht um seelische Phänomene, die zu Herzschmerzen führen, sondern sind organische Erkrankungen die Ursache, dann bedarf es rascher Hilfe, da ansonsten Lebensgefahr bestehen kann. Schlägt das Herz aus purer Freude schneller, beschleunigt sich der Herzschlag, weil dem Menschen Gutes widerfährt, so ist das eine Erscheinung, die wir gerne in Kauf nehmen. Dieser ganz andere Rhythmus ist willkommen, wir haben ein überaus gutes Gefühl. Wer jedoch schon einmal von Herzrasen geplagt wurde, ohne dass es eines besonderen Anlasses bedurfte, wird bestätigen können, welche Angst sich einstellt und wie verzweifelt man Hilfe sucht. Eine Rhythmusstörung, die das Herz rascher schlagen lässt, wird nun als lebensbedrohend empfunden. Ohne ärztliche und medizinische Versorgung ist die Gefahr schwerwiegender Folgen offensichtlich gegeben. Dieses komplexe und sehr sensible Organ ist offenbar mit einem Rhythmus ausgestattet, der auf den Lebensrhythmus(1) reagiert und Bezug nimmt.

Selbstverständlich gibt es Herzerkrankungen, die nicht mit der Lebensführung zusammenhängen. So können Grippeviren das Herz angreifen und schädigen, oder eine koronare Herzerkrankung kann sich einstellen, obwohl jemand nie geraucht, nie Übergewicht entwickelt und nie Alkohol getrunken hat. Doch sei an dieser Stelle bereits auf in Kapitel 7.1 näher beschriebene Panikattacken verwiesen, deren Ursache (unter anderem) eine Lebensweise sein kann, die mit einem Aktivitätsmuster einhergeht, das das rechte Maß verloren hat und sich in einem »immer schneller, immer besser und immer mehr« schließlich erschöpft. Einen solchen Lebensrhythmus hält das Herz einige Zeit aus, früher oder später aber wird der Herzrhythmus unter ungünstigen Bedingungen durcheinandergebracht werden. Ein Zurückkehren zu einer gesunden Herztätigkeit ist dann nicht mit ein paar Pillen und einem dreitägigen Wellnesswochenende möglich, sondern es bedarf einer Umstellung der Lebensführung. Der Lebensrhythmus als Ganzes muss also in den Blick genommen werden, damit sich wieder ein gesunder Herzrhythmus einstellen kann. Einmal anders formuliert: Es ist hilfreich, die Sprache seines Körpers zu verstehen. Dann ist die Chance zur Einleitung notwendiger Korrekturen gegeben. Und bevor es überhaupt erst zu Korrekturen kommen muss: Wer auf die Signale seines Körpers achtet und diese deuten kann, tut wahrscheinlich bereits eine ganze Menge für seine Gesundheit. Und noch ein wenig anders formuliert: Achtsam zu sein, Lebensrhythmen anzuerkennen und sein Verhalten nach ihnen auszurichten, dient der Prävention und der Gesundheitsprophylaxe!

Auf etwas Weiteres verweisen die Zeilen von Franz Huchels Mutter. Sie schreibt von »vielen Sorten Traurigkeit(2)«. Und entscheidend: Traurigkeit gehört für diese Frau zum Leben. Was hat das mit Lebensrhythmus und Achtsamkeit zu tun? – Ich meine, sehr viel. Auch wenn manche das nicht wahrhaben oder sich mit derartigen Gedanken lieber nicht beschäftigen wollen, so ist zu sehen und anzuerkennen, dass ein Leben weniger schöne Umstände, ja Unglück beinhalten kann. Diese haben ihren Platz in jedem Leben, und ein immer glückliches, von keinerlei Unbill gezeichnetes Leben dürfte sich als grandiose Illusion entpuppen. Es ist die Polarität des Lebens(1), auf die später noch viel genauer einzugehen ist, die Huchels Mutter mit ihren Zeilen andeutet. »Mach dir nichts vor«, möchte man Franz in ihrem Sinne zurufen, »es ist normal, wenn mal was schiefläuft und aus dem Gleichgewicht gerät, das ist Teil des Lebens!«

Wir wünschen es uns natürlich anders. Vielleicht mag es das unbeschwerte Leben in dem einen oder anderen Fall tatsächlich geben, in dem Traurigkeit nie eine Rolle spielt. In den allermeisten Fällen dürfte es nicht so sein. Das Leben zeigt sich mit für den Menschen guten und weniger guten, ja schlechten Seiten. Diese Polarität ist auszuhalten und anzuerkennen, so sehr sich der Einzelne dagegen sperren möchte. Wem dies gelingt, der kann voraussichtlich die guten Momente, ja das Einfache und Selbstverständliche zu schätzen wissen. Das Sein in ganz normalen Umständen erfährt dann Wertschätzung und Respekt, womit wir beim Stichwort »Achtsamkeit« angelangt sind. Der berühmte US-amerikanische Psychiater Irvin D. Yalom(1) (*1931) hat diesen Hintergrund einmal mit den Worten einer Patientin ausgedrückt, der er in ihrer Krankenzeit maßgeblich helfen konnte:

»Egal, ob ich noch lange oder nur noch kurz lebe: Ich lebe jetzt, in diesem Augenblick […] Was ich wissen will, ist, dass es nicht nötig ist, sich von Gedanken über Leiden oder den Tod abzuwenden, aber auch nicht, solchen Gedanken zu viel Zeit und Raum zu geben. Was ich will, ist, mit dem Wissen vertraut sein, dass das Leben zeitlich begrenzt ist. Und dann, im Licht (oder im Schatten) dieses Wissens zu wissen, wie man lebt. Wie man jetzt lebt! […] Ich lebe jetzt, und darauf kommt es an.«

[Irvin D. Yalom (2015): Denn alles ist vergänglich. München (© btb Verlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Übersetzung: Liselotte Pflüger), S. 183 f.]

1.2 Wie Takt, Rhythmus und Achtsamkeit mit Schwingungen und Resonanz zusammenhängen

Paul Potts(1)? – Wahrscheinlich sagt Ihnen der Name etwas. Ja, es ist der zuvor gänzlich unbekannte Opernsänger (*1970), der sich mit seinen Auftritten in einer britischen Casting-Show im Juni 2007 in die Charts katapultiert hat: Aus Giacomo Puccinis(1) (1858 – 1924) Oper »Turandot(1)« singt er die Arie »Nessun dorma(1)«. Geradezu von einem Augenblick zum anderen ändert sich alles. In der Jury, die diesen etwas korpulenten Mann überaus kritisch und zugleich fast belustigt und mit einer Spur Herablassung beäugt, und im Publikum, das sich vielleicht die Frage gestellt hat, was dieser Mensch in einer Talentshow wohl verloren hat, vollzieht sich bereits nach den ersten gesungenen Tönen eine geradezu phänomenale Veränderung. Beim »vincerò«, dem Höhepunkt gegen Ende der Arie, hält es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Noch vor Beendigung des Liedes klatscht es frenetisch Beifall, ein sagenhafter Jubel bricht sich Bahn, manche Zuschauerinnen wischen sich Tränen aus den Augen. Und selbst die oft genug überaus hart und überheblich auftretenden Juroren sind gerührt und berührt, es wird herzlich gelacht, um Fassung gerungen – Paul Potts hat seine Sternstunde(1) und mit der Musik und dem Singen der Arie die Menschen glücklich gemacht! Musik wird an späterer Stelle in diesem Buch (Kapitel 8.3) noch eine wichtige Rolle spielen. Schließlich gehört sie seit Urzeiten zum Menschsein, sie wirkt auf Leib und Seele und kann unser Verhalten ganz erheblich bestimmen. Das vorgestellte Beispiel soll im Augenblick nur einen ersten Zugang und damit ein Verständnis der Begriffe eröffnen, die in diesem Buch die Hauptrollen einnehmen.

Paul Potts Auftritt hat alle Zuschauer mitgerissen. Bevor schon vor dem Schluss der Arie der frenetische Beifall geradezu aufbrandet, hat er beim Publikum eine Resonanz erreicht, die ein konzentriertes und aufmerksames Zuhören, das Kopf und Herz, mithin Verstand und Gefühl, anspricht. Auf Resonanz(1) zu stoßen – das wünschen wir uns doch häufig, wenn es um unsere Anliegen an andere Menschen geht. Erreichen wir unser Gegenüber, dann berührt uns das, wir sind zufrieden, gar glücklich, und alles scheint zu gelingen. Dabei gibt es einen Zusammenhang zwischen Resonanz und Schwingungen, was an diesem Musikbeispiel besonders schön gezeigt werden kann. Im Physikunterricht haben wir gelernt, dass Materie und Licht Wellencharakter besitzen, aus rhythmischen Schwingungen bestehen und – auch wenn wir sie nicht hören – Klänge darstellen können. Manche sprechen hier von kosmischer Musik(1), die gekennzeichnet ist durch eine geordnete, getaktete Schwingung, was wiederum den Rhythmus(1) ausmacht. Die von Potts gesungene Arie hat nun noch nicht einmal etwas mit kosmischer Musik, sondern mit echter Musik, wie wir sie kennen und hören, zu tun. Übrigens hat schon der antike griechische Philosoph Platon(1) (428/427 – 348/347 v. Chr.) unterschieden zwischen kosmischer Musik – den Klängen der Natur – und der »musica instrumentalis«, das heißt der Musik, die durch Menschen erzeugt wird. Musik wirkt auf uns, sie beeinflusst Gehirn- und Körperfunktionen. Wie geschieht das?

In der Musik muss zunächst der Takt(1) verstanden werden (lat. tactus = »Berührung«, »Stoß«). Der Takt ist eine Gruppierung von bestimmten Notenwerten mit gleicher Zählzeit. Er gibt der Musik eine grundlegende zeitliche Struktur, die Musik wird durch die einzelnen Takte gegliedert. Durch wechselnde Notenwerte der Musik, die mit diesen Zählzeiten des Taktes zusammenfallen oder aber von ihnen abweichen, entsteht der Rhythmus des Musikstückes. Der Rhythmus ist es, der uns anspricht. Im physikalischen Sinne sind es wieder Wellen, die unsere Sinnesorgane registrieren und in unserem Gehirn zu Tönen werden, die ganz unterschiedlich wirken können. Musikrhythmen können ausgleichend und harmonisierend, durchaus auch beruhigend wirken. Aber auch mitreißend, aufputschend und aggressiv machend. Die Rhythmen wirken auf unser Gefühlserleben. Sie beeinflussen unsere Stimmung. Der durch eine ganz bestimmte Taktfolge bestehende Rhythmus der Arie »Nessun dorma« hat im Zusammenspiel mit der Stimme und dem von ihr erzeugten Gesang von Paul Potts(2) intensiv das Gefühlserleben der Menschen angesprochen, ja, wenn auch nicht in einem physischen Sinne, berührt. Der ganze Saal wurde in Schwingung versetzt, die Resonanz war dem Sänger sicher. Das Publikum konnte den Applaus und den Jubel noch nicht einmal bis zum Schluss zurückhalten. Begeisterung und Rührung mussten sich Ausdruck verleihen, so tief waren die Zuschauer emotional angesprochen worden.

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